Ein Spaß waren diese beiden Spiele nicht. „Sicher nicht schön“ waren sie, sagte Sarah Puntigam. Ruppig und hektisch, viele Pässe in überhasteter Ungenauigkeit, wenige spielerische Glanzpunkte. Dafür hoher Druck für Österreichs Frauen wie auch für die portugiesischen, die wussten: Geht das schief, winkt der Abstieg aus der A-Gruppe der Nations League.
Vieles lief für die ÖFB-Frauen nicht nach Wunsch und ja also ein bisserl nachgeholfen hat Portugal schon auch. Aber das reichlich bescheuerte Eigentor zur österreichischen 1:0-Führung in Altach – nachdem Portugal die erste Halbzeit auf beängstigende Weise dominiert hatte – kam nicht aus dem luftleeren Raum.
Die beiden hart erkämpften 2:1-Siege gegen Portugal waren für Österreich Erfolge mit dem Potenzial zu großer Symbolkraft. Kurzfristig waren sie große Schritte zum Klassenerhalt in der Nations League und langfristig womöglich die Geburtsstunde von „Österreich 2.0“ – der nächsten Generation bei den ÖFB-Frauen.
Sie versuchte es bestmöglich zu verbergen, aber Babsi Dunst ist eine ehrliche Haut, die sich nicht gut verstellen kann. So waren die verdrehten Augen schon sichtbar und der genervte Ton in der Stimme klar zu vernehmen, als sie am Tag vor dem Rückspiel in Portugal einmal mehr auf die auffällige Diskrepanz zwischen ersten und zweiten Halbzeiten bei den ÖFB-Frauen angesprochen wurde. „Es ist schon lästig, i will da gar nimmer groß was sagen dazu, kann’s eigentlich nimmer hören“, stöhnte sie, „man kann im Fußball net immer alles erklären. Aber: Wir sind mental so stark, dass wir dagegen halten können, wenn wir an einem Punkt merken, dass wir durchhängen!“
Das 2:1 in Altach
Die Sache mit der schwachen ersten Halbzeit, die mit einer starken ausgebügelt werden muss, setzte sich nach dem 1:1 in Oslo und dem wehrhaften 0:1 in Wien gegen Frankreich nun auch im ausverkauften Stadion in Altach fort. Dass es mehr um körperliches Dagegenhalten als um spielerische Glanzpunkte gehen würde, hatte Teamchefin Irene Fuhrmann schon im Vorfeld geahnt – richtig bereit wirkten die Spielerinnen in der ersten Halbzeit dafür aber nicht. „Wir haben uns schon vorgenommen, ab der 1. Minute voll da zu sein“, sagte Verena Hanshaw, aber: „Hat nicht so gut funktioniert…“
Tatsächlich war es das portugiesische Team, das mit seinem harten Angriffspressing und dem konsequenten Gegenpressing die Kontrolle ausübte. Bei den ÖFB-Frauen stimmten die Abstände nicht, damit gelang es unter dem portugiesischen Druck selten, den Ball sinnvoll an die nächste Station zu bringen. Viele Aktionen wirkten überhastet und hektisch.
Einiges erinnerte an das berüchtigte Spiel in Glasgow vor einem Jahr, als man die WM-Chance versenkte: Österreich ließ sich hinten reindrängen, nach Ballgewinnen wurde schnell der Vertikalpass gesucht, der Weg nach vorne aber aber sehr weit und der Gegner war vorbereitet. Anspiele nach vorne kamen selten an, und wenn, standen sofort die Portugiesinnen parat.
Die Österreicherinnen hingegen erwarteten die Gegner in der eigenen Hälfte, gingen erst drauf, wenn Portugal die Mittelinie überquert hatte – und dann entweder ohne die passende Absicherung (wodurch sich Portugal schön und schnell durch die entstehenden Räume kombinieren konnte), halbzerzig oder beides. Portugal hatte sofort drei Spielerinnen in Ballnähe, Österreich oftmals nicht mehr als eine, maximal zwei.
Dass man zur Halbzeit nicht schon klar im Rückstand war, hatten die Österreicherinnen dem Glück zu verdanken, dass Portugal im Abschluss Schwächen offenbarte.
