Halbfinale – Ballverliebt https://ballverliebt.eu Fußball. Fußball. Fußball. Sun, 11 Jul 2021 10:02:22 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.7.2 Die EM-Turniere und ihre Halbfinals: Klassiker und vergessene Matches https://ballverliebt.eu/2021/07/08/die-em-turniere-und-ihre-halbfinals-klassiker-und-vergessene-matches/ https://ballverliebt.eu/2021/07/08/die-em-turniere-und-ihre-halbfinals-klassiker-und-vergessene-matches/#respond Thu, 08 Jul 2021 09:44:54 +0000 https://ballverliebt.eu/?p=17652 Die EM-Turniere und ihre Halbfinals: Klassiker und vergessene Matches weiterlesen ]]> England und Italien haben sich in ihren Halbfinalspielen durchgesetzt und treffen am Sonntag aufeinander, um sich den Titel untereinander auszumachen. Für Italien wäre es der erste EM-Triumph seit 1968, für England ist es überhaupt das erste große Finale seit 1966.

Es waren zwei Matches, die in Erinnerung bleiben werden, vor allem jenes zwischen England und Dänemark. Damit reihen sie sich in eine Ahnengalerie aus diversen EM-Halbfinals ein, an die man sich heute noch erinnert, die echten Klassiker-Status haben – und in der es auch einige Matches gibt, an die man sich eher nicht mehr so gut erinnern kann. Hier eine Übersicht.

Euro 2020 in ganz Europa

Nach 48 Spielen in elf europäischen Städten von Sevilla bis Baku blieben in der coronabedingt um ein Jahr verschobenen EM vier Teams übrig, die in London die Finalteilnehmer ausmachten. Für England – die bis dahin praktischerweise nur ein einziges Mal London verlassen hatten müssen – endete mit dem 2:1-Sieg nach Verlängerung über Dänemark eine 55-jährige Leidenszeit ohne Finale; es brauchte aber bei aller Überlegenheit einen kontrovers diskutierten Elfmeter; Kasper Schmeichel hatte die körperlich leeren Dänen mit einer Weltklasse-Leistung im Spiel gehalten. Schon zuvor hatte sich Italien 120 Minuten lang recht erfolgreich seiner Haut gegen Spanien erwehrt, um im Elfmeterschießen die besseren Nerven zu haben. Die Azzurri hatten zuvor im Turnier mit aktivem Vorwärtsfußball geglänzt.

Es ist das erste Mal, dass sich Italien und England in einem großen Finale treffen.

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Euro 2016 in Frankreich

Durch einige ungewöhnliche Ergebnisse in der Gruppenphase gab es 2016 zwei sehr unterschiedlich starke Turnier-Äste. Im einen war u.a. Deutschland, Frankreich, Italien, England und Spanien – und im anderen Kroatien, Polen, Belgien, Portugal und Wales. Portugal und Sensations-Team Wales machten sich dort einen Finalteilnehmer aus, Portugal gewann 2:0, Wales konnte ohne den gesperrtey Ramsey nicht viel entgegensetzen. Tags darauf bestimmte Deutschland gegen Frankreich zwar das Spiel, aber ein unglücklicher Handelfmeter kurz vor der Pause brachte den 2:0-Sieg der Gastgeber auf Schiene.

Im Endspiel gewann Portugal 1:0 nach Verlängerung.

Euro 2012 in Polen und der Ukraine

Wie ist die unerbittliche Pass- und Ballbesitzmaschine von Spanien zu stoppen? Das war 2012 die große Frage. Die meisten Teams ließen die Spanier über sich ergehen und erlitten Schiffbruch. Portugal versuchte es im Halbfinale damit, Spanien früh zu stören und hatte damit guten Erfolg. Nach 120 torlosen, aber recht unterhaltsamen Minuten ging es ins Elferschießen, dort vergaben Moutinho und Bruno Alves. Spaniens logischer Finalgegner schien immer Deutschland, aber im Semifinale gegen Italien änderte Löw seine Formation (Kroos als Manndecker für Pirlo, Özil auf die Außenbahn, Müller auf die Bank) und erlitt Schiffbruch. Ein Balotelli-Doppelpack brachte Italien 2:0 in Front, Özil gelang in der Nachspielzeit nur noch der Anschlusstreffer per Elfmeter

Spanien gewann das Endspiel 4:0.

