Statistik – Ballverliebt https://ballverliebt.eu Fußball. Fußball. Fußball. Mon, 21 Dec 2015 08:52:06 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.7.2 Der EURO 2016-Modus benachteiligt Gruppe E und bevorzugt Gruppe A https://ballverliebt.eu/2015/12/20/euro-2016-gruppe-e-wird-bei-der-benachteiligt-gruppe-a-bevorzugt/ https://ballverliebt.eu/2015/12/20/euro-2016-gruppe-e-wird-bei-der-benachteiligt-gruppe-a-bevorzugt/#comments Sun, 20 Dec 2015 17:21:51 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=11976 Die Gruppe E (und auch Gruppe F mit Österreich) wird bei der EURO 2016 klar benachteiligt, die Gruppe A von Gastgeber Frankreich hingegen systematisch bevorzugt. Und das hat gar nichts mit einer unglücklichen Auslosung zu tun. Ein Report von Sebastian Wolsing zeigt die statistische Ungerechtigkeit des Turniermodus mit 24 Mannschaften, 6 Gruppen und einem Achtelfinale.

Der Gruppe E-Effekt: Gruppe E ist die schlimmste bei der Euro

1. Einleitung

Die Europameisterschaft in Frankreich beginnt am 10. Juni 2016. Falls das Konzept von Fußballturnieren neu für dich ist, musst du nicht viel wissen: Teams qualifizieren sich und werden aus vier verschiedenen Lostöpfen gemäß ihrer Stärke in Gruppen gelost. Jede der sechs Gruppen besteht aus einer Mannschaft aus jedem Topf. Frankreich wird als Gastgeber automatisch in Gruppe A gesetzt.

Töpfe der EM-Auslosung 2016

2. Der Gruppe-E-Effekt

Viele von uns denken, dass es bei der Auslosung nicht wichtig ist, in welcher Gruppe man landet. Wichtig seien nur die Gegner, die man zugelost bekommt. Aber bei dieser speziellen Europameisterschaft ist das nicht richtig. Die Playoff-Struktur nach der Gruppenphase sieht nämlich so aus:

EURO 2016: Playoffs
Erklärung: 1A bedeutet zum Beispiel Sieger der Gruppe A, 2F bedeutet Zweiter der Gruppe F. Welche Drittplatzierten weiterkommen, entscheidet sich erst im Turnier.

Wir haben also 6 Gruppen, Gruppensieger und Gruppenzweite. Das ergibt 12 Teams, die weiterkommen. Für die 16 nötigen im Playoff kommen noch die vier besten Gruppendritten weiter. Die mathematische Symmetrie in einem System mit vier oder acht Gruppen besteht also nicht mehr. Das bedeutet:

  1. Die Sieger aus Gruppe A, B, C und D treffen im Achtelfinale auf Gruppendritte. Die Sieger aus E und F treffen auf Gruppenzweite. Eine klare Benachteiligung.
  2. Die Gruppenzweiten aus A, B, C und F treffen auf andere Gruppenzweite, jene aus D und E auf einen Gruppensieger. Eine klare Benachteiligung.
  3. Die Gruppen A, B und C bekommen beide Vorteile.
  4. Die Gruppen D und F bekommen je einen Vor- und Nachteil.
  5. Die Gruppe E bekommt beide Nachteile.

Das würde theoretisch bedeuten, dass Mannschaften aus Gruppe E im Playoff bereits eine geringere Wahrscheinlichkeit haben, ins Viertelfinale einzuziehen. Gruppe D und F haben eine höhere als E, aber eine niedrigere als A, B und C.

EURO 2016: Gruppenschwierigkeit
Auf wen die jeweiligen Gruppensieger und -zweiten im Viertelfinale treffen: Ein niedrigerer Wert bedeutet eine schwierigere Ausgangslage.

Das gilt für das Achtelfinale. Aber auch das Viertelfinale ist nicht symmetrisch. Der Sieger aus Spiel 1 und 8 im Achtelfinale wird auf jeden Fall ein Gruppenzweiter sein.

EURO 2016: Viertelfinale

Die Sieger aus Spiel 2 und 7 treffen also automatisch nicht auf einen Ersten. Das können die Sieger aus den Gruppen A und D, oder mit niedrigerer Wahrscheinlichkeit die Drittplatzierten aus B, E, F bzw. aus C, D, E sein.

Wir erwarten hier also, dass die Gruppen A und D im Viertelfinale einen Vorteil haben werden, weil ihre Sieger bis zum Semifinale keinen anderen Gruppensieger treffen können.

Theoretisch ist also die Wahrscheinlichkeit für einen Sieg eines Teams aus Gruppe A höher, als für Mannschaften aus allen anderen Gruppen.

EURO 2016: Play<off-Schwierigkeit
Diese Tabelle beschreibt den schwierigstmöglichen Weg für Mannschaften, ins Finale zu kommen (wenn immer das besser gesetzte Team gewinnt). 3 Punkte für einen drittplatzierten Gegner, 2 für einen Zweitplatzierten, 1 für einen Gruppensieger. Eine niedrigere Summe bedeutet eine schwierigere Ausgangslage.

3. Simulationen

Mit Simulationen können wir dieses Problem noch deutlicher illustrieren. Die folgenden Simulationen wurden so gewichtet, dass das beste Team eine hohe Wahrscheinlichkeit auf einen Sieg gegen das schlechteste Team hat (Anm. von ballverliebt: Sebastian hat sein SImulationsmodell in den Kommentaren etwas genauer erklärt).

Nach 100.000 Simulationen sieht das Ergebnis für den Einzug ins Viertelfinale folgendermaßen aus.

EURO 2016: Simulationen für das Viertelfinale

Man sieht: Gruppe E und F haben einen großen Nachteil gegebüber den anderen. A, B und C haben einen deutlich einfacheren Weg als die anderen Gruppen und E hat den schwierigsten.

Für das Semifinale sieht das Ergebnis in der Folge so aus:

EURO 2016: Simulationen für das Semifinale

Das zeigt, dass sich die Chancen für A und D im Viertelfinale leicht erhöhen. Kommen wir zum Gewinn des Turniers.

EURO 2016: Simulationen für den Turniersieg

Die Simulationen bestätigen, was die Tabelle 3 bereits angedeutet hat. Die Wahrscheinlichkeit das Turnier aus den unterschiedlichen Gruppen heraus zu gewinnen. Basierend auf diesen Werten ist es 28% weniger wahrscheinlich, das Turnier aus Gruppe E zu gewinnen, als aus Gruppe A. Das scheint mir außerhalb einer fairen Schwankungsbreite zu liegen.