Adaptierungen mit großer Wirkung
Für die zweite Hälfte wies Fuhrmann ihre Spielerinnen ziemlich offensichtlich darauf hin, dass sie die Gegnerinnen viel früher, schon weit in der gegnerischen Hälfte, stellen müssen. Das geschah auch, und zwar mit großer Wirkung: Vor allem die beiden Achter in Portugals Raute – die zuvor ungehindert den Ball in die österreichische Hälfte hatten tragen bzw. passen können – wurden nun sofort angepresst.
Das ganze Team stand höher, damit war nach Ballgewinnen der Weg zu Portugals Strafraum viel kürzer. Die Abstände zwischen den Spielerinnen war kleiner, damit konnte der Ball auch leichter von A nach B gepasst werden. Wurde die Kugel in der gegnerischen Hälfte erobert, ging es schnell – aber nicht unkontrolliert! – nach vorne. Bei Balleroberungen weiter hinten wurde auch mal der Pass nach hinten gesucht, um das Tempo herauszunehmen, Portugal etwas zu locken.
Womöglich forderte die extrem intensive erste Halbzeit bei Portugal auch ihren Tribut, Österreich bekam jedenfalls rasch alles in den Griff. Laura Feiersinger hatte schon die Führung auf dem Fuß, eher das eingangs angesprochene portugiesische Eigentor passierte, bei dem Ana Seica den Ball beim Versuch zu Klären der Mitspielerin Catarina Amado auf den Rücken drosch und die Kugel von dort ins Tor sprang. Der massiv gestiegene Druck, den Österreich ausübte, strahlte aus, die Gäste-Abwehr reagierte gehetzt.
Portugals langjähriger Trainer Francisco Neto tauschte sofort viermal – neue LV, neuer Sechser, neuer Achter, neue Stürmerin. Aber ehe das irgendwas bringen hätte können, schob die in die IV zurück gerückte Fátima Pinto einen Ball, von Campbell bedrängt, Feiersinger in die Beine. Österreich nützt den Platz, Höbinger auf Dunst, Abschluss, das 2:0.
Auch in der Folge ließ Österreich nicht ab, nahm Portugal die Zeit am Ball und damit Gelegenheit, ins Spiel zurück zu kommen. Tief in der Nachspielzeit, quasi mit dem Schlusspfiff, gelang zwar noch der Anschlusstreffer, aber am Sieg gab es nichts zu rütteln. Und wieder hatte Österreich eine klare Steigerung in der zweiten Halbzeit hingelegt – kuriose Folge: Nimmt man nur die Tore vor dem Seitenwechsel, ist Österreich Gruppenletzter. Nimmt man nur die danach, ist Österreich das beste Team der Gruppe.
Das 2:1 in in Póvoa de Varzim
Das Schnabelholz in Altach war mit 4.800 Zusehern ausverkauft, ähnliches hatte auch der portugiesische Verband für sein Heimspiel im Stadion des Varzim Sporting Clube nördlich von Porto angekündigt – 6.500 hätten es werden sollen. „Das kann ein Hexenkessel werden, je nachdem, wie wir Portugal ins Spiel kommen lassen“, meinte Fuhrmann am Tag vor dem Spiel. Das mit dem vollen Stadion hat das Ekel-Wetter mit Regen und Sturmböen verhindert, die vom direkt daneben gelegenen Atlantik-Strand ungehindert ins Stadion ziehen konnten. Knapp 3.600 Leute kamen.
Ein Hexenkessel war es beim besten Willen nicht, das hätte Österreich aber auch kaum zugelassen. Mit der selben Formation wie in Altach angetreten, war die Herangehensweise eine direkte Weiterentwicklung der zweiten Halbzeit des Hinspiels.
Die ÖFB-Frauen machten es sich zunutze, dass Portugal stets konsequent um den Ball zu Verdichten versucht. Also wurde mit kontrolliertem Ballbesitz agiert, gerne auch in der eigenen Hälfte – Innenverteidiger zu Außenverteidiger, Pässe in den Sechserraum oder, noch lieber, wieder zurück. Portugal ließ sich tatsächlich locken, und wenn sich die Gelegenheit bot, folgte der lange Pass in den entblößten Rückraum.
Auf die gleiche Weise bauten sich die Österreicherinnen Routen für Seitenverlagerungen. Das führte zu einigen guten Chancen in der Anfangsphase. Sobald Portugal den Schmäh aber nach rund 20 bis 25 Minuten durchschaut hatte und sich nicht mehr so sehr locken ließ und Österreich vermehrt mit schnellen Pässen durch das dichte Zentrum nach vorne zu kommen versuchte, wurden diese Pässe wieder, wie im Hinspiel, ausgesprochen hektisch und ungenau.
