Gruppenspiel – Ballverliebt https://ballverliebt.eu Fußball. Fußball. Fußball. Wed, 11 Feb 2009 15:49:32 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.7.2 Tom und Georg wetten (#1): Färöer – Österreich https://ballverliebt.eu/2008/10/11/tom-und-georg-wetten-1-faroer-osterreich/ https://ballverliebt.eu/2008/10/11/tom-und-georg-wetten-1-faroer-osterreich/#comments Sat, 11 Oct 2008 15:15:56 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=982 Tom und Georg wetten (#1): Färöer – Österreich weiterlesen ]]> Es kam wie es kommen musste. Da waren zwei Ballverliebt-Redakteure sich nicht ganz einig über das, was nächsten Samstag Nachmittag in Torshavn (die Stadt in der ganz bestimmt irgendwo ein Hickersberger-Denkmal stehen muss, auch wenn anno 1990 in Schweden gespielt wurde) passieren wird, und bumm – wurde eine Wette draus. Der Einsatz ist monetär gesehen zwar nicht die Welt, doch das Gut umso wertvoller. Um eine Maß köstlich prickelndes, erlesenes, selbstgebrautes Bier im Highlander geht es bei unserer Autorenwette zu Färöer Inseln – Österreich.

Die Bedinungen: Beide geben eine Ergebniswette ab, eingelöst wird nur, wenn das exakte Ergebnis eintrifft. Ist dies nicht der Fall, addiert sich zum Wetteinsatz beim nächsten Spiel eine Maß dazu. Errät auch beim dritten Spiel keiner der Kontrahenten das Ergebnis, verpflichten sich beide zu einer 5 €-Spende

Georg: Alles begann damit, dass mir Kollege Tom via Skypenachricht mitteilte, dass bwin.com eine „großzügige Quote“ von 6,5 auf einen 2:0 Sieg Österreichs geben würde. Bei aller Bescheidenheit kam mir das dann doch ein bisschen sehr hoch gegriffen vor. Das vorgebracht belehrte mich Herr Schaffer über die Leistung der Färer gegen Schottland vor nicht allzu langer Zeit, bemängelte die mangelnde Fähigkeit der Österreicher ein Spiel aufzuziehen. Damit hat er ja nicht ganz Unrecht, doch beachtet er da zweierlei, nein, dreierlei Dinge nicht:

  1. Zum ersten Mal will Brückler dezidiert offensiv spielen, in der Hinsicht trau ich ihm einiges zu. Aus „Sit & Wait“ heraus ein Spiel zu gestalten dürfte auch deutlich schwerer sein.
  2. Unser Problem in Sachen Spielfluß war bisher immer das Mittelfeld, das schnell in Bedrängnis gerät und dann in seiner Hektik nichts zusammenbringt. Nun sind die Färer mittlerweile berühmt für ihren Abwehrwall rund um den Strafraum, für den sie aber im Mittelfeld schnell abrücken müssen. Bis zum Strafraum dürfte die Bahn also relativ frei sein.
  3. Und weil der Klassenunterschied zwischen uns und den Färöern doch einen deutlichen Tick größer sein dürfte als zu den Litauern, gehe ich davon aus, dass wir zu relativ vielen Bällen in den Strafraum kommen und sich auch unser Angriff dort dann besser durchsetzen kann.

Summa summarum tippe ich – zugegeben mit einer Spur übermäßigen Optmimismus – auf 4:0 für Österreich. Das ist das Ergebnis was ich aus überlegenem Spiel heraus sehen will. Nicht nur, weil das Highlander-Bier absolut toll ist, sondern auch weils für die Motivation hinsichtlich des Heimmatches gegen die Serben (Ballverliebt wird dann wieder vor Ort sein) und nach der Litauenpleite enorm wichtig ist.

Tom: Es ist gar nicht leicht heute zu tippen. Das ist halt immer so, wenn man den Gegner nicht gut kennt. Die Faröer sind eine Mannschaft, die manchmal sang und klanglos unter gehen, ein andermal aber auch stärkere Gegner blamieren können. Litauen gewann in der EM-Quali auf der Insel nur 0:1, Italien auch nur 1:2, Schottland musste sich 2002 gar mit einem 2:2 begnügen (in der letzten Quali gewannen sie dafür 6:0 und 0:2).

