EURO 2012 – Ballverliebt https://ballverliebt.eu Fußball. Fußball. Fußball. Thu, 27 Dec 2012 11:22:39 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.7.2 Die ’12-Besten https://ballverliebt.eu/2012/12/27/die-12-besten/ https://ballverliebt.eu/2012/12/27/die-12-besten/#respond Wed, 26 Dec 2012 23:01:45 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=8142 Die ’12-Besten weiterlesen ]]> Das Jahr 2012 verlässt uns, aber die Erinnerungen an viele tolle Spiele aus den vergangenen zwölf Monaten wird uns natürlich bleiben. Darum gibt’s wie schon 2010 und 2011 noch mal die besten, interessantesten, richtungsweisendsten Spiele. Die Reihenfolge dieser zwölf Spiele aus 2012 ist natürlich willkürlich und nicht allzu eng zu sehen!

Platz 12 | Europa League | Rapid Wien – PAOK Thessaloniki 3:0

Rapid Wien – PAOK Thessaloniki 3:0 (1:0)

„So sehr man nach dem Hinspiel verleitet war, Schöttel ob seines allzu vorsichtigen Wechsels in Überzahl zu kritisieren, so sehr darf man ihm nun gratulieren. Mit seiner Maßnahme, die rechte Seite so offensiv zu gestalten und dennoch nicht auf die nötige Absicherung zu vergessen, hebelte er die vorsichtige und passive Spielanlage von PAOK aus.“ Im Rückblick betrachtet war es wohl das einzige Europacup-Spiel einer österreichischen Mannschaft im ganzen Jahr, dass auf europäischem Niveau absolviert wurde. Der Lohn für Rapid: Als einziges rot-weiß-rotes Team ging’s in eine Gruppenphase – wiewohl es in dieser nicht mehr viel zu Lachen gab. Gegen PAOK aber nützte man den Vorteil durch die aktive Spielanlage.

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Platz 11 | Ligue 1 | Paris St. Germain – HSC Montpellier 2:2

Paris St. Germain – Montpellier HSC 2:2 (1:1)

„Der letzte verbliebene Titel-Konkurrenz von PSG übernahm von Beginn an die Kontrolle. Was angesichts der Formation und der sich daraus ergebenden Probleme in punkto Raumaufteilung beim Team von Carlo Ancelotti aber auch nicht ganz unlogisch war.“ Es war eine der größten Sensationen in der Geschichte des französischen Fußballs: Montpellier, sogar eher Fahrstuhlklub denn Mittelständler, düpierte das von Scheichs gepimpte Team von Paris St. Germain und wurde vollkommen verdient Meister. Auch, wenn man in der neuen Saison wieder in die untere Tabellenhäfte abstürzte und international chancenlos war – der Titel wird bleiben. Weil man es genützt hat, dass Ancelotti PSG mit dem Italien-Virus infiziert hat.

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Platz 10 | Champions League | RB Salzburg – F91 Dudelange 4:3

Red Bull Salzburg – F91 Dudelange 4:3 (2:1)

„Die Salzburger schoben sich nur bedächtig den Ball hin und her. Wer nicht gerade am Ball war, bewegte sich auch nicht – oft lief der Pass-Empfänger erst los, wenn der Pass schon geschlagen war und er merkte, dass er wohl als Ziel des Passes gedacht war. Was es den Luxemburgern nicht gerade schwer machte.“ Nichts symbolisert die (mit einigen Ausreißern nach oben) bislang eher nicht so erfolgreichen Versuche, europäisch Fuß zu fassen, so sehr wie das Wörtchen „Düdelingen“. Weil sich das Team nicht mal nach der peinlichen Hinspiel-Niederlage genötigt sah, sich in der Retourpartie anzustrengen. Kein Tempo, keine Breite, keine Phantasie, schlechtes Zweikampfverhalten, Schwächen des Gegners nicht ausgenützt. So haben sich die Bullen mit einem lahmen Larifari-Kick ins Aus befördert.

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Platz 9 | EURO 2012 | Spanien – Italien 1:1

Spanien – Italien 1:1 (1:1)

„Weil sich Maggio und Giaccherini gegen den Ball recht weit hinten positionierten, mussten die spanischen Außenverteidiger weit nach vorne kommen – schließlich waren sonst die italienischen Außenspieler immer frei und das spanische Pressing im Zentrum wäre sinnlos. Wenn sie allerdings aufrückten, ließen sie hinter sich viel Raum für Balotelli und Cassano, den die beiden ungemein schnellen und trickreichen Stürmer gut ausnützen konnten.“ Drei Wochen später im Endspiel waren die Italiener körperlich am Ende und nach Mottas Verletztung war die Luft raus. Im Gruppen-Duell der späteren Finalisten aber, wo sich eine Dreierkette einer Falschen Neun entgegen stellte, begegneten sich die Teams auf Augenhöhe. Mehr noch – da war Italien zumindest taktische Punktsieger.

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Platz 8 | Bundesliga | Sturm Graz – Red Bull Salzburg 0:2

Sturm Graz – Red Bull Salzburg 0:2 (0:2)

„Die Folge des gegenseitigen Drucks war natürlich, dass beide Mannschaften dazu gezwungen waren, den Ball schnell wieder los zu werden. Das ergab eine unglaubliche Beschleunigung, ein für österreichische Verhältnisse irrwitziges Tempo und diverse gute Möglichkeiten. Vor allem für Salzburg, weil die Bullen ihr Pressing konsequenter durchzogen und mehr Zug zum Tor entwickelten.“ Erst zwei deutsche Zweitliga-Trainer brachten echtes Pressing in die Bundesliga – die beiden Spiele zwischen Hyballas Sturm und Schmidts Salzburgern war mit das Beste, was die Liga in den letzten Jahren hergab. Ihr Duell am 1. Spieltag war ein flotter Auftakt, der Lust auf mehr machte.

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Platz 7 | EURO 2012 | Spanien – Portugal 0:0 n.V., 4:2 i.E.

Spanien – Portugal 0:0 n.V.

„Die drei Mann im portugiesischen Zentrum hatten eine ganz hervorragende Abstimmung beim Pressen auf ihre spanischen Gegenspieler. Die Folge war, dass die Spanier öfter, als ihnen lieb war, auf lange Balle zurückgreifen mussten. Das ist nicht ihr Spiel, und so kamen sie auch nicht dazu, sich dauerhaft in der gegnerischen Hälfte festzusetzen.“ Langweilig, nicht mehr anzusehen, Spannungskiller – was musste sich die spanische Spielanlage bei der EM nicht alles nachsagen lassen. Aber ist es der Fehler der Spanier, dass jeder nur das Kurzpass-Spiel über sich ergehen lässt? Wobei, nicht jeder. Denn auch, wenn es im Elferschießen nichts wurde: Im Semifinale haben die Portugiesen im besten Spiel der EM gezeigt, wie man Spanien richtig nerven kann.