Anders als in Altach ließ Österreich selbst aber Portugal nicht bis weit ins Mitteldrittel gewähren, sondern ging selbst auf die Ballführende drauf, vor allem die portugiesischen Achter waren wiederum die Ziele dieser Anlaufrouten, auch die Außenverteidigerinnen wurden zu isolieren versucht. Die Folge war ein zerfahrenes und ruppiges Match ohne großen Spielfluss und mit den besseren Chancen für Österreich – auch weil hinten Celina Degen eine starke Partie gegen Portugals Top-Stürmerin Jéssica Silva ablieferte.
Nach der Pause
In der zweiten Halbzeit gelang es Portugal präziser, die Schnittstellen zu finden und die beiden sehr mobilen Sturmspitzen steil in diese zu schicken. Österreich schaffte es nicht mehr, die Räume im portugiesischen Rücken anzuspielen, weil man sofort mit anlaufenden Portugiesinnen konfrontiert war. Portugal riss die Kontrolle somit wieder an sich und schien einem Führungstreffer näher zu sein.
Es dauerte 20 Minuten, bis die ÖFB-Frauen wieder anfingen, die portugiesischen Achter anzulaufen, damit die Pässe in die Schnittstellen wieder zu unterbinden und das Duell auf ein zweikampfbetontes ohne spielerische Elemente zu reduzieren – der Führungstreffer durch die für Feiersinger positionsgetreu eingewechselte Viktoria Pinther fiel nach 72 Minuten dennoch ein wenig aus dem Nichts.
Portugal glich rasch aus, Manuela Zinsberger war bei einem portugiesischen Steilpass zu weit herausgekommen und so behinderten sich sie, Naschenweng und Degen gegenseitig. Ein Rück-, aber kein K.o.-Schlag: Exakt 84 Sekunden nach dem 1:1 erzielte Campbell das 2:1 für Österreich. Ein klassisches ÖFB-Umschalt-Tor, ein klassisches Campbell-Tor: Hanshaw fing am eigenen Sechzehner einen Ball ab, steil auf Höbinger an der Mittellinie, diese schickte Campbell, die mit Tempo in die Tiefe hinter die Abwehr ging, Fátima Pinto abschüttelte und einnetzte.
Im Versuch, Portugal nicht durchkombinieren zu lassen, sahen Hanshaw und Höbinger in der verbleibenden Spielzeit die gelbe Karte und die gelb-vorbelastete Degen wurde sicherheitshalber ausgewechselt. Es musste noch gezittert werden, aber das 2:1 der ÖFB-Frauen hielt.
Das neue Team nimmt Gestalt an
Wer weiß: Vielleicht werden wir in ein paar Jahren auf die letzten Oktober-Tage 2023 zurückblicken und sagen: Hier, diese beiden Spiele gegen Portugal, die zwei 2:1-Siege in den wilden Partien in der Nations League – das war die Geburtsstunde dieses Teams.
Der Sturmregen? „Ich persönlich blend des amal us“, formulierte Eileen Campbell ein „mir wuascht“ im Ländle-Dialekt, um augenzwinkernd hinzuzufügen: „I waaß net ob’s and’re oh so gaht!“ Die wackelige erste Halbzeit in Altach, Marie Höbinger? „Wir haben die Pause einfach gut genützt und reflektiert, was wir besser machen müssen.“ In der schwierigen Phase zu Beginn der zweiten Hälfte auswärts vielleicht doch eher das Remis absichern? Nix da, so Torschützin Viki Pinther: „Wir wollten die sechs Punkte!“
Der direkte Abstieg ist auch mathematisch nicht mehr möglich, aber wenn Norwegen beide verbleibenden Spiele (Portugal daheim, Österreich auswärts) gewinnt, sind die ÖFB-Frauen Dritte und müssen ins Playoff gegen einen Zweiten aus dem B-Zug. Ein Remis zwischen Norwegen und Portugal und Österreich ist fix Zweiter. Oder? Wenn man ein wenig träumen darf: Nur noch drei Siege bis Olympia in Paris 2024.
