haas – Ballverliebt https://ballverliebt.eu Fußball. Fußball. Fußball. Thu, 05 Sep 2013 22:37:03 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.7.2 Haas und Brunmayr erinnern sich: „Haben gesehen, dass wir mit der Spitze mithalten können!“ https://ballverliebt.eu/2013/05/05/haas-und-brunmayr-erinnern-sich-haben-gesehen-dass-wir-mit-der-spitze-mithalten-konnen/ https://ballverliebt.eu/2013/05/05/haas-und-brunmayr-erinnern-sich-haben-gesehen-dass-wir-mit-der-spitze-mithalten-konnen/#respond Sun, 05 May 2013 11:16:28 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=8711 Haas und Brunmayr erinnern sich: „Haben gesehen, dass wir mit der Spitze mithalten können!“ weiterlesen ]]> Es ist nicht das erste Mal, dass sich eine österreichische Mannschaft für die U-17-EM qualifiziert. Alltäglich ist es aber auch nicht, so wie die aktuelle Generation den Sprung zur Endrunde zu schaffen. 2004 ist das gelungen, 2003 wurde man Dritter, 1997 ging’s sogar ins Finale, 1994 war man auch vertreten. Und 1991 – aus dieser Generation hat Ballverliebt mit zwei prominenten Vertretern gesprochen. Über das Turnier und was man daraus mitnehmen kann.

Mario Haas und Ronnie Brunmayr über die U-16-EM 1991 in der Schweiz:

Brunmayr:„Wenn ich daran zurückdenke, dann mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Mit einem lachenden, weil wir in unserer Gruppe eigentlich die beste Mannschaft waren, gegen Deutschland, Bulgarien und Schweden. Und mit einem weinenden, weil wir es so unglücklich nicht ins Halbfinale geschafft haben!“

Haas: „Das war eine sehr positive Erfahrung, wir haben uns sehr gut verkauft. Dass wir überhaupt dabei waren, war schon eine kleine Sensation, weil Österreich im Jugendbereich damals eigentlich kaum vorhanden war. Als Mannschaft waren wir sehr gefestigt. Wir sind gelaufen ohne Ende, haben als Team gekämpft. Das erste Spiel gegen Deutschland ist sehr gut verlaufen. Wie sind schnell in Führung gegangen, haben dann das 2:0 nachgelegt. Vom Anschlusstor, das der Carsten Jancker geschossen hat, haben wir uns zwar etwas beeindrucken lassen, sind ein wenig ins Zittern gekommen. Aber mit unserem 3:1 war alles klar.““

Brunmayr:„Wir haben in der Vorbereitung zweimal Dänemark geschlagen, darum haben wir gewusst, dass wir nicht so schlecht dabei sein würden. Das hat sich im ersten Spiel gegen die Deutschen dann auch bestätigt – die waren nach dem Zusammenschluss mit der DDR die großen Favoriten. Wir haben die Deutschen aber 3:1 geschlagen – unser Gegentor hat damals der Carsten Jancker geschossen.“

Haas: „Was super war, war das Interesse von den Zuschauern in der Schweiz. Das erste Spiel war im damaligen Erstliga-Stadion von St. Gallen, da waren schon so 1.000 oder 1.500 Zuschauer da. Als 16-Jähriger spielst du ja normal nie vor so einer Kulisse. Das war schon cool.“

Brunmayr: „Das zweite Spiel war gegen Bulgarien. Das haben wir auch gewonnen, mit 2:1. Damit waren wir vorm letzten Spiel Tabellenführer und haben gewusst: Wenn wir einen Punkt holen, sind wir fix im Halbfinale. Denn damals gab’s vier Gruppen, aus denen jeweils nur der Sieger weitergekommen ist!“