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Platz 6 | Frauen-EM-Qualifikation | Österreich – Dänemark 3:1

Österreich – Dänemark 3:1 (1:0)

„War die dänische Spielgestaltung in der ersten Hälfte eher lauwarm, war auch die Reaktion auf das von niemandem erwartete 0:2 halbgar und nicht wirkte nicht fertig durchdacht. Einen Rückstand – noch dazu einen von zwei Toren – konnte Dänemark eben schon lange nicht mehr üben.“ In einem Zeitraum von anderthalb Jahren vollzogen die ÖFB-Frauen einen Quantensprung. Nie war man auch nur in der Nähe eines großen Turniers, diesmal scheiterte man erst im Play-off an Russland – und das auch noch knapp. Und die endgültige Initialzündung war der Sieg gegen das Top-Team aus Dänemark. Das erste Heimspiel überhaupt, dass live im TV übertragen wurde, geriet zur Sternstunde, die auch noch verdient war.

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Platz 5 | Copa Libertadores | Universidad de Chile – SD Quito 6:0

Universidad de Chile – SD Quito 6:0 (3:0)

„Eine pervers hohe Abwehrlinie mit zuweilen nur einem einzigen Verteidiger, brutale Dominanz im Zentrum, irrsinnig bewegliche und sich zurückfallen lassende Stürmer, die dann selbst aus der Tiefe kommen oder selbst für steil gehende Kollegen die Vorlagen geben – klingt so gut wie unmöglich zu verteidigen. Und es klingt unmöglich, so selbst zu verteidigen. Ist es auch.“ Der mittlerweile zum chilenischen Teamchef bestellte Jorge Sampaoli installierte beim besten Klub-Team des Landes eine Spielanlage, die so ziemlich das attraktivste ist, was der moderne Fußball zu bieten hat. Ein Jahr nach dem Titelgewinn in der Copa Sudamericana ging’s in der Copa Libertadores bis ins Halbfinale. Mit nichts anderem als hochriskantem Harakiri-Fußball reinster Prägung.

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Platz 4 | DFB-Pokal | Borussia Dortmund – Bayern München 5:2

Borussia Dortmund – Bayern München 5:2 (3:1)

„So ging über rechts nicht viel nach vorne, über links auch nicht, und im Zentrum ging auch nichts weiter. Weil Luiz Gustavo erstens verunsichert war und zweitens ohnehin kein Künstler am Ball ist, blieb die Verantwortung an Schweinsteiger und Kroos hängen. Doch Ersterem fehlt nach seiner Verletzungspause noch die Spielpraxis, und Letzerer war von den herausragend spielenden Kehl und Gündogan aus dem Spiel genommen.“ Im Grunde machte der BVB, was er immer macht. Im Pokalfinale geschah das allerdings in einer Klasse, mit der die Bayern überhaupt nicht mitkamen. Die Borussia zerlegte die Münchener und so holte Dortmund hochverdient auch den Pokal.

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Platz 3 | Afrika-Cup | Gabun – Marokko 3:2

Gabun – Marokko 3:2 (0:1)

„Vor allem Moussono auf der linken Seite konnte mit Mouloungui für solchen Wirbel sorgen, dass sich Eric Gerets schnell gezwungen sah, den damit überforderten Mickaël Basser rauszunehmen und mit Jamal Alioui einen frischen Mann für rechts hinten zu bringen. Aber der Schaden war bereits angerichtet, die Hausherren warfen alles nach vorne.“ Taktisch war das kein allzu kompliziertes Spiel – dafür zum Zusehen umso aufregender. Die Wucht, mit der sich der Co-Gastgeber des Afrikacups gegen die Niederlage gegen Marokko gestemmt hat, war herzerfrischend und das Spiel dramatisch. Und letztlich hat Gabun mit dieser unfassbaren Partie das Viertelfinale erreicht.

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Platz 2 | WM-Qualifikation | Österreich – Deutschland 1:2

Österreich – Deutschland 1:2 (0:1)

„Endlich traut sich auch ein rot-weiß-rotes Team gegen einen übermächtig scheinenden Gegner zu, selbst die Initiative zu ergreifen. Und stellt sich, überspitzt formuliert, nicht mehr nur auf das Feld und hofft, dass sich die sportliche Katastrophe in Grenzen halten möge.“ Obwohl es am Ende eine 1:2-Niederlage war: In diesem Spiel war die beste Leistung einer österreichischen Mannschaft seit, naja, zumindest sehr langer Zeit zu bewundern. Deutschland zeigte sich vor der Pause zuweilen ratlos und danach in Zweikämpfen etwas überfordert. Sodass bei Österreich trotz des bitteren 1:2 die tolle Leistung im Vordergrund steht.

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Platz 1 | Europa League | Manchester Utd – Athletic Bilbao 2:3

Manchester United – Athletic Bilbao 2:3 (1:1)

„Das Team von Marcelo Bielsa zeigte sich flinker, wacher, schneller, übte mehr Druck aus, erzeugte mehr Torgefahr, war in der Zentrale dominant und dominierte die Flügel. Rooney war, trotz seiner zwei Tore, kaum ein Faktor, Hernández fand überhaupt nicht statt. Giggs sah gegen das heftige Pressing noch älter aus, als er ist.“ Athletic war Europas aufregendste Mannschaft, zumindest in der ersten Jahreshälfte. Unter der Leitung des genialen, aber schwierigen Marcelo Bielsa verzückten die Basken die Fachwelt und verprügelten auf dem Weg ins Europa-League-Finale Manchester United zweimal nach allen Regeln der Kunst. So gab’s für die Red Devils im Hinspiel ein 2:3 mit Option auf Debakel. Und weil es auch im Rückspiel nicht besser wurde und United (viel zu niedrig) mit 1:2 verlor, titelte die Sun gewohnt phantasievoll:

athletic 2 pathetic 1
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Das Team von Ballverliebt bedankt sich für das Interesse im Jahr 2012 und wir würden uns freuen, wenn ihr unsere Analysen auch im Jahr 2013 fleißig lest. Ein gutes neues Jahr euch allen!

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Kurzanalyse: Wo schießt und bekommt Deutschland seine Tore? https://ballverliebt.eu/2012/09/11/kurzanalyse-wo-schiest-und-bekommt-deutschland-seine-tore/ https://ballverliebt.eu/2012/09/11/kurzanalyse-wo-schiest-und-bekommt-deutschland-seine-tore/#comments Tue, 11 Sep 2012 15:23:26 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=7820 Kurzanalyse: Wo schießt und bekommt Deutschland seine Tore? weiterlesen ]]> Im Vorfeld des heutigen WM-Qualifikationsspiels zwischen Österreich und Deutschland haben wir noch einmal zurück zur Europameisterschaft 2012 geblickt, um rauszufinden, wo Deutschland seine Tore in den Pflichtspielen der jüngsten Vergangenheit erzielt und bekommt – und auch von wo die Schlüsselpässe kamen. Mithilfe von Videos und der Four Four Two Statszone sind wir dabei zu folgenden Erkenntnissen gelangt.

