Grödig – Ballverliebt https://ballverliebt.eu Fußball. Fußball. Fußball. Thu, 25 Apr 2019 05:21:27 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.7.2 20 Jahre kein direkter Wieder-Abstieg: So lief es für die Aufsteiger https://ballverliebt.eu/2019/04/24/20-jahre-kein-direkter-wieder-abstieg-so-lief-es-fuer-die-aufsteiger/ https://ballverliebt.eu/2019/04/24/20-jahre-kein-direkter-wieder-abstieg-so-lief-es-fuer-die-aufsteiger/#respond Wed, 24 Apr 2019 21:49:30 +0000 https://ballverliebt.eu/?p=15756 20 Jahre kein direkter Wieder-Abstieg: So lief es für die Aufsteiger weiterlesen ]]> Vorwärts Steyr wird am Ende dieser Saison aller Voraussicht nach aus der 2. Liga absteigen. Genau wie Vorwärts Steyr vor exakt 20 Jahren aus der Bundesliga abgestiegen ist. Was damals niemand ahnen konnte: Es sollte in der Bundesliga für zwei Jahrzehnte das letzte Mal bleiben, dass ein Aufsteiger direkt wieder in die 2. Liga hinunter muss.

In dieser Saison wird es mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit einen der beiden Bundesliga-Neuankömmlinge erwischen. Wacker Innsbruck oder TSV Hartberg – einer aus diesem Duo muss wohl runter. Wir blicken zurück: Das waren die 20 Aufsteiger, die die Klasse hielten.

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1998/99: Vorwärts Steyr (Abstieg)

Die Steyrer sind 1998 schon finanziell halbtot aufgestiegen. Die Lizenz gab’s nur mit drei Minuspunkten, der Zweitliga-Zweite Spittal wollte sich sogar in die Bundesliga reinklagen.

Steyr, mit Rudi Eggenberger als Trainer in die Saison gestartet, war völlig überfordert. Bis in den September hinein lief man mit Minuspunkten herum, im ganzen Herbst gab es nur einen einzigen Sieg (ein 2:1 gegen Tirol). Der im Winter gekommene deutsche Trainer Jürgen „Wundermann“ Sundermann brachte die „Göttinger Gruppe“ als Sponsor mit, die Hoffnungen auf den Turnaround zerstoben aber schnell.

Vorwärts spielte noch bis zum Winter 1999/00 in der zweiten Liga, holte dort sagenhafte vier Punkte und musste dann den Spielbetrieb einstellen und ganz unten wieder anfangen.

1999/00: Schwarz-Weiß Bregenz (Neunter)

Erstmals waren in der Saison 1999/00 zwei Teams aus Vorarlberg in der Bundesliga vertreten – dem Aufstieg von Bregenz sei Dank.

Der Schritt in die höchste Klasse war für den Klub von Hans Grill und die Truppe von Trainer Srdjan Gemaljevic zunächst aber doch ein großer. Man brauchte ein halbes Jahr, um sich einigermaßen zu akklimatisieren; Bregenz überwinterte als Tabellenletzter. Im Frühjahr aber ging es Schritt für Schritt nach vorne, dazu profitierte man davon, dass der Lokalrivale aus Lustenau im Frühjahr 2000 gänzlich sieglos blieb. So stand der Bregenzer Klassenerhalt schon mehrere Runden vor Schluss fest.

2000/01: VfB Admira/Wacker Mödling (Neunter)

Nach zwei Jahren in der zweiten Liga schaffte die in den Neunzigern zum Rekordmeister im Fusionieren avancierte Admira unter Coach Milan Miklavic die Rückkehr in die Bundesliga.

Wie schon Steyr und Bregenz zuvor hatte man zunächst aber große Progleme. Gleich am ersten Spieltag setzte es ein 1:6 bei Meister Tirol; als Miklavic nach neun Runden entlassen wird, hat die Admira zwei Pünktchen auf dem Konto. Hans Krankl tat sich das Himmelfahrtskommando mit markigen Sprüchen und viel Feuer im Herzen an. Es entwickelte sich ein brutaler Zweikampf mit dem LASK, der nach dem Aus der Riegerbank vier Jahre zuvor immer noch schwer schlingerte. Im Frühjahr rutschte auch Bregenz noch in den Abstiegskampf.

Letztlich rettete sich die Admira am vorletzten Spieltag über die Ziellinie.

2001/02: FC Kärnten (Fünfter)

In einem Kärntner Duell um den Aufstieg setzte sich 2001 der von Klub-Präsident Jörg Haider mit Landesgeld versorgte FC Kärnten knapp gegen den von von Mäzen Egon Putzi hochgerüsteten BSV Bad Bleiberg durch.

Die Mannschaft von Walter Schachner bei seiner ersten Bundesliga-Station als Trainer spielte als eines der ersten Teams konsequent mit Viererkette und Raumdeckung und erwischte damit viele Gegner auf dem falschen Fuß. Pogatetz, Kollmann, Hota und Co. hielten im ganzen Herbst Schlagdistanz zu den Europacup-Rängen. Die Austria sicherte sich Schachners Dienste für die kommende Saison, die Trennung Kärnten-Schachner wurde letztlich aber schon zwei Runden vor Saisonschluss vollzogen – im Kampf um einen Europacup-Platz mit der Austria einen Punkt hinter den Wienern liegend.

Wegen den Tirol-Konkurses qualifizierte sich Kärnten nach dem Cupsieg 2001 (im UEFA-Cup out gegen Hapoel Tel-Aviv) diesmal über die Liga für den Europacup. Über Islands Vertreter Grindavik kam Kärnten mit viel Bauchweh drüber, Feyenoord Rotterdam war danach zu stark.

2002/03: SV Pasching

Fünf Jahre waren seit der „Fusion“ in Linz vergangen, mit dem der ehemalige SK VÖEST ausradiert wurde. Der letzte FC-Linz-Boss Franz Grad übernahm die Junioren-Abteilung, verpflanzte sie nach Pasching und garnierte das Team mit etablierten Kräften wie Sascha Metlitski.

Das von Georg Zellhofer trainierte Team startete wie aus der Pistole geschossen. Nach drei Runden führte man die Tabelle mit dem Punktemaximum an, im ganzen Herbst war man hinter der auf und davon ziehenden Austria die klare Nummer zwei der Liga und auch im Frühjahr hielt der Linzer Vorort-Klub den Ansturm der Grazer Klubs stand. Erst im April wurde Pasching von Platz zwei verdrängt, dann ging dem Team dramatisch die Luft aus.

Im letzten Saisonviertel holte man nur noch sechs Punkte. Es gab einen fünften Platz, welcher dem Verlauf der Spielzeit nicht entsprach.

2003/04: SV Mattersburg (Achter)

Der Klub mit dem höchsten Zuschauerschnitt aller Klubs in Österreich in der Saison 2002/03 war Mattersburg – in der 2. Liga. Als einziges Team hatten die Burgenländer einen fünfstelligen Schnitt, die Matches in der Aufstiegssaison unter Werner Gregoritsch waren ein überregionales Happening.

Der erste burgenländische Oberhaus-Klub seit 15 Jahren konnte in der ersten Bundesliga-Saison den Schnitt sogar noch ein wenig steigern, was wohl auch daran lag, dass sich das auf dem Feld von Didi Kühbauer geführte Team sofort im sicheren Mittelfeld der Tabelle etablierte. Mattersburg überwinterte auf Platz sieben, mit komfortablem Vorsprung auf den Abstiegsplatz.

Erst gegen Ende der Saison häuften sich die Niederlagen, aber der Vorsprung auf den FC Kärnten (der einen starken Frühling spielte, aber den Abstieg nicht mehr verhindern konnte) war groß genug, um nicht mehr wirklich ins Zittern zu kommen.

2004/05: FC Wacker Tirol (Sechster)

Zwei Jahre nach dem brutalsten Finanz-Crash der österreichischen Fußball-Geschichte war Innsbruck wieder zurück in der Bundesliga. Unter dem Namen „Wacker Tirol“ und mit dem Tiroler Naturbursch Heli Kraft als Trainer gelang der Aufstieg.

Über die Etablierung im Mittelfeld gingen die Ambitionen des einstigen Serienmeisters nicht hinaus. Das gelang auch recht flott, auch wenn die Konstanz fehlte – es gab einen 1:0-Sieg zum Auftakt gegen Meister GAK, direkt danach ein 1:4 gegen Rapid. Dass Kraft im November nach einer Phase von sechs Niederlagen in sieben Spielen entlassen und durch Stanislav Tchertchessov ersetzt wurde, mutet im Nachhinein eher wie eine panische Überreaktion an. Denn zum einen hatte man immer noch einen sicheren Vorsprung von acht Punkten auf das Tabellenende.

Und zum anderen riss Bregenz schon früh hinten ab und ein Zusperren deutete sich bei den Vorarlbergern ebenso an wie bei den Salzburgern (die dann von Didi Mateschitz übernommen wurden). So musste in Wahrheit nie wirklich Abstiegsangst am Tivoli herrschen.

2005/06: SV Ried (Vierter)

Der Abstieg 2003 hatte die Innviertler wie ein Blitz aus heiterem Himmel getroffen – just vier Monate vor der Einweihung des neuen Stadions. Ried brauchte eine Saison, um sich zu Schütteln und schaffte 2005 den Aufstieg zurück in die Bundesliga.

Heinz Hochhauser war Trainer bei den Riedern, auf dem Feld waren Oliver Glasner und Herwig Drechsel die Leitwölfe und es gelang rasch, gute Punkte aufs Konto zu bringen. Ried pendelte im Herbst ohne großes Drama zwischen den Plätzen fünf und sieben und weil sich in einer auf eher bescheidenem Niveau stehende Liga partout niemand absetzen wollte, stand man im Winter mit nur einem Zähler Rückstand auf einen Europacup-Platz blendend da.

Am Ende stand der vierte Platz zu Buche, das bis dahin beste Resultat der Klubgeschichte. Den regulären Europacup-Platz verpasste Ried zwar, aber über den UI-Cup erspielte man sich dann doch noch die zweite EC-Teilnahme nach dem Cupsieg 1998. Dann gab es ein frühes Aus gegen den FC Sion.

2006/07: SCR Altach (Achter)

Michael Streiter hatte den Wacker 2003 zum Titel in der Regionalliga geführt, sich dann aber mit dem Klub überworfen. 2006 holte der den Bundesliga-Aufstieg mit Altach nach.

Die Saison 2006/07 war eine der seltsamsten, welche die Bundesliga jemals gesehen hatte. Rapid beendete die Hinrunde als Letzter, die Austria überwinterte mit der roten Laterne. Sturm und GAK mussten beide Konkurs anmelden, bekamen wegen diverser Vergehen gigantische Punktabzüge aufgebrummt. Mattersburg sah schon wie der sichere Vizemeister aus, wurde aber auf der Zielgerade noch von Ried abgefangen.

Inmitten dieses Chaos spielte Altach eine solide Premieren-Saison im Tabellen-Mittelfeld und hätte man nicht drei der letzten vier Spiele verloren, wäre man nicht mehr auf den achten Platz abgerutscht.

2007/08: LASK (Sechster)

Nach sechs Jahren im Exil der zweiten Liga kehrte der LASK unter Trainer Karl Daxbacher und mit Altmeister Ivica Vastic wieder in die Bundesliga zurück. Und wie.

Die Linzer hängten sich sofort an die Spitzengruppen mit Salzburg, Rapid und der Austria an, demolierten die Bullen 4:1, es gab ein spektakuläres 4:4 im Hanappi und einem 2:0-Heimsieg gegen Rapid. Als die wegen der Heim-EM auf 13 Runden gekürzte Frühjahrs-Saison startete, lagen die Top-5 der Tabelle innerhalb von drei Punkten. Der LASK war mittendrin in diesem „Massensprint zum Meistertitel“. Anfang März führten die Linzer die Tabelle sogar für zwei Wochen an.

Aber ein 0:4 gegen Salzburg, eine peinliche 1:3-Pleite in Klagenfurt und ein 0:2 auf der packevollen Gugl gegen Rapid ließen die Titelhoffnungen innerhalb kürzester Zeit entgleisen. In den letzten fünf Runden holte der LASK nur noch einen Punkt.

2008/09: Kapfenberger SV (Achter)

Der Aufstieg von Kapfenberg ist, bei allem Respekt für die Leistung des Teams von Trainer Werner Gregoritsch und des damals groß aufspielenden Jungspunds Michael Liendl eher ein Unfall der Fußballgeschichte – man nützte ausgiebige Schwächephasen der Konkurrenz.

Als die Obersteirer dann acht Runden brauchten, um den ersten Sieg einzufahren, schien das Label „Abstiegskandidat Nummer eins“ auch seine Berechtigung zu haben. Aber Kapfenberg profitierte davon, dass Altach im Chaos versank. Kapfenberg hatte zwar erst nach 17 Spielen ein zweistelliges Punktekonto, aber Altach war eben noch schlechter. Ein skurril anmutender 5:2-Sieg in Salzburg Ende November und der folgende Erfolg über Mattersburg verschafften dem Team dann ein kleines Polster.

Während sich Mattersburg und Altach im Frühjahr bekriegten, fuhr Kapfenberg hier ein Pünktchen und dort einen Sieg und hatte schon drei Runden vor Schluss den Klassenerhalt auch rechnerisch fix.

