Henry – Ballverliebt https://ballverliebt.eu Fußball. Fußball. Fußball. Mon, 04 Mar 2013 15:25:07 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.7.2 Den Mutigen gehört die Welt – den Einfallslosen nur Prügel. Drei Beispiele. https://ballverliebt.eu/2013/03/04/den-mutigen-gehort-die-welt-den-einfallslosen-nur-prugel-drei-beispiele/ https://ballverliebt.eu/2013/03/04/den-mutigen-gehort-die-welt-den-einfallslosen-nur-prugel-drei-beispiele/#comments Mon, 04 Mar 2013 14:35:40 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=8418 Den Mutigen gehört die Welt – den Einfallslosen nur Prügel. Drei Beispiele. weiterlesen ]]> Wer sich etwas überlegt, kann verlieren – wer sich nichts überlegt, hat schon verloren. Dieses Motto ist in der österreichischen Bundesliga beim einen oder anderen schon angekommen, bei vielen aber immer noch nicht – zuletzt kündigte etwa Rapid-Trainer Peter Schöttel sinngemäß an, wieder jenen anspruchslosen Riegel-Fußball spielen zu wollen, der die Saison 2011/12 schon zur unerträglichsten aller Zeiten gemacht hat. Dabei möchte man den Verantwortlichen zurufen: Den Mutigen gehört die Welt. Man braucht nicht einmal Jahre, um das umzusetzen. Nur den Mut, es anzugehen. Und wer keinen Mut hat, verliert. Wie diese drei Beispiele aus der MLS zeigen.

Mutig durchziehen und belohnt werden: Portland Timbers

Portland Timbers - New York Red Bulls 3:3 (1:3)
Portland Timbers – New York Red Bulls 3:3 (1:3)

Den Mut zeigten, selbst aktiv zu sein. Zu pressen. Die Außenverteidiger bedingungslos nach vorne zu beordern. Und einen Mittelstürmer haben, der extrem viel arbeitet. Kurz: Eine Philosophie der Eigeninitiative etablieren. Geht nicht von heute auf morgen? Geht doch von heute auf morgen. Zumindest von der Idee, die man der Mannschaft einimpfen kann. Und auch auf Details achtet – wie etwa, dafür das Spielfeld knapp vier Meter breiter zu machen.

Genau diesen Weg gehen in der MLS die Portland Timbers. Gerade mal vier Stammspieler aus der letzten Saison waren in der ersten Start-Elf nach dem kompletten Re-Boot übrig: Nach zwei enttäuschenden Jahren, in denen der schottische Trainer John Spencer ebenso schottischen 4-4-2-Hau-Ruck-Fußball spielen ließ und mangels Erfolg und Weiterentwicklung letztlich entlassen wurde, wagen die Portland Timbers in ihrer dritten MLS-Saison einen totalen Neustart. Neo-Coach Caleb Porter soll der Architekt der modernen Offensiv-Philosophie sein.

Jeder weiß genau, was wann zu tun ist…

In seinem 4-2-3-1 sind praktisch alle Positionen nach einer eigenen Job Description haargenau besetzt. Die Außenverteidiger Harrington und Miller stehen sehr hoch und beackern die Seitenlinien quasi im Alleingang, während die Mittelfeld-Außen Alhassan und Nagbe dadurch einrücken können. Sechser Will Johnson ist ein Wadlbeißer, ein Terrier, der für die Ballgewinne zuständig ist (und dafür, den gegnerischen Zehner – diesmal Tim Cahill – zu nerven). Diego Chará, der Achter, kann dem Spiel einen Takt geben, vor allem aber auch selbst durch gute vertikale Laufwege Löcher reißen. Der etwas starksig wirkende Zehner Diego Valeri kann mit seiner Technik die Bereitschaft zeigen, auch mit wenig Platz den Ball zu fordern. Und Solospitze Ryan Johnson ist extrem aktiv und steht nicht nur wie sein Vorgänger Kris Boyd im Strafraum und wartet auf Flanken.

Das ist natürlich alles nicht Revolutionäres und nichts, was man nicht bei anderen Mannschaften auf dem Globus nicht auch sieht, keineswegs. Es ist aber erstaunlich, wenn man das Team mit der letzten Saison vergleicht, in der das genaue Gegenteil zu sehen war: Vorsichtige und bei Flanken unbeholfene Außenverteidiger. Keine Ideen und keine Kompaktheit im Zentrum. Kaum Bewegung vorne. Und vor allem: Extrem viele personelle Rochaden. Da spielte Nagbe mal vorne, mal hängend, mal auf dem Flügel. Da spielte Jewsbury, eigentlich Sechser, mal einen verkappten Spielmacher, dann wieder als Rechtsverteidiger. Da war kurzzeitig sogar Andi Dober als Neuzugang im Gespräch.

