St. Pölten – Ballverliebt https://ballverliebt.eu Fußball. Fußball. Fußball. Mon, 23 Dec 2024 14:28:26 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.7.1 St. Pölten und Sturm in der WCL: Zwei verdiente Heimpleiten https://ballverliebt.eu/2016/10/05/st-poelten-und-sturm-in-der-wcl-zwei-verdiente-heimpleiten/ https://ballverliebt.eu/2016/10/05/st-poelten-und-sturm-in-der-wcl-zwei-verdiente-heimpleiten/#comments Wed, 05 Oct 2016 20:37:53 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=13138 Die Zwiten, in denen Neulengbach in der Women’s Champions League immer zumindest die erste Runde überstand, weil man in dieser gesetzt war, sind vorbei: Sowohl der überlegene Champion St. Pölten als auch Vizemeister Sturm Graz (bei der Europacup-Premiere) waren gegen ihre guten, aber nicht überragenden Erstrunden-Gegner chancenlos.

Sturm Graz – FC Zürich 0:6

Vizemeister Sturm Graz hat nicht mehr ganz die Qualität der letzten Saison: Die Ex-Teamspielerinnen Celouch und Tasch sind nicht mehr da. Wie sehr Sturm gegen den FC Zürich – einen guten, aber nicht einmal annähernd auch nur zur erweiterten europäischen Klasse gehörenden Team – unter die Räder kam, war schon heftig.

2016-10-05-sturm-fcz-0-6
Sturm Graz – FC Zürich 0:6 (0:2)

Die Zürcherinnen konnten von Beginn an Schalten und Walten, das schnelle 1:0 in der 2. Minute tat das Übrige. Sturm stellte sich defensiv in einem 4-4-1-1 auf. Das Mittelfeld-Zentrum, vor allem Anna Malle, war nicht nur zumeist in Unterzahl gegen das Dreier-Mittelfeld des FCZ, sondern zu zaghaft im Zweikampf, unsicher im Positionsspiel und einfach generell überfordert.

Die Mittelfeld-Außen Katharina Naschenweng und Julia Kofler, die größten Talente in der Mannschaft, waren viel in der Defensive gebunden und durch die großen Abstände kein Faktor im Aufbauspiel. Trotz des defensiven Spiels war Sturm nämlich alles andere als kompakt, das Verschieben im Block war fehlerhaft.

Kurz: Sturm versuchte sich mit sehr konventionellen Mitteln, sich eines deutlich stärkeren Gegners zu erwehren, und ging unter. Es war in keiner Phase ein Bemühen oder eine Überlegung zu erkennen, wie man sich aus der erdrückenden Umklammerung des FC Zürich befreien möchte, und entsprechend gelang das auch nicht. Wohlgemerkt gegen den Meister einer Liga, die schon eine etwas stärkere und etwas breitere Spitze hat als die österreichische, aber weit davon entfernt ist, eine wirkliche Relevanz im europäischen Frauenfußball zu haben.

Vor ein paar Wochen gewann Sturm in der Liga mit Mühe und Not 1:0 gegen den Linzer Vertreter Union Kleinmüchen, wobei zehn der 14 eingesetzten Linzerinnen nicht älter als 19 Jahre waren. Dass der FC Zürich – mit der Olympia-Bronzenen Adriana Leon aus Kanada und zwei Schweizer Team-Stammkräften (Humm und Kuster) – zu hoch sein würde, war klar. Aber ein auch in der Höhe absolut korrektes 0:6 ist schon heavy.

SKN St. Pölten – Brøndby IF 0:2

„Defensiv zu passiv und offensiv zu mutlos“, konstatierte ÖFB-Teamchef Dominik Thalhammer im ORF-Pauseninterview über die Vorstellung der Frauen des SKN St. Pölten (vormals FSK St. Pölten-Spratzern bzw. ASV Spratzern).

Dass Klub-Manager Schmaus im Sommer den ebenso erfolgreichen wie fachlich starken Trainer Hannes Spilka absägte – und bis heute weiß niemand, warum; nicht einmal Spilka selbst – wirkt ob der zumeist recht chaotischen Vorstellung gegen Brøndby umso abstruser. Vor einem Jahr hatte St. Pölten den italienischen Spitzenklub aus Verona vor allem dank interessanter Varianten im Offensivspiel am Rande des Ausscheidens.

St. Pölten – Bröndby 0:2 (0:1)

Davon ist nun nicht einmal mehr im Ansatz etwas übrig. Natürlich: Brøndby machte es auch nicht so schlecht. Mit dem 4-3-1-2 hatte man gegen das 4-4-2 von St. Pölten permanent Überzahl im Zentrum gegen Prohaska und Eder, die Stammgäste im ÖFB-Teamkader sind. Und die beiden Stürmerinnen des dänischen Meisters schoben immer sehr aggressiv auf die jeweils Ballführende in der St.-Pölten-Abwehr.

So waren auch hier, wie schon zuvor bei Sturm, selten mehr als lange Panik-Bälle nach vorne zu sehen. Zudem waren die Mittelfeld-Außen Dunst und Rafinha durch die konsequent nach vorne schiebenden Bröndby-AV Nielsen und Veje (die ja eigentlich gelernte Außenstürmerin ist, sogar) gut beschäftigt und oft auch keine wirkliche Anspieloption. Mangelnde Präzision verhinderte eine frühe Bröndby-Führung, aber als es halb durch die erste Hälfte doch einschlug, war das längst keine Überraschung mehr.

Gegen das geschickte Pressing und das konsequente Umsetzen des Matchplans der Gäste aus Dänemark hatte St. Pölten überhaupt keine Antwort, die offiziell als Spielertrainerin agierende Vágó hing als vorderste Spitze in der Luft und konnte nicht aktiv helfen. Auch die Anweisungen von der offiziell als Sportchefin agierenden Liése Brancão von der Bank konnten an der Unterlegenheit etwas ändern.

Erst, als Bröndby ab der 30. Minute etwas den Druck verringerte, kam St. Pölten besser ins Spiel, einige gute Wechsel (Stürmerin Wasser für Rafinha und Zver auf links, danach Mahr für Dunst) brachten zusätzlichen Schwung. Aber Bröndby konnte jederzeit wieder einen Schritt nach vorne schalten und nach dem 2:0 kontrollierte man St. Pölten recht problemlos. Mehr als eine wirklich gute Torchance durch Prohaska war nicht drin.

Fazit: The New Normal

Dass die internationalen Auftritte des österreichischen Duos nach den Rückspielen nächste Woche vorbei sein werden, daran besteht natürlich kein Zweifel mehr. Neulengbach profitierte einst von der Modus-Umstellung und davon, mit dem alten Gruppen-Modus viele Punkte gegen Teams aus noch kleineren Ligen gemacht zu haben – so war man dann stets gesetzt, als die Gruppenphase gestrichen wurde und es ab der ersten Runde schon im K.o.-Modus weiter ging.

St. Pölten (und natürlich noch mehr Sturm) haben diesen Luxus nicht. Um in die Gruppe der Gesetzten zu rutschen, müsste man wohl dreimal in fünf Jahren eine Sensation schaffen und einen besseren Gegner eliminieren. Davon ist man weit entfernt – und so werden Erstrunden-Pleiten auch in Zukunft wohl eher die Regel als die Ausnahme sein.

Vor allem, weil dieser Spieltag gezeigt hat: Die österreichische Liga ist im internationalen Vergleich eine kleine Nummer. Die besten heimischen Spielerinnen sind fast alle im Ausland (und da vor allem in Deutschland) aktiv und eine breite Masse an wirklich guten Legionärinnen ist natürlich auch nicht nach Österreich zu locken. Wenn man dann noch, wie St. Pölten, einen wirklich guten Trainer ohne einen objektiv erkennbaren Grund absägt, darf man sich nicht wundern, wenn dann ein so ängstlicher und weitgehend planloser Auftritt wie gegen Bröndby zu Stande kommt.

Das soll gar nicht als Angriff auf De-facto-Trainerin Liése Brancão verstanden werden, um Gottes Willen. Aber dass die Spitzenteams der Liga nationale defensiv einfach nie gefordert werden, daran hatte schon Neulengbach und dann auch St. Pölten zu kämpfen.

Was diese Spiele jedenfalls gezeigt haben: Für Akademie-Absolventen, die eine Chance auf das A-Nationalteam haben wollen, ist die heimische Liga keine Option.

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Bundesliga 2016/17: Die Speed-Prognose in 216 Worten https://ballverliebt.eu/2016/07/23/die-bundesliga-prognose-201617-in-10x140-zeichen/ https://ballverliebt.eu/2016/07/23/die-bundesliga-prognose-201617-in-10x140-zeichen/#respond Sat, 23 Jul 2016 11:11:35 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=12802 Bundesliga 2016/17: Die Speed-Prognose in 216 Worten weiterlesen ]]> Es geht los: Die österreichische Bundesliga geht wieder los! Und weil viele von euch sicher noch genauso wie wir ein wenig an dem Folgen des EM-Fußball-Overkills leiden, hier unsere kurze Saisonprognose.

Salzburg wird normalerweise Meister. Kader trotz Keita-Abgangs wohl stärker als letztes Jahr, wirkt auf okayem Niveau verbreitert.

Rapid: Trainer ist nicht schlechter als zuletzt, der Kader – abwarten. Stadion wird eher langfristig als unmittelbar was bringen – 2. oder 3

Austria wird gegen „Kleine“ Punkte hergeben, was die echte Titel-Chance kostet. Außerdem ist Kader nicht sehr breit – 2. oder 3.

Admira hat Substanz verloren, aber soliden Stamm, tollen Trainer, viele gute Junge und wenig Druck. Keine Abstiegsangst – 4. bis 7.

Bei Sturm wird dank Foda und viel Schönrednerei Kader wieder besser sein als das Resultat. Halte sogar Abstiegskampf für möglich – 4. bis 8.

WAC: Wundertüte. Verstehe einige Transfers nicht, aber Offenbacher ist ein tolles Upgrade. Heuer 4. bis 8., langfristig aber Zweifel.

Ried hat vermutlich den schwächsten Kader der Liga, der Trainer ist schwer einschätzbar. Übrraschung ist möglich, es wird aber eher aber Abstiegskampf – 8 bis 10.

Altach könnte etwas an Variabilität verloren haben, hat aber noch Canadi. Weniger dämliche Gegentore und alles ist gut – 5 bis 7.

Halte Vastic immer noch für schwachen Coach, hat aber nun Russ als Co. Mattersburg-Kader nix besser als im Horror-Frühjahr – Rang 8 bis 10.

St. Pölten
wird den Daxbacher-Simpel-Fußball beibehalten. Solide, wenig fehleranfällig, sehr berechenbar. Dieng könnte fehlen. Platz 5 bis 8.

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Haarsträubende Defensive bei St. Pölten und Verona – 4:5 https://ballverliebt.eu/2015/10/07/haarstraeubende-defensive-bei-st-poelten-und-verona-45/ https://ballverliebt.eu/2015/10/07/haarstraeubende-defensive-bei-st-poelten-und-verona-45/#comments Wed, 07 Oct 2015 20:25:49 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=11694 Haarsträubende Defensive bei St. Pölten und Verona – 4:5 weiterlesen ]]> Vier Tore erzielt – das geht. Fünf Tore geschluckt – das ist zu viel. Österreichs Meister St. Pölten verlor ein von haarsträubender Defensiv-Arbeit beider Teams geprägtes Erstrunden-Hinspiel in der Frauen-Champions-League gegen den italienischen Champion Verona mit 4:5. Dabei wurde vor allem deutlich, dass St. Pölten auf nationaler Ebene die Herausforderung fehlt.

St. Pölten - Verona 4:5 (3:3)
St. Pölten – Verona 4:5 (3:3)

Angegeben war’s als 4-4-2, in der Praxis war’s aber etwas deutlich spannenderes, was Frauen-Meister spielte. Trainer Hannes Spilka ließ neben den nominellen Innenverteidigern Babicky und Biróová auch die als RV nominierte Marina Georgieva hinten bleiben. Damit entstand eine oft astreine Dreierkette.

