öfb – Ballverliebt https://ballverliebt.eu Fußball. Fußball. Fußball. Wed, 18 Dec 2024 21:01:46 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.7.2 Didi Constantini ist gestorben. Ein Blick zurück. https://ballverliebt.eu/2024/12/18/didi-constantini-ist-gestorben-ein-blick-zurueck/ https://ballverliebt.eu/2024/12/18/didi-constantini-ist-gestorben-ein-blick-zurueck/#respond Wed, 18 Dec 2024 21:01:42 +0000 Ex-ÖFB-Teamchef Didi Constantini ist nach langer Demenz-Erkrankung im Alter von 69 gestorben. Die Ballverliebt-Crew blickt auf die Zeit und Lage des österreichischen Fußballs in seiner Ära zurück.

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EURO-Auftakt: Nach dem ersten Österreich-Sieg kommen die Niederlande https://ballverliebt.eu/2021/06/15/euro-auftakt-nach-dem-ersten-oesterreich-sieg-kommen-die-niederlande/ https://ballverliebt.eu/2021/06/15/euro-auftakt-nach-dem-ersten-oesterreich-sieg-kommen-die-niederlande/#respond Mon, 14 Jun 2021 22:35:49 +0000 Die erste Runde der EURO neigt sich ihrem Ende zu. Für Österreich verlief der Auftakt gegen Nordmazedonien – zumindest vom Ergebnis – nach Plan. Tom und Philipp sprechen noch einmal über das Spiel, seine Nachwirkungen und blicken dann nach vorn zum nächsten Gegner: die Niederlande. Ist Angst nach deren furiosem Auftakt gegen die Ukraine angebracht?

Und die Ballverliebt-Boys sprechen darüber, was sonst bisher bei der EURO passiert ist. Vom Schock rund um Christian Eriksen bis zu den Favoriten-Auftritten: England, Italien, Spanien und Belgien waren schon im Einsatz. Was war davon zu halten? Und hat sich ein neuer Geheimtipp hervorgetan?

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Österreich ist bei der EM 2020: Wie es mit Franco Foda jetzt weitergehen sollte https://ballverliebt.eu/2019/11/17/oesterreich-bei-der-em-2020-wie-es-mit-franco-foda-jetzt-weitergehen-sollte/ https://ballverliebt.eu/2019/11/17/oesterreich-bei-der-em-2020-wie-es-mit-franco-foda-jetzt-weitergehen-sollte/#comments Sun, 17 Nov 2019 15:34:59 +0000 https://ballverliebt.eu/?p=16516 Österreich ist bei der EM 2020: Wie es mit Franco Foda jetzt weitergehen sollte weiterlesen ]]> Das österreichische Nationalteam hat sich zum zweiten Mal sportlich für eine Europameisterschaft qualifiziert. Das freut uns und wird uns einen schönen Sommer im Jahr 2020 bescheren.

Das auf den ersten Blick vielleicht gleiche Ergebnis wie vor der EM 2016 sollte aber nicht mit einer ähnlich guten Leistung wie damals verwechselt werden.

Die erfolgreiche Quali 2020 liegt an zwei Dingen.

  1. Man hat in einer sehr schwachen Gruppe das Minimum der Erwartungen erfüllen können. Spielerisch unkonstant zu bleiben und gute und schwachen Leistungen abzuwechseln, genügte gegen Zwerge wie Slowenien, Nordmazedonien und Israel – eine peinliche Niederlage änderte daran nichts. Es half, dass die Gegner einander auch noch selbst Punkte wegnahmen.
  2. Was bei der ersten gelungenen Quali 2016 keine Rolle gespielt hat, war diesmal entscheidend: die Europameisterschaft wurde seit damals auf 24 Teams erweitert. Platz 2 in einer Sechsergruppe genügt zur Teilnahme anders als bei jede anderen Quali davor. War Österreich 2016 auf Platz 10 der FIFA Weltrangliste vorgestoßen und hatte seine Gruppe mit neun Siegen und nur einem Remis gewonnen, dabei dominiert und begeisternd gespielt, so war diesmal ein selbst nicht in Topform befindliches Polen zu weit weg. Das ÖFB Team gab nicht 2, sondern 11 Punkte ab. Und das war auch leistungsgerecht.

Bevor man jetzt überschießt und das jetzt zu negativ sieht: Das ist zwar nicht geil, aber es ist immerhin okay. Wir haben im Team schon schlimmere Zeiten erlebt.

Aber die Dramaturgie der Qualifikation täuscht. Das Team unter Franco Foda hat damit genau das erreicht, was von Tag 1 an die Mindestanforderung in dieser Gruppe gewesen ist. Man hat zwar die ersten beiden Spiele verloren. Das aber war, anders als die offizielle PR das schon damals darstellen wollte, keine echte Ergebniskrise. Denn auf dem Papier waren das zwei der drei Spiele, die man als Topf-2-Team verlieren durfte – das Heimspiel gegen das Topf-1-Team und das Auswärtsspiel beim Topf-3-Team. Auch das dritte erwartungsmäßig schwierige Spiel, auswärts bei Polen, konnte man nicht gewinnen. Alle anderen Spiele musste man auf dem Papier gewinnen und hat man auch gewonnen – bis auf die zweite hochpeinliche Niederlage der Quali, die aber wenigstens in der bereits gleichgültigen Partie in Lettland stattfand. Nicht immer schön, alles andere als begeisternd und inspirierend – aber eben doch. Gut so.

Das war aber eben kein spektakulärer Turnaround, und auch keine starke Leistung. Hinter Slowenien, Israel oder Nordmazedonien zu landen wäre nicht weniger als das peinlichste Erlebnis seit Landskrona 1990 gewesen. Es nicht zu tun war: das Minimum.

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Ähnlich stellte sich davor der andere echte Bewerb dar, den man unter Foda spielte. Die Nations League, in der man als Topf 1-Team in der zweiten Klasse eine ebenfalls schwache Gruppe mit Bosnien und Nordirland nur auf Platz zwei abschloss. Wie auch in der EM-Quali wäre personell durchaus das Potential da gewesen, beide Gruppen zu gewinnen. Wie auch in der zu Ende gehenden EM-Quali waren die Leistungen aber nie so, dass das verdient gewesen wäre. Man erreichte auch dort bestenfalls: das Minimum.

