Kühbauer – Ballverliebt https://ballverliebt.eu Fußball. Fußball. Fußball. Mon, 18 Mar 2019 18:54:16 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.7.2 Spaß mit Tabellen: Die Bundesliga zur Teilung https://ballverliebt.eu/2019/03/18/oesterreich-bundesliga-teilung-2019/ https://ballverliebt.eu/2019/03/18/oesterreich-bundesliga-teilung-2019/#respond Mon, 18 Mar 2019 17:20:11 +0000 https://ballverliebt.eu/?p=15602 Spaß mit Tabellen: Die Bundesliga zur Teilung weiterlesen ]]> Die Teilung ist da! Erstmals seit dem Winter 1992/93 wird in der österreichischen Bundesliga wieder nach einem Doppel-Durchgang getrennt und die Punkte halbiert. Wir spielen uns also ein bisschen mit Zahlen und Tabellen. Einerseits, um die bisherige Saison ein wenig zu analysieren. Andererseits, um Prognosen für die verbleibenden zehn Spieltage abgeben zu können.

Die Gesamt-Tabelle

Klar soweit. Salzburg überragend, der LASK noch deutlich besser als alle anderen, dahinter ein Hauen und Stechen. Admira, Altach und Innsbruck reißen hinten ein wenig ab, aber mit der Punkteteilung ist da noch gar nichts entschieden. Rapid hat den Cut nicht geschafft, dafür ist es sich für St. Pölten gerade noch so ausgegangen.

Kritische Analysen gibt es nur mit deiner Hilfe!

Ballverliebt braucht deine Hilfe zum Weitermachen. Wenn du Artikel wie diese von uns magst und weiter von uns lesen und hören willst, dann unterstütze uns bitte. Der Preis eines Getränks pro Monat hilft schon sehr. Mehr dazu findest du hier.

Become a Patron!

Der erste Durchgang

Ja, St. Pölten. Es ist echt klar ersichtlich, wann der SKN das Fundament zur Teilnahme an der Meisterrunde gelegt hat. Salzburg ist mit 10 Siegen gestartet, erst im letzten Spiel des ersten Durchgangs gab’s ein 1:1 gegen Innsbruck. Rapid hatte sich nach neun Runden der Dienste von Goran Djuricin entledigt, die Admira nach exakt elf Runden jener von Ernst Baumeister und Heiko Vogel hatte nur noch zwei Spiele bei Sturm vor sich.

Der zweite Durchgang

Da drehte jetzt der LASK auf. Ungeschlagen, sogar ein Punkt mehr als Salzburg (3:3 im direkten Duell), die Linzer distanzierten die Konkurrenz deutlich. Mattersburg zeigte einen deutlichen Aufwärtstrend (siehe unten), Sturm ebenso (siehe auch unten), auch die Admira (das ist gleichzeitig die Geyer-Tabelle), dafür ist St. Pölten völlig eingebrochen.

Obere Gruppe: Intern und gegen die Unteren

Rechnet man nur die Spiele, welche die Top-6 untereinander absolviert haben, wird klar, wo Salzburg den Vorsprung herausgeholt hat: In den Top-Spielen sind die Bullen beinahe makellos. Die Austria hat es genau umgekehrt gemacht und war gegen die Top-Teams ein willfähriger Punktelieferant – dafür waren die Violetten recht stark gegen jene Mannschaften, gegen die sie nun nicht mehr spielen dürfen.

Untere Gruppe: Intern und gegen die Oberen

 

Auffällig ist hier vor allem, dass Mattersburg gegen die Meisterrunden-Teams recht gut ausgesehen hat (kleiner Einwand: sechs Punkte gegen St. Pölten), im Vergleich mit den anderen Qualirunden-Teams aber eher ausgeglichen abgeschnitten hat. Ebenso wird deutlich, dass Rapid (trotz 0:3 und 2:2 gegen Hartberg) die Punkte eher gegen die starken Teams verloren hat. Die einzigen beiden Siege gegen die Top-6 waren der 2:0-Ausreißer gegen Salzburg und das folgende 4:0 gegen St. Pölten. Mager.

Kühbauer bei Rapid

Apropos Rapid. Hier ist die Tabelle der Runden 10 bis 22, also jene Spieltage, an denen Didi Kühbauer Trainer in Hütteldorf war.

Wir sehen: Fünf Siege, fünf Niederlagen, annähernd ausgeglichene Tordifferenz. Der Punkteschnitt (1,4 pro Spiel) ist besser als unter Djuricin (1,0 pro Spiel), aber ein flammendes Plädoyer dafür, dass man unter KÜhbauer zu einem logischen Meisterrunden-Teilnehmer geworden wäre, ist das auch nicht.

Mählich bei Sturm

Dafür hat Sturm in den acht Spielen unter Roman Mählich acht Punkte auf den dritten Platz aufgeholt und sich damit noch in die Meisterrunde gehievt. Dort hat man nun gegen die Austria, den WAC und St. Pölten den Vorteil, bei Punktgleichheit automatisch vorgereiht zu werden, weil man vor der Punkteteilung einen Punkt mehr auf dem Konto hatte.

Lustig war es zwar nicht immer, Sturm-Spiele anzusehen. Es gab nur zehn Tore, aber auch nu vier Gegentore, davon drei beim 0:3 gegen den LASK. Gegen Salzburg hatte man das Glück, dass Dabbour seinen Elfer über das Tor geschupft hat. Aber: Das Minimal-Ziel wurde erreicht, immerhin.

Schmidt bei Mattersburg

Wir erinnern uns: Nach vier Runden wurde in Mattersburg Gerald Baumgartner seines Traineramtes enthoben, nach einem 0:6 gegen Hartberg. Es übernahm Klaus Schmidt, den sie nach der letzten Saison in Altach nimmer wollten (how did that work out, hm?) und siehe da, es wurde sehr schnell um einiges stabiler. Tatsächlich holten in den 18 Spielen unter Schmidt nur das Top-Duo Salzburg und LASK mehr Punkte als die Burgenländer.

Die Frühjahrs-Tabelle

Sind nur vier Runden, aber gewisse Trends lassen sich schon erahnen. So etwa, dass die Admira von einer vollen Vorbereitung unter Reiner Geyer profitiert haben dürfte und der LASK definitiv wunderbar in Form ist – und die Austria, der WAC und der SKN eher nicht, obwohl sie gerade noch in die Meisterrunde gekrochen sind.

Thesen für die restliche Saison

Damit postulieren wir folgende Thesen für die Meister- und die Qualirunde.

  • Salzburg wird Meister, der LASK Zweiter (gewagt, wissen wir)
  • Sturm wird Dritter und qualifiziert sich für die EL-Quali, weil…
  • … die Austria (schlecht gegen andere Top-Teams) und der WAC (schon lange kein Sieg mehr) noch weniger konstant punkten werden.
  • St. Pölten kann froh sein, dass es sich noch ausgegangen ist, viele Punkte kommen im Normalfall nicht mehr dazu.
  • Rapid kämpft mit Mattersburg um die Europacup-Chance.
  • Hartberg darf sich nicht blöd spielen, sollte aber drin bleiben.
  • Admira schafft den Klassenherhalt
  • Altach und Innsbruck machen sich den Abstieg untereinander aus.
]]>
https://ballverliebt.eu/2019/03/18/oesterreich-bundesliga-teilung-2019/feed/ 0
Playoff oder heimwärts: Europacup-Aussichten des Ö-Quintetts https://ballverliebt.eu/2015/08/03/playoff-oder-heimwaerts-europacup-aussichten-des-oe-quintetts/ https://ballverliebt.eu/2015/08/03/playoff-oder-heimwaerts-europacup-aussichten-des-oe-quintetts/#comments Mon, 03 Aug 2015 19:23:17 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=11417 Playoff oder heimwärts: Europacup-Aussichten des Ö-Quintetts weiterlesen ]]> Europacup-Woche, Teil 2: Zum ersten Mal seit acht Jahren und zum letzten Mal für vermutlich wieder längere Zeit gibt es in einer Woche gleich fünf internationale Spiele mit heimischer Beteiligung. Wie die Lage für das Quintett nach den Hinspielen aussieht und was passieren muss, damit sie den Aufstieg in die Playoffs von Champions- bzw. Europa-League schaffen, ist in unserer Übersicht aufgedröselt.