Haas: „Bei Bulgarien waren auch einige talentierte Spieler dabei. Wenn man sich den Spielberichts-Bogen angeschaut hat: Alle bei Levski Sofia, bei ZSKA Sofia, ausgebildet bei Top-Klubs. Gerade die Spieler aus den Ostblock-Ländern waren ja vor allem technisch sensationell gut ausgebildet. Trotzdem haben wir 2:1 gewonnen. Wichtig, weil das hieß: Bei einem Unentschieden gegen Schweden sind wir auf jeden Fall im Halbfinale. Und auch eine knappe Niederlage würde reichen, wenn Deutschland nicht gleichzeitig die Bulgaren allzu arg vernichten würden.“

Brunmayr: „Schweden war auch keine schlechte Truppe damals. Da war der Jörgen Pettersson dabei, der später so lange in der deutschen Bundesliga gespielt hat. Das war ein unglückliches Spiel für uns – wir waren klar spielbestimmend, die Schweden haben im ganzen Spiel nur zweimal auf’s Tor geschossen. Aber wir haben mit 0:1 verloren.“

Haas: „Gegen Schweden waren wir super motiviert, weil wir wussten, was wir können. Nach den zwei Siegen waren wir mit Selbstvertrauen vollgepumpt, und waren voll auf Sieg eingestellt – denn auf ein Remis zu spielen, geht nicht, das geht meistens schief. Die Schweden waren echt stark, aber wir haben sie kontrolliert. Leider sind wir einmal in einen Konter gelaufen und haben 0:1 verloren…“

Brunmayr:„Wir haben während des Spiels gegen Schweden schon gewusst, dass die Deutschen gegen Bulgarien hoch führen. Als wir dann nach dem Abpfiff erfahren haben, dass sie 5:0 gewonnen haben und wir damit wegen der Tordifferenz ausgeschieden sind, war das hart. Wir waren alle 15, 16 Jahre alt, natürlich sind da die Tränen geflossen. Da gewinnst 3:1 gegen die Deutschen, schlägst auch die Bulgaren und scheidest trotzdem aus. Das war brutal. Aber durch solche Erlebnisse lernt man auch, mit Niederlagen umzugehen.“

Haas: „Dass Deutschland gegen Bulgarien vorne war, hatten wir mitbekommen. Aber nicht, wie hoch. So haben wir uns schon über den Halbfinal-Einzug gefreut. Bis durchgesickert ist, dass Deutschland 5:0 gewonnen hat! Das war dramatisch, wie ein Keulenschlag.“

Brunmayr:„Man nimmt von so einem Turnier sooo viel mit. Eine Woche gemeinsam im Hotel, weg von daheim – mit 15, 16 Jahren war das etwas völlig Neues. Dazu das ganze Drumherum, einfach das Erlebnis eines solchen Turniers. Außerdem haben wir gesehen, dass wir auch mit Deutschland und Schweden, mit der absoluten Spitze, mithalten können. Das gibt dir einen unglaublichen Schub, weil du weißt: Wenn du hart weiter arbeitest, bist du gut genug, in ein paar Jahren Profi zu sein.

Haas: „Das war ein Top-Truppe damals. Unser Team-Leader war der Jürgen Kauz, auch der Michi Wagner war dabei. Wie gut der Kader damals war, sieht man auch daran, wie viele sich später in der Bundesliga durchgesetzt haben.“

Brunmayr:„Da waren einige richtig gute Leute dabei, damals. Der Jürgen Kauz war fußballerisch wohl der beste von uns, auch der Robert Steiger von Mödling war stark. Der Mario Haas ist mit seiner Schnelligkeit damals schon allen davongelaufen. Und in der Abwehr hat der Michael Leitner gespielt, von Sturm Graz. Ein Pflock von einem Kerl. Leider hat er seine Karriere wegen Verletzungen früh beenden müssen.“

Haas: „Natürlich können es nie alle schaffen. Einige hatten auch Pech mit Verletzungen. Aber der Quote der Spieler, wie den Durchbruch geschafft haben, war schon recht hoch.“

