Anelka – Ballverliebt https://ballverliebt.eu Fußball. Fußball. Fußball. Mon, 19 Sep 2011 14:34:26 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.7.2 1:3 bei Man Utd macht klar: Villas-Boas ist bei Chelsea noch ein Suchender https://ballverliebt.eu/2011/09/19/13-bei-man-utd-macht-klar-villas-boas-ist-noch-ein-suchender/ https://ballverliebt.eu/2011/09/19/13-bei-man-utd-macht-klar-villas-boas-ist-noch-ein-suchender/#respond Mon, 19 Sep 2011 14:26:00 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=5788 1:3 bei Man Utd macht klar: Villas-Boas ist bei Chelsea noch ein Suchender weiterlesen ]]> Spätestens nach diesem Spiel ist klar: Während Manchester United ein heißte Anwärter auf die Titelverteidigung ist, wird das für Chelsea im ersten Jahr unter André Villas-Boas eher ein Übergangsjahr. Der Portugiese befindet sich jedenfalls noch in der Findungsphase, was beim 1:3 in Old Trafford ersichtlich wurde.

Manchester United - Chelsea FC 3:1

Er hat es bei Porto so gemacht. Und auch bei Chelsea präferiert André Villas-Boas das 4-3-3 als das System der Wahl. Für die Blues keine gravierende Umstellung, denn schon unter Ancelotti war das die Grundformation. Bis Torres kam. Und Ancelotti das System verbiegen musste, um den Spanier irgendwie reinzuflicken. Mit äußerst mäßigem Erfolg gegen Top-Teams, und so gut wie ohne Torerfolg für Torres.

Kein Druck im Zentrum

Didier Drogba ist nicht fit, und so fällt dieses Problem für Villas-Boas derzeit weg. Dennoch wurde das 4-3-3 vor der Pause von einer in enorm starker Form spielenden Mannschaft von Manchester United ziemlich aufgemacht, was vor allem daran lag, dass das Mittelfeld von Chelsea keinerlei Druck auf die Gegner ausübte. So wurde die numerlische Überlegenheit im Zentrum völlig neutralisiert: Meireles sicherte nur hinten ab und versuchte, Rooney nicht allzu viel ins Spiel kommen zu lassen; Lampard und Ramires waren zwischen Zentrum und notwendiger Hilfe auf den Außenbahnen hin- und hergerissen.

Was Anderson und Flechter erlaubte, das Spiel zu diktieren und vor allem Nani auf der linken Seite immer wieder ins Spiel zu bringen. Ashley Cole machte einen einigermaßen überforderten Eindruck, weil es ihm an Hilfe aus dem Mittelfeld fehlte – Juan Mata stand, systembedigt, recht hoch und war dort außerdem mit Chris Smalling beschäftigt. Viel Vorwärtsdrang konnte Cole darüber hinaus auch nicht entwickeln.

Vorentscheidung vor der Pause

Hinzu kam, dass United die Tore zu günstigen Zeitpunkten erzielte: Das 1:0 nach einem Freistoß war schon nach wenigen Minute gefallen, und das 2:0 – ein sehenswerter Schuss von Nani – fiel, als Chelsea gerade ein wenig besser ins Spiel kam und es besser gelungen war, Mata und Sturridge über die Flügel einzusetzen. Was notwendig war, weil nicht nur kein Druck auf die United-Zentrale ausgeübt wurde, wenn diese im Ballbesitz war, sondern es auch nicht gelang, durch die Mitte gegen Anderson und Fletcher wirklich durchzukommen.

Und mit dem 3:0 kurz vor der Pause war das Spiel dann im Grunde entschieden. Innenverteidiger Phil Jones durfte mit dem Ball am Fuß bis zum gegnerischen Strafraum durchgehen, dort ging es der Chelsea-Defensive zu schnell und Rooney drückte den Ball über die Linie. Rooney spielte relativ hoch, fast auf einer Linie mit Hernández, rochierte aber sehr viel horizontal. Was das Positionsspiel von Meireles etwas wackelig machte und den Portugiesen aus der Spieleröffnung ziemlich herausnahm.

