4-2-3-1 – Ballverliebt https://ballverliebt.eu Fußball. Fußball. Fußball. Tue, 04 Feb 2014 13:21:43 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.7.2 Kurzanalyse: Chelsea zeigt leichtsinnigem ManCity die Grenzen auf https://ballverliebt.eu/2014/02/04/kurzanalyse-chelsea-zeigt-mancity-die-grenzen-auf/ https://ballverliebt.eu/2014/02/04/kurzanalyse-chelsea-zeigt-mancity-die-grenzen-auf/#comments Tue, 04 Feb 2014 13:10:07 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=9926 Kurzanalyse: Chelsea zeigt leichtsinnigem ManCity die Grenzen auf weiterlesen ]]> Man kann über Jose Mourinho viele Dinge sagen, aber dass er nicht ganz genau weiß, wie man eine geölte Maschine ins Stottern bringt, ist keines dieser Dinge. Der Portugiese hat mit Chelsea am Montagabend bei Manchester City mit 1:0 gewonnen und damit einen wichtigen Erfolg im englischen Meisterkampf gefeiert. City war zuhause seit 2010 nicht mehr ohne Torerfolg geblieben und gilt nicht zu unrecht als eines der derzeit besten Teams des Kontinents.

Die Partie im Etihad Stadium war ein absolutes Spitzenspiel mit hochklassig agierenden Akteuren und zwei Top-Trainerfüchsen, insofern ist es etwas überraschend, dass es ein relativ offensichtliches taktisches Problem war, dass den Siegestreffer ermöglichte. Um das zu erörtern werfen wir einen kurzen Blick auf die Aufstellungen:

Manchester City - Chelsea 0:1 (0:1)
Manchester City – Chelsea 0:1 (0:1)

Manchester City spielte ein schiefes 4-4-2-System. Aufgrund zahlreicher Ausfälle stellte Pellegrini neben Toure den alternden Demichelis ins defensive Mittelfeld. Navas pickte rechts an der Seitenlinie, während Silva von links ständig ungehemmt zur Mitte zog. City machte das Spiel breit und ließ dafür seine Außenverteidiger stark mitgehen.

Chelsea kam im 4-2-3-1 angetanzt und machte stattdessen vor allem das Zentrum dicht. Zwei eher konservative Außenverteidiger, zwei echte Sechser (Matic und Luiz), ein erst etwas nach rechts tendierender und später defensiver werdender Willian als zentraler Mittelfeldspieler und nur ein echter Stürmer (Eto’o) waren die Features dieser Formation.

Das Silva-Loch

Navas hielt die Position rechts, Silva bearbeitete die rechte Seite sogar mehr als seine angestammte  linke - niemand ersetzte ihn dort.
Navas hielt die Position rechts, Silva bearbeitete die rechte Seite sogar mehr als seine angestammte linke – niemand ersetzte ihn dort. (Bilder: FFT Statszone)

Soweit man das über Medien und Twitter mitbekommt geben viele Pellegrinis durch einige Verletzungen erzwungene Entscheidung für den behäbigen Demichelis die Schuld an der Niederlage (Milner und Rodwell waren noch nicht voll fit, Fernandinho und Garcia verletzt). Tatsächlich fehlte City mit ihm etwas der gewohnte offensive Drive und vielleicht wäre das der Grund gewesen, warum es nur zu einem Remis gereicht hätte. Aber schuld am entscheidenden Gegentor und damit der Niederlage war ein anderes Problem, nämlich die Entscheidung für zwei Stürmer.

Weder Dzeko noch Negredo ließen sich allzu weit zurückfallen, sondern orientierten sich an Chelseas Innenverteidigern. Dadurch entstand zwischen Mittelfeld und Sturm ein zu großes Loch im Spielaufbau, das Silva zu stopfen versuchte, indem er seine Position im linken Mittelfeld immer wieder für lange Zeit in Richtung Mitte oder noch weiter nach rechts verließ, um mit Navas und Toure zusammen das engmaschige Abwehrnetz zu durchbrechen.

Dadurch stand aber der an sich gar nicht allzu offensive Chelsea-AV Ivanovic immer wieder längere Strecken ohne Gegenspieler da. Gerade bei Ballgewinnen und schnellen Gegenstößen für Chelsea konnte sich der Serbe deshalb ziemlich sorglos nach vorne wagen (insbesondere, weil hinten rechts im Zweifelsfall mit Luiz und Cahill eh zwei Spieler die Lücke stopfen konnten, von denen höchstens einer mit einem Stürmer beschäftigt war).