…zumindest nach vorne

Üblicherweise heißt es, man müsse zuerst sicher stehen, ehe man sich um die Offensive kümmert. Porter macht es genau anders herum: Während das Offensiv-Spiel schon im ersten Versuch richtig gut klappte, wird hinten noch heftig geschnitzt. Das sind zum Teil richtig derbe individuelle Schnitzer (wie Silvestre beim 0:1 und beim 1:2, bzw. Jean-Baptiste beim 1:3), aber auch die Abstimmung zwischen Mittelfeld und Abwehr stimmt noch nicht so ganz. Zuweilen wurden die Räume etwas gar groß, rückten die Innenverteidiger bzw. die defensiven Mittelfeldspieler nicht so nach Außen, dass es im Rücken der Außenverteidiger eine Absicherung gäbe (siehe das 1:2).

Das heißt: Die Timbers versprechen ein Team zu werden, das in den 34 Regular-Season-Spielen an die 70 Tore schießen wird, aber wohl auch ebenso viele kassiert. Caleb Porter kann sich diesen Ansatz allerdings auch aufgrund des Liga-Modus erlauben: Es gibt aus der derzeit 19 Teams umfassenden MLS keinen Abstieg. Gut für Portland, denn letztes Jahr war man die drittschlechteste Mannschaft – und gar nur eine einzige schoss noch weniger Tore.

Courage haben heißt auch: Mut zur Umstellung

Gegen die New York Red Bulls hatte Portland die erste Hälfte schon ganz gut im Griff, kassierte aber eben drei billige bis peinliche Gegentore. Die New Yorker agierten ebenso aus einem 4-2-3-1, in dem Thierry Henry von der linken Seite kam und recht hoch stand, der Argentinier Fabián Espindola mit seinen schnellen Antritten als Solo-Spitze für Unruhe sorgte, Tim Cahill als Zehner eher blass blieb und der alternde Freistoß-Künstler Juninho bis eben auf Freistöße kaum am Spiel teilnahm. Der Kompromiss, denn NYRB-Coach Petke dafür eingehen musste, war Dax McCarty – dieser gab Juninhos persönliches Hausmädchen, grätschte alles an, was sich ihm in den Weg stellte, ist aber nicht für eigene Impulse zuständig. So verdichtete sich der Mittelkreis in der Anfangsphase ganz extrem.

Zwar hatte Portland dort durch das Übergewicht an zum Spielen willigen Akteuren Vorteile, kam aber kaum wirklich durch. Das – und der Spielstand von 1:3 – zwang Porter dazu, in der Halbzeit Modifizierungen vorzunehmen. Valeri rückte weiter auf, agierte als hängende Spitze. Nagbe positionierte sich weiter Außen als davor und rückte erst relativ hoch ein; Alhassan dafür positionierte sich auf der anderen Seite noch weiter nach innen, überließ Ryan Miller endgültig die Außenbahn und gab neben Chará einen zweiten Gestalter aus der Spielfeld-Mitte. Dadurch hatten die Timbers nun auf den Flanken die Kontrolle, im Zentrum ebenso, und drückten den Gegner massiv hinten rein.

Bei den Red Bulls ging es recht schnell nur noch darum, den Sieg irgendwie zu retten. Petke stellte auf ein 4-4-1-1 um (mit Henry vorne, Cahill dahinter, dazu zwei eng stehende Viererketten), es half aber nichts. Portland kam zum hochverdienten 3:3 und hatte sogar noch Chancen, das Spiel zu gewinnen.

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Den Mut beim ersten Rückschlag verlieren: Philadelphia Union

Philadelphia Union - Sporting Kansas City 1:3 (1:1)
Philadelphia Union – Sporting Kansas City 1:3 (1:1)

Wie es gehen könnte, wenn einen nicht der Mut verließe, zeigte an diesem Auftakt-Spieltag das Team aus Philadelphia. Das war letztes Jahr kaum besser als die Timbers, und auch Union-Coach Hackworth (der zum Interims- zum Vollzeit-Chef befördert wurde) überlegte sich etwas.

Gegen Kansas City, Halbfinalist der letzten beiden Jahre, gab’s ein ziemlich schiefes 4-4-1-1. Linksverteidiger Gaddis blieb hinten und Gabriel Farfan im linken Mittelfeld stand ebenso sehr tief, um Graham Zusi – einen der Shooting Stars der letzten Jahre – im Griff zu behalten. Dafür übernahm Brian Carroll die Agenden als zentraler Gestalter und auch als linker Flügel. Keon Daniel, hängende Spitze mit auffälligen Dreadlocks, verschob viel vertikal und Sébastien le Toux lauerte auf schnelle Antritte.

Zudem presste dieses Trio, zum Teil gemeinsam mit dem kraftvollen Sechser Michael Lahoud, gegen das kompakte Dreier-Mittelfeld des Gegners. Mit Erfolg: Le Toux besorgte das frühe 1:0 und hätte kurz darauf das 2:0 nachlegen müssen, schob aber den Ball am leeren Tor vorbei. Der Außenseiter hatte alles im Griff, bis man hinten einmal kräftig schlief und kurz vor der Pause wie aus heiterem Himmel das 1:1 kassierte.

