pogatetz – Ballverliebt https://ballverliebt.eu Fußball. Fußball. Fußball. Tue, 03 Jun 2014 23:35:13 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.7.2 Wackelig, kopflos, konfus und passiv – schlimmer Auftritt trotz 2:1-Sieg https://ballverliebt.eu/2014/06/04/wackelig-kopflos-konfus-und-passiv-schlimmer-auftritt-trotz-21-sieg/ https://ballverliebt.eu/2014/06/04/wackelig-kopflos-konfus-und-passiv-schlimmer-auftritt-trotz-21-sieg/#comments Tue, 03 Jun 2014 23:35:13 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=10263 Wackelig, kopflos, konfus und passiv – schlimmer Auftritt trotz 2:1-Sieg weiterlesen ]]> Cech, Kadlec, Suchy, Rosicky, Hübschman, Plasil, Necid – die internationalen Spieler ließ Tschechiens Teamchef Pavel Vrba allesamt draußen. Die Mischung aus den nationalen Top-Teams Sparta Prag und Viktoria Pilsen hatte gegen ein seltsam passives und erschreckend konfuses österreichisches Team das Spiel weitgehend im Griff, machte aber die entsprechenden Tore nicht. So kam die ÖFB-Elf im letzten Test vor der EM-Quali zu einem extrem schmeichelhaften 2:1-Sieg. Bei dem bis auf die Chancenverwertung so gut wie nichts funktionierte.

Tschechien - Österreich 1:2 (1:1)
Tschechien – Österreich 1:2 (1:1)

Kein Pressing

Hatte das Pressing bei Österreich zuletzt gegen Island nicht geklappt, weil aus dem Mittelfeld zu wenig nachgerückt worden war, gab es diesmal erst gleich gar keines. Die Mittelfeld-Kette im 4-1-4-1 verschob im Verbund horzitonal und auch Sturmspitze Sabitzer lief die ballführenden Innenverteidiger nicht an. Bei den Tschechen hingegen wurde gut variiert: Zum einen mit längeren, halbdiagonalen Bällen in Richtung der offensiven Mittelfeldreihe, zum anderen – vor allem am österreichischen Strafraum angekommen – mit kurzen Pässen. Dabei rückten auch beide defensiven Mittelfeld-Leute der Tschechen weit über die Mittellinie auf, wodurch Österreich nach Ballgewinnen die Räume für einen schnellen Aufbau genommen wurden.

Damit taten sich die Österreicher dann auch extrem schwer, weil – ebenfalls wie gegen Island – komplett die Bewegung fehlte, nicht selten lief nur der Ballführende, und die anderen schauten ihm zu. So als ob es eintrainierte Angriffs-Spielzüge gar nicht gäbe. Oft wurden dann auch längere Vertikalbälle eingestreut (vor allem von Garics), was das Tempo dann vollends rausnahm. Junuzovic agierte mehr vertikal, womit sich Garics und Weimann schwer taten, ihn einzubeziehen. Die Partnerschaft von Arnautovic mit Ivanschitz auf der rechten Seite klappte deutlich besser.

Schwächen in der Abwehr

Vor allem Emanuel Pogatetz war in der österreichischen Hintermannschaft ein ständiger Gefahrenherd. Das sahen natürlich auch die Tschechen: Stürmer Vydra tendierte in den Zweikämpfen dazu, eher auf Prödl zu gehen, lief aber Pogatetz voll an, wenn dieser den Ball führte. Dazu ließ sich der Nürnberg-Legionär oft viel zu billig aus der Position ziehen, wodurch in seinem Rücken Lücken entstanden. Hinzu kam, dass die Viererkette oft im Strafraum tief stand und Ilsanker alleine den Platz davor abdecken musste, wodurch die Tschechen den Raum vor dem gegnerischen Strafraum weitgehend im Griff hatten.

Dass auch Robert Almer, der nicht mal beim abgeschlagenen Letzten der 2. deutschen Liga zu Einsätzen kam, keine Sicherheit ausstrahlte, half da natürlich auch nicht weiter. Zu sagen, Gyuri Garics wäre der bessere Torhüter gewesen, wäre wohl ein wenig hart, aber Garics klärte zweimal in höchster Not, Almer nur einmal – dafür ließ Letzterer einige Bälle unnötig fallen bzw. prallen. Dazu war er im Aufbau völlig nutzlos, weil er stur die Bälle einfach blind nach vorne drosch.

Keine Balance, kaum ein Nachrücken, viel Ungenaues

Hauptproblem war aber, dass im Vorwärtsgang keine Balance, keine Kompaktheit und kaum ein Nachrücken erkennbar war. Viele Bälle wurden leicht verloren, auch von Stefan Ilsanker, der zwar wusste, wann er mal ein taktisches Foul machen musste, wann er wohin verschieben musste und wann er wo welche Lücken schließen musste, aber ebenso eine erstaunliche Fehlpass-Quote an den Tag legte.

Wie eklatant die Schwäche der Österreicher nach vorne war, wurde in der Aktion deutlich, die zur völlig unverdienten 1:0-Führung führte. Es war das erste Mal, dass mal ein Angriff schnell und direkt und vertikal über Ivanschitz und Arnautovic nach vorne getragen wurde, Sabitzer (oder Innenverteidiger Prochazka) vollendete die Hereingabe von Arnautovic. Eine Aktion als völliges Gegenteil zu so ziemlich allem, was davor gewesen ist.

In der Folge versuchte Österreich auch deutlich mehr als davor, direkter in die Spitze zu kommen, aber kurz vor der Pause gelang Hořava der hochverdiente Ausgleich – fast logischerweise in einer der vielen Situationen, in denen Österreich den Raum vorm eigenen Sechzehner nicht im Griff hatte und Hořava per Fernschuss traf.

Darum spielt Alaba im zentralen Mittelfeld

Für die zweite Hälfte blieb der völlig indisponierte Junuzovic – er half weder dem Duo auf der rechten Seite, noch brachte er nach vorne etwas, wirkte ein wenig überspielt – in der Kabine, für ihn kam Julian Baumgartlinger und mit ihm eine Änderung des Systems auf ein 4-2-3-1. Defensiv passte die Raumaufteilung da deutlich besser, aber offensiv passte es immer noch nicht. Oder, genauer gesagt: noch viel weniger.

Beginn 2. Halbzeit
Beginn 2. Halbzeit

Weil nämlich Ivanschitz weiterhin seine halblinke Seite bearbeitete und nicht von der Seite von Arnautovic und Suttner wich, klaffte auf der anderen Seite eine Lücke und er blieb auch dann noch im ballfernen Halbfeld, wenn Garics und Weimann auf der rechten Seite eigentlich seine Hilfe benötigt hätten. So blieben den beiden oft nur Quer- oder Rückpässe, aber keinerlei Impulse nach vorne.

Anders gesagt: Genau jene Räume, die sonst ein David Alaba bearbeitet (oder stopft, je nachdem), blieben nun leer und Österreich damit harmlos. Wie überhaupt einer im Mittelfeld fehlte, der das Spiel antreibt. Das ist Ilsanker nicht, schon von seinem Typ her, das ist Baumgartlinger nicht nach einem halben Jahr Verletzungspause.

Und das ist auch der Grund, warum Alaba im Nationalteam eben im zentralen Mittelfeld spielt und nicht, wie bei den Bayern, als Linksverteidiger.

Unwucht erkannt, aber auch Neue ändern wenig

Koller erkannte die Unwucht und nahm Ivanschitz nach einer Stunde ebenso wie den einmal mehr alles andere als beeindruckenden Andi Weimann vom Feld. Michael Liendl spielte von nun an den Zehner tatsächlich zentral.

Was aber auch nichts daran änderte, dass die tschechische Mannschaft defensiv einen sehr organisierten Eindruck machte, selten in Panik verfiel und technisch sicherer agierte. Inhaltlich ist es eine typische Pavel-Vrba-Mannschaft: Wie schon bei Viktoria Pilsen lässt er auch beim Nationalteam ein sehr klar strukturiertes 4-2-3-1 spielen, mit einem Pressing mittlerer Intensität, mit konsequentem Nachrücken, aber ohne echte Überraschungen.

Überwunden wurde Torhüter Štěch dann aber doch, weil seine Vorderleute den Ball nicht wegbrachten und Baumgartlinger aus 18 Metern abzog und traf. Einmal mehr entgegen dem Spielverlauf, und auch in der verbleibenden Spielzeit drückten die Tschechen auf den Ausgleich. Ohne Erfolg, teils wegen eigener Unfähigkeit, teils wegen guten Defensiv-Stellungsspiels von Garics, und auch teils wegen des Referees, der ein Tor nicht gab, von dem keiner so genau wusste, warum er es nicht gab.

Fazit: Ein Rückschritt nach dem anderen

Es war fraglos eines der schlechteren Spiele unter Marcel Koller, die Probleme waren mannigfaltig, aber auch keineswegs neu. Es fehlte wieder das Tempo und die Genauigkeit im eigenen Aufbau, es gab zu wenig Nachrücken im Mittelfeld, es wurde die Kompaktheit im mannschaftstaktischen Verschieben (vor allem in den diesmal äußerst spärlichen Pressing-Situationen) vermisst. Die rechte Seite funktioniert nicht, egal ob dort Garics oder Klein als RV spielen.

Die beiden größten Problemstellen waren aber Robert Almer und Emanuel Pogatetz. Als vor rund zwei Jahren an dieser Stelle Pogatetz recht deutlich kritisiert wurde, hagelte es Kritik an der Analyse – nun kann es aber keine zwei Meinungen mehr geben, dass Pogatetz nicht mehr das nötige Niveau mitbringt. Es kann ja auch kein Zufall sein, dass er in den letzten zwei Jahren unter den Trainern Magath, Allardyce und Verbeek wenig bis gar nicht spielte.