Im Grunde ein 3-4-3

So agierten Pöltl (nominell LV) und Dunst (RM) jeweils viel eher als Wing-Backs und über weite Strecken der ersten Hälfte stand St. Pölten damit in einem recht klaren 3-4-3. Das hatte einige äußerst positive Effekte, vor allem im Spiel gegen Melania Gabbiadini. Die Schwester von Napoli-Stürmer Manolo ist die klar beste Spielerin ihrer Truppe, kam auf sich alleine gestellt gegen drei St. Pöltnerinnen (Georgieva, Dunst und Zver) überhaupt nicht zur Geltung.

Und nach vorne konnte man durch die hohe Positionierung der Wing-Backs und den Außenstürmerinnen die sehr passiv agierenden italienischen AV massiv unter Druck setzen. Der letzte Pass in den Strafraum kam zwar nicht, aber man hatte Verona gut im Griff. Bis man nach 20 Minuten zwei Geschenke in der Abwehr verteilte, durch einen Lupfer aus 15 Metern und einem Kopfball nach Freistoß 0:2 in Rückstand geriet.

Anfällige Italienerinnen

Das Team aus Italien kam in einem recht biederen 4-4-2 daher, und dass die Meisterschaft dort noch nicht begonnen hat, merkte man vor allem in der Abwehrarbeit. In der Abwehr spielen zwar Teamkickerinnen wie Cecilia Salvai und Federica di Criscio, aber das Defensivverhalten war erstaunlich dilettantisch. Die Abstimmung zwischen Innen- und Außenverteidierinnen passte selten, das zentrale Mittelfeld half auch nicht wirklich mit.

Dazu kam, dass Verona hinten mitunter ziemlich schlafmützig agierte. Es dauerte keine zehn Minuten, da hatte St. Pölten ausgeglichen, und wenige Minuten später führte der österreichische Meister gar mit 3:2. Frappant war vor allem die potenzielle Anfälligkeit bei Tempo. Nur: Seit Lisa Makas (nun Freiburg) und Nici Billa (nun Hoffenheim) nicht mehr da sind, gibt’s diese Tempo nicht mehr.

Zver mit nicht immer sinnvollen Wechseln

Man merkte aber auch St. Pölten an, dass man das Verteidigen nicht gewöhnt ist. Kein Wunder: In der Liga muss man es schlicht nicht, weil man um zwei Klassen besser ist als jeder andere Klub, seit bei Neulengbach der Geldhahn zu ist. Vor allem mit Flanken hatte Verona seine Freude: Nach dem 2:0 fiel kurz vor der Pause auch das 3:3 nach einer Hereingabe von der rechten Angriffsseite: Wieder ließ Pöltl die Flanke zu, wieder machte Babicky keine gute Figur.

Pöltl hatte aber auch eine recht undankbare Aufgabe, weil sie wenig Hilfe hatte – vor allem, wenn Rechtsaußen Zver auf die linke Seite hinüber wanderte. Dann nämlich rückte RV Dunst weiter vor und wurde tatsächlich ein RM in einem (annähernden) 4-4-2. War dies der Fall, konnte man auch Verona nicht mehr bedrängen. Da nützten die Gäste im gleichen System ihre individuellen Vorteile.

Im 3-4-3 aber, mit Zver rechts, war diese rechte Seite sehr stark und praktisch alles ging über diese Außenbahn.

Verona adaptiert

St.-Pölten-Coach Spilka brachte für die zweite Hälfte dann Matysova statt Babicky, und mit der langen Slowakin kam deutlich Stabilität ins Zentrum. Bei Verona gab es auch einige Adaptierungen, und zwar in Folge eine verletzungsbedingen Tausches (Larsen musste raus). Die offensiven Außenbahnen wurden nun deutlich höher besetzt und die offensichtlichen Schwächen was körperliche Robustheit (Pöltl) bzw. Tempo (Georgieva) der St.-Pölten-AV anzubohren.

Daher rückte bei St. Pölten auch zunehmend der ganze Teamverband weiter nach hinten. Folge: Wenn man den Ball eroberte, dauerte es zu lange, bis man halbwegs Leute vor dem Ball hatte. Einige Möglichkeiten auf Konter wurden damit quasi schon von selbst im Keim erstickt. Und einmal kam Verona doch durch, es war das 4:3.

Riesenloch

Nur: Eine stabilere Figur machte die Verona-Abwehr weiterhin nicht, vor allem gedanklich war man recht langsam unterwegs. Das bohrte St. Pölten zu wenig an, nur Viktoria Pinther (kurz zuvor für Sipos eingewechselt) nützte eine weitere extra schlechte Abwehraktion der Italienerinnen zum 4:4.

Was in dieser Phase, halb durch die zweite Hälfte, zunehmend passierte, war ein zu großes Auseinanderreißen von Abwehr und Angriff. Das war sicher auch der immer mehr fehlenden Kraft zuzuschreiben – so ein Tempo muss St. Pölten in der Liga einfach nie gehen – ist aber sehr wohl eine grobe mannschaftstaktische Schwäche, die Verona in die Hände spielte.

So hatten die Gäste nämlich viel Platz, in dem sie Tempo aufnehmen und schön vertikal auf die Abwehr zulaufen konnten. Einmal konnte Matysova nur noch per Foul eingreifen, es gab Elfmeter, das 5:4 für Verona. Der Schlusspunkt.

Fazit: Nationale Unterforderung spürbar

 

Dass es in Österreich keinen auch nur annähernd gleichwertigen Gegner für St. Pölten gibt, wurde recht deutlich. Die Defensive war nicht schnell genug und verlor zu leicht die Übersicht, weil sie sonst nie gefordert wird. Das höhere Tempo, das Verona gegenüber der heimischen Konkurrenz gehen kann, konnte man 75 Minuten mitgehen, dann war’s aber vorbei.

Mit dem Team vom letzten Jahr hätte St. Pölten vermutlich (recht deutlich) gewonnen, und angesichts der unglaublichen Schwächen, die auch Verona offenbart hat, bedeutet auch das 4:5 nicht zwingend, dass schon vor dem Rückspiel alles vorbei ist. Eine solche Defensivleistung kann man sich aber nicht mehr erlauben.

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Erste Liga: LASK rauf, FAC runter – und dazwischen? https://ballverliebt.eu/2015/07/23/erste-liga-lask-rauf-fac-runter-und-dazwischen/ https://ballverliebt.eu/2015/07/23/erste-liga-lask-rauf-fac-runter-und-dazwischen/#comments Thu, 23 Jul 2015 19:53:50 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=11296 Erste Liga: LASK rauf, FAC runter – und dazwischen? weiterlesen ]]> Große Namen wie Lustenau, Innsbruck und St. Pölten schwebten in der abgelaufenen Erste-Liga-Saison ebenso wie die No-Name-Klubs von Horn, Hartberg und FAC bis weit in den Mai hinein in akuter Abstiegsgefahr. Die beiden Absteiger Horn und Hartberg wurden von den Austrias aus Salzburg und Klagenfurt ersetzt. Heißt: Mindestens einen großen Namen wird es heuer erwischen.

Das ist vermutlich der größte Spannungsmoment der nun startenden neuen Saison, in der von den Vorzeichen her vorne ein souveränes Solo des LASK erwartet wird. Hier unsere Vorschau auf die Erste Liga, Ausgabe 2015/16. Die wohl nicht viel weniger dramatisch wird als die letzte.

SC Wiener Neustadt

Wr. Neustadt
Wr. Neustadt: Komplett neuer Kader. Außen und im Zentrum gut, vorne wohl nicht so.

Bis auf die Trikotfarbe und das Stadion hat der SC Wr. Neustadt nach dem Abstieg so gut wie nichts mit dem SCWN vor dem Abstieg zu tun. Günter Kreissl, der nun nicht nur Sportchef, sondern auch Trainer ist, musste eine komplett neue Truppe zusammen stellen. Herausgekommen ist ein Kader, der mit Sinn und Verstand zusammengesetzt sein dürfte. Gerade in der Mittelfeld-Zentrale gibt es mit Sittsam, Duran, Rusek, Saurer vier ordentliche Kandidaten, links spielen Hütter und Harrer wie schon letztes Jahr bei Kapfenberg zusammen; Seebacher, Duran und auch Takougnadi können rechts spielen.

Leise Bedenken gibt es aber hinten und vorne anzumelden. U-20-Teamstürmer Maderner fehlte es in der Bundesliga an Torgefährlichkeit, die Optionen auf der Zehn (Julian Salamon, Manfred Fischer, Nikola Ivic) sind bestenfalls Liga-Durchschnitt. Hintern sollen Remo Mally und Andreas Pfingstner den Laden vor Martin Fraisl (der Petr-Cech-Gedächtnishelm-Träger kam vom Sportklub) dichter halten als das in der Bundesliga Vereinig und Susac gemacht haben.

Vom System her ist am ehesten ein 4-2-3-1 (mit Tendenzen zum 4-4-1-1) zu erwarten. Wie Kreissl die Spielanlage plant, muss man sehen. Für passives Konterspiel (wie unter Kolvidsson) ist die Abwehr vermutlich zu unsicher, für Halligalli-Fußball die Abteilung Attacke zu unbeständig. Prognose: Wr. Neustadt spielt im breiten Liga-Mittelfeld mit und sollte den Klassenerhalt schaffen.

FC Liefering

Liefering
Liefering: Riesen-Reservoir, viele Optionen, offensiv ausgerichtet, kaum einer über 20.

U-20-Teamkapitän Lukas Gugganig ging nach Frankfurt, diverse andere Talentierte – Prevljak, Pires, Atanga und Laimer – zur Bullen-Kampfmannschaft, Rasner zu Grödig, Roguljic zu Kroatiens Vizemeister Hajduk Split: Liefering wird personell wieder einmal ein völlig anderes Gesicht haben als in der Vorsaison, mit Thomas Letsch ist auch ein neuer Trainer statt des beförderten Peter Zeidler am Werk.

Was nicht nicht ändern wird: Dass Liefering, das mit viel Abstand jüngste Team der Liga, als einzige Mannschaft das Liga-Motto „Heute für Morgen“ wirklich lebt. Der aggressive Pressing-Fußball, der bei allen Salzburger Bullen-Abteilungen praktiziert wird, bleibt als Fundament erhalten, in erster Linie füllten Talente aus der eigenen Akademie und von anderen Red-Bull-Niederlassungen die frei gewordenen Plätze auf. Sie werden eine gewisse Zeit brauchen, um sich an das höhere Tempo gewöhnt zu haben, aber große inhaltliche Reibungsverluste sind nicht zu erwarten.

In den Testspielen spielte Liefering durchgängig ein 4-4-2, mit großer personeller Fluktuation. Auch das wird sich in der Meisterschaft nicht ändern, letzte Saison setzte der Vizemeister 36 verschiedene Spieler ein. Es ist natürlich auch wieder mit großen Leistungs-Schwankungen zu rechnen: Glanzvolle Siege gegen Top-Teams sind ebenso drin wie zünftige Debakel gegen Abstiegskandidaten. Prognose: Liefering wird wieder problemlos in der oberen Tabellenhälfte landen.

LASK Linz

LASK
LASK: Der deutlich beste Kader der Liga mit sehr proaktiver Spielanlage Marke Glasner.

Nach der totalen Implosion im Frühjahr blieb beim LASK kaum ein Stein auf dem anderen. Es erfolgte ein weitgehender Re-Boot und die Investitionen bestätigen, was man ohnehin wusste: Die Linzer wollen rauf und mit den Möglichkeiten müssen die Linzer auch rauf.