Brunmayr:„Teamchef Paul Gludovatz war eine totale Respektsperson. Er hat uns wie Erwachsene behandelt – für ihn waren wir vollwertige Fußballer, er hat aber natürlich auch dementsprechend was von uns verlangt. Das Glück für unsere Mannschaft damals war, dass es zu dieser Zeit in der Bundesliga einen ziemlichen Umbruch gegeben hat, einen Generationswechsel. Dadurch sind viele von uns recht früh reingekommen.“

Haas: „Die Erfahrung von dieser Endrunde hat extrem weitergeholfen. Was man da mitnimmt, das gibt’s in dem Alter sonst nicht, das ist etwas ganz Besonderes. Da muss mal alles aufsaugen, was irgendwie möglich ist. Und ganz wichtig ist, nicht zu glauben, dass es das war. Man muss sich klar sein: Jetzt geht’s erst so richtig los. Dafür muss man hart arbeiten.“

Brunmayr: „Die EM wird die Burschen prägen und es wird auch ein Erlebnis sein. Wir haben damals extrem viel mitgenommen. Das wird bei denen, die jetzt dabei sind, sicher nicht anders sein!“

Haas: „Es wird für die Burschen jetzt in der Slowakei nicht einfach, aber es ist alles zu schaffen. Und sollten sie sich für die WM qualifizieren, wäre das alleine schon eine Super-Sache!“

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Ronnie Brunmayr, geboren 1975 in Steyr, absolvierte 311 Bundesliga-Spiele für den FC Linz, die Austria, Ried, den GAK und Sturm Graz, erzielte dabei 111 Tore und war in der Saison 2001/02 Torschützenkönig. Im Nationalteam lief er acht Mal auf. Heute ist er Trainer der U-15-Mannschaft der Akademie Linz.

Mario Haas, geboren 1974 in Graz, absolvierte 416 Bundesliga-Spiele für Sturm Graz (145 Tore, drei Meistertitel), versuchte sich auch in Strasbourg und bei JEF United. Im Nationalteam war er 43 Mal aktiv, darunter bei allen drei Auftritten bei der WM 1998 in Frankreich. Heute ist er Teammanager und Sponsoring-Verantwortlicher bei Sturm Graz.

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Abgemeldete Flügel lassen Sturms Traum von der Champions League platzen https://ballverliebt.eu/2011/08/24/abgemeldete-flugel-lassen-sturms-traum-von-der-champions-league-platzen/ https://ballverliebt.eu/2011/08/24/abgemeldete-flugel-lassen-sturms-traum-von-der-champions-league-platzen/#comments Wed, 24 Aug 2011 21:22:15 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=5578 Abgemeldete Flügel lassen Sturms Traum von der Champions League platzen weiterlesen ]]> Aus der Traum von der Champions League – mit einem 0:2 daheim gegen BATE Borisov scheitert Sturm kurz vor dem Ziel. Verdient, denn den offensiv recht biederen Weißrussen gelang es hervorragend, die wichtigsten Positionen der Grazer zu neutralisieren. Und zwar die Flügel.

Sturm Graz - BATE Borisov 0:2

Ohne den verletzten Roman Kienast vorne und mit dem 1:1 mit Auswärtstor im Rücken war Sturm von Beginn an versucht, das Tempo aus dem Spiel rauszunehmen. Hatten die Weißrussen den Ball verloren, ging es bei den Grazern nicht sofort schnell nach vorne, sondern es wurde eher der Rückwärtsgang eingelegt, der Ballbesitz gesichert und gewartet.

So war das Team aus Borisov jenes mit mehr Ballbesitz. Trainer Viktor Goncharenko konnte im Vergleich zum Hinspiel wieder auf seinen brasilianischen Zehner Renan Bressan zurückgreifen – er stellte ihn im 4-2-3-1 zentral hinter Spitze Rodionov auf. Die wichtigere Änderung bei den Weißrussen betraf jedoch das defensive Mittelfeld: Hatte Goncharenko die Zentrale im Hinspiel noch komplett aufgegeben, stand Olekhnovich diesmal deutlich höher und mit Alexander Volodko hatte er einen Partner, der ihn mehr unterstützte als das Baga (diesmal als Rechtsverteidiger aufgestellt) tun hatte können.