Von Koller waren diesmal keine Reaktionen auf einen sich adaptierenden Gegner gefordert, weil die Tschechen inhaltlich nicht umstellten. Dass es ein Glückssieg war, räumte er dann auch selbst ein, und in der EM-Quali wird sich vieles bessern müssen, was in der Vergangenheit schon deutlich besser funktioniert hat. Das Mannschaftsgefüge beim Pressing klappt überhaupt nicht, und bis auf Arnautovic gibt es kaum einen, der wirklich Verantwortung übernimmt.

Kurz: Im Herbst muss so ziemlich alles anders werden. Denn in den letzten Spielen, so okay die Ergebnisse auch waren, macht man einen Rückschritt nach dem anderen.

(phe)

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2:2 in Dublin – Reaktionen auf Junuzovic‘ Ausfall bestimmen das Spiel https://ballverliebt.eu/2013/03/27/22-in-dublin-reaktionen-auf-junuzovic-ausfall-bestimmen-das-spiel/ https://ballverliebt.eu/2013/03/27/22-in-dublin-reaktionen-auf-junuzovic-ausfall-bestimmen-das-spiel/#comments Wed, 27 Mar 2013 01:40:14 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=8535 2:2 in Dublin – Reaktionen auf Junuzovic‘ Ausfall bestimmen das Spiel weiterlesen ]]> Ein Lucky Punch von David Alaba in Minute 92 rettete Österreich das 2:2 im WM-Quali-Spiel in Irland! Wichtig – aber letztlich durchaus glücklich. Weil der irische Ausgleich und die Verletzung von Junuzovic nach einer halben Stunde das Spiel in Richtung der Iren kippen ließ. Aufgrund der unterschiedlichen Reaktionen von Marcel Koller und Giovanni Trapattoni auf diese Umstände: Der eine wechselte etwas kurios, der andere gab das Signal zum bedingungslosen Pressing.

Irland - Österreich 2:2 (2:1)
Irland – Österreich 2:2 (2:1)

Ein übler Crash mit James McCarthy war’s, der das Spiel für Zlatko Junuzovic beendete – und der Auslöser dafür war, dass die Partie kippte. Weil die beiden Mannschaften höchst unterschiedlich auf den Ausfall reagierten. Und jene aus Irland die passendere Reaktion zeigte.

Das Spiel bis zur Junuzovic-Verletzung

Österreich machte von Beginn an klar, dass man nicht auf die Iren warten wollte, sondern übernahm sofort selbst die Initiative. Garics und Fuchs bombten auf den Außenbahnen massiv nach vorne, Alaba interpretierte wie gewohnt seine Position auf der Acht recht offensiv. Rechtsaußen Harnik rückte relativ früh ein, Arnautovic auf der gegenüberliegenden Seite blieb eher draußen. Dass Österreich die Kontrolle hatte, war auch dadurch möglich, dass das Pressing der Iren eher halbherzig vollzogen wurde – zwei Meter vor dem Ballführenden blieben sie meist stehen.

In der Anfangsphase gehörte das Mittelfeld ganz klar den Österreichern, dennoch haperte es ein wenig daran, Personal vor den Ball zu bekommen. So fehlte der letzte Punch aus dem Spiel heraus. Dennoch gab es die verdiente Führung, weil Junuzovic gegen Ciaran Clark nachsetzte, den Ball eroberte und im Rücken der Abwehr durch war. Harnik musste beim Stanglpass von Junuzovic nur noch „Danke“ sagen.

Ganz ohne defensive Gefahr verlief aber dennoch auch die Anfangsphase nicht. Die Pressing-Linie der Österreicher war verhältnismäßig hoch, die Abwehrkette rückte aber nicht entsprechend nach. So entstand ein ziemliches Loch, in dem die Iren – wenn die den Ball erobert hatten – die beiden Stürmer Long und Sammon steil schicken konnten. Das Duo vorne war extrem giftig im Jagen des Balles, so wie man es bei dieser auf äußerste Direktheit aufgebauten Spielanlage auch nötig ist.

Reaktionen von Koller und Trap…

Nachdem die Iren in Minute 25 durch einen von Pogatetz recht sinnlos verursachten Elfmeter zum 1:1 gekommen waren und sich Junuzovic verletzt hatte, waren Reaktionen gefragt. Von beiden Teamchefs.

Ab der 27. Minute
Ab der 27. Minute

Marcel Koller entschied sich dafür, Junuzovic nicht eins zu eins durch Andreas Ivanschitz zu ersetzen, sondern brachte mit Julian Baumgartlinger einen Sechser und zog Kavlak nach vorne auf die Zehn. Nominell. Denn Kavlak spielte diese Position wesentlich tiefer als Junuzovic zuvor und konnte so auch überhaupt keinen Druck auf die irischen Innenverteidiger ausüben. Diese waren davor oft dazu gezwungen gewesen, lang auf Long und Sammon nach vorne zu dreschen.

Die andere Anlage der Zehner-Position bei Österreich hatte eine ziemlich massive Reaktion bei Irland zur Folge. Weil sie wussten, dass Kavlak auf dieser Position nicht annähernd so eine große Torgefahr ausstrahlt wie Junuzovic, trauten sich Whelan und McCarthy in der irischen Zentrale nun, rücksichtslos zu pressen, und das auch bedingungslos durchzuziehen. Vor allem auf David Alaba hatten es die Iren nun abgesehen, er wurde grundsätzlich gedoppelt.

…und ihre Auswirkungen auf das Spiel

Innerhalb von Minuten kippte die Partie komplett. Hatte bis zum Ausgleich und zur Junuzovic-Auswechslung Österreich das Spiel ganz gut im Griff, spielte (und holzte) nun nur noch Irland. Nicht nur, dass Whelan und McCarthy höher standen und aktiver nach vorne arbeiteten, auch die Flügelspieler waren nun deutlich agiler.

James McClean vor allem setzte wiederholt zu Dribblings quer über das Feld an, auch um so zusätzlich Verwirrung zu stiften. Der körperlich sehr robuste Walters (natürlich ist der robust, er spielt schließlich bei Stoke) setzte Fuchs defensiv zu, auch weil Arnautovic ihn kaum helfen konnte – der Bremer war selbst mit Irland-RV Séamus Coleman beschäftigt. Dass sich die Hausherren für den Druck, den sie nun ausübten, noch vor der Halbzeitpause nach einer Ecke mit dem 2:1 belohnten, war durchaus verdient.

Alaba und Arnautovic

Dass Alaba – seinem Ausgleichstor tief in der Nachspielzeit zum Trotz – dem Spiel seinen Stempel nicht wie erhofft (und gewohnt) aufdrücken konnte, liegt eben in erster Linie daran, wie er von den Iren bearbeitet wurde. Dadurch, dass ständig zwei bis drei Gegenspieler auf ihn zuliefen, wenn er den Ball hatte, fiel es ihm sehr schwer, gewinnbringende Aktionen nach vorne anzubringen. Hinzu kam, dass es im Zentrum kaum Hilfe von Kavlak gab, der zunehmend am Rande der gelb-roten Karte wandelte.

Seine besten Aktionen hatte Alaba, wenn er auf die linke Seite rausdriftete und mit Arnautovic zusammen spielte. Die Doppelpässe der beiden in die Schnittstelle zwischen irischen Außen- und Innenverteidigern provozierte so manche Ecke. Dass Arnautovic nach dem Spiel im ATV-Studio von Toni Pfeffer gebasht wurde, als hätte Arnautovic dem Ex-Teamverteidiger die Frau ausgespannt, ist von Pfeffer alles andere als korrekt. Arnautovic‘ Körpersprache ist nun mal so, wie sie ist.

Davon darf man sich aber nicht täuschen lassen. Natürlich zeigte der Bremer schon bessere, effektivere Spiele im Nationalteam. Er machte aber auch in dieser Partie so gut wie keinen Blödsinn, gab kaum Bälle billig her und war in seinen Aktionen darum bemüht, den Ball in Richtung gegnerischem Tor zu bringen. Allerdings versäumte er es, das Spiel schnell zu machen und die Iren mit Hilfe seiner überlegenen Technik auszuspielen. Es war keine Glanzleistung, aber auch weit davon entfernt, einen derartigen Shitstorm zu rechtfertigen.

Da gab es andere Kandidaten. Aber wenn die Alternative zu einem nach Monaten auf den Bänken von Niedersachsenstadion und Upton Park sitzenden Pogatetz ein sich in der Un-Form seines Lebens befindender Prödl ist, kann das halt zum Problem werden. Dass Fuchs lieber einen 40-Meter-Einwurf auf Dragovic abfeuert, anstatt kurz auf Pogatetz zu schupfen, kommt sicher nicht von ungefähr.

Zunächst ändert sich nur wenig

Koller korrigierte die offensichtlichen Mängel in der Halbzeit nicht, und so wurde eine Situation in Minute 50 durchaus sinnbildlich für das ÖFB-Team in dieser Phase: Bei einem Freistoß an der Mittellinie wurde vorne keine Anspielstation gefunden, Risiko-Pass wollte man keinen riskieren, also wurde der Ball zurück auf Dragovic gespielt. Die Iren setzten sofort zum Forechecking an, der Ball wurde zurück auf Lindner gespielt, und gegen zwei auf in zustürmende Iren blieb ihm nur, den Ball ins aus zu dreschen – Einwurf für Irland tief in der österreichischen Hälfte.