Österreich hat grundsätzlich aufgrund der bekannten Schwächen im Mittelfeld immer dann Probleme, wenn die Mannschaft das Spiel machen muss. Das hat man zuletzt gegen Litauen gesehen. Die Mannschaft ist stark im Konter, wenn der Gegner versucht kreativ zu wirken. Mit der offensiven Variante wird das heute klappen, ein Kantersieg wird es aber nur, wenn ein schnelles Tor gelingt. Davon kann ich nicht so richtig ausgehen. Ich tippe daher etwas vorsichtiger auf ein gutes 0:2.

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Kroatien – Türkei https://ballverliebt.eu/2008/06/21/kroatien-turkei/ https://ballverliebt.eu/2008/06/21/kroatien-turkei/#respond Sat, 21 Jun 2008 13:04:30 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=231 Kroatien – Türkei weiterlesen ]]> Lange habe ich überlegt, was ich über das gestrige Viertelfinale schreiben soll. Habe versucht die Spielstruktur herauszufinden, die Spielanlagen gegeneinander abzuwägen, Personalkritik zu üben. Hier könnte nun ein seitenlanger Beitrag stehen, der über die Unfähigkeit der Türken berichtet, den Druck vom hinteren ins vordere Mittelfeld mitzunehmen um so das Spiel zu kontrollieren.

Oder mangelhafte Effizienz der Kroaten, mitbedingt durch kreativitätsfreies Angriffsspiel gegen einen unterlegenen Gegner. Über die Phasen, in denen der Ball zwar dauernd seinen Besitzer wechselte, aber trotzdem minutenlang nicht einmal ansatzweise gefährliche Situationen entstanden. Oder darüber, wie überfordert der rechte, türkische Aussenverteidiger von Beginn an war und ständig von seinem unmittelbaren Kontrahenten überrannt wurde.

Dann gelangte ich zur Erkenntnis, dass das Spiel besonders in den ersten 90 Minuten insgesamt zu langweilig war. Also halte ich es kurz:

Kroaten mäßig, Türken noch mäßiger, verdientes 1:0 der Kroaten in der 119., glückliches 1:1 der Türken in der 121. Kroaten schmeissen im Elfern die Nerven weg, Modric sah vor seinem Schuss neben das Tor aus wie eine wandelnde Leiche, die Türken zeigten sich da souverän.

So, und heute Abend bitte ein sehenswertes Spiel zwischen Holland und Russland, liebe Euro 2008.

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Österreich – Deutschland: Spielbericht https://ballverliebt.eu/2008/06/17/osterreich-deutschland-spielbericht/ https://ballverliebt.eu/2008/06/17/osterreich-deutschland-spielbericht/#respond Mon, 16 Jun 2008 22:23:53 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=224 Österreich – Deutschland: Spielbericht weiterlesen ]]> Langsam find’t der Tag sei End und die Nacht beginnt
In der Kärtnerstrass’n do singt aner „Wunder von Wien“
Hat a rotes Kapperl an, steht da ganz verlor’n
Und der Steffl der schaut owa auf den oarmen Kickerbuam
Der hat woll’n a Wunder seg’n im Ernst Happel Oval,
Hat glaubt a Sieg führt uns aus dem großen Fußball-Jammertol
Aus der Traum zerplatzt wia Seifenblos’n nix is blieb’n
Ois wia a paar Fahndl’n in seiner Jockentosch’n drin.

(Textanleihe an „STS – Fürstenfeld“)

Das „Wunder von Wien“ ist nicht eingetreten. Man mag mich schelten, mir vorwerfen ich würde jetzt groß reden, aber ich hatte es im Bauchgefühl. Den ganzen Tag schon wusste ich irgendwie, dass es wohl das wahrscheinlichste aller Ergebnisse sein würde, dass nach den 90 Minuten die Videowand des Hannapel-Stadions ziert. Österreich hat verloren, nicht ganz unverdient.

Zu Beginn: Die pure Angst

Aus terminlichen Gründen konnte ich weder die Vorberichterstattung noch die ersten vier Spielminuten sehen. Meine Mitzuseher bestätigten mir aber, dass diese nicht wesentlich anders verliefen als die folgenden 20. Entgegen der mutigen Feststellung Martin Harniks, die Deutschen hätten die Hosen voll, grassierte die nackte Angst unter den Mannen in den roten Dressen. Verunsichert wurde der Ball hin und her gespielt, verschenkt und kaum zurückerobert. Als erste Reminiszenz an das Kroatienspiel machten die Deutschen wahnsinnigen Druck, und im Grunde verdanken wir es einer Menge Glück, Gomez‘ Janko-Einlage und zuletzt auch Jürgen Macho, dass man bis Mitte der Halbzeit nicht schon im Rückstand war.