4. Verbesserungen

Das scheint kein optimaler Weg zu sein, um eine Europameisterschaft zu organisieren. Wie könnte man das verbessern? Es ist zwar wenig hilfreich, aber man kann argumentieren, dass ein System mit 6 Gruppen mathematisch unnütz ist. Auch 16 Aufsteiger aus 24 Mannschaften könnte man für keine gute Idee halten.

Die Dinge, die UEFA berücksichtigen will sind:

  • Bedingung 1: Mannschaften aus der selben Gruppe sollen in der ersten Playoffrunde nicht aufeinander treffen.
  • Bedingung 2: Der Playoff-Baum soll symmetrisch sein.

Daraus ziehen wir für die Playoffs nach der Gruppenphase folgenden Schluss. Es gibt

  • Sechs Erstplatzierte (6 x 1 = 6)
  • Sechs Zweitplatzierte (6 x 2 = 12)
  • Vier Drittplatzierte (4 x 3 = 12)

In Summe ergibt das 30 (6 + 12 + 12), was nicht rund durch die Zahl der Spiele im Achtelfinale (8) dividiert werden kann. Bei vier Gruppen mit sechs Teams würde das anders aussehen. 4 x 1 + 4 x 2 + 4 x 3 + 4 x 4 = 40, was dividierbar durch 8 ist.

Die UEFA will das aber verzweifelt mit sechs Gruppen durchziehen, dann müssen wir aber Bedingung 1 von vorhin verwerfen. Man könnte stattdessen nach der Gruppenphase alle Aufsteiger so reihen, wie es nun mit den Gruppendritten gemacht wird und daraus das Viertelfinale gestalten.

EURO 2016: Alternativer Vorschlag für das Playoff
Vorschlag für ein alternatives Playoff. W(1) bedeutet bester Gruppensieger, R(6) bedeutet schlechtester Gruppenzweiter, T(4) bedeutet schlechtester Gruppendritter.

Nach dieserm Modell sehen Simulationen folgendermaßen aus:

EURO 2016: Alternative Simulationen

EURO 2016: Alternative Simulationen, Sieger

Das wäre sportlich und mathematisch fairer. Es muss aber gesagt werden, dass es für die Teams weniger praktikabel wäre. Sie wüssten vor dem Ende der kompletten Gruppenphase nicht, wo ihr nächstes Spiel stattfindet. Praktische Beschränkungen sprechen auch gegen das ansonsten beste System. Die vielen Spiele in einem Double-Elimination-System, würden zu viel kosten.

5. Schlussgedanken

Eine bemerkenswerte Sache ist, dass die „Regeln“ besagen, dass der Gastgeber in Gruppe A sein muss. Dort besteht eine höhere Chance auf den Turniergewinn. Da der Gastgeber außerdem unabhängig von seiner Ranglistenplatzierung immer in Topf 1 gesetzt wird, ist die Gruppe A noch einmal zusätzlich als absoluter Goldtopf zu sehen.

Ich werde den Teams in Gruppe E etwas fester die Daumen drücken. Sie werden es brauchen.

Mit freundlicher Genehmigung von Sebastian Wolsing durch ballverliebt.eu übersetzt.

Warum die Österreich-Gruppe doch kein Glücksfall war und wie die Frankreich-Gruppe bevorzugt wird. Der Turniermodus der EURO 2016 ist unfair, sagt dieser Report.

Posted by Ballverliebt on Sonntag, 20. Dezember 2015

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EM mit 24 Teams: Die Sache mit den Gruppendritten https://ballverliebt.eu/2015/12/09/euro-2016-vorrunde-gruppendritte-zahlen-statistik/ https://ballverliebt.eu/2015/12/09/euro-2016-vorrunde-gruppendritte-zahlen-statistik/#comments Wed, 09 Dec 2015 18:49:47 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=11925 EM mit 24 Teams: Die Sache mit den Gruppendritten weiterlesen ]]> Mit der bevorstehenden Auslosung für die EM 2016 – und der ungewohnten österreichischen Beteiligung daran – lohnt sich ein Blick auf den Turnier-Modus. Genauer gesagt: Auf die Tatsache, dass die vier besten der insgesamt sechs Gruppendritten ebenso in die K.o.-Runde kommen. Die Frage ist: Welche Bilanz reicht, um unter diese vier Dritten zu kommen?

Die Weltmeisterschaften von 1986 und 1990 wurden im selben Modus (6 Gruppen zu 4 Teams, danach Achtelfinale) ausgetragen, Österreich war in Italien 90 der fünftbeste Gruppendritte – mit einem Sieg und zwei Niederlagen. Allerdings galt damals noch die Zweipunkte-Regel. Das kann als Erfahrungswert also nicht wirklich herangezogen werden.

Seit Einführung der 3-Punkte-Regel (bei Großturnieren seit USA 1994, in allen nationalen Ligen verbindlich seit 1995/96) gab es 16 Turniere, die in diesem Modus gespielt wurden – zehnmal die U-20-WM, fünfmal die U-17-WM und die Frauen-WM in diesem Sommer. Mit diesen Daten lässt sich arbeiten.

Übrigens: Sollten der viert- und der fünftbeste Dritte punktgleich sein, werden zunächst die Tordifferenz und die erzielten Tore herangezogen, danach das Fair-Play-Ranking. Erst wenn auch dieses gleich ist, wird gelost. Damit hat die UEFA die Konsequenzen aus der heftigen Kritik nach der Frauen-EM 2013 gezogen – damals wurde bei Punktgleichheit sofort gelost.

Punkte insgesamt

Fünf Punkte oder mehr reichten bisher zu 100% für das Achtelfinale, zwei Punkte so gut wie nie.
Fünf Punkte oder mehr reichten bisher zu 100% für das Achtelfinale, zwei Punkte so gut wie nie. Bei drei Punkten steht es praktisch fifty-fifty.

Für die grobe Hochrechnung gilt: Ab vier Punkten ist man im Achtelfinale, mit zwei Punkten ist man ausgeschieden. Damit es bei einem Sieg und einem Remis nicht reicht, muss es schon mit dem Teufel zugehen – und um mit zwei Remis weiterkommt, müsste man damit Gruppenzweiter werden. Das funktioniert nur in einer Konstellation 9-2-2-2 (also: Gruppensieger gewinnt alle Spiele, die anderen spielen untereinender ausschließlich unentschieden).

In den 64 Gruppen, die bei diesen 16 Turnieren gespielt wurden, ist das genau ein einziges Mal vorgekommen. Ist also eher, naja, eher unwahrscheinlich.