Schlussphase
Schlussphase

Nach einer Stunde kam Janko für den mit der Physis von O’Shea und Clark überforderten Hosiner dann Janko, zehn Minuten später Weimann für den auf der Zehn eher verschenkten Kavlak. Zeitgleich ließ der Druck der Iren auch merklich nach und sie verlegten sich darauf, die Führung mit ihren zwei gut stehenden Viererketten zu verteidigen, während vorne Long und Sammon eher wieder auf lange Anspiele lauerte. Auch die Außenspieler McClean und Walters sorgten immer wieder für etwas Entlastung.

Mit dem Wechsel Weimann für Kavlak wurde natürlich auch provoziert, dass sich Whelan und McCarthy wieder etwas zurückzogen. Das Offensiv-Trio im ÖFB-Mittelfeld mit Harnik, Arnautovic und Weimann rochierte recht fleißig, dazu war eben die Zehner-Position wieder besetzt. Dazu lauerte vorne nun der robuste Janko.

Absoluter Druck fehlt

Dennoch wirkte die Schluss-Offensive der Österreicher ein wenig kopflos, wodurch auch der absolute Druck und in letzter Konsequenz auch die echten Torchancen fehlten. Einmal legte Harnik am langen Pfosten für Janko, doch Irland-Goalie Forde war dazwischen. Ansonsten aber war es in erster Linie ein Hoffen auch den Lucky Punch.

Der in der 92. Minute in Form vhon David Alabas Weitschuss dann auch kam. So rettete er nicht nur den glücklichen Punkt für Österreich. Sondern auch sich selbst vor den mäßigen Kritiken, die nach einem für ihn sehr schwierigen Spiel gedroht hätten. Für die Iren ist dieser Ausgleich bitter, weil man trotz der zurückgezogenen Anlage in der letzten halben Stunde eben kaum einmal in Gefahr kam, ein Gegentor zu kassieren.

Fazit: Ein extrem wichtiger, aber recht glücklicher Punkt

Keine Frage: Die Entscheidung, nach Junuzovic‘ Verletzung den wesentlich weniger offensiv orientierten Kavlak auf die Zehn zu stellen, ließ – natürlich neben Pogatetz‘ dummem Elfer-Foul und dem folgenden Ausgleich – ein Spiel aus der Hand gleiten, dass Österreich bis dahin mit einer recht ansprechenden Vorstellung weitgehend im Griff hatte. Die Reaktion von Trapattonis Iren war wesentlich progressiver, was mit der Führung belohnt wurde und das ÖFB-Team sichtlich verunsicherte. Ein irischer Sieg wäre durchaus verdient gewesen.

Für Österreich ist es natürlich extrem wichtig, dass man doch noch das 2:2 retten konnte. Das erste Mal seit September 2010, dass dem ÖFB-Team in der Nachspielzeit ein entscheidendes Tor gelang – damals gelang das nach einer hochnotpeinlichen Leistung gegen Kasachstan, nachdem Constantini beim Fahrradfahren eingefallen war, Strafraum-Stürmer Linz auf die Zehn zu stellen; sowie dem legendären 4:4 in Belgien im Oktober 2010.

Nicht nur, weil man vor allem sich selbst zeigte, dass man auch aus einem über weite Strecken schlecht laufenden Spiel etwas mitnehmen kann. Sondern auch, weil man es nach der Hälfte der Qualifikation immer noch selbst in der Hand hat, den zweiten Gruppenplatz zu erreichen. Das war in den letzten Versuchen unter Constantini (man erinnere sich an das 0:2 gegen Belgien), Brückner (man erinnere sich an das 1:1 auf den Färöern) und Krankl (man erinnere sich an das 3:3 bei den „irreregulären“ Nordiren und an das 0:1 im „Trauerspiel von Tiraspol“) da ja schon nicht mehr der Fall.

Das ist ja schon immerhin etwas, ehe es im Juni daheim gegen Schweden geht.

(phe)

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Alaba und Arnautovic in Spiellaune – 4:0-Sieg gegen kasachische Opferlämmer https://ballverliebt.eu/2012/10/17/alaba-und-arnautovic-in-spiellaune-40-sieggegen-kasachische-opferlammer/ https://ballverliebt.eu/2012/10/17/alaba-und-arnautovic-in-spiellaune-40-sieggegen-kasachische-opferlammer/#comments Tue, 16 Oct 2012 23:00:57 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=7934 Alaba und Arnautovic in Spiellaune – 4:0-Sieg gegen kasachische Opferlämmer weiterlesen ]]> Die Gegenwehr von Kasachstan? Gleich Null! Jener Gegner, der Österreich in Astana noch mit aggressivem Spiel geärgert hatte, ließ diesmal in Wien das Treiben von Alaba, Aranautovic und Co. über sich ergehen wie Opferlämmer auf Valium. So dominierte Österreich das Spiel, zeigte deutlich mehr Zielstrebigkeit als im Hinspiel und gewann völlig ungefährdet mit 4:0. Das ÖFB-Team zeigte aber auch, dass es weiterhin viel zu tun gibt.

Österreich – Kasachstan 4:0 (1:0)

Pressing auf die österreichische Spieleröffnung und blitzschnelles Umschalten bei Ballgewinn? Genau auf jene beiden Aspekte, mit denen die Kasachen den Österreichern beim 0:0 in Astana das Leben so dermaßen schwer gemacht haben, verzichteten sie im Wiener Happel-Stadion völlig.

Seltsame kasachische Passivität

Was seltsam war. Denn von schnellem Umschalten abgesehen war im Aufbau bei den Kasachen schon im Hinspiel nichts los. Dieser Effekt verstärkte sich durch die ungeheuer passive Spielweise nun natürlich noch. Österreich hatte bis zu 80 Prozent Ballbesitz und musste vor dem Gegner nie auch nur die geringste Angst haben. So wurde das Spiel zu einer Übungseinheit: Wie knackt man eine Mannschaft, die nur darauf aus ist, so wenig Gegentore wie möglich zu kassieren?

Miroslav Beranek musste auf das gelbgesperrte Sturmduo Ostapenko/Nusarbajev verzichten. Statt den beiden giftigen Angreifern spielte diesmal mit Sergej Gridin als Solo-Spitze in einem 4-1-4-1. Dem Lulatsch fehlte es an jeglicher Unterstützung, er trabte auch nur über den Platz und störte die Österreicher überhaupt nicht. Genauso wie das Mittelfeld-Zentrum, das in Astana mit seiner Aggressivität noch sehr viele Impulse der Österreicher neutralisieren konnten, gefiel sich in seiner Passivität.

Mehr Balance im Spiel

Ganz anders traten da die Österreicher auf. Nominell schickte Koller wieder das gewohnte 4-2-3-1 auf das Feld, mit dem eine beinahe barceloneske Dominanz ausgeübt wurde. Die beiden Außenverteidiger Klein und Fuchs waren, wie sich das gehört, praktisch permanent in der kasachischen Hälfte unterwegs, während es im defensiven Zentrum eine klare Gewaltenteilung gab: Emanuel Pogatetz stand zumeist am Tiefsten, schräg vor ihm war Sebastian Prödl für den ersten Pass zuständig, und Veli Kavlak hielt den vor ihm postierten Alaba und Junuzovic den Rücken frei. Wiewohl es da nicht viel freizuhalten gab.

Die Spielanlage des ÖFB-Teams zeigte sich wesentlich ausbalancierter als in Astana, wo ein massiver Rechtsdrall zu erkennen war und die linke Seite praktisch komplett ignoriert wurde. Auffällig war allerdings, das praktisch nie die Bälle von tief über die Flanken nach vorne getragen wurde, sondern es eine eindeutige Schlatzentrale im Zentrum gab, von wo aus die Bälle dann verteilt wurden. Entweder eben auf Klein/Harnik rechts, auf Fuchs/Arnautovic links oder zu Junuzovic und Janko durch die Mitte.

Bärenstarker Alaba

Diese Schaltzentrale war David Alaba. Er brachte mit seiner unglaublichen Übersicht jenes ordnende Element ins Spiel, das in Astana so schmerzlich vermisst wurde. Und weil ihn Korobkin, Bogdanov und Shakmetov gewähren ließen und sich Alaba auch extrem viel und gut bewegte, konnte er recht problemlos als Kopf der Mannschaft auftreten. Und wenn es eng wurde, kam halt der Pass zurück für den geordneten Neuaufbau von hinten.

Die Performance von Alaba war beeindruckend. Dass er seit fünf Monaten kein Pflichtspiel mehr in den Beinen hat – sein letztes war das 2:5 mit den Bayern im Cup-Finale gegen Dortmund – merkte man ihm nicht an. Er spielte kaum Fehlpässe, warf sich ohne Scheu in die Zweikämpfe und die meisten seiner Zuspiele kamen mit einer Präzision, die auf dem Kunstrasen in Astana vermisst wurde. Seine beiden weiten Flanken auf Marc Janko zum 1:0 und zum 2:0 zeigten das; sein erstes Länderspiel-Tor zum 3:0 krönten seine Leistung.

Das Spiel auf den Flügeln

Ebenfalls sehr aktiv war Marko Arnautovic. Bei ihm fällt immer deutlicher auf, dass er im Trikot der Nationalmannschaft einen wesentlich zielstrebigeren Eindruck macht als in jenem von Werder Bremen. Schon in Astana war er ein absoluter Aktivposten, und in diesem Spiel beherrschte er gemeinsam mit Christian Fuchs die linke Seite nach Belieben – wiewohl es dennoch noch Verbesserungspotential gibt.

Denn Arnautovic zeigte, wie auch Martin Harnik von der rechten Seite in noch stärkerem Ausmaß, eine Tendenz zum relativ frühen Einrücken; genau auf die einmal mehr sehr zurückhaltenden kasachischen Außenverteidiger zu. Doch während Fuchs durch konsequentes Hinterlaufen zumindest links für die nötige Breite sorgte und RM Konisbajev nach hinten drängte, war dies bei Klein auf der rechten Seite weniger der Fall. Klein rannte zwar sehr schwungvoll nach vorne, aber es fehlte ihm so ein wenig das Auge für die Situation.