Umstellung bringt Torres besser ins Spiel

Der Weisheit letzter Schluss, wenn es um das bestmögliche Einsetzen von Torres geht, ist das 4-3-3 ohne Zehner, mit dem Villas-Boas in Porto so einen großen Erfolg hatte, aber nicht. Weil einerseits Torres nicht so ein bulliger, körperbetont spielender Mittelstürmer wie Radamel Falcao ist, und weil es (wie in diesem Spiel) auch Mata und Sturridge an der Wucht fehlt, die etwa ein Hulk über die Flügel entwickeln konnte (ob Lukaku das kann, muss sich erst zeigen). Und auch Bosingwa und Cole preschen nicht so viel nach vorne wie Sapunaru und Alvaro Pereira. Und natürlich ist Manchester United auch nicht irgendein Gegner.

Zweite Halbzeit

Das Hauptproblem mit Torres ist aber, dass er über Flanken in den Strafraum seine größten Stärken – Technik und Tempo – vor allem gegen die kompromisslosen Innenverteidiger auf der Insel nur schwer ausspielen kann. Darum war die Umstellung von Villas-Boas in der Halbzeit richtig: Er nahm den schwachen Lampard raus und brachte dafür Anelka, stellte somit auf ein 4-2-3-1 um. Vorteil für Torres: Mit Mata hatte er nun einen Zehner hinter sich. Und Anelka, der sich viel bewegte und auch mal einrückte, setzte Torres schon nach wenigen Sekunden so ein, wie er es braucht: Steil und mit Tempo. Prompt war das Tor gefallen, es stand nur noch 1:3.

Sir Alex reagiert

In dieser Besetzung machte Chelsea im 4-2-3-1 einen deutlich kompakteren Eindruck und fühlte sich sichtlich wohler. Alleine die Präsenz von Mata im Zentrum erlaubte es Flechter und Anderson nicht mehr annähernd so frei wie vor dem Seitenwechsel, die Bälle zu verteilen. Die etwas tiefere Positionierung von Anelka auf der Außenbahn gegenüber der ersten Halbzeit entlastete Ashley Cole merklich, und so reagierte Ferguson nach einer Stunde.

Er brachte den passgenaueren, aber weniger offensiven Carrick statt Anderson und versuchte mit Valencia (statt Smalling) auf der Linksverteidiger-Position, Anelka weiter nach hinten zu drücken und ihm so ein wenig die Gefährlichkeit zu nehmen. Maßnahmen, die durchaus fruchteten und Chelsea den frisch gewonnenen Wind wieder aus den Segeln nahmen. Dass es in den letzten zehn Minuten aber nicht doch noch zu einer Zitterei wurde, lag an Torres: Sein unglaublicher Fehlschuss besiegelte die Niederlage.

Fazit: Villas-Boas ist noch in der Findungs-Phase

So wirklich die optimale Formation und das am besten zu den Spielern passende System hat André Villas-Boas noch nicht gefunden. Sein favorisiertes 4-3-3 schafft es nicht, aus Torres das Optimum herauszuholen, zumal es in diesem Spiel gegen diesen starken Gegner einfach auch komplett am Druck im Zentrum fehlte – in der ersten Hälfte konnte United hier nach Belieben schalten und walten.

Mit einem Zehner hinter sich kam Torres in der zweiten Hälfte deutlich besser zur Geltung, aber wenn Drogba wieder dabei ist, sind alle diese Überlegungen natürlich Makulatur, weil Drogba ein ganz anderes System und einen ganz anderen Spielaufbau braucht als der Spanier. Und dass die beiden zusammen kein funktionierendes Tandem abgeben, hat der vergangene Frühling eindeutlig gezeigt.