Das bedeutet auch eine totale Abkehr vom hölzernen Mal-schauen-Fußball, wie er unter Karl Daxbacher gespielt wurde, hin zum proaktiven Nach-vorne-Verteidigen und Hochpressing-Spiel der Marke Oliver Glasner. Wie zerstörerisch das für die Gegnerschaft sein kann, deutete man schon in der zweiten Halbzeit beim 7:2 im Cup in Parndorf an: Da brettern Ullmann und Drazan (links) bzw. Ranftl und Kerhe (rechts) brutal nach vorne, da lenken Hinum und Michorl (oder auch Reiter und Erdogan) im Mittelfeld-Zentrum, da rennen Dovedan und Gartler (oder auch Dorta, Fröschl, Pellegrini und Fabiano) vorne die Spieleröffnung an und vollstrecken.

Dass das IV-Duo mit Cabrera und Ramsebner – defensiv top – in der Spieleröffnung nicht die Créme de la Créme darstellt, wird dabei vermutlich zu verschmerzen sein. Außerdem gibt es in der Defensive nicht allzu viele Alternativen, sollte von der Stammbesetzung jemand ausfallen. Dennoch: Der Kader und der Plan, den Glasner und Angerschmid mit ihm haben, ist in Kombination viel zu stark für die Konkurrenz. Die Linzer können sich nur selbst schlagen. Prognose: Der LASK steigt auf.

Kapfenberger SV

Kapfenberg
Kapfenberg: Gute Abwehr, brauchbares Mittelfeld. Aber vorne kann es eng werden.

Das Sturmduo mit Witteveen und Poljanec ist weg, die Außenspieler Suppan, Hütter und Harrer ebenso – der KSV ist bekannt dafür, nicht direkt gut zu zahlen. Auf der anderen Seite kam neben Liefering-Talent Haas nur der spanische Stürmer Sergi Arimany von einem spanischen Viertligisten als Neuzugänge von Format.

In Ermangelung von Mittelstürmern – Arimany ist der einzige nennenswerte Angreifer – stellte Trainer Kurt Russ auf 4-3-3 um. Die Defensive ist guter Liga-Durchschnitt, das Mittelfeld-Zentrum ebenso. Aber die Frage nach der offensiven Durchschlagskraft wird im Laufe der Saison wohl die wichtigste sein. Verletzt sich Arimany, oder erweist er sich als Flop, hat Kapfenberg ein gravierendes Problem, das sehr schnell dazu führen kann, dass der KSV im Abstiegsstrudel landet.

Kurt Russ ist einer der innovatieren Trainer der Liga, der auch mit einem mäßigen Kader das Optimum heraus halten kann. Aber Zaubern kann der frühere Teamspieler auch nicht. Prognose: Kapfenberg kann im Mittelfeld landen. Die Abstiegsgefahr lauert aber.

SKN St. Pölten

St. Pölten
St. Pölten: Hohe Qualität im Zentrum, aber vermutlich relativ leicht ausrechenbar.

Nach der Horrorsaison mit zwei Trainerwechseln und ständiger Abstiegsangst ist in der NV-Arena nun wieder Hoffnung und Aufbruchstimmung zu spüren. Am Kader hat sich dabei nicht so viel verändert, die prominenteste Änderung gibt es auf dem Trainerposten: Karl Daxbacher schwingt nun das Zepter in der Coaching-Zone.

Zu erwarten ist ein typisches Daxbacher-4-4-2, mit einem defensiven Anker in der Zentrale (Neuzugang Flo Mader) und einem deutlich offensiveren Nebenmann (Lukas Thürauer), beides Spieler mit einiger Routine. Auch vorne gibt es eine klare Aufteilung: Ein Strafraum-Knipser und ein mobiler Partner, der sich auch einmal etwas in Richtung Mittelfeld fallen lässt – hier kommt Neuzugang Daniel Beichler ins Spiel.

Der SKN verfügt über einen gut besetzten Kader und einen erfahrenen Trainer, der aber nicht gerade als Innovator gilt. Der Fußball, den St. Pölten spielen wird, wird eher biederer Natur sein und sich bis zu einem gewissen Grad auf individuelle Klasse verlassen. Diese ist fraglos vorhanden, aber für den letzten Schritt wird noch einiges fehlen. Prognose: St. Pölten spielt im vorderen Bereich mit, wird aber nicht Meister.

FC Wacker Innsbruck

Innsbruck: Routiniert, aber ohne Vision. Ganz okay, ohne echtes Entwicklungs-Potenzial.
Innsbruck: Routiniert, aber ohne Vision. Das echte Entwicklungspotenzial ist nicht da.

Gerade noch hatte sich Wacker am letzten Spieltag gerettet. Die Basis des Klassenerhalts war eine sichere Defensive, denn Tore gab es so gut wie keine. Von den Erfahrungen und den zur Schau gestellten guten Nerven sollen die Tiroler nun profitieren und nicht wieder hinten hinein rutschen.

Der neue General Manager, Alfred Hörtnagl, zeichnet für diesen Kader und die bislang erfolgten Neuzugänge noch nicht verantwortlich, dazu ist er noch nicht lange genug im Klub. So wirkt auch die Zusammensetzung der Mannschaft eher visionslos: Fast keiner der Stamm-Kandidaten ist jünger als 25 Jahre, der erhoffte Retter im Angriff ist Italien-Heimkehrer Thomas Pichlmann. Mit Florian Jamnig konnte sich letztes Jahr nur ein Spieler aus Tiroler Produktion in die Mannschaft spielen, und der ist auch schon 24 Jahre alt. Wacker ist derzeit eine Ansammlung von durchschnittlichen Zweitliga-Spielern und ein paar Routiniers, die nirgendwo anders mehr untergekommen sind. Dem eigenen Nachwuchs traut man es recht offensichtlich nicht zu, gut genug für die Erste Liga zu sein oder zu werden.

Kurz: Der Kader sieht so aus, als wollte man sichergehen, halbwegs mitzuschwinmmen, ohne unterzugehen. Das ist natürlich auch den engen finanziellen Grenzen geschuldet. Wacker ist gut genug und vor allem erfahren genug, nicht wieder so viel zittern zu müssen wie letztes Jahr. Aber das Entwicklungspotenzial innerhalb des aktuellen Kaders ist gleich Null. Prognose: Innsbruck wird im Graue-Maus-Stil im Mittelfeld mitspielen. Nicht mehr, nicht weniger.

SC Austria Lustenau

Lustenau
Lustenau: Ist die Abwehr wirklich besser? Der Spielaufbau stringenter? Der Angriff stärker?

Besonders glorreich verlief auch die letzte Saison von Austria Lustenau nicht. Die Vorarlberger wechselten zweimal den Trainer und blieben nur mit Mühe in der Liga – ehe neben einigen Flops (Strandvall, Fall) auch einige Stützen (Kobleder, Pürcher) den Klub verließen.

Die Replacements rekrutieren sich aus den Reserve-Teams von Nürnberg (Wießmeier, Ex-U-20-Teamspieler des DFB), St. Gallen (Grabher) und der eigenen (Bruno) bzw. gleich aus Kickern, die bislang ohne Klub waren (Dossou). Dazu kamen zwei Spieler von Absteiger Horn (Tursch, Kreuzriegler). Kurz: In den dringenden Verdacht, deutlich besser als in der letzten Saison aufgestellt zu sein, gerät Lustenau nicht.

Die Frage wird sein, ob es Trainer Lassaad Chabbi schafft, dem spätestens seit der Kolvidsson-Entlassung vor einem Jahr etwas ziellos vor sich hin mäandernden Truppe ein Gesicht, eine Idee, eine Identität zu verpassen. Auch darunter litt Lustenau in jüngster Vergangenheit – und natürlich an fehlender Kontinuität und Ruhe. Das ist natürlich in erster Linie die Schuld von Präsident Hubert Nagel, der sich standhaft weigert, einen Sportchef zu verpflichten, sondern alles selbst macht. Die Gutsherren-Art, mit der der Klub damit geführt wird, macht ihn zum Teil einer aussterbenden Spezies. Prognose: Lustenau ist ein heißer Abstiegskandidat.

Floridsdorfer AC

FAC:
FAC: Vom Kader her ein besserer Regionallist – Kämpfen alleine wird sicher nicht reichen.

Kaum war Hans Kleer durch Peter Pacult ersetzt worden, wurde noch deutlicher, dass es dem FAC eigentlich an der individuellen Qualität fehlt, um in der Ersten Liga mitzuspielen. Aus einem gut eingestellten, zumeist kompakten und unangenehm zu spielenden Team wurde ein heilloser Haufen, der in den sieben Spielen unter Pacult zweieinhalb gute Halbzeiten gespielt hat und reichlich Glück hatte, die Klasse zu halten.

Nun sind mit Taktgeber Sargon Duran und Goalie René Swete noch zwei wichtige Spieler abhanden gekommen. Einzige Hoffnung ist (neben dem kroatischen Stürmer Brekalo) die Kooperation mit der Austria, über die man Tino Casali (der ja eine großartige U-20-WM gespielt hat) und Alexander Frank bekommen hat. Dazu soll Csaba Csizmadia – wer erinnert sich noch? Der war mal in Mattersburg – die Abwehr stabilisieren. Nur: Ob das wirklich reicht?

Trainer Peter Pacult ist bei seinem Stammklub zwar sicherlich mit vollem Herzen dabei, aber sein Zugang einst bei Rapid (und noch viel mehr in Dresden und auch in Leipzig) ist nicht direkt innovativ. Mit dem von der individuellen Qualität wohl mit Abstand schwächsten Kader der Liga wird aber etwas mehr notwendig sein als voller Einsatz, um sich über Wasser zu halten. So wie es Hans Kleer gemacht hat, solange Sportchef Eigl ihn arbeiten ließ. Prognose: Es wäre ein Wunder, wenn der FAC nicht absteigt.

SV Austria Salzburg

A. Salzburg: Der Aufstiegs-Kader wurde nur punktuell verstärkt, Kontinuität ist gefragt.
A. Salzburg: Der Aufstiegs-Kader wurde nur punktuell verstärkt, Kontinuität ist gefragt.

An der sportlichen Qualifikation besteht nach zwei recht souveränen Regionalliga-Titeln in Folge kein Zweifel, aber die Infrastruktur ist beim Aufsteiger noch nicht Erstliga-tauglich. Das eigene Stadion in Salzburg-Maxglan ist noch im Umbau, bis weit in den Herbst hinein werden fast alle „Heimspiele“ im rund eine Autostunde entfernten Schwanenstadt steigen. Das ist, gerade als Neuling in dieser engen Liga, ein signifikanter Nachteil.

Keinen großen Umbau nahmen Sportchef Gerhard Stöger und Trainer Jörn Andersen hingegen am Spielersektor vor. Hier wurde eher punktuell verstärkt – ein routinierter Spielmacher (Ex-Bulle Tchoyi), zwei Profi-erfahrende Außenspieler (die Ex-Sturm-Spieler Kaufmann und Bukva), dazu einige Talente (Burghuber von Ried, Grubeck von der Austria). Ansonsten vertraut man weitgehend dem erfolgreichen Team, das den Aufstieg geschafft hat – obwohl da kaum Spieler mit Erfahrung im Profi-Bereich dabei sind. Und da die Westliga die deutlich schwächste der drei Regionalligen ist, dient sie für die Innviertel-Filiale (Burghuber, Reifeltshammer, Huspek, Zirnitzer und Bammer spielten in Ried, auch Grubeck stammt aus dem Innviertel) nur bedingt zur Vorbereitung auf die Erste Liga.

Ist das eigene Stadion bezugsfertig, wird es für jeden Gegner noch unangenehmer, gegen Salzburg zu spielen. Der fanatische (zuweilen auch deutlich ZU fanatische) Anhang kann zu einem Pluspunkt werden, sollte es im Saisonverlauf eng in Richtung der Abstiegsplätze werden – und das ist durchaus wahrscheinlich. Für die Austria geht es vornehmlich darum, sich zu akklimatisieren und dann zu etablieren. Prognose: Austria Salzburg sollte den Klassenerhalt schaffen, ein Platz im Mittelfeld wäre aber schon ein Erfolg.