2009/10: SC Magna Wr. Neustadt (Fünfter)

2008 hatte Magna-Boss Frank Stronach der Austria den Geldhahn zugedreht, sich den Zweitligisten aus Schwanenstadt einverleibt und diesen nach Wr. Neustadt umgesiedelt. Die Bundesliga musste ein Jahr nach dem Umzug von Pasching nach Klagenfurt hilflos zusehen und adaptierte danach die Statuten.

Helmut Kraft führte den Klub nach einem spannenden Duell mit der Admira schon im ersten Bestands-Jahr in die Bundesliga, wo schnell Manager Peter Svetits entmachtet wurde – er wollte sofort groß einkaufen und auf den Titel losgehen. Tatsächlich lief Neustadt dann aber mit dem jüngsten Team der Liga auf und weil Kärnten schon als lebende Leiche in die Saison gegangen war, herrschte auch nie Abstiegsgefahr.

Im Frühjahr war Wr. Neustadt das einzige Team, das sich gegenüber dem Herbst signifikant gesteigert hat. Der Lohn war ein achtbarer fünfter Platz und das Erreichen des Cup-Finales.

2010/11: FC Wacker Innsbruck (Sechster)

Wie schon nach dem Crash 2002 brauchte Wacker nach dem Abstieg 2008 wiederum nur zwei Jahre, um sich neu aufgestellt in der Bundesliga zurück zu melden.

Die sportliche Gemengelage der Liga war damals auf einem dramatisch schlechten Niveau. Ried wurde mit einem mittelmäßigen, aber von Paul Gludovatz hervorragend trainierten Kader Herbstmeister – nachdem Aufsteiger Innsbruck, geleitet von Coach Walter Kogler, die Tabelle bis weit in den Oktober hinein angeführt hatte. Mit einem ebenso bestenfalls mittelguten Kader, wohlgemerkt.

Es folgte eine Phase mit nur einem Sieg aus 13 Spielen; die Wahrheit über die Stärke des Kaders lag wohl irgendwo in der Mitte. Innsbruck kam letztlich auf einem soliden Mittelfeld-Platz ins Ziel.

2011/12: FC Admira Wacker (Dritter)

Die Admira war sich nach ihrem Abstieg 2006 zwischenzeitlich in die Regionalliga abgestiegen, wurde von Trenkwalder-Klub Schwadorf wieder nach oben fusioniert und stieg im dritten Anlauf wieder auf.

Trainer Didi Kühbauer verfügte über eine talentierte Truppe (u.a. Hosiner, Schwab, Dibon und Altstar Jezek), die einen relativ simplen, aber sehr soliden Fußball spielte. Das Team der Admira stand defensiv recht gut, machte wenig Blödsinn und Hosiner knipste vorne. Die Folge: Im Oktober luchste die Admira sogar Salzburg die Tabellenführung ab und hielt diese fast zwei Monate lang.

Die Ausbeute von nur einem Punkt aus den letzten fünf Herbst-Runden ließ die Admira zurückfallen, aber sie ließ im Frühjahr nicht locker. Man fing die Austria noch ab und beendete damit die vorsintflutliche Arbeit von Ivo Vastic als Veilchen-Coach. Es kam Peter Stöger, der Rest ist Geschichte.

Im Europacup eliminierte die Admira Zalgiris Vilnius und scheiterte dann an Sparta Prag.

2012/13: Wolfsberger AC (Fünfter)

Über Jahre butterte Pellets-Patron Dietmar Riegler Geld in seinen Klub, um ihn endlich aus der Regionalliga heraus zu bekommen. Als er das 2010 endlich geschafft hatte, dauerte es nur zwei Jahre, ehe Nenad Bjelica die Kärntner in die Bundesliga führte.

Wie schon den Vorgängern fiel es auch dem WAC nicht schwer, sich sofort zurecht zu finden. Der eher nüchterne Fußball der Truppe um Spielgestalter Jacobo reichte zwar nicht, um die Tabellenspitze anzugreifen, aber für eine Saison im soliden Mittelfeld reichte es allemal. Eine starke Serie im Frühjahr mit einem 4:0-Sieg beim späteren Meister Austria ließ den WAC dann gegen Saisonende sogar an den Europacup-Plätzen schnuppern, aber hier hatte Sturm letztlich den etwas längeren Atem.

Dennoch, ein Fünfter Platz ist aller Ehren wert.

2013/14: SV Grödig (Dritter)

Im Jahr 2013 kam die Pressing-Welle, die Europa erfasst hatte, endgültig auch in Österreich an. Zwei Teams taten sich dabei ganz besonders hervor: Salzburg mit dem perfekt gedrillten Rangnick-Pressing, das die Bullen unter Roger Schmidt praktisch unbesiegbar machte. Und der Aufsteiger aus der Salzburger Vorstadt mit dem „Chaos-Pressing“ von Adi Hütter.

Die wilde Jagd, welche das Team um Huspek, Potzmann, Elsneg, Zulechner und Martschinko auf die Gegner machte, ließ viele hilflos zurück. Schon in der Herbstsaison lautete die Tabelle phasenweise „1. Salzburg, 2. Grödig“, nach der Winterpause wurde dies fast schon zum Dauerzustand. Eine Schäwchephase im April mit drei Niederlagen am Stück (0:6 Sturm, 0:4 Admira, 1:3 Salzburg) kostete die Chance auf Platz zwei.

Den dritten Platz aber luchste man der Austria am Ende noch ab. Adi Hütter ging zu Salzburg. Unter seinem Nachfolger Michael Baur eliminierte Grödig im Europacup Cukaricki Belgrad, ehe man gegen Zimbru Chisinau ausschied.

2014/15: SCR Altach (Dritter)

Es dauerte ein paar Jahre, aber 2014 war Altach wieder zurück und damit auch das Ländle wieder im Oberhaus vertreten. Damir Canadi war es, der Altach zum Aufstieg führte und dann auch in eine ziemlich erfolgreiche Premieren-Saison für ihn als Bundesliga-Coach.

Mit dem Umschalt-Fußball mit Knipser Hannes Aigner, Außen-Dauerläufer Lienhart und dem wuseligen Ismail Tajouri kam die Konkurrenz nicht zurecht. Salzburg wurde 4:1 abmontiert, gegen Rapid gab es ein 2:0 – es gab allerdings auch Lehrstunden wie das 0:5 auswärts in Salzburg. Dennoch konnte man sich auf Platz drei etablieren und Altach hatte am Saisonende auch das Durchhaltevermögen, den Angriff von Sturm abzuwehren.

Als erster Vorarlberger Klub trat Altach danach in einem offiziellen Europacup an. Vitoria Guimaraes wurde erstaunlich deutlich bezwungen (2:1 und 4:1), gegen Belenenses aus Lissabon gelang aber kein Tor mehr.

2015/16: SV Mattersburg (Neunter)

Bei der Austria war Ivica Vastic krachend gescheitert, in Mattersburg hatte er mehr Erfolg. Dank der Klasse von Scorer-König Karim Onisiwo, Überzahl-Schaffer Perlak und Taktgeber Jano sowie einer simplen, aber funktionierenden Spielidee ließ man den LASK hinter sich.

In der Bundesliga waren die Gegner besser und Onisiwo lief nicht mehr völlig ungehindert durch die gegnerischen Reihen, wie noch in der 2. Liga. Aber die Burgenländer starteten dennoch stark in die Bundesliga-Saison und es gelang rasch, ein sehr beruhigendes Polster zwischen sich und den Abstiegsplatz zu schaffen. Dass im Frühjahr alle hinter Mattersburg liegenden Teams massiv aufholten, ließ zwar für die folgende Saison (zu Recht) nichts Gutes erahnen. Gegen die Austria lief man in ein historisches 0:9, aus den letzten neun Matches nahm man noch zwei Pünktchen mit.

Weil aber Grödig zuvor schon völlig auseinander gefallen war, reichte der zuvor erspielte Vorsprung. Ein halbes Jahr später überwinterte Mattersburg als Schlusslicht und Ivica Vastic wurde entlassen.

2016/17: SKN St. Pölten (Neunter)

Nach Mattersburg schaffte es auch St. Pölten, dem LASK den Aufstieg vor der Nase wegzuschnappen – besonders für den ein Jahr zuvor bei den Linzern entlassenen Trainer Karl Daxbacher ein schöner Triumph.

Die sportliche Realität holte den SKN in der Bundesliga aber schnell ein. Erstmals seit 16 Jahren (!) musste ein Aufsteiger wirklich hart und bis zum Schluss um den Klassenerhalt kämpfen. Daxbacher wurde nach nur einem Sieg aus den ersten zwölf Spielen entlassen – als erster Trainer eines Aufsteigers nach 13 Jahren. Unter Jochen Fallmann verwaltete man den knappen Vorsprung auf Mattersburg und als die Burgenländer zu Siegen begannen, brach in Ried das Chaos aus.

Es entwickelte sich ein Dreikampf um den Klassenerhalt, aus dem sich Mattersburg im April verabschiedete, während Ried immer ein wenig hinterher hinkte. Dennoch brauchte St. Pölten auch Glück: Denn am letzten Spieltag verlor man bei Rapid. Man blieb nur deshalb in der Liga, weil Ried zeitgleich daheim gegen Mattersburg ebenfalls verlor.

2017/18: LASK (Vierter)

In der zweiten Saison unter Oliver Glasner schaffte es der LASK nun endlich, dreieinhalb Jahre nach dem Ausscheiden des ungeliebten einstigen Klub-Bosses Peter-Michael Reichel, in die Bundesliga zurück zu kehren.

Die perfekt geölte Maschine LASK ließ auch in der Bundesliga sofort erahnen, dass man genau weiß, was man auf dem Feld macht. Die sehr athletische, sehr eingespielte und ausgesprochen gut aufeinander abgestimmte Truppe orientierte sich sofort eher nach oben als nach unten. Manchmal zahlten die in Pasching spielenden Linzer Lehrgeld und gegen die Großen gab es nicht viel zu holen, aber ein Platz in der oberen Tabellenhälfte zeichnete sich spätestens nach der Winterpause ab.

Der LASK wurde am Ende Vierter und qualifizierte sich locker für den Europacup – das wäre auch dann so gewesen, wenn sich nicht die beiden CL-Starter Salzburg um Sturm im Cupfinale begegnet wären. Über Lilleström fegte der LASK problemlos drüber und das stolze Besiktas hatte man fast schon eliminiert – ehe ein Gegentor in der Nachspielzeit des Rückspiels doch noch die Türken in die nächste Runde brachte.

2018/19: Wacker Innsbruck und TSV Hartberg

Und nun, 20 Jahre nach dem direkten Wieder-Abstieg von Vorwärts Steyr, wird es wieder einen Aufsteiger erwischen. Das lässt sich nun, fünf Spieltage vor Ende der Saison, bereits mit einiger Bestimmtheit sagen.

Wacker Innsbruck war unter Karl Daxbacher als relativ souveräner Zweitliga-Meister aufgestiegen und es gelang ein achtbares erstes Saisonviertel. Danach ging bei Wacker gar nichts mehr. Aus den letzten 13 Spielen gab es noch fünf Pünktchen und 6:25 Tore, auch der Trainerwechsel zu Thomas Grumser verbesserte die Lage nicht.

Ohne den Modus mit der Punkteteilung wäre Wacker längst praktisch sicherer Absteiger. So aber hat das unter Christian Ilzer als Zweiter aufgestiegene Team aus Hartberg unter Ilzer-Nachfolger Markus Schopp genau zum falschen Zeitpunkt einen Negativ-Lauf – nämlich jetzt. Die Oststeirer, als Abstiegskandidat Nummer eins gehandelt, spielten einen erstaunlich starken Herbst und kämpften fast bis zum Schluss sogar um einen Platz in der Meisterrunde mit.

Die Krux mit der Punkteteilung

Wenn die Punkteteilung nach 22 der 32 Runden zum Start in Meister- und Quali-Runde erfolgt, sorgt dies im Kampf um die Meisterschaft und die Europacup-Plätze im Idealfall für erhöhte Spannung – wie es beim Hauen und Stechen um die Platze drei bis sechs ja auch tatsächlich der Fall ist.

Im Rennen gegen den Abstieg aber wird ein starker Herbst fast völlig entwertet. Ohne Punkteteilung hätte Hartberg zwar nun genauso fünf Matches hintereinander verloren und wäre genauso in neun Frühjahrs-Spielen sieglos. Aber der Vorsprung auf den Abstiegsplatz würde immerhin noch sechs Punkte betragen – und nicht zwei. Oder de facto sogar nur einen, weil Innsbruck bei Punktgleichheit wegen der Abrundung bei der Punkteteilung definitiv vor Hartberg gereiht wird.

Das hat nun natürlich Vor- und Nachteile.

Einerseits wird, wie im Falle von Hartberg, ein starker Herbst wertlos – weil man sich nicht, wie vor der Modus-Änderung, auf einen (für Aufsteiger bislang ja fast üblichen) starken Herbst und den dort herausgespielten Polster verlassen kann.

Andererseits könnten Aufsteiger, für die der Sprung von der 2. Liga etwas zu groß ist – und diese Fälle werden angesichts der Formel 12+16 sicher in Zukunft häufiger werden – mit einem guten Frühjahr einen schwachen Herbst relativ leicht ausbügeln. Das gilt natürlich auch für alle anderen – etwa Altach in dieser Saison.