Damit war’s um den ganzen schönen, mutigen und proaktiven Plan bei Philadelphia geschehen. Nach dem Seitenwechsel agierte man wie das Kaninchen vor der Schlange. Man presste nicht mehr, ließ dem Gegner Zeit für den Spielaufbau und es half auch nicht, dass Zusi nun wesentlich zentraler agierte als in der ersten Hälfte und keiner seiner beiden Bewacher darauf reagierte. Kansas City kam letztlich zu einem völlig problemlosen 3:1-Sieg. Aus Sicht des Verlierers absolut vermeidbar, wenn man weiter so mutig wie bis zum Ausgleich agiert hätte.

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Gegen ein planloses Team keinerlei Mut haben: Chicago Fire

Los Angeles Galaxy - Chicago Fire 4:0 (1:0)
Los Angeles Galaxy – Chicago Fire 4:0 (1:0)

Wenn es einen idealen Zeitpunkt gibt, gegen den MLS-Meister von 2011 und 2012 zu spielen, dann jetzt. Die Los Angeles Galaxy haben gegenüber dem letzten Jahr (als man nach einer mäßigen Regular Season in den Play-Offs auftrumpfte) neben David Beckham auch Landon Donovan (der wegen seines Burn-Outs eine Auszeit nimmt) und Chippen Wilhelmsson (gut, der ist kein großer Verlust) verloren.

Trainer Bruce Arena aber blieb auch ohne die Schlüsselspieler Beckham und Donovan seinem flachen und eher statischen 4-4-2 treu. Mit den beiden konnte er das machen, weil Beckham aus dem Zentrum heraus eine traumhafte Präzision hatte und Donovan mit seinem Spielverständnis viele, richtige Laufwege nahm. Ohne die beiden allerdings passt das alles nicht so recht zusammen.

Aus dem Zentrum kommen keinerlei Impulse, aus der personellen Not heraus muss Innenverteidiger De la Garza als Rechtsverteiger ran, dafür RV Franklin im Mittelfeld. Mike Magee,ein verlässlicher aber nicht besonders torgefährlicher linker Flügelspieler, muss in den Sturm neben Robbie Keane. Die Außenbahnen waren bemüht, aber harmlos und an Spielaufbau gab’s sonst nur lange Bälle in die vage Richtung von Magee und Keane. Kurz: Die pure Einfallslosigkeit.

Alleine: Chicago – letztes Jahr sogar mit mehr Regular-Season-Punkten als die Galaxy – machte es noch schlechter. Das Team von Arne Friedrich, der wegen einer Verletzung nicht mitwirken konnte, hatte überhaupt keinen Plan, wie man das mehr als stotternde Team aus L.A. aushebeln könnte. Larentowicz und Lindpere im Mittelfeld-Zentrum versteckten sich nach Kräften, von den Außenverteidiger kam sehr wenig, von Duka und Nyarko noch weniger. Die einzigen, die echten Einsatz zeigten, war Chris Rolfe und Maicon Santos, die beiden Offensiven im 4-4-1-1. Das Problem dabei: Rolfe beging technische Fehler am laufenden Band, ihm flipperten die Bälle oft meterweit weg. Und Maicon Santos fehlte es einfach an der Unterstützung.

So gingen die Galaxy mit einer 1:0-Führung in die Halbzeit, nachdem drei Verteidiger Filigrantechnik-Wunderwuzzi Robbie Keane nur andächtig beobachteten, eine zweimal abgefälschte Flanke bei Magee landete und dessen nochmal abgefälschter Seitfallzieher im Tor. Mehr Fähigkeit zur eigenen Gestaltung zeigten die Gäste dann auch nach dem Seitenwechsel nicht: Haarsträubende Fehlpässe im Aufbauspiel, zu viele Räume zwischen den Reihen und in den Schnittstellen (wie beim 0:2), viel zu nachlässigen Verteidigen mit komplett körperlosem Spiel (wie beim 0:3). So konnte sogar Magee drei Tore machen und Keane per Fallrückzieher für den 4:0-Endstand sorgen.

Oder anders gesagt: So bekommt man sogar von einem Team, das so tut als wären Beckham und Donovan noch da und bei dem damit nicht so arg viel passt, die Bude angefüllt.

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(phe)

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Euro-Classics 2008 – Die Todesgruppe https://ballverliebt.eu/2012/05/31/euro-classics-2008-die-todesgruppe/ https://ballverliebt.eu/2012/05/31/euro-classics-2008-die-todesgruppe/#comments Thu, 31 May 2012 08:48:14 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=7191 Euro-Classics 2008 – Die Todesgruppe weiterlesen ]]> Der Weltmeister, Italien. Der Vize-Weltmeister, Frankreich. Die personell großartig besetzten Holländer. Und Underdog Rumänien, der eine starke Qualifikation absolviert hat. Die Gruppe C der Euro2008, in Bern und Zürich ausgetragen, wurde unisono als die „Todesgruppe“ des Turniers bezeichnet…

Holland - Italien 3:0 (2:0)

Holland – Italien 3:0 (2:0)

Womit kann Italien nicht umgehen? Mit Pressing! Die Holländer traten von Beginn an dominant auf und setzten dem Weltmeister mit schnellem Gegenpressing bei Ballverlusten zu. Und mit hohem Tempo vor allem von Sneijder und Van der Vaart, die den personellen Nachteil im offensiven Zentrum des 4-2-3-1 von Bondscoach Marco van Basten so ausgleichen konnten.