Jüngere Stammkräfte übernehmen Verantwortung
Marina Georgieva (26) ist nach der Verletzung von Gini Kirchberger Stammkraft in der Innenverteidigung geworden. Celina Degen (22) rechtfertigt das Vertrauen, das Fuhrmann in sie als Wenninger-Nachfolgerin setzt – das Duo dürfte in der Abwehr-Zentrale vorerst gesetzt sein.
Eileen Campbell (23) ist viel zu gut dafür, dass sie (bisher?) neben einem 40-Stunden-Job kickt, ihre Tempo-Tiefenläufe in der Sturmspitze sind eine brutale Waffe, sie ist überreif für den Schritt in eine große Liga. Marie Höbinger (22) hat wie einst Puntigam den Umweg über die Schweiz genommen, um sich in der WSL sofort bei Liverpool festzuspielen. Barbara Dunst (26) ist eh schon länger dabei, wird in Frankfurt aber immer noch kontinuierlich besser und konstanter, und das in einem Alter, in dem es bei den meisten anderen nur noch um das möglichst lange Halten von Form und Tempo geht, und sie hat noch einige gute Jahre im Tank. Kathi Naschenweng (25) hat den mutigen Schritt zu Bayern München gewagt, bislang mit Erfolg.
Dazu kommen die verletzten Wienroither (24) und Hickelsberger (24) und die jüngeren, die heuer nach Deutschland gegangen sind – Schasching (21) vor allem, aber auch Purtscheller (20) und einige mehr. Und dann drängt schon der letzte U-19-Jahrgang nach, und der neue hat seine drei EM-Quali-Vorrundenspiele gegen Montenegro (3:0), Polen (4:0) und Dänemark (2:1) allesamt gewonnen.
Das neue Team nimmt Gestalt an. Quasi „Österreich 2.0“, die ÖFB-Frauen der 2020er-Jahre – die zweite Generation im Rampenlicht, nachdem ihre Vorgängerinnen um Nina Burger und Viktoria Schnaderbeck in den 2010er-Jahren unter Dominik Thalhammer aus dem Schattendasein in die öffentliche Wahrnehmung getreten sind.
Natürlich: Zadrazil und Puntigam, Feiersinger und Hanshaw – sie sind immer noch da und wichtig. Kirchberger (nach Verletzung) und Billa (nach hartnäckigem Formtief) haben ihre Plätze in der ersten Elf wohl erstmal verloren, abschreiben sollte man sie aber nicht. Schiechtl (zurück nach Österreich) ist immer noch verlässlich da, wenn sie gebraucht wird. Und Manuela Zinsberger hat fraglos eine schwierige Phase, Portugal testete sie auch mit einigen fiesen Abschlüssen, aber sie ist eine Kämpfernatur und bis auf Weiteres als Stamm-Einser ohnehin vermutlich alternativlos.
Mental nicht umzuwerfen
In Schottland vor einem Jahr, im WM-Playoff, entgleiste das österreichische Spiel in der ersten Halbzeit und es gab weder spielerisch noch mental einen Weg zurück, man holperte in die Verlängerung, war aber zu einer Antwort nicht mehr fähig.
Safe to say: Ohne die Erfahrung in Glasgow und der Art und Weise, wie diese aufgearbeitet wurde, wären die vier Comback-Leistungen in den vier Nations-League-Spielen bisher nicht möglich gewesen, vor allem jene in Norwegen beim 1:1 nach katastrophaler erster Halbzeit und jene in Altach beim 2:1 gegen Portugal, als man der Musik völlig hinterer gehechelt war. Rascher Ausgleich in Portugal? Egal, keine zwei Minuten später führte man wieder.
„Vor einigen Jahren war es ein Team, das vor allem über das Pressing kam“, philosophierte Celina Degen, jetzt liegt auch ein verstärkter Fokus auf dem Spiel mit dem Ball – und vor allem, und das war schon in den Testspielen zwischen WM-Playoff und Nations League zu erkennen: Mental absolut gefestigt und durch kaum etwas aus der Ruhe zu bringen.
0:2 hinten gegen Belgien – noch 3:2 gewonnen. 0:1 hinten gegen Holland – noch 2:1 gewonnen. Und das hat sich nun auch im Nations-League-Herbst fortgesetzt.