Ajax – Rapid (Di., 20.15, Hinspiel 2:2)

Rapid Wien - Ajax Amsterdam 2:2 (0:2)
Rapid Wien – Ajax Amsterdam 2:2 (0:2)

So lief das Hinspiel: Ajax bediente sich der offensichtlichen Schwächen von Rapid (so großer Abstand zwischen den Mannschafts-Teilen, instabiles gruppentaktisches Vorgehen, ein Greenhorn auf der rechten Abwehrseite), um mit einem lockeren und eigentlich deutlich zu knappen 2:0 in die Pause zu gehen. Erst nach Schwabs Ausschluss agierte Rapid kompakter, nahm Ajax den Raum und kam noch zu einem 2:2-Remis. Personal: Für den gesperrten Schwab wird vermutlich Srdjan Grahovac spielen – der Bosnier wartet seit einem Jahr auf eine ernsthafte Chance. Ob er sie nützt, hängt nicht nur von ihm ab. Sondern auch, ob er wieder nur mit Petsos zu zweit rund 50 Meter abdecken muss. Bei Ajax ist denkbar, dass Neuzugang Yaya Sanogo etwas mehr Spielzeit bekommt.

So spielte Rapid am Wochenende: 2:1-Sieg in Salzburg. Notova – Auer, Sonnleitner, Dibon, Stangl – Petsos, Schwab – Huspek (55. Schobesberger), Schaub (80. Grahovac), Kainz – Prosenik (63. Beric). So spielte Ajax am Wochenende: Gar nicht. Nicht mal ein Testspiel wurde absolviert. Das muss passieren, damit Rapid weiterkommt: Rapid wird die Flügel von Ajax kontrollieren müssen, ohne das Zentrum zu entblößen. Lässt man Auer und Stangl auf sich alleine gestellt, wird man keine Chance haben. Heißt: Kompakt stehen und gut im Mannschaftsverbund verschieben. Oder natürlich, Rapid traut sich wie Salzburg vor anderthalb Jahren volle Panier nach vorne zu pressen. Dann muss aber auch die Abwehrkette merklich in der gegnerischen Hälfte stehen. Chancen: Schlecht.

Malmö – Salzburg (Mi., 20.30, Hinspiel 0:2)

RB Salzburg - Malmö FF 2:0 (0:0)
RB Salzburg – Malmö FF 2:0 (0:0)

So lief das Hinspiel: Salzburg drückte die Schweden von Beginn an nach hinten, wiewohl Malmö das auch durchaus einkalkuliert hatte und die Räume entsprechend eng machte. Die Bullen hatten mehr vom Spiel, es brauchte aber einen Weitschuss von Ulmer nach der Pause, um die verdiente Führung herzustellen. Ein paterschertes Foul kurz vor dem Ende ermöglichte Salzburg, per Elfmeter den verdienten 2:0-Endstand herzustellen. Personal: Jonatan Soriano fehlt bei Salzburg auch weiterhin, ebenso wie Yabo. Stankovic setzte gegen Rapid wegen einer gegen Malmö zugezogenen Oberschenkel-Blessur aus. Malmö ließ beim enttäuschenden 2:2 gegen den abgeschlagenen letzten aus Åtvitaberg (wo man zur Pause sogar 0:2 zurück lag) Rosenberg und Lewicki im Hinblick auf das Salzburg-Spiel draußen. Der an sich ebenso geschonte Tinnerholm musste nach 20 Minuten eingewechselt werden. Die beiden Tore (eines per Elfer) erzielte Djurdjic, die Titelchancen sind wohl endgültig dahin und selbst mit einem EC-Platz wird es langsam eng.

So spielte Salzburg am Wochenende: 1:2-Niederlage gegen Rapid. Walke – Schmitz, Miranda, Hinteregger, Ulmer – Atanga, Laimer (46. Leitgeb), Keita, Berisha (73. Minamino) – Djuricin (46. Oberlin), Pires. So spielte Malmö am Wochenende: 2:2 in Åtvitaberg. Wiland – Vindheim (22. Tinnerholm), Árnason, Carvalho, Yotún – Rodic (76. Mehmeti), Eikrem (72. Adu), Rakip, Sana – Berget, Djurdjic. Das muss passieren, damit Salzburg weiterkommt: Die Leistung beim 1:2 daheim gegen Rapid war über weiter Strecken haarsträubend schlecht, wieder einmal schaffte es Salzburg nicht, über die Flügel den Gegner auseinander zu ziehen – also genau wie letztes Jahr beim 0:3 in Malmö. Der Gegner ist aber genauso am Sand, wenn nicht sogar noch viel mehr. Dazu muss Malmö offensiv spielen. Wenn es die Bullen schaffen, nicht komplett zu implodieren, kann eigentlich kaum etwas schiefgehen. Chancen: Sehr gut.

Rubin Kasan – Sturm (Do., 18.00, Hinspiel 3:2)

Sturm Graz - Rubin Kasan 2:3 (1:2)
Sturm Graz – Rubin Kasan 2:3 (1:2)

So lief das Hinspiel: Das Offensiv-Quartett von Sturm schaffte es zwar durchaus, die Rubin-Abwehr vor Probleme zu stellen, aber die Russen nützten den bereitwillig gewährten Raum zwischen Sturm-Offensive (sehr hoch) und Sturm-Abwehrkette (viel zu tief), um gefährlich zu werden. Hinzu kamen individuelle Fehler von Ehrenreich, so führte Kasan zur Halbzeit 2:1. Sowohl das erste Tor von Sturm (Freistoß) als auch das zweite (Eckball) fielen nach Standards. Nach dem Ausschluss von Avdijaj und dem dritten Tor der Russen war das Spiel für Sturm verloren. Personal: Beim wiederum enttäuschenden 1:1 gegen Grödig am Sonntag verletzte sich Linksverteidiger Klem, in der Folge spielte Potzmann links und Schick rechts hinten. Die logische Vertretung für Klem in Kasan wäre Neuzugang Charalambos Lykogiannis, der einzige verbleibende Linksverteidiger im Kader, der aber noch keine Pflichtspiel-Minute für Sturm absolviert hat. Dass Horvath nach seinem vor allem was die körperliche Robustheit angeht schlechten Auftritt gegen Grödig den gesperrten Avdijaj ersetzt, ist eher zu bezweifeln.

So spielte Sturm am Wochenende: 1:1 gegen Grödig. Esser – Potzmann, Madl, Spendlhofer, Klem (20. Schick) – Piesinger, Offenbacher – Dobras, Horvath (46. Edomwonyi), Avdijaj – Kienast (60. Tadic). Potzmann in Minute 82 ausgeschlossen. So spielte Rubin am Montag: 0:1 bei Spartak Moskau. Rishikov – Kusmin, Kambolov, Lemos, Cotugno – Georgiev – Carlos Eduardo, Osdoyev, Bilyaletdinov (66. Portnyagin), Gökdeniz – Kanunnikov. Kusmin in Minute 86 ausgeschlossen. Nach drei Spielen hält Rubin weiter bei null Punkten. Das muss passieren, damit Sturm weiterkommt: Wenn die Grazer wieder das Zentrum so aufmachen, wird man böse unter die Räder kommen. Es wird notwendig sein, das man das Mittelfeld angeht, und zwar durchaus mit robustem körperlichen Einsatz. So wie es Spartak Moskau am Montag vorgezeigt hat: Die Moskauer legten ihr Spiel darauf an, im Mittelfeld-Zweikämpfen den Ball zu erobern und dann extrem schnell umzuschalten. Damit hatte die Rubin-Abwehr große Probleme. Außerdem verlor Rubin gegen Spartak in der Vorwärtsbewegung permanent die Kompaktheit. All dass könnte man sehr schön ausnützen. Chancen: Da Foda vermutlich stur bleibt und auf ein kompaktes Mittelfeld verzichtet, sehr schlecht.

Dortmund – WAC (Do., 20.30, Hinspiel 1:0)

WAC - Borussia Dortmund 0:1 (0:1)
WAC – Borussia Dortmund 0:1 (0:1)

So lief das Hinspiel: Der WAC igelte sich mit zwei Viererketten plus einem Zerstörer dazwischen äußerst passiv hinten ein und hoffte auf Konterstöße via langen Bällen auf Solo-Spitze Silvio. Dortmund hatte sehr viel Ballbesitz, ging nach einer Viertelstunde in Führung und hatte genug Möglichkeiten, diese in der Folge auch auszubauen. Erst in der zweiten Hälfte kamen die Kärntner merklich aus ihrem Schneckenhaus hervor (wiewohl auch die Einwechslung von Stürmer Trdina für Putsche nichts am 4-1-4-1 änderte, Silvio ging ins Mittelfeld-Zentrum), was beim BVB in seinem ersten Pflichtspiel unter Thomas Tuchel bei zwei, drei Standards für Knieschlottern sorgte. Es blieb aber beim 0:1 aus Sicht der Wolfsberger. Personal: Die Verletzten Hellquist, Drescher und Weber stehen weiterhin nicht zur Verfügung. Will Kühbauer nach seinem Ausflug zum 4-1-4-1 wieder auf das gewohnte 4-4-1-1 zurückkehren, wird der Platz neben Silvio zwischen Peter Zulj (aus der Etappe kommend) und Tadej Trdina (als vorderer Mann, dann würde sich Silvio etwas zurückfallen lassen) fallen. Zudem wird die Frage sein, ob der WAC eher auf Dynamik am linken Flügel setzt (was für Wernitznig spricht) oder auf Standards hofft (was für Jacobo spricht). Dortmund absolvierte am Wochenende einen Test gegen Real Betis Sevilla, gewann diesen 2:0, allerdings ohne einen einzigen Spieler, der zuvor gegen den WAC in der Startformation war.