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Eine Runde vor Schluss (Podcast #11) https://ballverliebt.eu/2016/05/08/eine-runde-vor-schluss-podcast-11/ https://ballverliebt.eu/2016/05/08/eine-runde-vor-schluss-podcast-11/#respond Sun, 08 May 2016 21:19:14 +0000 In ganz Europa fallen die letzten Entscheidungen Titel, Europapokalstartplätze und Abstiegsdramen. Was davon eine Runde vor Schluss in den Fußball-Ligen von Deutschland, England, Spanien, Italien und Österreich passiert ist? Darüber klärt euch unser dieswöchentlicher Podcast in der gebotenen Kürze auf!

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Die Teams der Bundesliga: Mannschaft oder One-Man-Show? https://ballverliebt.eu/2015/11/27/bundesliga-mannschaft-one-man-show/ https://ballverliebt.eu/2015/11/27/bundesliga-mannschaft-one-man-show/#comments Fri, 27 Nov 2015 08:10:51 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=11881 Was ist Salzburg ohne Soriano wert? Wie breit ist die Austria wirklich aufgestellt? Wie groß ist der Einfluss von Rapid-Oldboy Steffen Hofmann noch? Ob Mannschaften im Vorwärtsgang wirklich Mannschaften sind oder doch eher One-Man-Shows hat einen enormen Einfluss darauf, wie nachhaltig Erfolgsserien oder Krisen sind.

Ein Blick auf das „Attacking Output Percentage“ sagt viel über die tatsächliche Beschaffenheit der Teams in der österreichischen Bundesliga aus.

Die Berechnung ist hier im Original-Artikel von @redrobbery auf Miasanrot.com genau erklärt: Um auslesen zu können, wie groß der Einfluss einzelner Spieler auf die Produktion in der Offensive ist, werden Torschüsse und Torschuss-Vorlagen addiert und auf 90 Minuten umgerechnet. So soll ausgeglichen werden, wenn ein Spieler alleine durch viel Spielzeit gute Zahlen sammelt – während andere, die weniger Einsatzzeit haben, aber aus dieser mehr herausholen, sonst unterrepräsentiert wären.

Je größer der Punkt, desto mehr Spielzeit hat ein Spieler bekommen. Aus Gründen der Übersichtlichkeit kommen nur Spieler in die Grafik, die zumindest 25 Prozent der gesamt möglichen Spielzeit auf dem Platz waren.

Der Meister

salzburg

Vergleicht man die aktuelle Salzburger Mannschaft (links) mit jeder aus der letzten Roger-Schmidt-Saison (2013/14, als man schon im März Meister war und Ajax demütigte), fällt erst so richtig auf, was die Abgänge mit den Bullen angerichtet haben. Im Herbst 2013 war es überhaupt kein Problem, dass Soriano zwei Monate verletzt ausfiel – Kampl, Mané und Alan fingen den Ausfall locker auf. Die Balance zwischen Offensive und Defensive stimmte, mit Leitgeb als Balancegeber im Zentrum.

Und nun? Wenn Soriano spielt, ist er an drei von vier Salzburger Torschüssen direkt beteiligt. Wunsch-Angriffspartner Omer Damari (der kleine Kreis bei Naby Keita) kann da nicht annähernd mithalten. Was los ist, wenn Soriano fehlt, wurde im August deutlich: Man riss sofort acht Punkte Rückstand auf Rapid auf und scheiterte im Europacup erst an Malmö, dann an Dinamo Minsk. Das heißt: Solange Soriano spielt und halbwegs in Form ist, wird Salzburg vorne dabei bleiben. Wenn Soriano aber nochmal ein paar Wochen ausfällt, haben den Bullen – offensiv der Prototyp eines One-Man-Teams – keine Chance auf den Titel.

Die Verfolger

austria rapid sturm

Ganz anders das Bild bei der Austria. Das offensive Mittelfeld mit Gorgon, Grünwald und Kayode teilt sich die offensiven Agenden recht ausbalanciert auf. Hat einer einen schlechten Tag, sorgen die anderen beiden immer noch für Gefahr. Mit Roi Kehat steht ein patenter Back-up bereit, wenn Kayode vorne spielt. Dazu setzt Holzhauser aus dem defensiven Mittelfeld Akzente. Lediglich die Involvierung der Mittelstürmer (zu Saisonbeginn Zulechner, in den letzten Wochen vermehrt Friesenbichler) ist noch ausbaufähig.

Bei Rapid mauserte sich Flo Kainz zum wichtigsten Offensiv-Spieler, er ist in dieser Saison deutlich torgefährlicher als Philipp Schobesberger. Auch das Zentrum (Hofmann bzw. Schaub) ist gut involviert, Schwab und (wenn er spielt) vor allem Petsos ebenso. Wie bei der Austria ist der Strafraum selbst das größte Problem: Seit dem Beric-Abgang schafften es weder Prosenik noch Jelic, den Slowenen zu ersetzen.

Sturm zeigt sich von den „Großen Vier“ am meisten als kaputtes Team. Gibt es bei Salzburg zumindest noch Keita und Berisha, die das Spiel in die Hand nehmen können, ist bei den Grazern pures Chaos zu erkennen. Avdijaj bläst seine Zahlen durch viele harmlose Distanzschüsse auf, die Außenverteidiger haben zwar so viel Ballbesitz wie bei kaum einem anderen Team, aber sind auch so harmlos wie bei keinem anderen Team. Ein nennenswert produktives Mittelfeld-Zentrum fehlt völlig.

Der Mittelbau aus Außenseitern

matbg admira grödig

Bei Aufsteiger Mattersburg zeigt die Offensive zwar einen klaren Linksdrall, aber auch eine gesunde Verteilung. Linksaußen Onisiwo wenig überraschend als involviertester Assist-Geber, Pink als Poacher im Strafraum, dazu Perlak aus dem Mittelfeld-Zentrum heraus. Ein gesundes Team, das sich keine großen Sorgen machen muss.

Bei der Admira fällt vor allem auf, dass Innenverteidiger Schösswendter bei knapp 15 Prozent liegt – ein klarer Indikator für 1. die extrem vertikale Spielweise und für 2. viele Torschüsse nach Standards. Sturmspitze Dominik Starkl kommt bei dieser Taktik eine Schlüsselrolle zu, er löst seine Aufgabe sehr ansprechend. Das Mittelfeld ist von Haus aus nicht besonders spielstark und Lederer rotiert da auch viel – aber die Qualitätsvorteile von Srdjan Spiridonovic (der seit einem Monat als RM spielt) gegenüber seinem RM-Vorgänger Eldis Bajrami sind augenfällig. Genauso wie der Unterschied des DM-Duos Toth und Lackner.

Ähnliches gilt für Grödig, das Team mit dem wenigsten Ballbesitz ligaweit. Auch hier ist im Umschaltspiel vieles auf die Sturmspitzen (zu Saisonbeginn eher Wallner, zuletzt eher Sulimani) ausgerichtet. Es ist eine ganz deutliche Abstufung zu sehen (Wallner/Sulimani vorne, Venuto/Schütz/Djuric/Denner im offensiven Mittelfeld, Brauer/Rasner im DM). Grödig ist zwar nicht besonders aufregend, aber extrem stabil. Guter Job von Peter Schöttel.

Die Krisen-Teams

altach wac riedAltach ist bis zu einem gewissen Grad ein Spezialfall, weil Trainer Damir Canadi im Mittelfeld jedes Mal eine andere Aufstellung wählt. So kommen wenige seiner Kicker auf wirklich viel Spielzeit. Grundsätzlich ist man nicht weniger balanciert aufgestellt wie letzte Saison, aber es fehlt die konstante Belieferung von RV Andi Lienhart (der letzte Saison immer spielte, nun aber einige Wehwehchen hat). Die erneute Leihe von Tajouri war wohl ein guter Griff.

Letze Saison zehrte der WAC lange von einem Saisonstart mit extrem stabiler Verteilung in der Offensive, erholte sich aber nie mehr vom zweimonatigen Ausfall von Sturmspitze Trdina im Herbst – die Zahlen schlitterten ins Chaos. Das selbe Bild bietet sich in dieser Saison, zumal sich Trdina erneut schwer verletzte und Ersatz Hellquist ebenfalls selten fit ist. Für einen Zehner sind die Werte von Silvio eine Katastrophe. Das Qualitäts-Loch vorne (Ouedraogo schießt viel, aber trifft wenig) ist das WAC-Hauptproblem: Man nimmt deutlich mehr Schüsse als letzte Saison und als fünf andere Klubs in dieser Saison. Aber 11 Tore aus 202 Versuchen… naja. Da das Team seit einem Jahr das selbe Problem hat und Kühbauer nie die Spielanlage verändert hat, um dem Rechnung zu tragen, darf er sich auch nicht über seinen Rauswurf wundern.

Und Ried ist einfach nur das pure Chaos. Es ist keine irgendwie geartete Struktur zu erkennen. Oliver Kragl hat als linker Mittelfeldspieler nicht nur mit Abstand die meisten Ballkontakte seines Teams, sondern ist auch an den meisten Abschluss-Aktionen beteiligt. Stürmer Sikorski hat in 17 Einsätzen drei Tore geschafft, die rechte Seite ist völlig unterrepräsentiert. Die Spieler der Dreierkette sind auch im Aufbauspiel quasi außen vor (bei den Ballkontakten ist keiner aus dem Trio in den Top-6).

Fazit

Im Titelkampf hat Salzburg nur eine Chance, wenn Soriano fit bleibt. Sturm ist ein völlig eigenes Kapitel. Mattersburg, Admira, Grödig und Altach fallen nur noch einen kollektiven Absturz noch zurück. Und wenn Heimo Pfeifenberger es schafft, dass seine Mannen aus besseren Positionen schießen und auch mal das Tor treffen, schaut es für Ried ziemlich finster aus.

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Bundesliga-Vorschau: Was kommt nach Salzburg? https://ballverliebt.eu/2015/07/24/bundesliga-vorschau-was-kommt-nach-salzburg/ https://ballverliebt.eu/2015/07/24/bundesliga-vorschau-was-kommt-nach-salzburg/#comments Fri, 24 Jul 2015 20:42:14 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=11321 Bundesliga-Vorschau: Was kommt nach Salzburg? weiterlesen ]]> Viele Teams mit nur punktuellen und innerhalb des stehenden Teamgefüge stehenden Änderungen, zwei mit einer völligen Neu-Orientierung und Abstiegs-Kandidaten, die ungeheuer junge Truppen in den Kampf um den Klassenerhalt schicken: In der nun startenden Bundesliga-Saison sieht zunächst vieles so aus wie in der letzten.

So wie generell „Kontinuität“ bei den meisten Klubs zu einer Prämisse geworden ist. Wer hinter Salzburg um die (nur noch zwei über die Liga vergebenen) Europacup-Plätze rittert, wer das eher nicht tut und warum der Abstiegskampf sehr interessant zu werden verspricht – hier ist unsere Saisonvorschau.

Red Bull Salzburg

Salzburg:
Salzburg: Jung, aggressiv und Alternativen ohne Ende. Die Bullen sind klarer Favorit.

„Totaler Umbruch“ klingt erstmal plakativ. Aber so richtig Umbruch ist das eigentlich gar nicht, beim Meister. Der neuer Trainer ist eine interne Lösung und ist nun schon der dritte Chef hintereinander, der eine sehr ähnliche Idee vom Fußball hat – Peter Zeidler wird allenfalls das Pressing-Spiel gegenüber dem Hütter-Jahr wieder etwas verschärfen. Nur vier bis fünf Stammkräfte (Sabitzer, Ilsanker, Ramalho, Gulácsi und Bruno) stehen nun nicht mehr zur Verfügung, die Neuen wurden nicht – wie in der Bullen-Vergangenheit gerne – einfach nur blind zusammengekauft, sondern darauf geachtet, ob sie ins System und in die Spielanlage passen.

Dazu sind auch nur zwei der Zugänge älter als 23 Jahre (Miranda und Damari). Die Stammformation wird zu den jüngsten der Liga (Schnitt um die 24 Jahre) gehören. Das passt auch damit zusammen, dass Salzburg nun immer mehr zum Zwischenschritt für die Chef-Filiale in Leipzig wird. Und dazu, dass man Spieler früh formen möchte, sobald sie noch lernfähig sind, um sie im aggressiven und aktiven Bullen-Spiel einzufügen.

Zeidler hat einen großen Kader zur Verfügung und daher für die zumindest im Herbst mit hoher Wahrscheinlichkeit bestehende Dreifach-Belastung viele Alternativen. So kann er seinen Spielern immer wieder eine Pause gönnen. Dass Zeidler es versteht, auch sich ständig ändernde Startformationen zum Funktionieren zu bringen, hat er seit Jahren in Liefering bewiesen.

Auch, wenn Ausnahmespieler wie Kampl, Mané und Alan nun nicht mehr da sind: Der Kader hat für nationale Verhältnisse hohe Qualität und die Kontinuität, was den Spielstil angeht, tut ihr übriges. Die Neuen kommen in ein funktionierendes System, somit wird die Eingewöhnungszeit verkürzt. Zudem hat etwa ein Naby Keita in der letzten Saison einen Riesensprung nach vorne gemacht – gemeinsam mit Reinhold Yabo verspricht dies ein grandioses Mittelfeld-Zentrum zu werden. Prognose: Salzburg wird Meister.

SK Rapid Wien

Rapid
Rapid: Mehr Möglichkeiten in der Gestaltung, das war in der letzten Saison das Manko.

Als klar punktbestes Frühjahrs-Team, mit kaum Abgängen aus der tatsächlichen Stammformation und mit einigen gezielten Einkäufen rechnet sich Rapid durchaus Möglichkeiten aus, Salzburg gefährden zu können. Zum Meister fehlt aber, realistisch betrachtet, schon noch ein Stück. Gegenüber den anderen Teams der Liga hat Rapid aber tatsächlich einen Vorsprung.