Anders sehen das jetzt Pundits und Fodas Habschis in manchen Redaktionen. Dort wird das Erreichen der EM nun schon als Grund getrommelt, um den Vertrag mit dem Trainer bis zur WM 2022 zu verlängern. Eine logische Begründung und eine sachlich zumindest skeptische Auseinandersetzung mit der Leistung gibt es dafür nicht. Das Ergebnis soll genügen.

Klar ist: Foda hat sich für das ÖFB-Team bisher nicht als katastrophaler Trainer erwiesen. Er macht seinen Job okay. Und man kann zumindest angesichts der finalen Alternativen bei seiner Bestellung immer noch froh sein, dass er damals der Trainer wurde (die Experten, die nach der Niederlage in Israel schon wieder Herzog forderten, sind hoffentlich mittlerweile endlich in der Realität angekommen – falls ja: willkommen).

Aber ein Team wie Österreich kann mit der Standardleistung nichts gewinnen. Es braucht jemanden, der es auch besser machen kann. Es nicht unter das Minimum fallen zu lassen, ist nicht genug.

Der ÖFB sollte sich davor hüten, auf diese Art von Zurufen zu hören. Er sollte den Vertrag mit Foda nicht verlängern, bevor er etwas erreicht, was nicht nur dem absoluten Minimum der Erwartungen entspricht. Foda hatte dafür bereits zwei Chancen und hat sie beide nicht genützt.  Bei der EM2020 in der Gruppenphase gibt es die nächste Gelegenheit und er hat sie sich durchaus verdient. Nutzt er sie, wird man mit ihm die WM-Quali 2022 angehen. Aber nutzt er seine Chance zu glänzen ein drittes Mal nicht, wäre es an der Zeit, die Konsequenzen daraus zu ziehen, sich nach einer Alternativen umzusehen und (wenn die nicht Herzog heißt), die Zusammenarbeit zu beenden – mit Dank und in aller Freundschaft, aber doch.

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Interview mit Johann Gartner: „Ist Fußball Wissenschaft oder Sport?“ https://ballverliebt.eu/2017/10/09/interview-gartner-schoettel-ruttensteiner-wissenschaft/ https://ballverliebt.eu/2017/10/09/interview-gartner-schoettel-ruttensteiner-wissenschaft/#comments Mon, 09 Oct 2017 14:52:03 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=14219 Interview mit Johann Gartner: „Ist Fußball Wissenschaft oder Sport?“ weiterlesen ]]> Peter Schöttel ist also neue Sportdirektor des ÖFB – und zwar mit 10. Oktober, also dem Tag nach dem Spiel in Moldawien. Abgesehen von Wolfgang Fellners Österreich (extrem pro Teamchef Herzog) und Kronen Zeitung (eher neutral) gab es für die Bestellung und die Vorgehensweise kräftig mediale Dresche. Vom ORF in Sport am Sonntag, von den OÖ.-Nachrichten, vom Profil, vom Standard. Selbst in den Postings und Facebook-Kommentaren von Krone und Österreich regiert das Kopfschütteln.

Die OÖN berichtete, dass acht Präsidiums-Mitglieder gegen Ruttensteiner waren (Hübel, Geisler, Gartner, Sedlacek, Milletich sowie die drei Bundesliga-Vertreter Rinner, Kraetschmer und Fuchs), fünf waren für ihn (Götschhofer, Bartosch, Lumper, Mitterdorfer und Präsident Windtner).

Darum soll jetzt mal wieder einer der Landespräsidenten zu Wort kommen, der für seine Ablöse gestimmt hat: Niederösterreichs Verbandspräsident Johann Gartner.

Herr Gartner, Sie werden in der „Kronen Zeitung“ vom 9. Oktober über den Sportdirektor-Posten mit dem Satz zitiert: „Wir wollen bei seinem Amt weg von der Wissenschaft, zurück zum Fußball“. Wie ist das zu verstehen?
Die Frage ist: Ist Fußball eine Wissenschaft oder ein Sport?

Wenn man sich die Entwicklung der letzten Jahrzehnte anschaut: Ohne Verwissenschaftlichung geht man unter. Wenn nun verlangt wird, die Wissenschaft zurück zu fahren, ist das doch eher eine gefährliche Drohung.
Wissenschaftliche Unterstützung ist immer gut. Aber die Spieler sind Menschen. Sie sind nicht vorhersehbar. Das ist ja kein Angriff auf den Koller, der hat eine Spitzen-Arbeit geleistet. Die Philosophie, die gelebt werden soll, ist aber nicht die Wissenschaft, sondern der sportliche Weg mit wissenschaftlicher Unterstützung.

Man hatte aber den Eindruck, dass das Motto war: Egal wer Sportdirektor wird, Hauptsache der Ruttensteiner ist weg.
Ich habe ja nie gesagt, dass der Willi was Schlechtes gemacht hat. Das Nationale Zentrum für Frauenfußball beispielsweise ist ja wirklich ein Meilenstein. Der Spordirektor hat aber eine breitere Aufgabenstellung. Es gibt außer dem Nationalteam noch viele andere Bereiche – Jugendfußball, Frauenfußball, und so weiter. Und das Verantwortungsprofil für den neuen Sportdirektor wurde von der Task Force ja auch abgespeckt. In dieser ist übrigens kein Landespräsident gesessen, das möchte ich klarstellen.

Wäre es dann eine Überlegung gewesen, eine Person als Sportdirektor für das Nationalteam zu haben und eine für die anderen Bereiche?
Das wäre sicher keine schlechte Lösung, aber es ist nicht zu finanzieren.

Finanziell geht es dem ÖFB doch aber nicht so schlecht.
Es ist die Aufgabe eines Aufsichtsrates, sich die Bilanzen anzuschauen. Und Tatsache ist: Gegen Georgien waren keine 15.000 Zuseher im Stadion, und wäre das letzte Heimspiel nicht gegen Serbien gewesen, hätte es da ähnlich ausgesehen.

Die Analyse von Willi Ruttensteiner war aber anscheinend sehr in Ordnung, das wurde ihm auch öffentlich bescheinigt.
Ja, das war sie. Aber natürlich wäre es hilfreicher gewesen, wenn sie so gleich nach der EM erfolgt wäre. Und wenn schon da die Frage beantwortet worden wäre, wie es etwa sein kann, dass man im 3. EM-Gruppenspiel mit einer völlig neuen Spielanlage daherkommt.

Aber das stimmt doch nicht. Die Spielanlage war wie immer, nur das System war anders. Das eine hat ja mit dem anderen nichts zu tun.
Aber natürlich hat es das!