SK Austria Klagenfurt

Klagenfurt
Klagenfurt: Die Qualität ist da, aber es kann dauern, bis der neue Kader eine Einheit ist.

Den genau gegensätzlichen Zugang als der Mitaufsteiger aus Salzburg wählte man bei Austria Klagenfurt. Die Mannschaft, die die Regionalliga Mitte nach belieben dominiert hat und in der Relegation gegen Parndorf Nervenstärke und Charakter gezeigt hat, als man kurz vor dem Scheitern stand, wurde mutwillig zerrissen und in Rekordzeit mit 15 (!) Neuzugängen ein de facto komplett neues Team aus dem Boden gestampft. Kein Wunder andererseits, der Präsident heißt ja auch Peter Svetits. Nur fünf Spieler aus dem Aufstiegskader (Dmitrovic, Prawda, Rep, Eler und Miesenböck) haben realistische Chancen auf einem Stammplatz.

Nun muss Trainer Bender mal wieder ein Mannschaft aus vielen neuen Teilen formen, dazu kommt auch noch die Tatsache, dass das Klagenfurter Publikum mit dem Verein – der in seiner fünfjährigen Existenz schon dreimal fast gegen die finanzielle Wand gefahren wurde – auch wegen der düsteren Vergangenheit im Klagenfurter Fußball nie richtig warm wurde. In der Regionalliga-Zeit verloren sich oft kaum 500 Leute ins EM-Stadion. Selbst wenn dieser Wert verzehnfacht würde (4.500 kamen in der Relegation), wirkt das riesige Stadion noch recht leer.

Die Heimbilanz im Aufstiegsjahr (14-2-0) war dennoch beeindruckend und im Kader steckt genug Qualität, um sich keine Sorgen machen zu müssen. Entscheidend werden zwei Punkte sein: Zum einen, wie schnell es Manfred Bender gelingt, aus den vielen neuen Einzelteilen eine funktionierende und harmonierende Mannschaft zu formen. Und zum anderen, wie der erratische Führungsstil von Peter Svetits und die latente Unruhe, die von ihm ausgeht, auf den Verein und die Mannschaft abfärbt. Prognose: Bleibt alles ruhig, landet Klagenfurt im sicheren Mittelfeld. Bleibt nicht alles ruhig, kann auch schnell alles in sich zusammenbrechen.

Ausblick

Läuft alles normal, rennt der LASK allen davon, mit Liefering, St. Pölten als Verfolger. Dahinter wird es mit Wacker, Salzburg, Klagenfurt, Kapfenberg, Wr. Neustadt und Lustenau ein breites Mittelfeld geben, das in erster Linie versuchen wird, nicht den FAC in die Regionalliga zu begleiten. Wenn nicht einer früh abreißt (Lustenau? Kapfenberg? Neustadt?), wird der Abstiegskampf wie letzte Saison die halbe Liga oder mehr umfassen.

Wie da junge Spieler entwickelt werden sollen, wie es ja das eigentliche Motto der Liga ist? Sollte man vielleicht mal bei den Bundesliga-Oberen nachfragen.

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Dauerduelle und One-Night-Stands: So spielten die anderen gegen unsere Teams https://ballverliebt.eu/2014/10/23/dauerduelle-und-one-night-stands/ https://ballverliebt.eu/2014/10/23/dauerduelle-und-one-night-stands/#respond Thu, 23 Oct 2014 12:01:00 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=10617 Dauerduelle und One-Night-Stands: So spielten die anderen gegen unsere Teams weiterlesen ]]> Mit den Europa-League-Duellen gegen Salzburg schließt Dinamo Zagreb zu jenen Teams auf, die in den letzten 15 Jahren (also seit der Saison 1999/2000) am öftesten gegen Klubs aus Österreich gespielt haben. Hier eine genaue Übersicht über alle 151 Gegner seit Abschaffung des Cupsieger-Bewerbs – und wie sie gegen die österreichischen Teams abschnitten. Die Resultate sind immer aus Sicht des internationalen Klubs.

4 Duelle

Dinamo Zagreb
(Herbst ’14 – Salzburg | August ’13 – Austria 0:2 und 3:2 | August ’09 – Salzburg 1:1 und 1:2 | Herbst ’99 – Sturm 3:0 und 0:1)

Galatasaray
(Herbst ’09 – Sturm 1:1 und 0:1 | Dezember ’07 – Austria 0:0 | Herbst ’00 – Sturm 0:3 und 2:2 | August ’99 – Rapid 3:0 und 1:0)

Hapoel Tel-Aviv
(August ’10 – Salzburg 3:2 und 1:1 | Herbst ’09 – Rapid 5:1 und 3:0 | September ’02 – Kärnten 4:0 und 0:1 | Juli ’99 – Sturm 0:3 und 1:2)

Lokomotiv Moskau
(Herbst ’11 – Sturm 2:1 und 3:1 | August ’05 – Rapid 1:1 und 0:1 | August ’02 – GAK 2:0 und 3:3 | August ’01 – Tirol 3:1 und 1:0 bzw. 0:1)

Metalist Kharkiv
(Herbst ’12 – Rapid 2:0 und 0:1 | Februar ’12 – Salzburg 4:0 und 4:1 | Herbst ’11 – Austria 2:1 und 4:1 | August ’99 – Sturm 1:1 und 0:1)

3 Duelle

Ajax Amsterdam (Februar ’14 – Salzburg 0:3 und 1:3 | November ’06 – Austria 3:0 | August ’03 – GAK 1:1 und 2:1 nV)

Athletic Bilbao (Herbst ’11 – Salzburg 2:2 und 1:0 | Herbst ’09 – Austria 3:0 und 3:0 | Februar ’05 – Austria 0:0 und 1:2)

Juventus Turin (Herbst ’10 – Salzburg 1:1 und 0:0 | August ’10 – Sturm 2:1 und 1:0 | Herbst ’05 – Rapid 3:0 und 3:1)

Legia Warschau (August ’11 – Ried 1:2 und 3:1 | September ’06 – Austria 1:1 und 0:1 | September ’04 – Austria 0:1 und 1:3)

Panathinaikos Athen (Herbst ’09 – Sturm 1:0 und 1:0 | Februar ’01 – Sturm 0:2 und 1:2 | Oktober ’99 – GAK 1:2 und 1:0)

AC/FC Parma (April ’05 – Austria 1:1 und 0:0 | November ’03 – Salzburg 4:0 und 5:0 | Dez ’99 – Sturm 2:1 und 3:3 nV)

FC Porto (Herbst ’13 – Austria 1:0 und 1:1 | Herbst ’10 – Rapid 3:0 und 3:1 | November ’02 – Austria 1:0 und 2:0)

Valencia CF (August ’06 – Salzburg 0:1 und 3:0 | Nov ’00/März ’01 – Sturm 2:0 und 5:0 | August ’00 – Tirol 0:0 und 4:1)

Zenit St. Petersburg (Herbst ’13 – Austria 0:0 und 1:4 | August ’05 – Pasching 2:2 und 1:1 | September ’04 – Pasching 1:3 und 2:0)

2 Duelle

AEK Athen (Herbst ’11 – Sturm 1:2 und 3:1 | September ’07 – Salzburg 3:0 und 0:1)
Alkmaar (Herbst ’11 – Austria 2:2 und 2:2 | Dezember ’04 – GAK 0:2)
Anderlecht (Herbst ’11 – Sturm 2:0 und 3:0 | September ’07 – Rapid 1:1 und 1:0)
Aston Villa (August ’10 – Rapid 1:1 und 2:3 | August ’09 – Rapid 0:1 und 2:1)
Basel (März ’14 – Salzburg 0:0 und 2:1 | August ’07 – Mattersburg 2:1 und 4:0)
Brügge (Herbst ’05 – Rapid 1:0 und 3:2 | Dezember ’04 – Austria 1:1)
Celtic (Herbst ’14 – Salzburg 2:2 | Herbst ’09 – Rapid 1:1 und 3:3)
Dinamo Tiflis (August ’10 – Sturm 0:2 und 1:1 | August ’07 – Rapid 0:3 und 0:5)
Düdelingen (Juli ’12 – Salzburg 1:0 und 3:4 | Juli ’05 – Rapid 1:6 und 2:3)
Eindhoven (August ’14 – St. Pölten 1:0 und 3:2 | August ’11 – Ried 0:0 und 5:0)
Espanyol (Dezember ’06 – Austria 1:0 | Oct/Nov ’00 – GAK 4:0 und 0:1)
FC Zürich (August ’08 – Sturm 1:1 und 1:1 nV, 4:2 iE | Juli ’06 – Salzburg 2:1 und 0:2)
Feyenoord (September ’03 – Kärnten 2:1 und 1:0 | August ’00 – Sturm 1:2 und 1:1)
Fiorentina (Oktober ’01 – Tirol 2:0 und 2:2 | September ’00 – Tirol 3:1 und 2:2)
Glasgow Rangers (November ’04 – GAK 3:0 | Herbst ’99 – Sturm 5:0 und 0:2)
HB Torshavn (Juli ’10 – Salzburg 0:5 und 1:0 | August ’01 – GAK 2:2 und 0:4)
Lazio (Herbst ’09 – Salzburg 1:2 und 1:2 | Dezember ’02 – Sturm 3:1 und 0:1)
Lech Posen (Herbst ’10 – Salzburg 2:0 und 1:0 | September ’08 – Austria 1:2 und 4:2 nV)
Levski Sofia (Herbst ’09 – Salzburg 0:1 und 0:1 | November ’02 – Sturm 0:1, 1:0 nV, 7:8 iE)
Liepaja (Juli ’11 – Salzburg 1:4 und 0:0 | August ’02 – Kärnten 0:2 und 2:4)
Maccabi Haifa (August ’09 – Salzburg 2:1 und 3:0 | August ’02 – Sturm 2:0 und 3:3)
Malmö (August ’14 – Salzburg 1:2 und 3:0 | Herbst ’11 – Austria 1:2 und 0:2)
Manchester United (Dez ’00/März ’01 – Sturm 2:0 und 3:0 | Herbst ’99 – Sturm 3:0 und 2:1)
Marseille (August ’03 – Austria 1:0 und 0:0 | Herbst ’99 – Sturm 2:0 und 2:3)
Omonia Nicosia (August ’11 – Salzburg 2:1 und 0:1 | August ’10 – Salzburg 1:1 und 1:4)
PAOK (August ’12 – Rapid 2:1 und 0:3 | September ’01 – Kärnten 0:0 und 4:0)
PSG (Herbst ’11 – Salzburg 3:1 und 0:2 | Oktober ’01 – Rapid 4:0 und 2:2)
Saragossa (März ’05 – Austria 1:1 und 2:2 | November ’04 – Austria 0:1)
Shachtar Donetsk (August ’07 – Salzburg 0:1 und 3:1 | September ’02 – Austria 1:5 und 1:0)
Sion (August ’07 – Ried 1:1 und 3:0 | August ’06 – Ried 0:0 und 1:0)
Siroki Brijeg (Juli ’10 – Austria 2:2 und 0:1 | Juli ’09 – Sturm 1:2 und 1:1)
Sparta Prag (August ’12 – Admira 2:0 und 2:2 | November ’06 – Austria 1:0)
Standard Lüttich (Herbst ’13 – Salzburg 1:2 und 1:3 | Februar ’10 – Salzburg 3:2 und 0:0)
Suduva (Juli ’10 – Rapid 0:2 und 2:4 | August ’08 – Salzburg 1:4 und 1:0)
Utrecht (Dezember ’04 – Austria 1:2 | September ’01 – GAK 3:0 und 3:3)
Valerenga Olso (September ’07 – Austria 0:2 und 2:2 | September ’03 – GAK 0:0 und 1:1)
Vojvodina Novi Sad (August ’12 – Rapid 1:2 und 2:0 | August ’09 – Austria 1:1 und 2:4)
Zalgiris Vilnius (August ’13 – Salzburg 0:5 und 0:2 | Juli ’12 – Admira 1:1 und 1:5)

