Anif – Ballverliebt https://ballverliebt.eu Fußball. Fußball. Fußball. Wed, 21 Dec 2011 14:59:59 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.7.2 Red Bull Salzburg, Anif, Pasching & Co.: Der heimische Fußball verkommt zur Farce https://ballverliebt.eu/2011/12/21/red-bull-salzburg-anif-pasching-co-der-heimische-fusball-verkommt-zur-farce/ https://ballverliebt.eu/2011/12/21/red-bull-salzburg-anif-pasching-co-der-heimische-fusball-verkommt-zur-farce/#comments Wed, 21 Dec 2011 14:59:59 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=6272 Red Bull Salzburg, Anif, Pasching & Co.: Der heimische Fußball verkommt zur Farce weiterlesen ]]> Gastautor Andreas Lindinger beschäftigt sich mit den jüngsten Meldungen rund um weitgehende Kooperationen zwischen Red Bull Salzburg und aktuellen Regionalligavereinen. Er befürchtet einen Attraktivitätsverlust und unlösare sportliche Interessenskonflikte und fordert ÖFB und Bundesliga auf, solchem Treiben ein Ende zu setzen.

Die Lizenzschacher zwischen Pasching und Austria Kärnten bzw. Schwanenstadt und Wiener Neustadt zählen wohl zu den dunkelsten Kapiteln des österreichischen Fußballs im vergangenen Jahrzehnt. Die Bundesliga wollte solch einer sportlichen Farce eigentlich einen Riegel vorschieben, doch nun schickt sich Red Bull an, ebendiese Bestimmungen der Bundesliga zu umgehen.

Carpe Diem Niederalm auf dem Weg in die Bundesliga

Zur Vorgeschichte: Vor einem halben Jahr gab es bereits erste Überlegungen zwischen Red Bull und dem Regionalligisten USK Anif, um die Red Bull Juniors getarnt als USK Anif (bzw. umgetauft in „Carpe Diem Niederalm“) in den Profifußball zu befördern, einzig die Sommerpause schien damals zu kurz um dieses medial leider wenig beachtete Vorhaben zu konkretisieren.

Doch nun hat sich der USK Anif, laut eigener Website übrigens ein „bodenständiger Verein, der dem allgemeinen Glamour des Fußballs nicht unterliegt“, dazu entschlossen, die Kooperation mit Red Bull weiter umzusetzen und den Steigbügelhalter für die Rückkehr der Red Bull Juniors in den Profifußball zu mimen. Ziel ist es, dass der USK Anif spätestens in der nächsten Saison als als Carpe Diem getarnte Red Bull Juniors in die Erste Liga aufsteigt, um dort wohl vor einer Handvoll Zuschauer im 30.000 Zuschauer fassenden Salzburger Stadion zu spielen.

Doppelt hält besser: Anif, Pasching, … Who’s next?

Da aber weder der Meistertitel in der Regionalliga West noch die darauffolgende Aufstiegsrelegation planbar ist, hat man bei Red Bull nachgelegt: Neben Anif wird es eine solche Kooperation auch mit dem FC Pasching geben, schließlich müssen ja alle in ganz Österreich und darüber hinaus aufgekauften Talente irgendwo geparkt werden.

Ebenso wie in Anif soll auch in Pasching, das sich momentan noch auf einem Abstiegsplatz der Regionalliga Mitte befindet, im Frühjahr die Weichen gestellt werden, um kommende Saison den Aufstieg in den Profifußball ins Visier zu nehmen. Dafür ist bereits der sofortige Wechsel des Trainerduos Baumgartner/Hiden von den Red Bull Juniors zu Pasching fixiert, mehrere Spieler sollen in der Winterpause noch folgen.

Blicken wir dieser sportlichen Farce ins Auge!