Nein. Ob man Angriffspressing spielt, oder defensiv verteidigt, hat nichts damit zu tun, ob man ein 4-4-2, ein 3-4-3 oder ein 4-2-3-1 spielt.
Hat Ihnen die erste Halbzeit gegen Island gefallen?

Es wäre vermutlich besser gewesen, das System vorher gegen besseren Gegner als einen Schweizer Sechstligisten zu testen.
Sehen Sie.

Aber ist die Verhältnismäßigheit wirklich gegeben? Gerald Gossmann schreibt im „Profil“ über das Vorgehen des ÖFB: „Es würde ein paar Spachtelarbeiten benötigen, derzeit wird aber das Haus niedergerissen. Anstatt zarte Ausbesserungen vorzunehmen wird mit dem Vorschlaghammer hantiert.“
Vor zwei Jahren, bei Ruttensteiners letzter Vertragsverlängerung, hat es offenbar geheißen – ich selbst war nicht dabei, aber es wurde mir berichtet – dass er mehr Ressourcen verlangt. Wenn er mehr Verantwortung und mehr Geld will, dann muss er danach auch für ein mögliches Scheitern gerade stehen.

Ex-ÖFB-Sportdirektor Willi Ruttensteiner. Foto: CC BY-SA 3.0/Steindy

Ruttensteiner legt eine ausführliche Präsentation dar, und Peter Schöttel offenbar kaum mehr als ein paar Gedanken. Und Schöttel bekommt den Zuschlag. Wie geht das?
Die Analyse von Willi Ruttensteiner hat sich bezogen auf das Nationalteam in den letzten zwei Jahren. Das hatte nichts mit dem Konzept für die Zukunft zu tun. Nach dieser Analyse wurde den Kandidaten die Frage gestellt: Wie stellt ihr euch die Zukunft vor?

Und da haben die Vorstellungen von Peter Schöttel eher entsprochen als das Konzept von Willi Ruttensteiner?
Sonst wäre die Mehrheit nicht so rausgekommen. Das ist jetzt eh Geschichte und es ist mit den Stimmen so entschieden worden. Und ich halte es auch für unfair, von Vornherein auf Peter Schöttel einzudreschen und ihm die Qualifikation abzusprechen. Er hat ja viele Länderspiele absolviert.

Das sagt aber überhaupt nichts aus.
Na oh ja!

Man ist nicht automatisch ein guter Trainer oder Sportdirektor, nur weil man als Spieler gut war.
Nein, ist man nicht. Aber ich vertraue auf die Expertise der sportlichen Verantwortlichen, dass der bestmögliche Teamchef geholt wird. Das ist schließlich in unser aller Interesse.

Herr Gartner, ich danke Ihnen für das Gespräch!

Anmerkung: Herr Gartner hat sich ein wenig darüber mokiert, dass sich Hannes Steiner in der Krone nur „das aus unserem langes Gespräch für das Interview herausgepickt hat, was ihm grad gefallen hat“. Darum ist hier de facto unser ganzes Gespräch zu lesen.

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Peter Schöttel ist neuer ÖFB-Sportdirektor: Ein Kommentar (in 5 Tweets) https://ballverliebt.eu/2017/10/07/peter-schoettel-ist-neuer-oefb-sportdirektor-ein-kommentar-in-5-tweets/ https://ballverliebt.eu/2017/10/07/peter-schoettel-ist-neuer-oefb-sportdirektor-ein-kommentar-in-5-tweets/#comments Sat, 07 Oct 2017 11:19:02 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=14211 Peter Schöttel ist neuer ÖFB-Sportdirektor: Ein Kommentar (in 5 Tweets) weiterlesen ]]> Die Wut auf die irrwitzige Struktur und intrigante Vorgehensweise im ÖFB ist groß. Das ist schwer greifbar, aber daran muss sich Kritik wenden.

Peter Schöttel zu attackieren wäre aber vorerst das falsche Ventil. Er kann es trotzdem gut machen. Hoffen wir es und messen ihn an seiner Arbeit.

Dazu muss er zuerst beweisen, dass er auf die Strukturen, die ihn einsetzten, keine Rücksicht nimmt und den bestmöglichen Trainer findet. (Das ist nicht Andreas Herzog und jetzt erst recht auch sonst kein Österreicher.)

Darüber hinaus gebührt Willi Ruttensteiner ebenso Dank wie Marcel Koller. Dafür dass sie die Messlatte höher legten, die für andere nun da ist.

Die Farce der letzten Wochen zeigt: Das ÖFB-Präsidium muss strukturell und permanent entmachtet werden. Ständiger Erfolg darf nicht die Voraussetzung für professionelle Arbeit sein.

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Teamchef-Suche: Die Landespräsidenten am Wort https://ballverliebt.eu/2017/09/21/teamchef-suche-die-landespraesidenten-am-wort/ https://ballverliebt.eu/2017/09/21/teamchef-suche-die-landespraesidenten-am-wort/#comments Thu, 21 Sep 2017 11:40:14 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=14157 Teamchef-Suche: Die Landespräsidenten am Wort weiterlesen ]]> 13 Männer sitzen in jenem ÖFB-Präsidium, das über den Nachfolger von ÖFB-Teamchef Marcel Koller entscheiden wird. Das sind ÖFB-Präsident Leo Windtner, drei Vertreter der Bundesliga – und die neun Präsidenten der Landesverbände. Seit der Sitzung am 15. September, wo das Ende der Ära Koller beschlossen und Sportdirektor Willi Ruttensteiner die Rute ins Fenster gestellt wurde, ist viel über diese neun Herren gesprochen worden.

Aber es ist sehr wenig mit ihnen gesprochen worden. Das ändern wir jetzt.

Die neun Landespräsidenten sind in alphabetischer Reihenfolge:

  • Wolfgang Bartosch, Steiermark, Direktor der steirischen Arbeiterkammer, seit 2011
  • Johann Gartner, Niederösterreich, Bürgermeister von Ziersdorf, 2002-2012 und seit 2016
  • Josef Geisler, Tirol, Richter am Innsbrucker Landesgericht, seit 2008
  • Gerhard Götschhofer, Oberösterreich, Rechtsanwalt aus Vorchdorf, seit 2013
  • Herbert Hübel, Salzburg, Rechtsanwalt aus Salzburg, seit 2001
  • Horst Lumper, Vorarlberg, Rechtsanwalt aus Bregenz, seit 2006
  • Gerhard Milletich, Burgenland, Verleger (Bohmann-Verlag) und Medien-Unternehmer (Schau-TV), seit 2012
  • Klaus Mitterdorfer, Kärnten, ehemaliger Trainer in der Kärntner Liga, Stellvertretender Kammeramts-Direktor der Kärntner Ärztekammer, seit 2016
  • Robert Sedlacek, Wien, ehemaliger Bundesliga-Referee, Vorsitzender der ÖFB-Schiedsrichterkommission, seit 2010

Wir haben alle neun Landespräsidenten kontaktiert und ihre Antworten zu einem großen Interview zusammengefasst. Darauf möchten wir explizit hinweisen: Es handelt sich um Einzelgespräche und keine Telefonkonferenz.