Das Silva-Loch in einer Situation lange vor dem Tor
Das Silva-Loch in einer Situation lange vor dem Tor (Bild: Sky Go)

Genau eine solche Situation erlaubte Ivanovic beim Gegentor, so weit aufzurücken, dass er erst einen unbedrängten Pass auf Ramires und nach dem Abpraller einen Schuss von der Strafraumgrenze nachsetzen konnte. Der Angriff von Chelsea war gar nicht besonders schnell vorgetragen(vom folgenden Bild bis zum Treffer dauert es über 35 Sekunden). Der Spanier hätte durchaus zurücklaufen können, verzichtete aber schlicht darauf. Ein zu leichtsinniger Fehler auf diesem Niveau.

Unmittelbar vor dem Tor: Silva rennt halbrechts am Fünfer herum und läuft wieder nicht auf seine linke Position zurück, Ivanovic trabt unbehelligt mit nach vorne. (Den Ball hat der nach hinten arbeitende Eto'o am unteren Bildrand)
Unmittelbar vor dem Tor: Silva rennt halbrechts am Fünfer herum und läuft nicht auf seine linke Position zurück, Ivanovic trabt mit nach vorne. (Den Ball hat der nach hinten arbeitende Eto’o am unteren Bildrand) (Bild: Sky Go)

Bei Chelsea ist auffällig, dass die Mannschaft wie jedes Mourinho-Team voll im stets ausgeklügelten Gameplan aufgeht. Niemand entzieht sich der Defensivarbeit. Mit drei Aluminiumtreffern ist es auch keine große Übertreibung zu sagen, dass die Belohnung dafür auch höher ausfallen hätte können. Die Mannschaft hat für die Meisterschaft eine gute Restauslosung und im CL-Achtelfinale mit Galatasaray einen sehr schlagbaren Gegner.

Manchester City muss nach dieser Niederlage nicht in kollektive Trauer stürzen. Es wird wenige Teams geben, die defensiv so konsequent gegen die Skyblues auftreten können, ohne dabei offensiv harmlos zu werden. CL-Gegner Barcelona ist eine solche Spielanlage jedenfalls eher nicht zuzutrauen, insofern darf man sich da wohl auf einen offensiven Leckerbissen freuen. (tsc/@schaffertom)

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Österreich gegen die USA: Zweiter ÖFB-Anzug braucht noch Maßanfertigung https://ballverliebt.eu/2013/11/20/osterreich-gegen-die-usa-zweiter-ofb-anzug-braucht-noch-masanfertigung/ https://ballverliebt.eu/2013/11/20/osterreich-gegen-die-usa-zweiter-ofb-anzug-braucht-noch-masanfertigung/#respond Wed, 20 Nov 2013 14:23:17 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=9857 Österreich gegen die USA: Zweiter ÖFB-Anzug braucht noch Maßanfertigung weiterlesen ]]> Aus Zeitmangel gibt es diesmal keine eigene Analyse auf Ballverliebt zum Länderspiel Österreich gegen die USA. Wir verweisen deshalb auf jene, die Tom für den Standard verfasst hat.

Vor allem aber war Österreich selbst im Konter einfach zu harmlos. Nur drei Mal kam man in der zweiten Hälfte zu einem nennenswerten Abschluss. Neben einem zu schwachen Schuss von Harnik aus guter Strafraumposition (77′), stehen allerdings nur ein Schuss aus Abseitsposition (Harnik, 48′) und ein gescheiterter Konter in in einer durch viele Wechsel zerfahrenen Phase der Partie (Ivanschitz, 93′) zu Buche. „Bei Ballgewinn hat die Bewegung nach vorne nicht so funktioniert. Man muss sich da aus vollem Lauf lösen. Wir haben etwas zu ungenau gespielt“, erklärte Koller auf Nachfrage das Problem.

