Juventus – Ballverliebt https://ballverliebt.eu Fußball. Fußball. Fußball. Sun, 04 Jun 2017 07:22:48 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.7.2 Real holt wieder die CL: Wie ist das einzuordnen? https://ballverliebt.eu/2017/06/04/real-madrid-zidane-juventus-einordnung-sacchi-guardiola/ https://ballverliebt.eu/2017/06/04/real-madrid-zidane-juventus-einordnung-sacchi-guardiola/#comments Sun, 04 Jun 2017 07:21:53 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=13538 Real holt wieder die CL: Wie ist das einzuordnen? weiterlesen ]]> Real Madrid hat also den Champions-League-Titel verteidigt. Als erstes Team seit dem Re-Branding des Landesmeister-Pokals 1992/93 bzw. der Einführung der Gruppenphase ein Jahr davor. Das 4:1 gegen Juventus Turin zementiert den Platz dieses Teams in der Fußball-Geschichte. Aber wie ist Zidanes Real etwa mit Sacchis Milan oder Guardiolas Barcelona zu vergleichen?

Real Madrid – Juventus Turin 4:1 (1:1)

Der Schlüssel zum Erfolg des aktuellen Teams von Real Madrid liegt in der Balance und der Stabilität, welche Zinedine Zidane mit seinem System und seiner Taktik verleiht. Als in den letzten Wochen Isco – der immer eher Edel-Joker war – für den verletzten Bale in die erste Elf rückte, wurde diese noch einmal auf ein neues Level gehoben.

Die beiden Achter von Real – also Modric und Kroos – agieren in der Grundformation recht weit hinten und kippen gerne ein wenig seitlich ab. Das erlaubt den Außenverteidigern – also Marcelo und Carvajal – ein schwungvolles Aufrücken, weil sie in ihrem Rücken keine Löcher offenbaren. Wenn man so spielt, entsteht aber in der Regel ein Loch im Halbfeld, weil das der Raum ist, um den sich sonst der Achter kümmert.

Schlüsselspieler Isco

Und hier kommt Isco ins Spiel. Er ist nicht fix an eine Position gebunden, sondern hat einen extremen Radius und er ist auch nicht eine Nummer zehn im klassischen Sinn, sondern eher der ultimative Balance-Geber, wo immer er gerade gebraucht wird. Der vor vier Jahren von Málaga gekommene Isco ist die Rückversicherung für alle Bereiche des Offensivspiels – und des Defensivspiels.

Da Modric und Kroos seitlich defensiv agieren können, ohne vor ihnen Platz zu geben (weil ja Isco da ist), konnten die raumgreifenden Laufwege von Dybala – von einer recht wild von Juventus gestalteten Anfangsphase – nie eine wirkliche Wirkung entfalten. Sobald sich das Spiel nach ein paar Minuten gelegt hatte, kamen die Italiener kaum zur Geltung.

Auch mit Spielglück

Juve verteidigte in zwei Viererketten. Isco wurde mit Back-up übergeben, konnte so offensiv keine Wirkung entfalten; die Außenspieler im Mittelfeld (Dani Alves rechts, Mandzukic links) rückten immer wieder ein, um die Kreise von Kroos und Modric einzuengen. Juve-Linksverteidiger Alex Sandro wusste genau, wie er gegen Carvajal spielen musste; Marcelo war zwar aktiv, hatte mit Barzagli aber einen gelernten Innenverteidiger gegen sich.

Erst ein Real-Konter mit schlechter Staffelung bei Juventus, ein gescheitert Doppelpass und ein abgefälschter Schuss von Ronaldo sorgten für die Real-Führung, die dank Mandzukic‘ Fallrückzieher nicht lange hielt. Das Spiel war auf höchstem taktischen Niveau, aber relativ statisch – bis zu Casemiros krummem Ding nach einer Stunde.

Das war weder besonders gut gemacht von Real Madrid noch dramatisch schlecht gemacht von Juventus, es war letztlich einfach Glück/Pech (je nach Sichtweise). Drei Minuten nach dem 2:1 war die Juve-Innenverteidiger noch ein zweites mal nicht gut postiert und es hieß 3:1 – die Entscheidung. Man kann nicht mal mehr wirklich von „Faden verlieren“ sprechen, es war einfach vorbei. Asensios Tor in der Nachspielzeit hatte nur noch kosmetischen Wert.

Wo steht dieses Real-Team?

Real Madrid hat nun drei der letzten vier CL-Titel geholt. Das ist eine unglaubliche Leistung, die gerade bei der Leistungsdichte im modernen Spitzenfußball umso erstaulicher ist. Das zieht automatisch Vergleiche mit zwei anderen großen Teams nach sich: Das Milan der Sacchi-Jahre (die letzten Back-to-Back-Sieger) und das Barcelona der Guardiola-Jahre (zwei Siege in drei Jahren und Grundstock für die Dominanz auch des spanischen Nationalteams).

Finale 1990: Milan – Benfica 1:0 (0:0)

Sacchi brachte mit seiner Vorstellung vom Fußball beinahe eine Revolution in Gang. Extrem enge Abstände zwischen den Mannschaftsteilen, Abkehr von der gerade in Italien als heiliger Kuh behandelten Manndeckung, Vielseitigkeit der Spieler und eine Neuinterpretation der Viererkette.

Milan gewann so den Meistercup 1989 (mit einem 5:0 im Halbfinale gegen Real Madrid sowie einem 4:0 im Endspiel gegen Steaua Bukarest) und wiederholte den Triumph 1990 beim Finale in Wien mit einem 1:0 über Benfica Lissabon mit Trainer Sven-Göran Eriksson.

Das war stilprägend für viele Jahre und noch in den mittleren und späten Nuller-Jahren betrachtete etwa Walter Schachner diese Interpretation des 4-4-2 als Höhepunkt der Fußballgeschichte und er versuchte, dem Vorbild entsprechend nahe zu kommen (wie beim Titel mit dem GAK 2004). Sacchis Vorbild strahlte also nicht nur auf andere Spitzenteams aus, sondern hatte großen Einfluss selbst auf die Verästelungen der Fußballwelt.

Und auch auf Milan selbst: Sacchis Nachfolger Fabio Capello baute auf dem Fundament auf, erreichte von 1993 bis 1995 dreimal hintereinander das Champions-League-Finale und gewann jenes von 1994 mit einem überragenden 4:0 gegen den FC Barcelona.

2011: Barcelona – Manchester Utd 3:1 (1:1)

Jener FC Barcelona installierte 2008 Pep Guardiola und er verwandelte das RIjkaard-Team, das er übernommen hat, von einer direkten und auch mit relativ vielen langen Bällen agierenden Mannschaft in die ultimative Ballbesitz-, Pressing- und Dominanzmaschine. Schon in seinem ersten Jahr gewann er das Triple – inklusive einem 2:0 im CL-Finale gegen Manchster United, zwei Jahre später gab es im Endspiel ein unerhört dominantes 3:1 gegen den selben Gegner.