Punkte als Dritter

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Nimmt man nur die Gruppendritten her, ergibt sich ein ähnliches Bild: Vier und mehr reichen, zwei oder weniger nicht. Wird man mit drei Punkten Dritter, erreicht man zu 39% das Viertelfinale.

Fast 85 Prozent der Gruppendritten haben entweder vier oder drei Punkte – ein erwartbarer Wert. Wie es auch generell gilt, ist mal auch als Dritter bei vier Punkten safe (97 Prozent der Gruppendritten mit vier Punkten – also 38 von 39 – kamen weiter). Als Gruppendritter mit zwei Punkten kam man noch nie ins Achtelfinale.

Die Spreu trennt sich also bei den Dreipunkte-Teams vom Weizen. Die Tatsache, dass 61 Prozent der Mannschaften, die mit drei Punkten weiterkommen (25 von 44), legt den Schluss nahe, dass drei Remis (also eine ausgeglichene Tordifferenz) reichen. Was meistens der Fall ist: 83 Prozent der Fälle kam man mit drei Punkten und ausgeglichener oder positiver Tordifferenz weiter.

Tordifferenz als Dritter

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Sechsmal (x-Achse) reichte eine Tordifferenz von exakt -1 (y-Achse), um als Gruppen-Dritter mit drei Punkten weiterzukommen (grüne Punkte) – hier liegt der Median (grüne Linie). Der Median (rote Linie) der Ausgeschiedenen (rote Punkte) liegt bei -3.

Generell zeigt die Verteilung aller 43 Gruppendritten mit drei Punkten eine reichlich unübersichtliche Streuung: Mit 3 Punkten und +2 Toren ist man schon ausgeschieden, mit 3 Punkten und -10 Toren ist man schon weiterkommen.

Probieren wir’s mit dem Medianwert. Dieser spuckt aus, dass von allen Teams, die drei Punkte als Dritter hatten, die Tordifferenz der Weitergekommen bei -1 liegt und jene der Ausgeschiedenen bei -3 Toren. Nun lässt sich natürlich die Frage stellen, wie sinnvoll es ist, überhaupt alle Dritten mit drei Punkten einzubeziehen. Guatemala kam bei der U-20-WM 2011 schließlich nur darum mit 3 Punkten/-10 Toren weiter, weil die schlechteren Dritten gar nicht erst auf drei Punkte gekommen sind.

Wenn drei Punkte reichen UND nicht reichen

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So sieht’s aus, wenn der Cut genau durch jene Teams mit drei Punkten verläuft. Bei -1 sieht es ganz gut aus, ab -2 oder schlechter nicht so gut.

Also sehen wir uns an, wie die Zahlen liegen, wenn der Cut genau durch die Teams mit drei Punkten verläuft; also wenn drei Punkte reichen UND nicht reichen. Hier zeigt sich, dass man mit einer positiven Tordifferenz noch nie ausgeschieden ist und mit einer schlechteren als -5 noch nie weitergekommen ist.

Die Mediane sehen gegenüber jenen mit allen Dreipunkte-Teams recht ähnlich aus: Jener der ausgeschiedenen weiterhin bei -3, jener der Weitergekommenen bei einem ausgeglichenen Torverhältnis. Auffällig ist, dass der Wechsel in der Realität zwischen -1 und -2 verläuft: Mit -1 kamen die Teams überwiegend noch ins Achtelfinal, mit -2 überwiegend nicht mehr.

Und das heißt?

Die Praxis hat gezeigt, dass man mit einem Sieg und zwei knappen Niederlagen intakte Chancen hat, die Gruppe zu überleben, mehr aber auch nicht. Mit der Bilanz von 1990 hätte Österreich (1 Sieg, 2 Niederlagen und 2:3 Tore) etwa das Achtelfinale um ein Tor verpasst (statt damals mit der Zweipunkte-Regel um einen Punkt).

Wenn man sicher sein will, die Gruppenphase bei sechs Vierergruppen zu überstehen, sollte man vier Punkte sammeln. Das gilt vor allem bei einem Turnier, dessen zu erwartende Leistungsdichte so ausgeprägt ist wie bei der EM-Endrunde im Sommer. Bei den Turnieren, die hier herangezogen werden (Junioren- und Frauen-WM) gibt es ein größeres Leistungsgefälle.

Fünf Punkte könnten also durchaus zum Gruppensieg reichen, es ist aber gleichzeitig durchaus denkbar, dass bei der EM in Frankreich selbst für Gruppendritte vier Punkte notwendig sein werden, um den Sprung ins Achtelfinale zu schaffen. Anders gesagt: Eine Niederlage in der Gruppenphase ist auf jeden Fall erlaubt, eine zweite könnte aber womöglich schon zu viel sein.

Und, was auf jeden Fall von Vorteil ist: In den Gruppen E oder F spielen. Diese werden als Letzte mir ihren Spielen fertig und wissen daher schon genau, wie viele Punkte genau reichen. Österreich spielte 1990 in der Gruppe A – das Aus stand erst zwei Tage nach dem 2:1 über die USA im letzten Spiel des ÖFB-Teams fest.

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Die Teams der Bundesliga: Mannschaft oder One-Man-Show? https://ballverliebt.eu/2015/11/27/bundesliga-mannschaft-one-man-show/ https://ballverliebt.eu/2015/11/27/bundesliga-mannschaft-one-man-show/#comments Fri, 27 Nov 2015 08:10:51 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=11881 Was ist Salzburg ohne Soriano wert? Wie breit ist die Austria wirklich aufgestellt? Wie groß ist der Einfluss von Rapid-Oldboy Steffen Hofmann noch? Ob Mannschaften im Vorwärtsgang wirklich Mannschaften sind oder doch eher One-Man-Shows hat einen enormen Einfluss darauf, wie nachhaltig Erfolgsserien oder Krisen sind.

Ein Blick auf das „Attacking Output Percentage“ sagt viel über die tatsächliche Beschaffenheit der Teams in der österreichischen Bundesliga aus.

Die Berechnung ist hier im Original-Artikel von @redrobbery auf Miasanrot.com genau erklärt: Um auslesen zu können, wie groß der Einfluss einzelner Spieler auf die Produktion in der Offensive ist, werden Torschüsse und Torschuss-Vorlagen addiert und auf 90 Minuten umgerechnet. So soll ausgeglichen werden, wenn ein Spieler alleine durch viel Spielzeit gute Zahlen sammelt – während andere, die weniger Einsatzzeit haben, aber aus dieser mehr herausholen, sonst unterrepräsentiert wären.