So spielte der WAC am Wochenende: 0:0 in Ried. Kofler – Standfest, Sollbauer, Hüttenbrenner, Baldauf (76. Palla) – Zündel, Putsche, Tschernegg, Jacobo – P. Zulj (67. Seidl) – Trdina. So spielte Dortmund am Wochenende: 2:0 in einem Test gegen Real Betis Sevilla. Weidenfeller – Stenzel, Ginter, S. Bender, Kirch – Leitner, Castro (73. Sarr) – Blaszczykowski (46. Großkreutz), Kagawa (73. Sauerland), Kampl – Ramos (46. Dudziak). Das muss passieren, damit der WAC weiterkommt: Puh. Beten könnte helfen. Im Ernst: Etwas anderes, als wiederum defensiv gut zu stehen versuchen und über die Konter zum Erfolg zu kommen, kann angesichts des Qualitätsunterschieds kaum funktionieren. Auch, weil der WAC auf Pressing in der Regel verzichtet, wäre es ein unkalkulierbares Risiko, das gerade in einem annähernd vollen Westfalenstadion zu versuchen. Chancen: Praktisch inexistent.

Guimarães – Altach (Do., 22.15, Hinspiel 1:2)

Altach - Vitória Guimarães 2:1 (0:0)
Altach – Vitória Guimarães 2:1 (0:0)

So lief das Hinspiel: Altach schaffte es, gegen das zuweilen etwas windschiefe Zentrum der Portugiesen (in deren ersten Saison-Pflichtspiel) im Mittelfeld nicht in Nachteil zu geraten, was am geschickten und stets an der Spielsituation orientierten Stellungsspiel von Prokopic und Netzer lag. Diese trauten sich durchaus, auch mal nach vorne zu rücken, während die Mitspieler in der Mittelfeld-Reihe aufpassten. Die Portugiesen schafften es aber vor allem über von den Außenbahnen ins Halbfeld zielenden Passkombinationen, durch die Schnittstellen der Vorarlberger in den Strafraum zu kommen. Altach hatte zunächst etwas Glück, dass die Abschlussversuche von Vitória eine große Streuung hatten und profitierte dann von einem eher geschenkten Elfmeter. Personal: Wie gewohnt wechselte Canadi sein Personal am Wochenende wieder in Abstimmung mit taktischen Detail-Überlegungen, die Aufstellung gegen die Austria lässt also genau gar keine Rückschlüsse zu, wie Altach es im EM-Stadion von 2004 (Italien spielte dort 0:0 gegen Dänemark und 2:1 gegen Bulgarien) angehen wird.

So spielte Altach am Wochenende: 1:3 bei der Austria. Lukse – Zech, Ortiz, Zwischenbrugger, Schreiner – Salomon, Roth, Netzer (73. Jäger), Hofbauer – Mahop (67. Barrera), Aigner (67. Seeger). So spielte Vitória am Wochenende: Die Portugiesen verzichteten auf ein Testspiel, konzentrieren sich voll auf das Rückspiel. Das muss passieren, damit Altach weiterkommt: Gegen die Austria versuchte Altach, den Gegner im Mittelfeld mit mannorientierten Pressingformationen zu kontrollieren, was allerdings nur teilweise gelang und mit hohem Risiko verbunden ist – das muss Altach in Portugal zunächst nicht gehen. Altach muss allerdings sehr wohl danach trachten, die Schnittstellen-Pässe von Vitória besser zu kontrollieren als im Hinspiel, sonst wird es sicherlich deutlich öfter einschlagen als nur einmal. Wichtig wird neben den Spielanteilen vor allem die Körpersprache in der Anfangsphase sein: Man muss den Portugiesen signalisieren, dass man ohne Angst auftritt. Chancen: Intakt, es wird aber extrem schwer.

Fazit: Wohl nur einer aus fünf

Es wäre keine Überraschung, sollten vier der fünf österreichischen Teams diese Europacup-Runde als Verlierer beenden, also in den Playoffs für Champions- und Europa-League nur noch Salzburg und Rapid vertreten sind. Für Altach und den WAC wäre das kein Drama, weil man sich (zumindest im Hinspiel) gegen nominell deutlich stärkere Gegner gut aus der Affäre gezogen hat.

Für Sturm wäre es allerdings alles andere als ein Ruhmesblatt, gegen ein Team auszuscheiden, dass vom grundsätzlichen Potenzial her kaum besser ist – und man sich vor allem die Hinspiel-Niederlage durch eine absurde Taktik selbst eingebrockt hat.

]]>
https://ballverliebt.eu/2015/08/03/playoff-oder-heimwaerts-europacup-aussichten-des-oe-quintetts/feed/ 3
Bundesliga-Vorschau: Was kommt nach Salzburg? https://ballverliebt.eu/2015/07/24/bundesliga-vorschau-was-kommt-nach-salzburg/ https://ballverliebt.eu/2015/07/24/bundesliga-vorschau-was-kommt-nach-salzburg/#comments Fri, 24 Jul 2015 20:42:14 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=11321 Bundesliga-Vorschau: Was kommt nach Salzburg? weiterlesen ]]> Viele Teams mit nur punktuellen und innerhalb des stehenden Teamgefüge stehenden Änderungen, zwei mit einer völligen Neu-Orientierung und Abstiegs-Kandidaten, die ungeheuer junge Truppen in den Kampf um den Klassenerhalt schicken: In der nun startenden Bundesliga-Saison sieht zunächst vieles so aus wie in der letzten.

So wie generell „Kontinuität“ bei den meisten Klubs zu einer Prämisse geworden ist. Wer hinter Salzburg um die (nur noch zwei über die Liga vergebenen) Europacup-Plätze rittert, wer das eher nicht tut und warum der Abstiegskampf sehr interessant zu werden verspricht – hier ist unsere Saisonvorschau.

Red Bull Salzburg

Salzburg:
Salzburg: Jung, aggressiv und Alternativen ohne Ende. Die Bullen sind klarer Favorit.

„Totaler Umbruch“ klingt erstmal plakativ. Aber so richtig Umbruch ist das eigentlich gar nicht, beim Meister. Der neuer Trainer ist eine interne Lösung und ist nun schon der dritte Chef hintereinander, der eine sehr ähnliche Idee vom Fußball hat – Peter Zeidler wird allenfalls das Pressing-Spiel gegenüber dem Hütter-Jahr wieder etwas verschärfen. Nur vier bis fünf Stammkräfte (Sabitzer, Ilsanker, Ramalho, Gulácsi und Bruno) stehen nun nicht mehr zur Verfügung, die Neuen wurden nicht – wie in der Bullen-Vergangenheit gerne – einfach nur blind zusammengekauft, sondern darauf geachtet, ob sie ins System und in die Spielanlage passen.

Dazu sind auch nur zwei der Zugänge älter als 23 Jahre (Miranda und Damari). Die Stammformation wird zu den jüngsten der Liga (Schnitt um die 24 Jahre) gehören. Das passt auch damit zusammen, dass Salzburg nun immer mehr zum Zwischenschritt für die Chef-Filiale in Leipzig wird. Und dazu, dass man Spieler früh formen möchte, sobald sie noch lernfähig sind, um sie im aggressiven und aktiven Bullen-Spiel einzufügen.

Zeidler hat einen großen Kader zur Verfügung und daher für die zumindest im Herbst mit hoher Wahrscheinlichkeit bestehende Dreifach-Belastung viele Alternativen. So kann er seinen Spielern immer wieder eine Pause gönnen. Dass Zeidler es versteht, auch sich ständig ändernde Startformationen zum Funktionieren zu bringen, hat er seit Jahren in Liefering bewiesen.

Auch, wenn Ausnahmespieler wie Kampl, Mané und Alan nun nicht mehr da sind: Der Kader hat für nationale Verhältnisse hohe Qualität und die Kontinuität, was den Spielstil angeht, tut ihr übriges. Die Neuen kommen in ein funktionierendes System, somit wird die Eingewöhnungszeit verkürzt. Zudem hat etwa ein Naby Keita in der letzten Saison einen Riesensprung nach vorne gemacht – gemeinsam mit Reinhold Yabo verspricht dies ein grandioses Mittelfeld-Zentrum zu werden. Prognose: Salzburg wird Meister.