1 Duell

Aktobe (Juli ’07 – Mattersburg 1:0 und 2:4)
Amica Wronki (November ’04 – GAK 1:3)
Anorthosis Famagusta (Juli ’08 – Rapid 3:0 und 1:3)
Apoel Nicosia (September ’02 – GAK 2:0 und 1:1)
Aris Saloniki (August ’10 – Austria 1:0 und 1:1)
Asteras Tripoli (August ’13 – Rapid 1:1 und 1:3)
Astra Giurgiu (Herbst ’14 – Salzburg 1:2)
Atlético Madrid (Herbst ’13 – Austria 3:0 und 4:0)
Auxerre (Oktober ’04 – GAK 0:0)
Banants Jerevan (Juli ’08 – Salzburg 0:7 und 0:3)
BATE Borisov (August ’11 – Sturm 1:1 und 2:0)
Bayern München (Herbst ’05 – Rapid 1:0 und 4:0)
Benfica (August ’06 – Austria 1:1 und 3:0)
Beroe Stara Zagora (Juli ’10 – Rapid 1:1 und 0:3)
Besiktas (Herbst ’10 – Rapid 2:1 und 2:0)
Blackburn (September ’06 – Salzburg 2:2 und 0:2)
Bohemians Dublin (Juli ’09 – Salzburg 1:1 und 0:1)
Botev Plovdiv (Juli ’14 – St. Pölten 2:1 und 0:2)
Breidablik (Juli ’13 – Sturm 0:0 und 1:0)
Bremen (Herbst ’11 – Austria 2:2 und 0:2)
Bröndby (Juli ’11 – Ried 0:2 und 4:2)
Cosmos Borgo Maggiore (August ’01 – Rapid 0:1 und 0:2)
Cukaricki Belgrad (Juli ’14 – Grödig 0:4 und 2:1)
Dila Gori (August ’13 – Rapid 1:0 und 3:0)
Dinamo Bukarest (Herbst ’09 – Sturm 1:0 und 2:1)
Dnipropetrovsk (November ’04 – Austria 1:0)
Dortmund (September ’03 – Austria 2:1 und 1:0)
Dynamo Kiew (Herbst ’13 – Rapid 2:2 und 3:1)
Elfsborg (Herbst ’13 – Salzburg 0:4 und 0:1)
Esbjerg (Herbst ’13 – Salzburg 1:2 und 0:3)
Estoril (August ’13 – Pasching 2:0 und 2:1)
Fenerbahce (August ’13 – Salzburg 1:1 und 3:1)
Genk (Herbst ’13 – Rapid 1:1 und 2:2)
Georgia Tiflis (August ’08 – Austria 0:2)
Girondins Bordraux (November ’07 – Austria 2:1)
Grindavik (August ’03 – Kärnten 1:2 und 1:1)
Hafnarfjördur (August ’13 – Austria 0:1 und 0:0)
Hamburg (Herbst ’09 – Rapid 0:3 und 2:0)
Helsingborg (November ’97 – Austria 3:0)
HJK Helsinki (August ’14 – Rapid 1:2 und 3:3)
Illishovets Mariupol (September ’04 – Austria 0:0 und 0:3)
Inter Bratislava (September ’99 – Rapid 1:0 und 2:1)
Jablonec (August ’07 – Austria 3:4 und 1:1)
Kinyras Peiyas (August ’09 – Rapid 1:2 und 2:2 nV)
Klaksvik (August ’99 – GAK 0:5 und 0:4)
Kosice (September ’00 – GAK 2:3 und 0:0)
Leverkusen (Herbst ’12 – Rapid 4:0 und 3:0)
Litex Lovetch (September ’04 – GAK 0:5 und 1:0)
Liverpool (August ’04 – GAK 0:2 und 1:0)
Livingston (September ’02 – Sturm 2:5 und 4:3)
Livorno (September ’06 – Pasching 2:0 und 1:0)
Manchester City (Herbst ’10 – Salzburg 2:0 und 3:0)
Medias (August ’11 – Austria 3:1 und 0:1)
Metalurg Donetsk (August ’09 – Austria 2:2 und 2:3 nV)
Middlesbrough (Februar ’05 – GAK 2:2 und 2:1)
Monaco (Herbst ’00 – Sturm 5:0 und 0:2)
Nacional Funchal (Herbst ’09 – Austria 1:1 und 5:1)
Neftchi Baku (Juli ’07 – Ried 1:3 und 2:1)
Nistru Otaci (August ’05 – GAK 0:2 und 0:1)
Olimpija Ljubljana (Juli ’11 – Austria 1:1 und 2:3)
Örgryte (September ’00 – Rapid 0:3 und 1:1)
Osijek (Oktober ’00 – Rapid 2:1 und 2:0)
Panionios Athen (Dezember ’07 – Austria 1:0)
Partizan Belgrad (September ’01 – Rapid 1:0 und 1:5)
Petrovac (August ’09 – Sturm 1:2 und 0:5)
Qarabag Agdam (Juli ’14 – Salzburg 2:1 und 0:2)
Rosenborg (Herbst ’12 – Rapid 2:1 und 3:2)
Rubin Kasan (August ’04 – Rapid 2:0 und 0:3)
Ruch Chorzów (August ’10 – Austria 1:3 und 0:3)
Rudar Pljevlja (Juli ’11 – Austria 0:3 und 0:2)
Senica (Juli ’11 – Salzburg 0:1 und 0:3)
Servette Genf (August ’99 – Sturm 1:2 und 2:2)
Sevilla (September ’08 – Salzburg 2:0 und 2:0)
Sheriff Tiraspol (August ’12 – GAK 1:4 und 0:2)
Slovan Bratislava (Herbst ’11 – Salzburg 0:3 und 2:3)
Soligorsk (Juli ’12 – Ried 1:1 und 0:0)
Sporting Lissabon (September ’04 – Rapid 0:2 und 0:0)
Steaua Bukarest (September ’99 – LASK 2:0 und 3:2)
Strasbourg (September ’05 – GAK 2:0 und 5:0)
Stuttgart (Oktober ’00 – Tirol 0:1 und 3:1)
Szekesfehervar (Juli ’11 – Sturm 0:2 und 3:2)
Teuta Durres (August ’00 – Rapid 0:2 und 0:4)
Thun (Herbst ’13 – Rapid 1:0 und 1:2)
Tirana (August ’03 – GAK 1:5 und 1:2)
Tobol Kostanay (Juli ’08 – Austria 1:0 und 2:0)
Trnava (September ’99 – GAK 0:3 und 2:1)
Udinese (September ’03 – Salzburg 1:0 und 1:2)
Valletta (Juli ’99 – Rapid 0:3 und 0:2)
Ventspils (August ’07 – Salzburg 0:3 und 0:4)
Viking Stavanger (September ’05 – Austria 1:0 und 1:2)
Villarreal (Herbst ’09 – Salzburg 0:2 und 0:1)
Vllaznia Shkoder (Juli ’09 – Rapid 0:5 und 0:3)
Wisla Krakau (August ’06 – Mattersburg 1:1 und 1:0)
Zestafoni (Juli ’11 – Sturm 1:1 und 0:1)
Zilina (August ’05 – Austria 1:2 und 2:2)
Zimbru Chisinau (August ’14 – Grödig 2:1 und 0:1)
Zizkov (September ’01 – Tirol 0:0 und 0:1)
ZSKA Sofia (Herbst ’10 – Rapid 0:2 und 2:1)
Zulte-Waregem (Oktober ’06 – Austria 4:1)

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Adaptierungen bremsen St. Pölten aus: Nach 4:2 ist Neulengbach auf Meister-Kurs https://ballverliebt.eu/2013/10/21/adaptierungen-bremsen-st-polten-aus-nach-42-ist-neulengbach-auf-meister-kurs/ https://ballverliebt.eu/2013/10/21/adaptierungen-bremsen-st-polten-aus-nach-42-ist-neulengbach-auf-meister-kurs/#respond Mon, 21 Oct 2013 19:34:06 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=9733 Adaptierungen bremsen St. Pölten aus: Nach 4:2 ist Neulengbach auf Meister-Kurs weiterlesen ]]> Angesagte Revolutionen haben die Angewohnheit, nicht stattzufinden. So ein wenig ist das auch im vermutlich bereits vorentscheidenden Spiel in der Meisterschaft zwischen Abo-Frauen-Meister Neulengbach und dem Herausforderer St. Pölten der Fall gewesen. Weil Letzterer nach dem Cupsieg im Juni und einem wesentlich überzeugenderen Europacup-Auftritt zwar auf der Überholspur war. Aber beim großen Rivalen wegen dessen Adaptierungen 2:4 ausgebremst wurde.

SV Neulengbach - FSK St. Pölten 4:2 (1:2)
SV Neulengbach – FSK St. Pölten 4:2 (1:2)

Das Cupfinale hat St. Pölten, vormals Spratzern, gegen Neulengbach gewonnen; ebenso das letzte Liga-Duell im Frühjahr. Im Europacup lieferte der Vize-Meister gegen ein deutlich besseres Team passable Spiele ab, der Abo-Meister gegen ein sicherlich um nichts besseres Team eine Zitterpartie.

Was auch daran lag, dass Neulengbachs Gegner deren teilweise gigantisches Loch zwischen Abwehr und Mittelfeld mit extrem schnellen Spielerinnen vollpackte und von den Außenverteidigerinnen so gut wie nichts kam. Das hätte St. Pölten auch im Liga-Spitzenduell auszunützen versucht, das funktionierte aber nur eine Viertelstunde lang. Weil es bei Neulengbach entscheidende Adaptierungen gab.

St. Pölten kopiert sich selbst

St. Pölten, wenn man so will der Herausforderer, achtete darauf, defensiv kompakt zu stehen, Neulengbach auf die Außen zu drängen – schließlich empfielt es sich nicht, Nina Burger im Strafraum an en Ball kommen zu lassen – und nach Ballgewinn die zwei schnellen Spitzen ins Spiel zu bringen, die sich ihrerseits zwischen den Reihen von Neulengbach breit zu machen versuchten.

ASV Spratzern - SV Neulengbach 3:3 n.V. (3:3, 0:1), 4:3 i.E.
Spratzern – Neulengbach 3:3 nV (3:3, 1:0), 4:3 iE

Im Grunde also eine Kopie des Matchplans, mit dem St. Pölten letzten Juni im Cupfinale exzellent gefahren ist und bis zur 88. Minute mit 3:0 geführt hat. Zudem hat man nun statt der eher verspielten Brasilianerin Darlene mit Nicole Billa deutlich mehr Direktheit zum Tor. So war diesmal auch nicht nur der Matchplan eine Kopie vom Cupfinale, sondern auch der Spielverlauf: Neulengbach hatte deutlich mehr vom Ball, aber St. Pölten machte die Tore.

Einmal lief Makas der Abwehr davon und legte für Billa quer, einmal ließ sich Celouch von einem Freistoß auf die in ihrem Rücken gestartete Prohaska überraschen. Eine Viertelstunde gespielt, St. Pölten führte 2:0. Und das, obwohl auch viele lange Bälle von hinten in Richtung Makas und Billa überhastet waren und ihre Abnehmer nicht fanden.

Zwei inhaltliche Änderungen…

Es gab aber auch ganz signifikante Unterschiede sowohl zum Cupfinale als auch zu Neulengbachs Spiel zuletzt gegen Apollon Limassol. Trainer Hannes Uhlig ging nämlich von seinem flachen  4-4-2 mit passiven Außenverteidigern ab, opferte eine Stürmerin zugunsten einer Verbindungsspielerin zwischen der Doppelsechs und Spitze Burger.