Dann: Ein Schiri ausser Rand und Band

So langsam stabilisierte sich dann das Spiel unserer Mannen. Der Ball wurde nicht mehr dauernd in sinnlosem Mittelfeldgeplänkel verschenkt, und auch die Quote erfolgreicher Pässe stieg rapide an. Dazu kamen die Deutschen immer seltener zu wirklich brenzligen Vorstößen, waren aber weiter spielbestimmend. Positiv überraschte mich der für Prödl einspringende Martin Hiden, der eine durchaus akzeptable Leistung lieferte. Ganz im Gegensatz zum spanischen Referee. Fragwürdige gelbe Karten und eine eigenwillige Foulpolitik brachten ihm weder unter den Spielern noch unter den Trainern große Sympathien ein, und die Stimmung drohte bisweilen gefährlich aggressiv zu werden. Während beide Mannschaften sich einen offenen, wenngleich behäbigen Schlagabtausch am Feld lieferten, mussten Josef Hickersberger wie sein deutsches Gegenüber Jogi Löw auf der Tribüne Platz nehmen. Auslöser, so Hicke nach dem Spiel im Interview, war wohl ein etwas übermotivierter vierter Mann. Ob man jetzt dem Referee einen Vorwurf machen kann, dass aufgrund dessen Weisung die Co-Trainer das Zepter übernahmen, weiß ich nicht. Er dürfte mit dem ruppig geführten Spiel schon genug zu tun gehabt haben, und erwies sich da schon häufig als überfordert.

Hop und Drop und Ballack

Wie das Ende der ersten Halbzeit ließ sich dann die zweite Spielhälfte an. Ein etwas bedächtiger gewordener Schiedsrichter leitete ein Match, das ein österreichisches Team mit Vorteilen im defensiven und offensiven Mittelfeld aufzeigte, dessen Abwehr jedoch nicht 100%ig sattelfest war, während der Sturm weitgehend harmlos war. Schafften es die deutschen erst einmal über die Mitte des Feldes, wo sich ihre Kicker mit dagegenhaltenden Österreichern redlich abmühten, so waren sie das deutlich gefährlichere Team. Auf der anderen Seite schien vor dem Strafraum so etwas wie ein eiserner Vorhang zu hängen. Einzelaktionen sah man nur drei, zwei erfolglose von Ümit Korkmaz, eine von Ivanschitz. Pässe in den Strafraum erfolgten wenig präzise, die Organisation des Angriffs war an dem 16er gelinde gesagt eine Katastrophe. Die wenigen Weitschüsse, die einem Lehmann im Formtief gefährlich geworden wären, blieben immer an jemanden hängen oder fielen einfach zu schwach aus. Es war schließlich Michael Ballack, der mit einem gut gezirkelten Freistoß auf Rechts, vorbei an einer suboptimal platzierten Mauer und einem herausgekommenen Jürgen Macho, in die Maschen beförderte.

Das Kroatien Revial

Ab da verlief das Spiel ein wenig wie ein Dejavue. Bis in die letzten 10 Minuten beschlossen die Löw-Kicker nur noch das Allernötigste zu tun, kamen ein paar mal harmlos nach vorne, beschränkten sich ansonten aber darauf, ihr letztes Spielfelddrittel zu verteidigen. Österreich rannte an, kam regelmäßig bis nach vorne, um dort den Ball vor lauter Offensivplanlosigkeit wieder zu verschenken. Mit Leitgeb und Säumel wurde das nur unwesentlich besser, schon vorher hatte das Spiel etwas daran gekrankt, dass Harnik unter bisher gezeigten Leistungen geblieben war. Die Hereinnahme von Kienast brachte einen letzten kleinen Schwung und zwei eher zufällig entstandene Möglichkeiten, auf der Gegenseite lief die aufgeknöpfte Defensive jedoch in mehrere Konter, die den Deutschen gut und gerne ein bis zwei Goals hätte bescheren können. Letztlich war es diese zu Beginn und am Schluß des Spiels latente Gefährlichkeit unserer Kontrahenten, die sie zu einem verdienteren Sieger machten, als es die Kroaten gewesen waren.