Trainer Barisic kann auf einem eingespielten Stamm aufbauen, so fällt es auch leichter, die Neuen zu integrieren. Die zaghaften Fortschritte, die im Frühjahr in Sachen Variabilität im Spielaufbau gemacht hat, sind zumindest ein Schritt in die richtige Richtung und die Abwehr war ohnehin schon das beste, was die Bundesliga zu bieten hatte.

Ein wenig geht im Zentrum aber immer noch die Spielintelligenz in der Defensive und die Stringenz in der Offensive ab. Gegen destruktiv agierende Teams tat sich Rapid immens schwer und gewann solche Spiele oft nur, weil man hinten wenig zuließ und vorne halt irgendwie einen reinnudelte, aber nicht, weil an ein wirkliches Mittel gefunden hat, solche Mannschaften auszumanövrieren.

Daran wurde von Sportchef Müller auch gearbeitet. Mit dem neuen Trio von Grödig (Tomi, Huspek und Nutz) wurde versucht, mehr verschiedene Spielertypen für verschiedene Situationen parat zu haben. Schlechter als in der Vorsaison ist Rapid sicherlich nicht. Aber für den Meistertitel reicht es nur, wenn Salzburg konsequent unter Niveau spielt – zudem droht im Kampf um die Plätze Ungemach von Sturm und der Austria. Prognose: Rapid spielt um einen Europacup-Platz.

SCR Altach

Altach:
Altach: Canadi hat sehr viele Optionen, das Mittelfeld exakt auf den Gegner auzurichten.

Kaum jemand verfügte letzte Saison über so ausgeklügelte Matchpläne wie Damir Canadi und seine Altacher. Das brachte den dritten Platz, obwohl es im Frühjahr zeitweise so aussah, als sollte den Vorarlbergern die Puste ausgehen. Dem Stamm der Erfolgs-Mannschaft bleiben Canadi und Sportchef Zellhofer treu – Kontinuität ist angesagt. Selbst der monatelange Ausfall von Neuzugang Christian Schilling (er war für die linke Seite vorgesehen) wirft das alles nicht um.

Altach setzt weiter auf personelle Unberechenbarkeit (Canadi setzt so gut wie nie in zwei Spielen hintereinander auf das selbe Personal) und, wenn nötig, verschiedene Systeme. Das 4-4-2 sollte aber weiterhin der Ausgangspunkt von Canadis Überlegungen bleiben, ebenso wie eine Innenverteidigung, die sich mit dem Ball wohlfühlt: Jan Zwischenbrugger etwa spielte bei anderen Klubs in der Vergangenheit auch schon mal auf der Zehn; Andi Lienhart ist der vermutlich zuverlässigste Rechtsverteidiger der Liga.

Zusätzliche Optionen sollen auch die Verpflichtungen von Nicaraguas Teamkapitän Barrera (Offensiv-Allrounder) und vor allem Dominik Hofbauer (Außenbahnen links und rechts, auch defensive und offensive Zentrale möglich) bieten; generell kann Canadi in der Zentrale viele verschiedene Kombinationen aufbieten und sein Team so optimal auf den Gegner einstellen.

All das macht es Altach auch leichter, mit dem Europacup umzugehen, zumal es ohnehin eine Überraschung wäre, sollte es mehr als zwei internationale Spiele geben. Ob das Klischee, dass es in der zweiten Saison für die Aufsteiger immer schwerer wird, in voller Härte auch für Altach zutrifft, ist eher nicht zu erwarten. Prognose: Altach spielt erneut um einen Platz in der oberen Tabellenhälfte.

SK Sturm Graz

Sturm:
Sturm: Viele Alternativen und wieder Ruhe im Umfeld, dazu stimmt Trend aus der Vorsaison.

Ein System und eine Spielanlage, die zu den Spielern passt: Das war der große Vorteil von Franco Foda gegenüber seinem Vorgänger Darko Milanic. Auch wenn Sturm am Ende der Saison etwas nachließ, waren es doch die Grazer, die innerhalb der letzten Saison die stärkste Entwicklung zum besseren genommen haben. Und auch bei Sturm wurde der bestehende, funktionierende Stamm verfeinert, schließlich bestand für einen großen Umbruch kein Anlass.

So kann Foda nun auf jeder Position ohne allzu großen Qualitätsverlust wechseln (wenn man die Innenverteidigung mal etwas ausnimmt). Vor allem im Mittelfeld-Zentrum stehen neben den ballsicheren Hadzic und Offenbacher noch Supertalent Lovric und Piesinger (technisch deutlich der Schwächste, aber enorm kopfballstark bei Standards) zur Verfügung. Wenn sich Donis Avdijaj stabilisiert und nicht nur – wie im Frühjahr – sein enormes Potenzial hin und wieder mal aufblitzen lässt, ist man in diesem Bereich etwa Rapid deutlich überlegen. Vor allem, weil man Stankovic (noch verletzt) und Riesentalent Sascha Horvath in der Hinterhand hat.

Die ehemaligen Sturm-Juniors, die sich in der letzten Saison reingespielt haben (Schick, Gruber, Schloffer, auch Schmerböck) wurden mit dem giftigen Flügelspieler Dobras von Wr. Neustadt ergänzt, vorne hat sich der kroatische Stürmer Josip Tadic schon gut eingefügt. Sturm ist in allen Mannschaftsteilen gut aufgestellt und musste sich nicht über den Sommer neu erfinden.

Zudem ist nicht damit zu rechnen, dass Sturm über Rubin Kasan UND dann noch einen weiteren Gesetzten drüberkommt, der internationale Kräfteverschleiß wird sich also vermutlich in Grenzen halten.. Prognose: Sturm spielt um einen Europacup-Platz.

Wolfsberger AC

WAC
WAC: Wie gehabt – sicher stehen und flink umschalten. Die Neuen fügten sich gut ein.

Gegen Soligorsk reichten zwei Durchschnitts-Leistungen für den nie ernsthaft gefährdeten Aufstieg beim internationalen Debüt, dazu wurde – wie bei fast allen anderen direkten Konkurrenten – auch beim WAC die bestehende Mannschaft nur punktuell verändert und die grundsätzliche Spielanlage beibehalten. Allerdings: Die beiden prominentesten Neuzugänge stellen, das legen die bisherigen Eindrücke nahe, einen echten Mehrwert dar.

So solide der zum LASK abgewanderte Manuel Kerhe war: Thomas Zündel, der nach seiner einjährigen Sperre und einer Halbsaison in der Regionalliga zurück im Profifußball ist, beeindruckte mit zielgerichteter, aktiver und agiler Spielweise und die Qualitäten von Philip Hellquist im Angriff waren schon bei Wr. Neustadt zu sehen, bis er sich verletzte und dem späteren Absteiger nicht helfen konnte.

Am grundsätzlichen Stil hat sich bei den Kärntnern nichts geändert: Weiterhin werden eher hinten die Räume mit zwei Viererketten eng gemacht also vorne auf den Gegner draufgegangen, nach Ballgewinn kommt der WAC dann vermehrt über die Außenpositionen (eben Zündel rechts und Jacobo links) nach vorne. Dort ergänzen sich der trickreiche Silvio und der flinke Hellquist schon jetzt sehr gut.

Dabei verlässt sich Kühbauer auch auf den Namen des Klubs, denn anders als bei den Rapids und Austrias der Liga muss Wolfsberg auch daheim nicht zwingend das Spiel selbst gestalten, ohne dass das Publikum mangels Glanz und Gloria murrt. Was gegen den WAC spricht, ist die ein wenig fehlende Kadertiefe: Leute wie Sollbauer, Jacobo, Zündel und auch Palla sind über einen längeren Zeitraum nicht annähernd gleichwertig zu ersetzen. Prognose: Der WAC landet im vorderen Mittelfeld. Mehr ist nur möglich, wenn die „Großen“ wieder patzen.

SV Ried

Ried: Neuer Spielstil mit Kolvidsson. In den Tests gab es aber eine Flut an Gegentoren.
Ried: Neuer Spielstil mit Kolvidsson. In den Tests gab es aber eine Flut an Gegentoren.

Eine der wenigen Truppen, sie sich für die neue Saison auch wirklich neu erfindet, ist jene aus Ried. Unter Helgi Kolvidsson wird aus dem Versuch, ein aggressives Spiel mit hoher Linie zu etablieren, wieder ein etwas biedererer Zugang gewählt werden. Nach dem unrühmlichen Abgang von Oliver Glasner ist dies womöglich ein Eingeständnis von Stefan Reiter und Co., dass man mit den vorhandenen (Geld-)Mitteln nicht dauerhaft ein so anspruchsvolles Spiel durchziehen kann.

Mit dieser Umstellung gab’s in der Vorbereitung noch mächtige Probleme und diverse hohe Niederlagen. Die drei Gruppen im Kader (die, die das Glasner-Spiel voll verinnerlichten; die, die das nicht so gut geschafft haben und die Neuzugänge) auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen, ist keine Maßnahme, die von einem Tag auf den anderen voll durchgezogen werden kann.

Die Power nach vorne soll nun eindeutig über die Außenbahnen komen – mit Walch, Elsneg, Murg und Möschl gibt es da vier potenzielle Antreiber, die die beiden Sturmspitzen (geplant sind die Neuzugänge Sikorski und Gavilán) in Szene setzen sollen. Vom Zentrum (mit zwei dezidiert Defensiven besetzt) sollte man sich im Vorwärtsgang nicht so furchtbar viel erwarten. Das größere Thema ist erst einmal aber ohnehin, wie man die Abläufe gegen den Ball verfeinert. Acht Gegentore sind selbst in einem Test gegen Sparta Prag ein wenig zu viel.

Erstmals seit vielen Jahren wird Ried den Blick wohl eher nach hinten als nach vorne legen müssen. Natürlich gibt es noch die eine oder andere Mannschaft, die Ried hinter sich lassen wird, aber die leisen Träume in Richtung Europacup haben sich fürs Erste wohl erledigt. Prognose: Platz sieben wird wohl das Optimum sein.

FK Austria Wien

Austria
Austria: Klarere Strukturen und viele neue Spieler, die Fink erst zusammen fügen muss.

Nach zwei Jahren, in denen man erfolglos versucht hat, auf den Meriten des Titels von 2013 zu coasten, drückte man nun auch bei der Austria den Reset-Knopf. Mit dem neuen Trainer Thorsten Fink soll nach vier Coaches in zwei Jahren endlich wieder Ruhe am Verteilerkreis einkehren.

Fink sollte auch ein Trainer sein, der stark genug ist, der die Spielweise dem Kader anpasst und nicht – wie Baumgartner letzte Saison – das verordnete Hochpressing-Spiel auf Teufel-komm-raus durchzieht, obwohl das mit dem Kader nicht möglich war. Die halbe Stammformation wird unter Fink neu sein, dabei wird wieder deutlich mehr Struktur zu sehen sein als unter Baumgartner und mehr Plan als unter Ogris.

Im 4-2-3-1 wird im defensiven Zentrum Vukojevic den wadelbeißenden Zerstörer geben (was anderes kann er nicht) und die gewonnen Bälle bei Achter Holzhauser oder bei David de Paula (der in der Vorbereitung intensiv als Rechtsverteidiger probiert wurde) abliefern. Dass die Innenverteidigung deutlich mehr Verantwortung in der Spieleröffnung bekommen wird, ist nicht angesagt – von den vier Holzfüßen von letzter Saison sind immer noch drei übrig. Richie Windbichler, neu von der Admira, ist da mit Abstand der patenteste.

Thorsten Fink wird im Zweifel sicherlich sein Veto einlegen, wenn ihm der als Sportchef vor allem überfordert wirkende Wohlfahrt (der nicht mal die eigenen Spieler erkennt, wenn sie vor ihm stehen) einen Spieler vorsetzen möchte, den er nicht brauchen kann. Inwieweit die Veilchen in den Kampf um Platz zwei und drei eingreifen können, wird vor allem davon abhängen, wie schnell die neue Mannschaft harmoniert. Prognose: Wenn sich das Team rasch findet, spielt die Austria um die Europacup-Plätze.

SV Grödig

Grödig
Grödig: Vermutlich etwas vorsichtiger als die ähnlich junge Truppe von Konkurrent Admira.

Ein Durchschnitts-Alter von schlanken 22 Jahren weist jene Mannschaft auf, mit der Grödig in die dritte Bundesliga-Saison der Klubgeschichte geht. Lediglich Harry Pichler und Roman Wallner als potenzielle Alternativen sind 30 oder kurz davor. Mutig, mit so einer bessere U-21 in den Abstiegskampf zu gehen. Denn dieser wird es wohl werden.

Von der individuellen Qualität her rangiert der Kader nämlich, gemeinsam mit jenem der Admira, am unteren Ende der Liga. Dass Peter Schöttel aber auch mit nicht so gut besetzten Teams umgehen kann, hat er schon in Wr. Neustadt bewiesen. Bei all seinen Stationen aber war Schöttel eine vorsichtige Grundhaltung zu eigen. Auch bei Rapid, wo das überhaupt nicht gepasst hat. Manager Haas beurteilte aber wohl, dass dieser Ansatz im Kampf gegen den Abstieg aber besser geeignet ist als jener von Michael Baur letztes Jahr – da sah das immer so ein wenig nach philosophielosem Vor-sich-hin-Spielen aus.