SK Rapid Wien

Rapid
Rapid: Mehr Möglichkeiten in der Gestaltung, das war in der letzten Saison das Manko.

Als klar punktbestes Frühjahrs-Team, mit kaum Abgängen aus der tatsächlichen Stammformation und mit einigen gezielten Einkäufen rechnet sich Rapid durchaus Möglichkeiten aus, Salzburg gefährden zu können. Zum Meister fehlt aber, realistisch betrachtet, schon noch ein Stück. Gegenüber den anderen Teams der Liga hat Rapid aber tatsächlich einen Vorsprung.

Trainer Barisic kann auf einem eingespielten Stamm aufbauen, so fällt es auch leichter, die Neuen zu integrieren. Die zaghaften Fortschritte, die im Frühjahr in Sachen Variabilität im Spielaufbau gemacht hat, sind zumindest ein Schritt in die richtige Richtung und die Abwehr war ohnehin schon das beste, was die Bundesliga zu bieten hatte.

Ein wenig geht im Zentrum aber immer noch die Spielintelligenz in der Defensive und die Stringenz in der Offensive ab. Gegen destruktiv agierende Teams tat sich Rapid immens schwer und gewann solche Spiele oft nur, weil man hinten wenig zuließ und vorne halt irgendwie einen reinnudelte, aber nicht, weil an ein wirkliches Mittel gefunden hat, solche Mannschaften auszumanövrieren.

Daran wurde von Sportchef Müller auch gearbeitet. Mit dem neuen Trio von Grödig (Tomi, Huspek und Nutz) wurde versucht, mehr verschiedene Spielertypen für verschiedene Situationen parat zu haben. Schlechter als in der Vorsaison ist Rapid sicherlich nicht. Aber für den Meistertitel reicht es nur, wenn Salzburg konsequent unter Niveau spielt – zudem droht im Kampf um die Plätze Ungemach von Sturm und der Austria. Prognose: Rapid spielt um einen Europacup-Platz.

SCR Altach

Altach:
Altach: Canadi hat sehr viele Optionen, das Mittelfeld exakt auf den Gegner auzurichten.

Kaum jemand verfügte letzte Saison über so ausgeklügelte Matchpläne wie Damir Canadi und seine Altacher. Das brachte den dritten Platz, obwohl es im Frühjahr zeitweise so aussah, als sollte den Vorarlbergern die Puste ausgehen. Dem Stamm der Erfolgs-Mannschaft bleiben Canadi und Sportchef Zellhofer treu – Kontinuität ist angesagt. Selbst der monatelange Ausfall von Neuzugang Christian Schilling (er war für die linke Seite vorgesehen) wirft das alles nicht um.

Altach setzt weiter auf personelle Unberechenbarkeit (Canadi setzt so gut wie nie in zwei Spielen hintereinander auf das selbe Personal) und, wenn nötig, verschiedene Systeme. Das 4-4-2 sollte aber weiterhin der Ausgangspunkt von Canadis Überlegungen bleiben, ebenso wie eine Innenverteidigung, die sich mit dem Ball wohlfühlt: Jan Zwischenbrugger etwa spielte bei anderen Klubs in der Vergangenheit auch schon mal auf der Zehn; Andi Lienhart ist der vermutlich zuverlässigste Rechtsverteidiger der Liga.

Zusätzliche Optionen sollen auch die Verpflichtungen von Nicaraguas Teamkapitän Barrera (Offensiv-Allrounder) und vor allem Dominik Hofbauer (Außenbahnen links und rechts, auch defensive und offensive Zentrale möglich) bieten; generell kann Canadi in der Zentrale viele verschiedene Kombinationen aufbieten und sein Team so optimal auf den Gegner einstellen.

All das macht es Altach auch leichter, mit dem Europacup umzugehen, zumal es ohnehin eine Überraschung wäre, sollte es mehr als zwei internationale Spiele geben. Ob das Klischee, dass es in der zweiten Saison für die Aufsteiger immer schwerer wird, in voller Härte auch für Altach zutrifft, ist eher nicht zu erwarten. Prognose: Altach spielt erneut um einen Platz in der oberen Tabellenhälfte.

SK Sturm Graz

Sturm:
Sturm: Viele Alternativen und wieder Ruhe im Umfeld, dazu stimmt Trend aus der Vorsaison.

Ein System und eine Spielanlage, die zu den Spielern passt: Das war der große Vorteil von Franco Foda gegenüber seinem Vorgänger Darko Milanic. Auch wenn Sturm am Ende der Saison etwas nachließ, waren es doch die Grazer, die innerhalb der letzten Saison die stärkste Entwicklung zum besseren genommen haben. Und auch bei Sturm wurde der bestehende, funktionierende Stamm verfeinert, schließlich bestand für einen großen Umbruch kein Anlass.

So kann Foda nun auf jeder Position ohne allzu großen Qualitätsverlust wechseln (wenn man die Innenverteidigung mal etwas ausnimmt). Vor allem im Mittelfeld-Zentrum stehen neben den ballsicheren Hadzic und Offenbacher noch Supertalent Lovric und Piesinger (technisch deutlich der Schwächste, aber enorm kopfballstark bei Standards) zur Verfügung. Wenn sich Donis Avdijaj stabilisiert und nicht nur – wie im Frühjahr – sein enormes Potenzial hin und wieder mal aufblitzen lässt, ist man in diesem Bereich etwa Rapid deutlich überlegen. Vor allem, weil man Stankovic (noch verletzt) und Riesentalent Sascha Horvath in der Hinterhand hat.

Die ehemaligen Sturm-Juniors, die sich in der letzten Saison reingespielt haben (Schick, Gruber, Schloffer, auch Schmerböck) wurden mit dem giftigen Flügelspieler Dobras von Wr. Neustadt ergänzt, vorne hat sich der kroatische Stürmer Josip Tadic schon gut eingefügt. Sturm ist in allen Mannschaftsteilen gut aufgestellt und musste sich nicht über den Sommer neu erfinden.

Zudem ist nicht damit zu rechnen, dass Sturm über Rubin Kasan UND dann noch einen weiteren Gesetzten drüberkommt, der internationale Kräfteverschleiß wird sich also vermutlich in Grenzen halten.. Prognose: Sturm spielt um einen Europacup-Platz.

Wolfsberger AC

WAC
WAC: Wie gehabt – sicher stehen und flink umschalten. Die Neuen fügten sich gut ein.

Gegen Soligorsk reichten zwei Durchschnitts-Leistungen für den nie ernsthaft gefährdeten Aufstieg beim internationalen Debüt, dazu wurde – wie bei fast allen anderen direkten Konkurrenten – auch beim WAC die bestehende Mannschaft nur punktuell verändert und die grundsätzliche Spielanlage beibehalten. Allerdings: Die beiden prominentesten Neuzugänge stellen, das legen die bisherigen Eindrücke nahe, einen echten Mehrwert dar.

So solide der zum LASK abgewanderte Manuel Kerhe war: Thomas Zündel, der nach seiner einjährigen Sperre und einer Halbsaison in der Regionalliga zurück im Profifußball ist, beeindruckte mit zielgerichteter, aktiver und agiler Spielweise und die Qualitäten von Philip Hellquist im Angriff waren schon bei Wr. Neustadt zu sehen, bis er sich verletzte und dem späteren Absteiger nicht helfen konnte.

Am grundsätzlichen Stil hat sich bei den Kärntnern nichts geändert: Weiterhin werden eher hinten die Räume mit zwei Viererketten eng gemacht also vorne auf den Gegner draufgegangen, nach Ballgewinn kommt der WAC dann vermehrt über die Außenpositionen (eben Zündel rechts und Jacobo links) nach vorne. Dort ergänzen sich der trickreiche Silvio und der flinke Hellquist schon jetzt sehr gut.

Dabei verlässt sich Kühbauer auch auf den Namen des Klubs, denn anders als bei den Rapids und Austrias der Liga muss Wolfsberg auch daheim nicht zwingend das Spiel selbst gestalten, ohne dass das Publikum mangels Glanz und Gloria murrt. Was gegen den WAC spricht, ist die ein wenig fehlende Kadertiefe: Leute wie Sollbauer, Jacobo, Zündel und auch Palla sind über einen längeren Zeitraum nicht annähernd gleichwertig zu ersetzen. Prognose: Der WAC landet im vorderen Mittelfeld. Mehr ist nur möglich, wenn die „Großen“ wieder patzen.

SV Ried

Ried: Neuer Spielstil mit Kolvidsson. In den Tests gab es aber eine Flut an Gegentoren.
Ried: Neuer Spielstil mit Kolvidsson. In den Tests gab es aber eine Flut an Gegentoren.