Roberto Donadoni, der italienische Teamchef, hatte wie bei italienischen Mannschaften üblich ein Trio vor die Viererkette gestellt. Davor allerdings baute er auf Breite im Spiel: Di Natale und Camoranesi kamen von den Flanken, ganz vorne stand Luca Toni. Die Folge war, dass die Holländer mit De Jong und vor allem Orlando Engelaar im Zentrum seelenruhig das Spiel aufbauen konnten. Van der Vaart und Sneijder versuchten, durch ihre Laufwege Löcher zu reißen, was aber kaum gelang – so musste ein Weitschuss herhalten, den Van Nistelrooy fünf Meter vor dem Tor aufnahm und zum 1:0 versenkte. Nicht aus Abseits-Postion, denn Panucci hob dieses neben dem Tor liegend auf.

Die Italiener mussten nun etwas aufrücken und wurden nur wenige Minuten nach dem Rückstand dafür bestraft: Ein sensationeller Konter über Van Bronckhorst und Kuyt, den Sneijder mit einem Drehschuss vollendete, sorgten für das 2:0.

Holland stellte das Pressing nun komplett ein und ließ den Gegner kommen, blieb aber im Zweikampf giftig. Vor allem Kuyt machte gegen Zambrotta ein hervorragendes Spiel. Donadoni stellte nach einer Stunde erstmals um, brachte Del Piero (für Di Natale) und ging auf ein etwas schiefes 4-4-2, eine Viertelstunde vor Schluss kam Cassano (für Camoranesi) und aus dem System wurde ein wiederum etwas schiefes 4-3-1-2, mit Cassano hinter den Spitzen. Die Maßnahme fruchtete: Nun gab es endlich auch sinnvolle Aktionen durch das zuvor verwaiste Zentrum, Italien war – obwohl immer etwas langsam wirkend – die bestimmende Mannschaft und hatte drei große Ausgleichs-Chancen. Ehe ein weiterer blitzsauberer Konter der Holländer zehn Minuten vor Schluss das 3:0 zur Folge hatte. Die Entscheidung.

Rumänien - Frankreich 0:0

Rumänien – Frankreich 0:0

Schleppend hatte sie allerding zuvor begonnen, diese Gruppe. Was beim Spiel im Zürcher Letzigrund an beiden Teams lag. Zum einen also an den Rumänen, die in einem 4-1-4-1 mit einem sehr kompakten Mittelfeld auftraten und die Franzosen kommen ließen. Offensiv gab’s zwei Optionen: Lange Bälle auf Stürmer Daniel Niculae, der diese mit seinem robusten Körper halten sollte, oder über Adrian Mutu. Der damalige Fiorentina-Spieler spielte einen Linksaußen, der aber viele Freiheiten genoss und sich deutlich öfter im Zentrum aufhielt als Banel Nicolita auf der anderen Seite.

So mussten die Franzosen das Spiel machen, und das gelang nicht. Raymond Domenech ließ in einem 4-2-2-2 spielen. Die Probleme wurden schnell offensichtlich: Von der Doppel-Sechs mit Toulalan und Makélélé gab’s wenig Ideen gegen die drei Rumänen im Zentrum, Ribéry wirkte auf Rechts deplaziert und Malouda rieb sich in Zweikämpfen mit Cosmin Contra von Getafe auf. So blieben Flanken, die Sagnol und Abidal zum Teil von 40 Meter von der Grundlinie entfernt Richtung Strafraum segeln ließen. Alles harmlos.

Den Franzosen ging zwar Henry mit einer Zerrung ab, ja, aber Domenech versuchte erst in der 78. Minute, mit Nasri (statt Benzema) das kreative Loch im Zentrum zu schließen und auf ein 4-2-3-1 zu gehen. Doch Nasri – dessen Wechsel zu Arsenal schon festgestanden war – wurde auf der Zehn von seinem Team ignoriert, es spielte auch die Schlussphase uninspiriert über die Außen. So gab’s ein logisches 0:0.

Stand nach dem ersten Spieltag: Holland 3, Frankreich, Rumänien 1, Italien 0.

Italien - Rumänien 1:1 (0:0)

Italien – Rumänien 1:1 (0:0)

Nach der Pleite gegen Holland drehte Roberto Donadoni sein Team komplett um: Fünf personelle Wechsel nahm er vor, dazu begann er in jenem System, das in der letzten halben Stunde gegen Holland guten Druck nach vorne ausüben konnte. Im 4-3-1-2 spielte nun Camoranesi auf der Zehn, er zeigte dabei deutlichen Rechtsdrall. Auch im defensiven Mittelfeld gab’s Wechsel: Statt Gattuso und Ambrosini von Milan kamen De Rossi und Perrotta von der Roma.