Euro 2008 in Österreich und der Schweiz

Drei der vier Gruppensieger haben sich 2008 im Viertelfinale verabschiedet, dafür sind zwei Außenseiter in die Vorschlussrunde gekommen: Die extrem flexiblen Türken und der russische Wirbelwind von Guus Hiddink. Der Türkei fehlten vier verletzte und drei gesperrte Spieler, das Match gegen Deutschland plätscherte einem deutschen 1:0-Sieg entgegen, ehe in der Schlussviertelstunde erst der Himmel und dann die Abwehrreihen die Schleusen öffneten und die DFB-Elf ein 3:2 rettete. Danach bekam es Spanien mit Russland zu tun, und obwohl die folgende Ballbesitz-Dominanz 2008 nur in kleinen Spurenelementen zu erkennen war, hatten die Russen keine Chance – 3:0 für Spanien.

Im Finale von Wien gewann Spanien 1:0.

Euro 2004 in Portugal

Es ist eine Tragik der Fußballgeschichte, dass Pavel Nedved früh im Halbfinale 2004 gegen Griechenland verletzt vom Platz musste. Ohne ihn war das mit großem Abstand beste und aufregendste Team der 2004 nicht in der Lage, den griechischen Beton zu knacken, in der Verlängerung kassierten die Tschechen das entscheidende 0:1. Schon am Tag zuvor war Gastgeber Portugal mit einem 19-jährigen Cristiano Ronaldo und einem 31-jährigen Luis Figo gegen ein holländisches Team siegreich gewesen, das wohl etwas weiter gekommen war, als ihm in der Verfassung von 2004 zugestanden wäre.

Griechenland wurde mit einem 1:0 im Finale sensationell Europameister.

Euro 2000 in Belgien und den Niederlanden

Zwei Allzeit-Größen von Halbfinale innerhalb von zwei Tagen: Erst zwangen die wunderbaren Portugiesen den überragenden Weltmeister Frankreich an den Rand des Elferschießens, ehe der österreichische Referee Günter Benkö in der 115. Minute nach Abel Xaviers klarem Handspiel auf den Punkt zeigte und Zidane verwandelte. Dann legten zehn Italiener – Zambrotta hatte früh die gelb-rote Karte kassiert – gegen stürmende Holländer in einem orangen Stadion eine klassisch-italienische Defensiv-Performance hin. Oranje verballerte zwei Strafstöße im Match und hatte dann auch im Elferschießen das Nachsehen.

Frankreich gewann das Endspiel 2:1 nach Verlängerung.

Euro 96 in England

Das Match zwischen Deutschland und England im Wembley ist legendär – weil Southgates Fehlschuss im Elferschießen auch 25 Jahre später noch ein Thema ist; weil es das zweite Mal innerhalb weniger Jahre war, dass die Deutschen die Engländer im Shoot-Out eines Halbfinales bezwangen; auch wegen der Gravitas des Austragungsortes. An das andere Halbfinale 1996 kann sich kaum noch jemand erinnern – was auch daran liegen dürfte, dass 120 Minuten lang nichts passiert ist. Zwei Teams in personellen Troubles (den Tschechen fehlten die gesperrten Kuka, Bejbl, Látal und Suchopárek, den Franzosen der angeschlagene Deschamps und der gesperrte Karembeu) versuchten, keinen entscheidenden Fehler zu machen. Im Elferschießen vergab Frankreichs Raynald Pedros als Einziger.

Deutschland gewann das Finale 2:1 nach Verlängerung.

Euro 92 in Schweden

Das EM-Halbfinale 1988 war an Holland gegangen, die WM-Quali-Spiele 1989 endeten 1:1 und 0:0, das WM-Achtelfinale 1990 ging an Deutschland, die EM-Vorrubden-Partie 1992 ging 3:1 an Holland – Europa war bereit für die Neuauflage des hoch-emotionalen Nachbarschafts-Duells im EM-Finale von 1992. Deutschland erfüllte zunächst die Pflicht gegen den Gastgeber in einem der wenigen wirklich unterhaltsamen Spiele einer überwiegend faden EM, gewann 3:2 gegen Schweden. Einen Tag später aber hatten die unbekümmerten Dänen – für die wegen des Bürgerkriegs ausgeschlossenen Jugoslawen nachgerückt und in der Gruppenphase Mitfavorit Frankreich eliminiert – die Holländer an der Leine. Oranje rettete sich mit Müh und Not ins Elfmeterschießen, dort setzte sich Dänemark dank Van Bastens Fehlschuss durch.