BATE bekommt das Spiel nicht aufgebaut

Das Problem im Spielaufbau bei BATE war, dass Olekhnovich zwischen Szabics und Bukva eingeklemmt und so kaum einmal gefahrlos von seinen Innenverteidigern anspielbar war. Auf der rechten Seite stand Kontsevoi sehr hoch und so hatte es Baga schwer, ihn zu unterstützen; selbiges galt für Renan Bressan im Zentrum.

Manuel Weber stand höher als Säumel und schaltete sich eher einmal ins Pressing ein. Sturm zeigte das nicht allzu aggressiv, aber es wurde sehr wohl versucht, den Weißrussen schon in deren Hälfte die Zeit am Ball zu nehmen. Sturm machte zwar selbst relativ wenig nach vorne – wenn, dann war immer Szabics im Aufbau beteiligt – man hatte hinten aber nur selten den Eindruck, dass man Angst haben müsste.

…geht aber dennoch in Front

Was man Manuel Weber indes vorwerfen kann, ist die Tatsache, dass er, je tiefer er stand, umso weniger die Gegenspieler anging – es steht zu vermuten, dass auch Franco Foda diesen Umstand moniert hat, als er lautstark nach „Manuel!“ rief, dabei heftig gestikulierte und gefühlt kurz vorm Herzinfarkt war. Der Trainer muss geahnt haben, was kommt: Denn der aufgerückte Achter von BATE, Volodko, kam aus 20 Metern völlig unbedrängt zum Schuss und erzielte etwas aus heiterem Himmel das 1:0 für Borisov.

Was zur Folge hatte, dass sich nun die Weißrussen etwas zurücklehnten und Sturm kommen ließen. Doch ohne den sehr fleißigen Kienast fehlte es Szabics vorne an der Unterstützung – Bukva bemühte sich zwar, es gelang ihm aber nicht allzu viel – und auf den Flanken kamen Wolf und Hölzl kaum einmal zum Zug. Sturm bekam so weiterhin keinen Zugriff auf den weißrussischen Strafraum.

Abgemeldete Flügel werden zum Problem

Foda ersetzte für die zweite Hälfte den glücklosen Bukva durch Mario Haas, aber es war eine andere Abteilung, die im Rückstand zum Problemfeld wurde: Die Flügel. Sturm ist mit seinem 4-4-2 mit flacher Viererkette  ein Team, das sehr von den Flügelspielern abhängig ist, und diese wurden von BATE gut unter Kontrolle gehalten. Das war noch nicht das große Problem, als Sturm beim Stand von 0:0 noch reagieren konnte. Wurde aber eines, als die Grazer nach dem Rückstand selbst das Heft in die Hand nehmen mussten.

Denn weder Wolf noch Hölzl konnten Akzente setzen. Es gelang überhaupt nicht, mal zur Grundlinie durchzugehen, die BATE-Viererkette auseinander zu ziehen und die Fähigkeit von Haas, anders als Bukva vor ihm Bälle etwas länger zu halten, auch auszunützen – zumal es Haas selbst war, der noch die meisten Flanken versuchte in den Strafraum zu schlagen. Angriffe, die über die Mitte aufgezogen wurden, zerschellten an Volodko und Olekhnovich.

Nach 2:0 macht BATE dicht

Auch Florian Kainz, nach einer Stunde für Wolf ins Spiel gekommen, konnte sich nicht wirklich durchsetzen; die Außenverteidiger von Sturm waren ebenso keine große Hilfe. So war klar: Wenn BATE noch ein zweites Tor schafft, ist alles vorbei. Und genau dieses Tor fiel in der 70. Minute. Wie das Weitschuss-0:1 war auch das aus einem Freistoß entstandene 0:2 nicht wirklich herausgespielt. Pech hatte damit aber dennoch nichts zu tun: Wer es in einem Heimspiel nicht schafft, Druck auszuüben, darf sich über einen Rückstand nicht beschweren.