Damit gab es keinen echten Tackler mehr, sondern drei Ballverteiler. Maßnahmen, die Wirkung zeigten, zumal auch Grosso und Zambrotta massiv nach vorne marschierten und für Breite im Spiel sorgten. Italien hatte das Spiel komplett im Griff und kam auch zu einigen guten Chancen, allerdings zeigte wie schon gegen Holland vor allem Luca Toni eine grausame Leistung.

Die Rumänen ihrerseits versuchten, die offensive Ausrichtung der Italiener zu nützen, indem sie ihrerseits in den Rücken der Mittelfeld-Achse zu kommen versuchten und den Platz hinter den oft weit aufgerückten italienischen Außenvertedigern zu nützen. Zudem waren Mutu und Co. vor allem mit gut platzierten Weitschüssen immens gefährlich.

So entwickelte sich eine sehr sehenswerte Partie, in der Mutu nach einer Stunde einen schweren Patzer von Zambrotta zur rumänischen Führung nützte, die im direkten Gegenzug von Panucci (nach einem Eckball) ausgeglichen wurde. Doch weil beide Teams wegen des guten Auftretens der Holländer im ersten Spiel wussten, dass sie eigentlich gewinnen mussten, gaben auch beide weiterhin Gas. Die Italiener rückten immer mehr auf, wodurch sich für die ballsicheren Rumänen Platz ergab. Zehn Minuten vor Schluss schien das Pendel dann zu Gusten der Rumänen auszuschlagen, als Panucci im Strafraum Niculae niederriss – doch Mutu scheiterte mit seinem Elfer an Buffon. So blieb’s beim 1:1.

Holland - Frankreich 4:1 (1:0)

Holland-Frankreich 4:1 (1:0)

Das französische Team hatte viele Probleme, das gespannte Verhältnis der Spieler zu Domenech war nur eines davon. Das Team war außerdem alt. Zidane hatte zwei Jahre davor aufgehört. Thuram, 36, bekam zusehens Tempo-Probleme. Makélélé, 35, in seiner Glanzzeit für bombensicheres Passspiel berühmt, wusste sich oft nur noch mit Härteeinlagen zu helfen. Thierry Henry, 30, hatte eine schwierige Saison in Barcelona, und ihm fehlte es zudem nach einer Muskelzerrung an Spielpraxis. Kapitän Vieira, 31, konnte wegen Knieproblemen überhaupt nicht eingreifen, für ihn musste Toulalan spielen. Ein braver Kämpfer, aber mehr auch nicht.

So verwundert es nicht, dass die Équipe Tricolore gegen Holland zunächst einen ähnlich leblosen Auftritt hinlegte wie zuvor gegen Rumänien, auch nachdem die Holländer schon nach zehn Minuten durch einen Kuyt-Kopfball nach einer Ecke in Führung gegangen waren.

Dabei war die Überlegung hinter Domenechs System-Umstellung gut gewesen: Er stellte im 4-2-3-1 auf, mit Franck Ribéry auf der Zehn, wodurch das kreative Loch in der Theorie geschlossen wurde. In der Praxis auch, aber erst nach einer halben Stunde.

Die Holländer stellten ihr anfängliches Pressing nach dem 1:0 wiederum ein, aber von den Franzosen kam gar nichts. Erst, als Ribéry merkte, dass Orlando Engelaar in seinem Positions-Spiel immer übermütiger wurde, riss er das Spiel an sich. Mit seinen Dribblings und Tempo-Läufen in Engelaars Rücken zog er Gegenspieler auf sich, so entstanden Löcher und vor allem Govou nützte diese immer wieder. Zur Halbzeit wäre der Ausgleich durchaus verdient gewesen.

Marco van Basten nahm Engelaar umgehend aus dem Spiel und brachte Arjen Robben, der wegen einer Leisten-Verletzung die erste Partie aussetzen hatte müssen, für die linke Seite. Dafür ging Sneijder ins Zentrum und Van der Vaart auf die Acht. Logisch: Denn während auf der rechten Flanke der defensiv bekannt starke Kuyt den bemühten Evra unter Kontrolle hatte, konnte Sagnol gegen den einrückenden und gegen den Ball inkonsequenten Sneijder ungehindert durchgehen. Mit Robben hatte Sagnol zu tun, wodurch das Spiel der Franzosen sich nun komplett nur noch über die Mitte abspielte.

Das zwar nicht schlecht, aber nach einer Stunde schlug es in die Drangphase der Franzosen dennoch ein – Van Nistelrooy hielt mit einem Fersler den Ball für Robben im Spiel, dieser ging zur Grundlinie durch, flankte auf den kurz zuvor für Kuyt eingewechselten Van Persie, und es stand 2:0. Das Risiko von Van Basten, nun auf beiden Seiten auf eine defensive Absicherung im Mittelfeld zu verzichten, hatte sich ausgezahlt.