Dänemark gewann das Endspiel 2:0.

Euro 88 in der BR Deutschland

Als große Revanche für das WM-Finale 1974 wurde das Halbfinale zwischen Gastgeber BRD und Holland tituliert, und die Revanche gelang. Zwar gingen die Deutschen durch einen Matthäus-Elfer in Front, aber Ronald Koeman glich nach einem eher soften Strafstoß-Pfiff aus, ehe Marco van Basten kurz vor Schluss Manndecker Kohler versetzte und zum 2:1 traf. Das andere Semifinale war dafür eine klare Angelegenheit, die Sowjetunion (mit sieben Ukrainern, zwei Russen und zwei Weißrussen) überfuhr Italien mit Lobanovskis Pressingspiel. Bitter war nur die gelbe Karte von Libero Oleg Kusnetsov, die das Hirn des Teams für das Finale sperrte.

So gewann Holland das Endspiel mit 2:0.

Euro 84 in Frankreich

Die EM 1984 war das Turnier von Michel Platini. Dabei war er im Halbfinale gegen Portugal – bei der ersten Turnierteilnahme nach 18 Jahren hatten die Portugiesen Deutschland eliminiert – kaum zu sehen. Ein Domergue-Freistoß brachte die Franzosen in Führung, aber Portugal glich erst aus und ging in der Verlängerung sogar in Führung. Bis zur 115. Minute sah Portugal wie der Finalist aus, ehe wiederum Domergue aus einem Gestocher traf und Platini kurz darauf das 3:2 erzielte. Auch im zweiten Halbfinale gab es ein Überraschungs-Team: Dänemark. Aus Quali-Topf 4 gekommen schalteten sie dort England aus, in der Gruppe auch die starken Belgier. Auch im Halbfinale gegen Spanien ging man durch einen Abstauber von Søren Lerby früh in Führung, aber die Spanier warfen immer mehr alles nach vorne. Die Dänen zitterten sich ins Elfmeterschießen, wo Preben Elkjaer – schon mit einem Millionenvertrag in der Serie A in der Tasche – verschoss.

Frankreich gewann das an einem Mittwoch gespielte Finale dank eines Arconada-Patzers mit 2:0.

Bei der EM 1980 – dem ersten als echte Endrunde ausgetragenen Turnier – gab es kein Halbfinale. Die beiden Gruppensieger (Deutschland und Belgien) spielten im Finale.

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EURO 2020-Halbfinale: England gegen Dänemark https://ballverliebt.eu/2021/07/05/euro-2020-halbfinale-england-gegen-daenemark/ https://ballverliebt.eu/2021/07/05/euro-2020-halbfinale-england-gegen-daenemark/#respond Mon, 05 Jul 2021 18:34:40 +0000 Das zweite Halbfinale der EURO 2020 steht am Mittwoch an. In Wembley treffen England und Dänemark aufeinander.

Tom nimmt sich in Abwesenheit von Philipp spontan ein paar Minuten, um darüber zu sprechen, was er von den beiden Mannschaften hält und wie er die Chancen für den Finaleinzug verteilt.

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Warum Österreich nach WM-Platz drei beleidigt war https://ballverliebt.eu/2020/04/19/warum-oesterreich-nach-wm-platz-drei-beleidigt-war/ https://ballverliebt.eu/2020/04/19/warum-oesterreich-nach-wm-platz-drei-beleidigt-war/#respond Sun, 19 Apr 2020 17:20:05 +0000 Auch ohne frischen Fußball reden wir über Fußball. Und von einer Zeit, in der Österreich tatsächlich zur erweiterten Weltspitze gehört hat und man in Teilen sogar beleidigt war, dass man ein WM-Halbfinale gegen Deutschland verloren hat, weil man ja bis dahin immer besser gewesen war als der große Nachbar. Das 1:6 im Semifinale von Basel 1954 markierte die Zeitenwende: Vorbei war es danach mit Österreich als großer Fußball-Name, dafür hat Deutschland mit diesem Turnier den Grundstein für bis heute vier WM- und drei EM-Titel gelegt.