Im Vergleich
Österreich hat jetzt sogar einen Punkt mehr auf dem Konto als WM-Finalist und Europameister England nach der unerwarteten 2:3-Niederlagen in Belgien. Die Schweiz steht nach vier Spielen bei null Punkten und 1:14 Toren da und die Spielerinnen machen auch gar keinen Hehl mehr über ihren Frust über die kleinmütige Feig-Strategie von Teamchefin Inka Grins.
Auch in Deutschland schieben die Spielerinnen offen Frust gegenüber Teamchefin Martina Voss-Tecklenburg, weil sie sich nach der WM krankschreiben ließ, gegenüber dem Team völlig auf Tauchstation ging und eine Aufarbeitung des blamablen Vorrunden-Aus ausblieb. Nach dem Krankenstand ging sie sofort in den Urlaub und hielt dort Vorträge bei der Bayerischen Zahnärztekammer. „Ich hätte mir durchaus etwas anderes gewünscht. Zum Beispiel, dass wir erstmal klären, was bei der WM passiert ist und danach in den Urlaub geht“, giftete Lena Oberdorf. Einstweilen wird das Team von Horst Hrubesch trainiert.
Norwegen zittert vor dem Abstieg, hat in Reims ein glückliches 0:0 ermauert und steht vor einem Muss-Sieg daheim gegen Portugal. Schweden hat zwar in der Nachspielzeit ein 1:1 gegen Italien gerettet, wird aber mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit erstmals überhaupt die Olympia-Teilnahme verpassen – selbst bei einem Auswärtssieg bei Weltmeister Spanien bräuchte es immer noch Schützenhilfe.
Und Spanien? Ex-Verbandsboss Luis Rubiales wurde mal für drei Jahre gesperrt und die neue Teamchefin Montse Tomé scheint sich mit dem Team versöhnt zu haben. Größtes Problem in diesem Doppel-Spieltag (1:0 in Italien mit dem späten Siegestor von Jenni Hermoso und 7:1 in der Schweiz) war eine Informatik-Panne beim Eingeben der Aufstellung in Zürich, wegen der Abwehr-Routinier Irene Paredes vorerst um ihr 100. Länderspiel umgefallen ist. Ihr Name ließ sich einfach nicht in den Spielberichtsbogen einfügen.
Die Olympia-Qualifikation
Neben dem naturgemäß automatisch qualifizierten Olympia-Gastgeber Frankreich spielen die drei weiteren A-Gruppensieger um die beiden verbleibenden europäischen Paris-Startplätze. Spanien ist so gut wie durch, Deutschland kann mit einem Heimsieg mit mindestens +2 Toren in Rostock gegen Dänemark noch Gruppensieger werden und in der Gruppe A1 hat Belgien aus dem Zweikampf Holland-England erstaunlicherweise einen Dreikampf gemacht. Das Match zwischen den Lionesses und den Oranje Leeuwinnen am 1. Dezember im Wembley wird fraglos richtungsweisend.
In Asien hat sich Nordkorea tatsächlich gegen Südkorea und China durchgesetzt und spielt nun im Playoff im Februar gegen Japan um den einen beiden asiatischen Olympia-Tickets; Australien ist der dritte Gruppensieger, der WM-Vierte sollte mit dem besten Gruppenzweiten (überraschenderweise Usbekistan) relativ leichtes Spiel haben.
Und in Afrika sind die Viertelfinals der beiden Olympia-Quali-Turnierbäume absolviert, es gab letztlich keine Überraschungen – auch wenn Kamerun nach dem 0:2 im Hinspiel in Uganda eine heftige Aufholjagd brauchte und die WM-Achtelfinalsten Nigeria (gegen Äthiopien) sowie Südafrika (gegen DR Kongo) hatten nach Remis im Hinspiel noch einiges zu tun. Marokko kam unter dem neuen Teamchef, Spaniens im Zuge des Rubiales-Skandals aus dem Amt gespülten Jorge Villa, zu zwei ungefährdeten Siegen gegen Namibia. Im einen Turnierbaum spielen sich nun Marokko und Tunesien sowie Ghana und Sambia ein Olympia-Tickets aus, im anderen Nigeria und Kamerun sowie Südafrika und Tansania.
Bereits fix für Paris 2024 qualifiziert sind neben Frankreich auch die USA und Kanada sowie Brasilien und Kolumbien. Die Teilnahme von Neuseeland muss noch sportlich bestätigt werden, steht aber außer Frage.