Domenech reagierte, indem er mit Gomis (statt Malouda) einen zweiten Stürmer brachte und wieder auf jenes 4-2-2-2 ging, das schon gegen Rumänien nicht funktioniert hatte. Auch, wenn das zwischenzeitliche Anschlusstor der Franzosen über die rechte Seite fiel (Flanke Sagnol, Tor Henry): Weiterhin war einzig Ribéry ein ständiger Gefahrenherd. Und als Robben nur acht Sekunden nach Wiederanpfiff nach dem 1:2 mit einem Kunstschuss aus spitzem Winkel das 3:1 erzielte, war die Partie entschieden. Holland hatte den Weltmeister und den Vize-Weltmeister mit insgesamt 7:1 Toren geschlagen – Sneijder setzte in der Nachspielzeit noch ein viertes Tor drauf – und war damit Gruppensieger.

Frankreich hatte zwar ab der 30. Minute eine an sich gar nicht so schlechte Leistung gezeigt, doch lebte diese praktisch ausschließlich von Franck Ribéry. Mit 24 Jahren der Zweitjüngste im Team.

Stand vor dem letzten Spieltag: Holland 6, Rumänien 2, Italien, Frankreich 1.

Holland - Rumänien 2:0 (0:0)

Holland – Rumänien 2:0 (0:0)

Die Lage für die Rumänen war klar: Nach dem beiden respektablen Remis gegen Italien und Frankreich würde gegen Holland ein Sieg in jedem Fall zum Viertelfinal-Einzug reichen. Angesichts der Tatsache, dass Marco van Basten ob des schon feststehenden Gruppensiegs seine Reservisten spielen ließ und sich die etatmäßigen Starter auf der Bank mehr um die Blähungen von Rafael van der Vaart kümmerten als ums Match, standen die Vorzeichen gar nicht so schlecht.

Doch die Rumänen wirkten seltsam gehemmt. Ähnlich wie im Spiel gegen Frankreich zog man sich sehr weit zurück, überließ den Holländern den Ballbesitz (bis zu 65%) und harrte der Dinge. Oranje spielte in dieser Partie eher mit einem 4-4-1-1, weil Robin van Persie – nominell auf der Zehn – sehr weit aufrückte und zuweilen als zweiter Stürmer neben Huntelaar stand. Holland machte es gegen die passiven Rumänen nicht ungeschickt: Afellay und De Cler sorgten für die Breite im Spiel, Robben orientierte sich eher feldeinwärts, und vorne waren Huntelaar und Van Persie ständige Gefahrenherde.

Auch, wenn das Tempo bei den Holländern nicht rasend war, hatte man die Rumänen doch gut im Griff. Bei Adrian Mutu hatte man den Eindruck, dass ihm sein verschossener Elfer aus dem Italien-Spiel immer noch nachhängt, Nicolita kam gegen De Cler überhaupt nicht zum Zug – so war Razvan Cocis der auffälligste bei Rumänien. Der Mann von Lok Moskau half hinten aus und war mit seinen Vorstößen lange noch der gefährlichste Spieler seines Teams. Und er war es auch, der kurz vor der Pause die einzige wirkliche Torchance hatte, aber aus wenigen Metern über das Tor hämmerte. Ansonsten kam Rumänien nur aus Weitschüssen zum Abschluss.

Und wurde nach der Pause auch hinten schludrig. So stand Tamas bei einer Flanke von Afellay nur entspannt neben Huntelaar, sodass dieser problemlos zum 1:0 nach 54 Minuten verwerten konnte. Erstaunlicherweise wurde das Spiel der Rumänen aber weiterhin nicht aktiver und auch von der Bank kamen nur direkte Wechsel, aber keine echten Impulse. Selbst im Schongang hatte Holland alles im Griff und Van Persie nützte kurz vor dem Schluss eine weitere Schlafmützigkeit zum 2:0-Endstand.

Die Holländer nahmen den leichten Sieg gerne mit, taten aber selbst nicht sehr viel dazu. Das Tempo war überschaubar, das Pressing ebenso, und selbst im Rückstand und im Wissen um den Stand im Parallelspiel schafften es die Rumänen nie, aus der eigenen Lethargie zu erwachen. So haben sie das Viertelfinale letztlich selbst verbockt.

Frankreich - Italien 0:2 (0:1)

Frankreich – Italien 0:2 (0:1)

Schlimmer kann eine erste halbe Stunde nicht verlaufen wie für die Franzosen in diesem Entscheidungsspiel um den Einzug ins Viertelfinale. Nach acht Minuten reißt sich Franck Ribéry bei einem Foul an Zambrotta das Syndesmose-Band – somit musste der einzige Spieler, der das französische Team am Leben erhalten hatte, raus. Für ihn kam Nasri, aber schon 15 Minuten später musste auch der wieder raus. Abidal hatte nach einer Notbremse an Toni die rote Karte gesehen, mit Boumsong kam ein neuer Innenverteidiger.