Anders als Chelsea zeigt sich Manchester United als funktionierende und flexible Einheit.  Jones und Evans haben zwar nicht die Präsenz von Ferdinand und Vidic, wachsen aber am Vertrauen, dass ihnen Ferguson gibt. Ashley Young war bemüht, Nani auf der linken Seite ein ständiger Gefahrenherd, und die Spielübersicht von Rooney ist bekanntermaßen großartig. Und eben, weil das so ist – also sich Chelsea noch finden muss, während United schon funktioniert – werden auch die einen um den Titel spielen und die anderen „nur“ um Platz drei.

(phe)

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Drogba UND Torres? Schwierig. https://ballverliebt.eu/2011/04/06/drogba-und-torres-schwierig/ https://ballverliebt.eu/2011/04/06/drogba-und-torres-schwierig/#comments Wed, 06 Apr 2011 21:37:34 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=4505 Drogba UND Torres? Schwierig. weiterlesen ]]> In der Meisterschaft ist der Titelzug abgefahren. Im FA-Cup war Chelsea gegen Everton schon im Achtelfinale rausgeflogen. Bleibt als letzte Titelhoffnung die in der Champions League – aber diese ist nach dem 0:1 daheim gegen Manchester United auch so gut wie weg. Auch, weil Ancelotti zu spät reagierte.

Chelsea - Man United 0:1

Drogba, Torres und Anelka – so viele Plätze hat Chelsea-Trainer Ancelotti in seinem Team nicht, dass alle drei zum Einsatz kommen und die Mannschaft dennoch funktioniert. So entschloss sich der Italiener im Heimspiel gegen United dazu, Anelka draußen zu lassen und mit einem 4-4-2 mit flachem Mittelfeld zu spielen. Bei United setzte Sir Alex auf ein 4-4-1-1, in dem Rooney hinter Hernandez als hängende Spitze agierte.

Die überrschendste Maßnahme in den Formationen war, dass Ryan Giggs im defensiven Mittelfeldzentrum agierte. Dafür beackerte Park Ji-Sung den linken Flügel. Auf die Schnelligkeit kann man ja bei Giggs immer noch in einzelnen Aktionen bauen, aber für das dauerhafte Bearbeiten der Seitenlinie hat der Koreaner einfach mehr Luft. Zudem kann Giggs auch aus dem Zentrum heraus seine Spielübersicht einbringen.

So oder so, keine der beiden Mannschaften schaffte es, wirklich Konstruktives mit dem Ball anzustellen. Bei Manchester war zuerst das Verteidigen des eigenen Strafraums angesagt und Vorstöße kamen in vielen Fällen auch über lange Bälle auf Rooney bzw. Park und Valencia an den Flanken, immer wieder aber kamen diese nicht an oder wurden gut verteidigt. Auffällig bei Valencia: Er ging nicht mit dem Ball am Fuß steil, sondern verlagerte oft mit hohen Pässen Richtung Spitze oder gar mit Seitenwechseln das Spiel wieder weg von ihm. Dennoch hatte United gegenüber Chelsea einen großen Vorteil im Spiel nach vorne: Die Positioniertung von Wayne Rooney als hängender Spitze.

Klassisches Problem bei Chelseas flachem 4-4-2

Chelsea hatte durch das flache 4-4-2 nämlich mit dem altbekannten Problem dieses Systems zu kämpfen: Wie kommt der Ball zu den Stürmern? Torres und Drogba spielten beide sehr hoch und hinter ihnen tat sich ein großes Loch auf. So mussten Lampard und Essien aus dem Zentrum erst einmal an drei Gegenspielern vorbei (Rooney, Giggs und Carrick), ehe auf die Sputzen immer noch Ferdinand und Vidic aufpassten. So blieb mehr Verantwortung an den Außenverteidigiern hängen, die hinte den einrückenden Shirkov bzw. Ramires nach vorne gingen.

Das Problem dabei: Rückten sie zu weit auf, waren wiederum Park und Valencia frei für lange Anspiele aus der Verteidigung heraus. So pläterschte das Spiel auf nicht allzu unterhaltsamem Niveau dahin – ehe Giggs doch einmal einen schnellen Antritt nach vorne wagte. Er nahm den tollen Pass des heute sehr starken Carrick an, ging bis zur Grundlinie durch, legte zurück und aus der Tiefe kam Rooney angeschossen und drückte die Kugel zum 1:0 über die Linie.