Eine der wenigen Truppen, sie sich für die neue Saison auch wirklich neu erfindet, ist jene aus Ried. Unter Helgi Kolvidsson wird aus dem Versuch, ein aggressives Spiel mit hoher Linie zu etablieren, wieder ein etwas biedererer Zugang gewählt werden. Nach dem unrühmlichen Abgang von Oliver Glasner ist dies womöglich ein Eingeständnis von Stefan Reiter und Co., dass man mit den vorhandenen (Geld-)Mitteln nicht dauerhaft ein so anspruchsvolles Spiel durchziehen kann.

Mit dieser Umstellung gab’s in der Vorbereitung noch mächtige Probleme und diverse hohe Niederlagen. Die drei Gruppen im Kader (die, die das Glasner-Spiel voll verinnerlichten; die, die das nicht so gut geschafft haben und die Neuzugänge) auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen, ist keine Maßnahme, die von einem Tag auf den anderen voll durchgezogen werden kann.

Die Power nach vorne soll nun eindeutig über die Außenbahnen komen – mit Walch, Elsneg, Murg und Möschl gibt es da vier potenzielle Antreiber, die die beiden Sturmspitzen (geplant sind die Neuzugänge Sikorski und Gavilán) in Szene setzen sollen. Vom Zentrum (mit zwei dezidiert Defensiven besetzt) sollte man sich im Vorwärtsgang nicht so furchtbar viel erwarten. Das größere Thema ist erst einmal aber ohnehin, wie man die Abläufe gegen den Ball verfeinert. Acht Gegentore sind selbst in einem Test gegen Sparta Prag ein wenig zu viel.

Erstmals seit vielen Jahren wird Ried den Blick wohl eher nach hinten als nach vorne legen müssen. Natürlich gibt es noch die eine oder andere Mannschaft, die Ried hinter sich lassen wird, aber die leisen Träume in Richtung Europacup haben sich fürs Erste wohl erledigt. Prognose: Platz sieben wird wohl das Optimum sein.

FK Austria Wien

Austria
Austria: Klarere Strukturen und viele neue Spieler, die Fink erst zusammen fügen muss.

Nach zwei Jahren, in denen man erfolglos versucht hat, auf den Meriten des Titels von 2013 zu coasten, drückte man nun auch bei der Austria den Reset-Knopf. Mit dem neuen Trainer Thorsten Fink soll nach vier Coaches in zwei Jahren endlich wieder Ruhe am Verteilerkreis einkehren.

Fink sollte auch ein Trainer sein, der stark genug ist, der die Spielweise dem Kader anpasst und nicht – wie Baumgartner letzte Saison – das verordnete Hochpressing-Spiel auf Teufel-komm-raus durchzieht, obwohl das mit dem Kader nicht möglich war. Die halbe Stammformation wird unter Fink neu sein, dabei wird wieder deutlich mehr Struktur zu sehen sein als unter Baumgartner und mehr Plan als unter Ogris.

Im 4-2-3-1 wird im defensiven Zentrum Vukojevic den wadelbeißenden Zerstörer geben (was anderes kann er nicht) und die gewonnen Bälle bei Achter Holzhauser oder bei David de Paula (der in der Vorbereitung intensiv als Rechtsverteidiger probiert wurde) abliefern. Dass die Innenverteidigung deutlich mehr Verantwortung in der Spieleröffnung bekommen wird, ist nicht angesagt – von den vier Holzfüßen von letzter Saison sind immer noch drei übrig. Richie Windbichler, neu von der Admira, ist da mit Abstand der patenteste.

Thorsten Fink wird im Zweifel sicherlich sein Veto einlegen, wenn ihm der als Sportchef vor allem überfordert wirkende Wohlfahrt (der nicht mal die eigenen Spieler erkennt, wenn sie vor ihm stehen) einen Spieler vorsetzen möchte, den er nicht brauchen kann. Inwieweit die Veilchen in den Kampf um Platz zwei und drei eingreifen können, wird vor allem davon abhängen, wie schnell die neue Mannschaft harmoniert. Prognose: Wenn sich das Team rasch findet, spielt die Austria um die Europacup-Plätze.

SV Grödig

Grödig
Grödig: Vermutlich etwas vorsichtiger als die ähnlich junge Truppe von Konkurrent Admira.

Ein Durchschnitts-Alter von schlanken 22 Jahren weist jene Mannschaft auf, mit der Grödig in die dritte Bundesliga-Saison der Klubgeschichte geht. Lediglich Harry Pichler und Roman Wallner als potenzielle Alternativen sind 30 oder kurz davor. Mutig, mit so einer bessere U-21 in den Abstiegskampf zu gehen. Denn dieser wird es wohl werden.

Von der individuellen Qualität her rangiert der Kader nämlich, gemeinsam mit jenem der Admira, am unteren Ende der Liga. Dass Peter Schöttel aber auch mit nicht so gut besetzten Teams umgehen kann, hat er schon in Wr. Neustadt bewiesen. Bei all seinen Stationen aber war Schöttel eine vorsichtige Grundhaltung zu eigen. Auch bei Rapid, wo das überhaupt nicht gepasst hat. Manager Haas beurteilte aber wohl, dass dieser Ansatz im Kampf gegen den Abstieg aber besser geeignet ist als jener von Michael Baur letztes Jahr – da sah das immer so ein wenig nach philosophielosem Vor-sich-hin-Spielen aus.

Bei aller Jugend darf aber nicht vergessen werden, dass einige durchaus Erfahrung im Abstiegskampf haben. Tobi Kainz und Lukas Denner waren letztes Jahr bei den besseren im Dress von Wr. Neustadt, Benjamin Sulimani erkämpfte sich mit der Admira den Klassenerhalt. Und letztlich waren auch die Burschen, die nicht neu gekommen sind, in der vergangenen Saison lange nicht ganz gerettet. Zudem bietet sich für die geballte Jugend die Chance, sich ins Rampenlicht zu spielen – das gilt vor allem für den bei den Bayern an seiner Eigenwilligkeit gescheiterten Christian Derflinger, für den bei der U-20-WM gut aufgelegten Bernd Gschweidl und die Red-Bull-Leihgabe Lucas Venuto. Prognose: Grödig kämpft gegen den Abstieg.

FC Admira Wacker

Admira
Admira: Blutjung und offensiv denkend. Die Kaderdecke ist aber einigermaßen dünn.

Spannend ist, dass auch der zweite große Abstiegskandidat, die Admira, eine ausgesprochen junge Rasselbande in die Schlacht um den Klassenerhalt wirft. Die Südstädter verloren absolute Stützen wie Windbichler, Auer, Kerschbaumer und Katzer und holten sich im Grunde niemanden dazu, von dem ein sofortiger Platz im Stammplatz zu erwarten ist.

Umso erstaunlicher, dass Trainer Oliver Lederer (dem man mangels eigener Lizenz Ernst Baumeister aufs Papier schreibt, damit die Bundesliga-Bedingungen erfüllt sind) auf eine durchaus offensiv denkende Formation zurückgreift. Die Halbpositionen im 4-1-4-1 wurden in der Vorbereitung durchwegs mit Offensiv-, bzw. Flügelspielern besetzt (Blutsch und Knasmüllner), die vor/neben/hinter den eigentlichen Außenbahn-Besetzungen (Bajrami ist rechts gesetzt, links rittern Grozurek und Ayyildiz) unterstützen. Thomas Ebner oder Markus Lackner agieren dahinter als Sechser.

In der Vorbereitung gab es durchaus achtbare Resultate und die fünf Tore, die man im Cup gegen Schwechat erzielt hat, muss man auch erst einmal machen. Die Admira ist auf dem Platz sicherlich eines der interessanteren Teams, zumal es im jungen Kader auch noch jede Menge Entwicklungspotenzial gibt. Der Klub profitiert dabei von der beständig guten Nachwuchsarbeit.

Nur: Groß ist die Personaldecke nicht und bis auf René Schicker und Christoph Schösswendter gibt es keine Routiniers. Fallen Spieler aus, die vergangene Saison durch das Stahlbad Abstiegskampf gegangen sind, hat Lederer nur noch junge Burschen zur Verfügung, denen die Bundesliga womöglich doch noch ein schönes Stück zu steil ist. Prognose: Hält die Admira die Klasse, wäre das ein großer Erfolg.

SV Mattersburg

Mattersburg:
Mattersburg: Das Team blieb gleich, wie die Abhängigkeit von Onisiwo, Perlak & Jano.

Zwei Jahre nach dem Abstieg sind die Burgenländer wieder zurück, und aus der berüchtigten Klopfer-Truppe von damals ist ein Team geworden, das durchaus Spielkultur mitbringt. Und eine klare Spielidee, die zwar simpel ist, aber in der Ersten Liga funktioniert hat. Zudem wurde der Aufstiegskader nur in minimalen Details verändert und die Stammformation bleibt in allen elf Positionen exakt gleich.