In seinen vier Jahren beim Klub gewann Guardiola 3x die Meisterschaft, 2x die Champions League, 2x den Weltpokal und 2x den spanischen Pokal, dazu 3x den spanischen und 2x den europäischen Supercup. Das spanischen Nationalteam, das unter Vicente del Bosque den Barcelona-Stil kopierte, wurde 2010 Welt- und 2012 Europameister.

Verschüchterte Gegner verbunkerten nur noch die Strafräume, viele andere Teams übernahmen vor allem das Pressing-Element – mache besser (Dortmund), manche weniger gut (die meisten Teams der österreichischen Liga, zum Beispiel). Der viel zu früh verstorbene Tito Vilanova und dessen Nachfolger Luis Enrique übernahmen das breite Fundamet, Enrique gewann 2015 ebenso das Triple.

Finale 2016: Real – Atlético 1:1 nV, 5:3 iE

Und Zidane? Er ist kein Innovator wie Sacchi und Guardiola. Er gewinnt, weil er es versteht, sein Team bestmöglich nach seinen Stärken einzustellen und er versteht es, bestmöglich um Schwächen herum zu spielen. Zidane verleiht seinem Team eine extreme Balance, er hat ein unglaublich starkes zentrales Mittelfeld zu Verfügung.

Er ist, dem Vernehmen nach, kein kühl-distanzierter Chef wie Ancelotti oder ein Reibebaum wie Mourinho, von atmosphärischen Störungen ist in seinen anderthalb Jahren im Amt praktisch nie etwas zu hören gewesen. Und Zidane profitiert davon, dass er nun schon über längere Zeit den de facto unveränderten Kader zur Verfügung hat.

Völlig sinnlose Mega-Transfers wie zur Zeit, als Klub-Präsident Florentino Pérez die Galacticos wieder aufleben lassen wollte (mit sündteuren Flops wie James Rodríguez und Asier Illarramendi, die alleine über 100 Millionen Euro gekostet haben) finden in letzter Zeit nicht mehr statt. Beim 4:1 über Juventus waren nur zwei Spieler vom 2016er-Finale nicht wieder in der Startformation – Bale und Pepe, beide verletzt bzw. noch nicht ganz fit. Neun der 14 eingesetzten Spieler beim CL-Sieg 2014 waren gegen Juventus wieder dabei.

Einordnung

Zidanes Real Madrid ist eine Mannschaft, die sehr viel gewinnt und alleine dadurch schon ihren Platz in der langfristigen Fußball-Geschichte haben wird. Aber: Diese vielen Siege werden keinen Einfluss auf viele andere Teams haben, welche die Spielweise von Real nun kopieren könnten.

Sacchis Milan lebte von der Innovation, Guardiolas Barcelona lebte von der Innovation. Zidanes Real lebt von der Stabilität und zeigt eine hohe Qualität, sie macht aber nichts wirklich besonderes oder dramatisch andersartiges. Das Team ist über Jahre hinweg einfach richtig, richtig gut und vereint großartiges individuelles Talent (wie Ronaldo in seinem vermutlich letzten Frühling) mit einem kompakten und funktionierenden Teamgefüge.

Zidane hat sein Team komplett im Griff und hat die richtige Mischung aus taktischem Korsett und dem Auslebenlassen individueller Qualität gefunden. Unter den richtigen Umständen ist das alles, was es braucht. Auch ohne revolutionäre Andersartigkeit.

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Conte über Italiens Fußball: „In anderen Ländern verfolgt man Projekte, hier diskutieren wir über Schiedsrichter!“ https://ballverliebt.eu/2013/04/11/in-anderen-landern-verfolgt-man-projekte-hier-diskutieren-wir-uber-schiedsrichter/ https://ballverliebt.eu/2013/04/11/in-anderen-landern-verfolgt-man-projekte-hier-diskutieren-wir-uber-schiedsrichter/#comments Wed, 10 Apr 2013 23:05:49 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=8671 Conte über Italiens Fußball: „In anderen Ländern verfolgt man Projekte, hier diskutieren wir über Schiedsrichter!“ weiterlesen ]]> Juventus Turin ist gegen Bayern München im Viertelfinale der Champions League ausgeschieden. Nach dem 0:2 im Hinspiel in München machte der italienische Meister im Rückspiel viel Druck, aber mit dem 0:1 nach einer Stunde war die Aufstiegsfrage endgültig geklärt und das 0:2 in der Nachspielzeit war nur noch Kostmetik.

Zu diesem Rückspiel gibt’s von unserer Seite keine taktische Analyse, sondern die Worte von Juventus-Coach Antonio Conte in der Pressekonferenz. Wo er mit einer nüchternen Brutalität offene Worte zum Zustand des italienischen Fußballs fand, wie sie in anderen Ländern auch nicht schaden würden.

„Leider ist die Situation folgende: Ich sehe keine Möglichkeit für irgendeine italienische Mannschaft, in den nächsten Jahren die Champions League zu gewinnen. Es hat sich ein ganz enormes Loch aufgetan.

Ich muss lachen, wenn ich höre, dass man mit zwei, drei Verstärkungen die Champions League gewinnen könnte. Der italienische Fußball ist stehen geblieben und das muss allen klar werden. In anderen Ländern investiert man und verfolgt Projekte, hier diskutieren wir über Schiedsrichter und über die Frauen, mit denen die Spieler ausgehen.

Ich bin davon überzeugt, dass wir alle gemeinsam den italienischen Fußball ändern müssen. Und wenn ich sage ‚alle gemeinsam‘, dann meine ich uns, die Klubs, die Tifosi, die Medien, die verschiedensten Institutionen. Ansonsten bewegen wir uns nicht vom Fleck. So ist die Lage, und es ist besser, der Wahrheit ins Auge zu blicken als uns in die Tasche zu lügen.

Wir sind an dem Punkt angelangt, den ich mir erwartet habe. Ich hatte nicht mehr und nicht weniger gehofft. Wir müssen uns eingestehen können, wenn wir distanziert wurden. Es ist sicherlich noch viel Arbeit zu tun. Wenn man Geld hat, kann man kaufen und gewinnen. Wenn nicht, braucht man Geduld. Es braucht Zeit, um sich in Europa entwickeln zu können, aber das wussten wir vorher.

Ich habe den Burschen gratuliert, weil sie etwas wichtiges vollbracht haben: Sie haben es geschafft, unter die letzten Acht in der Champions League zu kommen, zwei Jahre, nachdem wir nicht einmal in der Europa League waren, das ist außergewöhnlich. Man muss erkennen können, wenn man auf eine Mannschaft trifft, die einfach besser ist.“

– Antonio Conte, 10. April 2013

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Bayerns Umstellung nach Kroos‘ Ausfall überfordert Juventus – 2:0! https://ballverliebt.eu/2013/04/03/bayerns-umstellung-nach-kroos-ausfall-uberfordert-juventus-20/ https://ballverliebt.eu/2013/04/03/bayerns-umstellung-nach-kroos-ausfall-uberfordert-juventus-20/#comments Tue, 02 Apr 2013 23:02:55 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=8552 Bayerns Umstellung nach Kroos‘ Ausfall überfordert Juventus – 2:0! weiterlesen ]]> Alabas 1:0 nach 23 Sekunden brachte die Bayern im Viertelfinal-Hinspiel der Champions League gegen Juventus auf die Siegerstraße – mindestens ebenso wichtig war aber die intelligente Umstellung von Heynckes, als Kroos nach einer Viertelstunde verletzt raus musste. Mit der veränderten Zuteilung kam Juventus überhaupt nicht zurecht und so gab es letztlich ein 0:2, mit dem die Italiener gar nicht so schlecht bedient sind.