Alle Deutschland-Tore bei der EURO 2012

Deutschland erzielte in den sechs Spielen zehn Tore und erhielt sechs. Je ein Treffer ging auf das Konto eines Elfmeters. Aus dem Spiel heraus bleibt also eine Tordifferenz von 9:5. Das sind recht wenige Treffer, um statistisch konkrete Muster auszumachen, trotzdem genügt es zu einigen Erkenntnissen.

Wie Deutschland Tore erzielte:

Gefahrenzonen für und gegen Deutschland, Euro 2012
  • Kein deutscher Treffer entstand aus Zuspielen von der linken Flanke.
  • Deutschland erzielt seine Tore aus der naturgemäß gefährlichsten Zone, zentral im Strafraum. Man war nur einmal auf einen Weitschuss angewiesen.
  • Ein Drittel aller Tore entstand aus vertikalen Zuspielen von vor dem Strafraum in eben diesen.
  • Vier Tore entstanden aus einem Cross-Zuspiel von der rechten Seite, drei davon aus weit vorgezogenen Positionen.

Bemerkenswert für das Spiel gegen Österreich. Vorlagenkönig Mesut Özil (3) wird dabei sein, Co-Vorleger Bastian Schweinsteiger (2) aber nicht. Die Erkenntnis ist natürlich banal, aber Özil aus dem Spiel zu nehmen, dürfte damit tatsächlich ein Schlüsselelement für einen Punktegewinn zu sein. Gut für Österreich ist: Auch der Turnier-Co-Rekordtorschütze Mario Gomez (3) fehlt, ansonsten ist immerhin keinem Deutschen mehr als ein Treffer beim Turnier gelungen.

Wie man Deutschland Tore schoß:

Weniger sagt uns die Europameisterschaft naturgemäß darüber, wie man Deutschland ein Tor schießt. Auffällig ist, dass kein Zuspiel zu den Toren die aus Positionen in der besagten gefährlichen Zone erzielt wurden von außerhalb des Strafraums gekommen ist. Die Gegner mussten also Personal in den Strafraum bringen und zumindest die Außenverteidiger überwinden. Das weist darauf hin, dass die deutsche Abwehr bei Flanken und Querpässen gut eingestellt war.

Lediglich Van Persies Weitschuss und Balotellis Hammerkonter bekamen das letzte Zuspiel von außerhalb, dann aber gleich tief aus dem Raum heraus. Es gibt ansonsten kein erkennbares Muster, wie Mannschaften erfolgreich zum Abschluss gekommen sind.

Eine aus dieser Analyse geborene Devise könnte für das ÖFB-Team lauten:
1. Aus allen Lagen schießen.
2. Kompakt auf die deutsche Zentrale ausgerichtet kontern.

Dazu kommt die aus den vergangenen EM-Quali-Spielen gewonnene Erkenntnis (Heim/Auswärts von Philipp, Heim/Auswärts von mir), dass man gegen Deutschland keinesfalls auf häufiges Pressing verzichten darf. Wer Deutschland sein Spiel aus der Abwehr heraus aufziehen lässt, hat den Ball ganz schnell in den hier markierten empfindlichen Zonen, wer sie mit kollektiven Attacken stört, kann den Ball hingegen erobern und zum schnellen Gegenangriff umschalten.

(tsc)

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Kommentar: Spanien ist ja so langweilig? https://ballverliebt.eu/2012/07/02/kommentar-spanien-ist-ja-so-langweilig/ https://ballverliebt.eu/2012/07/02/kommentar-spanien-ist-ja-so-langweilig/#comments Mon, 02 Jul 2012 11:19:50 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=7656 Kommentar: Spanien ist ja so langweilig? weiterlesen ]]>
Spanien begeistert nicht mehr alle? Zu unrecht. (Foto: sputnik-, CC2.0-BY-NC)

Wie in den vergangen Tagen und Wochen über den neuen und alten Europameister Spanien gesprochen wurde, ist schon erstaunlich. „Langweilig“ sei das, was die „satte“ Furia Roja zeige. Das „Ende des Offensivspektakels“ das sie sonst auszeichne, ja gar „Defensivfußball“ sei bei der Euro gekommen. Das Publikum pfiff zeitweise das wunderbarsten und kunstvollste Passspiel der Fußballgeschichte aus. Andere Kommentatoren finden, die Spanier hätten erst im Finale überhaupt 100 Prozent gegeben. Ein Realitätscheck ist angebracht.

Spanien hat über das gesamte Turnier die meisten Tore erzielt – sowohl pro Spiel (2) als auch insgesamt (12). Nur Deutschland (Schnitt 2, Gesamt 10) konnte da mithalten. Das allerdings wurde als „Sieger der Herzen“, ja fast als attraktive Supermannschaft überzeichnet. Vincente Del Bosques Mannschaft hat im Schnitt etwa 10 Torschüsse (auf das Tor!) pro Match abgegeben. Ein herausragender Spitzenwert, den sonst nur Italien erreichte. Die für das attraktive Spiel gelobten Italiener haben allerdings ein ganzes Tor weniger pro Spiel erzielt. Wenn man bedenkt, dass die Spanier den Ball mehr als jedes andere Team ins Tor zu tragen versuchen, kann man zu diesen Zahlen aber gut und gerne noch ein paar Riesenchancen ohne Abschluss dazurechnen. Muss man aber nicht, die Zahlen sprechen auch sonst für sich.

Schon im ersten Spiel gegen Italien waren die Europameister das bessere Team (23:11 Schussversuche), aber Italien kam die Sympathie der Überraschung zu und erkämpfte sich ein Remis in einem tollen Spiel. Niemand hatte damit gerechnet, dass die Squadra Azzura so gut mithalten konnte, was aber die Leistung der Spanier faktisch nicht schmälern sollte. Gegen Irland folgte ein 4:0 der Spanier, was kaum als langweilig zu denunzieren (35:8 Schüsse). Kroatien trat ohne jegliche Siegesambition gegen Spanien an, wurde verdient niedergerungen (1:0 bei 17:5 Schussversuchen). Ein paar Minuten wackelte man da sogar, aber man blieb (verdient) auf Kurs.

Gegen Frankreich, ein von vielen als Mitfavorit proklamiertes Team, gab es ein absolut souveränes 2:0. Die Franzosen sahen kein Land, auch ihre destruktive Spielweise rettete sie nicht, aber sie machte das Spiel natürlich zäh (13:4 Torschüsse). Das 0:0 gegen Portugal war eines der besten Spiele des Jahres, das abgesehen von Toren alle Stücke spielte (13:12 Torversuche). Und im Finale zerlegte man ein Team (das Deutschland und England ohne Chance zurück ließ) nach Strich und Faden (21:11 Torversuche). In jedem Spiel war Spanien nicht nur in Sachen Ballbesitz, sondern auch in Schussversuchen (und vor allem in Schüssen die tatsächlich auf das Tor gingen) besser.