Den ganzen Text auf derStandard.at lesen

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1:2 gegen Tunesien – Marokko stauchelt / Co-Gastgeber mit tollem Start https://ballverliebt.eu/2012/01/23/12-gegen-tunesien-marokko-stauchelt-co-gastgeber-mit-tollem-start/ https://ballverliebt.eu/2012/01/23/12-gegen-tunesien-marokko-stauchelt-co-gastgeber-mit-tollem-start/#comments Mon, 23 Jan 2012 21:44:07 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=6528 1:2 gegen Tunesien – Marokko stauchelt / Co-Gastgeber mit tollem Start weiterlesen ]]> Ein heißer Außenseiter steht schon mit dem Rücken zur Wand! Weil Marokko gegen die gute Organisation der Tunesier kein Mittel fand und 1:2 verlor, werden die Löwen vom Atlas wohl das nächste Spiel gegen Co-Gastgeber Gabun gewinnen müssen. Was aber sauschwer wird, weil sich Gabun beim 2:0 über den Niger als bärenstarkes Team gezeigt hat!

Marokko - Tunesien 1:2

Marokko – Tunesien 1-2 (0-1). 0-1 Korbi 34′ / 0-2 Msakni 72′ / 1-2 Kharja 86′

Ein wenig schief war es, was die Tunesier spielten – eine Maßnahme, die bei der WM in Südafrika total in war und seither nicht mehr so richtig aufgegriffen wurde. Nominell war es ein 4-2-3-1, aber weil Allagui (links) deutlich höher agierte als Dhaoudi auf der anderen Seite und auch Linksverteidiger Ifa viel mehr nach vorne machte als Jemal auf der andere, hatte das Spiel der Tunesier deutlich Schlagseite nach links.

Was allerdings in erster Linie eher an der grundsätzlich eher defensiven Grundausrichtung des Teams lag. Dhaoudi hatte deutlich mehr Defensiv-Aufgaben zu erledigen und rückte nicht selten neben Korbi und Traouri in eine Rolle, die vor der Abwehrkette eine weitere mit drei defensiven Mittelfeldspieler einziehen ließ. Allagui kam über die halblinke Seite, Chikhaoui war als Zehner nicht gerade ein Laufwunder, beschäftigte aber den Marokkaner Belhanda alleine durch seine Präsenz.

Marokko initiativer…

Die klar initiavere Mannschaft waren dann auch die Marokkaner. Bei ihnen war es Kapirän Hossine Kharja, der aus der Tiefe heraus das Spiel lenkte und die Bälle verteilte – sofern ihn die Tunesier ließen. Denn Traoui und Korbi hatten vor allem die Aufgabe, den Italien-Legionär genau daran zu hindern. So verlegten die Marokkaner ihr Spiel vermehrt auf die Außen, aber Assaidi kam auf der linken Angriffsseite gegen Ifa kaum zum Zug und Amrabat rieb sich gegen Jemal, der ja auch einen guten Innenverteidiger spielen kann, komplett auf.

Wenn es allerdings galt, schnell von Offensive auf Defensive umzuschalten, boten die Tunesier zwischen den Reihen durchaus Platz an, den Marokko aber nicht konsequent genug ausnützte. Marouane Chamakh lief an vorderster Front zwar viel, aber die Ordnung ging dabei zuweilen verloren. Auch, weil Boussoufa nicht aktiv genug darauf einging, dass daraus auf konstanter Ebene in den tunesischen Strafraum eingedrungen werden konnte. Und wenn doch, war der ausgezeichnete Mathlouthi im Tor zu Stelle.

…aber Tunesien macht das Tor

Die Tunesier hatten zwar bereits aus einem Fernschuss den Pfosten getroffen und einmal musste auch Goalie Lamyaghri schon in höchster Not klären, aber dennoch kann man nicht behaupten, dass sich die Führung für Tunesien angedeutet hätte. Nach einer halben Stunde lupfte Korbi einen Freistoß von der halblinken Seite Richtung langen Pfosten und Torhüter Lamyaghri musste spekulieren, ob Khalifa vor dem Tor noch mit dem Kopf abfälscht – der tat es nicht und der Goalie war geschlagen.

Marokkos Teamchef Eric Gerets reagierte für die zweite Hälfte auf die maue Darbietung von Assaidi und wechselte Adel Taarabt von QPR ein.  Das Hauptproblem bei den Marokkanern blieb aber bestehen: Es gab keinen im Offensiv-Quartett, der das Spiel an sich reißen hätte können, alles hing von den Ideen und der Organisation ab, die  Kharja bringen sollte. Dieser war aber durch die gut gegen ihn verteidigenden Tunesier gezwungen, sich immer weiter nach hinten fallen zu lassen, um etwas Raum zu bekommen, und von dort konnte er seiner Mannschaft keine Struktur verleihen. Genauso wenig wir Youssef Hadji, der nach einer Stunde den schwachen Boussoufa ersetzte.

