Die Bedinungen: Beide geben eine Ergebniswette ab, eingelöst wird nur, wenn das exakte Ergebnis eintrifft. Ist dies nicht der Fall, addiert sich zum Wetteinsatz beim nächsten Spiel eine Maß dazu. Errät auch beim dritten Spiel keiner der Kontrahenten das Ergebnis, verpflichten sich beide zu einer 5 €-Spende
Georg: Alles begann damit, dass mir Kollege Tom via Skypenachricht mitteilte, dass bwin.com eine „großzügige Quote“ von 6,5 auf einen 2:0 Sieg Österreichs geben würde. Bei aller Bescheidenheit kam mir das dann doch ein bisschen sehr hoch gegriffen vor. Das vorgebracht belehrte mich Herr Schaffer über die Leistung der Färer gegen Schottland vor nicht allzu langer Zeit, bemängelte die mangelnde Fähigkeit der Österreicher ein Spiel aufzuziehen. Damit hat er ja nicht ganz Unrecht, doch beachtet er da zweierlei, nein, dreierlei Dinge nicht:
Summa summarum tippe ich – zugegeben mit einer Spur übermäßigen Optmimismus – auf 4:0 für Österreich. Das ist das Ergebnis was ich aus überlegenem Spiel heraus sehen will. Nicht nur, weil das Highlander-Bier absolut toll ist, sondern auch weils für die Motivation hinsichtlich des Heimmatches gegen die Serben (Ballverliebt wird dann wieder vor Ort sein) und nach der Litauenpleite enorm wichtig ist.
Tom: Es ist gar nicht leicht heute zu tippen. Das ist halt immer so, wenn man den Gegner nicht gut kennt. Die Faröer sind eine Mannschaft, die manchmal sang und klanglos unter gehen, ein andermal aber auch stärkere Gegner blamieren können. Litauen gewann in der EM-Quali auf der Insel nur 0:1, Italien auch nur 1:2, Schottland musste sich 2002 gar mit einem 2:2 begnügen (in der letzten Quali gewannen sie dafür 6:0 und 0:2).
Österreich hat grundsätzlich aufgrund der bekannten Schwächen im Mittelfeld immer dann Probleme, wenn die Mannschaft das Spiel machen muss. Das hat man zuletzt gegen Litauen gesehen. Die Mannschaft ist stark im Konter, wenn der Gegner versucht kreativ zu wirken. Mit der offensiven Variante wird das heute klappen, ein Kantersieg wird es aber nur, wenn ein schnelles Tor gelingt. Davon kann ich nicht so richtig ausgehen. Ich tippe daher etwas vorsichtiger auf ein gutes 0:2.
]]>Ankick ist 20:30 am kommenden Mittwoch, wie gewohnt wird für die Mitleser die Möglichkeit selbst Kommentare abzugeben bestehen. Bleibt uns nur noch zu hoffen, das wir eine ansprechende Partie der Brückner-Truppe sehen werden.
]]>
Rückwärtsgang nach 20 Minuten
Nach 20 Minuten stoppte Österreich die von Anfang an geringen Ambitionen sich bei der Spielgestaltung federführend zu betätigen. Frankreich war quasi unbedrängt in der eigenen Hälfte, zumeist wurde frühestens ab dem eigenen Halbfeld attackiert. Die Devise war klar: Neben sporadischen Bemühungen selbst Schussmöglichkeiten heraus zu kombinieren setzte Brückner auf Konter. Die liefen teilweise wirklich gut, doch mangelte es zu oft an einem präzisen letzten oder vorletzten Pass oder die Schnelligkeit wurde mit unnötigen Querpässen herausgenommen. Kurzfristig versuchte man sich absolut erfolglos an langen hohen Bällen in den Offensivraum, ließ es aber bald wieder bleiben.
Standards und Konter gegen Dribbelkunst
[ad#bv_test]Die Tore fielen trotz der Spielanlage völlig anders. Zweimal profitierten Janko bzw. Aufhauser von Freistoßbällen die im Strafraumgewühle durchkamen, den dritten Treffer machte Kapitän Ivanschitz per (fragwürdigem) Elfmeter. Der „auch-weiterhin-Kapitän“ zeigte zwar keine Glanzpartie, aber durchaus eine Verbesserung zum Italien-Match. Der wahre Dirigent des Mittelfelds war aber Paul Scharner, der uns wohl noch viel Freude machen wird.