Das Problem sind die Gegner

Diese Werte und Offensivkraft sind nach wie vor unerreicht. Möglich, dass sich so mancher an der Überlegenheit satt gesehen hat, aber die Spanier können nichts dafür. Was am Europameister langweilig ist? Seine Gegner. Spanien musste bei dieser Europameisterschaft nur 1 Gegentor hinnehmen, lediglich 51 Mal wurde in Richtung des spanischen Tors geschossen (rund 50% der Schüsse verfehlten ihr Ziel mitunter deutlich). Die meisten Widersacher (Ausnahme Portugal, mit Abstrichen Italien) verlagern sich auf destruktives Verhalten. Das führt aber sensationellerweise nicht dazu, dass Spanien merkbar weniger Chancen generiert, sondern dass den Spielen eine ebenbürtige Anzahl an Möglichkeiten der anderen Seite abgehen.

So kommen dann fast immer überlegene und einseitige Ballbesitzraten jenseits der 60% zustande. Die mögen zwar dem Spiel das packende Hin & Her nehmen, sind aber dafür gekennzeichnet von den wunderbarsten Ballstafetten, die der Fußball je hervorbrachte. Knapp 5000 Pässe, nicht ganz 4000 davon erfolgreich zeigte die Furie in den sechs Spielen ihres Turniers. 1000 erfolgreiche mehr als Italien.

Wer länger den Ball hat, öfter auf das Tor schießt, mehr ins Tor trifft und häufiger ein gerufenes „Bist du deppert, was hat er da wieder gemacht?“ provoziert als alle anderen Mannschaften, darf nicht als langweilig beschimpft werden. Das ist schlicht nicht gerecht.

Europameister wurde jenes Team, das zu jeder Phase des Turniers zumindest mit das beste war. Jenes Team, das faktisch belegt den offensivsten und rein von der technischen Schwierigkeit her den schönsten Fußball bietet. Europameister wurde das richtige Team, das immer 100% gab und sich nie hängen ließ. Europameister wurde jenes Team, dem seit etwa 4 Jahren kein anderes das Wasser reichen kann. Langweilig sind die anderen. (tsc)

(Foto: sputnik-, CC2.0-BY-NC)

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Spanien ist Europameister! Weil Italien auf das 3-5-2 verzichtete und Pech hatte https://ballverliebt.eu/2012/07/02/spanien-ist-europameister-weil-italien-auf-das-3-5-2-verzichtete-und-pech-hatte/ https://ballverliebt.eu/2012/07/02/spanien-ist-europameister-weil-italien-auf-das-3-5-2-verzichtete-und-pech-hatte/#comments Mon, 02 Jul 2012 00:01:56 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=7645 Spanien ist Europameister! Weil Italien auf das 3-5-2 verzichtete und Pech hatte weiterlesen ]]> Es schaut wesentlich brutaler aus, als es wirklich war: Was nach einer Tracht Prügel aussieht, die Italien beim 0:4 gegen Spanien im EM-Finale von Kiew einstecken musste, war in Wirklichkeit zwar durchaus ein verdienter Sieg für die „Furia Roja“. Aber dass es so hoch geworden ist, lag auch an italienischem Pech. Ohne das die Azzurri aber wohl auch nicht gewonnen hätten.

Spanien - Italien 4:0 (2:0)

Es hatte alles so ausgesehen, als sollte es das Traumfinale geben – Spanien gegen Deutschland, die Dritte. Doch dann kamen die Italiener, und dank ihres überzeugenden Sieges über die Deutschen im Halbfinale waren sie im Finale gegen die Spanier zumindest nicht der krasse Außenseiter. Am Ende hatte die Squadra Azzurra vier Gegentore geschluckt. Und das Endspiel von Kiew vier Phase gesehen.

Phase 1: Die erste Viertelstunde

Bei den Spaniern fiel zunächst vor allem die einmal mehr extrem hohe Positionierung von Xavi auf. Dadurch war die spanische Formation ein recht klares, ziemlich eindeutiges 4-2-3-1 – auch, weil die „Neun“, die Fàbregas spielte, so „falsch“ gar nicht war. Die Absicht hinter der Positionierung von Xavi wurde auch recht schnell klar: Er und Fàbregas teilten sich die Aufgabe, Pirlo anzupressen und ihn nicht zu seinen öffenenden Pässen kommen zu lassen.

So verteidigte Spanien – ähnlich wie etwa Dortmund – mit einem 4-4-2, in dem Xavi und Fàbregas vorne agierten. Mit Erfolg: Der italienische Taktgeber wurde, wie schon in der ersten Hälfte gegen Deutschland, bei Querpässen gehalten. Die spanischen Flügelspieler blieben zudem, wie gewohnt, sehr zentral – ja, Silva und Iniesta spielten sogar noch zentraler als sonst. Damit sollte die Raute im italienischen Zentrum zusammen gezogen werden, um auf den Außenahnen noch mehr Platz für die aufrückenden Außenverteidiger zu machen. Doch Arbeloa und Alba stießen zunächst zu wenig in diesen Raum vor.

Im Gegenzug versuchten Abate und Chiellini ebenso etwas zu zögerlich, für Breite im eigenen Spiel zu sorgen. Im Zentrum hatten die Spanier indes durch ihre perfekte Abstimmung und angesichts der Tatsache, dass das ohnehin ihr Spiel ist, Vorteile – so entstand auch das 1:0 nach einer Viertelstunde, bei dem Iniesta mit einem Lochpass Fàbregas schickte, dessen Querpass vor das Tor verwertete Silva.

Phase 2: Italien rückt auf und presst

Cesare Prandelli musste kurz nach dem Rückstand verletzungsbedingt wechselt – für Giorgio Chiellini kam mit Federico Balzaretti ein neuer Linksverteidiger. Das Problem blieb aber bestehen: Auch Balzaretti beschleunigte zwar immer wieder vielversprechend, aber kaum über der Mittellinie, nahm er immer das Tempo aus dem Angriff und spielte den Ball zurück.

Allerdings machte die restliche Mannschaft nach dem Gegentor einen deutlich besseren Job, wenn es darum ging, im Ballbesitz aufzurücken. Mit einer hohen Verteidigungslinie und konsequentem Pressing setzte Portugal den Spaniern im Semifinale brutal zu, und auch gegen Italien ließen sie sich vom geringer werdenden Platz in der eigenen Hälfte und der weniger werdenden Zeit am Ball durchaus beeindrucken – De Rossi, Montolivo und Marchisio kamen dabei Schlüsselrollen zu.

Die Spanier hatten die Kontrolle über das Spiel zumindest teilweise eingebüßt und die Fehlpass-Quote stieg. Alleine: Nützen konnten es die Italiener nicht. Wie schon den Gegnern Spaniens in den Runden davor hielten die Azzurri damit zwar den Gegner gut vom eigenen Strafraum weg, aber eine eigene, echte Torchance wurde nicht herausgespielt.