Bayern München - Juventus Turin 2:0 (1:0)
Bayern München – Juventus Turin 2:0 (1:0)  |  ab Minute 16

Ein Fehler von Pirlo im Spiel nach vorne, ein Querpass von Schweinsteiger, ein Gewaltschuss von David Alaba – es dauerte nicht einmal eine halbe Minute, ehe die Bayern mit 1:0 in Führung lagen. Die Hauptaufgabe der Münchner war es natürlich, möglichst Andrea Pirlo aus der Partie zu nehmen – mit der frühen Führung taten sich die Bayern damit leichter, weil die Italiener dadurch gezwungen waren, selbst aufzurücken und das Zentrum nicht so verdichten konnten, wie sie das sonst gerne tun.

Juve schiebt nach vorne

Anfangsphase
Anfangsphase

Wie schon letzten Juni beim deutschen 1:2 im EM-Halbfinale gegen Italien war Toni Kroos auch diesmal dafür zuständig, die Kreise von Pirlo einzuengen. Unterschied zu damals: Bei den Bayern blieb die rechte Seite besetzt. So konnte sich Kroos an Pirlo dranhängen, ohne Angst haben zu müssen, dass die Balance im Team verloren geht.

In den Minuten nach dem 0:1 rückte Juventus tatsächlich recht hoch auf, vor allem die Wing-Backs pushten konsequent nach vorne. Der agile Lichtsteiner und die beiden Läufer im Mittelfeld, Vidal und Marchisio, versuchten Druck aufzubauen und schnell nach vorne zu kommen; dazu war Peluso links bereit, Müller zu ignorieren und ebenso nach vorne zu gehen. Der Druck auf Pirlo allerdings – hauptsächlich eben von Kroos, aber auch Schweinsteiger und der für den gesperrten Javi Martínez in die Start-Elf gerückte Luiz Gustavo – setzten dem Taktgeber zu. So sammelte Juventus in dieser Phase zwar 60 Prozent Ballbesitz, kam aber zu keinen echten Torchancen.

Kroos‘ Verletzung schadet Juve

Nach zwölf Minuten riss sich allerdings Toni Kroos ohne Fremdeinwirkung ein Muskelbündel im Adduktoren-Bereich – für den so spielintelligenten Zehner war das Spiel natürlich vorbei, für ihn kam Robben in die Partie. Dieser ging auf seine angestammte rechte Seite, während Müller ins Zentrum wechselte und die Kroos-Rolle als Pirlo-Bewacher Nummer eins übernahm. So paradox es aber klingt: Die Verletzung eines der besten Bayern-Spielers dieser so dominanten Saison schadete den Bayern deutlich weniger als Juventus.

Dank Robben kam nun nämlich sehr viel mehr Zug zur gegnerischen Grundlinie auf die rechte Bayern-Seite. Hatte Müller zuvor seine Rolle auf der Außenbahn noch kämpferischer und und auch etwas zentraler interpretiert, ging Robben gezielt in den Rücken von Peluso und blieb nahe der Seitenlinie. Oftmals nahm er auch Lahm mit, wodurch eine 2-gegen-1-Überzahl für die Bayern entstand. Das zwang wiederum Chiellini, aus der Dreierkette nach außen zu rücken.

Adjustierung auf der Robben-entfernten Seite

Genau das nützten die Münchner durch einen geschickten Schachzug auf der anderen Spielfeldseite aus. Ribéry stand nun nicht nur sehr hoch, sondern auch sehr weit innen – zuweilen beinahe als zweiter Stürmer oder als hängender Stürmer schräg hinter Mandžukić. Das bedeutete, dass sich weniger Juve-Wingback Lichtsteiner um den Franzosen zu kümmern hatte, als viel mehr mit Barzagli der rechte Mann in der Dreierkette der Turnier. Weil aber eben Chiellini auf der Robben-Seite gebraucht wurde, stand der Rest der Dreierkette nun jeweils Mann gegen Mann ohne überzähligen Spieler. Was ziemlich massive Wirkung zeigte.

Weil die linke Seite der Bianconeri unter Vollbeschäftigung litt und auf der rechten Seite Lichtsteiner oft nicht so recht wusste, ob er Ribéry nachrennen sollte oder doch lieber auf Alaba aufpasste, war nun plötzlich enorm viel Breite im Spiel der Bayern. Instinktiv wanderten dadurch auch Vidal und Marchisio zurück, womit der ungewohnt abenteuerlustige Luiz Gustavo und der wie immer sehr umsichtige Schweinsteiger viel Platz und wenig Druck hatten. Die vor allem auf die Außenspieler des Juve-Abwehrtrios gut pressenden Hausherren (Ribéry! Mandžukić!) hatten das Spiel nun komplett unter Kontrolle, verpassten es aber, die durchaus möglichen Tore zu machen.

Pirlo neutralisiert, Stürmer eher sinnlos

Hinzu kam, dass die Spezial-Aufgabe gegen Pirlo nicht das extrem präzise Gefühl für Auf- und Zurückrücken sowie für das Bespielen der Räume erfordert, wie die Kroos hat und der mehr über Kampfkraft als über Instinkt kommende Müller weniger. Im Gegenteil: Die Wadlbeißer-Qualitäten von Müller kamen in diesem Spiel im Zentrum gegen Pirlo perfekt zu Geltung, was zur Folge hatte, dass Pirlo so gut wie gar nicht zur Geltung kam.

Was Juventus ausgleichen hätte können, wenn die beiden Stürmer sich nicht gar so passiv angestellt hätten. Matri und Quagliarella waren ihrer Mannschaft nämlich überhaupt keine Hilfe. Weder pressten sie die Bayern-Innenverteidiger Dante und Van Buyten wirkungsvoll an, um ihnen die Luft in der Spieleröffnung zu nehmen. Noch ließen sie sich weit genug zurückfallen, um Schweinsteiger und Luiz Gustavo an der Gestaltung zu hindern. Die Juve-Stürmer trabten nur sinnlos zwischen den Reihen herum, bis sie nach etwa einer Stunde völlig zu Recht per Doppelwechsel vom Spielfeld mussten.

Kurz, nachdem der einmal mehr beeindruckend fleißige Mandžukić einen nur mäßig von Buffon parierten Schuss von Luiz Gustavo zu Müller querlegte und dieser aus zwei Metern mühelos das 2:0 markierte. Zwar stand Mandžukić zuvor womöglich knapp im Abseits, was aber nichts daran ändert, dass das zweite Bayern-Tor überfällig war und der Spielstand danach Juve immer noch ein wenig schmeichelte.