Das heißt, dass niemand wirklich integriert werden muss, alle Abläufe aus der erfolgreichen Aufstiegs-Saison bekannt sind und man einfach dort weitermachen kann, wo man im Mai aufgehört hat. Das heißt aber auch, dass Mattersburg weiterhin am Tropf von Karim Onisiwo, Michael Perlak und Jano hängt. Fällt einer aus diesem Trio aus, haben die Burgenländer massive Probleme – niemand kann sie auch nur im entferntesten gleichwertig ersetzen. Das wurde im Frühjahr deutlich: Die beiden Spiele, in denen Onisiwo fehlte, waren mit Abstand die schlechtesten, es wurde kein einziges Tor erzielt und beide verloren.

Gerade die dünne Personaldecke ist es auch, die verhindern wird, dass Mattersburg ähnlich aufgeigt wie die letzten drei Aufsteiger, die ja direkt in den Europacup geschossen sind. Viel eher wird Mattersburg der erste Aufsteiger seit langer, langer Zeit, der sich durchaus mit der Abstiegs-Thematik auseinander setzen müssen dürfte. In der Bundesliga wird man nicht immer so leicht mit dem Spiel-auf-die-Außen-Verlagen-Plan mit dem ausgeprägten Horizontal-Verschieben zu leichten Siegen kommen.

Hinzu kommt: Gegen die anderen Top-Teams der Ersten Liga, als LASK und Liefering, hatte Mattersburg große Probleme, während gegen die „Kleinen“ praktisch nichts liegen gelassen wurde. Allzu viele „Kleine“ gibt es aus Sicher der Burgenländer in der Bundesliga aber nicht. Prognose: Normalerweise bleibt Mattersburg ohne große Sorgen drin. Ein Abrutschen in den Abstiegskampf ist aber durchaus möglich.

Ausblick

Der Abstiegskampf wird von den Vorzeichen her deutlich interessanter als das Rennen um den Titel, weil die beiden Haupt-Kandidaten Admira und Grödig beide blutjunge Mannschaften ins Rennen schicken werden, die jeweils ein großes Entwicklungspotenzial versprechen – vor allem auf Seiten der Admira.

Auf dem Papier haben hinter Salzburg die restlichen Vertreter der „Großen Vier“ die besten Karten, weil sie die breiteren und vor allem individuell besser besetzten Kader haben als die Herausforderer aus Wolfsberg und Altach. Aber schon in der Vergangenheit schafften es die großen Klubs oft auf beeindruckende Weise, das Potenzial nicht auszuschöpfen: Gerade Altach hatte gegenüber Rapid, Sturm und vor allem der Austria einen ganz massiven Vorsprung durch Hirnschmalz.

Daher wäre dieses Trio gut beraten, nicht von einer (realistischerweise kaum vorhandenen) Titelchance gegen Salzburg zu träumen, sondern die Hausaufgaben gegen die „Kleinen“ zu machen. Das heißt: Pläne entwickeln, wie man diese Teams nachhaltig ausspielt. Da waren große Defizite sichtbar.

Sonst wäre Altach nicht Dritter geworden und sonst hätte der WAC nicht als Zweiter überwintert.

]]>
https://ballverliebt.eu/2015/07/24/bundesliga-vorschau-was-kommt-nach-salzburg/feed/ 3
Europacup-Debüt für WAC: Das ist Soligorsk https://ballverliebt.eu/2015/07/14/europacup-debuet-fuer-wac-das-ist-soligorsk/ https://ballverliebt.eu/2015/07/14/europacup-debuet-fuer-wac-das-ist-soligorsk/#respond Tue, 14 Jul 2015 07:35:34 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=11274 Europacup-Debüt für WAC: Das ist Soligorsk weiterlesen ]]> Für den WAC ist es eine Premiere: Erstmals gehen die Lanvanttaler im Europacup an den Start. Erster Gegner in der zweiten Europa-League-Qualirunde ist Shachtior Soligorsk aus Weißrussland – beinahe schon ein alter Bekannter für Österreich. Zumindest der Klub, denn 2012 gegen Ried war keiner mehr von den Matches 2008 gegen Sturm dabei – und nun ist fast keiner mehr von den Partien vor drei Jahren im Kader.

WAC - Schalke 3:1 (2:0)
WAC – Schalke 3:1 (2:0)

Die Wolfsberger selbst haben sich inhaltlich gegenüber der letzten Saison kaum verändert, diese Vermutung legt ein Blick auf die Generalprobe nahe. Beim 3:1-Sieg gegen Schalke 04 am Freitag wurde – wie bei Kühbauer üblich – das Hauptaugenmerk auf eine kompakte Defensive gelegt.

Natürlich hat weder Soligorsk noch die Konkurrenz in der heimischen Liga die Qualität von Schalke – gegen jeden Kontrahenten wird sich der WAC also nicht so deutlich mit zwei Viererketten hinten stehen und nach dem Umschalten den starken Hellquist suchen. Und natürlich ist es für Soligorsk nicht das erste Testspiel gegen einen halbwegs ernst zu nehmenden Gegner unter einem neuen Trainer, wie es das bei Schalke war. Der aktuelle Vierte der weißrussischen Liga ist im vollen Ligabetrieb (Weißrussland spielt nach Kalenderjahr) und hat am Wochenende 2:0 beim Vorletzten, dem FK Slutsk, gewonnen.

Außerdem war Soligorsk schon in der ersten Runde aktiv und hat dort den FC Glenavon aus Nordirland mit 2:1 (auswärts) und 3:0 (daheim) aus dem Weg geräumt.

Soligorsk - Glenavon 3:0 (1:0)
Soligorsk – Glenavon 3:0 (1:0)

Shachtiors Trainer Sergej Nikiforenko setzt auf ein 4-4-2, in dem die Außenspieler weit nach vorne aufrücken und so im Angriffsfall flink ein 4-2-4 hergestellt wird. Der Aufbau erfolgt dabei, soweit aus den im Internet verfügbaren Quellen ersichtlich wird, über die Mitte, wobei die Bälle sehr gerne auf die nach vorne rückenden Außenspieler abgelegt wird. Durch die hohe Positionierung dieser beiden könnten auch alle vier Spieler der gegnerischen Abwehrkette angepresst werden.

Auffällig ist aber vor allem, dass die Außenspieler das Spielfeld extrem breit machen, wenn der Aufbau über die Mitte erfolgt. Damit soll die Viererkette auseinander gezogen werden, das macht aber gleichzeitig den Raum zwischen Zentrum und Flügelspielern groß – eine solide Abwehr kann sich darauf sicherlich einstellen.

Soligorsk war wohl in beiden Spielen gegen Glenavon das klar dominierende Team, das legen die Zahlen nahe – 23:16 und gar 23:4 Torschüsse, 5:2 und 11:3 Ecken. Doch im Hinspiel scorte man nur nach zwei richtig katastrophalen individuellen Schnitzern der Nordiren (das Gegentor resultierte aus einem missglückten Ausflog von Goalie Kotenko), das frühe 1:0 im Rückspiel fiel aus einem direkten Freistoß.

Kurz gesagt: Shachtior Soligorsk ist sicherlich ein Team mit grundsätzlicher Qualität, das einen recht klar strukturierten Plan nach vorne hat. Gerade auswärts wird der WAC aber mit der bekannten Taktik, solide zu stehen und auf schnelle Gegenstöße zu setzen, gut fahren – vor allem, wenn man es so gut macht wie gegen Schalke. Wolfsberg ist nicht der klare Favorit, aber darf sich durchaus Chancen ausrechnen.

Schon zweimal gegen Österreicher

Sturm - Soligorsk 2:0
Sturm – Soligorsk 2:0 (1:0)

Der amtierende Cupsieger aus der 100.000-Einwohner-Stadt rund 200 ziemlich holprige Bus-Kilometer südlich von Minsk hat schon zwei Aufeinandertreffen mit heimischen Teams hinter sich. Im Juli 2008 waren die Weißrussen der erste Pflichtspiel-Gegner von Sturm Graz nach den Abgängen von Prödl, Säumel, Salmutter und Krammer. Im UI-Cup waren die Grazer im Hinspiel die tonangebende Mannschaft, taten sich aber schwer, gegen die sich etwas einbunkernden Gäste wirklich zu Chancen zu kommen. Ein Feldhofer-Tor nach einem Eckball kurz vor der Pause sorgte für das verdiente 1:0, ehe Kienzl von Hölzl und Haas freigespielt wurde und kurz nach Beginn der zweiten Halbzeit den 2:0-Endstand markierte.

Eine Woche später holte sich Sturm ein 0:0 in Weißrussland ab und sicherte sich so das Ticket für die Finalspiele, wo man knapp Honved Budapest eliminierte und damit für den UEFA-Cup qualifiziert war. In der ersten Runde scheiterte Sturm damals im Elfmeterschießen am FC Zürich.