Frankreich probierte sich häufig in der Mitte an Kurzpässen bis vor dem Strafraum, kam aber selten bis kaum zu wirklich gefährlichen Schussmöglichkeiten (wurde aber gefährlich oft erst knapp davor gestoppt), die dann ein ausgezeichnet spielender Alex Manninger entschärfte. Eine Ballverliebt-Nachfrage auf der Pressekonferenz machte dann auch klar, dass es „sicher keine Rotation“ beim Torwart geben und somit Manninger auch gegen Litauen und Serbien im Tor stehen würde. Die Keeperfrage ist wohl entschieden. Bleibt zu hoffen, dass Manninger sich bei Juve vielleicht doch eine Gelegenheit bietet sich zu etablieren. Wenngleich dies gegen ein Kaliber wie Buffon eher unwahrscheinlich scheint.
„Hättiwari“ und die Schwachpunkte
Das Team der „Grande Nation“ versuchte sich mit fortschreitender Zeit auch an den Seiten, wo es nur zu einer wirklich brenzligen Situation kam. Nur wenige Minuten nach dem 1:2 in der französischen Aufholjagd kam Benzema zur Volleyabnahme einer scharfen, halbhohen Flanke. Hätte er diese gut getroffen, so wäre das Spiel nach einem 2:2 vermutlich anders verlaufen. Obwohl sich alle Mannschaftsteile verbessert zeigten fehlt immer noch die Nervenstärke, um Gegentreffer schnell wegzustecken.
Grundsätzlich gab es in dieser Partie einige „Hättiwari“-Situationen, an deren Vermeidung Brückner wohl noch arbeiten muss. Sieht man von kuriosen Schirientscheidungen ab, die nicht in seiner Hand liegen. Auffallend oft gab der wenig solide dänische Referee Fouls von Österreich, ließ dafür einige französische Attacken komplett ungeahndet. Letztlich (wenn auch seine Leistung nicht unbedingt verbessernd) wetzte er dieses Manko mit der Elfmeterentscheidung für Rot-Weiß-Rot aus, über deren Begründung ich mir bis jetzt noch nicht im Klaren bin.
Fazit
Um den Bogen zurück zur Taktik zu spannen: Brückners defensive Spielanlage hat funktioniert, aber nicht reibungslos. Etwas zu oft rettete uns Glück oder ein Last-Second Tackling vor drohendem Unheil, zu wacklig war die Defensive speziell direkt nach dem 1:2. Zudem gelang es Frankreich drei mal, Österreich auf längere Zeit komplett im letzten Drittel einzuschnüren und den Ball auf mehrere Minuten nicht herzugeben. Verursacht wurde dies allerdings nicht durch einen eklatanten Fehler im Konzept (im Gegenteil, es war genau das richtige gegen den Domenech’schen Offensivfußball) sondern an der technischen Schwäche vieler Österreich-Kicker. Dass sich ein Franzose oft durch 2 oder 3 Gegner durchtanzen konnte, kann gegen effizientere und bessere Mannschaften als die „Bleus“ des heutigen Abends grob ins Auge gehen.
Letztlich hat aber Cleverneß über weite Strecken und unbestechlich effiziente Chancenauswertung alles gerechtfertigt, was sich der „weiße Vater“ ausgedacht hat. Die Blockverteidigung in der Mitte hat insgesamt solide gearbeitet, dafür opferte man die Flanken gegen Ende, woraus die Franzosen aber keinen Nutzen schlagen konnten. Man darf Brückner und seinen Kickern zu einem in taktischer Hinsicht verdienten 3-1 Überraschungssieg gegen Frankreich gratulieren. Es wird interessant zu sehen, wie dieses Team gegen „kleine“ Gegner spielt. Wie etwa Litauen nächste Woche, das heute in Rumänien zu aller Überraschung mit 3-0 gewann.
]]>[ad#bv_test]Er wurde Nationaltrainer, als die tschechische Mannschaft in der Qualifikation zur WM 2002 scheiterte. Brückner verpasste seitdem mit Tschechien kein großes Turnier und führte die Mannschaft zeitweise auf den 2. Platz der FIFA-Weltrangliste.
Am 20. August im Italien-Testspiel werden wir erstmals sehen, was das Engagment konkret bedeuten könnte. Nachdem die Tschechen unter Brückner aber zu einem meiner liebsten Nationalteams avanciert sind, mache ich mir keine großen Sorgen (wobei das Spielerpotential in dieser tschechischen Generation natürlich schon Wahnsinn war).
Ich würd zur Abwechslung mal sagen: Gute Arbeit, Herr Stickler.
PS: Dass die österreichische Fußballlandschaft inoffiziell in heller Aufruhr zu sein scheint, könnte man durchaus als gutes Zeichen werten.
]]>