Harnik und Janko

Was dem ohnehin verunsicherten Martin Harnik wohl zumindest nicht geholfen hat. Dem Stuttgarter klebt eine Un-Form an den Schuhen, die sich gewaschen hat – umso wichtiger für ihn das Tor zum 4:0 in der Nachspielzeit. Im Aufbauspiel war er immer wieder sehr wertvoll, war mannschaftsdientlich und zeigte gute Abstimmung mit seinen Nebenleuten. Aber vor dem Tor hat er die Seuche. Sein Tor schoss Harnik zu einem Zeitpunkt, als er schon nicht mehr auf dem Flügel agierte, sondern nach Jankos Auswechslung statt diesem im Sturm-Zentrum.

Überhaupt, Janko. Bei Trabzonspor kommte er bislang noch nicht so recht zum Zug – viermal ein- und einmal ausgewechselt, noch kein Tor – aber ihm war der Wille deutlich anzusehen, sich gegen die massierte kasachische Abwehr mehr ins Spiel einzubringen. So ließ er sich oft zwischen die Reihen fallen, um gemeinsam mit Junuzovic den kasachischen Sechser Bogdanov zu beschäftigen oder, im Idealfall, einen Innenverteidiger aus der Position zu ziehen. Hier allerdings agierten die Kasachen sehr diszipliniert.

Längst nicht alles war super

Und das darf trotz den erfreulichen und natürlich auch in der Höhe verdienten 4:0 nicht außer Acht gelassen werden: So erfreulich es ist, dass sehr viel mehr Zielstrebigkeit an den Tag gelegt wurde, dass man mit kreativem Spielaufbau den Gegner knacken wollte, dass Schwung vorhanden war – echten Zugriff auf den Strafraum hat die österreichischen Offensive selten bekommen. Die ersten beiden Tore entstanden aus weiten, unbedrängten Flanken von Alaba auf Janko (dem von Harnik bzw. Junuzovic in beiden Situationen blendend ein Mitspieler den am langen Pfosten postierten Verteidiger band), beim dritten Tor lag ein kasachische Verteidiger verletzt am Boden, und auch das vierte Tor resultierte aus einem Zuspiel von außerhalb der Box.

Bei allem Ballbesitz und bei allem Jubel über die starke Leistung von Alaba – einen Gegner mit einer solch destruktiven Anlange mit spielerischen Mitteln zu knacken ist und bleibt ein Schwachpunkt. Das ist nicht schlimm, weil nach acht Spielen unter Koller vor allem im Spiel gegen den Ball schon dermaßen viel weiter gegangen ist und das Gestalten und Durchkommen durch defensive Mannschaften deutlich schwerer zu erlernen ist. Dennoch wird hier das Hauptaugenmerk des Teamchefs liegen müssen, wenn es Richtung der Spiele gegen die Färöer geht. Zumal bei Österreich hier auch noch das psychische Element dazukommt.

Standards ausbaufähig – Pogatetz der Verlierer des Abends

Auch bei Standardsituationen gibt es noch Verbesserungspotential. Das wurde schon in Astana deutlich, als eine Ecke nach der anderen einfallslos in den Strafraum getreten wurde – dabei ist die kasachische Verteidigung eigentlich gar nicht die sicherste, wenn es um das Klären von hohen Bällen geht. Bei diesem Spiel war darüber hinaus auffällig, dass vor allem bei Freistoß-Flanken kein Österreicher lang postiert war. Wenn der Ball also über die Abwehr segelt oder nach außen geklärt wurde, musste immer ein Spieler im roten Dress nachlaufen, anstatt sich frontal dem Ball zu nähern und damit Zeit gegen die verschiebende Abwehr zu gewinnen.

Und es muss auch erwähnt werden – im Spiel der Österreicher gab es einen ganz großen Verlierer: Emanuel Pogatetz. Er fiel vor allem durch praktisch nicht vorhandene Spieleröffnung auf, durch eine ziemliche Streuung in seinem Passspiel, durch latente Gehetzheit wenn schnelles Handeln gefordert war. Kurzum: Der Wolfsburg-Legionär war ein ziemlicher Unsicherheitsfaktor. Es ist anzunehmen, dass die unangenehmen Ostapenko und Nusarbajev das wesentlich konsequenter auszunützen versucht hätten als der als Solo-Stürmer ohne Hilfe auf völlig verlorenem Posten stehende Gridin das tat.

Fazit: Ergebnis wichtig, punkt. Leistung wichtig, aber ausbaufähig

Das deutliche Ergebnis ist vor allem dafür gut, um Unkenrufern die Luft ein wenig aus den Segeln zu nehmen. Der Pflichtsieg ist eingefahren, das mit einer sehr ordentlichen Leistung. Die zwei Punkte aus Astana fehlen zwar immer noch und die historische Aufholjagd der Schweden in Berlin, mit der sie ein 4:4 retteten, hat dem ÖFB-Team auch nicht geholfen. Aber man hat sich in der öffentlichen Wahrnehmung für Astana rehabilitiert.

Wie man die sachliche, analytische und beharrliche Art von Marcel Koller kennt, wird er allerdings sehr wohl auch gesehen haben, dass es weiterhin natürlich noch viel zu tun gibt. Bei der Chancenverwertung wird der Schweizer nicht viel tun können, aber im nächsten Schritt seiner Arbeit wird der Begriff „Eigene Spielgestaltung“ eine zentrale Bedeutung einnehmen.

Denn Alaba und Arnautovic werden nicht jedes Mal so einen guten Tag haben wie diesmal. Und ein gutes Abschneiden in der WM-Quali wird auch maßgeblich davon abhängen, wie gut es gelingt, aus dem eigenen Spiel heraus Zugriff auf den gegnerischen Strafraum zu bekommen. Das 4:0 gegen Kasachstan (der höchste Sieg seit dem 5:1 gegen Malta vor der Heim-EM) ist ein schönes Ergebnis. Aber kein Ruhekissen.

Auch, weil sich in den restlichen sieben Quali-Spielen garantiert kein Team mehr als dermaßen williges Opferlamm präsentieren wird wie die schon fast skandalös passiven Kasachen.

(phe)

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Marcel Koller, Spiel 1: Positive Ansätze, durchwachsene Ausführung https://ballverliebt.eu/2011/11/16/marcel-koller-spiel-1-positive-ansatze-durchwachsene-ausfuhrung/ https://ballverliebt.eu/2011/11/16/marcel-koller-spiel-1-positive-ansatze-durchwachsene-ausfuhrung/#comments Wed, 16 Nov 2011 00:32:06 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=6074 Marcel Koller, Spiel 1: Positive Ansätze, durchwachsene Ausführung weiterlesen ]]> Der Ansatz: Positiver Fußball, das Spiel selbst in die Hand nehmen – auch auswärts bei guten Gegnern. Die Ausführung in Lemberg: Bemüht, aber mit einigem Ungleichgewicht ohne ohne echte Durchschlagskraft. Das Resultat: Eine unglückliche 1:2-Niederlage, die einige Erkenntnisse liefert.

Ukraine - Österreich 2:1

Neunmal Deutschland. Einmal Holland. Und nur noch ein einziger Österreicher, der auch in Österreich spielt: Dummerweise war ausgerechnet Fränky Schiemer, wenn auch auf einer Position, die er eigentlich nicht kann, der mit sehr viel Abstand schlechteste Mann am Platz, verschuldete beide Gegentore zumindest mit und offenbarte so, dass auch unter Marcel Koller die Position des Rechtsverteidigers wohl die größte Baustelle bleibt.

Im ersten Spiel unter dem Schweizer war Österreich bemüht, das Heft in die Hand zu nehmen, hatte deutlich mehr Ballbesitz und setzte die Ukraine zum Teil recht früh unter Druck. Zwei Gegentore (eines halb durch die erste Hälfte, das andere in der Nachspielzeit) bescherten dem nicht wirklich beeindruckenden EM-Co-Gastgeber einen etwas schmeichelhaften 2:1-Erfolg, der aber eher zweitrangig ist. Viel wichtiger als das Resultat, zumal in einem Testspiel, sind die Erkenntnisse, die man nach einer Woche gemeinsamen Trainings unter Koller ziehen kann.

Umschalten nach Ballgewinn

Hier machten die Österreicher die beste Figur. Vor allem in der Anfangsphase, als die Ukrainer gerne mit einigen Leuten aufgerückt waren, ging das Umschalten sehr schnell und in deutlich geplanten Wegen: Schneller Pass auf einen sich etwas zurückfallen lassenden Spieler aus der Offensivreihe (zumeist Ivanschitz bzw. Arnautovic), der legt kurz für einen aus der hinteren Reihe ab (zumeist Alaba bzw. Fuchs), und starten steil nach vorne. Von hinten kommt dann entweder der Pass in den Lauf (Alaba) oder ein Dribbling (Fuchs).

Nach dem 0:1 klappte das nicht mehr wie davor. Das lag zu einem großen Teil natürlich daran, dass die Ukrainer sich zurückzogen, nicht mehr mit so vielen Spielern herausrückten und mit zwei Viererketten die Räume, durch die das ÖFB-Team zuvor hatte stoßen können, zumachten.

Spieleröffnung mit Zeit

Was deutlich wurde: Auch, wenn die Österreicher durchaus versuchten, das Spiel selbst zu gestalten – was gegen die sich etwas einigelnden Ukrainer auch gelang – bleibt eine Erkenntnis dieses Spiels, dass sich das ÖFB-Team mit der Reaktion immer noch deutlich leichter tut als mit der Aktion. Sprich: Umschalten und kontern geht besser als selbst das Geschehen nach vorne gestalten. Das ist nicht verwunderlich und auch ganz logisch, schließlich fehlte der Mannschaft in den letzten Jahren eine durchgängige Philosophie des eigenen Gestaltens, wurde selbst ein biederes Team wie Litauen stark geredet und es vermieden, selbst das Heft in die Hand zu nehmen.