Diese Rolle nahm Dominika Škorvánková ein, die Slowakin zeigte einen großen Aktionsradius und eine sehr ansprechende Leistung. Der zweite Unterschied war, dass mit Vojtekova links und vor allem Bíróová rechts die Außenverteidigerinnen deutlich aktiver aufrückten und vor allem dafür sorgten, dass bei St. Pölten über die Mittelfeld-Außen Kohn und Mahr keine Zeit am Ball und damit keine Zeit für einen sinnvollen Aufbau über die Außen hatten.

…mit denen St. Pölten nicht umgehen konnte

Bei St. Pölten hat sich gegen Sassari Torres gezeigt, dass man auf den Außenbahnen Probleme bekommt, wenn der Gegner mit aufrückenden AV spielt und so für 2-gegen-1-Situationen gegen die eigenen Außenverteidiger sorgt. Zudem spielte St. Pölten ewig nicht (wenn überhaupt jemals?) gegen ein Team mit einem so guten Unruheherd zwischen zwischen den Reihen wie es Škorvánková in diesem Spiel war. Bei Sassari gab es diese Position nicht (bzw. zwar ähnlich, aber einimensional gespielt und damit für St. Pölten leicht ausrechenbar), genauso wenig wie bei Neulengbach (wo ja üblicherweise 4-4-2 gespielt wird) und andere Teams in der Liga haben einfach nicht die Qualität.

So bekam Neulengbach das Spiel nach dem 0:2 nicht nur in den Griff, sondern dominierte es praktisch nach Belieben, kam zu guten Chancen und erstickte Aufbau-Versuche von St. Pölten schon im Keim. Außerdem wurden Versuche der Gäste, mal mit etwas mehr Leuten nach vorne zu kommen, eiskalt bestraft: Beim 1:2 lief Radojičić auf der linken Seite durch und schloss ab, beim 2:2-Ausgleich war es Škorvánková, die ein wenig zu viel Platz bekam.

Und weil weder Mona Kohn vor der Pause noch die oft erstaunlich weit eingerückt agierende Jasmin Eder danach ein defensiver Prüfstein für Neulengbach-RV Bíróová waren, konnte diese oft den Vorwärtsgang einlegen und Flanken schlagen. Eine davon konnte St. Pölten mit viel Glück noch klären, etwas später verwertete Nina Burger halb durch die zweite Hälfte zum 3:2, und als Marlies Hanschitz zwei Minuten später zum 4:2 traf, war alles entschieden.

Fazit: Adaptierungen bringen verdienten Sieg

St. Pölten fand nie ein Mittel, gegen den Druck von Außen und gegen die Unterzahl im Zentrum anzukommen und war, der frühen 2:0-Führung zum Trotz, mit dem 2:4 sogar noch gut bedient. Einfach nur kompakt stehen und schnell die flinken Spitzen bedienen kann zwar funktionieren (wie im Hinspiel gegen Sassari oder im Cupfinale gegen Neulengbach), wenn der Gegner aber mit etwas Unerwartetem kommt, fehlt ein wirklicher Plan B.

Neulengbach aber hatte mit den guten Adaptierungen gegenüber dem, nun ja, nicht so guten Apollon-Spiel Balance innerhalb der Mannschaft, Vorteile sowohl im Zentrum als auch auf den Außenbahnen, brachte Breite ins Spiel. Dass die Innenverteidigung gegenüber Billa und vor allem Makas teils eklatante Geschwindigkeits-Nachteile hat, wurde dadurch kompensiert, dass man St. Pölten schon sehr hoch anging und andere Optionen als lange und hohe Bälle eliminierte, damit selten in gefährliche Laufduelle verwickelt wurde.

Mit diesem Sieg hat Neulengbach schon jetzt eine Hand am 12. Meistertitel in Folge, weil St. Pölten nun drei Verlustpunkte Rückstand und zudem, traditionellerweise, die deutlich schwächere Tordifferenz hat. Vorbehaltlich eines (immer möglichen, aber erfahrungsgemäß sehr unwahrscheinlichen) Punktverlustes gegen eines der restlichen acht Teams kann St. Pölten nicht mehr aus eigener Kraft Meister werden.

(phe)

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Schon im Spiel aus eigenen Fehlern gelernt – 2:2 bei St. Pöltens WCL-Premiere https://ballverliebt.eu/2013/10/10/schon-im-spiel-aus-eigenen-fehlern-gelernt-22-bei-st-poltens-wcl-premiere/ https://ballverliebt.eu/2013/10/10/schon-im-spiel-aus-eigenen-fehlern-gelernt-22-bei-st-poltens-wcl-premiere/#comments Wed, 09 Oct 2013 23:15:40 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=9657 Schon im Spiel aus eigenen Fehlern gelernt – 2:2 bei St. Pöltens WCL-Premiere weiterlesen ]]> Geglückte Premiere: Österreichs Frauen-Vizemeister St. Pölten ging beim Europacup-Debüt gegen den letztjährigen Viertelfinalisten Sassari Torres aus Italien keineswegs unter, sondern hätte beinahe sogar gewonnen und kam zu einem 2:2. Was neben schludrigen Gästen auch daran lag, dass man aus einer äußerst zittrigen Anfangsphase schon während des Spiels die richtigen Schlüsse zog.

FSK St. Pölten/Spratzern - Sassari Torres Calcio 2:2 (0:0)
FSK St. Pölten/Spratzern – Sassari Torres Calcio 2:2 (0:0)

Noch als ASV Spratzern war man letzte Saison zum zweiten Mal in Serie Vizemeister geworden (punktgleich mit Neulengbach), im Sommer erfolgte der Umzug aus der Vorstadt auf den Voithplatz und die Umbenennung auf FSK St. Pölten-Spratzern, und nun gab’s das erste Europacup-Spiel für den Klub – gegen einen Klub, der auf internationaler Bühne routiniert ist. Sassari Torres ist amtierender italienischer Meister, war letztes Jahr im Viertelfinale und konnte auf fünf Spielerinnen aus dem italienischen EM-Kader zurückgreifen; wäre Sandy Iannella fit gewesen, wären’s sogar sechs gewesen.

Überforderung zu Beginn

Trainerin Entacher brachte das erwartete 4-4-1-1 an den Start, zu Beginn passte aber sehr wenig – die Nervosität war greifbar. Die beiden Viererketten standen extrem tief, während die Stürmerinnen Makas und Billa weit vorne agierten. Dazu wurde nach Ballgewinn seitens St. Pöltens immer zu schnell und zu überhastet versucht, die Spitzen zu bedienen; ein Nachrücken war durch die große Ungenauigkeit aber nicht möglich.

Hinzu kam noch, dass die linke Abwehrseite von St. Pölten größte Probleme hatte: Nina Klima hielt Gegenspielerin Domenichetti sehr oft nicht stand, auch weil Torres-Rechsverteidigerin Bartoli konsequent aufrückte und 2-gegen-1-Situationen herstellte – St.-Pölten-LM Tabotta musste nämlich immer auch ein Auge auf der hervorragend harmonierenden Panico und Conti haben.

Assymetrischer Gegner

Sassari kam aus einem 4-3-3, das sehr assymetrisch interpretiert wurde und mit Panico vorne ansatzweise eine falsche Neun zu bieten hatte. Wenn RV Bartoli nach vorne ging, was sehr häufig der Fall war, rückte LV Tucceri ein und bildete eine Dreierkette. Der am häufigsten angesetzte Spielzug im Aufbau durch die Mitte war ein Ball auf die nach hinten rückende Sturmspitze Panico, die auf den im Gegenzug nach vorne in den sich im Idealfall bietenden Raum sprintenden Achter Conti ablegte.

Die von Sandy Mändly besetetzte linke Halbposition war wesentlich zurückhaltender als ihr Pendant Conti, auch Linksaußen Fuselli war, weil auf sich alleine gestellt, deutlich weniger auffällig als Rechtsaußen Domenichetti. Die Italienerinnen verstanden es gut, das Zentrum zu kontrollieren und St. Pölten mit dem für die Gastgeber ungewohnt hohen Tempo zu beschäftigen. Dass Torres da nicht schon längst 2:0 in Führung lag, hatte auch mit Glück bzw. Pech (je nach Sichtweise) zu tun.

St. Pölten fängt sich und wird belohnt

Nach etwa einer halben Stunde hatte St. Pölten den Move mit Panico und Conti durchschaut und verwickelte Conti früher und konsequenter in Zweikämpfe, so nahm man dem Spiel der Gäste viel von seiner Vertikalität. Die Anspiele in die Spitze, vor allem auf Makas, waren nun nicht mehr ganz so ungenau und ein Nackrücken war besser möglich. Außerdem tauschten kurzfristig Tabotta und Klima die Plätze, war für etwas mehr Stabilität gegen Domenichetti sorgte.

Nun brauchten die Gäste ein wenig Glück und auch den Einsatz der hervorragenden Schweizer Team-Torfrau Gaëlle Thalmann, dass zwei gute Möglichkeiten von St. Pölten ungenutzt blieben. Der Trend setzte sich aber nach dem Seitenwechsel fort, was letztlich auch mit dem Führungstreffer durch U-19-Teamkapitänin Nicole Billa belohnt wurde. Sie verwertete eine Flanke von Makas am langen Pfosten stehend zum 1:0.

Überzahl bringt Gastgeber aus der Ruhe

Wenige Minuten später glich Linksaußen Fuselli, für einmal auf die rechte Seite gewechselt, von Panico bedient zum 1:1 aus. Was St. Pölten aber nicht schockte. Anders als zu Spielbeginn wurden die Italienerinnen nun hoch angepresst, womit diese überhaupt nicht umgehen konnten. Die erneute Führung für St. Pölten nach einer unglaublichen Vorarbeit von Lisa Makas, die im Strafraum alle Gegenspielerinnen austanzte und dann die freistehende Billa bediente, war die Folge.

Nicht, dass Torres völlig aus dem Spiel gewesen wäre. Die individuelle Klasse sorgte immer wieder für brenzlige Situationen vorm St. Pöltener Tor, wenn etwa Panico zwischen den Reihen agieren konnte und niemand sie stellte, wenn sich die AV etwas zu weit nach innen ziehen ließen, zweimal musste auch Aluminium retten. Und auch der Ausschluss von Bartoli nach etwa einer Stunde sorgte nicht dafür, dass Torres-Coach Manuela Tesse von ihren drei Stürmerinnen abrückte – fortan wurde halt mit einem 4-2-3 weitergespielt.

Gegner im Griff und doch 2:2 kassiert

Letzte halbe Stunde
Letzte halbe Stunde

Ohne die dritte Spielerin im Zentrum fehlte den Gästen aber nun nicht nur die Überzahl und damit die Kontrolle über das Zentrum, sondern auch jeder vertikaler Impuls aus diesem Bereich des Platzes. Allerdings vermochte es auch St. Pölten nicht, Kapital aus der Überzahl zu schlagen, weil nun mehr als bei 11 gegen 11 darauf geachtet wurde, nur ja nichts mehr zuzulassen, als auf ein mögliches drittes Tor zu gehen.

So plätscherte das Spiel einem 2:1-Heimsieg entgegen, bis Tesse in Minute 88 mit Sabina Marchese noch eine neue Spielern brachte, die kaum ein Minute am Feld für den 2:2-Endstand sorgte: Statt einen Freistoß aus 30 Metern in den Strafraum zu chippen, womit alle rechneten, spielte Panico ihn auf die Richtung Eckfahne kreuzende Mändly ab, der Knäuel im Sechzehner löste sich in ihre Richtung auf, Mändly flankte, Marchese stand frei. Und drin war der Ball.

Fazit: Schnell gelernt, gut verkauft

Natürlich ist Sassari Torres durch die höhere internationale Erfahrung und die Auswärtstore weiter der klare Favorit auf den Achtelfinal-Einzug, aber Österreichs Vizemeister hat sich wesentlich besser verkauft, als man das erwarten konnte; schließlich hat bis auf die Nationalteam-Stammkräfte Prohaska und Makas keine aus dem Team jemals gegen einen so starken Gegner gespielt.