Drei Landespräsidenten kommen in dieser Interview-Melange nicht oder nur am Rande vor.  VFV-Präsident Lumper ist beruflich im Ausland unterwegs und war dementsprechend leider nicht zu erreichen. SFV-Präsident Hübel weilte beim UEFA-Kongress in Genf und war entsprechend kurz angebunden; große Lust, mit uns zu reden, hatte er aber offenkundig ohnehin nicht („Ich weiß schon, was Sie von mir hören wollen, aber seien Sie mir nicht böse, dass ich zu dem Thema nichts sagen möchte.“). Auch TFV-Präsident Geisler verwies darauf, dass es sich bei der Teamchef-Suche um Interna handle, die er nicht an die Öffentlichkeit tragen wolle.

Milletich: „Jetzt ist einmal Sportdirektor Ruttensteiner beauftragt, alles zu analysieren.“

Es heißt, bei der Präsidiumssitzung in Gmunden am 15. September wäre mehr über Sportdirektor Willi Ruttensteiner gesprochen worden als über Marcel Koller.

Johann Gartner (NÖ): Wir haben gefragt: Müssen wir nicht Trainer und Sportdirektor gemeinsam bedenken? Sonst wäre die Gefahr, dass eine Situation entsteht wie bei Rapid, wo der neue Sportdirektor einen Trainer geerbt hat, der seinen Plänen nicht entspricht.
Wolfgang Bartosch (Steiermark): Es ging eigentlich mehr um die Personalie Sportdirektor als um die Personalie Teamchef, das ist richtig. Ich persönlich bin für eine Weiterarbeit mit Willi Ruttensteiner, dazu bekenne ich mich. Ich bin der Überzeugung, dass er sehr gute Arbeit geleistet hat. Man darf auch nicht nur den Männer sehen: Es gab unter ihm einen massiven Aufschwung und tolle Erfolge auch im Junioren-Bereich und bei den Frauen.
Robert Sedlacek (Wien): Ein neuer Sportdirektor wird aktuell gar nicht gesucht. Der aktuelle hat nun einen Bericht über die vergangenen Jahre abzuliefern. Auf dieser Basis wird dann diskutiert, ob mit ihm verlängert wird oder nicht.
Gerhard Götschhofer (OÖ): Wir haben über den ganzen Sportbereich diskutiert. Es ist vernünftig und richtig, dass man sich keine Grenzen im Denken setzt, wenn man auf dem Papier sportlichen Misserfolg hat. Und die Geschehnisse sind so, wie sie sind, weil man sportlich nicht zufrieden sein kann.
Klaus Mitterdorfer (Kärnten): Es ist letztlich um eine Frage gegangen: Wie geht es weiter? Aber man darf es nicht nur an der negativen Phase der letzten 16 Monate festmachen, sondern alles zusammen betrachten. Man muss die ganzen sechs Jahre unter Koller sehen, die ganzen 16 Jahre mit Ruttensteiner. Man kann sich nicht nur im Erfolg sonnen und im Misserfolg alles auf den Sportdirektor abwälzen, man muss das Ganze betrachten. Und: Man muss es trennen können, ob einem jemand sympathisch ist und wie gut er seine Arbeit macht.
Gerhard Milletich (Burgenland): Jetzt ist einmal ist Sportdirektor Ruttensteiner beauftragt, alles zu analysieren – die Zeit nach der erfolgreichen EM-Qualifikation. Da passten die Resultate nicht.

(Noch?)-ÖFB-Sportdirektor Willi Ruttensteiner. Foto: CC BY-SA 3.0/Steindy

Wie beurteilen Sie die Arbeit von Marcel Koller?

Gerhard Milletich (Burgenland): Er hat uns sehr weit gebracht und der ÖFB hat sehr stark von ihm profitiert. Aber die Ergebnisse des letzten Jahres waren um nichts besser als vor der Bestellung von Marcel Koller.
Robert Sedlacek (Wien): Koller hat die Anforderungen grundlegend erfüllt, aber zuletzt ist eben der Erfolg ausgeblieben. Daher ist es wohl legitim, dass nach sechs überwiegend erfolgreichen Jahren über eine Änderung diskutiert wird. Wir waren uns überwiegend einig, den Teamchef zu wechseln – zumal ja auch der Vertrag von Marcel Koller ausläuft.
Wolfgang Bartosch (Steiermark): Man kann viel über ihn diskutieren, aber insgesamt war es über die vielen Jahre seiner Amtszeit sehr gut unter ihm.
Klaus Mitterdorfer (Kärnten): Ich persönlich wäre dafür gewesen, mit Koller weiter zu arbeiten. Die Mehrheit im Präsidium hatte eine andere Meinung.

Götschhofer: „Bisher wurde eher die Vergangenheit aufgearbeitet, als die Zukunft diskutiert.“

Wie ist nun der weitere Ablauf?

Robert Sedlacek (Wien): Die Art und Weise der Teamchefsuche ist geklärt. Es gibt ein Gremium – in diesem sind ÖFB-Präsident Windtner, die Geschäftsleitung des ÖFB, Vertreter der Bundesliga und der Sportdirektor – und sie wägen ab, wer dafür in Frage kommt, neuer Teamchef zu sein.
Gerhard Milletich (Burgenland): Das ist eine ganz klare Geschichte. Es muss eine Entscheidung fallen, wer Sportdirektor sein wird. Und dieser wird dann beauftragt, ein Anforderungsprofil für den Teamchef zu erstellen und zu suchen.
Wolfgang Bartosch (Steiermark): Der nächste Schritt ist jetzt einmal, dass ein Anforderungsprofil für den neuen Teamchef erstellt wird. Das wird sicher vom Sportdirektor in Zusammenarbeit mit dem ÖFB-Präsidenten und den Generalsekretären geschehen.
Gerhard Götschhofer (OÖ): Bisher wurde eher die Vergangenheit aufgearbeitet als die Zukunft diskutiert. Ich gehe aber davon aus, dass die nächste Sitzung eher Anfang Oktober als Ende Oktober stattfinden wird.
Josef Geisler (Tirol): Ich weiß nicht, wann die nächste Sitzung stattfindet. Dazu müsste ich ja ein Hellseher sein.