Wie holprig das alles noch ist, wurde vor allem nach dem 0:1 deutlich. Nicht nur, dass Almers Abschläge eine Streuung wie eine Schrotflinte hatten und im Aufbau unbrauchbar waren. Nein, die Viererkette stand danach viel tiefer als zuvor (als sie sich im Ballbesitz knapp hinter der Mittellinie positionierte), sodass die schnellen Pässe auf Arnautovic und Ivanschitz nicht mehr möglich waren. Es war immer wieder zu sehen, dass Alaba und Baumgartlinger diese Pässe antizipierten und lossprinteten, aber der entsprechende erwartete Ball nach vorne nicht gespielt wurde. Immer mehr wurde daher auf lange Bälle zurückgegriffen – oder, was mehr Erfolg versprach, die linke Seite ins Spiel gebracht.

Die linke Seite

Es war schon beim Ivanschitz-Comeback in Aserbaidschan zu erkennen, wie gut er und sein ehemaliger Mainzer Teamkollege Christian Fuchs harmonieren. Diese beiden waren auch in diesem Spiel klar die besten Österreicher. Fuchs orientierte sich, wie das auch so sein muss, extrem weit nach vorne, legte dabei zumeist auf Ivanschitz ab und hinterlief ihn. So hatte Ivanschitz die Wahl, entweder in die Mitte zu spielen, selbst zu gehen oder wiederum Fuchs steil anzuspielen.

Der ukrainische Rechtsvertediger Fedetski hatte damit Probleme und Jarmolenko war viel in der Defensive gebunden. Die Ukrainer schafften es auch nicht, anders als die Gegner in den letzten Spielen, im Rücken von Fuchs den Platz zu nützen und dort eigene Angriffe aufzuziehen. Zum einen, weil Aliev immer recht zentral blieb und zum anderen, weil Pogatetz hier gut abdeckte. Es ist beinahe logisch, dass der zwischenzeitliche Ausgleich zum 1:1 über diese Flanke vorbereitet wurde: Fuchs eroberte den Ball, ging nach vorne und seine präzise Flanke fand den passenden Abnehmer.

Die Abwehrkette

Der Plan in der Anfangsphase war ganz deutlich, dass die beiden Innenverteidiger Prödl und Pogatetz sehr weit Richtung Außen verschoben und Baumgartlinger davor zentral absicherte, damit die Außenverteidiger schon im Aufbau nach vorne gehen konnten und dort anspielbar waren. Aber je länger das Spiel lief, umso mehr wurde klar, dass nur Fuchs sich dabei wirklich wohl fühlte, Schiemer aber überhaupt nicht.

Somit verlegte sich der einzige Spieler in der Partie, der es noch nicht aus der österreichischen Liga heraus geschafft hat, sehr auf die Defensive, sodass aus der Abwehr des ÖFB-Teams oftmals eine etwas windschiefe Dreierkette wurde: Fuchs preschte, wann immer es ging, nach vorne, Schiemer aber blieb hinten und sicherte ab. Mit doppelt negativem Effekt: Einerseits zog er gegen den flinken Konoplianka immer wieder den Kürzeren und war bei beiden Gegentoren recht ursächlich beteiligt, andererseits tötete er damit seine Seite offensiv komplett ab.

Die rechte Seite

Harnik und Kavlak: Arme Hunde

Denn ohne den wirklich absolut inferioren Schiemer, der nicht die geringste Hilfe war, musste Harnik alles auf eigene Faust machen. Das Unbehagen war dem Stuttgart-Legionär deutlich anzumerken: Er sah, dass Schiemer defensiv gravierende Probleme hatte und zuweilen haarsträubende Fehl- und Risikorückpässe spielte, war sich aber seiner Verantwortung auch im Spiel nach vorne bewusst.

Die generelle Linkslastigkeit des Spiels – Fuchs/Ivanschitz, dazu die zumeist über die halblinke Seite aufziehenden Alaba und Arnautovic – nahm Harnik zusätzlich aus dem Spiel. Er versuchte es, indem er nach innen zog und sich zumindest in der Zentrale anbot, aber auch das half nichts. Die rechte Seite blieb einsames und unbespieltes Gelände, auch nachdem Harnik nach einer Stunde Veli Kavlak hatte weichen müssen.

Baumgartlinger und Alaba

Das Duo im defensiven Mittelfeld harmoniert an sich recht gut und die Frage, wo da ein Paul Scharner reinpasst, stellt sich durchaus – auch, wenn David Alaba vor allem in der zweiten Hälfte deutlich abbaute, sich nur noch auf Sicherheitsbälle verlegte und eine Leistung zeigte, die wohl irgendwo zwischen „brav“ und „dezent“ liegt. Zu Beginn der Partie war Alaba ein deutlicher Aktivposten, stets bemüht immer anspielbar zu sein. Ein Achter mit deutlichem Zug nach vorne, gut eingebunden ins schnelle Spiel nach vorne, eben vor allem nach schnellem Umschalten. Zumindest bis zur Pause.

Julian Baumgartlinger spielte seinen Part als Sechser vor der Viererkette sehr ordentlich. Er eroberte viele Bälle und versuchte sie wie in besten Tagen, diese mit möglichst wenig Risiko möglichst gewinnbringend weiter zu leiten. Man merkt ihm die Spielpraxis, die er in den letzten Wochen in Mainz immer mehr bekommt, durchaus an. Je länger das Spiel dauerte, umso mehr wurde Baumgartlinger der dominante Teil dieses Duos. Eine Leistung, auf die man aufbauen kann.

Arnautovic

Beim Bremer ist es so eine Sache: Entweder er geigt richtig auf, reißt das Spiel an sich und damit die ganze Mannschaft mit, oder es gelingt ihm wenig bis gar nichts. In Lemberg klappte bei ihm leider kaum etwas. Ihm versprangen einige Bälle (was sicher auch, aber nicht nur mit dem Baustellenrasen zusammen hängt), er konnte Zuspiele nicht verarbeiten und brachte kaum einen Pass wirklich an.

Seine Rolle war im System recht klar definiert: Gegen den Ball sollte er vorne praktisch auf einer Höhe mit Janko stehen und die gegnerische Spieleröffnung stören – hier wurde aus der österreichischen Formation ein 4-4-2 – bei eigenen Angriffen aber ließ sich Arnautovic eher etwas fallen, agierte von hinten heraus, um mit Steilpässen die im Vorfeld von Marcel Koller geforderten Bälle aus der Tiefe zu spielen. Das Highlight in seinem Spiel war sicher das Tor, das – sagen wir mal so – jeweils zu einem Drittel Janko (der den Ball vors Tor brachte), Kutcher (der wohl als letzter dran war) und Arnautovic (der den Einsatz des ukrainischen Innenverteidigers provozierte) gehört.

Das war gut

Das Bemühen war klar ersichtlich, dass auch gegen einen vom Potenzial her sich in etwa auf Augenhöhe befindenden Gegner das Spiel selbst gemacht werden sollte. Das war ja unter Constantini, wie erwähnt, nicht mal daheim gegen klar schwächere Kontrahenten immer so. Gerade in der Anfangsphase wurde der Gegner schon sehr hoch angepresst, was es den Ukrainern unmöglich machte, selbst das Geschehen konstant und zielführend in die österreichische Hälfte zu verlagern. Selbst in der Phase nach dem 0:1, als beim ÖFB-Team nach vorne kaum mehr etwas ging, wurde so zumindest ein nachhaltiges Aufkommen der Ukrainer verhindert.

Dazu war natürlich einmal mehr die linke Seite das Prunkstück der Mannschaft. Fuchs zeigte vor allem im direkten Vergleich mit Schiemer, wie wichtig ein funktionierender offensiver Außenverteidiger ist, wenn man die Initiative übernehmen will. Der Schalker war ständig im Vorwärtsgang und dank Pogatetz brannte in seinem Rücken relativ wenig an.

Das war nicht gut

Anders als beim eh schon übervorsichtigen Schiemer, der sich mit dieser Leistung recht nachhaltig für weitere Einsätze als Rechtsverteidiger disqualifiziert hat. Ein Glück, dass Gyuri Garics nach fast einem Jahr endlich wieder spielen kann – sollte er in Bologna über den Winter Spielpraxis sammeln können, führt an dem von Constantini auf so schäbige Weise verstoßenen Italien-Legionär kein Weg vorbei.

So bemüht das ÖFB-Team war, das eigene Spiel dem Gegner aufzuzwingen, so wenig zwingend war das in diesem Spiel letztlich. Aber, wie erwähnt, das braucht Zeit und einige Spiele, die mit diesem Ansatz, positiven Fußball selbst spielen zu wollen, durchgezogen werden. Nur so kann sich die Mannschaft so weit finden, dass Automatismen entstehen und das alles konkreter und mit mehr Torgefahr aufziehen zu können.

Ausblick

Zweifellos, die Spieler dazu sind absolut vorhanden. Fuchs und Ivanschitz links sowieso, Baumgartlinger und Alaba sind beides spielintelligente Jungs mit dem Blick nach vorne gerichtet, Janko arbeitet vorne viel – jetzt braucht es nur noch ein Gegenstück zu Fuchs auf der rechten Seite.

Gegen Finnland – ein Team, das nicht annähernd die Qualität der Ukrainer hat – darf man beim nächsten Test im Februar schon erwarten, dass der grundsätzliche Ansatz der gleiche sein wird. Positiven Fußball, den will Marcel Koller sehen.