Je größer der Punkt, desto mehr Spielzeit hat ein Spieler bekommen. Aus Gründen der Übersichtlichkeit kommen nur Spieler in die Grafik, die zumindest 25 Prozent der gesamt möglichen Spielzeit auf dem Platz waren.

Der Meister

salzburg

Vergleicht man die aktuelle Salzburger Mannschaft (links) mit jeder aus der letzten Roger-Schmidt-Saison (2013/14, als man schon im März Meister war und Ajax demütigte), fällt erst so richtig auf, was die Abgänge mit den Bullen angerichtet haben. Im Herbst 2013 war es überhaupt kein Problem, dass Soriano zwei Monate verletzt ausfiel – Kampl, Mané und Alan fingen den Ausfall locker auf. Die Balance zwischen Offensive und Defensive stimmte, mit Leitgeb als Balancegeber im Zentrum.

Und nun? Wenn Soriano spielt, ist er an drei von vier Salzburger Torschüssen direkt beteiligt. Wunsch-Angriffspartner Omer Damari (der kleine Kreis bei Naby Keita) kann da nicht annähernd mithalten. Was los ist, wenn Soriano fehlt, wurde im August deutlich: Man riss sofort acht Punkte Rückstand auf Rapid auf und scheiterte im Europacup erst an Malmö, dann an Dinamo Minsk. Das heißt: Solange Soriano spielt und halbwegs in Form ist, wird Salzburg vorne dabei bleiben. Wenn Soriano aber nochmal ein paar Wochen ausfällt, haben den Bullen – offensiv der Prototyp eines One-Man-Teams – keine Chance auf den Titel.

Die Verfolger

austria rapid sturm

Ganz anders das Bild bei der Austria. Das offensive Mittelfeld mit Gorgon, Grünwald und Kayode teilt sich die offensiven Agenden recht ausbalanciert auf. Hat einer einen schlechten Tag, sorgen die anderen beiden immer noch für Gefahr. Mit Roi Kehat steht ein patenter Back-up bereit, wenn Kayode vorne spielt. Dazu setzt Holzhauser aus dem defensiven Mittelfeld Akzente. Lediglich die Involvierung der Mittelstürmer (zu Saisonbeginn Zulechner, in den letzten Wochen vermehrt Friesenbichler) ist noch ausbaufähig.

Bei Rapid mauserte sich Flo Kainz zum wichtigsten Offensiv-Spieler, er ist in dieser Saison deutlich torgefährlicher als Philipp Schobesberger. Auch das Zentrum (Hofmann bzw. Schaub) ist gut involviert, Schwab und (wenn er spielt) vor allem Petsos ebenso. Wie bei der Austria ist der Strafraum selbst das größte Problem: Seit dem Beric-Abgang schafften es weder Prosenik noch Jelic, den Slowenen zu ersetzen.

Sturm zeigt sich von den „Großen Vier“ am meisten als kaputtes Team. Gibt es bei Salzburg zumindest noch Keita und Berisha, die das Spiel in die Hand nehmen können, ist bei den Grazern pures Chaos zu erkennen. Avdijaj bläst seine Zahlen durch viele harmlose Distanzschüsse auf, die Außenverteidiger haben zwar so viel Ballbesitz wie bei kaum einem anderen Team, aber sind auch so harmlos wie bei keinem anderen Team. Ein nennenswert produktives Mittelfeld-Zentrum fehlt völlig.

Der Mittelbau aus Außenseitern

matbg admira grödig

Bei Aufsteiger Mattersburg zeigt die Offensive zwar einen klaren Linksdrall, aber auch eine gesunde Verteilung. Linksaußen Onisiwo wenig überraschend als involviertester Assist-Geber, Pink als Poacher im Strafraum, dazu Perlak aus dem Mittelfeld-Zentrum heraus. Ein gesundes Team, das sich keine großen Sorgen machen muss.

Bei der Admira fällt vor allem auf, dass Innenverteidiger Schösswendter bei knapp 15 Prozent liegt – ein klarer Indikator für 1. die extrem vertikale Spielweise und für 2. viele Torschüsse nach Standards. Sturmspitze Dominik Starkl kommt bei dieser Taktik eine Schlüsselrolle zu, er löst seine Aufgabe sehr ansprechend. Das Mittelfeld ist von Haus aus nicht besonders spielstark und Lederer rotiert da auch viel – aber die Qualitätsvorteile von Srdjan Spiridonovic (der seit einem Monat als RM spielt) gegenüber seinem RM-Vorgänger Eldis Bajrami sind augenfällig. Genauso wie der Unterschied des DM-Duos Toth und Lackner.

Ähnliches gilt für Grödig, das Team mit dem wenigsten Ballbesitz ligaweit. Auch hier ist im Umschaltspiel vieles auf die Sturmspitzen (zu Saisonbeginn eher Wallner, zuletzt eher Sulimani) ausgerichtet. Es ist eine ganz deutliche Abstufung zu sehen (Wallner/Sulimani vorne, Venuto/Schütz/Djuric/Denner im offensiven Mittelfeld, Brauer/Rasner im DM). Grödig ist zwar nicht besonders aufregend, aber extrem stabil. Guter Job von Peter Schöttel.

Die Krisen-Teams

altach wac riedAltach ist bis zu einem gewissen Grad ein Spezialfall, weil Trainer Damir Canadi im Mittelfeld jedes Mal eine andere Aufstellung wählt. So kommen wenige seiner Kicker auf wirklich viel Spielzeit. Grundsätzlich ist man nicht weniger balanciert aufgestellt wie letzte Saison, aber es fehlt die konstante Belieferung von RV Andi Lienhart (der letzte Saison immer spielte, nun aber einige Wehwehchen hat). Die erneute Leihe von Tajouri war wohl ein guter Griff.

Letze Saison zehrte der WAC lange von einem Saisonstart mit extrem stabiler Verteilung in der Offensive, erholte sich aber nie mehr vom zweimonatigen Ausfall von Sturmspitze Trdina im Herbst – die Zahlen schlitterten ins Chaos. Das selbe Bild bietet sich in dieser Saison, zumal sich Trdina erneut schwer verletzte und Ersatz Hellquist ebenfalls selten fit ist. Für einen Zehner sind die Werte von Silvio eine Katastrophe. Das Qualitäts-Loch vorne (Ouedraogo schießt viel, aber trifft wenig) ist das WAC-Hauptproblem: Man nimmt deutlich mehr Schüsse als letzte Saison und als fünf andere Klubs in dieser Saison. Aber 11 Tore aus 202 Versuchen… naja. Da das Team seit einem Jahr das selbe Problem hat und Kühbauer nie die Spielanlage verändert hat, um dem Rechnung zu tragen, darf er sich auch nicht über seinen Rauswurf wundern.