Angelehnt an unseren Klassiker-Longread zu diesem Thema (in dem auch erklärt wird, warum das 2-3-5 dem WM-System taktisch im Nachteil war) versuchen Tom und Philipp, den Schwarz-Weiß-Zeiten von einst ein wenig Farbe zu verleihen.

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Drei Gründe, warum Ron Vlaars Elfmeter gegen Argentinien kein Tor war https://ballverliebt.eu/2014/07/12/drei-gruende-warum-ron-vlaars-elfmeter-gegen-argentinien-kein-tor-war/ https://ballverliebt.eu/2014/07/12/drei-gruende-warum-ron-vlaars-elfmeter-gegen-argentinien-kein-tor-war/#comments Sat, 12 Jul 2014 11:24:13 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=10402 Drei Gründe, warum Ron Vlaars Elfmeter gegen Argentinien kein Tor war weiterlesen ]]> „Ein Youtube-Video sorgt für Aufregung“, schreiben manche Medien derzeit. Eine verwackelte Aufnahme vom Penaltyschießen zwischen Argentinien und den Niederlanden soll eine Kontroverse auslösen, ob Ron Vlaars Elfmeter (der allererste der Serie) nicht vielleicht doch die Linie überquert hat, nachdem Sergio Romero in abgewehrt hat.

Hier eine unverwackelte Aufnahme.

Was für Aufregung sorgt, sind allerdings eher einige Medien, als diese Videos von Fans. Denn diese werfen erstmal nur eine Frage auf, die sich recht einfach klären lässt.

War das doch ein Tor?

Nein.

1. Der Ball war nicht über der Linie

Man kann es dem Fan im Stadion und dem Betrachter des obenstehenden Videos verzeiehen, wenn er glaubt, der Ball könnte mit seinem Drall über die Linie gerutscht sein. Nicht aber dem Journalisten zuhause, der Tage später darüber ergebnisoffen berichtet. Denn es gibt andere Videos. Zum Beispiel dieses, in dem ganz eindeutig zu sehen ist, dass der Ball nie über die Linie rollt.

2. Die Torlinientechnologie war an

Selbst wer seinen Augen nicht traut, kann zudem der Torlinientechnologie vertrauen. „Warum wurde die nicht bemüht?„, fragt die FAZ. Und man könnte jetzt bei der FIFA anfragen und diese Frage im Raum stehen lassen, aber die dahinterstehende These ist wahrscheinlich schon falsch. Es ist natürlich anzunehmen, dass die Torlinientechnologie während einem Elferschießen an ist.

Die Torlinientechnologie ist nämlich nicht nur an, wenn sie im Fernsehen animiert wird, sondern immer. Anders als zum Beispiel im Tennis wird sie nicht erst „bemüht“, sondern meldet sich. (Warum das im Tennis anders ist, verstehe wer will.) Wenn das Fernsehen die Bilder zeigt, gibt es im Fußball jedenfalls genau genommen trotz der zwecklosen Inszenierung als spannendem, alles aufklärendem Moment nichts mehr zu klären. War der Ball drinnen, hat der Schiedsrichter längst ein Signal erhalten und das Tor gegeben. War er nicht drinnen, dann wurde längst weitergespielt. Diskussionen sind sinnlos, auch wenn das bei der WM noch nicht jede Fernsehstation verstanden zu haben scheint und tatsächlich Debatten geführt wurden.

3. Ron Vlaar berührt den Ball ein zweites Mal

All das ist aber ohnehin nur von theoretischem Wert, denn die Szene war schon vorher vorbei. Es gibt noch ein weiteres Video aus einer Perspektive hinter dem Schützen. Aus dieser ist eindeutig zu erkennen: Ron Vlaar hat den Ball ein zweites Mal berührt und damit die Situation beendet. Es ist der Moment, bevor er sich an den Kopf fasst und während der Schiedsrichter sich wegdreht, der die Berührung also wohl auch gesehen und den Elfer für beendet befunden hat.

(Edit: Auf einem anderen, online leider überall bereits gesperrten Video aus der Kameraperspektive hinter Vlaar war die Berührung noch besser zu sehen)

Ob der dann noch über der Linie war, ist deshalb völlig uninteressant. Anders als hier:

PS: Um an dieser Stelle allgemeinem Bashing gegen Medien und Journalisten die Grundlage zu entziehen: Zahlreiche andere Medien haben ihre Aufgabe erfüllt und zwar über die Situation berichtet, sie allerdings auch aufgeklärt.