Goncharenko ließ daraufhin seine Außenspieler weiter zurückfallen, zog Volodko nach vor und ließ in einem defensiven 4-1-4-1 die Partie fertig spielen, zudem nahm er Sturmspitze Rodionov raus und stellte mit Bordachev einen Außenverteidiger ins linke Mittelfeld, er kümmerte sich nun um Kainz.

Die Reaktion von Foda war, dass er mit Hölzl auch seinen zweiten Flügelspieler aus der Startformation aus dem Spiel nahm und mit Muratovic einen Spieler brachte, der als Link in der Zentrale das nicht zielführende Flügelspiel umgehen sollte; Mario Haas wich dafür auf die linke Seite aus. Inwieweit für die Schlussoffensive von Sturm, in dem plötzlich durchaus Flügelspiel bis zur Grundlinie erkennbar war, mit diesen Umstellungen zu tun hatten oder mit dem Gegner, der wusste, dass er gewonnen hatte, lässt sich nicht wirklich beantworten.

Fazit: BATE schaltete die Stärken von Sturm gut aus

Natürlich fiel der Führungstreffer für die Weißrussen etwas glücklich und bis dahin hatte Sturm das Geschehen zumindest defensiv ganz gut im Griff gehabt. Dann aber fehlte der Plan B – denn das Flügelspiel hatte schon beim Stand von 0:0 nicht zufriedenstellend funktioniert und nach dem Rückstand konnte dieser Umstand, als es notwendig gewesen wäre, nicht umkehren.

So konnte es BATE verschmerzen, dass auch ihre Passquote – wie jene von Sturm – alles andere als berauschend war und aus dem Spiel heraus wenig nach vorne ging. Es war genug, die Flügel der Grazer zu stutzen, um die Zeit einigermaßen komfortabel zu kontrollieren, und mit dem 2:0 war natürlich alles entschieden.

Nun ist BATE natürlich beileibe kein prickeldes Team (nicht nur vom Namen, auch sportlich), aber ein funktionierendes Defensiv-Konzept reichte gegen Sturm aus. Natürlich wäre es schön gewesen, die Blackies in der Champions League zu sehen – wenn es allerdings dem Meister aus Weißrussland mit recht simplen Mitteln gelang, den Grazern ihr Offensivspiel zu nehmen, hätte sich das Problem in der Champions League nur noch potenziert. So gesehen ist Sturm in der Europa League wohl eh besser aufgehoben.

Schade ist das Scheitern schon. Weltuntergang ist es aber keiner.

(phe)

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BL-Saisonauftakt: Sturm Graz – SK Rapid Wien https://ballverliebt.eu/2008/07/08/bl-saisonauftakt-sturm-graz-sk-rapid-wien/ https://ballverliebt.eu/2008/07/08/bl-saisonauftakt-sturm-graz-sk-rapid-wien/#comments Tue, 08 Jul 2008 20:36:59 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=245 BL-Saisonauftakt: Sturm Graz – SK Rapid Wien weiterlesen ]]> 3:1 gewannen die Blackies das Auftaktspiel der neuen Ligasaison gegen den amtierenden Meister Rapid. Im ORF überschlug man sich mit Superlativen zu diesem durchaus sehenswerten Spiel. Gar für international konkurrenzfähig erklärte man die nunmehrige „tipp3 Bundesliga“ (die zweite Spielklasse heißt ab heuer übrigens „ADEG Erste Liga“) vor laufender Kamera. Zeit für Ballverliebt, die Euphorie zu bremsen.