Ried - Soligorsk 0:0
Ried – Soligorsk 0:0

Vier Jahre später traf die SV Ried unter dem damaligen Neo-Trainer Heinz Fuchsbichler auf Soligorsk, die Innviertler mussten erst auswärts antreten. Shachtior stellte vor allem den Körper rein und agierte recht hart, Ried versuchte mit spielerischen Mitteln dagegen zu halten. Osipenko brachte Soligorsk quasi mit dem Pausenpfiff 1:0 in Front, Anel Hadzic glich halb durch die zweite Hälfte per Elfmeter aus. Mit einem 1:1 im Rücken ging es eine Woche später ins Innviertel.

Zwei Tage nach dem peinlichen CL-Aus von Salzburg gegen Düdelingen waren die Rieder merklich bemüht, nicht ebenso gegen einen No-Name-Gegner die Segel zu streichen. So wurde vor allem darauf geachtet, die robusten Weißrussen in Schach zu halten und ließ sich auf ein Geduldsspiel ein. Letztlich zitterte man ohne zu überzeugen ein 0:0 über die Zeit und rettete sich somit in die nächste Runde. Dort war dann aber gegen Legia Warschau Schluss. Es waren bis heute die letzten Europacup-Auftritte von Ried.

Bilanzen:

Österreicher gegen Soligorsk: 2:0 für Österreich, 1:0 in offiziellen Europacup-Bewerben.

Österreich gegen Weißrussland im Europacup: 2:1 für Weißrussland.

2012/13, EL, 2. Quali-Rd.: Soligorsk – Ried 1:1 und 0:0
2011/12, CL-Play-Off-Rd.: BATE Borisov – Sturm 1:1 und 2:0
1995/96, Uefa-Cup, 1. Rd.: Austria – D. Minsk 1:2 und 0:1

]]>
https://ballverliebt.eu/2015/07/14/europacup-debuet-fuer-wac-das-ist-soligorsk/feed/ 0
Machtdemonstration gegen Kühbauer https://ballverliebt.eu/2010/11/19/machtdemonstration-gegen-kuhbauer/ https://ballverliebt.eu/2010/11/19/machtdemonstration-gegen-kuhbauer/#comments Fri, 19 Nov 2010 21:55:04 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=3281 Machtdemonstration gegen Kühbauer weiterlesen ]]> Wacker Innsbruck zeigt’s: Auch als Aufsteiger kann man in der Bundesliga eine gute Figur machen. Die letztes Jahr knapp Geschlagenen, Altach und die Admira, enteilen dieses Jahr der Zweitliga-Konkurrenz in Riesenschritten. Vor allem Altach konnte in diesem Spiel zeigen, warum. Man würde in dieser Form in der Bundesliga kaum schlechter dastehen als Innsbruck.

Altach - Admira 4:0

Wie nicht anders zu erwarten war, sind in der zweiten Liga, die (eher un-)sinningerweise Erste Liga heißt, die Admira und Altach der Konkurrenz um Lichtjahre voraus. Die Admira von Trainer Didi Kühbauer hatte zwischenzeitlich schon einen recht erklecklichen Vorsprung, der in den letzten Wochen immer immer mehr zusammen geschrumpft war. Am 20. von 36 Spieltagen, dem vorletzten vor der Winterpause, kam es zum dritten direkten Duell in dieser Saison (zuvor gab’s einen 3:2-Heimsieg der Admira und ein 3:3 in Altach).

Diesmal übernahm das Team aus Altach sofort die Kontrolle, vor allem die rechte Angriffsseite mit dem nach vorne sehr fleißigen Lienhart und dem schnellen und trickreichen Amerikaner Joshua Gatt bohrten die Admira-Schwachstelle Laudanovic mit extrem viel Nachdruck an. Zudem funktionierte zu Beginn die Abseitsfalle der Admira überhaupt nicht, was immer wieder gefähliche Situationen für Keeper Hans-Peter Berger herauf beschwor. Und letztlich fiel aus genau so einer Situation das 1:0 für Altach (16.) durch Matthias Koch. Ein Zwischenstand, der hochverdient war, weil die Admira im defensiven Mittelfeld keinerlei Kontrolle hatte, sich kaum befreien konnte und von Altach überfahren wurde (von einer Chancen in der 9. Minte abgesehen).

Vor allem eben auch deshalb, weil sich Patrik Jezek vor Laudanovic nicht um dessen Probleme scherte. Der Tscheche selbst war in der Offensive aber auch abgemeldet. Kam er an den Ball, wurde er von Lienhart und Gatt bzw. nach der Flügelrochade Schütz konsequent gedoppelt und war komplett abgemeldet. Überhaupt konnte die Admira im ganzen Spiel nur zehn Minuten wirkliche Vorteile für sich Verbuchen – als sich nämlich Altach nach dem Führungstreffer etwas zu weit zurück lehnte. Hier schob die komplette Mannschaft von Coach Didi Kühbauer weiter nach vorne und bekam die Partie sofort wesentlich besser in den Griff. Der Ausgleich gelang aber trotz zwei, drei tollen Chancen nicht – und als Altach dann das Tempo wieder anzog, war das selbe Bild zu sehen wie vor dem 1:0.

Gatt und Schütz hatten die Seiten gewechselt, und es dauerte eben einige Minuten, bis sich Schütz akklimatisiert hatte. Danach drehte er Laudanovic aber ähnlich auf links wie Gatt zuvor. Die Admira hatte im zentralen Mittelfeld zwar kein wirkliches numerisches Übergewicht – hier stand es zwei gegen zwei, da Hopfer deutlich weiter hinten stand. Er spielte aber auf einer Höhe mit dem Admira-Sturmduo Sulimani/Topcagic. Woraus deutlich wird: Die Admira stand viel zu tief. Auf der rechten Abwehrseite machte Gernot Plassnegger zwar defensiv einen Top-Job, nach vorne kam vom Routinier aber überhaupt nichts. Und weil Pusic kurz vor der Pause das 2:0 erzielen konnte, ging Altach mit einem schon beruhigenden Vorsprung in die Kabine.

Wo Didi Kühbauer aber nicht seine große Schwachstelle Laudanovic auswechselte, sondern Daniel Toth aus dem zentralen Mittelfeld draußen ließ – dieser brachte Koch nicht unter Kontrolle. Für ihn kam Cemernjak, der einen echten Sechser spielte. Was aber nichts brachte, weil er vor sich nur noch eine Anspielstation hatte (Schachner), und ansonsten nur Pässe auf die Seiten blieben. Zumal die Admira kurz nach Wiederanpfiff den nächsten Tiefschlag hinnehmen musste: Torhüter Berger konnte einen Schuss nicht festhalten, Pusic staubte zum 3:0 ab. Das war die endgültige Entscheidung.

Jetzt erst, mit einem Drei-Tore-Rückstand, schwang sich René Schicker im rechten Mittelfeld der Admira auf, das Spiel nun etwas in die Hand zu nehmen. Brachte aber nichts. Nach einer Stunde, einmal mehr hatte Laudanovic geschlafen, erzielte Altach durch Gatt sogar das 4:0. Eine Demütigung. Auf die Kühbauer nun doch reagierte und auf Schadensbegrenzung umschaltete. Windbichler kam als Sechser für den weitgehend abgemeldeten Stürmer Topcagic, es wurde ein 4-1-4-1. Am Spielstand änderte sich aber bis zum Schlusspfiff nichts mehr

Fazit: Abgesehen von zehn schlechten Minuten nach dem Tor zum 1:0 war dieses Spiel eine absolute Machtdemontration von Altach und vor allem in der ersten Halbzeit, als die Admira phasenweise noch gut mitspielen konnte, ein Spiel auf deutlich höherem Niveau als mindestens drei Viertel der Bundesliga-Spiele. Es ist kein Zufall, dass der Tabellendritte Austria Lustenau schon 13 Punkte Rückstand auf das Spitzenduo hat – Altach führt nach diesem Spiel die Liga mit einem Tor Vorsprung an.

(phe)

]]>
https://ballverliebt.eu/2010/11/19/machtdemonstration-gegen-kuhbauer/feed/ 2
Wo „geschrumpft“ nicht „gesund geschrumpft“ heißt https://ballverliebt.eu/2010/07/09/wo-geschrumpft-nicht-gesund-geschrumpft-heist/ https://ballverliebt.eu/2010/07/09/wo-geschrumpft-nicht-gesund-geschrumpft-heist/#respond Fri, 09 Jul 2010 12:56:31 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=2445 Wo „geschrumpft“ nicht „gesund geschrumpft“ heißt weiterlesen ]]> Der Vergleich macht sicher… Am Tag nach dem WM-Finale startet im beschaulichen St. Pölten die Saison der „Ersten Liga“, der zweithöchsten Spielklasse. In der es zwei Topfavoriten gibt – aber trotz Livespielen im Free-TV wird diese Liga auch weiterhin kein Renner werden. Wie auch.