Und Ried ist einfach nur das pure Chaos. Es ist keine irgendwie geartete Struktur zu erkennen. Oliver Kragl hat als linker Mittelfeldspieler nicht nur mit Abstand die meisten Ballkontakte seines Teams, sondern ist auch an den meisten Abschluss-Aktionen beteiligt. Stürmer Sikorski hat in 17 Einsätzen drei Tore geschafft, die rechte Seite ist völlig unterrepräsentiert. Die Spieler der Dreierkette sind auch im Aufbauspiel quasi außen vor (bei den Ballkontakten ist keiner aus dem Trio in den Top-6).

Fazit

Im Titelkampf hat Salzburg nur eine Chance, wenn Soriano fit bleibt. Sturm ist ein völlig eigenes Kapitel. Mattersburg, Admira, Grödig und Altach fallen nur noch einen kollektiven Absturz noch zurück. Und wenn Heimo Pfeifenberger es schafft, dass seine Mannen aus besseren Positionen schießen und auch mal das Tor treffen, schaut es für Ried ziemlich finster aus.

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Wie schneiden Aufsteiger in der österreichischen Bundesliga ab? https://ballverliebt.eu/2015/04/06/wie-aufsteiger-in-der-oesterreichischen-bundesliga-abschneiden/ https://ballverliebt.eu/2015/04/06/wie-aufsteiger-in-der-oesterreichischen-bundesliga-abschneiden/#comments Mon, 06 Apr 2015 16:33:29 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=10946 Wie schneiden Aufsteiger in der österreichischen Bundesliga ab? weiterlesen ]]> Ralf Rangnick hat am Wochenende in einem Interview gesagt, es würde zwar für Altach sprechen, dass der Kleinverein und Aufsteiger so weit vorne in der Bundesliga mitspielen kann, aber auch gegen das Gesamtniveau der österreichischen Bundesliga (was Rapid-Trainer Zoran Barisic kurioserweise dazu treibt, Altach vor Respektlosigkeiten zu verteidigen, obwohl Rangnick ja eher alle anderen als Altach kritisiert). Ich habe mir deshalb angesehen, wie es um die Aufsteiger in Österreich im 21. Jahrhundert (also alle Teams, die vor der Saison 1999/2000 in die Bundesliga aufgestiegen sind, seither gibt es nur einen Absteiger) sportlich bestellt ist.

Das sind die Ergebnisse:

Das Jahr 1

  • Keiner der 16 Aufsteiger ist nach seinem Aufstieg sofort wieder abgestiegen.
  • Der letzte Aufsteiger, der sportlich direkt wieder absteigen musste, war Vorwärts Steyr (1998 trotz Lizenzproblemen aufgestiegen, 1999 abgestiegen).
  • Keiner der 16 Aufsteiger wurde nach seinem Aufstieg sofort Meister oder Vizemeister.
  • Die besten Aufsteiger waren Grödig (3., 2014), Admira (3., 2012), unter Vorbehalt Altach (3., 2015) bzw Ried (4., 2005)
  • Die Aufstiegssaison endete im Schnitt auf Platz 6 (5,813).
  • Die Aufstiegssaison endete in 8 Fällen in der oberen Tabellenhälfte (50%).

Fazit: Das erste Jahr meistern Aufsteiger relativ gut. Die Liga ermöglicht zwar keinen Durchmarsch an die Spitze, scheint aber in der unteren Tabellenhälfte wenig Niveau-Abstand zur zweiten Liga zu bieten.

Das Jahr 2

  • Einer von 15 Aufsteigern ist sportlich im zweiten Jahr nach seinem Aufstieg abgestiegen (Admira 2002, der Lizenzentzug des FC Tirol rettete die Südstätter aber).
  • Einer der 15 Aufsteiger wurde im zweiten Jahr nach seinem Aufstieg Vizemeister (SV Ried, 2007).
  • Die Folgesaison wird im Schnitt eine Position (1,13) schwächer und als 7. (7,13) beendet.
  • Die Folgesaison endete in 3 Fällen in der oberen Tabellenhälfte (20%). (Ried 2. (2007), Pasching 3. (2003), Mattersburg 5. (2004)).
  • Nur vier Aufsteiger beendeten die Folgesaison besser als die Aufstiegssaison (27%).

Fazit: Das verflixte zweite Jahr ist nicht immer aber in vielen Fällen tatsächlich härter für Aufsteiger. Woran das liegt, darüber kann man hier nur spekulieren. Vielleicht lernen die anderen Teams nach vier Aufeinandertreffen den Newcomer einfach besser kennen, vielleicht kann man Spitzenspieler nach dem Aufstieg noch halten, die dann aber doch höhere Aufgaben anstreben. Vielleicht überpowern manche im ersten Jahr aber auch finanziell und müssen dann zurückschrauben. Dazu gibt es sicherlich noch viel zu recherchieren, Diskussionen über die Gründe sind unter dem Artikel gern gesehen.

Die Zeit danach und was sonst noch auffiel

  • Keiner der 16 Aufsteiger wurde hinterher jemals Meister.
  • Der letzte Aufsteiger, der Meister werden konnte, war der GAK (1995 aufgestiegen, 2004 Meister)
  • Von 16 Aufsteigern sind bisher 10 wieder abgestiegen, im Schnitt passierte das nach 4,7 Saisonen.
  • 4 der 6 noch nicht wieder abgestiegenen Vereine sind erst kürzer als 4,7 Saisonen in der Bundesliga. (Admira (4), WAC(3), Grödig (2), Altach (1))
  • 2 der 6 noch nicht wieder abgestiegenen Vereine sind länger als 4,7 Saisonen in der Bundesliga. (Wr. Neustadt (6), Ried (10))
  • Die Aufsteiger, die es am längsten in der Bundesliga hielt, waren Mattersburg (10 Saisonen) bzw. Ried, das kommende Saison zum 11. Mal in Folge erstklassig ist.
  • In den 16 beobachteten Saisonen gab es 13 verschiedene Aufsteiger.
  • Nur 4 aktuelle Bundesliga-Vereine waren konstant erstklassig

Fazit: Langfristig schaffen es nur wenige Klubs, in der Bundesliga Fuß zu fassen. Es gibt aber kaum Fahrstuhlklubs, Aufsteiger bleiben doch relativ lange erstklassig.