Stellen wir uns also folgende Fragen: Wollen wir diese Saison verzerrte Abstiegskämpfe und nächste Saison langweilige Titelentscheidungen in den Regionalligen? Wollen wir eine sportlich wertlose Aufstiegsrelegation Anif / Red Bull Juniors gegen Pasching / Red Bull Juniors? Oder gleich eine konzerninterne Relegation falls man in Fuschl auch bei der Suche nach einem Kooperationsverein im Osten fündig wird? Wollen wir, dass zwei von zehn Erstligavereinen Red Bull Farmteams sind, die weder Zuschauer- noch Medieninteresse aufweisen, und stattdessen sportlich und medial attraktiveren Vereinen den Weg nach oben versperren?

Und wollen wir, dass sich nach Red Bull noch weitere Vereine solche Farmteams leisten und wir bald auch noch als Parndorf verkleidete Austria Amateure oder als Horn verkleidete Rapid Amateure in der Ersten Liga haben? Wollen wir, dass sämtliche Spieler aus den mit öffentlichen Steuergeldern unterstützten Akademien nur mehr in den konzerneigenen Farmteams spielen anstatt dass im Sinne einer Breitenförderung auch andere Vereine von diesen Einrichtungen profitieren?

Und etwas weiter gedacht wird klar, dass bei einer erfolgreichen Umgehung der Nichtaufstiegsmöglichkeit der Amateuermannschaften in die Erste Liga auch ein weiterer Aufstieg in die Bundesliga wohl nur eine Frage der Zeit ist. Wollen wir also wirklich, dass die als Anif oder Pasching getarnten Red Bull Juniors beispielsweise den Kampf um den Meistertitel mit wettbewerbsverzerrenden Stallduellen gegen die erste Mannschaft des Fuschler Energydrinkimperiums zur endgültigen Farce machen?

ÖFB und Bundesliga: Handeln bevor es zu spät ist!

ÖFB und Bundesliga müssen den Tatsachen rasch ins Auge blicken: Es geht hier nicht um „normale“ Kooperationen mit (zukünftigen) Zweitligavereinen wie beispielsweise jene zwischen Rapid Wien und dem FC Lustenau sondern darum, sich Regionallisten einzuverleiben, um als diese getarnt die Nichtaufstiegsregelung für Amateurmannschaften zu umgehen. Dabei werden willige (Dorf-)Vereine in den Profifußball gehievt, die eigentlich keine sportliche und wirtschaftliche Basis für ebendiesen hätte und somit die Bedeutung und Attraktivität der Ersten Liga weiter senken.

Noch ist eine Halbsaison Zeit, damit ÖFB und Bundesliga dieser Umgehung der Regularien eine klare Absage erteilen und mögliche weitere Schlupflöcher stopfen. Daneben muss auch die Transparenz über Entscheidungs- und Eigentümerverhältnisse solcher Kooperationen erhöht werden, um Wettbewerbsverzerrungen zu vermeiden und Klarheit für die konkurrierenden Vereine mit Aufstiegsambitionen zu schaffen.

ÖFB-Präsident Windtner und Bundesliga-Präsident Rinner, melden Sie sich zu diesen Vorgängen zu Wort und handeln Sie im Sinne des österreichischen Fußballs und der zahlreichen Fußballfans, die an einem ehrlichen, attraktiven und spannenden Fußballsport in diesem Land interessiert sind! (Andreas Lindinger)

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Carpe Diem Niederalm auf dem Weg in die Bundesliga https://ballverliebt.eu/2011/06/18/carpe-diem-niederalm-auf-dem-weg-in-die-bundesliga/ https://ballverliebt.eu/2011/06/18/carpe-diem-niederalm-auf-dem-weg-in-die-bundesliga/#comments Sat, 18 Jun 2011 12:53:29 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=4995 Carpe Diem Niederalm auf dem Weg in die Bundesliga weiterlesen ]]> Carpe Diem Niederalm – Wundern Sie sich nicht wenn Sie von diesem Verein noch nichts gehört haben. Es gibt ihn noch nicht und doch will er unter diesem Namen übernächste Saison in der Ersten Liga spielen. Vielleicht auch unter einem anderen Namen, denn viel weiß man noch nicht über jene Pläne, mit denen Red Bull die Bestimmungen der Bundesliga umgehen will und die außerhalb der Salzburger Lokalpresse leider noch kein überregionales Medienecho erlangten.