Die beiden Bundesliga-Reserven von Salzburg und der Austria sind nun also nicht mehr dabei. Wer sich allerdings davon einen Sprung in Sachen Attraktivität und Zuschauerzahlen erhofft, wird sich schon bald mit der großen Ernüchterung konfrontiert sehen. Mit Wacker Innsbruck ist der mit Abstand attraktivste Klub aufgestiegen, aus der Bundesliga kam keiner runter (Austria Kärnten und so), nach dem Abstieg von Dornbirn fallen auch einige Ländle-Derbies weg und dass Grödig rein von den Zuschauerzahlen der legitime Nachfolger der Jungbullen werden kann, hat der Salzburger Vorstadtklub ja schon in der vorletzten Saison gezeigt.

Zudem steht die Liga auch finanziell auf dünnen Beinen. Nach dem Ausstieg von ADEG wurde kein neuer Liga-Sponsor gefunden – keine Überraschung, wer will auch mit einem derart unattraktiven Produkt in Verbindung gebracht werden, noch dazu in Zeiten der Wirtschaftskrise. Wie Vereine wie etwa Gratkorn (die Steier haben noch im Winter die halbe Stammformation via Klub-Homepage feilgeboten) die Lizenz ohne Auflagen bekommen haben können, darf durchaus als Rätsel durchgehen. Außerdem haben immer noch diverse Einzelpersonen – Trenkwalder bei der Admira, Haas bei Grödig, Riegler in Wolfsberg – in ihren Vereinen das finanzielle Sagen und diese könnten bei Launen ihrer Eigner schnell auch in Turbulenzen kommen.

Bei so viel Negativem ist es allerdings erfreulich, dass die überwiegende Mehrherit der Vereine zumindest dem Leitspruch „Heute für Morgen“ durchaus umsetzen. Der Altersschnitt in der abgelaufenen Saison betrug 24,2 Jahre. Dieser wird durch den Wegfall der beiden Reserven zwar ein wenig ansteigen, doch ist diese Liga längst kein Sammelbecken für ausrangierte alte Herren mehr – mit Toni Ehmann, Vladimir Janocko und Ernst Dospel haben wieder einige die österreichische Fußballbühne zumindst als Aktive wohl für immer verlassen.

Vor allem die Admira hat sich ja zuletzt als letztes Refugium dieser Spieler verstanden. Nach dem zweiten verpassten Aufstieg in Folge sollen nun jüngere, hungrigere Akteure den Aufstieg schaffen. Und das Team von Coach Didi Kühbauer (39) darf zweifelos als Favorit gelten, von sportlichem Ballast befreit lief es ja schon im Endspurt der vergangenen Saison hervorragend. Hauptkonkurrent der Südstädter wird Altach sein: Schon in der abgelaufenen Saison waren die Vorarlberger wesentlich näher am Titel dran, als viele das der Mannschaft von Adi Hütter (40) zugetraut hatten. Sein Kader blieb in weiten Teilen zusammen, einem Titelrennen der beiden früheren Nationalteam-Kollegen sollte nicht viel im Wege stehen.

Auch auf den folgenden Plätzen dürfte sich das Kräfteverhältnis seit der abgelaufenen Saison kaum verändern. In St. Pölten holte Coach Martin Scherb (41) nur zwei echte Neuzugänge, wie gewohnt werden die diesmal doch recht zahlreichen Abgänge wieder mit Talenten aus der eigenen Akademie aufgefüllt. Langsam aber sicher sollte sich das jüngste verbliebene Team der Liga aber finden, soll im nächsten Jahr wirklich der Aufstieg angegriffen werden. Viel getan hat sich im Kader von Austria Lustenau, der halbe Stamm ist nun nicht mehr dabei. Auch Edi Stöhr (54) setzt neben den Krajic und Egharevba für den Angriff eher auf junges Talent. Das wird sicher nicht reichen, um die Spitze zu attackieren, ein sicherer Mittelfeldplatz muss aber dennoch der Anspruch sein.

Diesen streben auch die beiden Aufsteiger an. In Grödig holte man sich, als der Aufstieg mehr oder weniger schon feststand und Ex-Trainer Brandner seinen Hut nahm, Heimo Pfeifenberger (44) zurück. Mit ihm waren die Salzburger schon vor anderthalb Jahren beim ersten Versuch in der Ersten Liga im Unfrieden geschieden – er steht vor der Aufgabe, um Routinier Drechsel (in Ried ausgemustert) eine neuformierte Mannschaft mit vielen jungen Talenten konkurrenzfähig zu machen. Und auch der WAC möchte mit dem Abstiegskampf nichts zu tun haben: Der einzige Kärntner Verein im bezahlten Fußball verstärkte sich vor allem im Abwehrbereich. Prunkstück der Mannschaft von Nenad Bjelica (39) ist die deutsche Mittelfeldachse mit den langjährigen Bundesliga-Spielern Markus Kreuz und Marco Reich, welche auch im Aufstiegs-Playoff gegen Parndorf die Entscheidung für die Wolfsberger gebracht hat.

Ganz sicher vor dem Kampf gegen die letzten beiden Plätze sind die Aufsteiger aber mit Sicherheit nicht. Zumindest vor dem gegen den vorletzten, den Relegations-Platz – gegen diesen wird die halbe Liga ankämpfen müssen. Gute Karten dürfte dabei Gratkorn haben. Die graue Maus zeigte sich in der letzten Saison durchaus stabil, Trainer Michael Fuchs (38) muss allerdings sein Mittelfeld nach einigen Abgängen umbauen. Einen riesigen Umbau gab es auch bei Glückskind Vienna: Nur wegen der Lizenzentzüge bei Kärnten und Dornbirn blieb den Döblingern die Relegation erspart, nachdem mit der fast unveränderten Regionalliga-Meistermannschaft von 2009 fürchterlich Schiffbruch erlitten wurde. Frenkie Schinkels (47) steht vor der Mammutaufgabe, eine an zumindest sieben Positionen neu besetzte Mannschaft zusammen zu schweißen.

Als wahrscheinlichste Besetzung des Relegationsplatzes muss vor der Saison aber Hartberg gelten. Zwar hat sich die junge Truppe von Bruno Friesenbichler (42) in der abgelaufenen Saison als durchaus tauglich bewiesen, im Abstiegskampf zu bestehen, aber der Abgang von Torschützenkönig Patrick Bürger nach Mattersburg wird ohne Frage schmerzen und ein großes Loch reißen. Zudem steht eben zu Vermuten, dass die Konkurrenz etwas härter sein wird als letzte Saison. Bis auf einen, natürlich Denn heißester Kandidat auf den letzten Platz, der den direkten Abstieg aus der Liga bedeutet, ist der FC Lustenau. Schon in der letzten Saison wurde lange mit den hinteren Plätzen geflirtet, dazu kam den chronisch klammen Vorarlbergern mit dem neuen Trainer Hans Kogler (41) mehr oder weniger die komplette Einsergarnitur abhanden. Die Löcher wurden nur notdürftig mit Talenten und Spielern aus der Region gestopft – der Klassenerhalt wäre ein kleines Wunder.

Das sind die nun wieder nur noch zehn Teams, welche die 36 Spieltage umfassene Saison bestreiten. Zwei echte Titelkandidaten, zwei zumindest sportlich interessante Aufsteiger, junge Spieler und ein womöglich interessanter Kampf gegen den Abstieg – eigentlich wäre alles dabei.

Wenn auch auf sportlich zumeist traurigen und auch im Rundherum zumindest mäßigen Niveau. Die Liga ist somit von 12 Vereinen wieder auf 10 geschrumpft, von „gesung geschrumpft“ kann aber keine Rede sein – einmal mehr wurde von Seiten der Bundesliga wieder nur an der Oberfläche gekratzt und Symptome bekämpft, nicht aber das kranke System an sich. Dass sich Andi Herzog schon vor einem Jahr live auf sky (!) gegen die Reduzierung ausgesprochen hatte, ist nicht verwunderlich. Diese Liga ist auf Dauer nicht überlebensfähig, es wäre keine Überraschung, sollte es auch in diesem Jahr wieder einen zerreißen. Der FC Lustenau fällt einem da spontan ein, aber auch Gratkorn ist nicht gerade als einnahmensstarker Klub bekannt.

Schauen wir uns das Ganze also an. Mal sehen, wie lange noch.

(phe)

]]>
https://ballverliebt.eu/2010/07/09/wo-geschrumpft-nicht-gesund-geschrumpft-heist/feed/ 0