Gleich nach der EM-Auslosung meldete sich bei mir ein beinahe unwiderstehlicher Brechreiz. Kaum wurde uns Deutschland zugelost, schrie die ganze österreichische Fußballwelt schon auf: „Cordoba! Cordoba! Cordoba!“
Ich kann es wirklich nicht mehr hören. Was hat uns das Spiel in Cordoba denn schon gebracht? Für unser Abschneiden bei der WM war es damals bedeutungslos, weil dieselben Spieler die beiden vorangegangenen Partien deutlich verloren haben. Das einzige, was es uns gebracht hat war, dass Hans Krankls Ego dadurch noch größer wurde, als es eh schon war (und somit alle irdischen Gefilde hinter sich ließ) und er leider danach aufgrund zweier Tore in den 70ern ein paar Jahrzehnte später den Teamchef spielen durfte (leider, denn es gab nie einen schlechteren Trainer als Hans Krankl). Einzig Herbert Prohaska scheint das Thema Cordoba realistisch zu sehen, wenn er in seinem Buch schreibt, dass er über dieses Spiel eigentlich gar nicht mehr gerne redet und auch sonst versucht, das Geschrei darüber möglichst klein zu halten (was ihm leider nur selten gelingt).
Cordoba ist Schuld daran, dass der österreichische Fußball 30 Jahre lang nur in der Vergangenheit gelebt hat und davon kann ich nun wirklich keine Neuauflage brauchen!