Somit waren die Franzosen, die zum 4-2-2-2 aus der ersten Partie zurückgingen, gefühlt schon geschlagen. Einer weniger, ein Tor hinten, und der beste Spieler weg, was sollte da noch möglich sein. Zumal man nun auf ein 4-2-3 wechselte und im Mittelfeld nicht mehr viel übrig war. Toulalan rückte bei Bedarf etwas auf.

Seltsamerweise wirkten aber die bis dahin starken Italiener mindestens genauso irritiert wie die Franzosen. Es stellte sich ein Gefühl von Unkonzentriertheit ein, durch das die Franzosen – die  zu diesem Zeitpunkt schon wesentlich deutlicher als 0:1 im Rückstand hätte liegen müssen – merklich Luft schnappen konnten.

Fabio Grosso war ungewohnt zurückhaltend, obwohl seinem Gegenspieler Govou erstens wenig gelang und der durch die personell ausgedünnte Offensive der Franzosen auch wenig Anspielstationen hatte. Das Mittelfeld-Trio rückte immer wieder etwas gar weit auf, ohne dass jemand den Blick nach hinten behielt, so konnten Henry (zentral) und Benzema (von der linken Seite) zwischen die Reihen stoßen. Und auch das Offensiv-Trio wirkte ungenügend abgestimmt.

Trotzdem musste Italien nie Sorge haben, den Sieg zu verspielen. Frankreich kam im ganzen Spiel zu zwei ernsthaften Torchancen und mit dem 2:0 nach einer Stunde, einem abgefälschten Freistoß, war das Spiel im Grunde schon entschieden. Was man merkte: Die Franzosen steckten auf und den Italienern fehlte die Notwendigkeit, das eigene Spiel auf die Reihe zu bekommen. Die Folge: Eine unansehnliche letzte halbe Stunde.

Endstand der Gruppe: Holland 9, Italien 4, Rumänien 2, Frankreich 1

Italien war nur in einem Spiel wirklich gut, kam aber letztlich dennoch verdient als Gruppenzweiter ins Viertelfinale. In einer überalterten und uninspirierten französischen Mannschaft gab es nur einen Spieler, der Verantwortung übernehmen wollte, und der musste im entscheidenden Spiel nach zehn Minuten raus. Die Rumänen agierten nach einer starken Qualifikation viel zu zurückhaltend, ja fast feig. Gegen Frankreich und Holland wurde viel zu wenig Initiative übernommen und außer dem Hoffen auf Mutu war an Offensiv-Plan nicht viel zu erkennen.

Die Holländer waren ohne Zweifel die klar beste Mannschaft der Gruppe, allerdings mit zwei kleinen Einsprüchen. Erstens waren die Gegner schwach und mit sich selbst beschäftigt, zweitens kam in den beiden Spielen gegen Italien und Frankreich der Spielverlauf entgegen. In beiden gab’s eine verhältnismäßig frühe Führung, nach der man sich zurückziehen und auf Konter lauern konnte. Zwei Kontertore gegen Italien, eines gegen Frankreich – und Rumänien forderte das B-Team einfach nicht,

(phe)

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Donovan und Henry sorgen für 1:1 im Duell der 4-4-2-Versionen https://ballverliebt.eu/2011/05/08/donovan-und-henry-sorgen-fur-11-im-duell-der-4-4-2-versionen/ https://ballverliebt.eu/2011/05/08/donovan-und-henry-sorgen-fur-11-im-duell-der-4-4-2-versionen/#respond Sun, 08 May 2011 09:33:44 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=4719 Donovan und Henry sorgen für 1:1 im Duell der 4-4-2-Versionen weiterlesen ]]> Starke Flügel gegen massiertes Zentrum: Mit den beiden Star-Teams der MLS trafen auch zwei Philosophien des 4-4-2 aufeinander. Die flache Mittelfeldvariante der Galaxy erwies sich zwar als unterlegen, gute Adjustierungen hebelten die Raute der Red Bulls aber aus. Und am Ende stand ein korrektes 1:1.

Los Angeles Galaxy - New York Red Bulls 1:1

Der taktisch interessante Bereich im MLS-Spitzenspiel der beiden am Meisten mit Stars gespickten Teams der Liga war von Vornherein klar: Das Mittelfeld! Denn während die Galaxy üblicherweise ein flaches 4-4-2 mit einem tief stehenden Beckham und extrem fleißigen Flügeln spielen, stellt Ex-Salzburg-Trainer Hans Backe sein Team aus New York seit dem Zugang von Spielmacher Dwayne de Rosario zu Saisonbeginn mit einer Mittelfeldraute auf. Das hieß: Starke Flügel gegen massiertes Zentrum.