Und wir auch.

(phe)

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Pogatetz‘ Eigentor zum Trotz: Hannover zieht in die Gruppenphase ein! https://ballverliebt.eu/2011/08/25/pogatetz-eigentor-zum-trotz-hannover-zieht-in-die-gruppenphase-ein/ https://ballverliebt.eu/2011/08/25/pogatetz-eigentor-zum-trotz-hannover-zieht-in-die-gruppenphase-ein/#comments Thu, 25 Aug 2011 21:31:03 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=5585 Pogatetz‘ Eigentor zum Trotz: Hannover zieht in die Gruppenphase ein! weiterlesen ]]> Hannover hat es geschafft! Das Überraschungsteam der letzten Bundesliga-Saison hat tatsächlich Sevilla eliminiert und steht in der Gruppenphase der Europa League. Weil es die Spanier in einer hitzigen und zerfahrenen Partie nicht geschafft haben, die Überlegenheit in Tore umzumünzen.

Sevilla - Hannover 1:1

Wenn Arrigo Sacchi dieses Spiel gesehen hat, hat es ihm die Freudentränen in die Augen getrieben: Der italienische Star-Trainer propagierte ihmmer möglichst wenig Raum zwischen letztem und vorderstem Mann. Sowohl Sevilla als auch Hannover haber das in diesem Spiel beherzigt – was für ein intensives und hektisches Spiel auf extrem engem Raum gesorgt hat.

Dazu trug noch bei, dass beide Teams in einem sehr ähnlich aufgebauten, flachen 4-4-2 auftraten. Hannover verlegte sich aber, wie üblich und wie auch kaum anders zu erwarten war, eher auf die Konter; während Sevilla versucht war, das Spiel in die eigene Hand zu nehmen und nach vorne zu spielen.

Extremes Aufrücken

Das Plus an Ballbesitz und auch Spielkontrolle hatte das Heimteam aus Sevilla, das aus dem Hinspiel einen 1:2-Rückstand mitgenommen hat. Die Abwehrkette rückte bei Ballbesitz unglaublich weit auf, mitunter gar in die gegnerische Hälfte, sofern es die Situation erlaubt hat. Andererseits ließen sich Negredo und (vor allem) Kanouté zurückfallen, um anspielbar zu bleiben.

Hannover versuchte, mit relativ heftigem Pressing entgegen zu halten, vor allem die beiden Stürmer Schlaudraff und Abdellaoue sorgten dafür, dass der Innenverteidigung von Sevilla so gut wie keine Zeit blieb, um das Spiel sinnvoll zu eröffnen. Je weiter nach hinten Hannover den Gegner drückte, desto mehr musste Sevilla auf den langen Ball setzen. Die Andalusier veruschten das alsbald dadurch zu umgehen, dass der Außenverteidiger auf jener Seite, auf der Hannover einen Angriff aufbaute, vorne blieb und die Innenverteidiger entsprechend nach außen verschoben – so war bei Ballgewinn der Außenverteidiger sofort in einer Position, womöglich entstandenen Platz auszunützen.

Hektische, zerfahrene Partie

Zumeist aber tummelten sich alle 20 Feldspieler auf einer Länge von etwa 30 Metern. Längere Kombinationen und Ballstaffetten wurden auf diesem unglaublich engem Raum natürlich so gut wie unmöglich, der enge Spielstand und die drückende Hitze im Stadion sorgten in Verbindung mit dem nicht vorhandenen Raum aber schnell für eine hektische, zerfahrene und durchaus hitzige Atmosphäre auf dem Platz. Schön war das Spiel nicht, aber auf hohem taktischen Niveau.

Die erste Chance konnte nach einer Viertelstunde Sevilla verzeichnen, aber es waren die Hannoveraner, die in Führung gingen: Rausch ging auf der linken Angriffsseite durch und Abdellaoue spitzelte die Flanke an Palop vorbei ins Tor. An der Spielcharakteristik änderte das Tor jedoch nichts grundlegendes, da Sevilla so oder so ein Tor brauchte. Das gelang dann noch vor der Pause, wenn auch durch Mithilfe Hannovers – Emanuel Pogatetz fälschte einen Schuss von Perotti ins eigene Tor ab.

Sevilla macht Druck

Nach der Pause schaffte es Sevilla, sich nachhaltiger in der Hälfte von Hannover fest zu setzen. Da bei den Deutschen nach dem Pressing der ersten Hälfte nun mit den Kräften sparsamer umgegangen werden musste, wurde das aggressive Spiel etwas zurückgefahren. Was zur Folge hatte, dass Sevilla mehr Zeit im Mittelfeld hatte und sich Hannover immer weiter hinten rein drängen ließ. Dass Kanouté jetzt beinahe dauerhaft aus dem Mittelfeld heraus agierte, hatte zudem den Effekt, dass Sevilla in diesem Bereich Überzahl genereieren konnte.

In dieser Phase war es vor allem Torhüter Ron-Robert Zieler, der Hannover im Spiel hielt. Der 22-Jährige strahlte eine beinahe unheimliche Ruhe aus und hielt, was auf seinen Kasten kam. Was Sevilla allerdings nicht gelang, war das Auseinander ziehen der Hannover-Abwehr. Schulz und Cherundolo konnten die Flügel ihren Vorderleuten aus dem Mittelfeld überlassen und konnten selbst einrücken.

Erfolgreiche Abwehrschlacht

Was sich nicht änderte, war die enorme Intensität im Spiel. Man könnte es auch Hektik nennen – denn je näher sich die Partie ihrem Ende zuneigte, desto heißer liefen einige der Akteure. Vor allem Sevilla-Sechser Gary Medel hatte sich immer weniger im Zaum. Das erkannte Hannover und begann, den Chilenen sehr früh zu doppeln, um ihn zu einer zweiten gelben Karten zu provozieren. Ganz unter Kontrolle hatten sich aber auch die Hannover-Spieler nicht. In Minute 74 war der Ärger allerdings verständlich – denn warum der belgische Referee ein glasklares Foul von Palop an Schlaudraff nicht mit dem zwingend erforderlichen Elfmeter geahndet hat, wird sein Geheimnis bleiben.

Was über weite Strecken der zweiten Hälfte eine Abwehrschlacht von Hannover war, beruhigte sich in der Schlussphase allerdings wieder etwas, obwohl Sevilla-Coach Marcelino noch seine Viererkette auflöste und alles nach vorne warf. Diese Maßnahme hatte sich allerdings schon vor dem Ende wieder erledigt, nachdem Medel tatsächlich noch vom Platz flog. Sevilla kam zwar noch zu einigen Weitschuss-Chancen. Aber das Tor gelang nicht mehr.

Fazit: Hannover kämpft sich nicht unverdient durch

Natürlich verfügt Sevilla über die besseren Spieler und hatte in diesem Rückspiel auch deutlich mehr Spielanteile und die besseren Chancen. Aber es gelang den Andalusiern nicht, wirklich nachhaltig für Platz gegen die sehr kompakten Mannschaft aus Hannover zu kreieren. So blieben zumeist eher Versuche aus mittlerer Distanz, die Zieler mit Glück und Geschick entschärfen konnte.

Letztlich schafft Hannover nicht unverdient den Einzug in die Gruppenphase, weil sie sich als die gewachsenere, besser funktionierende Mannschaft erwiesen hat. Das hat gereicht, um die individuell besser besetzte Mannschaft aus Spanien zu eliminieren. Womit der tolle Erfolgslauf von Mirko Slomka und seiner Mannschaft weitergeht – sechs weitere Europacup-Spiele sind die Belohnung.

(phe)

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Hannover sägt Van Gaals Trainerstuhl ein weiteres Bein ab https://ballverliebt.eu/2011/03/06/hannover-sagt-van-gaals-trainerstuhl-ein-weiteres-bein-ab/ https://ballverliebt.eu/2011/03/06/hannover-sagt-van-gaals-trainerstuhl-ein-weiteres-bein-ab/#respond Sun, 06 Mar 2011 12:03:03 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=4266 Hannover sägt Van Gaals Trainerstuhl ein weiteres Bein ab weiterlesen ]]> Wie lange ist Louis van Gaal noch Trainer bei den Bayern? Nach dem 1:3 in Hannover scheint die Antwort eher „Tage“ zu sein als „Wochen“. Denn beim Überraschungsteam der Bundesliga machten die Bayern einmal mehr erstaunlich viel schon in der Herangehensweise an die Partie falsch.

Hannover 96 - Bayern München 3:1

Es war als Schicksalsspiel für Bayern-Trainer Louis van Gaal angekündigt worden – und die Bayern versagten nach dem Cup-Aus gegen Schalke nun auch beim Überraschungsteam in der Bundesliga – und das, obwohl bei Hannover der an sich beste Stürmer Didier Ya-Konan verletzt nicht dabei sein konnte – für ihn spielte Ex-Bayer Jan Schlaudraff als zweite Spitze in einem recht klassischen 4-4-2.

Deutlich mehr umstellen musste indes Van Gaal: Der zuletzt formschwache Schweinsteiger musste gelbgesperrt aussetzen, Luiz Gustavo war krank. So agierte Kroos in der tiefen Rolle vor der Abwehr und – was schon in den letzten Spielen nicht funktioniert hat – Linksverteidiger Pranjic als Achter, dafür mit Badstuber wieder ein spieler links hinten, der sich dort nicht allzu wohl fühlt. Folgerichtig kam vom gelernten Innenverteidiger nicht allzu viel Unterstützung für Ribéry.