Also: Erst wird der Sportchef geklärt, dann der Teamchef?

Herbert Hübel (Salzburg): Das würde ich nicht als falsch bezeichnen. Wir müssen das ja auch nicht überstürzen, es bricht ja nicht morgen der Krieg aus.
Gerhard Milletich (Burgenland): Wir haben jetzt den Vorteil, dass die ersten EM-Quali-Spiele noch weit weg sind. Wenn die Personalie Sportdirektor geklärt ist, muss dieser dann nach seinem Anforderungsprofil suchen: Wer ist am Markt? Wer ist finanzierbar? Wer ist geeignet? Und dann schlägt der Sportdirektor dem Präsidium einen Kandidaten vor.

Gartner: „Natürlich ist auch Bauchgefühl dabei.“

Dann übernimmt der Sportdirektor die suche nach dem Teamchef?

Herbert Hübel (Salzburg): Man wird den Sportdirektor bei der Suche sicher einbinden müssen. Ich bin nur ein kleines Rädchen innerhalb des Entscheidungsprozesses.

Und dieser Vorschlag wird dann im Präsidium diskutiert?

Wolfgang Bartosch (Steiermark): So ist es.
Robert Sedlacek (Wien):
So sollte es sein, ja. Es wird vermutlich um Gehälter gehen und wann der neue Teamchef beginnen kann. Und es ist auch noch nicht absehbar, ob es einen, zwei oder mehrere Kandidaten geben wird.
Gerhard Götschhofer (OÖ): Es wird Vorschläge der Sportlichen Direktion  geben, und dann entscheide ich für mich: Überzeugt mich das oder überzeugt es mich nicht?
Johann Gartner (NÖ): Wir werden im Präsidium die Vorschläge nach verschiedenen Gesichtspunkten diskutieren. Natürlich ist auch Bauchgefühl dabei, man kann schließlich nicht alles in Zahlen messen. Primär ist aber wichtig, dass der Erfolg zurückkehrt.

Braucht es im Präsidium Einstimmigkeit, um einen Teamchef zu bestätigen?

Josef Geisler (Tirol): Nein, es reicht grundsätzlich die Mehrheit.

Bartosch: „Man sollte sich nicht durch die Vorgabe einer bestimmten Nationalität einengen.“

Es gab 2011 einen Anforderungskatalog bei der Teamchef-Suche – Deutschkenntnisse, Wohnsitz in Wien, Erfolge in der Vita, und so weiter. Glauben Sie, dass sich an diesen Anforderungen etwas ändern wird?

Klaus Mitterdorfer (Kärnten): An den Anforderungen wird sich nicht viel ändern. Es geht um Qualität und Leistbarkeit.
Johann Gartner (NÖ): Wir sind 2011 vor der Situation gestanden, dass Deutschkenntnisse wichtig waren, und dass es sich um eine starke Persönlichkeit handeln sollte. Da kann man ja nicht irgendeinen Trainer hinstellen, der braucht natürlich auch den Respekt der Spieler. Daran hat sich nichts geändert.
Robert Sedlacek (Wien): Es ist wichtig, dass Sportdirektor und Teamchef harmonieren. Also: Wenn Willi Ruttensteiner Sportdirektor bleibt, wird sich am Profil kaum etwas ändern. Ein neuer Sportdirektor könnte aber natürlich sehr wohl neue Vorstellungen haben.

Ist auch die Nationalität von Bedeutung – oder würden Ihnen Deutschkenntnisse reichen?

Klaus Mitterdorfer (Kärnten): Natürlich wäre es positiv, wenn der neue Teamchef Deutsch spricht, aber es sollte doch vorrangig um die Qualität gehen.
Wolfgang Bartosch (Steiermark): Es reicht, wenn er Deutsch kann. Ich bin der Meinung, man sollte sich nicht durch die Vorgabe einer bestimmten Nationalität in der Suche einengen.
Johann Gartner (NÖ): Die Nationalität ist nicht wichtig, fließendes Deutsch schon.

Aber die Spieler sollten grundsätzlich schon alle Englisch können.

Johann Gartner (NÖ): Natürlich, gar keine Frage. Aber der Teamchef muss ja nicht nur mit den Spielern kommunizieren. Zu seinen Aufgaben gehört auch Öffentlichkeitsarbeit; Medien- und Sponsorentermine. Da stelle ich mir Kommunikation auf Englisch schon problematisch vor.

Sedlacek: „Es hat schon einen Grund, warum der Sportdirektor den Teamchef sucht.“

Was wäre Ihnen persönlich bei einem neuen Teamchef wichtig?

Gerhard Milletich (Burgenland): Es geht nicht darum, dass dieses Präsidiumsmitglied diesen Trainer und jenes Präsidiumsmitglied jenen Trainer will. Namen wurden in der Sitzung keine genannt.
Gerhard Götschhofer (OÖ): Darüber mache ich mir keine Gedanken, da verlasse ich mich voll und ganz auf die sportliche Expertise des Sportdirektors. Sonst könnte ich ja gleich selber einen Vorschlag einbringen. Aber das maße ich mir nicht an.

Genau das wird Ihrem Kollegium aber zuweilen vorgeworfen.

Robert Sedlacek (Wien): Vielleicht gibt es den einen oder anderen. Aber wenn ich die letzte Teamchef-Suche betrachte, war es da rein die Entscheidung der sportlichen Leitung. Aber es hat schon seinen Grund, warum der Sportdirektor den Teamchef sucht: Weil er dann auch den meisten Kontakt mit ihm hat.
Wolfgang Bartosch (Steiermark): Es ist richtig, dass es da gewisse Strömungen gibt, wo ich den Eindruck habe, dass das womöglich schon so sein kann.
Gerhard Götschhofer (OÖ): Ich kann über meine Kollegen nicht urteilen, aber ich unterstelle niemandem Eigeninteressen. Ich habe keinen Favoriten und kein Interesse, einen Vorschlag zu machen.
Klaus Mitterdorfer (Kärnten): Man muss natürlich Landesinteressen in dieser Causa unbedingt absolut hintanstellen. Es kann und darf einzig um die Interessen des gesamten österreichischen Fußballs gehen.

Das öffentliche Image der Landespräsidenten ist nicht gerade positiv. Worin sehen Sie das begründet?