„Fun“ Fact

  • Der letzte Meister, der sportlich abgestiegen ist, war SpG Wattens-Wacker Innsbruck (1977 Meister, 1979 abgestiegen). In der modernen Ära folgen die aus Innsbruck stammenden Klubs, die ebenfalls Meister wurden (1990 FC Tirol/2002 FC Tirol Innsbruck) und sportlich abstiegen (2007 Wacker Innsbruck) nicht derselben Traditionslinie.

Anmerkungen:

Falls jemand Fragen zu diesen Daten hat. Das statistisch auszuwerten ist aufgrund zahlreicher nicht-sportlicher Faktoren gar nicht so einfach. So habe ich diese Faktoren bereinigt:

  • Wegen des Lizenzentzugs des FC Tirol 2002 musste die Admira nicht absteigen (wurde als Tabellenletzter aber so gewertet)
  • Der Lizenzwechsel von Pasching nach Kärnten bedeutet: Pasching ist 2002 in die Bundesliga gekommen und 2010 als Kärnten wieder abgestiegen
  • Wegen der Strafpunkte des GAK, musste Innsbruck 2007 nicht absteigen (wurde als sportlicher Tabellenletzter hier aber so gewertet).
  • Für die beiden jüngsten Aufsteiger Grödig und Altach fehlen logischerweise Daten, hierfür habe ich die aktuellen Tabellenplätze in der laufenden Meisterschaft herangezogen.

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https://ballverliebt.eu/2015/04/06/wie-aufsteiger-in-der-oesterreichischen-bundesliga-abschneiden/feed/ 5
Warum sich Fußballstatistiken zwischen Opta und UEFA unterscheiden https://ballverliebt.eu/2013/04/12/warum-sich-fusballstatistiken-zwischen-opta-und-uefa-unterscheiden/ https://ballverliebt.eu/2013/04/12/warum-sich-fusballstatistiken-zwischen-opta-und-uefa-unterscheiden/#comments Fri, 12 Apr 2013 11:35:16 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=8691 Warum sich Fußballstatistiken zwischen Opta und UEFA unterscheiden weiterlesen ]]> Nach unserem gestigen Artikel zur perfekten Passquote von Xavi gegen Paris St. Germain kamen einige Fragen von Usern auf. Die UEFA hatte auf ihrer Seite andere Werte für den spanischen Mittelfeldspieler (und alle anderen Spieler) ausgeworfen, als wir in unserer App von Opta bekommen haben. Bei der UEFA hatte Xavi nur eine Passgenauigkeit von 81% bei 93 versuchten Pässen. Wie kann das sein?

Wir haben bei OPTA nachgefragt. Das Unternehmen schwört, dass die eigenen Daten absolut akurat sind. „Wir arbeiten für Wettanbieter, im besonderen im Bereich Spread Betting“, antwortete uns Rob Bateman. Bei dieser Art der Wette zähle jeder einzelne Pass. „Unsere Zahlen müssen akribisch genau sein“, sagt er. Man registriere jeden Pass. Was in der Pass-Statistik allerdings nicht beinhaltet ist, sind die Standardsituationen bzw. insbesondere Eckbälle, die Xavi getreten hat. 4 seiner 7 Corner sind zum Gegner gegangen.

Das weitere Statement beschreibt den Unterschied zwischen den manuellen Statistiken vom Opta und automatisierten wie etwa mittels Trackingkameras:

The people doing UEFA stats use a different system. If it is one based on cameras (that they use for speed and distance data) the cameras can sometimes get confused when players cross or enter a group melee. The players then have to be reassigned on the automated system. Also, a lot of the time they count different things like miscontrols, clearances or lost dribbles as unsuccessful passes as an automated system does not differentiate between different types of use of the ball. That said, it’s unclear why their total figure would be lower than ours.

Wir haben auch bei der UEFA um ihre Sicht der Dinge angefragt und aktualisieren diesen Artikel ggf. nach Erhalt einer Antwort. (tsc)

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Bundesliga 2010/11 – Fair Play-Statistik https://ballverliebt.eu/2011/05/26/bundesliga-201011-fair-play-statistik/ https://ballverliebt.eu/2011/05/26/bundesliga-201011-fair-play-statistik/#respond Thu, 26 May 2011 12:11:43 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=4839 Bundesliga 2010/11 – Fair Play-Statistik weiterlesen ]]> Die Austria war trotz vier Platzverweisen auch in dieser Saison wieder die fairste Mannschaft in der österreichischen Bundeslgia. Sie bekommt einfach mit Abstand die wenigsten Gelben Karten. Keine direkt Rote Karte gab es in dieser Saison für Sturm und Kapfenberg. Die meisten Roten Karten sammelte Rapid mit drei Direktausschlüssen. Interessant ist Ried, das am zweitwenigsten Gelbe Karten, aber auch am zweitmeisten Ausschlüsse hinnehmen musste. Der allgemeine Kartensammel-Meister der Liga ist aber wenig überraschend Mattersburg.

Verein Foul Unsp. Kritik Gelb G-R Rot Gesamt
FK Austria Wien 37 7 7 48 3 1 52
FC Red Bull Salzburg 35 19 10 62 2 1 65
SV Josko Ried 53 8 2 58 5 2 65
FC Wacker Innsbruck 49 11 7 64 3 2 69
SK Puntigamer Sturm Graz 60 9 5 73 1 74
SK Rapid Wien 56 12 9 74 3 3 80
KSV Superfund 69 10 3 80 2 82
LASK Linz 59 9 12 77 3 2 82
SC Magna Wr. Neustadt 78 14 8 96 4 2 102
SV Mattersburg 99 19 8 119 7 1 127

Die Statistiken zu Fouls, Kritik und Unsportlichkeiten beziehen sich nur auf Ereignisse, die zu Gelben/Gelb-Roten Karten geführt haben. (Quelle)

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Ballverliebte Rankings 2009/10 – Die stärksten Ligen Europas https://ballverliebt.eu/2010/05/18/ballverliebte-rankings-200910-die-starksten-ligen-europas/ https://ballverliebt.eu/2010/05/18/ballverliebte-rankings-200910-die-starksten-ligen-europas/#comments Tue, 18 May 2010 19:28:25 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=1884 Ballverliebte Rankings 2009/10 – Die stärksten Ligen Europas weiterlesen ]]> Wir beobachten die stärksten Ligen Europas und entscheiden Anhand weniger Faktoren, welche die beste der vergangenen Saison war.