Keine Struktur bei Marokkanern

So verloren sich die Marokkaner zunehmend in etwas unkoordiniert wirkende Einzelaktionen, mit denen die ruhige und gut organisierte tunesische Abwehr kaum Probleme hatte – und als eine Viertelstunde vor Schluss der kurz zuvor für Chikhaoui eingewechselte Msakni das 2:0 besorgte, schien das Spiel gelaufen, auch weil die Marokkaner es zunächst weiterhin nicht schafften, die nötige Struktur ins eigene Spiel zu bringen.

Das klappte erst in der unmittelbaren Schlussphase, nachdem Kharja sein Team durch ein irreguläres Tor (ganz klares Abseits) auf 1:2 heran gebracht hatte. Erst jetzt kamen die Tunesier wirklich unter Druck, weil die Spielfeldbreite nun besser ausgenützt wurde und die Marokkaner mehr darauf achteten, zusammen zu spielen. Alleine für den Ausgleich reichte es nicht mehr.

Fazit: Gute Organisation bringt Tunesien Sieg

Mit den Tunesiern gewann die deutlich besser organisierte und kompaktere Mannschaft. Sie schafften es gut, Kharja wenig zur Enftaltung kommen zu lassen, sich von der durchaus dreckigen Spielweise von Chamakh nicht aus der Ruhe bringen zu lassen und in den entscheidenden Momenten die wenigen sich bietenden Chancen auch in Tore umzumünzen. Die Marokkaner hingegen, auch wenn sie über die gesamte Spielzeit die klar aktivere Mannschaft nach vorne waren, waren nicht gefestigt genug und vor allem fehlt es an einem Akteur, der das Spiel seines Teams lenken und steuern kann, wenn Kharja nicht wie erhofft dazu in der Lage ist.

Somit steht das Team von Eric Gerets im nächsten Spiel gegen Gabun schon mächtig unter Druck und in Wahrheit unter Siegzwang, um im Rennen um den Viertelfinalplatz eine realistische Chance zu bewahren. Das wird aber alles andere als leicht, weil sich der Co-Gastgeber in seinem Spiel als spielstark und vor allem eingespielt präsentiert hat. Vor allem bei zweiterem fehlte es bei den Marokkanern.

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Gabun – Niger 2-0 (2-0). 1-0 Aubameyang 30′ / 2-0 Nguéma 45′

Gabun - Niger 2:0

Der zweite Co-Gastgeber aus Gabun startete gegen den vermeintlich leichtesten Gruppengegner: Debütant Niger. Alleine, dass diese Mannschaft aus einem er ärmsten Ländern der Welt überhaupt den Sprung zu diesem Turnier geschafft hat, ist eigentlich ein Fußball-Märchen und neben der Heimstärke des Teams von Harouna Doula vor allem der Dummheit der Südafrikaner zu verdanken, die zu blöd waren, die Quali-Regeln zu lesen.

Entsprechend lastete der Druck natürlich voll auf der vom Deutsch-Franzosen Gernot Rohr betreuten Mannschaft aus Gabun. Und diese machte sofort einen sehr gefestigten Eindruck, von großer Nervosität war nichts zu sehen. Im Gegenteil: Das sehr offensiv angelegte 4-3-3 wurde mit großer Selbstsicherheit und dem Willen, das Spiel zu machen, interpretiert.

Extrem aktive Außenverteidiger

Entscheidend waren dafür die beiden Außenverteidiger, Charly Moussono und Edmond Mouele (die beide in der Heimat spielen). Die zwei marschierten nach vorne, dass den Gegenspielern beinahe schwindelig wurde. Durch ihren enormen Vorwärtsdrang konnten die Außenstürmer (nominell Mouloungui links und Nguema rechts, die beiden wechselten aber mit Mittelstürmer Aubameyang oftmals auch die Positionen) einrücken, ohne dass die Breite verloren ging.

Angesichts der recht hohen Positioniertung von Zehner Madinda tummelten sich also vier Offensivspieler annähernd im Zentrum, die von den vielen Flanken aus dem konsequenten Flügelspiel gefüttert werden konnten. Das, verbunden mit einem recht sicheren Passspiel und einem guten Auge für den freien Mitspieler, bescherte dem auch individuell klar besser besetzten Team von Gabun klare Vorteile, die sich vor der Pause auch in Zählbares ummünzen ließen.