So stellte sich letzlich auch die erste Hälfte dar, wenn auch das frühe 1:0 durch Thierry Henry – der Franzose taut nach seiner ersten ordentlichen Saisonvorbereitung merklich auf – den Gästen in die Hände spielte und ihre Spielanlage deutlich defensiver gestalten ließ als wohl ursprünglich geplant. Die Außenverteidiger Jan-Gunnar Solli und Roy Miller, die ansonsten für die Breite im Spiel nach vorne sorgen, blieben eher defensiv und kümmerten sich um die starken Flügel der Galaxy.

Die Hausherren kamen wie erwartet durch die Mitte überhaupt nicht durch, auch weil Mehdi Ballouchy auf der Sechs den verletzten Finnen Tainio ordentlich ersetzte. So wurde natürlich das Spiel über die Außen forciert und es wurden viele lange Bälle geschlagen, die gewohnt sichere Defensive um Rafa Márquez ließ die gegnerischen Stürmer aber ein ums andere Mal ins Abseits tappen.

Ausgleich und Nachbesserungen

Die Galaxy nützten das eher passive Spiel der Gäste aber immer mehr, um sich selbst freizuspielen. Mangels echtem Flügelspiel in dieser Phase waren die New Yorker gezwungen, kollektiv nach vorne zu schieben, wenn Druck auf den Gegner ausgeübt werden sollte, durch das gute Pressing der Galaxy sorgte für schnelle Ballgewinne und nach einer halben Stunde nützte Donovan das aus und lief alleine auf das Tor zu, doch NY-Innenverteidiger Tim Ream – der einzige US-Amerikaner in der Startformation der Red Bulls – kratzte den Ball noch von der Linie. Wenige Minuten später holte Donovan aber Verpasstes nach und versenkte einen Eckball per Kopf zum verdienten 1:1-Pausenstand ins Tor.

Für den zweiten Spielabschnitt nahm LA-Coach Bruce Arena einige kleine, aber wirkungsvolle Adjustierungen vor: Beckham orientierte sich etwas weiter nach vorne, um im Zentrum der gegnerischen Raute etwas mehr Platz zu haben, während Juninho tiefer stand und durch sehr gutes Stellungsspiel und gutes Pressing das Zentrum besser unter Kontrolle brachte. Außerdem rückten mit Donovan und Magee die Mittelfeld-Außen der Galaxy nun etwas ein, was die Raute der Red Bulls neutralisierte und den AVs Platz zum Marschieren gab.

So wurde das Spiel immer mehr ein Duell der Außenverteidiger, auch hier zunächst mit Vorteilen bei den Hausherren. Denn während die fleißigen Dunivant und Franklich natürlich sofort wussten, was die Stunde geschlagen hat, dauerte diese Erkenntnis bei den Gästen etwas auf sich warten.

Zwei Nordeuropäer und ein Jungstar.

Je näher es dem Ende ging, desto mehr übernahmen bei den New Yorkern die beiden Nordeuropäer mit den übersichtlichen Frisuren das Spiel: Der Norweger Jan-Gunnar Solli auf der rechten und die Este Joel Lindpere rissen nun das Spiel auf ihren Flanken an sich. Das ging, weil auf den Flanken selbst nun die AV der Galaxy eben ziemlich auf sich alleine gestellt. Vor allem Solli machte nun das, was ihn auszeichnet: Extremen Druck nach vorne auszuüben.

Was auch davon unterstützt wurde, dass Hans Backe eine Viertelstunde vor Schluss für den glücklosen Luke Rodgers den Jungstar des US-Fußballs brachte: Juan Agudelo. Der 18-Jährige brachte sofort neuen Wirbel in die Galaxy-Defensive und war für die Flankenspieler und den immer tiefer stehenden Thierry Henry immer eine Anspielstation. So waren am Ende die Gäste einem Sieg sogar näher, aber ein Schuss von Richards klatschte auf den Pfosten und ein Solo des sonst eher mäßigen De Rosario stricht knapp am Tor vorbei – und es blieb beim korrekten 1:1.

Fazit: Vergleichbar starke Titel-Mitfavoriten

Die beiden Teams zeigten schon, warum sie derzeit die führenden Teams im Osten bzw. im Westen sind und nur Champions-League-Finalist Salt Lake mithalten kann: Ordentliches Pressing, gute Raumaufteilung, ein echter Matchplan – alles vorhanden, und letztlich haben die Galaxy gut auf die lange zu passive Spielweise der Red Bulls und deren Formation reagiert. Die Raute von Hans Backe funktioniert nicht, wenn sich die Außenverteidiger, so wie in diesem Spiel, zu lange zu viel zurückhalten.

Am Ende steht ein korrektes Unentschieden zweier ähnlich starker Teams, in dieser Partie eher mit Vorteilen für Los Angeles Galaxy. Die kompaktere umd in sich gewachsenere Mannschaft ist die aus Los Angeles, aber die New Yorker haben vor allem in der Schlussviertelstunde gezeigt, dass sie, wenn sie sich auf ihre Stärken nach vorne besinnen, keinen in der Liga fürchten müssen. Und in der Eastern Conference schon erst recht keinen.

(phe)

Hier gibt’s noch ein Highlights-Video

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