Fazit

Die Performance von Verteidigung und Mittelfeld war mit kleineren Abstrichen okay (zumindest gegen Deutsche, die – so drückte es Beckenbauer aus – ergebnisorientiert gespielt hatten), doch die Leute für die letzten Meter gehen uns ab. Hier sehe ich Zukunft, wenn etwa Kavlak, Junuzovic, Okotie und vielleicht auch Janko ihren Weg ins Team schaffen. Maierhofer ist und bleibt maximal ein Brecher für Ausnahmesituationen. Viel Kampf, wenig Effizienz ist das wiederum zwiespältige Fazit dieses Abends. Cordoba wird uns wohl noch ein Weilchen begleiten. Aus diesem Team jedenfalls kann noch etwas werden, und die erfolgreiche Quali für Südafrika 2010 ist ein realistisches Ziel. Unter wessen Federführung das ÖFB Team sich auf diesen Weg begibt, wird sich in den nächsten Tagen weisen.

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Thomas König vs. Antonios Nikopolidis https://ballverliebt.eu/2008/06/15/thomas-konig-vs-antionios-nikopolidis/ https://ballverliebt.eu/2008/06/15/thomas-konig-vs-antionios-nikopolidis/#comments Sun, 15 Jun 2008 14:40:39 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=222 Thomas König vs. Antonios Nikopolidis weiterlesen ]]> Da hat sich die Sbornaja gestern gefreut, als ihnen der weithin als Fliegenfänger verschrieene Griechengoalie das Tor für die Führung freigestellt hat. Den Rest des Spieles taten sich die Roten nämlich reichlich schwer mit dem Tore schießen, wirkliche Großtaten brachte der Sturm nicht zusammen. Die Griechen ihrerseits steigerten sich zwar deutlich gegenüber dem ersten Spiel (ein weiterer Abfall wäre auch schwer möglich gewesen), boten aber keine Leistung die auch nur annähernd eine Titelverteidigung rechtfertigen würde.

So kam es wie es kommen musste: Die Hellenen unterlagen durchaus verdient mit 0:1 und werden daher schon vor dem unwichtig gewordenen Spanienmatch auf gepackten Koffern sitzen. Der Aufstieg ist selbst theoretisch nicht mehr möglich. Der Sündenbock des Spieles, Nikopolidis, hat bereits verlautbart, seine Nationalteamkarriere nach dem dritten Vorrundenspiel zu beenden. Das macht altersmäßig durchaus Sinn, zudem wurde er von Sportmedien in ganz Europa für seinen Patzer gescholten. Wohl nicht ganz zu Unrecht.

Eine besondere Abreibung bekam er schon vor der Halbzeitpause vom ORF-Kommentator. Thomas König versus Antonios Nikopolidis – ja das ist wahre Härte:

„Schimpf und Schande über jeden Schülerligatorwart.“ (Thomas König kennt sich aus im Jugendfußball)

„George Clooney… man kann da nur sagen: ‚Eiergoal, what else?‘ „ (Thomas König ist Hollywoodexperte)

„Von der Haarfarbe könnte man schließen ‚Alt und erfahren‘. Heute aber nur ‚Alt und schlecht‘.“ (Thomas König, Meister der Analogien)

„Ein Ausflug fast in die Salzburger Altstadt war das, unnötig wie nur irgendetwas.“ (Thomas König, der erfahrene Reiseführer)

Ballverliebt meint: Mehr davon! Endlich sagt da ein Kommentator was er wirklich denkt. Wenn er das konsequent durchhält gibts die Bundesligaübertragungen künftig im Hauptabendprogramm. Soviel Schimpftiraden im Nachmittagprogramm, das ginge ja gar nicht. Thomas König, unser Held des Fußball-Stammtischs!

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Österreich – Polen: Taktikbesprechung und Einzelkritik https://ballverliebt.eu/2008/06/13/osterreich-polen-taktikbesprechung-und-einzelkritik/ https://ballverliebt.eu/2008/06/13/osterreich-polen-taktikbesprechung-und-einzelkritik/#respond Fri, 13 Jun 2008 16:16:40 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=220 Österreich – Polen: Taktikbesprechung und Einzelkritik weiterlesen ]]> Kurz und knackig, die Heldentat von gestern, die Fußball-Österreich zum Leben erweckte und viel Hoffnung für die nahe und ferne Zukunft übrig lässt.

Taktikbesprechung:
Mutig offensiv, technisch stark, kreativ, kämpferisch, laufstark, jung, super. Done

Einzelkritik
Jürgen Macho: Er ist da, wenn man ihn braucht. Hatte bei dieser EM glaube ich erst 3 oder 4 Bälle zu halten – und die hatte er.