Bei aller Jugend darf aber nicht vergessen werden, dass einige durchaus Erfahrung im Abstiegskampf haben. Tobi Kainz und Lukas Denner waren letztes Jahr bei den besseren im Dress von Wr. Neustadt, Benjamin Sulimani erkämpfte sich mit der Admira den Klassenerhalt. Und letztlich waren auch die Burschen, die nicht neu gekommen sind, in der vergangenen Saison lange nicht ganz gerettet. Zudem bietet sich für die geballte Jugend die Chance, sich ins Rampenlicht zu spielen – das gilt vor allem für den bei den Bayern an seiner Eigenwilligkeit gescheiterten Christian Derflinger, für den bei der U-20-WM gut aufgelegten Bernd Gschweidl und die Red-Bull-Leihgabe Lucas Venuto. Prognose: Grödig kämpft gegen den Abstieg.

FC Admira Wacker

Admira
Admira: Blutjung und offensiv denkend. Die Kaderdecke ist aber einigermaßen dünn.

Spannend ist, dass auch der zweite große Abstiegskandidat, die Admira, eine ausgesprochen junge Rasselbande in die Schlacht um den Klassenerhalt wirft. Die Südstädter verloren absolute Stützen wie Windbichler, Auer, Kerschbaumer und Katzer und holten sich im Grunde niemanden dazu, von dem ein sofortiger Platz im Stammplatz zu erwarten ist.

Umso erstaunlicher, dass Trainer Oliver Lederer (dem man mangels eigener Lizenz Ernst Baumeister aufs Papier schreibt, damit die Bundesliga-Bedingungen erfüllt sind) auf eine durchaus offensiv denkende Formation zurückgreift. Die Halbpositionen im 4-1-4-1 wurden in der Vorbereitung durchwegs mit Offensiv-, bzw. Flügelspielern besetzt (Blutsch und Knasmüllner), die vor/neben/hinter den eigentlichen Außenbahn-Besetzungen (Bajrami ist rechts gesetzt, links rittern Grozurek und Ayyildiz) unterstützen. Thomas Ebner oder Markus Lackner agieren dahinter als Sechser.

In der Vorbereitung gab es durchaus achtbare Resultate und die fünf Tore, die man im Cup gegen Schwechat erzielt hat, muss man auch erst einmal machen. Die Admira ist auf dem Platz sicherlich eines der interessanteren Teams, zumal es im jungen Kader auch noch jede Menge Entwicklungspotenzial gibt. Der Klub profitiert dabei von der beständig guten Nachwuchsarbeit.

Nur: Groß ist die Personaldecke nicht und bis auf René Schicker und Christoph Schösswendter gibt es keine Routiniers. Fallen Spieler aus, die vergangene Saison durch das Stahlbad Abstiegskampf gegangen sind, hat Lederer nur noch junge Burschen zur Verfügung, denen die Bundesliga womöglich doch noch ein schönes Stück zu steil ist. Prognose: Hält die Admira die Klasse, wäre das ein großer Erfolg.

SV Mattersburg

Mattersburg:
Mattersburg: Das Team blieb gleich, wie die Abhängigkeit von Onisiwo, Perlak & Jano.

Zwei Jahre nach dem Abstieg sind die Burgenländer wieder zurück, und aus der berüchtigten Klopfer-Truppe von damals ist ein Team geworden, das durchaus Spielkultur mitbringt. Und eine klare Spielidee, die zwar simpel ist, aber in der Ersten Liga funktioniert hat. Zudem wurde der Aufstiegskader nur in minimalen Details verändert und die Stammformation bleibt in allen elf Positionen exakt gleich.

Das heißt, dass niemand wirklich integriert werden muss, alle Abläufe aus der erfolgreichen Aufstiegs-Saison bekannt sind und man einfach dort weitermachen kann, wo man im Mai aufgehört hat. Das heißt aber auch, dass Mattersburg weiterhin am Tropf von Karim Onisiwo, Michael Perlak und Jano hängt. Fällt einer aus diesem Trio aus, haben die Burgenländer massive Probleme – niemand kann sie auch nur im entferntesten gleichwertig ersetzen. Das wurde im Frühjahr deutlich: Die beiden Spiele, in denen Onisiwo fehlte, waren mit Abstand die schlechtesten, es wurde kein einziges Tor erzielt und beide verloren.

Gerade die dünne Personaldecke ist es auch, die verhindern wird, dass Mattersburg ähnlich aufgeigt wie die letzten drei Aufsteiger, die ja direkt in den Europacup geschossen sind. Viel eher wird Mattersburg der erste Aufsteiger seit langer, langer Zeit, der sich durchaus mit der Abstiegs-Thematik auseinander setzen müssen dürfte. In der Bundesliga wird man nicht immer so leicht mit dem Spiel-auf-die-Außen-Verlagen-Plan mit dem ausgeprägten Horizontal-Verschieben zu leichten Siegen kommen.

Hinzu kommt: Gegen die anderen Top-Teams der Ersten Liga, als LASK und Liefering, hatte Mattersburg große Probleme, während gegen die „Kleinen“ praktisch nichts liegen gelassen wurde. Allzu viele „Kleine“ gibt es aus Sicher der Burgenländer in der Bundesliga aber nicht. Prognose: Normalerweise bleibt Mattersburg ohne große Sorgen drin. Ein Abrutschen in den Abstiegskampf ist aber durchaus möglich.

Ausblick

Der Abstiegskampf wird von den Vorzeichen her deutlich interessanter als das Rennen um den Titel, weil die beiden Haupt-Kandidaten Admira und Grödig beide blutjunge Mannschaften ins Rennen schicken werden, die jeweils ein großes Entwicklungspotenzial versprechen – vor allem auf Seiten der Admira.

Auf dem Papier haben hinter Salzburg die restlichen Vertreter der „Großen Vier“ die besten Karten, weil sie die breiteren und vor allem individuell besser besetzten Kader haben als die Herausforderer aus Wolfsberg und Altach. Aber schon in der Vergangenheit schafften es die großen Klubs oft auf beeindruckende Weise, das Potenzial nicht auszuschöpfen: Gerade Altach hatte gegenüber Rapid, Sturm und vor allem der Austria einen ganz massiven Vorsprung durch Hirnschmalz.

Daher wäre dieses Trio gut beraten, nicht von einer (realistischerweise kaum vorhandenen) Titelchance gegen Salzburg zu träumen, sondern die Hausaufgaben gegen die „Kleinen“ zu machen. Das heißt: Pläne entwickeln, wie man diese Teams nachhaltig ausspielt. Da waren große Defizite sichtbar.

Sonst wäre Altach nicht Dritter geworden und sonst hätte der WAC nicht als Zweiter überwintert.

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Austria unter Ogris: Mehr Stabilität, wenig Phantasie https://ballverliebt.eu/2015/04/12/austria-unter-ogris-mehr-stabilitaet-wenig-phantasie/ https://ballverliebt.eu/2015/04/12/austria-unter-ogris-mehr-stabilitaet-wenig-phantasie/#comments Sun, 12 Apr 2015 10:40:18 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=10993 Austria unter Ogris: Mehr Stabilität, wenig Phantasie weiterlesen ]]> Wie sich die Austria unter Andreas Ogris gegen ein echtes Spitzenteam der Liga präsentiert, hat man in Salzburg gesehen: Voller Einsatz, aber mit teils eklatanten, taktischen Schwächen. Beim Cup-Viertelfinale in Kapfenberg und beim Liga-Duell in Grödig war nun mehr die eigene Spielidee gefragt.

2:0 in Kapfenberg

Kapfenberg - Austria 0:2 (0:1)
Kapfenberg – Austria 0:2 (0:1)

Beim Zweitligisten in Kapfenberg – wo das Spiel mit dem 1:0 in der 2. Minute optimal für die Austria begann – stellte Ogris sein Team in einem 4-4-2 auf, mit einem tiefer stehenden (Holland) und einem höher stehenden (Grünwald) Spieler im Zentrum. Die vornehmliche Aufgabe der beiden war es, das Spiel auf die Außenbahnen zu verlagern.

Der erste Pass kam in der Regel von Holland, der entschied, ob es über links oder über rechts gehen sollte. Der Außenvertediger rückte dann jeweils auf und stellte Überzahl her, auf der linken Seite von Suttner und Meilinger kam oft auch Grünwald zum helfen. Ging es nicht weiter, erfolgte der Pass zurück und der Seitenwechel. Entweder über Holland, oder per langem Ball von Grünwald.

Dieses, wenn auch simple, Mittel brachte der Austria in der ersten Halbzeit einigermaßen sicher die Spielkontrolle, allerdings kaum mehr echte Torgefahr, da man immer wieder daran scheiterte, den Ball von der Flanke gewinnbringend in den Strafraum zu bringen.

Kapfenberg, eine der spielintelligenteren Truppen der Ersten Liga, erkannte alsbald, wie man dieser klaren Marschroute beikommen kann. In der grundsätzlich in einem 4-3-1-2 aufgestellten Mannschaft schob Zehner Andi Lasnik nach halbrechts ins Mittelfeld und Poljanec, einer der Stürmer, zusätzlich nach hinten. So konnten Farnleitner und Hütter nach außen rücken, um zu helfen, ohne dass im Zentrum die Deckung verloren ging.

Durch die Wechsel von Kapfenberg-Trainer Kurt Russ (der gemeinsam mit Ogris bei der WM 1990 spielte) entstand eins nach dem anderen ein 4-1-4-1. So gab es Kontrolle durch Überzahl im Zentrum und durch erhöhtes Risiko auch mehr vom Spiel. Ogris glich das nach rund einer Stunde durch eine Umstellung auf 4-2-3-1 aus (Kvasina und Meilinger auf den Flügeln, Grünwald auf der Zehn, Frank davor, Holland und Serbest dahinter).

In Minute 77 gelang Kvasina das 2:0, damit war das Spiel für die Austria gewonnen

1:1 in Grödig

Grödig - Austria 1:1 (0:1)
Grödig – Austria 1:1 (0:1)

Die Absicht, gerade gegen vermeintlich „Kleine“ tiefer und damit sicherer zu stehen als unter Baumgartner war schon in Kapfenberg ersichtlich, dass Ogris in Grödig aber gleich eine0 Dreierkette gegen die einzige Spitze des schlechtesten Rückrunden-Teams stellte, war dann doch etwas überraschend.

Gegen den Ball war es bei der Austria ein 5-4-1, wobei die Mittelfeld-Außen De Paula und Meilinger früh einrückten und sich von den Wing-Backs Koch und Salamon hinterlaufen ließen. De Paula und Meilinger, die so die Kanäle zwischen den Grödiger Reihen bearbeiteten, waren auch mit Abstand die produktivsten Spieler bei Violett.

An der grundsätzlichen Spielidee, also dem Aufziehen der Angriffe über die Außenbahnen, änderte sich nichts und wann immer die Austria gefährlich wurde, dann über die Duos Koch/De Paula und Salamon/Meilinger. Die beiden zentralen Spieler (diesmal Holland und Holzhauser) waren wiederum in erster Linie für horizontale Pässe zuständig. Das 1:0 nach einer Viertelstunde wurde von De Paula eingeleitet, seine Hereingabe legte Meilinger auf Kvasina ab, die einzige Austria-Spitze musste nur noch den Ball über die Linie drücken.

Immer mehr wurde allerdings auffällig, dass es von hinten heraus keine echte Spieleröffnung gab. Niemand aus der Dreierkette brachte eine solche zu Stande; je länger das Spiel lief, umso mehr wurde die Bälle nur lange nach vorne geschlagen. Das lag auch daran, dass Martschinko und Potzmann, die beiden Grödiger Außenverteidiger, mutig und aktiv in die Zweikämpfe gegen die Austria-Wingbacks gingen und diese so sukzessive aus dem Spiel genommen.

Pässe von der Dreierkette auf die Außenspieler waren schnell verloren, sicher auch darum gab es sie immer weniger. Auch Goalie Hadzikic (der den verletzten Lindner vertrat) schlug seine Abstöße weit nach vorne und spielte sie nicht kurz auf einen seiner drei Innenverteidiger. Durch die Kampfkraft auf den Flügeln und die spielerische Armut im Zentrum der Austria bekam Grödig das Spiel in den Griff, war speziell in der zweiten Halbzeit das deutlich aktivere Team und verdiente sich den Ausgleich auch vollauf.

Danach stellte Ogris, wie schon in Kapfenberg, halb durch den zweiten Spielabschnitt auf ein 4-2-3-1 um. Ramsebner ging neben Holland nach vorne, Meilinger und Royer (statt Holzhauser gekommen) besetzten die Flügel, De Paula (und danach Grünwald) die Zehn. Die Mittelfeld-Außen der Austria spielten nun näher an der Grundlinie und halfen so Salamon und Koch, im Zentrum gab’s personellen Gleichstand.

An der Spielcharakteristik – Grödig aktiver, Austria staubig – änderte sich nichts mehr, auch am Spieltand nicht.

Fazit: Mehr Stabilität, wenig Phantasie

Nach zwei Spielen gegen „Kleine“ ist nun einigermaßen erkennbar, was Ogris mit der Austria vor hat. Er lässt die Abwehrreihe deutlich tiefer stehen als Baumgartner, was vor allem gegen auf dem Papier schwächere Gegner zu deutlich weniger Gegentore führen soll und sicherlich auch führen wird. Die Kontrahenten müssen sich Torchancen tatsächlich bis zu einem gewissen Grad erarbeiten und bekommen nicht durch langsame Innenverteidiger (Sikov, Ortlechner) in einer hoch stehenden Abwehr riesige Räume geschenkt.