Umstellungen von Conte

Mit Mirko Vučinić und Sebastian Giovinco kamen nun zwei Spieler, die es gewohnt sind, als hängende Spitze zu agieren. Vor allem Vučinić stellte sich nun Luiz Gustavo deutlich williger in den Weg als Matri zuvor; zudem brachte der Montenegriner lange vermisste Direktheit und Zug zum Tor ins Spiel des italienischen Meisters. Das erforderte auch, dass Lahm wieder aufmerksamer nach hinten zu arbeiten hatte.

Schlussphase
Schlussphase

Eine weitere Umstellung nahm Juve-Coach Conte eine Viertelstunde vor Schluss vor, indem er Pogba statt Peluso brachte und auf ein nicht ganz ausgewogen wirkendes 4-4-2 umstellte. Das bedeutete eine diametrale Änderung von allem, wofür das 3-5-2 in Turiner Interpretation steht: Nun gab es jeweils zwei Flügelspieler, statt nur einen – in der Theorie, denn während Chiellini die Umstellung sichtlich schwer fiel und er sich nicht so recht nach vorne traute, ließ Lichtsteiner die Schnittstelle zu Barzagli durch seine hohe Positionierung weit offen.

Zudem gab es im Zentrum nun nicht mehr einen Taktgeber und zwei Laufwunder, sondern zwei Passspieler und gar keine Läufer mehr. Damit aber konnten die Bayern ihre Überzahl im Zentrum so ausspielen, dass von Pirlo und Pogba keine wirklich gewinnbringenden Pässe kamen.

Diese letzte Umstellung von Conte wirkte schon ein wenig verzweifelt und die Mannschaft wusste auch nicht so wirklich damit umzugehen. Womit sich auch am 0:2 nichts mehr änderte.

Fazit: Juve kam mit Bayern-Adjustierungen nicht klar

Juventus war drauf und dran, das Spiel in die Hand zu nehmen, als die Bayern durch Kroos‘ Verletzung zur entscheidenden Umstellung gezwungen wurden – mit der Juventus sichtlich überfordert war. Vidal und Marchisio hingen zwischen „Hinten helfen“ und „Bayern-Mittelfeld unter Druck setzen“ und machten letztlich beides nicht gut genug. Der einzige Vorwurf, den sich die Bayern gefallen lassen müssen: Nicht den durchaus möglichen und auch durchaus verdienten noch höheren Sieg geschafft zu haben.

Das Zwei-Tore-Defizit lässt gerade noch zu, dass Juventus kleine Hoffnungen haben darf. Dafür muss sich Conte aber mit Sicherheit etwas ziemlich Schräges einfallen lassen, denn mit dem gewohnten 3-5-2 kamen die Bayern gut zurecht. Zudem werden die Münchner von der untypisch italienischen Top-Stimmung in der modernen Juventus-Arena nicht so eingeschüchtert sein wie die meisten Serie-A-Teams.

Es ist also noch nicht der Deckel drauf – frag nach bei Arsenal – aber so gut wie.

(phe)

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Juve findet die Räume, Chelsea kommt nicht zurecht: Di Matteo nach 0:3 raus! https://ballverliebt.eu/2012/11/20/juve-findet-die-raume-chelsea-kommt-nicht-zurecht-blues-nach-03-vorm-aus/ https://ballverliebt.eu/2012/11/20/juve-findet-die-raume-chelsea-kommt-nicht-zurecht-blues-nach-03-vorm-aus/#comments Tue, 20 Nov 2012 22:42:45 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=8032 Juve findet die Räume, Chelsea kommt nicht zurecht: Di Matteo nach 0:3 raus! weiterlesen ]]> In den letzten anderthalb Jahren hat Juventus Turin nur ein einziges Serie-A-Spiel verloren. Und mit dem 3:0 gegen Chelsea hat man nun auch den Einzug ins CL-Achtelfinale in eigener Hand. Weil sich Blues-Trainer Di Matteo zwar etwas überlegte, um dem für englische Teams ungewohnten 3-5-2 von Juve zu begegnen. Das aber überhaupt nicht funktioniert hat.

Juventus – Chelsea 3:0 (1:0)

Juventus ist bekannt dafür, im gewohnten 3-5-2 die Flügelspieler extrem weit nach vorne zu schieben – das galt es für Chelsea-Coach Roberto di Matteo zu bedenken. Er begegnete dem, indem er Ashley Cole links (gegen Lichtsteiner) sehr hoch agieren ließ, dafür auf der anderen Seite mit Azpilicueta einen gelernten Außenverteidiger auf die rechte Mittelfeld-Position stellte und Ivanovic dafür Kwadwo Asamoah über weite Strecken in Manndeckung nahm.

So konnte sich Ivanovic aus der Position ziehen lassen, mit Azpilicueta war aber weiterhin eine Absicherung da. Das hatte allerdings zur Folge, dass die rechte Seite von Chelsea offensiv praktisch nicht stattfand. Letztlich funktionierte das 4-4-1-1 von Di Matteo aber nicht nur rechts, sondern als Ganzes überhaupt nicht.

Matas Positionierung gibt Juventus Raum

Juan Mata war nominell im linken Mittelfeld aufgestellt, agierte dort aber sehr hoch und vor allem rückte er immer wieder sehr weit ein, agierte quasi als zweiter Zehner neben Oscar. Somit brauchte sich Juves rechter Wing-Back, Stephan Lichtsteiner, überhaupt keine Gedanken um die Defensiv-Arbeit machen und konnte nach vorne marschieren, wie es ihm gerade lustig war. Mit Cole hatte er nur einen Gegenspieler (anstatt zwei, wie gegen ein 4-4-1-1 üblich) und in der Tat war Lichtsteiner eher Flügelstürmer.

Die zentrale Positionierung von Mata zwang Ramires, aus dem Zentrum nach außen abzukippen um Cole etwas zu helfen. Das wiederum machte aber in der Mitte die Räume für Arturo Vidal auf; zudem bewegten sich Quagliarella und vor allem Vucinic hervorragend zwischen den Linien. Juventus hatte das Spiel komplett unter Kontrolle und Chelsea lief, von vereinzelten Kontern, der Musik hinterher.

Oscar gegen Pirlo

Chelseas brasilianischer Jungstar Oscar – der letztes Jahr bei der U-20-WM mit seinen drei Toren im Finale international auf sich aufmerksam machte – war als hängende Spitze hinter Hazard aufgeboten und agierte dort gegen Andrea Pirlo. Wenn er mit seiner Schnelligkeit und seiner guten Technik gegen den Altmeister gehen konnte, hatte er auch gute Szenen, wie beim wegen Abseits nicht gegebenen Tor nach rund zehn Minuten. Über die Spielzeit aber hatte Pirlo klar die Oberhand. Wohl ein Mitgrund, weshalb es Mata immer weiter ins Zentrum zog.

Der klare Punktsieg von Pirlo gegen Oscar ist ein Spiegelbild für das ganze Spiel: Chelsea wirkte seltsam überhastet und verlor viele Bälle relativ billig schon im Spielaufbau, auch weil Juve hier guten Druck ausübte. Schnell war den Blues der Mut genommen, Anspiele schnell weiterzuleiten und nach vorne zu spielen, stattdessen wurde eher der Quer- und der Rückpass gesucht. Der italienische Meister hingegen spielte kam nach Ballgewinnen schnell und direkt in die Spitze. Die 1:0-Pausenführung war hochverdient.