György Garics: Wurde gegen Ende müde, weil er bis dahin verdammt viel gelaufen ist. Konnte dann Mangels Alternative nicht ausgetauscht werden, machte aber trotzdem keine Fehler. Alles in allem eine Superleistung, beim Gegentor war er vielleicht den Tick zu weit vom Gegner weg.
Sebastian Prödl: Mann des Abends. Nicht nur weil er den Elfer herausholte, sondern weil er zeitweise das Gefühl gibt, die Abwehr alleine schaukeln zu können. Und weil er sich nach vorne einschaltet. Bei Werder wird man jubeln, dass man ihn schon im Winter verpflichtet hat. Der Preis wäre jetzt um einiges höher. Wird gegen Deutschland sehr, sehr fehlen.
Martin Stranzl: Hat sich vom Kroatien-Spiel erholt und spielte gestern eine solide Partie.
Emanuel Pogetetz: Extrem sicher und mittlerweile ansatzweise auch vorne zu sehen. Wenn er einen Zweikampf fährt, braucht man keine Angst zu haben, dass der Gegner es leicht hat.

Verteidigung gesamt: Genau das, was man sich von dieser Mixtur an heimischen Spitzenspielern erwartet. Die Abwehrt erlaubt es dem Mittelfeld, ab und zu auch einmal zu sorglos in der Vorwärtsbewegung zu sein.

[ad#bv_test]Christoph Leitgeb: Hat sich aus seiner Jahre dauernden Krise zurück gemeldet. Zeigte zwar zwei kleinere Unsicherheiten, ließ sich aber nicht beirren und war im Spiel nach vorne unendlich wichtig. Schade, dass er das nicht mit einem Tor krönte.
Andreas Ivanschitz: In Ordnung – aber nicht in Topp-Form. Schade. Müsste vor allem dringend Eckbälle üben. Das Problem: Für 90 Minuten gibt es keine Alternative zu ihm.
Ümit Korkmaz: Genial. Fehlerlos.
Rene Aufhauser: Sehr bemüht und nach wie vor im Defensivspiel ein wichtiger Mann. Beim Spiel nach vorne wird man aber den Gedanken zeitweise nicht los, dass der den Anschluss an internationale Entwicklungen verloren hat. Sollte gegen Deutschland durch Säumel ersetzt werden.
Ivica Vastic: Im Spiel eigentlich nicht beeindruckender als Ivanschitz – schwache Eckbälle und Freistöße. Beim Elfer hat er seine Einberufung dann voll und ganz gerechtfertigt. Ich hätte schon auf der Tribüne fast gekotzt. Mir unverständlich, wie man da so cool bleiben kann. Wird für immer ein Nationalheld bleiben, wenn er gegen Deutschland nicht gerade drei Eigentore macht.
Jürgen Säumel: Zu kurz eingesetzt und das auch nur zum Unverständnis des Publikums, das die offensichtlichen Ermüdungserscheinungen in der Defensive nicht bemerkt hat oder bemerken wollte. Dort beginnt aber die Offensive.

Mittelfeld: gesamt Generierte viele Torchancen – überraschenderweise nicht nur über die Flügel. Zeitweise im Vorstoß erwischt und in Gefahr in einen Konter zu laufen.

Martin Harnik: Die zwei vergebenen Chancen tun weh. Dafür hat er permanent für Gefahr gesorgt und geschätzte 47 Eckbälle herausgeschunden. Ist ein ständiger, unkontrollierbarer Unruheherd. Ich bin weiterhin der Meinung, er ist rechts am Flügel noch besser aufgehoben. Kann auch in der 85. Minute noch einem Gegenspieler davonrennen, selbst wenn er das davor schon 20 Mal machen musste. Wehe Hicke, wenn er ihn gegen Deutschland draußen lässt.
Roland Linz: Hat gerackert und damit genau das gezeigt, was er vor einem Jahr noch vermissen lies. Dafür bringt Roligoal momentan keine Torgefahr mit.
Roman Kienast: Das Publikum ist im Moment nicht allzu gnädig mit ihm, dabei präsentiert er sich in einer guten Form. Zeigt mit seiner technisch gar nicht so schlechten Holprigkeit Paralellen zu Peter Crouch, braucht aber vielleicht das eine Erfolgserlebnis. Gefühlsmäßig wäre Hoffer zum Zeitpunkt des Tausches eine bessere Wahl gewesen.

Sturm gesamt: Bemüht und gefährlich, der Knackpunkt war das Toreschießen.

Mannschaft gesamt: Wir brauchen jemanden, der auch mal aus der Distanz draufhalten kann. Und einen, der Freistöße und Ecken schießen kann (und das über 90 Minuten). Das mit den Toren wird schon noch klappen, am Personal mangelt es da jedenfalls nicht. Das Team ist ein bisserl wie die Schweiz 2006. Noch etwas zu jung und nur zu Überraschungen fähig, aber mit einer richtigen Portion Potential.