Erstaunlich…

…war in der Tat, dass Sturm nach einem holprigen Anfang ein wirklich ansehnliches und flottes Spiel aufziehen konnte. Erst recht, wenn man bedenkt dass Franco Foda nach dem Weggang vieler Spieler im Sommer das Team in weiten Teilen umkrempeln musste. Ebenso erstaunlich, leider im negativen Sinne, ist die Rückkehr des eigentlich zurückgetretenen Josef „Beppi“ Schicklgruber mit seinen 41 Lenzen. Der lief statt des 22jährigen Martin Kobras für den verletzten Gratzei auf. Ähnliche Situation auf der anderen Seite: Hitzkopf Georg Koch, 36, hütet für den in Behandlung befindlichen Helge Payer das „Kastl“. Lukse, einer der U20-WM Youngsters, drückt die Bank.

Nicht verwunderlich…

…hingegen, dass sich das schwarzweiße Heimteam bis zum Ende hin steigern konnte (sieht man von der Viertelstunde nach der Pause ab). Man sah deutlich den Schwung, den man wohl aus dem 2:0 gegen Soligorsk (UI Cup) mitnehmen konnte. Die Wiener hingegen wirkten trotz vielversprechender Testspielergebnisse einerseits überrumpelt und andererseits noch nicht bereit für den Pflichtspielbetrieb.

Unansehnlich…

…und einer der Gründe, warum ich das Spiel weder als absolut hochklassig noch als Indiz für internationale Konkurrenzfähigkeit der „Sisiliga“ sehen würde, waren die Fouls. 32 davon zählt Laola1.at, gleich 9 davon wurden mit dem gelben Karton belohnt. Wiederum ein gutes Drittel dieser Ausbeute hätte auch einige Farbtöne dünkler ausfallen können, dazu zählen zB. der unnötige Stoß von Koch gegen einen Stankovic oder Feldhofers Würgeattacke gegen Maierhofer. Ein weiteres „Attentat“ von Koch wurde vom Kommentator heftig kritisiert, aber leider nicht von den Kameras eingefangen. Angesichts seines dünnen Nervenkostüms lebt die Chance für Lukse also, zum einen oder anderen Einsatz zu kommen.

Vielversprechend…

…war dieses Spiel trotz alledem. Für österreichische Verhältnisse war es nämlich technisch „gut“ und ziemlich schnell. Ob das an den heutigen Akteuren (insbesondere an Sturm) lag oder ein Ligatrend ist, werden wir aber erst in ein paar Monaten beurteilen können. Erst wenn potentielle Schnarch- oder Brutalopartien, etwa vom Schlage eines Mattersburger Duell mit den Altachern, ähnlich flott ausgetragen werden, bin ich da wirklich optimistisch. Positiv ist auch anzumerken, das Sturm von Beginn an, und Rapid ab der Pause klar auf Offensive gesetzt haben. Jedoch hätte manch einer eine solche Spielanlage vom Meister von Beginn an erwartet. Nicht zu unrecht.

Fazit

Es war ein gutes, technisch ansehnliches und schnelles Spiel, mit dem Liga ihren Start in die Saison 2008/09 eingeläutet hat – aus österreichischer Sicht. Nimmt man etwa die Premier League als Maßstab und läßt die personellen Qualitäten außen vor, so gab es heute Durchschnittskost zu sehen. Das würde einen gewissen Trend zur Verbesserung durchaus bestätigen, doch sollten wir (wie erwähnt) mit einem Urteil noch warten. Foda hat bewiesen, dass er definitiv einer der besten, wenn nicht der beste Trainer im Oberhaus ist.

Sein moderner Spielstil könnte – und sollte! – Vorbildwirkung haben. Und das wird er auch, wenn ihm der Erfolg Recht gibt. Das wird auch bald passieren, davon bin ich überzeugt. Es könnte die endgültige Ablöse der Trainergeneration Jara, Schachner und Co. einleiten, die heute noch den Fußball von vorgestern praktizieren.

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