Die dortigen Schlagzeile sprechen jedenfalls eine klare Sprache: „Bullen tüfteln an der ‚Verkleidung'“ (Salzburger Kronen Zeitung, 9.6.), „USK Anif in den Fängen von Red Bull“ (Salzburger Nachrichten, 10.6.), „Anif und RB Salzburg wollen miteinander gehen“ (Regionalliga.at, 15.6.) oder „Will Red Bull über Umweg in Erste Liga?“ (ORF Salzburg, 16.6.) lassen erahnen, dass Red Bull scheinbar mit allen Mitteln versuchen will, die geltenden Regularien zu umgehen, um seine Junioren wieder in die Erste Liga zu bringen.

Ausgangslage Teil 1: Die Erste Liga ist auf dem richtigen Weg

Somit verwundert die Geheimniskrämerei nicht, schließlich könnte hier vom Fuschler Getränkekonzern ein Präzedenzfall geschaffen werden, der die positive Entwicklung der Ersten Liga torpedieren könnte. Jener Ersten Liga, die sich immer mehr als Ausbildungsliga etabliert und dank des Abstiegs des LASK sowie der erfreulichen Relegationsergebnisse einer spannenden neuen Saison mit steigendem Zuschauerinteresse entgegenblickt.

Zu dieser positiven Entwicklung hat auch die Rückkehr zur Zehnerliga samt Verbannung der wettbewerbsverzerrenden und zuschauerschwachen Amateurmannschaften der Bundesligavereine beigetragen. Doch genau dies ist vielen Bundesligavereinen ein Dorn im Auge, weshalb diese in der aktuellen Diskussion des ÖFB zur Ligenreform eine Erste Liga in Form einer Zehnerliga inklusive Amateurmannschaften präferieren.

Ausgangslage Teil 2: Anif enttäuscht seinen Partner

Allen voran Red Bull Salzburg, deren Juniors als überlegener und wenig überraschender Meister der Regionalliga West nicht aufsteigen durften und die deshalb bereits im Herbst eine Kooperation mit dem Regionalligisten USK Anif eingingen, die dem einen oder anderen Junior dort Spielpraxis und vor allem mit dem dank hochkarätiger Kooperationsspieler anvisierten Aufstieg eine zukünftige Profiplattform bieten sollte.

Dieser Aufstieg wurde jedoch verpasst, nicht zuletzt da einige scheinbar kritische und perspektivenlose Spieler in der vorletzten Runde im „Stallduell“ gegen nicht in Bestbesetzung antretende und 60 Minuten in Unterzahl spielende Juniors sang- und klanglos untergingen und somit der WSG Wattens den Vortritt in die Relegation ließen.

Red Bull übernimmt das Kommando

Für Red Bull war damit klar, dass der Konzern komplett das Kommando übernehmen müsse, weshalb Heinz Hochhauser nach Anif geschickt wurde, um dem Kooperationspartner in Person von Anif-Obmann Heinz Seelenbacher die Leviten zu lesen und den neuen Kurs vorzugeben. Schnell wurde das Vorhaben einer Komplettübernahme Anifs durch Red Bull konkretisiert und angesichts der regulatorischen Brisanz Stillschweigen vereinbart. Einige Details der Pläne gelangten dennoch bereits in die Medien.

Demnach wurde laut den Salzburger Nachrichten neben dem USK Anif ein weiterer Verein FC Anif beim Salzburger Fußballverband gemeldet. Von den RB Juniors sollen die Spieler innerhalb der Regionalliga zum übernommenen USK Anif wechseln, der in Zukunft Carpe Diem Niederalm heißen könnte. Der neue FC Anif bildet gleichzeitig eine Spielgemeinschaft mit den Red Bull Juniors, sodass es weiterhin einen Regionalligaverein in Anif gibt, um die Gemüter vom Bürgermeister bis zu den Eltern der Nachwuchsfußballer zu beruhigen.