Die gestrige Leistung lässt gegen Deutschland alles möglich erscheinen: Vom enttäuschenden Debakel bis hin zum Kantersieg. Die große Frage für mich ist, wie man Prödl ersetzen kann. Da sind haarsträubende Varianten möglich.

Josef Hickersberger: Hat vor dem Spiel geblufft – endlich! Ich hatte immer ein wenig damit gerechnet und gehofft, dass er das mit seinem seltsamen Gerede tut, wurde bisher aber bitter enttäuscht. Gestern, das war dann endlich mit der (richtigen und notwendigen) Portion Mut. Auch die Auswechslungen waren in Ordnung. Das beste Spiel seiner Trainerkarriere. Jetzt heißt es, noch einen drauf zu setzen und noch einmal die Brust rauszustrecken, statt sich zu verstecken. Und diesmal ist das angesichts des gesperrten Prödl und der ein bisserl außer Form befindlichen Ivanschitz, Aufhauser und Linz auch eine echte Herausforderung. Dazu aber in einem anderen Beitrag in den kommenden Tagen.

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Österreich – Polen: Video von Fanzone, Stadion, Hymnen und Feiern https://ballverliebt.eu/2008/06/13/osterreich-polen-video-von-fanzone-stadion-hymnen-und-feiern/ https://ballverliebt.eu/2008/06/13/osterreich-polen-video-von-fanzone-stadion-hymnen-und-feiern/#respond Fri, 13 Jun 2008 14:12:27 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=218 Österreich – Polen: Video von Fanzone, Stadion, Hymnen und Feiern weiterlesen ]]> Es ist mir erst hinterher bewusst geworden, aber ich war gestern beim ersten (und vielleicht einzigen) Tor und Punkt Österreichs bei einer Europameisterschaft dabei. Hier ein Video mit zugegeben verbesserungswürdiger Qualität – leider fehlt mir das nötige Equipment.

[ad#bv_test]PS: Auch das hier ansehen.
PPS: Hicke wurde bejubelt, weil er meine Aufstellung fast umgesetzt hat. Mut gewinnt.
PPPS: Wer verkauft Deutschland-Karten zum Normalpreis?
PPPPS: „Schade Deutschland, alles ist vorbei.“

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Go go go! https://ballverliebt.eu/2008/06/12/go-go-go/ https://ballverliebt.eu/2008/06/12/go-go-go/#respond Thu, 12 Jun 2008 19:28:45 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=209 Go go go! weiterlesen ]]>

Nach der Niederlage Deutschlands erwartet uns kommenden Montag eine heisse Partie gegen unsere Nachbarn, die nun auch unter Druck stehen. Zuerst muss aber ein Sieg gegen Polen her. Die Aufstellung heute ist mutig: 4-4-2, mit Korkmaz und Harnik – letzterer als hängende Spitze. Die neue Anordnung im Mittelfeld ist gleichzeitig auch riskant, hoffen wir dass dieser (unerwartete) Mut belohnt wird. Der Tabelle nach sind zwei Tore Unterschied Pflicht, um bei einem eventuellen Unentschieden gegen Deutschland nicht draussen zu sein. Markus Rogan meint eben im ORF, es wäre egal ob wir 4 oder 5 zu 0 gewinnen. Wenn er Recht behält, mach‘ ich ein Fass auf.

In einer Viertelstunde geht es los, go go go!

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Weder Fisch noch Fleisch (Update) https://ballverliebt.eu/2008/06/11/weder-fisch-noch-fleisch/ https://ballverliebt.eu/2008/06/11/weder-fisch-noch-fleisch/#comments Wed, 11 Jun 2008 10:59:17 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=205 Weder Fisch noch Fleisch (Update) weiterlesen ]]> Ich hoffe ich beleidige jetzt nicht Gefühle unserer vegetarisch orientierten Leser, aber die Polen-Aufstellung ist Tofu und gibt mir Rätsel auf.

(T) Macho – (A) Prödl, Pogatetz, Stranzl, Garics – (M) Leitgeb, Ivanschitz, Aufhauser, Korkmaz – (S) Kienast, Hoffer

Wir werden – laut ORF Teletext * – morgen also 4-4-2 mit zwei waschechten Spitzen spielen. Finde ich prinzipiell gut, mein Vertrauen in die Dreierkette ist trotz der akzeptablen Leistung gegen Kroatien enden wollend. Zudem ersetzt Garics den gegen Kroatien arg überforderten Mittelfeldmann Gercaliu. Insgesamt ist diese Konstellation deutlich offensiver orientiert als die Panikvariante vom Montag. Das war es auch schon mit den positiven Erkenntnissen, kommmen wir nun zu den Fragen.