Platz zwischen den Reihen

Nach dem Seitenwechsel bemühte sich Chelsea, aktiver und schneller nach vorne zu kommen. Das hieß, dass einer aus dem Mittelfeld-Duo Ramires/Mikel immer mehr aufrückte; die Innenverteidiger rückten aber nicht in ausreichendem Maße nach. Hatten sich die Juve-Stürmer schon davor oft geschickt zwischen den Reihen bewegt, wurde dort der Platz nun immer mehr und mit dem laufstarken Marchisio, dem sehr aktiven Vidal und den klugen Pässen von Pirlo war Juventus immer näher daran, selbst das Tor zu erzielen, als Chelsea, den Ausgelich zu machen.

So war es beinahe logisch, als das 2:0 nach einer Stunde genau deshalb fiel, weil eine Flanke von Asamoah – der nach der Auswechslung des defensiven Azpilicueta mit Moses nun einen offensiveren Gegenspieler und daher in dessen Rücken mehr Platz hatte – den Weg vor die Abwehr gefunden hat, wo Vidal an der Strafraumgrenze Platz ohne Ende hatte. Dass sein Schluss noch abgefälscht wurde, war für Chelsea Pech; aber über das 0:2 konnte sich Chelsea nicht beschweren.

Di Matteo gibt das Mittelfeld auf

In der Folge nahm Di Matteo Mikel aus dem Spiel und brachte Torres; Hazard spielte dafür nun einen offensiven Achter. Juventus reagierte darauf, indem man sich – logisch, mit dem 2:0 im Rücken – zurückzog, Chelsea kommen ließ und darauf lauerte, in das nun völlig entblößte Mittelfeld hinein Konter zu fahren.

So hatte Chelsea nun zwar viel vom Ball, aber konnte daraus wenig Nutzen ziehen. Der frisch gekommene Torres hatte es mit einer massierten Abwehr zu tun und konnte nie sein Tempo in die Waagschale werfen. Wie generell Chelsea das Spiel zu wenig breit machte und die Fünferkette von Juventus – Caceres (für Lichtsteiner) und Asamoah spielten nun natürlich 40 Meter weiter hinten als in der ersten Stunde – stand sicher.

Und in der Nachspielzeit gab es dann sogar durch einen Konter noch das 3:0 durch den eingewechselten Giovinco. Juventus fuhr also einen auch in der Höhe verdienten Sieg ein und braucht nun noch einen Punkt auswärts bei Shachtar Donetsk, wobei die Ukrainer schon für das Achtelfinale qualifiziert sind.

Fazit: Bei Chelsea stimmte wenig, bei Juve passt so gut wie alles

Ivanovic‘ Manndeckung für Asamoah mit der Absicherung von Azpilicueta, Coles hohe Positionierung gegen Lichtsteiner mit dem heraus rückenden David Luiz – Di Matteo hatte sich ganz deutlich etwas überlegt, wie er mit den offensiven Wing-Backs von Juventus umgehen will. Alleine, diese Maßnahmen fruchteten nicht und in der Zentrale wurde man vom perfekt eingespielten Juventus-Trio überrannt. Im Rücken des Mittelfelds gab es zu viele Räume, in denen sich Quagliarella und Vucinic mit ihren intelligenten Laufwegen austoben konnten.

Es hat also recht wenig gestimmt, beim Titelverteidiger. Auch verwunderlich, warum Di Matteo aus einer defensiven Grundhaltung heraus nicht Torres beginnen ließ, als es eher Räume gab – sondern ihn erst brachte, als sich Juventus zurück zog und der Spanier seine Stärken unmöglich ausspielen konnte.

Auf der anderen Seite hat Juventus gezeigt, warum man in der Serie A seit anderthalb Jahren de facto konkurrenzlos ist und, sofern der Punkt in Donetsk noch geholt wird, sicherlich auch im weiteren Verlauf dieser Champions-League-Saison in Team ist, gegen das sicher keiner spielen will. Die Abwehr steht sicher, die Wing-Backs sorgen für ordentlich Betrieb, das Mittelfeld ist routiniert, laufstark und ballsicher – und die Stürmer bewegen sich zwischen den Reihen, dass es für den Gegner ein Horror ist.

Womit die Turiner eigentlich alle Klischees, die man über italienische Mannschaften so hat, widerlegt.

(phe)

UPDATE: Am Tag nach diesem Spiel hat Chelsea Roberto di Matteo entlassen.

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Conte reagiert richtig auf Milans Flügel-Attacke – Juventus rettet ein 1:1 https://ballverliebt.eu/2012/02/26/conte-reagiert-richtig-auf-milans-flugel-attacke-juventus-rettet-ein-11/ https://ballverliebt.eu/2012/02/26/conte-reagiert-richtig-auf-milans-flugel-attacke-juventus-rettet-ein-11/#comments Sun, 26 Feb 2012 09:09:01 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=6789 Conte reagiert richtig auf Milans Flügel-Attacke – Juventus rettet ein 1:1 weiterlesen ]]> Spitzenspiele in der Serie A – 90 Minuten gegenseitiger Würgegriff im Zentrum? Nicht beim diesem Duell des Ersten Milan gegen den Zweiten Juventus. Das wurde nämlich konsequent auf die Außenbahnen getragen! Erst von Milan, weshalb auch ohne den gesperrten Ibrahimovic die logische Führung fiel. Dann von Juventus, wodurch sich die Turiner das 1:1 verdiente.

AC Milan - Juventus Turin 1:1

Das mit der Dreier-Abwehrkette ist so eine Sache. In Italien feiert sie derzeit ein grandioses Comeback, hauptsächlich, weil es viele Teams in der Serie A grundsätzlich am Flügelspiel vermissen lassen. Darum sind viele Trainer dazu übergegangen, aus den Außenverteidigern Wing-Backs zu machen um diese Schwachstelle beim Gegner zu nützen. Napoli erreichte so letztes Jahr den dritten Platz, seither machen viele genau das nach.

So auch Juve-Trainer Antonio Conte. Er hatte letzten Sommer das Trainer-Amt des überforderten Gigi Delneri übernommen und konnte sich, weil der Europacup-Platz verpasst wurde, auf die Liga konzentrieren. Im Laufe der Saison stellte auch er auf eine Dreierkette um – die Turnier haben die wenigsten Gegentore kassiert, noch kein einziges Spiel verloren und liegen in der Tabelle nur deshalb hinter Milan, weil man weniger Spiel ausgetragen hat.

Am falschen Fuß erwischt

Die Idee hinter dem Einsetzen einer Dreierkette gegen Milan war grundsätzlich nachvollziehbar: Die Rossoneri sind bekannt dafür, „Flügelspiel“ nur vom Hörensagen zu kennen – oft hat man bei Milan den Eindruck, es stünde unter Strafe, näher als 15 Meter zur Seitenlinie zu kommen. Genau diesen Platz wollte Conte mit den Wings-Backs Lichtsteiner und Estigarribia ausnützen. Womit er nicht gerechnet hat: Milan setzte ungewohnterweise auf konsequentes Flügelspiel.