Doch mal lernte schnell aus der Anfangsphase, in der man einen eher hilflosen Eindruck machte, und schaffte es danach gut, den Spielaufbau des Gegners zu stören und brachte viel mehr Ruhe in die eigenen Aktionen. Mit der schnellen Makas und der trotz ihrer Jugend vor dem Tor eiskalte Billa verfügt St. Pölten zudem über ein wirklich gutes Sturmduo.

Klar hatte St. Pölten auch Glück. Wären die Italienerinnen konsequenter mit ihren Chancen umgegangen, hätte man auch in ein Debakel laufen können. So steht am Ende aber ein 2:2, das fast sogar ein 2:1 hätte werden können. Und fix ist schon jetzt: Für die heimische Liga, in der man auch heuer Neulengbach vor sich herjagt – das direkte Duell im Herbst steigt am 19. Oktober in Neulengbach – sind die Erfahrungen aus den beiden Spielen gegen den italienischen Meister immens wertvoll.

(phe)

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Nicole Billa (l.) und ihre Kolleginnen holten ein mehr als achtbares 2:2

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Wo „geschrumpft“ nicht „gesund geschrumpft“ heißt https://ballverliebt.eu/2010/07/09/wo-geschrumpft-nicht-gesund-geschrumpft-heist/ https://ballverliebt.eu/2010/07/09/wo-geschrumpft-nicht-gesund-geschrumpft-heist/#respond Fri, 09 Jul 2010 12:56:31 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=2445 Wo „geschrumpft“ nicht „gesund geschrumpft“ heißt weiterlesen ]]> Der Vergleich macht sicher… Am Tag nach dem WM-Finale startet im beschaulichen St. Pölten die Saison der „Ersten Liga“, der zweithöchsten Spielklasse. In der es zwei Topfavoriten gibt – aber trotz Livespielen im Free-TV wird diese Liga auch weiterhin kein Renner werden. Wie auch.

Die beiden Bundesliga-Reserven von Salzburg und der Austria sind nun also nicht mehr dabei. Wer sich allerdings davon einen Sprung in Sachen Attraktivität und Zuschauerzahlen erhofft, wird sich schon bald mit der großen Ernüchterung konfrontiert sehen. Mit Wacker Innsbruck ist der mit Abstand attraktivste Klub aufgestiegen, aus der Bundesliga kam keiner runter (Austria Kärnten und so), nach dem Abstieg von Dornbirn fallen auch einige Ländle-Derbies weg und dass Grödig rein von den Zuschauerzahlen der legitime Nachfolger der Jungbullen werden kann, hat der Salzburger Vorstadtklub ja schon in der vorletzten Saison gezeigt.

Zudem steht die Liga auch finanziell auf dünnen Beinen. Nach dem Ausstieg von ADEG wurde kein neuer Liga-Sponsor gefunden – keine Überraschung, wer will auch mit einem derart unattraktiven Produkt in Verbindung gebracht werden, noch dazu in Zeiten der Wirtschaftskrise. Wie Vereine wie etwa Gratkorn (die Steier haben noch im Winter die halbe Stammformation via Klub-Homepage feilgeboten) die Lizenz ohne Auflagen bekommen haben können, darf durchaus als Rätsel durchgehen. Außerdem haben immer noch diverse Einzelpersonen – Trenkwalder bei der Admira, Haas bei Grödig, Riegler in Wolfsberg – in ihren Vereinen das finanzielle Sagen und diese könnten bei Launen ihrer Eigner schnell auch in Turbulenzen kommen.

Bei so viel Negativem ist es allerdings erfreulich, dass die überwiegende Mehrherit der Vereine zumindest dem Leitspruch „Heute für Morgen“ durchaus umsetzen. Der Altersschnitt in der abgelaufenen Saison betrug 24,2 Jahre. Dieser wird durch den Wegfall der beiden Reserven zwar ein wenig ansteigen, doch ist diese Liga längst kein Sammelbecken für ausrangierte alte Herren mehr – mit Toni Ehmann, Vladimir Janocko und Ernst Dospel haben wieder einige die österreichische Fußballbühne zumindst als Aktive wohl für immer verlassen.

Vor allem die Admira hat sich ja zuletzt als letztes Refugium dieser Spieler verstanden. Nach dem zweiten verpassten Aufstieg in Folge sollen nun jüngere, hungrigere Akteure den Aufstieg schaffen. Und das Team von Coach Didi Kühbauer (39) darf zweifelos als Favorit gelten, von sportlichem Ballast befreit lief es ja schon im Endspurt der vergangenen Saison hervorragend. Hauptkonkurrent der Südstädter wird Altach sein: Schon in der abgelaufenen Saison waren die Vorarlberger wesentlich näher am Titel dran, als viele das der Mannschaft von Adi Hütter (40) zugetraut hatten. Sein Kader blieb in weiten Teilen zusammen, einem Titelrennen der beiden früheren Nationalteam-Kollegen sollte nicht viel im Wege stehen.

Auch auf den folgenden Plätzen dürfte sich das Kräfteverhältnis seit der abgelaufenen Saison kaum verändern. In St. Pölten holte Coach Martin Scherb (41) nur zwei echte Neuzugänge, wie gewohnt werden die diesmal doch recht zahlreichen Abgänge wieder mit Talenten aus der eigenen Akademie aufgefüllt. Langsam aber sicher sollte sich das jüngste verbliebene Team der Liga aber finden, soll im nächsten Jahr wirklich der Aufstieg angegriffen werden. Viel getan hat sich im Kader von Austria Lustenau, der halbe Stamm ist nun nicht mehr dabei. Auch Edi Stöhr (54) setzt neben den Krajic und Egharevba für den Angriff eher auf junges Talent. Das wird sicher nicht reichen, um die Spitze zu attackieren, ein sicherer Mittelfeldplatz muss aber dennoch der Anspruch sein.

Diesen streben auch die beiden Aufsteiger an. In Grödig holte man sich, als der Aufstieg mehr oder weniger schon feststand und Ex-Trainer Brandner seinen Hut nahm, Heimo Pfeifenberger (44) zurück. Mit ihm waren die Salzburger schon vor anderthalb Jahren beim ersten Versuch in der Ersten Liga im Unfrieden geschieden – er steht vor der Aufgabe, um Routinier Drechsel (in Ried ausgemustert) eine neuformierte Mannschaft mit vielen jungen Talenten konkurrenzfähig zu machen. Und auch der WAC möchte mit dem Abstiegskampf nichts zu tun haben: Der einzige Kärntner Verein im bezahlten Fußball verstärkte sich vor allem im Abwehrbereich. Prunkstück der Mannschaft von Nenad Bjelica (39) ist die deutsche Mittelfeldachse mit den langjährigen Bundesliga-Spielern Markus Kreuz und Marco Reich, welche auch im Aufstiegs-Playoff gegen Parndorf die Entscheidung für die Wolfsberger gebracht hat.

Ganz sicher vor dem Kampf gegen die letzten beiden Plätze sind die Aufsteiger aber mit Sicherheit nicht. Zumindest vor dem gegen den vorletzten, den Relegations-Platz – gegen diesen wird die halbe Liga ankämpfen müssen. Gute Karten dürfte dabei Gratkorn haben. Die graue Maus zeigte sich in der letzten Saison durchaus stabil, Trainer Michael Fuchs (38) muss allerdings sein Mittelfeld nach einigen Abgängen umbauen. Einen riesigen Umbau gab es auch bei Glückskind Vienna: Nur wegen der Lizenzentzüge bei Kärnten und Dornbirn blieb den Döblingern die Relegation erspart, nachdem mit der fast unveränderten Regionalliga-Meistermannschaft von 2009 fürchterlich Schiffbruch erlitten wurde. Frenkie Schinkels (47) steht vor der Mammutaufgabe, eine an zumindest sieben Positionen neu besetzte Mannschaft zusammen zu schweißen.

Als wahrscheinlichste Besetzung des Relegationsplatzes muss vor der Saison aber Hartberg gelten. Zwar hat sich die junge Truppe von Bruno Friesenbichler (42) in der abgelaufenen Saison als durchaus tauglich bewiesen, im Abstiegskampf zu bestehen, aber der Abgang von Torschützenkönig Patrick Bürger nach Mattersburg wird ohne Frage schmerzen und ein großes Loch reißen. Zudem steht eben zu Vermuten, dass die Konkurrenz etwas härter sein wird als letzte Saison. Bis auf einen, natürlich Denn heißester Kandidat auf den letzten Platz, der den direkten Abstieg aus der Liga bedeutet, ist der FC Lustenau. Schon in der letzten Saison wurde lange mit den hinteren Plätzen geflirtet, dazu kam den chronisch klammen Vorarlbergern mit dem neuen Trainer Hans Kogler (41) mehr oder weniger die komplette Einsergarnitur abhanden. Die Löcher wurden nur notdürftig mit Talenten und Spielern aus der Region gestopft – der Klassenerhalt wäre ein kleines Wunder.

Das sind die nun wieder nur noch zehn Teams, welche die 36 Spieltage umfassene Saison bestreiten. Zwei echte Titelkandidaten, zwei zumindest sportlich interessante Aufsteiger, junge Spieler und ein womöglich interessanter Kampf gegen den Abstieg – eigentlich wäre alles dabei.

Wenn auch auf sportlich zumeist traurigen und auch im Rundherum zumindest mäßigen Niveau. Die Liga ist somit von 12 Vereinen wieder auf 10 geschrumpft, von „gesung geschrumpft“ kann aber keine Rede sein – einmal mehr wurde von Seiten der Bundesliga wieder nur an der Oberfläche gekratzt und Symptome bekämpft, nicht aber das kranke System an sich. Dass sich Andi Herzog schon vor einem Jahr live auf sky (!) gegen die Reduzierung ausgesprochen hatte, ist nicht verwunderlich. Diese Liga ist auf Dauer nicht überlebensfähig, es wäre keine Überraschung, sollte es auch in diesem Jahr wieder einen zerreißen. Der FC Lustenau fällt einem da spontan ein, aber auch Gratkorn ist nicht gerade als einnahmensstarker Klub bekannt.

Schauen wir uns das Ganze also an. Mal sehen, wie lange noch.

(phe)

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Frühjahrsauftakt in der Ersten Liga https://ballverliebt.eu/2009/03/06/fruhjahrsauftakt-in-der-ersten-liga/ https://ballverliebt.eu/2009/03/06/fruhjahrsauftakt-in-der-ersten-liga/#respond Fri, 06 Mar 2009 12:37:16 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=1300 Frühjahrsauftakt in der Ersten Liga weiterlesen ]]> bild090306
Es war am 10. Juli des vergangenen Jahres, als ich in der Erste-Liga-Vorschau schrieb: „Läuft die Saison halbwegs so, wie man sich das erwarten kann, gibt es in der Saison 2009/10 wieder einen Bundesliga-Verein aus Niederösterreich. Die Frage ist demnach nur, welcher Mäzenaten-Plastikklub es sein wird: Stronachs FC Magna aus Wiener Neustadt, oder die Trenkwalders neue Admira aus der Südstadt.“ Und siehe da, vor dem Start in die Frühjahrssaison ist die Situation exakt die prognostizierte.

Wenn es auch auf dem Weg dorthin einiges an Stolpersteinen für Magna und die Admira – die mittlerweile ja sogar beide ins Cup-Semifinale eingezogen sind, jeweils mit Siegen über Bundesligateams – zu überstehen gab. Vor allem bei der Admira lief es Anfangs alles andere als rund. Aber nachdem Heinz Peischl nach fünf Spielen in die Wüste geschickt worden war (und jetzt, wie’s aussieht, in den Trainerstab des neuen ÖFB-Teamchefs Constantini aufgenommen wird) und Walter Schachner das schlingernde Schiff übernahm, geht es nur noch aufwärts mit der Admira, die eigentlich mal Schwadorf war. Geringe Fluktuation in der Aufstellung, gute Defensivarbeit, ordentliche Offensive: Mit Schachner ist der Erfolg (wenn auch nicht die Zuschauer) in die Südstadt zurückgekehrt. Und für den Aufstiegskampf wurde auch noch ein wenig nachgerüstet: Allen voran soll Top-Talent Mihret Topcagic (20, vom FC Kärnten) eine neue Option im Angriff sein, und der von Ried gekommene Daniel Toth (21) das Mittelfeld beleben und aus Waidhofen stieß der routinierte Sascha Laschet (31) zu den Südstädtern. Walter Schachner peilt seinen also mit voller Kraft zweiten Bundesliga-Aufstieg an.