Dieser Schritt ist richtig und logisch, denn vor allem billige Gegentore kosteten der Austria unter Baumgartner jede Menge Punkte.

Im Spiel nach vorne hat die Austria unter Ogris jegliches Pressing eingestellt. Ballgewinne passieren hauptsächlich über Zweikämpfe, der Spielaufbau wird konsequent auf die Außenbahnen verlagert. Das Zentrum dient als Verteilungszentrale und Schutzschild, aber nicht als Mittel des unmittelbaren Angriffs. Das ist ein klares Konzept, recht simpel zwar, aber wenn man mitten unter der Saison ein ziemlich kaputt wirkendes Team übernimmt, eine nachvollziehbare Herangehensweise.

In den Europacup wird es so aber, zumindest über die Liga, sicherlich nicht gehen. Die Spielanlage der Austria unter Ogris ist eher auf Schadensbegrenzung ausgelegt als auf Jetzt-erst-Recht-Fußball. Mit den gleichzeitigen Siegen von Ried und Wolfsberg ist der Dampfer in Richtung Platz fünf (der ja für Europa reichen kann) mit acht Punkten Rückstand abgefahren.

In der Bundesliga hat es den Anschein, als wolle Ogris mit der Austria die Saison halbwegs seriös, ohne weitere Blamagen, aber auch ohne offen ausgelebtes Chaos zu Ende zu bringen. Ob’s am Ende auf Platz sechs oder sieben geht, ist auch schon egal.

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Dauerduelle und One-Night-Stands: So spielten die anderen gegen unsere Teams https://ballverliebt.eu/2014/10/23/dauerduelle-und-one-night-stands/ https://ballverliebt.eu/2014/10/23/dauerduelle-und-one-night-stands/#respond Thu, 23 Oct 2014 12:01:00 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=10617 Dauerduelle und One-Night-Stands: So spielten die anderen gegen unsere Teams weiterlesen ]]> Mit den Europa-League-Duellen gegen Salzburg schließt Dinamo Zagreb zu jenen Teams auf, die in den letzten 15 Jahren (also seit der Saison 1999/2000) am öftesten gegen Klubs aus Österreich gespielt haben. Hier eine genaue Übersicht über alle 151 Gegner seit Abschaffung des Cupsieger-Bewerbs – und wie sie gegen die österreichischen Teams abschnitten. Die Resultate sind immer aus Sicht des internationalen Klubs.

4 Duelle

Dinamo Zagreb
(Herbst ’14 – Salzburg | August ’13 – Austria 0:2 und 3:2 | August ’09 – Salzburg 1:1 und 1:2 | Herbst ’99 – Sturm 3:0 und 0:1)

Galatasaray
(Herbst ’09 – Sturm 1:1 und 0:1 | Dezember ’07 – Austria 0:0 | Herbst ’00 – Sturm 0:3 und 2:2 | August ’99 – Rapid 3:0 und 1:0)

Hapoel Tel-Aviv
(August ’10 – Salzburg 3:2 und 1:1 | Herbst ’09 – Rapid 5:1 und 3:0 | September ’02 – Kärnten 4:0 und 0:1 | Juli ’99 – Sturm 0:3 und 1:2)

Lokomotiv Moskau
(Herbst ’11 – Sturm 2:1 und 3:1 | August ’05 – Rapid 1:1 und 0:1 | August ’02 – GAK 2:0 und 3:3 | August ’01 – Tirol 3:1 und 1:0 bzw. 0:1)

Metalist Kharkiv
(Herbst ’12 – Rapid 2:0 und 0:1 | Februar ’12 – Salzburg 4:0 und 4:1 | Herbst ’11 – Austria 2:1 und 4:1 | August ’99 – Sturm 1:1 und 0:1)

3 Duelle

Ajax Amsterdam (Februar ’14 – Salzburg 0:3 und 1:3 | November ’06 – Austria 3:0 | August ’03 – GAK 1:1 und 2:1 nV)

Athletic Bilbao (Herbst ’11 – Salzburg 2:2 und 1:0 | Herbst ’09 – Austria 3:0 und 3:0 | Februar ’05 – Austria 0:0 und 1:2)

Juventus Turin (Herbst ’10 – Salzburg 1:1 und 0:0 | August ’10 – Sturm 2:1 und 1:0 | Herbst ’05 – Rapid 3:0 und 3:1)

Legia Warschau (August ’11 – Ried 1:2 und 3:1 | September ’06 – Austria 1:1 und 0:1 | September ’04 – Austria 0:1 und 1:3)

Panathinaikos Athen (Herbst ’09 – Sturm 1:0 und 1:0 | Februar ’01 – Sturm 0:2 und 1:2 | Oktober ’99 – GAK 1:2 und 1:0)

AC/FC Parma (April ’05 – Austria 1:1 und 0:0 | November ’03 – Salzburg 4:0 und 5:0 | Dez ’99 – Sturm 2:1 und 3:3 nV)

FC Porto (Herbst ’13 – Austria 1:0 und 1:1 | Herbst ’10 – Rapid 3:0 und 3:1 | November ’02 – Austria 1:0 und 2:0)

Valencia CF (August ’06 – Salzburg 0:1 und 3:0 | Nov ’00/März ’01 – Sturm 2:0 und 5:0 | August ’00 – Tirol 0:0 und 4:1)

Zenit St. Petersburg (Herbst ’13 – Austria 0:0 und 1:4 | August ’05 – Pasching 2:2 und 1:1 | September ’04 – Pasching 1:3 und 2:0)

2 Duelle

AEK Athen (Herbst ’11 – Sturm 1:2 und 3:1 | September ’07 – Salzburg 3:0 und 0:1)
Alkmaar (Herbst ’11 – Austria 2:2 und 2:2 | Dezember ’04 – GAK 0:2)
Anderlecht (Herbst ’11 – Sturm 2:0 und 3:0 | September ’07 – Rapid 1:1 und 1:0)
Aston Villa (August ’10 – Rapid 1:1 und 2:3 | August ’09 – Rapid 0:1 und 2:1)
Basel (März ’14 – Salzburg 0:0 und 2:1 | August ’07 – Mattersburg 2:1 und 4:0)
Brügge (Herbst ’05 – Rapid 1:0 und 3:2 | Dezember ’04 – Austria 1:1)
Celtic (Herbst ’14 – Salzburg 2:2 | Herbst ’09 – Rapid 1:1 und 3:3)
Dinamo Tiflis (August ’10 – Sturm 0:2 und 1:1 | August ’07 – Rapid 0:3 und 0:5)
Düdelingen (Juli ’12 – Salzburg 1:0 und 3:4 | Juli ’05 – Rapid 1:6 und 2:3)
Eindhoven (August ’14 – St. Pölten 1:0 und 3:2 | August ’11 – Ried 0:0 und 5:0)
Espanyol (Dezember ’06 – Austria 1:0 | Oct/Nov ’00 – GAK 4:0 und 0:1)
FC Zürich (August ’08 – Sturm 1:1 und 1:1 nV, 4:2 iE | Juli ’06 – Salzburg 2:1 und 0:2)
Feyenoord (September ’03 – Kärnten 2:1 und 1:0 | August ’00 – Sturm 1:2 und 1:1)
Fiorentina (Oktober ’01 – Tirol 2:0 und 2:2 | September ’00 – Tirol 3:1 und 2:2)
Glasgow Rangers (November ’04 – GAK 3:0 | Herbst ’99 – Sturm 5:0 und 0:2)
HB Torshavn (Juli ’10 – Salzburg 0:5 und 1:0 | August ’01 – GAK 2:2 und 0:4)
Lazio (Herbst ’09 – Salzburg 1:2 und 1:2 | Dezember ’02 – Sturm 3:1 und 0:1)
Lech Posen (Herbst ’10 – Salzburg 2:0 und 1:0 | September ’08 – Austria 1:2 und 4:2 nV)
Levski Sofia (Herbst ’09 – Salzburg 0:1 und 0:1 | November ’02 – Sturm 0:1, 1:0 nV, 7:8 iE)
Liepaja (Juli ’11 – Salzburg 1:4 und 0:0 | August ’02 – Kärnten 0:2 und 2:4)
Maccabi Haifa (August ’09 – Salzburg 2:1 und 3:0 | August ’02 – Sturm 2:0 und 3:3)
Malmö (August ’14 – Salzburg 1:2 und 3:0 | Herbst ’11 – Austria 1:2 und 0:2)
Manchester United (Dez ’00/März ’01 – Sturm 2:0 und 3:0 | Herbst ’99 – Sturm 3:0 und 2:1)
Marseille (August ’03 – Austria 1:0 und 0:0 | Herbst ’99 – Sturm 2:0 und 2:3)
Omonia Nicosia (August ’11 – Salzburg 2:1 und 0:1 | August ’10 – Salzburg 1:1 und 1:4)
PAOK (August ’12 – Rapid 2:1 und 0:3 | September ’01 – Kärnten 0:0 und 4:0)
PSG (Herbst ’11 – Salzburg 3:1 und 0:2 | Oktober ’01 – Rapid 4:0 und 2:2)
Saragossa (März ’05 – Austria 1:1 und 2:2 | November ’04 – Austria 0:1)
Shachtar Donetsk (August ’07 – Salzburg 0:1 und 3:1 | September ’02 – Austria 1:5 und 1:0)
Sion (August ’07 – Ried 1:1 und 3:0 | August ’06 – Ried 0:0 und 1:0)
Siroki Brijeg (Juli ’10 – Austria 2:2 und 0:1 | Juli ’09 – Sturm 1:2 und 1:1)
Sparta Prag (August ’12 – Admira 2:0 und 2:2 | November ’06 – Austria 1:0)
Standard Lüttich (Herbst ’13 – Salzburg 1:2 und 1:3 | Februar ’10 – Salzburg 3:2 und 0:0)
Suduva (Juli ’10 – Rapid 0:2 und 2:4 | August ’08 – Salzburg 1:4 und 1:0)
Utrecht (Dezember ’04 – Austria 1:2 | September ’01 – GAK 3:0 und 3:3)
Valerenga Olso (September ’07 – Austria 0:2 und 2:2 | September ’03 – GAK 0:0 und 1:1)
Vojvodina Novi Sad (August ’12 – Rapid 1:2 und 2:0 | August ’09 – Austria 1:1 und 2:4)
Zalgiris Vilnius (August ’13 – Salzburg 0:5 und 0:2 | Juli ’12 – Admira 1:1 und 1:5)