Numerische Überlegenheit ohne Vorteil abgegeben

Das Hauptproblem war aber einmal mehr das zentrale Mittelfeld. Gegen die zwei Hannoveraner im Zentrum gaben die Bayern – mit nominell drei Zentralen – die Überlegenheit auf, indem sich Müller weiter nach vorne orientierte und Kroos sehr tief stand. Das muss nicht verkehrt sein, Dortmund hat so zum Rückrundenstart das 4-4-2 von Leverkusen absolut zerlegt. Großer Unterschied: Der angehende Meister hat Leverkusen mit eigenem Pressing entnervt und konnte so auf die Zentrale verzichten. Hier waren es aber die Hannoveraner, die zum Teil recht heftig gegen die Bayern pressten.

Vor allem die Tatsache, dass bei Hannover zwei Spitzen da waren, die volle Kanne pressten und somit schon die Spieleröffnung der Bayern extrem störten, brachte den vermeintlichen Favoriten schwer ins Wanken. So war Lahm gezwungen, umso mehr nach vorne zu tun. Ein weiteres Problem war – einmal mehr – Danijel Pranjic. Er war auf der Acht völlig unsichtbar und für Kroos selten eine Option, weil er, wie auch der Rest der Mannschaft, sehr hoch stand und die Bayern somit auf lange Bälle zurückgreifen mussten. Die sehr selten ankamen. Da half es auch nicht, dass Robben und vor allem Ribéry viel einrückten, um in der Zentrale wieder einen numerischen Vorteil herzustellen.

Und die Tatsache, dass die Bayern versuchten, sich sehr hoch anspielen zu lassen, spielte dem explosiven Konterfußball, den Mirko Slomka (wir erinnern uns mit Wehmut, der wäre nach der EM fast ÖFB-Teamchef geworden!) seinem Team eingeimpft hat, voll in die Karten. So konnte Rausch einen Vorstoß von Lahm nützen, um in dessen Rücken freie Fahrt zu haben, seine Flanke fand den Norwegen Abdellaoue, und es stand 1:0 für die Hausherren.

Hannover mit Plan, Bayern ohne Ordnung

Defensiv stand Hannover exzellent, vor allem Robben hatten die Norddeutschen gut im Griff. Kam der Holländer mit Tempo, standen wie in den letzten Wochen auch immer zwei bis vier Gegenspieler um ihn herum. Wurde Robben allerdings stehend angespielt ohne Gefahr für Tempoläufe, ließ Hannover komplett von ihm ab und stellte den Strafraum voll. Ähnliches praktizierten sie auf der anderen Seite mit dem dennoch etwas aktiveren Ribéry. So blieben den Bayern fast nur Fernschüsse.

Der ärmste Hund bei den Münchnern war aber nicht Gomez, der zwar vorne viel arbeitete – und ebenso einige Male vom schwachen Schiedsrichter Drees benachteiligt wurde wie Hannover bei einigen falschen Abseitsentscheidungen – aber dem wenig gelang. Nein, das war Anatoli Tymoschuk: Er musste nicht nur den Innenverteidiger spielen, sondern zunehmend auch dem etwas hilflosen Kroos in der Spieleröffnung helfen und zudem die rechte Seite abdecken, die der defensiv haarsträubend schlechte Lahm freiließ. Denn nicht nur, dass der Kapitän seine Flanke offen ließ, auch im Zweikampf im Strafraum schaute er zumeist nur andächtig zu.

Symptome behandeln und wiederkehrende Fehler korrigieren

Dass Tymoschuk an dieser Dreifach-Aufgabe scheitern musste, war aufgelegt, seine Auswechslung zur Halbzeit war allerdings nur ein Behandeln der Symptome der Schwäche anderer, anstatt dass Van Gaal die Ursachen für die Überforderung angetastet hatte. Für den Ukrainer kam Daniel van Buyten, der nun nicht mehr hinter dem etwas disziplinieren Lahm aufräumen musste, zudem kam mit Ottl eine sich besser anbietende Anspielstation statt Pranjic ins defensive Mittelfeld. Es ist schon erstaunlich: Van Gaal ließ Pranjic zuletzt fast immer im Mittelfeld beginnen, um Luiz Gustavo (Achter) oder diesmal Badstuber (Innenverteidiger) auf der LV-Position beginnen zu lassen. Jedesmal korrigierte er diesen Missstand im Laufe des Spiels, weil es schlicht nicht funktioniert hat. Und doch stellt er Pranjic immer wieder ins Mittelfeld.

Der Kroate fühlt sich links sichtbar wohler, und nun kam auch etwas mehr Unterstützung für Ribéry, als das der ausgewechselte Badstuber geliefert hatte. Doch bevor diese Maßnahme wirklich greifen konnte, stand es schon 0:2 – nach einer Ecke ließen die Bayern Rausch völlig frei von der Strafraumgrenze schießen, Gomez fälschte den Schuss noch leicht ab. Ganz hatten sich die Münchner aber noch nicht aufgegeben und vier Minuten später zeigten sie auch, wie gut Hannover daran tat, sie nicht in den Strafraum kommen zu lassen. Ein Ball von (dem sonst indiskutabel schlechten) Müller fand etwas glücklich Ribéry, der setzte sich gegen Pogatetz durch und bediente Robben, der nur noch einschieben musste.

Robben erst nach Schlampigkeitsfehler mit mehr Einsatz

Dass Robben aber seit Wochen seltsam abwesend wirkt, wurde ihm aber kurz darauf wieder zum Verhängnis. Leichtfertiger Ballverlust in der Vorwärtsbewegung, und wieder ging’s bei Hannover schnell. Weder Kroos noch Ottl und schon gar nich Van Buyten griffen den aufs Tor zustürmenden Pinto an, und auch Kraft machte beim folgenden Schuss keine gute Figur – und es stand 3:1 für Hannover.

Offensichtlich hat Robben diesen Fehler gebraucht, denn nun drehte er auf und schwang sich zu einem Aktivposten auf. Und zwar so sehr, dass in der Folge sein Gegenspieler Rausch – der die Freiheiten lange genoss – gegen den defensiv stärkeren Chahed ausgewechselt wurde. Allerdings zu einem Zeitpunkt, als die Partie schon vorentschieden war. Breno hatte in der 71. Minute nach einer Tätlichkeit die rote Karte gesehen.

Dreierkette ohne Innenverteidiger

Van Gaal musste nun alles riskieren und tat das auch. Er löste die Verteidigung komplett auf, indem er mit Van Buyten den verbliebenen IV als Kopfballoption in die Spitze schickte, nachdem er schon zuvor Klose für Kroos eingewechselt hatte. Hinten spielten die Bayern nun de facto mit einer Dreierkette, gebildet aus den Außenverteidigern Lahm und Pranjic sowie dem verbliebenen defensiven Mittelfelspieler, Ottl. In der letzten Viertelstunde gab es nur noch die Devise „Brechstange“.

Slomka brachte einen fünften Verteidiger für den fleißigen Stindl, nachdem er mit der Einwechslung von Stoppelkamp (für Schlaudraff) schon eher auf ein 4-5-1 umgestellt gehabt hatte. Man kann Hannover vorwerfen, die sich durchaus bietenden Kontermöglichkeiten in der Schlussphase nicht gut ausgespielt zu haben. Das machte aber in diesem Spiel nichts mehr aus, weil die Bayern ohnehin nie den Eindruck hinterlassen hatten, tatsächlich noch zwei Tore aufholen zu können.

Fazit: Van Gaal arbeitet an seiner Entlassung

Es ist schon erstaunlich, wie viel man falsch machen kann. Pranjic als Achter, Lahm zu offensiv, Tymoschuk mit drei aufgaben, offensives Mittelfeld zu hoch, Notlösungen auf links hinten. Und dann noch individuelle Aussetzer wie von Robben und Kraft (beim dritten Gegentor), sowie Breno (beim dämlichen Ausschluss). Und Van Gaals Reaktionen auf diese Unzulänglichkeiten. Wenn mal ein Spiel vercoacht wird, kann das ja mal passieren. Aber der „Tulpengeneral“ macht seit Wochen nicht den Eindruck, diese Fehler wirklich korrigieren zu wollen.

Hannover hingegen machte so ziemlich alles richtig. Aktives Pressing von beiden Sturmspitzen (was deren Verwendung auch tatsächlich rechtfertigt), bekannt explosives Umschalten von Defensive auf Offensive, konsqeuentes Ausnützen der Fehler der Bayern. Nicht umsonst rangiert Hannover, letztes Jahr erst am letzten Spieltag vor dem Abstieg gerettet, auf dem dritten Platz und befindet sich auf dem Weg in die Champions-League-Quali – auf die viertplatzierten Bayern sind’s nun schon fünf Punkte Vorsprung…

(phe)

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Was beim 2:1 gegen Rumänien so alles auffiel https://ballverliebt.eu/2009/04/02/was-beim-21-gegen-rumanien-so-alles-auffiel/ https://ballverliebt.eu/2009/04/02/was-beim-21-gegen-rumanien-so-alles-auffiel/#comments Thu, 02 Apr 2009 14:10:12 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=1335 Was beim 2:1 gegen Rumänien so alles auffiel weiterlesen ]]> aut-ro1
Eines vorweg: Der einzige Unterschied zu den Spielen gegen die Türkei und Schweden war die Einstellung, die schon was von Pflichtspiel statt Testspiel hatte. Aber spielerisch und taktisch war das so ziemlich der gleiche Dreckskick, den man in den letzten Spielen schon sah. Nicht von ungefähr kommt, dass sich das ÖFB-Team keine einzige Torchance (!) selbst herausgespielt hat.

– Der große Gewinner des Abends (neben Jimmy Hoffer, der in den zwei Situationen, in denen er am Spiel teilnahm, das exakt richtige gemacht hat) war ohne Zweifel der junge Yasin Pehlivan. 20 Jahre und fünf Bundesliga-Spiele alt, spielte er wie ein Routinier. Unglaubliche Spielübersicht, kaum ein Fehlpass (auch in Bedrängnis), mit Mut zum Direktspiel. In den letzten zwanzig, dreißig Minuten ging ihm etwas die Luft aus, aber der Junge hat gefallen. Weiter so!