Pirlo auf Querpässe reduziert

Pirlo wurde auf Querpässe reduziert

Was auch wiederum daran lag, dass Pirlo weiterhin kaum ein Faktor war: Er war vor allem auf der halbrechten Seite zu finden, weil Marchisio, wie gewohnt, deutlich höher stand als De Rossi auf der anderen Seite – aber der permanente Druck, der auf Pirlo ausgeübt wurde, nahm ihm Zeit und Anspielstationen.

Durch das etwas rechtslastige Spiel der Italiener gelang es auch nicht, den eher als Linksaußen denn als Sturmspitze agierenden Antontio Cassano einzusetzen, bzw. ihn im Bedarfsfall zu unterstützen. Er war bei Arbeloa in guten Händen. Auch deshalb, weil von Balzaretti überhaupt nichts kam.

Auch Montolivo konnte den weitgehenden Ausfall von Pirlo in der Spielgestaltung nicht ausgleichen. Gegen Xabi Alonso und Busquets kam er permanent in Unterzahl-Situationen. Marchisio war auf der rechten Seite zwar relativ hoch postiert, verlor dadurch aber oft Iniesta aus den Augen.

Und musste nebenbei noch darauf achten, dass Jordi Alba nicht in 1-gegen-1-Situationen mit Abate gehen konnte, weil der Spanier da ganz klare Qualitätsvorteile hatte. Was ein gravierendes Problem nach sich zog: Weil Marchisio (und auch De Rossi, wenn auch nicht so extrem) viel nach außen arbeiten musste, bot sich Platz in den Schnittstellen links und vor allem rechts von Pirlo. Was kurz vor der Pause gnadenlos ausgenützt wurde: Lochpass von Xavi in den Lauf von Alba, und es hieß 2:0.

Phase 3: Neuer Schwung mit De Rossi

Für die zweite Hälfte ließ Prandelli den schwachen Cassano in der Kabine und brachte mit Di Natale einen neuen Mann für die Spitze. Der Routinier von Udinese blieb deutlich zentraler als zuvor Cassano, außerdem rückten nun endlich die Außenverteidiger ohne Handbremse auf. So kamen die Italiener durch den frisch eingewechselten Stürmer prompt zu zwei guten Torchancen.

Die Spanier wirkten etwas verunsichert ob dieser Alles-oder-Nichts-Stratagie der Italiener, versuchten aber durchaus gefährlich, in den Platz zwischen den Offensiv-Spielern und den nicht in ausreichendem Maße nachrückenden Verteidigern zu stoßen. Beide Mannschaften achtete nun darauf, bei Ballgewinn möglichst schnell umzuschalten, wodurch das Spiel in dieser Phase das höchste Tempo aufnahm.

Die fehlende Ordnung im Umschalten auf Defensive aber dürfte Prandelli nicht gefallen haben. So nahm er in der 57. Minute Montolivo vom Feld und brachte den grundsätzlich etwas defensiver eingestellten Thiago Motta für die Position hintern den Spitzen. Wie sich herausstellen sollte: Ein verhängnisvoller Fehler.

Phase 4: Das Spiel ist gelaufen

Denn keine drei Minuten nach seiner Einwechslung war Motta schon so lädiert, dass er nicht mehr weitermachen konnt – Oberschenkel-Zerrung. Prandelli hatte aber bereits dreimal gewechselt. Was hieß: Eine halbe Stunde vor dem Ende war Italien nicht nur 0:2 hinten, sondern auch noch einer weniger. Damit war das Spiel natürlich vorbei – mit einem Schlag war das komplette Leben aus der nicht uninteressanten Partie gewichen.

Die Italiener stellten sich mit einem 4-3-2 nun sehr tief auf und versuchten, das Ausmaß der sportlichen Katastrophe möglichst in Grenzen zu halten. Man ließ den Spaniern nun den Platz und die Zeit, ihr gewohnten Kurzpass-Spiel aufzuziehen und hoffte, dass die Zeit möglichst schnell vergeht. Spanien legte sich die Italiener zurecht, und fand noch zweimal eine Lücke und eine nicht greifende Abseitsfalle – dass am Ende ein 4:0 steht, ist definitiv zu viel. In Wahrheit hat das Spiel nur 60 Minuten gedauert und hat mit einem spanischen 2:0-Sieg geendet.

Fazit: Pech für Italien, aber Spanien war schon besser

Ein wenig seltsam ist es schon: Da hat Italien mit dem 3-5-2 im Gruppenspiel die Spanier gut kontrolliert, hatte die Außenbahnen im Griff und das Zentrum zu gemacht – und doch hat Prandelli für das Finale gegen den selben Gegner in der selben Formation auf Viererkette und Mittelfeld-Raute spielen lassen. Damit brachte er nie genug Druck auf die Außenbahnen, war im Mittelfeld anfällig für Löcher und es gelang auch nicht, Balotelli und Cassano in gewünschtem Maße ins Spiel zu bringen.

Natürlich war für die Italiener auch viel Pech dabei: Die frühe Verletzung von Chiellini war der erste Tausch, die logische – und richtige – Einwechslung von Di Natale zur Halbzeit der zweite. Dass sich Motta nach kaum fünf Minuten den Muskel zerrt, war nicht vorhersehbar und entschied das Spiel.

Das Spanien zwar zu hoch gewann, aber dennoch die klar bessere Mannschaft war. Zwar war die erste Halbzeit längst nicht so souverän, wie der Stand von 2:0 ausdrückt, aber man hatte doch immer eine passende Antwort auf die Versuche der Italiener parat und brauchte vor allem nicht viele Chancen. Mit hoher Wahrscheinlichkeit hätte das 2:0 so oder so gereicht. Und mit dem Platz, der sich durch die schon fast ultra-offensive Spielweise der Azzurri nach der Pause ergab, wäre ein 3:0 aus einem Konter nicht unwahrscheinlich gewesen.

So steht am Ende der dritte spanische Titel bei einem großen Turnier hintereinander. Mit Recht: Es wurde nur ein einziges Tor in den sechs Spielen kassiert, und so gut wie kein Gegner wurde wirklich dauerhaft gefährlich. Mit Pressing und einer hohen Linie kann man Spanien nerven, keine Frage – Portugal hat das gezeigt – aber er wirkliches Rezept, Spanien auch zu schlagen, hat auch diesmal keiner gefunden.

(phe)

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Pressing und hohe Linie: Portugal zeigt, wie man Spanien richtig nerven kann https://ballverliebt.eu/2012/06/28/pressing-und-hohe-linie-portugal-zeigt-wie-man-spanien-richtig-nerven-kann/ https://ballverliebt.eu/2012/06/28/pressing-und-hohe-linie-portugal-zeigt-wie-man-spanien-richtig-nerven-kann/#comments Thu, 28 Jun 2012 00:12:10 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=7615 Pressing und hohe Linie: Portugal zeigt, wie man Spanien richtig nerven kann weiterlesen ]]> Da schau her: Endlich mal eine Mannschaft, die das spanische Spiel nicht über sich ergehen lässt oder „nur“ punktuell stört. Portugal presste im Halbfinale konsequent und etablierte eine extrem hohe Abwehr-Linie. Mit dieser Hoch-Risiko-Taktik darf sich Teamchef Paulo Bento durchaus als Gewinner fühlen. Auch, wenn für seine am Ende vom intensiven Spiel sehr müde Mannschaft im Elfmeterschießen den Kürzeren zog.