Robinho wechselte zwar immer wieder die Seite, zumeist aber machte er sich als klassischer Linksaußen im Rücken von Stephan Lichtsteiner breit, unterstützt von Urby Emanuelson (der für den angeschlagenen Boateng spielte). Weil von hinten auch Antonini viel nach vorne machte, wurde Lichtsteiner von drei Leuten überrannt und war damit, weil ihm auch niemand half, komplett überfordert. So kam nach vorne vom Schweizer nichts und defensiv wackelte der Verbund gehörig.

Milan bohrt Problem-Zonen konsequent an

Juventus versuchte, das von Lichtsteiner gelassene Offensiv-Loch dadurch zu stopfen, indem sich Arturo Vidal aus dem Zentrum auf die rechte Seite orientierte, was aber nur ein neues Problemfeld aufriss – weil Sulley Muntari (der statt des angeschlagenen Seedorf ran durfte) eine sehr aktive Rolle einnahm, wenn es darum ging, sich im Rücken von Vidal in die Offensive einzuschalten.

Hinzu kam, dass Pirlo vom guten Emanuelson wenig Zeit gelassen wurde, sich Passempfänger zu suchen und diese auch anzuspielen. So hatte Juventus zwar etwas mehr Ballbesitz, konnte damit aber wenig machen – Lichtsteiner war eingeschüchtert, Estigarribia litt auf der anderen Seite unter der bescheidenen Leistung von Marchisio, die Spitzen Borriello und Quagliarella bewegten sich schlecht. Milan dafür stieß nach Ballgewinn konsequent in die defensiven Problemzone von Juve.

Was belohnt wurde: Nocerino erzielte nach einer Viertelstunde das 1:0 (wenn auch freundlich unterstützt von Bonnucci, der erst einen Fehlpass in der Spieleröffnung schlug und dann den Schuss auch noch unhaltbar abfälschte), und wenig später markierte Muntari eigentlich das 2:0 – wie es dem Referee-Team gelingen konnte, nicht zu sehen, dass der Ball deutlich hinter der Linie war, ist schon mehr als erstaunlich. Milan war deutlich die bessere Mannschaft.

System-Rochade bei Juventus

Zweite Halbzeit

Conte erkannte das Problem auf der rechten Abwehrseite und stellte für die zweite Halbzeit auf eine Viererkette um. Er brachte Pepe für Estigarribia, der neue Mann drückte Antonini nach hinten, sodass Lichtsteiner hinten bleiben konnte. Damit musste er nicht mehr für das alleinige Flügelspiel sorgen und konnte zudem den für den äußerst anonymen Pato ins Spiel gebrachte Stephan el Shaarawy (ja, ein Italiener, auch wenn’s nicht so klingt) aufpassen.

Juventus sah nun deutlich komfortabler aus. Die Rolle von Estigarribia auf der linken Seite nahm Chiellini ein, der permanent nach vorne marschierte und dabei ungehindert bis beinahe zur Grundlinie gehen konnte. Vor ihm spielte erst Quagliarella, dann Vucinic ein Mittelding aus Stürmer und Linksaußen.

Mit Pirlo, der immer noch von Emanuelson (und dann von Ambrosini) neutralisiert wurde, war Chiellini der Dreh- und Angelpunkt in der Juve-Offensive. Milan machte immer weniger nach vorne – Bonucci hatte ein Auge auf Robinho, Lichtsteiner hatte El Shaarawy gut unter Kontrolle, so fiel es den Gastgebern auch deutlich schwerer, sich vorne so auszubreiten wie in der ersten Hälfte.

Juventus wurde letztlich für die Umstellungen und das Bemühen, das Spiel unter die eigene Kontrolle zu bringen belohnt – und die Maßnahme, Matri ganz nach vorne zu stellen und Vucinic, wie es dem Montenegriner lieber ist, eher über die Flügel kommen zu lassen, wurde mit dem verdienten Ausgleich kurz vor Schluss belohnt. Der Ausschluss von Vidal, der in der 90. Minute Mark van Bommel von hinten umschnitt, wird für die Turiner erst nächste Woche gegen Chievo für Überlegungen sorgen müssen. Hier hatte er keine Auswirkungen mehr.

Fazit: Juve stellt richtig um und wird belohnt

Es war ein durchaus unterhaltsames Spitzenspiel in der Serie A – keine Selbstverständlichkeit, oft genug erstickten diese vor allem in der letzten Saison im Würgegriff des beidseitigen 4-3-1-2 und der Entstehenden Enge im Zentrum. Dieses Spiel aber wurde, gänzlich Italien-untypisch, auf den Außenbahnen entschieden. Erst hatte Milan die klaren Vorteile, weil man Juventus mit dem eigenen Breitmachen des Spiels komplett am falschen Fuß erwischte.

Conte reagierte aber völlig richtig, entlastete Lichtsteiner, stellte auf die Viererkette um und sorge mit den beiden Neuen im Angriff – Vucinic und Matri – boten deutlich bessere Bewegung und mehr Gefahr an als das die Totalausfälle Borriello und Quagliarella vor der Pause. So endete das Spiel letztlich mit einem korrekten Remis.

(phe)

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Doppelte angezogene Handbremse https://ballverliebt.eu/2010/11/04/doppelte-angezogene-handbremse/ https://ballverliebt.eu/2010/11/04/doppelte-angezogene-handbremse/#comments Thu, 04 Nov 2010 20:07:29 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=3218 Doppelte angezogene Handbremse weiterlesen ]]> Beide Teams brauchten einen Sieg. Aber keine der beiden Mannschaften spielte auch so – Juventus Turin und die Salzburger Bullen trennen sich mit einem 0:0, das keinem weiterhilft. Das Spiel mutete seltsam an, weil bis zum Schlusspfiff keines der beiden Teams den Eindruck erweckte, mit aller Macht den Erfolg anzustreben.

Juventus Turin - RB Salzburg 0:0

Systematisch gab’s keine Unterschiede zum Hinspiel: Juve agierte auch im heimischen Olimpico mit einem 4-4-2, in dem die Mittelfeldreihe ziemlich auf einer Linie agierte und mit Del Piero als mitunter hängender Spitze hinter Amauri. Dafür musste der gelernte Außenstürmer Simone Pepe, wie zuletzt schon in der Serie A, als Linksverteidiger aushelfen. Zum einen aus der Not geboren – De Ceglie ist nicht fit – und zum anderen natürlich, um über diese Seite nach vorne aktiv werden zu können.