Gerhard Milletich (Burgenland): Ich gehe davon aus, dass da viele unqualifizierte Aussagen von Journalisten dabei sind, die noch nie Verantwortung getragen haben.
Klaus Mitterdorfer (Kärnten): Mit tut das negative Bild schon ein bisschen weh. Es wird immer von „Landesfürsten“ geredet, und was sie sich alles anmaßen würden. Wir müssen gemeinsam daran arbeiten, dass wir ein anderes Bild abgeben als derzeit.

Sie sprechen den Vorwurf des „Machtrausches“ an?

Klaus Mitterdorfer (Kärnten): Genau. Davon müssen wir wegkommen, weil es auch ganz und gar nicht meine Philosophie ist. Es geht natürlich um den Spitzensport, aber wir haben in den Landesverbänden vor allem sehr viele Aufgaben im Breitensport-Segment.
Wolfgang Bartosch (Steiermark): Das ist natürlich nicht angenehm. Ich persönlich fühle mich nicht als „Landesfürst“. Und auch nicht als Alpha-Tier, wie womöglich andere.
Robert Sedlacek (Wien): Unser Image ist in der Tat immer sehr durchwachsen. Ich kann nur für mich sagen, dass ich mich nicht als jemand fühle, der einen Teamchef oder einen Sportdirektor abmontieren oder behalten will.
Johann Gartner (NÖ): Der ÖFB ist ein Unternehmen mit einem Budget im mittleren zweistelligen Millionenbereich, und wir leben von der Nationalmannschaft. Wenn nur 13.000 Zuseher kommen, dann muss man sich etwas überlegen.

Mitterdorfer: „Nicht anmaßen, sich in sportliche Belange einzumischen“

Abgesehen davon, dass es formal in der Satzung so steht – warum stimmen die Landespräsidenten überhaupt über die Personalie Teamchef mit ab? Sollte das nicht rein Sache der Sportlichen Leitung sein?

Gerhard Götschhofer (OÖ): Die Teamchef-Sache ist eines der wichtigsten Themen, weil die Wirtschaftlichkeit des ÖFB vom Nationalteam abhängt, das ist ja kein Geheimnis. Und der Teamchef ist da entscheidend. Da sollten auch alle Mitglieder eine Stimme haben.
Robert Sedlacek (Wien): Im Gesamtpaket Teamchef/Sportdirektor geht es nicht nur um Personen, sondern auch um Kosten. Das betrifft ja auch andere Mannschaften. Und hier ist das Präsidium eben die Instanz, die „ja“ oder „nein“ sagen muss.
Johann Gartner (NÖ): An sich sind die Landesverbände und die Bundesliga auch Eigentümer des ÖFB. Und auch in der Wirtschaft ist es üblich, dass der Aufsichtsrat wichtige Entscheidungen bestätigen muss.
Klaus Mitterdorfer (Kärnten): Die föderale Struktur mach schon Sinn. Wie auch, dass sich die Gesamtstruktur des österreichischen Fußballs über die maßgeblichen Entwicklungen Gedanken macht und Entscheidungen trifft. Dabei ist ist nur die Frage: Wie? Ganz wichtig ist, dass man sich auf seine Kernkompetenzen konzentriert und sich nicht anmaßt, sich als Landespräsident in sportliche Belange einzumischen.

Also: Personalie bestätigen – ja; aber Personalie suchen – nein?

Gerhard Götschhofer (OÖ): Bei der Grundlagenfindung zur Teamchef-Entscheidung kann man nur darauf bauen, dass die Sportlichen Verantwortlichen einen guten Job machen.

Sollte es eine durchgängige Philosophie vom A-Nationalteam bis ganz nach unten und in den Jugendbereich geben, oder sollte jeder Trainer nach seinen Vorstellungen arbeiten dürfen?

Klaus Mitterdorfer (Kärnten): Ich glaube, es muss ein Mix sein. Eine Grundphilosophie ist sicher gut, aber ansonsten soll schon auch die Individualität der Teams und der Spieler eine Bedeutung haben.
Robert Sedlacek (Wien): Es wird ja grundsätzlich jetzt schon nach dem „Österreichischen Weg“ gearbeitet. Es mag schon sein, dass der eine oder andere Trainer womöglich abweicht. Aber ich denke schon, dass es eine durchgängige, einheitliche Spielphilosophie geben sollte.
Wolfgang Bartosch (Steiermark): In den Nationalteams innerhalb des ÖFB ist eine einheitliche Spielphilosophie auf jeden Fall sinnvoll. In der Jugendarbeit bei den Klubs bin ich da etwas anderer Meinung. Aber: Der Sportdirektor wird da sicher die bestmöglichen Vorgaben machen.

Wir danken für die Gespräche.

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Die EURO 2016 vor dem Achtelfinale: K.O. statt K.O.-Phase für Österreich https://ballverliebt.eu/2016/06/24/die-euro-vor-dem-achtelfinale-k-o-statt-k-o-phase-fuer-oesterreich/ https://ballverliebt.eu/2016/06/24/die-euro-vor-dem-achtelfinale-k-o-statt-k-o-phase-fuer-oesterreich/#comments Fri, 24 Jun 2016 00:52:41 +0000 Ihr habt uns viele Fragen zur EURO 2016 und dem Abschneiden des österreichischen Nationalteams im Speziellen geschickt, die wir gerne versuchen in diesem Podcast zu beantworten. Hat Marcel Koller die EURO vercoacht? Warum kann Österreichs Team sich mehr auf Nervosität rausreden als Island? War das Spiel gegen Island viel zu defensiv? Warum konnte man die Quali-Stärke nicht reproduzieren? Was heißt das für Grödig? Macht der Modus mit 24 Teams die Spiele langsamer? Wir geben euch unseren Senf. Wenn euch dieses Format des Podcastens (ihr fragt, wir antworten), dann würden wir uns über Feedback sehr freuen.

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Credits: Intro-Soundkomposition von Ballverliebt.eu mit Sounds von paulw2k, Wanga, CGEffex. Swoosh von GameAudio. Background von orangefreesounds

Lesenswertes bei uns zur EURO 2016

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Ligen-Reform in Österreich: Was hieße das in der Praxis? https://ballverliebt.eu/2016/05/10/ligen-reform-in-oesterreich-was-hiesse-das-in-der-praxis/ https://ballverliebt.eu/2016/05/10/ligen-reform-in-oesterreich-was-hiesse-das-in-der-praxis/#comments Tue, 10 May 2016 11:50:48 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=12422 Ligen-Reform in Österreich: Was hieße das in der Praxis? weiterlesen ]]> haettiwari-604x270Im Rahmen des Cup-Finales zwischen Salzburg und der Admira soll es soweit sein: Die Vertreter der Bundesliga-Klubs wollen jene Ligen-Reform beschließen, an der seit einigen Monaten hinter den Kulissen geschraubt wurde, mit einer Aufstockung der Bundesliga auf 12 oder 14 Teams und der Installierung einer zweiten Leistungsstufe mit 16 Klubs – und zwar schon im Sommer 2017.