Spanien - Portugal 0:0 n.V., 4:2 i.E.

Es ist die ewige Frage gegen diese Spanier: Wie verhindert man, dass sie den Ball laufen lassen und man selbst Opfer des schnellen Gegenpressings wird? Vor zwei Jahren im WM-Achtelfinale haben es die Portugiesen mit eigenen Pressing versucht, sind dabei aber nicht konsequent genug nachgerückt. Dazu waren sie nach dem Gegentor zu Beginn der zweiten Halbzeit mental nicht mehr in der Lage zurück zu schlagen – und, weil sich Cristiano Ronaldo abgemeldet hatte.

Hohe Linie, hohes Pressing

Was unter Carlos Queiroz in Kapstand angedeutet worden war, ließ Paulo Bento nun in Donetsk in voller Härte spielen: Extrem hohe Verteidigungslinie, konsequentes Pressing weit in der gegnerischen Hälfte – so wurde einerseits vermieden, dass im Rücken des Pressing ein allzugroßes Loch entsteht (anders als etwa bei den Holländern, denen das vor allem gegen Dänemark, aber auch gegen Deutschland zum Verhängnis geworden war). Das braucht einerseits extremen Mut – schließlich ist keine Mannschaft so ballsicher und kann sich so schnell offensiv organisieren wie die Spanien. Und zum zweiten natürlich extreme Laufarbeit.

Die drei Mann im portugiesischen Zentrum – Meireles (wieder immer auf der Seite von Ronaldo), Veloso (zentral) und Moutinho – hatten eine ganz hervorragende Abstimmung beim Pressen auf ihre spanischen Gegenspieler (vor allem Xabi Alonso und Busquets): Zwei gingen, einer sicherte. Das machten sie mit einer Flexibilität, die seinesgleichen sucht. Aber auch Almeida war sehr viel unterwegs und sprintete die spanische Innenverteidigung und auch Casillas an.

Die Folge war, dass die Spanier öfter, als ihnen lieb war, auf lange Balle zurückgreifen mussten. Das ist nicht ihr Spiel, und so kamen sie auch nicht dazu, sich dauerhaft in der gegnerischen Hälfte festzusetzen. Allerdings ließen sie sich dadurch nicht davon abbringen, selbst ebenfalls ziemlich heftiges Pressing zu zeigen. Die Folge war ein wahres Pressing-Festival und zwei Mannschaften, die sich so im Mittelfeld neutralisierten.

„Echter“ Stürmer Negredo ein Schuss ins Knie

Vicente del Bosque hatte sich gegen Fàbregas als Falsche Neun entschieden und brachte mit Álvaro Negredo einen „echten“ Stürmer – das heißt, Del Bosque erwartete tief stehende Portugiesen, denen er mit Präsenz im Strafraum bekommen wollte. Eine Maßnahme, die aber die Portugiesen in ihrem Vorhaben, hoch zu stehen, zweifellos bestärkt hat: Einen spanischen Strafraumstürmer will man nicht im eigenen Strafraum haben. Durch das schnelle Herausrücken bis knapp vor die Mittellinie wurde Negredo seiner Stärke komplett beraubt.

Spanien wurde durch die mutige Spielweise der Portugiesen weiter zurück gedrängt, als man das gewohnt war. Nur Xavi bewegte sich eher in die andere Richtung: Der Mittelfeld-Stratege positionierte sich ungewohnt hoch, war zuweilen der vorderste Mann im Mittelfeld, beinahe auf einer Höhe mit Negredo. Die Idee dahinter war wohl, schneller in den Rücken der Portugiesen zu kommen, wenn er mal an den Ball kam. Aber es fehlte ihm an den gewohnten Anspielstationen um sich herum. So blieb Negredo über die kompletten 53 Minuten, auf denen er am Feld war, ein kompletter Null-Faktor.

Die Außenbahnen

Auch, weil das spanische Spiel einmal mehr komplett ohne jede Breite auskommen musste, vor allem die Seite von Arbeloa und Silva war anfällig. Silva turnte nämlich wie gewohnt fleißig im Zentrum umher und Arbeloa traute sich gegen Cristiano Ronaldo nicht so sehr den Vorwärtsgang einlegen – von allen Spaniern hatte er die geringste Laufleistung absolviert (als Außenverteidiger!). Das wiederum erlaubte Coentrão gefahrlose Vorstöße. Allerdings wurde die nicht vorhandene Hilfe von Silva für Arbeloa zu selten genützt. Dazu hätte sich der eher zentral als offensive Schaltstelle agierende Cristiano Ronaldo wohl etwas mehr auf die Flanke hinaus begeben müssen.

Auf der anderen Seite ist Jordi Alba schon im ganzen Turnier die größere offensive Bedrohung. Hier arbeitete Nani sehr gut gegen den Ball und er harmonierte auch gut mit dem sehr selbstbewusst auftretenden João Pereira. So wurde Spanien immer mehr ins Zentrum gedrängt, wo aber das portugiesische Pressing spanischen Raumgewinnen verhinderte. Spanien hatte kurz Halbzeit (verglichen mit sonst) kümmerliche 55% Ballbesitz, nicht die gewohnte Kontrolle über das Spiel und damit auch null Torgefahr.

Del Bosque bringt Breite rein

Nach einer Stunde reagierte Vicente del Bosque. Nicht nur, dass statt des unsichtbaren Negredo nun doch Fàbregas kam und statt des eben sehr zentral agierenden Silva mir Jesús Navas ein echter Flügelstürmer. Das sorgte dafür, dass Coentrão deutlich mehr nach hinten arbeiten musste und sich viel weniger an der Arbeit nach vorne beteiligen konnte. Am Ende war er der Portugiese mit der geringsten Laufleistung. Die Gefahr durch Navas limitierte ihn in ähnlichem Maße wie die Gefahr Ronaldo bei Spanien Arbeloa limitierte. So fehlte es nun auch den Portugiesen zumindest auf einer Seite an der Breite im Spiel.

Verlängerung

Wovon es Portugal nun aber noch viel mehr fehlte, war die Kraft. Halb durch die zweite Halbzeit hatten sie bereits zwei Kilometer mehr Laufleistung angesammelt als ihre elf Gegenspieler; vor allem das ständig pressende Zentrum mit Moutinho, Veloso und Meireles zeigte deutliche Verschleiß-Erscheinungen. Das Pressing ließ merklich nach, die Fehlpass-Quote stieg dafür in gleichem Maße.