War nur in der ersten halben Stunde nicht. Die Turiner ließen den Salzburgern über weite Strecken den Ball, pressten auch nicht wirklich, sondern empfingen die Bullen hinter der Mittellinie mit der doppelten defensiven Viererreihe. Bei den Salzburgern spielte Jantscher statt des verletzten Dusan Svento, ansonsten war es das gewohnte Personal. Schiemer agierte als Sechser vor allem gegen den Ball extrem defensiv und ließ sich beinahe auf die Höhe der Innenverteidiger fallen, sobald Juve in Ballbesitz kam – und sei es 40 Meter vor ihm. Die Folge war, dass Krasic links und Marchisio rechts, sobald sie die Situation erkannte hatten, immer wieder kurz nach der Mittellinie nach innen zogen und sich des vielen Platzes bedienten. Somit wurden nachtürlich Schwegler bzw. Hinteregger immer wieder weit in die Mitte gezogen, was für Motta und vor allem Pepe Räume hätte schaffen können. Wenn diese ihn auch ausgenützt hätten.

Passives Juve, kontrolliertes Salzburg

Denn Juve wirkte wie schon beim 1:1 im Hinspiel gerade in der ersten halben Stunde extrem passiv, als ob man einen Salzburger Sturmlauf erwartet hätte. Der junge Manuel Giandonato (der 19-Jährige gab seine Startelf-Premiere) und Mohamed Sissoko im Zentrum agierten recht defensiv und schalteten sich nur zögerlich in die Offensive ein.

Bei den Bullen wechselten Zárate und Jantscher im Laufe der ersten Hälfte mitunter die Seiten, was sich allerdings kaum auswirkte. Der Chef im Salzburger Mittelfeld war ohnehin David Mendes da Silva: Der Holländer war nominell auf halblinks postiert, war aber im Grunde überall zu finden, wo es defensiv Löcher gab oder es offensiv nicht über die Flanken ging. Pokrivac indes war der Enforcer im Mittelfeld, er eroberte viele Bälle.

Nach einer halben Stunde (der gute Marchisio-Freistoß war wohl ein Weckruf) stieg Juve allerdings dann doch ein wenig auf’s Gas, nachdem die Bullen zwar das Spiel offen hielten, aber keine wirklich gefährlichen Aktionen vor das Tor bringen konnten. Hier passten Pepe (unterstützt von Marchisio) und Motta hervorragend auf, Wallner machte gegen Bonnucci und Legrottaglie keinen Stich.

Kurz nach der Pause reagierte Del Neri auf das nach vorne nicht überzeugende Spiel seiner Mannschaft und nahm mit Giantonato einen defensiven Mittelfespieler raus; dafür ging Marchisio nach halblinks, Pepe rückte ins Mittelfeld und der eingewechselte Liviero machte nun den Linksverteidiger. Das Signal war klar: Mehr Zug nach vorne im Mittelfeld, die Bullen mit mehr Offensivspielern weiter hinten binden. Juve machte die Räume im Mittelfeld nun wesentlich besser eng als vor dem Seitenwechsel; die Turiner versuchten nun vermehrt, den ballführenden Salzburger quasi einzukesseln.

Die Italiener (ja, bei Juve waren immerhin neun solche auf dem Platz) konnten nun das Spiel schon auf Höhe der Mittellinie kontrollieren und kamen mit schnellen Steilpässen auch vermehrt vor das Salzburger Tor – ohne allerdings viel damit anfangen zu können. Andererseits aber versuchten nun auch die Bullen den vermehrten Platz hinter der Juve-Mittelfeldreihe auszunützen, vor allem Schiemer traute sich vermehrt in den offenen Raum.

Del Neri bringt die Kindergarten-Fraktion

Nach einer Stunde nahm Del Neri dann den recht wirkungslosen Krasic vom Platz und brachte mit ÖFB-Junior Marcel Büchel (das ist der, den Andi Heraf vor der U19-EM öffentlich zur Sau machte) eine frische Kraft für die linke Seite; Simone Pepe wechselte auf rechts. Der Wuschelkopf fügte sich recht ordentlich ein. Stevens reagierte auf die aufgerückte Mittelfeldreihe der Turiner, indem er Christoph Leitgeb für Pokrivac einwechselte. Er sollte als offensiv stärkerer Spieler diese Räume ausnützen; der Blondschopf war auch gleich viel unterwegs – links, rechts, zentral, aber Zug zum Tor war nicht sofort zu erkennen.

Juventus - Salzburg 0:0 (Schlussphase)

Doch je näher sich das Spiel seinem Ende näherte, desto mehr legten die Bullen ihre Angst vor einem Gegentor ab, Leitgeb und Jantscher suchten und fanden sich nun häufiger, und gegen den offensiv unsichtbaren Pepe traute sich auch Hinteregger immer mehr nach vorne – Salzburg kontrollierte das Spiel ab der 70. Minute (wenn auch immer noch mit nicht ganz gelöster Handbremse), Juve fand kaum mehr statt. Weshalb Del Neri mit Giannetti einen weiteren Jungspund vor die Spitze brachte und im Mittelfeld auf eine Dreierkette umstellte (Sissoko, Marchisio, Büchel), mit Del Piero zentral hinter den Spitzen Giannetti und Amauri – also auf ein 4-3-1-2.

Juventus versuchte in der Nachspielzeit noch, das goldene Tor doch noch zu erzielen, aber mehr als eine schaumgebremste Schlussoffensive war auch das nicht. Seltsamerweise schienen beide Teams mit der torlosen Punkteteilung nicht ganz unzufrieden zu sein. Zu der es letztlich auch kam.

Fazit: Ein 0:0 mit zwei Verlierern

Angesichts der Ausgangsposition in der Gruppe – beide Mannschaften brauchten einen Sieg – mutet dieses Spiel äußerst seltsam an. Denn beide Mannschaften schienen über weite Strecken des Spiels kein allzu großes Problem damit zu haben, mit einem 0:0 aus der Partie zu gehen – bei Salzburg war das Bemühen noch etwas mehr zu erkennen. Aber das Signal, das Juve-Coach Del Neri mit dem Einwechseln seiner Kindergarten-Fraktion setzte, war schon etwas seltsam. Wenn man keine echten Optionen mehr auf der Bank hat (so wie etwa die Bayern in Cluj), dann lässt man Wechsel halt bleiben.

So gab’s beiderseitige Kontrolle im Mittelfeld, wenige sprühende Ideen nach vorne, mehr Handwerk als Glanz. Die Vorteile im Spielverlauf pendelten immer wieder leicht, letztlich konnte sich aber keine Mannschaft als die Bessere etablieren. Womit das 0:0 im Endeffekt zwar korrekt ist, aber keinem auch nur irgendwas weiterhilft.

(phe)

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Gute Wechsel retten Juve den Punkt https://ballverliebt.eu/2010/10/22/gute-wechsel-retten-juve-den-punkt/ https://ballverliebt.eu/2010/10/22/gute-wechsel-retten-juve-den-punkt/#comments Fri, 22 Oct 2010 15:01:10 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=3053 Gute Wechsel retten Juve den Punkt weiterlesen ]]> Salzburg holt den ersten Punkt in der laufenden EL-Gruppenphase. Gegen eine recht biedere Mannschaft von Juventus Turin zeigten die Bullen eine ordentliche Leistung, sodass das Resultat von 1:1 absolut in Ordnung geht. Gelungene Wechsel von Juve-Coach Del Neri retteten den Rossoneri in der zweiten Hälfte den Punkt.