Wenig Reaktion bei Chelsea

Die Hausherren reagierten zunächst kaum auf den Rückstand, eher zogen sich die Gäste nun ein wenig zurück. Lampard orientierte sich im Gegenzug etwas weiter nach vorne, was sich in einer geisteigerten Passquote manifestierte. Außerdem versuchte Chelsea nun auch häufiger, aus der Distanz zum Abschluss zu kommen – denn Zugriff auf den Strafraum bekamen sie nicht. So hätte es kurz vor dem Seitenwechsel den Ausgleich geben können, doch dieser gelang nicht.

Erstaunlicherweise nahm Ancelotti in der Pause keine Veränderungen vor, sondern beorderte lediglich Lampard weiterhin nach vorne. Juri Shirkov indes blieb auf der linken Seite blass und dieser Eindruck verstärkte sich noch, als sein Gegenspieler Rafael verletzt vom Platz musste. Ferguson nämlich brachte nun Nani, dafür ging Valencia zurück auf die Rechtsverteidigier-Position – somit sah sich der Russe nun zwei offensiven Leuten gegenüber und konnte gar nicht mehr ins Spiel eingreifen.

Chelsea - Man Utd (Schlussphase)

Ancelotti stellt doch noch um – nicht ohne Wirkung

Erst in der 70. Minute konnte sich Chelsea-Coach Ancelotti zu einer Veränderung seiner Grundordnung durchringen: Er brachte Anelka für Drogba, und der Franzose orientierte sich auf den rechten Flügel, bzw. immer wieder auch ganz weit zurück, um sich die Bälle im defensiven Mittelfeld schon zu holen. Die Blues agierten in den letzten 20 Minute mit einem etwas schiefen 4-2-3-1, mit Torres vorne und dem Trio Malouda/Lampard/Anelka dahinter. Durchaus mit Erfolg, denn nun bekam Chelsea den Gegner unter Kontrolle und drückte ihm endlich das eigene Spiel auf.

Das sichtbare Zeichen des Umstellens bei United war der Tausch von Berbatov für Hernandez, aber Ferguson stellte für die Schlussphase auch sein System um: Rooney ging vom Zentrum auf die linke Seite, dafür gesellte sich Park Ji-Sung ins Zentrum, um gemeinsam mit Carrick und Giggs dort zuzumachen. Das gelang aber nicht wirklich, Chelsea kam in der Schlussphase zu einigen guten Möglichkeiten (zumeist wiederum aus durchaus gefährlichen Weitschüssen) und hätte auch in der Nachspielzeit noch zumindest einen Elfmeter bekommen können, wenn nicht müssen…

Fazit: Ancelotti reagierte zu spät

Es ist eine viel diskutierte Frage, vor allem seit Torres bei Chelsea ist: Stellt Ancelotti wirklich nach Leistung auf und dem Versuch, eine funktionierende Formation zu finden, oder doch eher nach Name und Ego? Denn das Duo Torres/Drogba mit einem flachen Mittelfeld dahinter hat überhaupt nicht funktioniert. Chelsea schaffte es nich in ausreichendem Maße, die beiden Stoßstürmer mit den nötigen Bällen zu versorgen. Erst, als Anelka kam und deutlich mehr aus der Tiefe kam, wurde Chelsea wirklich gefährlich.

United verteidigte gegen ein lange Zeit zu einfallsloses Chelsea recht gut und brachte den Ball vor allem durch Park Ji-Sung und den tief spielenden Rooney immer wieder schnell vor das gegnerische Tor. Es war sicherlich keine weltbewegende Leistung, die auf ewig in Erinnerung bleiben wird, aber grundsolide und auf die Schwächen des Gegners gut eingestellt. Erst in der Schlussphase kam United wirklich unter Druck, so aber sieht alles nach einem Semifinale gege Schalke aus.

(phe)

Link-Tipp: Im Liga-Spiel am 1. März hat Chelsea noch 2:1 gewonnen.

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