Saison 2009/2010
Rang | Land | Liga | CL: Top 8 | CL: Top 4 | EL: Top 8 | EL: Top 4 | Score
1. (3.) Deutschland 4,7 1 (0,5) 1 (1) 2 (0,5) 1 (0,5) 7,2 (+1)
2. (5.) Frankreich 4,5 2 (1) 1 (1) 0 0 6,5 (+1,2)
3. (1.) England 3,9 2 (1) 0 (0) 2 (0,5) 2 (1) 6,4 (-3)
4. (2.) Spanien 3,7 1 (0,5) 1 (1) 2 (0,5) 1 (0,5) 6,2 (-0,2)
5. (7.) Italien 4,5 1 (0,5) 1 (1) 0 0 6,0 (+1,45)
6. (neu) Russland 4,5 1 (0,5) 0 0 (0) 0 5
7. (neu) Belgien 3,6 1 (0,5) 0 0 (0) 0 4,1
8. (6.) Portugal 3,4 1 (0,5) 0 0 0 3,9 (-0,8)
9. (neu) Griechenland 3,7 0 0 0 (0) 0 3,7
aus (4.) Ukraine 0 0 0 0 x (-5,5)
aus (8.) Dänemark 0 0 0 (0) 0 x (-4,4)
aus (9.) Türkei 0 0 0 (0) 0 x (-4,4)
aus (10.) Holland 0 0 0 (0) 0 x (-4)
Österreich 3,8 0 0 0 (0) 0 x

Erklärung: Für die Liste qualifiziert man sich, wenn mindestens ein Verein des Landes das Achtelfinale eines Europapokals erreicht hat. Die Ausgeglichenheit innerhalb der eigenen Liga ist wichtig. Für jedes Prozent der nicht-gewonnenen Spielen der Mannschaften des oberen Tabellenviertels, gibt es 0,1 Punkte (bei ungerader Mannschaftszahl gilt der Schnitt – in Deutschland also der aus 4 und 5 Mannschaften). Im internationalen Vergleich sind die Cups wichtig. Jedes Team im Champions League-Viertelfinale bringt 0,5 Punkte, im Halbfinale 1 Punkt. Jedes Team im Europa League-Viertelfinale bringt einen Viertelpunkt. Im Halbfinale 0,5. Bei Gleichstand entscheidet ein Champions League-Sieg, UEFA Cup-Sieg oder nichts.

Tendenzen in dieser Saison:

Die beste Liga 2009/10 ist also mit großem Abstand Deutschland. Die Bundesliga profitiert von einer weiter wachsenden Ausgeglichenheit in der Liga und den internationalen Erfolgen der Bayern.

Frankreich ist der Aufsteiger der Saison. Auch hier ist in der Liga das Gleichgewicht recht hoch, zusätzlich überraschten Bordeaux und Lyon in der Champions League.

Während England das frühe Champions League-Ausscheiden seiner Mannschaften bitter spürt, das aber teilweise in der Europa League wettmachen konnte, leidet Spanien unter der wachsenden Ungleichheit in der Liga. Barca und Real spielten sich auf und davon, wobei das sauteure Aufrüsten von Real Madrid keine zusätzlichen Punkte im Europapokal brachte. Italien konnte dank Inters Finaleinzug in der CL Boden gut machen.

Mit der Reform der Champions und Europa League hatte man sich mehr Chancen für kleinere Nationen erwartet. Die Vielfalt litt aber nach den jüngsten Reformen. In der unteren Tabellenhälfte gibt es zwar drei Neuzugänge, jedoch fielen gleich vier Nationen aus dem Raster, weil sie keinen Vertreter in die Achtelfinalspielen brachten.

Allgemein könnte man die Daten als ein Zusammenrücken an der Spitze interpretieren, die sich jedoch von den kleineren Fußballnationen in Europa absetzt. Auffällig: Außer Deutschland (18) bestehen die Top 5 aus 20er-Ligen, Belgien, Russland, Portugal und Griechenland haben 16er-Ligen.  War im vorangegangenen Jahr noch Dänemark mit einer 12er-Liga vertreten, ist nun keine der besten Meisterschaften auch nur annäherend so klein wie die österreichische.

Die Vorsaison findet ihr hier.

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Ballverliebt kürt den Meister der Nullerjahre https://ballverliebt.eu/2009/12/30/ballverliebt-kurt-den-meister-der-nullerjahre/ https://ballverliebt.eu/2009/12/30/ballverliebt-kurt-den-meister-der-nullerjahre/#comments Tue, 29 Dec 2009 23:58:30 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=1741 Ballverliebt kürt den Meister der Nullerjahre weiterlesen ]]> Unzählige Rückblicke und Statistiken begegnen uns momentan in den Medien zum in diesen Tagen auslaufenden Jahrzehnt, den Nullerjahren. Für Ballverliebt bin ich daher der Frage nachgegangen, welcher österreichische Verein sich mit dem inoffiziellen Titel „Meister der Nullerjahre“ schmücken darf.

[ad#bv_test]Dafür galt es zuerst die Frage nach dem Entscheidungskriterium für die Kür des Meisters der Nullerjahre zu klären. Wäre dieser jener Verein mit den meisten Meistertiteln, so wäre die Frage im Nachhinein betrachtet schon nach den ersten drei Jahren dieses Jahrzehnts beantwortet gewesen: Drei Mal en suite holte sich der FC Tirol Innsbruck in den Jahren 2000, 2001 und 2002 den Meistertitel und konnte damit den Meisterteller öfters als die zweifachen Meister der Nullerjahre Austria Wien (2003, 2006), Rapid Wien (2005, 2008) und Red Bull Salzburg (2007, 2009) sowie der einmalige Meister GAK (2004) in die Höhe stemmen.

Eine Kuriosität am Rande: Die Nullerjahre weisen damit mit fünf unterschiedlichen Meistern nicht nur genauso viele unterschiedliche Meister wie die vorangegangenen Neunzigerjahre auf, diese kommen sogar aus denselben Städten: Innsbruck, Austria Wien und Rapid Wien holten in beiden Jahrzehnten die Meisterteller nach Wien bzw. Innsbruck, während in den Neunzigerjahren noch die SV Austria Salzburg für die Mozartstadt und der SK Sturm Graz für die Murstadt die Titel holten. Mit Austria Wien und Austria Salzburg gab es in den Neunzigerjahren außerdem gleich zwei Dreifachmeister, während in den Nullerjahren mit dem FC Tirol nur noch einem Verein der Titelhattrick gelang.