1 Duell

Aktobe (Juli ’07 – Mattersburg 1:0 und 2:4)
Amica Wronki (November ’04 – GAK 1:3)
Anorthosis Famagusta (Juli ’08 – Rapid 3:0 und 1:3)
Apoel Nicosia (September ’02 – GAK 2:0 und 1:1)
Aris Saloniki (August ’10 – Austria 1:0 und 1:1)
Asteras Tripoli (August ’13 – Rapid 1:1 und 1:3)
Astra Giurgiu (Herbst ’14 – Salzburg 1:2)
Atlético Madrid (Herbst ’13 – Austria 3:0 und 4:0)
Auxerre (Oktober ’04 – GAK 0:0)
Banants Jerevan (Juli ’08 – Salzburg 0:7 und 0:3)
BATE Borisov (August ’11 – Sturm 1:1 und 2:0)
Bayern München (Herbst ’05 – Rapid 1:0 und 4:0)
Benfica (August ’06 – Austria 1:1 und 3:0)
Beroe Stara Zagora (Juli ’10 – Rapid 1:1 und 0:3)
Besiktas (Herbst ’10 – Rapid 2:1 und 2:0)
Blackburn (September ’06 – Salzburg 2:2 und 0:2)
Bohemians Dublin (Juli ’09 – Salzburg 1:1 und 0:1)
Botev Plovdiv (Juli ’14 – St. Pölten 2:1 und 0:2)
Breidablik (Juli ’13 – Sturm 0:0 und 1:0)
Bremen (Herbst ’11 – Austria 2:2 und 0:2)
Bröndby (Juli ’11 – Ried 0:2 und 4:2)
Cosmos Borgo Maggiore (August ’01 – Rapid 0:1 und 0:2)
Cukaricki Belgrad (Juli ’14 – Grödig 0:4 und 2:1)
Dila Gori (August ’13 – Rapid 1:0 und 3:0)
Dinamo Bukarest (Herbst ’09 – Sturm 1:0 und 2:1)
Dnipropetrovsk (November ’04 – Austria 1:0)
Dortmund (September ’03 – Austria 2:1 und 1:0)
Dynamo Kiew (Herbst ’13 – Rapid 2:2 und 3:1)
Elfsborg (Herbst ’13 – Salzburg 0:4 und 0:1)
Esbjerg (Herbst ’13 – Salzburg 1:2 und 0:3)
Estoril (August ’13 – Pasching 2:0 und 2:1)
Fenerbahce (August ’13 – Salzburg 1:1 und 3:1)
Genk (Herbst ’13 – Rapid 1:1 und 2:2)
Georgia Tiflis (August ’08 – Austria 0:2)
Girondins Bordraux (November ’07 – Austria 2:1)
Grindavik (August ’03 – Kärnten 1:2 und 1:1)
Hafnarfjördur (August ’13 – Austria 0:1 und 0:0)
Hamburg (Herbst ’09 – Rapid 0:3 und 2:0)
Helsingborg (November ’97 – Austria 3:0)
HJK Helsinki (August ’14 – Rapid 1:2 und 3:3)
Illishovets Mariupol (September ’04 – Austria 0:0 und 0:3)
Inter Bratislava (September ’99 – Rapid 1:0 und 2:1)
Jablonec (August ’07 – Austria 3:4 und 1:1)
Kinyras Peiyas (August ’09 – Rapid 1:2 und 2:2 nV)
Klaksvik (August ’99 – GAK 0:5 und 0:4)
Kosice (September ’00 – GAK 2:3 und 0:0)
Leverkusen (Herbst ’12 – Rapid 4:0 und 3:0)
Litex Lovetch (September ’04 – GAK 0:5 und 1:0)
Liverpool (August ’04 – GAK 0:2 und 1:0)
Livingston (September ’02 – Sturm 2:5 und 4:3)
Livorno (September ’06 – Pasching 2:0 und 1:0)
Manchester City (Herbst ’10 – Salzburg 2:0 und 3:0)
Medias (August ’11 – Austria 3:1 und 0:1)
Metalurg Donetsk (August ’09 – Austria 2:2 und 2:3 nV)
Middlesbrough (Februar ’05 – GAK 2:2 und 2:1)
Monaco (Herbst ’00 – Sturm 5:0 und 0:2)
Nacional Funchal (Herbst ’09 – Austria 1:1 und 5:1)
Neftchi Baku (Juli ’07 – Ried 1:3 und 2:1)
Nistru Otaci (August ’05 – GAK 0:2 und 0:1)
Olimpija Ljubljana (Juli ’11 – Austria 1:1 und 2:3)
Örgryte (September ’00 – Rapid 0:3 und 1:1)
Osijek (Oktober ’00 – Rapid 2:1 und 2:0)
Panionios Athen (Dezember ’07 – Austria 1:0)
Partizan Belgrad (September ’01 – Rapid 1:0 und 1:5)
Petrovac (August ’09 – Sturm 1:2 und 0:5)
Qarabag Agdam (Juli ’14 – Salzburg 2:1 und 0:2)
Rosenborg (Herbst ’12 – Rapid 2:1 und 3:2)
Rubin Kasan (August ’04 – Rapid 2:0 und 0:3)
Ruch Chorzów (August ’10 – Austria 1:3 und 0:3)
Rudar Pljevlja (Juli ’11 – Austria 0:3 und 0:2)
Senica (Juli ’11 – Salzburg 0:1 und 0:3)
Servette Genf (August ’99 – Sturm 1:2 und 2:2)
Sevilla (September ’08 – Salzburg 2:0 und 2:0)
Sheriff Tiraspol (August ’12 – GAK 1:4 und 0:2)
Slovan Bratislava (Herbst ’11 – Salzburg 0:3 und 2:3)
Soligorsk (Juli ’12 – Ried 1:1 und 0:0)
Sporting Lissabon (September ’04 – Rapid 0:2 und 0:0)
Steaua Bukarest (September ’99 – LASK 2:0 und 3:2)
Strasbourg (September ’05 – GAK 2:0 und 5:0)
Stuttgart (Oktober ’00 – Tirol 0:1 und 3:1)
Szekesfehervar (Juli ’11 – Sturm 0:2 und 3:2)
Teuta Durres (August ’00 – Rapid 0:2 und 0:4)
Thun (Herbst ’13 – Rapid 1:0 und 1:2)
Tirana (August ’03 – GAK 1:5 und 1:2)
Tobol Kostanay (Juli ’08 – Austria 1:0 und 2:0)
Trnava (September ’99 – GAK 0:3 und 2:1)
Udinese (September ’03 – Salzburg 1:0 und 1:2)
Valletta (Juli ’99 – Rapid 0:3 und 0:2)
Ventspils (August ’07 – Salzburg 0:3 und 0:4)
Viking Stavanger (September ’05 – Austria 1:0 und 1:2)
Villarreal (Herbst ’09 – Salzburg 0:2 und 0:1)
Vllaznia Shkoder (Juli ’09 – Rapid 0:5 und 0:3)
Wisla Krakau (August ’06 – Mattersburg 1:1 und 1:0)
Zestafoni (Juli ’11 – Sturm 1:1 und 0:1)
Zilina (August ’05 – Austria 1:2 und 2:2)
Zimbru Chisinau (August ’14 – Grödig 2:1 und 0:1)
Zizkov (September ’01 – Tirol 0:0 und 0:1)
ZSKA Sofia (Herbst ’10 – Rapid 0:2 und 2:1)
Zulte-Waregem (Oktober ’06 – Austria 4:1)

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https://ballverliebt.eu/2014/10/23/dauerduelle-und-one-night-stands/feed/ 0
Wo „geschrumpft“ nicht „gesund geschrumpft“ heißt https://ballverliebt.eu/2010/07/09/wo-geschrumpft-nicht-gesund-geschrumpft-heist/ https://ballverliebt.eu/2010/07/09/wo-geschrumpft-nicht-gesund-geschrumpft-heist/#respond Fri, 09 Jul 2010 12:56:31 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=2445 Wo „geschrumpft“ nicht „gesund geschrumpft“ heißt weiterlesen ]]> Der Vergleich macht sicher… Am Tag nach dem WM-Finale startet im beschaulichen St. Pölten die Saison der „Ersten Liga“, der zweithöchsten Spielklasse. In der es zwei Topfavoriten gibt – aber trotz Livespielen im Free-TV wird diese Liga auch weiterhin kein Renner werden. Wie auch.

Die beiden Bundesliga-Reserven von Salzburg und der Austria sind nun also nicht mehr dabei. Wer sich allerdings davon einen Sprung in Sachen Attraktivität und Zuschauerzahlen erhofft, wird sich schon bald mit der großen Ernüchterung konfrontiert sehen. Mit Wacker Innsbruck ist der mit Abstand attraktivste Klub aufgestiegen, aus der Bundesliga kam keiner runter (Austria Kärnten und so), nach dem Abstieg von Dornbirn fallen auch einige Ländle-Derbies weg und dass Grödig rein von den Zuschauerzahlen der legitime Nachfolger der Jungbullen werden kann, hat der Salzburger Vorstadtklub ja schon in der vorletzten Saison gezeigt.

Zudem steht die Liga auch finanziell auf dünnen Beinen. Nach dem Ausstieg von ADEG wurde kein neuer Liga-Sponsor gefunden – keine Überraschung, wer will auch mit einem derart unattraktiven Produkt in Verbindung gebracht werden, noch dazu in Zeiten der Wirtschaftskrise. Wie Vereine wie etwa Gratkorn (die Steier haben noch im Winter die halbe Stammformation via Klub-Homepage feilgeboten) die Lizenz ohne Auflagen bekommen haben können, darf durchaus als Rätsel durchgehen. Außerdem haben immer noch diverse Einzelpersonen – Trenkwalder bei der Admira, Haas bei Grödig, Riegler in Wolfsberg – in ihren Vereinen das finanzielle Sagen und diese könnten bei Launen ihrer Eigner schnell auch in Turbulenzen kommen.

Bei so viel Negativem ist es allerdings erfreulich, dass die überwiegende Mehrherit der Vereine zumindest dem Leitspruch „Heute für Morgen“ durchaus umsetzen. Der Altersschnitt in der abgelaufenen Saison betrug 24,2 Jahre. Dieser wird durch den Wegfall der beiden Reserven zwar ein wenig ansteigen, doch ist diese Liga längst kein Sammelbecken für ausrangierte alte Herren mehr – mit Toni Ehmann, Vladimir Janocko und Ernst Dospel haben wieder einige die österreichische Fußballbühne zumindst als Aktive wohl für immer verlassen.

Vor allem die Admira hat sich ja zuletzt als letztes Refugium dieser Spieler verstanden. Nach dem zweiten verpassten Aufstieg in Folge sollen nun jüngere, hungrigere Akteure den Aufstieg schaffen. Und das Team von Coach Didi Kühbauer (39) darf zweifelos als Favorit gelten, von sportlichem Ballast befreit lief es ja schon im Endspurt der vergangenen Saison hervorragend. Hauptkonkurrent der Südstädter wird Altach sein: Schon in der abgelaufenen Saison waren die Vorarlberger wesentlich näher am Titel dran, als viele das der Mannschaft von Adi Hütter (40) zugetraut hatten. Sein Kader blieb in weiten Teilen zusammen, einem Titelrennen der beiden früheren Nationalteam-Kollegen sollte nicht viel im Wege stehen.

Auch auf den folgenden Plätzen dürfte sich das Kräfteverhältnis seit der abgelaufenen Saison kaum verändern. In St. Pölten holte Coach Martin Scherb (41) nur zwei echte Neuzugänge, wie gewohnt werden die diesmal doch recht zahlreichen Abgänge wieder mit Talenten aus der eigenen Akademie aufgefüllt. Langsam aber sicher sollte sich das jüngste verbliebene Team der Liga aber finden, soll im nächsten Jahr wirklich der Aufstieg angegriffen werden. Viel getan hat sich im Kader von Austria Lustenau, der halbe Stamm ist nun nicht mehr dabei. Auch Edi Stöhr (54) setzt neben den Krajic und Egharevba für den Angriff eher auf junges Talent. Das wird sicher nicht reichen, um die Spitze zu attackieren, ein sicherer Mittelfeldplatz muss aber dennoch der Anspruch sein.

Diesen streben auch die beiden Aufsteiger an. In Grödig holte man sich, als der Aufstieg mehr oder weniger schon feststand und Ex-Trainer Brandner seinen Hut nahm, Heimo Pfeifenberger (44) zurück. Mit ihm waren die Salzburger schon vor anderthalb Jahren beim ersten Versuch in der Ersten Liga im Unfrieden geschieden – er steht vor der Aufgabe, um Routinier Drechsel (in Ried ausgemustert) eine neuformierte Mannschaft mit vielen jungen Talenten konkurrenzfähig zu machen. Und auch der WAC möchte mit dem Abstiegskampf nichts zu tun haben: Der einzige Kärntner Verein im bezahlten Fußball verstärkte sich vor allem im Abwehrbereich. Prunkstück der Mannschaft von Nenad Bjelica (39) ist die deutsche Mittelfeldachse mit den langjährigen Bundesliga-Spielern Markus Kreuz und Marco Reich, welche auch im Aufstiegs-Playoff gegen Parndorf die Entscheidung für die Wolfsberger gebracht hat.

Ganz sicher vor dem Kampf gegen die letzten beiden Plätze sind die Aufsteiger aber mit Sicherheit nicht. Zumindest vor dem gegen den vorletzten, den Relegations-Platz – gegen diesen wird die halbe Liga ankämpfen müssen. Gute Karten dürfte dabei Gratkorn haben. Die graue Maus zeigte sich in der letzten Saison durchaus stabil, Trainer Michael Fuchs (38) muss allerdings sein Mittelfeld nach einigen Abgängen umbauen. Einen riesigen Umbau gab es auch bei Glückskind Vienna: Nur wegen der Lizenzentzüge bei Kärnten und Dornbirn blieb den Döblingern die Relegation erspart, nachdem mit der fast unveränderten Regionalliga-Meistermannschaft von 2009 fürchterlich Schiffbruch erlitten wurde. Frenkie Schinkels (47) steht vor der Mammutaufgabe, eine an zumindest sieben Positionen neu besetzte Mannschaft zusammen zu schweißen.

Als wahrscheinlichste Besetzung des Relegationsplatzes muss vor der Saison aber Hartberg gelten. Zwar hat sich die junge Truppe von Bruno Friesenbichler (42) in der abgelaufenen Saison als durchaus tauglich bewiesen, im Abstiegskampf zu bestehen, aber der Abgang von Torschützenkönig Patrick Bürger nach Mattersburg wird ohne Frage schmerzen und ein großes Loch reißen. Zudem steht eben zu Vermuten, dass die Konkurrenz etwas härter sein wird als letzte Saison. Bis auf einen, natürlich Denn heißester Kandidat auf den letzten Platz, der den direkten Abstieg aus der Liga bedeutet, ist der FC Lustenau. Schon in der letzten Saison wurde lange mit den hinteren Plätzen geflirtet, dazu kam den chronisch klammen Vorarlbergern mit dem neuen Trainer Hans Kogler (41) mehr oder weniger die komplette Einsergarnitur abhanden. Die Löcher wurden nur notdürftig mit Talenten und Spielern aus der Region gestopft – der Klassenerhalt wäre ein kleines Wunder.

Das sind die nun wieder nur noch zehn Teams, welche die 36 Spieltage umfassene Saison bestreiten. Zwei echte Titelkandidaten, zwei zumindest sportlich interessante Aufsteiger, junge Spieler und ein womöglich interessanter Kampf gegen den Abstieg – eigentlich wäre alles dabei.

Wenn auch auf sportlich zumeist traurigen und auch im Rundherum zumindest mäßigen Niveau. Die Liga ist somit von 12 Vereinen wieder auf 10 geschrumpft, von „gesung geschrumpft“ kann aber keine Rede sein – einmal mehr wurde von Seiten der Bundesliga wieder nur an der Oberfläche gekratzt und Symptome bekämpft, nicht aber das kranke System an sich. Dass sich Andi Herzog schon vor einem Jahr live auf sky (!) gegen die Reduzierung ausgesprochen hatte, ist nicht verwunderlich. Diese Liga ist auf Dauer nicht überlebensfähig, es wäre keine Überraschung, sollte es auch in diesem Jahr wieder einen zerreißen. Der FC Lustenau fällt einem da spontan ein, aber auch Gratkorn ist nicht gerade als einnahmensstarker Klub bekannt.

Schauen wir uns das Ganze also an. Mal sehen, wie lange noch.