– Während Pehlivan den Ruhepol im zentralen Mittelfeld gab, war Pauli Scharner das positive Dreckschwein, der Aufräumer, der Grätscher. Er war sich für keinen Zweikampf zu schade, legte ebenso gute Übersicht an den Tag. Er weiß, welche Wege er gehen muss.

– Womit die Positiva im Mittelfeld schon erledigt wären. Denn über die Außen kam gar nichts. Arnautovic war leider bis auf einen sehenswerten Weitschuss und ein paar fürchterliche Freistöße in der Offensive komplett unsichtbar. Auch Beichler brachte nach vorne, vor allem vor der Pause, so gut wie gar nichts zu Stande, kam kaum zum Zug. Defensiv dafür bestritt er einige giftige Zweikämpfe.

– Die Folge: Viel Kreatives hatte das Mittelfeld nicht zu bieten. Arnautovic und Beichler kamen nicht ins Spiel, bei Scharner und Pehlivan hatten andere Aufgaben Priorität. So kam es, dass nicht selten das Mittelfel per hohem Ball überbrückt werden sollte (Ortlechner schlug da einige 60m-Pässe, auch Prödl). Kein Wunder, dass da nicht Gefährliches herauskam.

– Was heißt: Als Kapitän ist Ivanschitz zwar locker zu ersetzen (Pogatetz machte das gut), für das spielerische Element, das von ihm an guten Tagen ausgeht, konnte in dieser Mannschaft an diesem Abend keiner sorgen. Während hingegen Stranzl… ähm… wer war dieser Stranzl nochmal?

– Maierhofer wirkte, wie immer, etwas patschert am Ball und oft auch unbeherrscht. Er erfüllte jedoch seinen Zweck: Unruhe stiften, Gegenspieler binden. Er ging auch erstaunlich weite Wege. Wühlmaus Jimmy Hoffer kam nicht so richtig zur Geltung, was aber komplett wurscht ist – zwei Mal wurde er gebraucht, zwei Mal stand er richtig, zwei Mal behielt er die Ruhe. Seine ersten beiden Team-Tore sind dafür der verdiente Lohn.

– Ja, die Viererkette. Da Constantini eine Abwehrkette mit vier gelernten Innenverteidigern aufbot, waren die Außenpositionen mit Schiemer rechts und Ortlechner links natürlich nicht optimal besetzt. Was aber nichts daran ändert, dass diese beiden ihre Sache recht ordentlich gemacht haben. Ortlechner hatte vor allem in der Anfangsphase große Probleme mit dem Stellungsspiel, seine Anspiele kamen nicht und er ist auch sichtlich nicht der Schnellste. Aber über sein gutes Zweikampfverhalten fand er ins Spiel.

– Prödl und Pogatetz spielten eine zumeist recht ordentliche Partie. Aber die Tatsache, dass sie beide schon vor der Pause (vermeidbare) gelbe Karten kassierten, half ihnen vor allem in der rumänischen Druckphase in der letzten halben Stunde natürlich nicht. Je länger das Spiel dauerte und je größer der Druck der Rumänen wurde, desto mehr postierten sich die vier gelernten Innenverteidiger in der Kette aiuch tatsächlich also solche. Dadurch überließen sie den Rumänen die Flanken – logisch, dass die Bälle fast im Minutentakt durch den österreichischen Strafraum flogen.

– Daher konnte sich auch der eingewechselte Ümit nicht so richtig entfalten, weil er oft die halb verwaiste Defensivpostion hinter ihm mitübernehmen musste. Ähnliches gilt für den ebenfalls eingewechselten Hölzl.

– Torwart Gspurning darf seinen Kasten beim 0:1 natürlich nie verlassen, es bestand nicht die geringste Gefahr, aber ansonsten hielt er, was zu halten war. Schön zu sehen, dass er sich von einem derartigen Lapsus nicht komplett aus der Ruhe bringen lässt.

FAZIT: Bei Licht betrachtet war das Spiel der Österreicher über weite Strecken der gleiche Scheiß wie in den letzten Spielen. Es war eigentlich genau nichts besser als unter Brückner, außer dem Ergebnis. Erschreckend harmlos nach vorne, Kreativität im Mittelfeld nicht vorhanden (bzw. daran vorbeigespielt), die dünne Personaldecke auf den defensiven Außenpositionen ist ohnehin ein bekannte Umstand.

Hoffentlich glaubt jetzt keiner der Verantwortlichen, dass wir auf dem Weg der Besserung sind, nur weil dieses Spiel rein zufällig gewonnen wurde. Besser war nämlich, den wirklich braven Pehlivan mal ausgenommen, genau gar nichts.

Ach ja, meine Noten noch: Gspurning 4; Schiemer 4, Prödl 2, Pogatetz 2, Ortlechner 3; Arnautovic 5, Pehlivan 2, Scharner 3, Beichler 4; Hoffer 3, Maierhofer 4

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LIVE: Österreich – Rumänien 2:1 https://ballverliebt.eu/2009/04/01/ballverliebt-tickert-osterreich-rumanien/ https://ballverliebt.eu/2009/04/01/ballverliebt-tickert-osterreich-rumanien/#respond Wed, 01 Apr 2009 15:15:10 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=1323 aut-ro
Wir waren für und mit euch live dabei im interaktiven Ticker zum WM-Qualispiekl Österreich – Rumänien in Klagenfurt. Danke für eure rege Teilnahme, ihr findet das Tickerprotokoll zum Nachlesen unter diesem Text!

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Waren Prügel notwendig? https://ballverliebt.eu/2008/01/24/waren-prugel-notwendig/ https://ballverliebt.eu/2008/01/24/waren-prugel-notwendig/#comments Thu, 24 Jan 2008 19:07:45 +0000 http://ballverliebt.wordpress.com/2008/01/24/waren-prugel-notwendig/ Waren Prügel notwendig? weiterlesen ]]> Es sieht fast so aus, als hätte jemand etwas Vernunft in Hickes Sturschädel reingeprügelt. Gegen die Deutschen ist Linz wieder dabei, wie auch Pogatetz. Und wie man hört, soll sogar in der „Causa Scharner“ Land in Sicht sein. Man möchte es gar nicht für möglich halten, dass es noch vor der EURO so weit sein könnte, dass der Teamchef über den Tellerrand seiner verletzten Eitelkeiten und den wahnsinnigen Ordern eines ahnungslosen Verbandspräsidenten hinausblickt.

Jetzt bleibt nur noch zu hoffen, dass die Einberufung von Pogerl und Roligoal, wie auch die angekündigte Möglichkei einer Aussöhnung mit Scharner nicht nur Scheingefechte bleiben, um Anfang Februar die Deutschen zu täuschen…

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Kommt der Pogerl, oder nicht? https://ballverliebt.eu/2007/11/03/kommt-der-pogerl-oder-nicht/ https://ballverliebt.eu/2007/11/03/kommt-der-pogerl-oder-nicht/#comments Sat, 03 Nov 2007 00:24:46 +0000 http://ballverliebt.wordpress.com/2007/11/03/kommt-der-pogerl-oder-nicht/ Kommt der Pogerl, oder nicht? weiterlesen ]]> Ein wichtiger Abwehrspieler steht offenbar kurz vor seiner endgültigen Rückkehr. Was in den letzten Monaten nicht über Statements wie „Er hat mit Hickersberger geredet… die Mannschaft erwartet eine Entschuldigung… er würde gerne wieder dabei sein“ hinausging, scheint sich zu konkretisieren. Da war zuerst der Kontakt zwischen ihm und Kapitän Ivanschitz, den es wohl im Rahmen der letzten beiden Spiele gegeben haben soll. Auch Hickersberger’s Äußerungen wurden ihm gegenüber (ganz im Gegensatz zu Paul Scharner) immer positiver.

In den letzten Tagen nahm die Indizienverdichtung dann drastisch zu: In einigen Zeitungen wie auch ORF.at und im ORF Sport wurde nicht nur darüber berichtet, dass er wieder fit sei und bereits eine Stunde für die Middlesborough-Reserve im Einsatz war – nein, nirgendwo fehlte auch der Hinweis auf eine mögliche Einberufung für die Spiele gegen England und Tunesien. Seit gestern findet sich das „Gerücht“ auch auf der Homepage des ÖFB. Aber halt: auch wenn er einberufen würde, könnte er das Spiel bestenfalls von der Tribüne aus ansehen, denn er hat immer noch eine auf zwei Partien befristete Länderspielpause abzusitzen und wäre frühestens gegen Deutschland, also Anfang Februar, im ÖFB-Trikot am Rasen.

Seine Einberufung – abgesehen davon, dass ich sie für überfällig halte, würde Sinn machen. Die erwähnte Sperre wäre damit vor Jahresende Geschichter, und als englischer Ligaspieler dürfte er seinen Abwehrkollegen sicherlich einige Ratschläge mit auf den Weg geben können. Das könnte er ohne Einberufung zwar auch, jedoch dürfte ein Kaderspieler mehr Zugangsmöglichkeiten haben und eine höhere Legitimation dazu besitzen

Neben der Einberufung von Emmanuel Pogatetz hätte ich dann noch einen zweiten, dringenden Wunsch für die Kaderveröffentlichung kommenden Dienstag: Nach dem 3-2 gegen die Ivoren wäre die Gelegenheit günstig, Hiden endgültig abzuservieren in „Würde“ aus dem Nationalteam zu entlassen. Ihn weiter auflaufen zu lassen wäre hart am Tatbestand der Leichenschändung (im spielerischen Sinn selbstverständlich).

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