Wie ist denn da Leitgeb rein, und Säumel rausgerutscht?

Säumel hat am Montag bestimmt nicht die Partie seines Lebens gemacht, aber auch nicht enttäuscht. Trotzdem setzt Hicke auf einen Spieler, dessen Tagesform seit je her ziemlich starken Schwankungen unterworfen ist. Macht er bei Aufhauser zwar auch, aber reicht in der Hinsicht denn nicht ein Unsicherheitsfaktor. Immerhin: Hat er einen guten Tag, kann er für etwas Druck von hinten sorgen.

Wo ist Harnik?

Nigeria, Malta, Kroatien. Wo immer das Duo Korkmaz-Harnik in den vergangenen Wochen gemeinsam am Rasen war, hatten die Österreicher Flügelherrschaft auf beiden Seiten. Wir haben das hier, hier und hier sehr ausführlich besprochen, und mittlerweile dürfte diese Erkenntnis auch jeder Otto Normalzuseher teilen. Wieder nur über einen Flügel wirklich zu attackieren ist sinnfrei und läßt dem Gegner die Möglichkeit, sich besser einzustellen. Möglicherweise macht Hicke es genau deswegen, und will nach der Pause mit Harniks Einwechslung überraschen. Ich persönlich hätte ihn von Beginn an statt Aufhauser oder Leitgeb spielen lassen.

Roligol anyone?

Kein Linz in der Startaufstellung. Unser erfolgreicher Portugalexport hat gegen unseren ersten Gegner ebenfalls nicht brilliert, was man aber generell unserem Spiel vor dem Tor attestieren muss. Kienast konnte das nur leicht verbessern, was gut und gerne daran gelegen haben mag, dass er als eingewechselter Spieler deutlich frischer war. Mein Favoritenduo wären eigentlich Linz und Hoffer gewesen. Aber gut, hiermit kann ich leben (soviel Auswahl an echten Stürmern besteht ja nicht), rein vom Liganiveau her hätte trotzdem nur wenig an Roligol vorbeigeführt. Abseits der immer noch etwas unnachvollziehbaren Aufstellungspolitik Hickersbergers könnte Linz aber auch angeschlagen sein, er und Pogatetz konnten ja unmittelbar nach der Kroatien-Partie nicht trainieren.

Fazit

Trotz der angesprochenen Punkte ist diese Aufstellung in der Tat eine klare Verbesserung. Jedoch eine, die man ob der personellen Substanz hätte besser machen können. Mit Leitgeb ist nichts verloren, wenn er einen guten Tag hat, Kienast ist vielleicht aus gesundheitlichen Gründen für Linz reingerutscht. Wirklich unbegreiflich ist mir aber ein weiteres Mal, warum Kormaz und Harnik nicht gemeinsam auflaufen. Das könnte der potentielle Angriffshemmschuh morgen werden.

* (Update) Diese Aufstellung stand heute morgen noch ohne weiteren Kommentar im Teletext. Mittlerweile wird sie als „Mögliche Aufstellung“ deklariert. Etwaige Rückschlüsse meinerseits sind also mit Vorsicht zu genießen. Ich bin in dieser Hinsicht von einem Informationsvorsprung des ORF ausgegangen, der sich nicht bewahrheitet hat. Sorry!

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Österreich – Kroatien: Spielbericht https://ballverliebt.eu/2008/06/09/verlaufsbesprechung-osterreich-kroatien/ https://ballverliebt.eu/2008/06/09/verlaufsbesprechung-osterreich-kroatien/#comments Sun, 08 Jun 2008 23:04:01 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=194 Österreich – Kroatien: Spielbericht weiterlesen ]]> „Kroatien reicht ein Elfer zum Sieg gegen Österreich. Der Schiri ist trotzdem nicht schuld. Hicke ist Wiederholungstäter. Gercaliu ging unter. Harnik und Korkmaz zeigen wie es geht. Wir haben zu wenig Routine im Angriff.“

So könnte man die heutige Partie mit wenigen Worten umschreiben. Aber wenige Worte sind langweilig, darum hier eine ausführliche Fassung:

Nur 4 Minuten dauerte es, dann bekam der rotweißrote Euro-Traum seinen ersten, herben Dämpfer. Ein ungeschicktes Foul von Aufhausern bescherte den Kroaten einen knapp verwandelten Elfmeter sowie Auftrieb für die restliche Spielhälfte. Überhaupt dauerte es über eine halbe Stunde, bis das Team den Schock verarbeitet hatte und sich nicht mehr in der Defensive einschnüren ließ. Mit etwas Pech hätte die Pausenführung unserer Gegner auch um ein bis zwei Tore höher ausfallen können. Erschwert wurde die Situation zudem noch von der Hitzköpfigkeit von „Mad Dog“ Pogatetz, der sich nach dem Penalty lange Zeit nicht beruhigen konnte. Nur der Nachsichtigkeit des nicht umunstrittenen, niederländischen Schiris war es zu verdanken, dass er infolge einer sehr heftigen Attacke gegen einen Kroaten knapp ausserhalb des Sechzehners nicht mit der Ampelkarte vom Platz gestellt wurde.

Halbzeit eins war absolut nicht EM-reif. Wenn doch kurz etwas lief, und das war praktisch nur in den letzten der ersten 45 Minuten der Fall, dann über Martin Harnik. Jedoch verfehlte es das restliche Mittelfeld gnadenlos, ihn ordentlich zu unterstützen, und auch das Stellungsspiel im Strafraum war mitunter wenig brauchbar.

Besserung kam in Hälfte Zwo: Hicke hatte Pogatetz offenbar wieder gezähmt (auch gezwungenermaßen, weil für seine Position gleich qualifizierter Ersatz weit und breit nicht in Sicht ist), nach anfänglichem Zaudern kam wieder so etwas wie Angriffslust auf. Säumel musste für Vastic weichen, der aus dem offensiven Mittelfeld heraus eine immerhin passable Leistung als Ballverteiler erbrachte. Schließlich erkannte der Bundestrainer auch, dass Gercaliu ein latenter Unsicherheitsfaktor geworden war. Schon vor der Pause zeigte der Red Bull Rückkehrer einige Male, dass er sowohl mit der Spielgeschwindigkeit als auch seinen direkten Gegenspielern stark überfordert war. Er tat also, was er von Beginn an hätte tun sollen, und brachte Korkmaz, der Links fortan für Furore sorgen sollte. Gegen Nigeria als auch gegen Malta hatten sowohl Harnik als auch der Flügelflitzer von Rapid Wien auf den Flügeln ihr Können aufgezeigt, warum Hickersberger zwei Spiele und eine Stunde benötigte um den Schluss zu ziehen, dass man sie daher gleichzeitig einsetzen sollte, wird mir ein Rätsel bleiben.

Roland Linz dürfte müde oder angeschlagen gewesen sein (hatte aber generell nicht den besten Tag), als Joker hätte ich mir alledem aber Hoffer statt Kienast gewünscht. Seit Minute 70 zeigten sich die Kroaten stehend KO und kamen in der Restzeit bloß zu einem ansatzweise gefährlichen Konter. Zwanzig Minuten drückte und drang die österreichische Equipe also auf den Ausgleich, es mangelte schlußendlich immer am letzten Pass oder der Kaltschnäuzigkeit – summa summarum also der Erfahrung und Routine.

Auf der Leistung der zweiten Halbzeit „aufzubauen“, wie es der ORF Kommentator sagte, ist jedoch Blödsinn. Hier wurde schon soviel gebaut, dass sich justament gezeig hat, dass da etwas steht. Wenn man es stehen läßt – in Form der Aufstellung und Spielanlage – dann kann man diese Leistung gegen die Polen auch mitnehmen. Vielleicht klappt es dann auch vorne.

Drei Punkte sind drin, und auch zwingend nötig, will man nicht genötigt sein die Deutschen schlagen zu müssen. Denn: Weil es heute keinen Punkt gab, wird es gegen unseren großen Nachbarn mindestens einer werden müssen, und selbst dann langt es eventuell nur mit fremder Hilfe. Und bei aller Hoffnung die die zweiten 45 Minuten der heutigen Partie gemacht haben: Drei Punkte gegen den WM-Dritten von 2006 wären zwar schön, sind aber alles andere als wahrscheinlich. Auch wenn dessen Sieg gegen unseren nächsten Gegner heute ausgesprochen glanzlos war.

Genauso dumm wie die gebetsmühlenartige Wiederholung des Verbs „aufbauen“ war auch übrigens das Shiribashing im ORF. Sicher hat der Mann Fehler gemacht, und das Hands hätte man geben können. Letzten Ends hatten wir es aber selbst am Fuß, und die Chancen auf einen oder gar drei Punkte leider vergeben.

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