(phe)

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Frühjahrsauftakt in der Ersten Liga https://ballverliebt.eu/2009/03/06/fruhjahrsauftakt-in-der-ersten-liga/ https://ballverliebt.eu/2009/03/06/fruhjahrsauftakt-in-der-ersten-liga/#respond Fri, 06 Mar 2009 12:37:16 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=1300 Frühjahrsauftakt in der Ersten Liga weiterlesen ]]> bild090306
Es war am 10. Juli des vergangenen Jahres, als ich in der Erste-Liga-Vorschau schrieb: „Läuft die Saison halbwegs so, wie man sich das erwarten kann, gibt es in der Saison 2009/10 wieder einen Bundesliga-Verein aus Niederösterreich. Die Frage ist demnach nur, welcher Mäzenaten-Plastikklub es sein wird: Stronachs FC Magna aus Wiener Neustadt, oder die Trenkwalders neue Admira aus der Südstadt.“ Und siehe da, vor dem Start in die Frühjahrssaison ist die Situation exakt die prognostizierte.

Wenn es auch auf dem Weg dorthin einiges an Stolpersteinen für Magna und die Admira – die mittlerweile ja sogar beide ins Cup-Semifinale eingezogen sind, jeweils mit Siegen über Bundesligateams – zu überstehen gab. Vor allem bei der Admira lief es Anfangs alles andere als rund. Aber nachdem Heinz Peischl nach fünf Spielen in die Wüste geschickt worden war (und jetzt, wie’s aussieht, in den Trainerstab des neuen ÖFB-Teamchefs Constantini aufgenommen wird) und Walter Schachner das schlingernde Schiff übernahm, geht es nur noch aufwärts mit der Admira, die eigentlich mal Schwadorf war. Geringe Fluktuation in der Aufstellung, gute Defensivarbeit, ordentliche Offensive: Mit Schachner ist der Erfolg (wenn auch nicht die Zuschauer) in die Südstadt zurückgekehrt. Und für den Aufstiegskampf wurde auch noch ein wenig nachgerüstet: Allen voran soll Top-Talent Mihret Topcagic (20, vom FC Kärnten) eine neue Option im Angriff sein, und der von Ried gekommene Daniel Toth (21) das Mittelfeld beleben und aus Waidhofen stieß der routinierte Sascha Laschet (31) zu den Südstädtern. Walter Schachner peilt seinen also mit voller Kraft zweiten Bundesliga-Aufstieg an.

Und die Roten liegen nach 19 von 33 Spieltagen auch nur drei Punkte hinter den Blauen, hinter dem Spitzenreiter, hinter Magna Wiener Neustadt. Hier war kein Trainerwechsel nötig, um nach dem holprigen Saisonstart (u.a. mit dem 0:1 in Vöcklabruck oder der Heimpleite gegen Gratkorn) in Fahrt zu kommen. Im Winter hat Magna zudem den übervölkerten Kader etwas überarbeitet: Ein ganzer Schwung von Reservisten und mit Gerald Krajic nur ein Stammspieler wurden aussortiert, dafür mit dem ehemaligen U21-Teamspieler Harun Erbek (22), der vor den chaotischen Zuständen bei Kayserispor flüchtete, verstärkt. Außerdem eiste Svetits gegen heftigen Widerstand aus St. Pölten deren Topscorer Mirnel Sadovic (24) los, und aus Klagenfurt kam Flügelflitzer Patick Wolf (27) für die rechte Seite. Helmut Kraft hat auf dem Papier r den besseren Kader zur Verfügung – aber die Admira lauert, viele Fehltritte können sich die Neustädter nicht erlauben. Vorteil für Magna: Beide verbleibenden Spiele gegen die Admira finden auf heimischer Anlage statt.

Der erfreuliche Aufsteiger aus St. Pölten sorgte über die Winterpause gar für eine niederösterreichische Dreifachführung. Ja, die Mannschaft von Erfolgstrainer Martin Scherb liegt nur fünf Punkte hinter der Spitze. Aber dass sie noch in den Titelkampf eingreifen können, ist eher unwahrscheinlich: Zum einen spielte die Mannschaft um Jungstar Lukas Thürauer im Herbst schon am oberen Limit, zum anderen kam ihnen mit Mirnel Sadovic ein Schlüsselspieler abhanden. Und auch der Bundesliga-Absteiger aus Innsbruck wird in das Rennen um die Bundesliga kaum mehr ernsthaft eingreifen können. Was die Verantwortlichen in Tirol wissen – darum wird auch eher auf finanzielle Konsolidierung geachtet, als auf das Suchen sportlicher Kracher. So lotste man nur den Brasilianer Mossoró (23) als Sturmspitze an den Tivoli, von den Rapid Amateuren kam Talent Semsudin Mehic (20). Mit Samwald, Seelaus und Anfang verließen nur Wechselspieler die Innsbrucker. Und auch bei Austria Wien II blieb es weitgehend ruhig: Neben Stürmer Benjamin Sulimani (20) war der fliegende Wechsel auf der Trainerbank die einzige Änderung am Verteilerkreis. Hans Dihanich ersetzt den zum ÖFB gewechselten Thomas Janeschitz. Dieses Verfolgertrio ist nicht gut genug, um noch ernsthaft vorne mitzuspielen – wird aber nur durch deutliche Negativ-Serien noch in den Abstiegskampf rutschen.

Die in diesem Jahr enorm große Abstiegszone geht mit Gratkorn schon auf dem sechsten Platz los. Die Steirer liegen nur drei Punkte vor dem Abstiegsplatz, haben mit Dominic Hassler einen wichtigen Spieler an Sturm Graz verloren. Mario Kreimer (23), der sich bei Sturm aber noch nicht durchsetzen konnte, soll Hassler ersetzen.. Zudem soll mannschaftsintern nicht alles in bester Ordnung sein, wirklich auch mental angenommen dürften einige Spieler der mit sehr viel Abstand ältesten Mannschaft der Liga (29,2 Jahre – Zweiter dieser Wertung ist Magna mit 25,8) den Absiegskampf noch nicht haben. Das jüngste Team (23,2 Jahre) allerdings, die Salzburg Juniors, haben sportlich keine ganz so schlechte Prognose: Das Team hat Talent, zudem konnten im Winter auch einige Akademie-Spieler auf sich aufmerksam machen. Zu kompensieren gibt es nur den Abgang von Abwehrmann Sonko nach Altach.

Die Vielarbeiter auf dem Spielersektor waren im Winter die Aufsteiger aus Vöcklabruck und Grödig. Vor allem bei den Oberösterreichern ist alles neu! Neuer Trainer (Stankovic statt Lesiak), neuer Manager (Nussbaumer statt Radlspäck), und sagenhafte neun (!!!) neue Spieler sollen den Klassenerhalt sichern. Mihael Rajic (24, Altach) und U20-Kanadier Thomas Pirker (22, Kärnten, im Tausch gegen Salvatore) sollen die schon im Herbst recht gute Defensive weiter stabilisieren, Alex Hörtnagl (28) und Daniel Hofer (25, Ried) für Ordnung im Mittelfeld sorgen, Igor Sekic (28, Leoben), Reinaldo Ribeiro (27, Altach) und Sandro Samwald (22, Innsbruck) für Schwung nach vorne, und die Brasilianer Roni (22) und Marcos (18) statt des zum GAK gewechselten Toth für die Tore. Ob tatsächlich bis auf Torhüter Feuerfeil, dem Rapidler in spe Schösswendter und Kapitän Feichtinger praktisch alle Stammplätze aus dem Herbst wackeln…?

Und auch in Grödig wurde einiges getan, auch wenn das Ausmaß nicht annähernd so extrem wie in Vöcklabruck. Dem Abgang von Thomas Eder und einer handvoll Reservisten stehen die Neuverpflichtungen von Torhüter Bartolomej Kuru (21, lange bei den Austria Amateuren), Mittelfeld-Mann Gerhard Breitenberger (30, Kärnten – sein Transfer zu Vöcklabruck platzte) und vor allem des ehemaligen Altach-Goalgetters Leonardo (28) gegenüber. Und auch der ehemalige Junioren-Teamspieler Rexhe Bytyci (21) erhofft sich einige Einsätze unter dem neuen Trainer Miro Bojceski. Der Neue (40), der vor einigen Jahren schon Spieler und Spielertrainer bei den Salzburgern war, löste Ex-Trainer Heimo Pfeifenberger ab, der sich mit Sportchef Christian Haas verkracht hatte.

Die große Enttäuschung des Herbstes waren aber die beiden Teams aus Lustenau. Anstatt um den Aufstieg mitzuspielen, zieren FC und Austria das Tabellenende. Weshalb auch in Vorarlberg viel Arbeit in verstärkte Kader gesteckt wurde. Bei der Austria trennte man sich von den stumpfen Spitzen Sulimani und Günes, holte dafür den erfahrenen Gerald Krajic (27) und den ehemaligen Sturm-Graz-Stürmer Amadou Rabihou (24); der Seekirchener Florian Leitner (20) soll eine weitere Alternative in der Offensive darstellen. Im Mittelfeld lieh sich die Lustenauer Austria LASK-Rohdiamant Emanuel Schreiner (20) aus und sicherte sich aus dem Nachlass des FC Kärnten Danijel Micic (20). Und nicht zuletzt kommt auch Torhüter Mario Krassnitzer (33) nach viereinhalb Jahren in Altach wieder zurück. Die Grünen fühlen sich gerüstet, und auch bei den Blauen vom FC Lustenau soll der Weg so schnell wie möglich vom Keller wegführen.

Nicht mehr helfen werden dabei der staksige Gil, der harmlose Regis und Andreas Bauer, der in seiner Wiener Heimat zurückkehrt. Dafür holte sich Eric Orie mit Maicos dos Santos (27) einen Spieler zurück, der schon einmal für den FCL kickte. Zudem kam Manuel Hartl (23, Magna) für die Außenbahn und der offensive, aber wenig torgefährliche Michael Kulnik (22) vom FC Kärnten. Wie der Brasilianer Tiago Tonini (22) und der neuseeländische Teamstürmer Daniel Ellensohn (23) einzuschätzen sind, muss sich erst zeigen.

Sicher ist: Aus dem Sextett Salzburg II, Gratkorn, Grödig, Vöcklabruck, Austria Lustenau und FC Lustenau müssen noch zwei Teams den Weg in die Regionalliga antreten. Dass es nicht drei sind, liegt am DSV Leoben. Die Obersteirer befinden sich in üblen Turbulenzen und werden nicht um eine Lizenz für die kommende Saison ansuchen. Zum einen, weil sie diese ohnehin nie bekommen würden. Und zum anderen, weil der letzte Platz für die Leobener jetzt schon vorgezeichnet ist, ein sportlicher Klassenerhalt einem Wunder gleichkäme (das aber dennoch nichts nützen würde). Der Traditionsklub hat den Profibetrieb im Winter eingestellt, spielt als Amateurverein die Meisterschaft fertig und will im Sommer einen Neustart in der Regionalliga starten. Vom Angebot, ablösefrei den Verein zu verlassen, haben am Ende acht Spieler Gebrauch gemacht: Rauter und Spirk (GAK), Sekic (Vöcklabruck), Fröschl (Rapid Amateure), Briza (Amstetten), Gerald Säumel (Horn), Pavlov und Alar (Kapfenberg) haben die Flucht ergriffen. Allesamt Stammspieler. Für die beiden nach Kapfenberg Abgewanderten (vor allem Pavlov konnte seine Gefährlichkeit auch in der Bundesliga schon unter Beweis stellen) bekam der DSV als Nachbarschaftshilfe die KSV-Reservisten Reifeltshammer (22) und Lucic (27); von Regionalligist Bad Aussee kam Patrick Berger (25), ansonsten wird mit Spielern aus dem Unterhaus und den eigenen Reserve das Auslangen gefunden werden müssen. Lehrstunden wie das 1:8 in Wiener Neustadt im Herbst drohen in den verbleibenden 14 Spielen durchaus. Man kann den Leobenern auch auf ihrem weiteren Weg abseits den Profifußballs nur alles Gute wünschen.

So ist also die Ausgangsposition: Magna oder die Admira werden aufsteigen, Leoben absteigen, und zwei Teams werden Leoben folgen. Wer das sein wird? Vielleicht einer oder alle beide Lustenauer, die die Situation Abstiegskampf kaum kennen. Vielleicht Vöcklabruck und Grödig, wenn die vielen neuen Spieler nicht einschlagen. Vielleicht Gratkorn, wenn man weiterhin alles auf äußere Einflüsse schiebt und sich nicht im Abstiegskampf sieht. Vielleicht auch die Salzburg Juniors, sollten die jungen Spieler mit dem Druck nicht fertigwerden.

Oder einer aus der oberen Tabellenhälfte, der eine Niederlagenserie hinlegt? Oder… wer sagt, dass alle eine Lizenz bekommen? Vielleicht geht ja einer krachen, und nur noch ein anderes Team muss absteigen! Auf den elf Plätzen der zwölf Zweitligisten werden sich in den kommenden 14 Runden zumindest die sportlichen Fragezeichen auflösen.

Alles andere wissen wir spätestens am 31. Mai, wenn das Ständige Neutrale Schiedsgericht tagt.

Tabelle nach der Herbstsaison (19/33): Wr Neustadt 37 | Admira 34, St Pölten 32, Innsbruck 30, Austria II 27, Gratkorn 24, Salzburg II 23, Leoben 22, Grödig 22 | Vöcklabruck 21, A Lustenau 21, FC Lustenau 19.

(phe)

Bild: Voralpenstadion Vöcklabruck (phe)

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