Retro-Hicke und der nächste Rückfall

Seit heute ist der Kader für das Freundschaftsspiel gegen die Niederlande am kommenden Mittwoch bekannt. Und der birgt einige Überraschungen. Dieses Wort ist in der Regel eher positiv besetzt, wenn ich mir aber Hicke’s Zusammenstellung so ansehe, setzen meine Mundwinkel zu einer rekordverdächtig schnellen Talfahrt an. Aua.

Tor: Macho, Manninger, Payer

Okay, hier gibt es nix zu bekritteln. Macho ist nach Ausfall zurück, gesetzt sind die bekannten Alternativen.

Verteidigung: Garics, Stranzl, Pogatetz, Prödl, Hiden

Grundsätzlich auch nicht unerwartet. Bis auf den letzten Kandidaten. Das mobile Abwehrloch in Person von Martin Hiden hatte ich eigentlich schon als „entfernt“ abgeschrieben, speziell nachdem es in seinen ersten Spielen für Austria Kärnten seiner Bezeichnung alle Ehre machte. Nun ist es wieder da. Im gesetzten Teil des Kaders. Im schlimmsten Falle gar in der Startformation, zumindest aber als Drohkulisse auf der Bank. Ich glaube, Hicke säuft.

Mittelfeld: Fuchs, Mörz, Ivanschitz, Prager, Weissenberger, Leitgeb, Säumel, Standfest

Fuchs, okay. Solide, brauchbar, nix besonderes. Was Hicke mit Mörz bezwecken will, ausser den Gegner durch die Aussicht auf schwere Beinverletzungen einschüchtern, erschließt sich mir nicht. Prager vermute ich auf der Bank, dem mangelt es ja immer noch an Spielpraxis. Leitgeb, Säumel – geschenkt. Für Standfest lässt sich vielleicht irgendwie ein Auge zudrücken, ich behaupte aber mal, dass sich da Alternativen auftun würden, würde Hicke hinschauen. Aber wann treibt jemand dem Hickersberger einmal die Oldies aus? Warum Markus Weissenberger? Wer kommt als nächstes: Vastic, Drechsel?

Sturm: Linz, Harnik, Kienast

Linz, sehr gut. Harnik, geht, auch wenn er bei Werder definitiv mehr spielen könnte. Kienast ist seit dem Aufstieg von Ham-Kam in die norwegische Bundesliga ein absoluter Tick von Hicke geworden. Ich würde an seiner Stelle für jemanden plädieren, der nicht übers Spielfeld stackst, als hätte er einen gusseisernen Besenstiel verschluckt. Wo bitte ist Hoffer? Oder der zuletzt aufzeigende Okotie? Meinetwegen auch der 2-Meter-Brecher Maierhofer, der ist zwar auch nicht wendiger als Kienast, aber definitiv größer.

Fazit

Okay, mit Scharner hab ich nicht gerechnet. Mit Kienast schon. Aber aus der Kombination die sich ergibt, wenn man betrachtet, wen Hicke (wieder) einberufen und wen er ausgelassen hat – und das angesichts der Tatsache, dass es nur noch wenige Spiele zum Testen gibt – wiederhole ich meine Vermutung und plädiere für eine genaue Analyse von Hicke’s Trinkverhalten. Das Hollandensemble spielt nämlich ganz eindeutig keinen französischen Landwein mehr, sondern orientiert sich musikalisch schon eher an bekannten Größen wie Jack Daniels und Konsorten.

Unser Nationalteam – unter dem Kommando eines Alkis? (gpi)