Welche Auswirkungen hätte das in der Praxis? Machen wir den Reality Check.

Bundesliga mit 14 Teams:

Red Bull Salzburg
Rapid Wien
Austria Wien
Sturm Graz
Admira Wacker
Wolfsberger AC
SV Ried
SCR Altach
SV Mattersburg
SKN St. Pölten
LASK Linz
Wacker Innsbruck
Austria Lustenau
Kapfenberger SV

Sieht grundsätzlich ganz okay aus. Dahinter wäre, so oder so, eine 2. Leistungsstufe mit 16 Teams geplant, ohne Ausschluss von Zweitteams. Wenn man davon ausgeht, dass die Lizenz-Bestimmungen da gegenüber jetzt ein wenig aufgeweicht werden (was, wir sind schließlich in Österreich, anzunehmen ist), wäre die Besetzung beispielsweise folgedermaßen:

SV Grödig
FC Liefering bzw. RB Salzburg Juniors
SC Wr. Neustadt
Austria Klagenfurt
Floridsdorfer AC
SV Horn
Blau-Weiß Linz
WSG Wattens
First Vienna FC
TSV Hartberg
FC Dornbirn
SC-ESV Parndorf
FC Pasching/LASK Juniors
Wacker Innsbruck Amat.
Austria Wien Amat.
SV Lafnitz

Wir sehen: Da wird’s mit den Kandidaten schon ziemlich dünn. Es gibt natürlich schon noch ein paar Teams in der Hinterhand: Austria Salzburg (Konkurs), Vorwärts Steyr (gerade erst von Voll-Amateur-Betrieb zurückgefahren), den Wiener Sporklub (chronisch klamm und ein verschimmeltes Stadion), Schwarz-Weiß Bregenz (Regionalliga-Abstiegskampf, aber zumindest ein BL-taugliches Stadion), dazu die Reserve-Teams von Rapid, Admira, Sturm, Altach und St. Pölten.

Auch kann man davon ausgehen, dass sich dahinter nicht eine dreigleisige 3. Leistungsstufe, wie derzeit, ausgeht (die v.a. in den Staffeln Mitte und West schon jetzt einige Klubs an ihre Grenzen bringen) – eher eine viergleisige oder gar nur noch die Landesligen. Hier müsste man eine geeignete Variante finden.

Natürlich: Wenn man sich für eine 12er-Bundesliga entscheidet, fallen aus der 16er-Zweiten hinten zwei Teams aus der Auflistung weg, das ändert aber nichts an der grundsätzlichen Fragestellung.

Die Frage nach dem Modus

Die 16er-Zweite würde in jedem Fall als normale Liga mit Hin- und Rückrunde absolviert werden, alles andere wäre Humbug. 30 Runden gehen sich auch ohne Rasenheizung ohne Stress aus, man müsste nicht sinnlos früh irgendwann Anfang Juli anfangen. Wie in den Regionalligen aktuell halt.

In der Bundesliga aber wird es tricky. Ein Modus mit drei Durchgängen ist zwar in einigen europäischen Ländern üblich und auch kein Problem (z.B. Dänemark), wurde aber in Österreich in den Nullerjahren breit abgelehnt, nachdem man die 2. Liga einige Jahre so gespielt hat. 33 Runden bei einer 12er-Liga wird es sicher nicht geben.

Wahrscheinlicher ist eine Trennung in Meister- und Abstiegsrunde nach einer gewissen Anzahl von Spieltagen. Bei einer 12er-Liga bietet sich da natürlich der 22. Spieltag an (wie es zwischen 1986 und 1993 auch gemacht wurde). Problem dabei: Diese 22 Runden müssten realistischerweise im Herbst durchgepeitscht werden. Derzeit sind es normalerweise 19 oder 20, und da ist schon ein absurd früher Saisonstart nötig. Außerdem sind im Herbst (im Optimalfall) noch ein paar Teams im Europacup aktiv.

Nachteil: Im Frühjahr stünden dann nur noch zehn Runden auf dem Programm. Alternativ könnte man natürlich noch vier Hauptrunden im Frühjahr spielen und dann die Teilung vollführen. Vorteil: 18 Spiele im Herbst und 14 im Frühjahr wären eine ausgeglichenere Balance. Nachteil: Teams könnten im Winter für vier Spiele aufrüsten, um noch irgendwie über den Strich zu kommen.

Eine Trennung nach 33 Runden in zwei Sechsergruppen, wo jeder noch einmal gegen jeden spielt (wie seit vielen Jahren in Schottland praktiziert), würde dieses Problem beheben, aber andere aufwerfen. Hier gäbe es nämlich 38 Runden (statt bisher 36), was den ohnehin schon vollen Kalender noch weiter zukleistern würde.

Bei einer 14er-Liga wäre der logische Cut nach 26 Spieltagen. Das geht sich natürlich nie und nimmer im Herbst aus, einige Runden vor der Teilung müssten auf jeden Fall im Frühjahr gespielt werden – was natürlich die Gefahr birgt, dass sich Teams, wo es eng wird, für eine handvoll Spiele im Frühjahr aufrüsten.

Auch müsste man sich überlegen, wo genau der Cut liegt: Nach Platz 7 wäre es ungut, weil dann in den Finalrunden immer ein Team spielfrei wäre. Der logische Schnitt wäre eher nach Platz acht – mit acht Teams in der oberen Runde um Titel und Europacup-Plätze und sechs Teams unten gegen den Abstieg. Da würden dann 33 Runden für die Teams in der oberen Runde bedeuten (26 + 7, oder halt 40 mit 26+14 und einer Doppelrunde – eher unwahrscheinlich) und 31 oder 36 (26 + 5 oder 26+10) für die untere Runde.

Vorteile

Die Vorteile einer Teilung nach zwei bzw. drei Durchgängen liegt auf der Hand: Man hätte den Top-Teams weiterhin vier Duelle pro Saison gegen andere Top-Teams garantiert (z.B. eben die Wiener Derbies), hätte gleichzeitig eine breitere Liga mit mehr Teams, die in der Auslage stehen und eine größere Bündelung infrastruktureller Gegebenheiten.