RB Salzburg - Juventus Turin 1:1

Der italienische Fußball ist komplett am Sand. Das zeigte sich bei der WM recht deutlich. Das zeigt sich aber auch auf Klub-Ebene, wie bei der schockierenden Leistung von Milan bei Real Madrid. Und das wurde auch beim recht uninspirierten Auftritt von Juventus in Salzburg einigermaßen klar. Nur Inter ist da international noch relevant – dort spielen aber keine Italiener.

Konservative Formationen

Bei Juventus waren es im Europa-League-Spiel in Salzburg deren sieben. Juve-Trainer Gigi del Neri ließ sein Team in einem 4-4-2 auflaufen, in dem mit Alessandro del Piero einer der beiden Stürmer etwas zurückgezogen agierte; aber oft nicht weit genug hinten, um es wirklich als 4-4-1-1 bezeichnen zu können. Bei den beiden Spielern im zentralen Mittelfeld orientierte sich Sissoko eher nach hinten, Marchisio eher nach vorne. Von den Flügeln war der Uruguayer Jorge Martínez auf rechts der etwas aktivere der beiden, er hatte im jungen Martin Hinteregger bei dessen Europacup-Debüt einen eifrigen Gegenspieler. Simone Pepe auf der anderen Seite kam gegen Christian Schwegler überhaupt nicht zur Geltung.

Bei Salzburg wurde offenkundig, dass sich die Mannschaft als Außenseiter wesentlich leichter tut. So war die Aufstellung von Stevens diesmal gut durchdacht und erfüllte ihren Zweck. Die zentralen Positionen in der offensiven Kette im 4-1-4-1 waren mit David Mendes da Silva und Nikola Pokrivač mit eher defensiven Akteuren besetzt. Die beiden rückten so nach hinten, wenn es notwendig war. Andererseits glänzte aber Mendes da Silva mit einigen guten Bällen nach vorne und Pokrivač als Unterstützung von Hinteregger und Švento auf der vor der Pause deutlich aktiveren linken Salzburger Seite. Die rechte mit Gonzalo Zárate blieb blass, auch weil Mendes da Silva dieser Flanke eher die kalte Schulter zeigte.

Den Bullen wurde es von Juve aber nicht allzu schwer gemacht, das Spiel offen zu halten, denn die Turiner verzichteten vollständig auf jedes Pressing; Alessandro del Piero rieb sich in vielen Eins-gegen-Eins-Situationen auf und bremste jeden Angriffsversuch; an Simone Pepe auf der linken Angriffsseite lief das Spiel völlig vorbei. Durchdachter Spielaufbau suchte man bei Juventus vergebens. So durften sich die Italiener auch nicht beschweren, als Švento nach einem weiteren guten Pass von Mendes da Silva Grygera und Bonnucci austanzte und nach etwas mehr als einer halben Stunde auf 1:0 für die Bullen stellte. Angedeutet hatte sich das nicht, unverdient war es aber auch nicht.

Gute Umstellungen von Del Neri

Salzburg - Juventus 1:1 (Zweite Hälfte)

In der Halbzeit stellte Del Neri dann um: Für den unsichtbaren Pepe kam Neuzugang Miloš Krasić für die rechte Seite, dafür wechselte Martínez auf die linke. Wie es seine Art ist, blieb Krasić aber nicht stur an der Seitenlinie, sondern zog immer wieder nach innen, mitunter bis in die andere Seite des Platzes. So machte er es auch vor seinem Tor drei Minuten nach Wiederanpfiff, auch wenn dieses umstritten war – der auf dem Hosenboden liegende Hinteregger reklamierte ein Foulspiel.

Auch wenn Krasić ansonsten keine wirkliche Alternative im Spiel nach vorne war, schaffte er es doch, Hinteregger und Švento zu binden und somit deutlich einzubremsen. Der auf die andere Flanke gewechselte Martínez konnte nun etwas mehr auf sich aufmerksam machen und hatte einige gute Szenen gegen Schwegler; Zárate kümmerte sich nicht allzu viel um die Defensivarbeit. Der Uru wandelte aber nach etwa einer Stunde hart am Ausschluss und war wohl nur noch einen bösen Blick zum Schiedsrichter von diesem entfernt, weshalb Del Neri reagieren musste. Er nahm Martínez vom Platz und brachte mit Felipe Melo einen Sechser.

Marchisio ging nun auf die Flanke und der eingewechselte Brasilianer übernahm dessen Posten im zentralen Mittelfeld. Und sofort schwang sich Felipe Melo auf, der beste Mann seiner Mannschaft zu werden. Defensiv hatte er (den für den angeschlagenen Mendes da Silva gekommenen) Leitgeb gut im Griff, und mit punktgenauen 40m-Pässen setzte er Amauri und Del Piero immer wieder gekonnt ein. Die Bullen hatten hier auch etwas Glück, nicht in Rückstand zu geraten – vor allem, nachdem Krasić einen starken Pass von Felipe Melo fahrlässigerweise allein stehend über das Salzburger Tor jagte.

Es muss allerdings gesagt werden, dass dies nun die einzige Form des Juve-Offensivspiels war. Weiterhin gab es keinerlei Pressing, kaum Druck über die Seiten, Del Piero war nur aus Freistößen eine Gefahr. Allerdings war es auf Salzburger Seite nicht so, dass das wirklich ausgenützt worden wäre: Wallner war bei den umsichtigen Innenverteidigern Chiellini und Bonnucci in guten Händen, Švento hatte nun mit Krasić zu tun und blieb spätestens bei Grygera (und später bei Marco Motta) hängen, Leitgeb kam gegen den starken Felipe Melo kaum zur Geltung und Zárate zeigte konstant wenig. So darf es durchaus verwundern, dass der Argenitinier erst zehn Minuten vor Schluss seinen Platz für Jakob Jantscher räumen musste.

Dieser zeigte sich dann gegenüber seiner schlechten Form der letzten Wochen etwas verbessert und auch durchaus aktiv und willig, aber der Siegtreffer gelang den Salzburgern nicht mehr. Auch, weil das ungarische Schiri-Gespann nicht auf die hirnlosen Reklamationen der Salzburger hereingefallen sind, der Pass auf den drei Meter im Abseits stehenden Roman Wallner wäre von einem Juve-Spieler gekommen – zwar wurde der Pass fraglos von einem italienischen Bein abgefälscht; um das Abseits aufzuheben, muss aber eine aktive Bewegung vorhanden sein – und die war eindeutig nicht gegeben.

Fazit: Neutralisation auf mäßigem Niveau

Keine Frage, mit eventuellem Champions-League-Niveau hatte dieses Spiel wenig bis gar nichts zu tun. Salzburg zeigte gemessen an den letzten Wochen aber eine durchaus ansprechende und taktisch zumeist recht durchdachte Leistung. Diese reichte, um eine wirklich nicht auf europäischem Niveau agierende Mannschaft von Juventus Turin in Schach zu halten.

Der Punkte geht für beide Mannschaften in Ordnung; Salzburg hatte etwas mehr vom Spiel und Juventus die etwas besseren Chancen. Auf das Potential des Gruppenersten Manchester City fehlen beiden Teams aber Welten.

(phe)

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