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Russland – Spanien https://ballverliebt.eu/2008/06/27/russland-spanien/ https://ballverliebt.eu/2008/06/27/russland-spanien/#comments Thu, 26 Jun 2008 22:14:32 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=234 Russland – Spanien weiterlesen ]]> Guus Hiddink wollte sich kein zweites Mal überrumpeln lassen, das war von Anfang an zu bemerken. Der spanische Coach Aragones hingegen – wohlwissend die Sbornaja in der Vorrunde schon einmal klar in die Schranken gewiesen zu haben – ging mit breiter Brust in die Partie. Und das sah man dann auch, je länger das Spiel dauerte. Der Offensivdrang des eurasischen Überraschungsteams, mit dem sie die in der Vorrunde brillierenden Holländer bezwungen hatten, war viel weniger spürbar. Und wenn dann doch einmal der Zug zum Tor da war, fiel sofort die schwache Tagesform des Wunderkinds Arschawin ins Gewicht.

Das war am Anfang noch in Ordnung, denn die Spanier kamen selbst noch nicht so richtig auf Touren, und wirkten verkrampft. Eine durchaus gut anzusehende Partie wog mit wenig zwingenden Gelegenheiten hin und her, mit leichter Feldüberlegenheit für die Iberer. Dann musste Villa verletzt ausgetauscht werden. Für den einen Weltklassekicker kam in Minute 35 ein anderer: Cesc Fabregas. Ich weiß nicht warum, aber in Folge dieses zwangsweisen Wechsels wurde aus Spaniens leichter Dominanz bis zur Pause eine eindeutige. Zur Pause war der Spielausgang trotzdem noch offen: 0-0.

Hiddink nutzte die Gelegenheit zum Wechsel nicht. Auch eine wirkliche Änderung der Spielanlage konnte ich nicht ausmachen, als das zweite Halbfinale in die zweiten 45 Minuten ging. Fünf Minuten später rächte es sich, als Xavi zu einem scharfen Querpass nur noch den Fuß richtig hinhalten musste. Akinfeev, an dem der Ball nur wenige Zentimeter vorbeiflog, sah nicht ganz glücklich aus, hatte aber aus der Distanz faktisch keine Chance zu reagieren.

Zwei weitere Wechsel (Biljaletdinow, Sytschew) änderten an den sich zuspitzenden Kräfteverhältnissen nichts. Russland rannte nun stärker an, versuchte Chancen zu erzwingen und über schnelle Angriffe in den Strafraum vorzustoßen, vergaben aber die wenigen sich daraus ergebenden Möglichkeiten. Als es dank Guiza zum 2-0 krachte, stellte Hiddink als allerletzte Möglichkeit das System um. Das Mittelfeld rückte vor, eine hängende Spitze kam hinzu, die Abwehr spielte größtenteils nur noch Dreierkette. Doch so wirklich ins Trudeln mochte die Defensive der Seleccion nicht kommen. Es dauerte trotzdem knapp zehn Minuten, bis Villa, Iniesta und der Rest begriffen, dass die junge Sbornaja ihnen da die Räume im Angriff weit aufgemacht hatte. Acht Minuten vor Ende der regulären Spielzeit klingelte es dann zum dritten Mal im Kasten von Akinfeev. Spätestens da war sicher, dass für den Zweiten der Gruppe D der Traum vom Finale dahin war.

Spanien gewann dank ihrer Erfahrung und den sich daraus ergebenden Klasseunterschieds. Die zusammengewürfelten Einzelkämpfer von 2006 wurden von Aragones zu einem funktionierenden Kollektiv gemacht, dass nun aus der Summe seiner Genies profitiert. Für Russland bleibt der Ruhm als größte Überraschung dieser Europameisterschaft, als auch die Erkenntnis heute auf klare Grenzen gestoßen zu sein. Selbst wenn Arschawin heute „funktioniert“ hätte, wäre es nicht viel anders gekommen.

Spanien ging verdient als Sieger vom Platz. Das Ergebnis dürfte freilich etwas schmeichelhaft sein.

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