Eben jener FC Tirol ging bekannterweise nach dem dritten Meistertitel der Nullerjahre endgültig in Konkurs und musste in die Regionalliga zwangsabsteigen. Selbiges Schicksal erfuhr auch der GAK als nach einem auf Pump finanzierten Meistertitel inklusive Europacupabenteuer wenig später ebenfalls der Gang in die dritte Leistungsstufe anstand. Während hier vier Meistertitel mit Schulden finanziert wurden, wurden anderorts vier Meistertitel von millionenschweren Mäzenen erkauft: Austria Wien und Red Bull Salzburg errangen dank Stronach und Mateschitz je zwei Mal den begehrten Teller. Würde man also die Frage nach dem Meister der Nullerjahre dahingehend stellen, wer die meisten nicht mit Schulden oder Mäzenen erkauften Titel einheimste, so blieben nur mehr die zwei Meistertitel des SK Rapid übrig.

Ich habe für die Kür des Meisters der Nullerjahre jedoch eine andere Vorgehensweise gewählt, indem ich sämtliche Spiele dieses Jahrzehnts der höchsten österreichischen Spielklasse in eine (um Lizenzschacher bereinigte) Gesamttabelle einfließen ließ. Diese begann mit der 23. Runde der Saison 1999/2000 vom 3.-5. März 2000 und endete mit der 19. Runde der aktuellen Saison 2009/10 vom 11.-13. Dezember 2009. Sie umfasst demnach 357 Runden und kürt weder den FC Tirol noch den SK Rapid sondern die Wiener Austria mit 602 Punkten zum Meister der Nullerjahre. Gratulation nach Wien-Favoriten!

Insgesamt 19 Vereine belebten in den Nullerjahren die österreichische Bundesliga, von den 602 Punkten der Wiener Austria bis hin zu den bescheidenen 2 Punkten der Lustenauer Austria reichte das Spektrum. Interessant ist ein Blick auf die Top-10: Ein Wiener Doppelpack vor einem Grazer Doppelpack unterstreicht die Vorherrschaft dieser beiden österreichischen Fußballmetropolen in den Nullerjahren. Mit je zwei Vereinen aus Wien, Steiermark, Oberösterreich und Salzburg sowie je einem Verein aus Tirol und dem Burgenland sind sechs der neun Bundesländer unter den zehn besten Teams vertreten. Die Vertreter Vorarlbergs, Kärntens und Niederösterreichs folgen erst auf den weiteren Plätzen.

Wirft man einen Blick auf die Punkte pro Spiel, so liegt der in der Saison 2005/06 mit Mateschitz-Millionen in die Bundesliga gestartete FC Red Pull Salzburg mit einem Punkteschnitt von 1,93 klar an der Spitze. Mit Respektabstand folgen Austria Wien mit 1,69, Rapid Wien mit 1,65 und der SV Pasching mit 1,57 Punkten pro Spiel. Dieser Spitzenplatz bringt den Salzburger Bullen jedoch ebensowenig wie jener ruhmlose Titel, den sich schlussendlich noch Austria Wien und Innsbruck teilen: Mit je vier unterschiedlichen offiziellen Namen teilen sie sich als FK Austria Memphis, FK Austria Memphis Magna, FK Austria Magna und FK Austria Wien bzw. FC Tirol Milch Innsbruck, FC Tirol Innsbruck, FC Wacker Tirol und FC Wacker Innsbruck den innoffiziellen Titel der Namenschamäleons der Nullerjahre. Sogar die Bundesliga selbst konnte da mit nur drei unterschiedlichen Bezeichnungen nicht mithalten, wenngleich zu hoffen wäre, dass die doppelt namensgesponserte „tipp3-Bundesliga powered by T-Mobile“ ein Relikt der Nullerjahre bleiben möge…

In diesem Sinne und mit der Hoffnung auf ein spannendes neues Bundesliga-Jahrzehnt, in dem die Meister zur Abwechslung vielleicht auch mal wieder SV Austria Salzburg, First Vienna FC, LASK oder SK Sturm Graz heißen mögen, sende ich eine nochmalige abschließende Gratulation an die Wiener Austria zum inoffiziellen Meister der Nullerjahre!

Gastartikel von Andreas Lindinger

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Ballverliebte Rankings 2008/2009 – Die stärksten Ligen Europas https://ballverliebt.eu/2009/07/21/ballverliebte-rankings-20082009-die-starksten-ligen-europas/ https://ballverliebt.eu/2009/07/21/ballverliebte-rankings-20082009-die-starksten-ligen-europas/#respond Tue, 21 Jul 2009 17:59:21 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=1385 Ballverliebte Rankings 2008/2009 – Die stärksten Ligen Europas weiterlesen ]]> Wir beobachten die stärksten Ligen Europas und entscheiden Anhand weniger Faktoren, welche die beste der vergangenen Saison war.

Saison 2008/2009
Rang | Land | Nicht-Siege der Top 5 | CL: Top 8 | CL: Top 4 | UC: Top 8 | UC: Top 4 | Score
1 England 39% (3,9) 4 (2) 3 1 (0,5) 0 9,4
2 Spanien 42% (4,2) 2 (1) 1 0 (0) 0 6,2
3 Deutschland 42% (4,2) 1 (0,5) 0 2 (0,5) 2 (1) 6,2
4 Ukraine 40% (4,0) 0 0 2 (0,5) 2 (1) 5,5
5 Frankreich 48% (4,8) 0 0 2 (0,5) 0 5,3
6 Portugal 42% (4,2) 1 (0,5) 0 0 (0) 0 4,7
7 Italien 43% (4,3) 0 0 1 (0,25) 0 4,55
8 Dänemark 44% (4,4) 0 0 0 (0) 0 4,4
9 Türkei 44% (4,4) 0 0 0 (0) 0 4,4
10 Holland 40% (4,0) 0 0 0 (0) 0 4

[ad#bv_test-1]Für die Liste qualifiziert man sich, wenn mindestens ein Verein des Landes das Achtelfinale eines Europapokals erreicht hat.

Die Ausgeglichenheit innerhalb der eigenen Liga ist wichtig. Für jedes Prozent der nicht-gewonnenen Spielen der Top 5 Mannschaften, gibt es 0,1 Punkte.

Im internationalen Vergleich sind die Cups wichtig.
Jedes Team im Champions League-Viertelfinale bringt 0,5 Punkte, im Halbfinale 1 Punkt.
Jedes Team im UC-Viertelfinale bringt einen Viertelpunkt. Im Halbfinale 0,5.

Bei Gleichstand entscheidet ein Champions League-Sieg, UEFA Cup-Sieg oder nichts.

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