Und die Roten liegen nach 19 von 33 Spieltagen auch nur drei Punkte hinter den Blauen, hinter dem Spitzenreiter, hinter Magna Wiener Neustadt. Hier war kein Trainerwechsel nötig, um nach dem holprigen Saisonstart (u.a. mit dem 0:1 in Vöcklabruck oder der Heimpleite gegen Gratkorn) in Fahrt zu kommen. Im Winter hat Magna zudem den übervölkerten Kader etwas überarbeitet: Ein ganzer Schwung von Reservisten und mit Gerald Krajic nur ein Stammspieler wurden aussortiert, dafür mit dem ehemaligen U21-Teamspieler Harun Erbek (22), der vor den chaotischen Zuständen bei Kayserispor flüchtete, verstärkt. Außerdem eiste Svetits gegen heftigen Widerstand aus St. Pölten deren Topscorer Mirnel Sadovic (24) los, und aus Klagenfurt kam Flügelflitzer Patick Wolf (27) für die rechte Seite. Helmut Kraft hat auf dem Papier r den besseren Kader zur Verfügung – aber die Admira lauert, viele Fehltritte können sich die Neustädter nicht erlauben. Vorteil für Magna: Beide verbleibenden Spiele gegen die Admira finden auf heimischer Anlage statt.

Der erfreuliche Aufsteiger aus St. Pölten sorgte über die Winterpause gar für eine niederösterreichische Dreifachführung. Ja, die Mannschaft von Erfolgstrainer Martin Scherb liegt nur fünf Punkte hinter der Spitze. Aber dass sie noch in den Titelkampf eingreifen können, ist eher unwahrscheinlich: Zum einen spielte die Mannschaft um Jungstar Lukas Thürauer im Herbst schon am oberen Limit, zum anderen kam ihnen mit Mirnel Sadovic ein Schlüsselspieler abhanden. Und auch der Bundesliga-Absteiger aus Innsbruck wird in das Rennen um die Bundesliga kaum mehr ernsthaft eingreifen können. Was die Verantwortlichen in Tirol wissen – darum wird auch eher auf finanzielle Konsolidierung geachtet, als auf das Suchen sportlicher Kracher. So lotste man nur den Brasilianer Mossoró (23) als Sturmspitze an den Tivoli, von den Rapid Amateuren kam Talent Semsudin Mehic (20). Mit Samwald, Seelaus und Anfang verließen nur Wechselspieler die Innsbrucker. Und auch bei Austria Wien II blieb es weitgehend ruhig: Neben Stürmer Benjamin Sulimani (20) war der fliegende Wechsel auf der Trainerbank die einzige Änderung am Verteilerkreis. Hans Dihanich ersetzt den zum ÖFB gewechselten Thomas Janeschitz. Dieses Verfolgertrio ist nicht gut genug, um noch ernsthaft vorne mitzuspielen – wird aber nur durch deutliche Negativ-Serien noch in den Abstiegskampf rutschen.

Die in diesem Jahr enorm große Abstiegszone geht mit Gratkorn schon auf dem sechsten Platz los. Die Steirer liegen nur drei Punkte vor dem Abstiegsplatz, haben mit Dominic Hassler einen wichtigen Spieler an Sturm Graz verloren. Mario Kreimer (23), der sich bei Sturm aber noch nicht durchsetzen konnte, soll Hassler ersetzen.. Zudem soll mannschaftsintern nicht alles in bester Ordnung sein, wirklich auch mental angenommen dürften einige Spieler der mit sehr viel Abstand ältesten Mannschaft der Liga (29,2 Jahre – Zweiter dieser Wertung ist Magna mit 25,8) den Absiegskampf noch nicht haben. Das jüngste Team (23,2 Jahre) allerdings, die Salzburg Juniors, haben sportlich keine ganz so schlechte Prognose: Das Team hat Talent, zudem konnten im Winter auch einige Akademie-Spieler auf sich aufmerksam machen. Zu kompensieren gibt es nur den Abgang von Abwehrmann Sonko nach Altach.

Die Vielarbeiter auf dem Spielersektor waren im Winter die Aufsteiger aus Vöcklabruck und Grödig. Vor allem bei den Oberösterreichern ist alles neu! Neuer Trainer (Stankovic statt Lesiak), neuer Manager (Nussbaumer statt Radlspäck), und sagenhafte neun (!!!) neue Spieler sollen den Klassenerhalt sichern. Mihael Rajic (24, Altach) und U20-Kanadier Thomas Pirker (22, Kärnten, im Tausch gegen Salvatore) sollen die schon im Herbst recht gute Defensive weiter stabilisieren, Alex Hörtnagl (28) und Daniel Hofer (25, Ried) für Ordnung im Mittelfeld sorgen, Igor Sekic (28, Leoben), Reinaldo Ribeiro (27, Altach) und Sandro Samwald (22, Innsbruck) für Schwung nach vorne, und die Brasilianer Roni (22) und Marcos (18) statt des zum GAK gewechselten Toth für die Tore. Ob tatsächlich bis auf Torhüter Feuerfeil, dem Rapidler in spe Schösswendter und Kapitän Feichtinger praktisch alle Stammplätze aus dem Herbst wackeln…?

Und auch in Grödig wurde einiges getan, auch wenn das Ausmaß nicht annähernd so extrem wie in Vöcklabruck. Dem Abgang von Thomas Eder und einer handvoll Reservisten stehen die Neuverpflichtungen von Torhüter Bartolomej Kuru (21, lange bei den Austria Amateuren), Mittelfeld-Mann Gerhard Breitenberger (30, Kärnten – sein Transfer zu Vöcklabruck platzte) und vor allem des ehemaligen Altach-Goalgetters Leonardo (28) gegenüber. Und auch der ehemalige Junioren-Teamspieler Rexhe Bytyci (21) erhofft sich einige Einsätze unter dem neuen Trainer Miro Bojceski. Der Neue (40), der vor einigen Jahren schon Spieler und Spielertrainer bei den Salzburgern war, löste Ex-Trainer Heimo Pfeifenberger ab, der sich mit Sportchef Christian Haas verkracht hatte.

Die große Enttäuschung des Herbstes waren aber die beiden Teams aus Lustenau. Anstatt um den Aufstieg mitzuspielen, zieren FC und Austria das Tabellenende. Weshalb auch in Vorarlberg viel Arbeit in verstärkte Kader gesteckt wurde. Bei der Austria trennte man sich von den stumpfen Spitzen Sulimani und Günes, holte dafür den erfahrenen Gerald Krajic (27) und den ehemaligen Sturm-Graz-Stürmer Amadou Rabihou (24); der Seekirchener Florian Leitner (20) soll eine weitere Alternative in der Offensive darstellen. Im Mittelfeld lieh sich die Lustenauer Austria LASK-Rohdiamant Emanuel Schreiner (20) aus und sicherte sich aus dem Nachlass des FC Kärnten Danijel Micic (20). Und nicht zuletzt kommt auch Torhüter Mario Krassnitzer (33) nach viereinhalb Jahren in Altach wieder zurück. Die Grünen fühlen sich gerüstet, und auch bei den Blauen vom FC Lustenau soll der Weg so schnell wie möglich vom Keller wegführen.

Nicht mehr helfen werden dabei der staksige Gil, der harmlose Regis und Andreas Bauer, der in seiner Wiener Heimat zurückkehrt. Dafür holte sich Eric Orie mit Maicos dos Santos (27) einen Spieler zurück, der schon einmal für den FCL kickte. Zudem kam Manuel Hartl (23, Magna) für die Außenbahn und der offensive, aber wenig torgefährliche Michael Kulnik (22) vom FC Kärnten. Wie der Brasilianer Tiago Tonini (22) und der neuseeländische Teamstürmer Daniel Ellensohn (23) einzuschätzen sind, muss sich erst zeigen.

Sicher ist: Aus dem Sextett Salzburg II, Gratkorn, Grödig, Vöcklabruck, Austria Lustenau und FC Lustenau müssen noch zwei Teams den Weg in die Regionalliga antreten. Dass es nicht drei sind, liegt am DSV Leoben. Die Obersteirer befinden sich in üblen Turbulenzen und werden nicht um eine Lizenz für die kommende Saison ansuchen. Zum einen, weil sie diese ohnehin nie bekommen würden. Und zum anderen, weil der letzte Platz für die Leobener jetzt schon vorgezeichnet ist, ein sportlicher Klassenerhalt einem Wunder gleichkäme (das aber dennoch nichts nützen würde). Der Traditionsklub hat den Profibetrieb im Winter eingestellt, spielt als Amateurverein die Meisterschaft fertig und will im Sommer einen Neustart in der Regionalliga starten. Vom Angebot, ablösefrei den Verein zu verlassen, haben am Ende acht Spieler Gebrauch gemacht: Rauter und Spirk (GAK), Sekic (Vöcklabruck), Fröschl (Rapid Amateure), Briza (Amstetten), Gerald Säumel (Horn), Pavlov und Alar (Kapfenberg) haben die Flucht ergriffen. Allesamt Stammspieler. Für die beiden nach Kapfenberg Abgewanderten (vor allem Pavlov konnte seine Gefährlichkeit auch in der Bundesliga schon unter Beweis stellen) bekam der DSV als Nachbarschaftshilfe die KSV-Reservisten Reifeltshammer (22) und Lucic (27); von Regionalligist Bad Aussee kam Patrick Berger (25), ansonsten wird mit Spielern aus dem Unterhaus und den eigenen Reserve das Auslangen gefunden werden müssen. Lehrstunden wie das 1:8 in Wiener Neustadt im Herbst drohen in den verbleibenden 14 Spielen durchaus. Man kann den Leobenern auch auf ihrem weiteren Weg abseits den Profifußballs nur alles Gute wünschen.

So ist also die Ausgangsposition: Magna oder die Admira werden aufsteigen, Leoben absteigen, und zwei Teams werden Leoben folgen. Wer das sein wird? Vielleicht einer oder alle beide Lustenauer, die die Situation Abstiegskampf kaum kennen. Vielleicht Vöcklabruck und Grödig, wenn die vielen neuen Spieler nicht einschlagen. Vielleicht Gratkorn, wenn man weiterhin alles auf äußere Einflüsse schiebt und sich nicht im Abstiegskampf sieht. Vielleicht auch die Salzburg Juniors, sollten die jungen Spieler mit dem Druck nicht fertigwerden.

Oder einer aus der oberen Tabellenhälfte, der eine Niederlagenserie hinlegt? Oder… wer sagt, dass alle eine Lizenz bekommen? Vielleicht geht ja einer krachen, und nur noch ein anderes Team muss absteigen! Auf den elf Plätzen der zwölf Zweitligisten werden sich in den kommenden 14 Runden zumindest die sportlichen Fragezeichen auflösen.

Alles andere wissen wir spätestens am 31. Mai, wenn das Ständige Neutrale Schiedsgericht tagt.

Tabelle nach der Herbstsaison (19/33): Wr Neustadt 37 | Admira 34, St Pölten 32, Innsbruck 30, Austria II 27, Gratkorn 24, Salzburg II 23, Leoben 22, Grödig 22 | Vöcklabruck 21, A Lustenau 21, FC Lustenau 19.

(phe)

Bild: Voralpenstadion Vöcklabruck (phe)

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