Allerdings waren die Spanier in den etwa 70 Minuten, die dem portugiesischen Verfall vorangegangen waren, so sehr aus ihrem Konzept gebracht worden, dass sie es dennoch auch weiterhin nicht schafften, daraus Kapital zu schlagen. Sie kontrollierten nun zwar immer mehr den Ball, aber Zugriff auf den portugiesischen Strafraum bekamen sie kaum.

Verlängerung

Nachdem es beim torlosen Remis nach 90 Minuten geblieben war, ging es also in die Verlängerung, und kurz davor war bereits Pedro für den erstaunlich blassen Xavi gekommen. Damit war nun auch auf der linken Seite der portugiesische Vorwärtsgang gebremst.

Spanien stellte sich nun in einem recht klaren 4-1-4-1 auf. So „falsch“ war die Neun, die Fàbregas spielte, zwar gar nicht, aber er machte dennoch extrem viel Betrieb, war deutlich mobiler als Negredo vor ihm und spielte den eh schon platten Veloso endgültig kaputt, weswegen Bento stattdessen Custódio einwechselte. Er ließ sich merklich hinter Moutinho und Meireles fallen. Um das zu konterkarieren, kam kurz darauf Silvestre Varela für Meireles. Dieser hatte gegen Deutschland und Dänemark extrem viel Wirbel gemacht und kam nun über die rechte Seite in einem 4-2-3-1. Zentral agierte Ronaldo, links Nani. Vorne war Nélson Oliveira für Almeida gekommen: Ein frischer, lauffreudiger Spieler für den müde gelaufenen Almeida.

Dennoch: Portugal hing in den Seilen, aus den zwei Kilometern „Vorsprung“ bei der Gesamt-Laufleistung nach etwa 70 Minuten war am Ende der Partie ein knapper „Rückstand“ geworden. Es wurde nur noch mit großer Leidenschaft verteidigt und sich in jeden Pass, in jeden Schuss hineingeworfen. Das funktionierte: Portugal rettete sich ins Elfmeterschießen.

Dort allerdings rettete sich Spanien. Weil Bruno Alves, der ein starkes Spiel gezeigt hatte, seinen Verusch an die Latte knallte.

Fazit: Spanien im Finale, aber Daumen hoch für Paulo Bento

Dass sich ein Gegner von Spanier ein so großes Herz nimmt und tatsächlich (auch noch mit einigem Erfolg) versucht, das Spiel selbst in die Hand zu nehmen, gab es seit der Partie gegen Bielsas Chilenen – dem wohl besten Spiel der WM in Südafrika – nicht mehr. So lange Portugal die Kraft dazu hatte, also etwa 70 Minuten, zeigten sie der Welt, dass die Spanier durchaus zu verwirren sind, wenn man sie mit Teilen ihrer eigenen Waffen bekämpft. Mit konsequentem Pressing und einer hohen Linie ist diese Mannschaft vom eigenen Strafraum fern zu halten.

Allerdings hat auch eine Fehleinschätzung von Vicente del Bosque dazu geführt, dass Portugal so gut im Spiel war. Den Strafraumstürmer Negredo zu bringen, erwies sich als kontraproduktiv, weil durch die extrem hohe Linie der Portugiesen diese Typ Angreifer bei der Spielanlage der Spanier nicht gefragt war. Erst mit dem deutlich mobileren Fàbregas, der die erschöpfte portugiesische Mannschaft beschäftigte, kam mehr Kontrolle ins spanische Angriffsdrittel.

Auch, wenn es letztlich nicht dazu gereicht hat, eigene Chancen zu kreieren, muss Paulo Bento als einer der Sieger dieses Turniers im Allgemeinen und dieses Spiels im Speziellen gelten. Anders als etwa Laurent Blanc im Viertelfinale traute er es seiner Mannschaft zu, die spanische Kurzpass-Orgie nicht nur über sich ergehen zu lassen, sondern er hatte den Mut und vermittelte diesen auch seiner Mannschaft, die Spanier früh zu nerven.

Das hätte angesichts der Qualität der Spanier schlimm in die Hose gehen können, aber mit dem isolierten Negredo statt des spielstarken Fàbregas in der Spitze konnte Spanien lange nichts ausrichten. Ja, Portugal wurde selbst nicht gefährlich und war kräftemäßig nach 70 Minuten am Limit und nach 100 Minuten komplett streichfähig. Aber Daumen hoch für die mutige Herangehensweise.

(phe)

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Jiracek macht den Unterschied – Polen verpasst den Aufstieg https://ballverliebt.eu/2012/06/17/jiracek-macht-den-unterschied-polen-verpasst-den-aufstieg/ https://ballverliebt.eu/2012/06/17/jiracek-macht-den-unterschied-polen-verpasst-den-aufstieg/#respond Sat, 16 Jun 2012 22:49:10 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=7526 Jiracek macht den Unterschied – Polen verpasst den Aufstieg weiterlesen ]]> Turnier-Fehlstarter Tschechien holte sich im Duell mit Co-Gastgeber Polen heute den Gruppensieg. Nach 72 Minuten war es Flankenflitzer Jiracek, der in einem mittelklassigen Spiel dem dominanteren Team zum Sieg verhalf. Trotz, oder vielleicht gerade wegen der Hop-oder-Drop-Ausgangssituation ließen beide Teams das letzte Risiko vermissen.

Tschechien -- Polen 1:0 (0:0)

Es ist nicht so, dass man den Tschechen oder den Polen Feigheit vorwerfen müsste. Ein Offensivspektakel sieht jedoch anders aus, und auch diese Anmerkung muss letztlich im Lichte der dem starken Regen geschuldeten Platzverhältnisse gesehen werden. Letztlich wirkte sich die Tatsache, dass Sieg und Niederlage heute mit Aufstieg oder Ausscheiden gleichbedeutend waren, aber doch lange auf das Geschehen am Rasen aus.

Kein Weg führt durchs Zentrum

Tschechen-Coach Michal Blek schickte ein 4-2-3-1 auf den Rasen, dessen Ausrichtung in der Defensive das Zustellen der Mitte war, während Angriffe in der Regel über die Seiten gefahren wurden.Ähnlich legte es auch Franciszek Smuda an, wenngleich sein Team über weiter Strecken als 4-1-4-1 mit Dudka als Vorstopper vor der Abwehr bzw. Antreiber im hinteren Zentrum agierte. Offensiv baute das Team auf die Dortmund-Achse Blaszczykowski-Lewandowski, was eine deutliche Rechtslastigkeit des Angriffspiels zur Folge hatte. Dort funktionierte das Zusammenspiel mit Obraniak und Murawski in der Regel auch harmonischer.

Im Zentrum neutralisierten sich beide Mannschaften über 70 Minuten. Ging der Ball doch einmal über die Mitte, wurde es dort sehr schnell so eng, dass die agierende Mannschaft entweder den Weg zurück bzw. auf die Seite antreten musste, oder den Ballbesitz durch einen ungenauen Pass oder im Zweikampf verlor. Hier standen beide Teams vor dem eigenen Sechzehner dicht, diszipliniert und verschoben ihre Reihen konsequent mit. Die Innenverteidiger beider Teams rückten nach vorne nicht besonders weit und oft erst mit Verzögerung nach.