Der Kampf um die Qualifikation an der oberen Runde wäre für die Teams rund um den Strich eher ein ökonomisches als ein sportliches Thema (weil die echten Abstiegskandidaten ja ohnehin noch viel tiefer hinten hängen). Das ist ein Pseudo-Druck, der sich mit dem Gedanken einer Ausbildungsliga nicht spießt. Es ist ja ein Anreiz, noch einmal gegen Salzburg, Rapid, Austria und Sturm spielen zu dürfen.

Die Abstiegsfrage

In der schottischen 12er-Liga steiger der Letzte fix ab und der Vorletzte spielt Relegation gegen den Zweitliga-Zweiten. Erfahrungsgemäß beißt ein Team eh fast immer komplett ab, sodass es auch in der unteren Runde praktisch nur gegen den Relegations-Platz geht, da der Fix-Absteiger gefühlt schon recht bald feststeht – in Österreich ist der Abstiegskampf in zwei von drei Jahren ja auch eher ein Non-Event.

Egal, ob mit 12 oder 14 Teams: Die Bundesliga wäre in sich wunderbar lebensfähig, zumal auch etwas mehr Planungssicherheit besteht als mit der aktuellen 10er-Liga. Das Problem ist die Liga darunter. Wer aus der Bundesliga absteigt, fällt finanziell (TV-Einnahmen, Sponsoren, Eintrittsgelder, etc.) einigermaßen ins Bodenlose. Hier müsste man, etwa nach englischem Vorbild, so etwas wie „Parachute Payments“ einführen, also quasi eine Art Abfindung, damit der Sturz etwas abgefedert wird und damit der Klub ein oder zwei Jahre noch ein Team finanzieren kann, mit dem man um den Wiederaufstieg kämpft.

Sonst züchtet man sich in dieser 2. Leistungsstufe genau jene Masse an Klub-Konkursen, die man mit der Reform eigentlich verhindern möchte.

Diese „Solidarzahlung“ fiele natürlich in einer 12er-Bundesliga leichter als in einer 14er-Bundesliga. Andererseits braucht man als Aufsteiger in einer 12er-Liga von Haus aus mehr, um sich zu etablieren.

Kompromiss

Wie alles im Format der österreichischen Bundesligen ist auch die aktuelle Reform ein Kompromiss. Durch wie viele Teams ist man bereit, den Einnahmen-Kuchen zu teilen? Wie streng ist man in der 2. Leistungsstufe, die mit Sicherheit – so oder so – nicht weniger konkursanfällig sein wird wie die aktuelle Version? Wie gestaltet man die Schnittstelle zwischen der 2. Liga und den Klassen darunter?

Sicher ist nämlich eines: Wenn die Klubs nicht vernünftig geführt werden, ist die Ligenstruktur völlig egal. Natürlich gab es massive Fortschritte gegenüber den dunklen Zeiten der 90er- und 00er-Jahre, als die Klubs wie die Fliegen wegstarben, aber es sind immer noch genug Vereine übrig, deren Wohl und Wehe an Einzelpersonen hängt.

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Die Champions League zwischen asozial und unter aller Sau (Podcast #7) https://ballverliebt.eu/2016/04/11/die-champions-league-zwischen-asozial-und-unter-aller-sau-fussball-podcast/ https://ballverliebt.eu/2016/04/11/die-champions-league-zwischen-asozial-und-unter-aller-sau-fussball-podcast/#respond Sun, 10 Apr 2016 22:27:35 +0000 In fast allen europäischen Meisterschaften von Deutschland über England und Spanien bis nach Österreich geht es in irgendeiner Form drunter und drüber. Da gibt es natürlich einiges zu bereden. Aber die negativen Erfahrungen der vergangenen Champions League-Woche kann man auch nicht einfach ignorieren. Tom und Philipp nehmen sich wieder die aktuelle Fußballwelt zur Brust.

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Show-Übersicht und Show-Notes:

00:20 – Einleitung

Sponsor der Show: Rebell.at – Gaming-Blog und Gaming-Podcast

01:15 – England: Premier League

06:25 – Spanien: Primera Division

Das UEFA Cup-Finale 2001 zwischen Liverpool und Alaves haben wir hier einmal in unserer Fußball Classics-Serie behandelt.

09:25 – Schottland: Das Old Firm Derby lebt!

10:57 – Deutschland: Bundesliga

15:45 – Österreich: Bundesliga

20:07 – Österreich: Frauen-Nationalteam und Nachwuchs

Die erste Niederlage für das Frauen-Nationalteam seit 2 Jahren haben wir hier analysiert.

22:27 – Champions League

Unsere schlechten Tipps der vergangenen Woche findet ihr hier. Ein Video von Marcelos schamlos asozialer Schwalbe hier.

26:43 – Europa League

30:40 –  Was kommt nächste Woche?

Die angesprochene Podcast-Hörer-Umfrage auf zurPolitik.com findet ihr zum Mitmachen hier.

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Halb Deutschland will noch in die Champions League (Podcast #6) https://ballverliebt.eu/2016/04/03/halb-deutschlad-will-noch-in-die-champions-league-pocast-6/ https://ballverliebt.eu/2016/04/03/halb-deutschlad-will-noch-in-die-champions-league-pocast-6/#respond Sun, 03 Apr 2016 20:34:20 +0000 Neben Bayern und Dortmund kämpfen noch fünf andere Klubs um zwei Champions League-Startplätze. In dieser Ausgabe des Ballverliebt Fußball-Podcasts sprechen wir über die Chancen und Ausgangslage. Hertha, Leverkusen, Mönchengladbach, Mainz oder Schalke: Wer kommt in die Königsklasse? Außerdem im Programm: Das Clasico zwischen Barcelona und Real, die vermeintlichen Titel-Vorentscheidungen in England, Italien und Österreich (inklusve Rapid gegen Salzburg), Freudenmeldung aus dem ÖFB-Nachwuchs und ein kurzer Ausblick auf die WM-Qualifikation der ÖFB-Frauen sowie ein Mini-Ausblick auf die Europapokalwoche.

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Credits: Intro-Soundkomposition von Ballverliebt.eu mit Sounds von paulw2k, Wanga, CGEffex. Swoosh von GameAudio. Background von orangefreesounds. Titelbild:  Fuguito, CC BY-SA 3.0,

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