Der USK Anif alias Carpe Diem Niederalm (oder wie auch immer der Verein schlussendlich tatsächlich heißen wird), de facto jedenfalls die laut Kronen Zeitung „verkleideten“ Red Bull Juniors, kann somit unter Federführung von Red Bull in die Erste Liga aufsteigen. Soviel zu den bislang bekannten Plänen der Bullen.

Wehret den Anfängen

Wenngleich Red Bull wohl der erste Bundesligaverein ist, der sich zur Umgehung der Nichtaufstiegsmöglichkeit der Amateurmannschaften einen ganzen Verein einverleibt, so wäre es angesichts eines solchen Präzedenzfalls umso wichtiger, von Seiten des ÖFB rechtzeitig einen Riegel vorzuschieben. Denn weder eine unattraktive Erste Liga mit Carpe Diem Niederalm und mehreren Nachahmern, noch ein wettbewerbsverzerrendes „Stallduell“ Red Bull Salzburg gegen Carpe Diem Niederalm in der Bundesliga sind im Sinne des heimischen Fußballs.

Und auch wenn die Zeit bis zu Saisonnbeginn knapp ist, so ist sie noch nicht abgelaufen. Die bisherigen Informationen stützen sich angesichts des von Red Bull und Anif verenbarten Stillschweigens auf Insiderinformationen, lediglich der neue FC Anif wurde diese Woche bereits beim Salzburger Fußballverband gemeldet und die Form der Spielgemeinschaft muss am Montag gemeldet werden.

Danach müssen ÖFB und SFV dieser Umgehung der Regularien rasch eine Absage erteilen und mögliche weitere Schlupflöcher stopfen. Insbesondere muss die Transparenz über Macht- und Eigentümerverhältnisse solcher Kooperationsformen erhöht werden, um Wettbewerbsverzerrungen zu vermeiden und auch Klarheit für die konkurrierenden Vereine mit Aufstiegsambitionen zu schaffen.

Zu guter Letzt

Was passiert eigentlich mit dem USK/FC Anif wenn die Amateurmannschaften der Bundesligavereine wieder in die Erste Liga aufsteigen dürfen? Oder wenn Red Bull seine Ambitionen wie angekündigt endgültig auf RasenBall Leipzig konzentriert und nur mehr Red Bull Salzburg als Profifußballplattform für den eigenen Nachwuchs braucht?

Dann darf man sich in Anif beim Neuanfang in der 2. Klasse damit rühmen, den Steigbügelhalter eines Getränkekonzerns gespielt zu haben, während der (Nachwuchs-)Fußball in der Gemeinde vor einem Trümmerhaufen steht … Gratulation!

(Gastkommentar von Andreas Lindinger)

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Vier-Mann-Pressing ermöglicht Austria Salzburg Sieg https://ballverliebt.eu/2011/04/24/vier-mann-pressing-ermoglicht-austria-salzburg-sieg/ https://ballverliebt.eu/2011/04/24/vier-mann-pressing-ermoglicht-austria-salzburg-sieg/#respond Sun, 24 Apr 2011 18:49:48 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=4631 Vier-Mann-Pressing ermöglicht Austria Salzburg Sieg weiterlesen ]]> Meister werden und aufsteigern kann Austria Salzburg in dieser Saison nicht mehr. Doch dem aufstiegswilligen Lokalrivalen aus Anif in der Regionalliga West ein Bein stellen, das taten die Violetten mit Genuss. Das gelang vor allem wegen aggressiven Pressings der vier Offensivleute auf die gegnerische Abwehrkette. Das einen geregelten Anifer Spielaufbau erfolgreich verhinderte.

Anif - Austria Salzburg 0:2

Die ganze Analyse gibt’s hier, bei Regionalliga.at

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