Vertrauen in die Flügel

Auf den Flügeln war es individuelle Klassen, die den Unterschied darüber machte, ob einem der Teams ein Ball in den Strafraum glückte. Konkret hieß auf Seiten der Tschechen die treibende Kraft Jiracek, der gut mit Gebe Selassie zusammenarbeite und vorn Support von Kolar bekam. Bei den Polen ließ der bereits erwähnte Blaszczykowski seine Gegner im Zusammenspiel mit Obraniak verzweifeln. Sein Hintermann, Pisczek, spielte nach vorne deutlich verhaltener als sein Pendant bei den Tschechen. Die Feldbreite wurde von beiden Teams nicht übermäßig effizient genutzt.

Insgesamt wirkten die Tschechen frischer und besser abgestimmt, spielten weniger fehlerbehaftet und waren bereits in der an gefährlichen Chancen armen ersten Halbzeit feldüberlegen Für beide Mannschaften ergaben sich gefährliche Situationen aber oft nur aus hoch gespielten Standards und dem folgenden Getümmel im Strafraum. Vereinzelte Konter brachten aufgrund der stets auf Backup bedachten Matchpläne so gut wie keine Überzahlsituationen und endeten selten mit nennenswerter Gefahr. Angesichts dessen verwundert es wenig, dass ein Weitschuss von Boenisch auf das Tor vot.t, zumal auch das Spiel in die Breite bei den Polen eher mangelhaft.

Jiracek belohnt sich im Konter

In der zweiten Halbzeit änderte sich das Bild der Partie. Der Wandel war kein drastischer, jedoch erhöhten beide Truppen ihre Risikobereitschaft angesichts der verstreichenden Zeit und des Spielstands in der Parallelpartie, der bei einem 0:0 in Breslau sowohl die Griechen als auch die Russen in die KO-Runde geschickt hätte. Das punktuelle Pressing wurde verstärkt, die Abwehr- und Mittelfeldreihen rückten früher auf.

Es waren die Tschechen, die letztlich von dieser Veränderung profitieren sollten, obwohl Polen zuerst mit einer personellen Änderung aufwartete. Der für den brav ackernden, aber letztlich kaum auffallenden und immer unsichtbar werdenden Polanski schickte Smuda Grosicki auf das Grüne, der nach einer kurzen Schwungphase aber ebenfalls gesichtslos bleiben sollte. Nach einer Stunde war anhand  des steigenden Drucks der Tschechen und einer wachsenden Fehlerquote beim Gastgeber langsam zu merken, an welchem Team die verstreichende Zeit größere Spuren hinterließ. Polen trug seine Angriffe zwar beherzt vor, scheiterte aber nicht selten schon deutlich vor der Strafraumgrenze in seinen Bemühungen.

So auch beim entscheidenden und einzigen Gegentor in der 72. Minute, als Unglücksrabe Wasilewski im vorderen Mittelfeld einen Kurzpass in den Lauf von Milan Baros setzte, der davonzog und schließlich Jiracek bediente, dem ein Haken ausreichte, um seinen Gegenspieler am nassen Rasen zu versetzen und den Ball mit einem Flachschuss einzunetzen. Der gerechte Lohn für das Arbeitstier am rechten Flügel und das überlegene Team.

Gastgeber bemüht, aber harmlos

Smuda reagierte mit einem Doppeltausch, jedoch konnten auch Brozek und Miercejewski das Ruder nicht mehr herumreissen. Die Tschechen gingen es nun gelassener an und strahlten selbst dabei noch mehr Gefahr aus, als die immer überstürzend spielenderen Polen. Im Verlauf der letzten zehn Minuten ersetzte Blek nicht nur den Torschützen, sondern auch sein Gegenüber auf der linken Seite, Pilar, mit frischen Kräften in Form von Rajtorac und Rezek. Kurz vor dem Ende der regulären Spielzeit war dann auch für Baros der Arbeitstag vorbei.

Mehr durch Zufall als durch spielerisches Geschick hatte „Kuba“ in der letzten der vier Minuten Nachspielzeit dann doch noch den Ausgleich am Fuß. Gerettet hätte es die Russen, die nach einem beeindruckenden 4:1-Start gegen die Tschechen, deren Viertelfinalauftritt nun zur allgemeinen Überraschung daheim im TV verfolgen müssen. Genauso wie die Polen, die dafür zumindest kein Flugticket benötigen.

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Noch zwei Mal schlafen, dann ist Wochenende. Und Fußball-EM. Am Freitag, 18:00 erfolgt der Anstoß. Eröffnet wird das kontinentale Fußballspektakel von Co-Gastgeber Polen, der auf den Europameister von 2004, Griechenland, trifft. Weil so ein Großereignis ohne Tippspiel irgendwie nur halb so schön ist, rittern wir gemeinsam mit euch auch diesmal um Punkte und Platzierungen.

Allerdings wird nicht, wie bisher, direkt bei uns getippt, sondern wir haben es uns in einer eigenen Tipp-Liga bei den Kollegen von 90minuten.at gemütlich gemacht. Und so nehmt ihr teil:

  1. Zur Teilnahme benötigt ihr einen Account bei 90minuten.at. Wer noch keinen hat, folgt diesem Link: Konto anlegen.
  2. Anschließend begebt ihr euch zur Ballverliebt-Tippliga und tretet bei. Die Liga ist offen, ein Passwort wird nicht benötigt. Unter folgendem Link kommt ihr zur Ligenauswahl, wo ihr auch die Ballverliebt.eu-Tippgemeinschaft unter „einer Liga beitreten“ findet: Der Ballverliebt.eu-Liga beitreten.
  3. Es gibt 2 Kategorien von Tipps: Match-Tipps und Extra-Tipps. Für Match-Tipps existieren Quoten, die sich aus den bisher abgegebenen Tipps ergeben. Wer auf den Underdog setzt, riskiert mehr, kann aber auch mehr gewinnen. Wer noch dazu das Ergebnis genau errät, erhält 3 Extrapunkte. Die Abgabe der Tipps ist bis kurz vor Spielbeginn möglich.
  4. Bei den Extra-Tipps wird auf den Europameister, die Gruppensieger und das Abschneiden der beiden Gastgeberländer sowie des amtierenden Champions Spaniens gesetzt. Auch hier greift das Quotensystem. Abgerechnet wird zum Schluss, hier bietet sich also die Gelegenheit sich am Ende des Turniers noch einmal nach vorne zu katapultieren. Die Abgabe der Extra-Tipps ist bis vor Anpfiff des ersten Euro-Spiels möglich.
  5. Bei 90minuten.at hat man auch fleißig Preise ausgegraben, die für die Zwischen- und Gesamtsieger reserviert sind. Informationen über diese, sowie eine ausführliche Anleitung zum Tippspiel findet ihr hier: Tippspiel und Preise.

Bleibt uns nur noch, euch viel Erfolg zu wünschen ;)

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