Beide Tore von den Flügeln

Dabei wurden beide Tore, aufgrund der Spielanlage fast logisch, über die Flügeln eingeleitet. Das erste über rechts nach einer Flanke von Nguéma, bei der Aubameyang am zweiten Pfosten zum Ball kam und diesen über die Linie bugsierte, das zweite kurz vor dem Pausenpfiff über die linke Seite. Hierbei flankte der einmal mehr aufgerückte Moussono auf Aubameyang, sein Schuss wurde von Kassali Douada im Tor des Niger noch hervorragend pariert – aber gegen den Abstauber von Nguéma war er machtlos.

Niger fehlen die Mittel

Der Außenseiter hatte bei dem durchaus flinken Spiel und der personellen Übermacht der Gastgeber in der eigenen Spielfeldhälfte kaum Chancen. Die Außenspieler im Mittelfeld waren von den fleißigen Außenverteidigern von Gabun defensiv enorm gefordert, selbiges gilt für die Zentrale, die es nicht nur mit dem viel laufenden Madinda zu tun hatte, sondern auch mit den durchaus frech nach vorne schielenden defensiven Mittelfeld-Spielern des Gegners.

So blieb nur Alhassane Issoufou übrig, der Solo-Spitze Moussa Maazou sinnvoll einsetzen konnte, dieser konnte aber keine Akzente setzen und wurde schon vor der Pause ausgewechselt. Die einzige Möglichkeit des Niger, nach vorne zu kommen, waren lange Bälle und die Hoffnung, dass Maazou diese lang genug halten konnte, dass einige Mitspieler aufrückten. Das gelang aber nicht oft.

Gabun schläfert sich selbst ein

Mit der sicheren Führung im Rücken und dem Wissen, dass man vom Niger absolut nichts befürchten musste (außer vielleicht Verletzungen bei einigen harten Attacken, die der Referee mit Masse allerdings ungeahndet ließ), stieg Gabun nach dem Seitenwechsel ganz deutlich vom Gas und schläferte sich dabei fast ein wenig selbst ein. Es gelang immer noch ohne Probleme, keine Gefahr vor dem eigenen Tor aufkommen zu lassen, eigene Chancen entstanden durch das mangelnde Tempo aber nur noch durch konstant auftretende individuelle Schnitzer in der Abwehr des Teams aus Niger.

Das die letzten zwanzig Minuten dann auch noch mit einem Mann weniger auskommen musste – weil der auch erst eingewechselte Amadou Moutari nach einem herben Einsteigen von Nguéma verletzt nicht mehr spielen konnte, das Austauschkontingent aber schon erschöpft war. Wie sehr es sich Gabun da aber schon gemütlich gemacht hatte, konnte man gut daran sehen, dass Linksverteidiger Mohamed Soumaila seine Seite nun alleine abdeckte, aber dennoch kaum mehr etwas anbrannte.

Fazit: Gabun attraktiv, Niger chancenlos

Gabun hatte mit dem etwas überforderten Gegner keinerlei Mühe und hätte sicherlich noch höher gewinnen können, wenn man es in der zweiten Hälfte darauf angelegt hätte. Die offensive Grundausrichtung und der Zug zur gegnerischen Grundlinie machten die Mannschaft von Gernot Rohr bislang sicher zum attraktivsten im (zugegeben noch recht kurzen) Turnierverlauf und muss sich weder vor Tunesien noch vor den Marokkanern verstecken.

Für Niger bleibt die Erkenntnis, dass es eine tolle Sache ist, dabei zu sein und dass die Qualifikation sicher zu einem großen Teil auch glücklichen Umständen zu verdanken war. Die Qualitäten, mit denen sie in ihren Heimspielen Ägypten und Südafrika besiegt hatten, wurden in diesem Spiel nicht deutlich. Und es ist wahrscheinlich, dass das auch gegen Tunesien und Marokko so bleibt.

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Drogba führt pomadige Ivorer zu 1:0-Erfolg, Angola feiert 2:1-Zittersieg https://ballverliebt.eu/2012/01/22/drogba-fuhrt-pomadige-ivorer-zu-muhsamem-10-sieg/ https://ballverliebt.eu/2012/01/22/drogba-fuhrt-pomadige-ivorer-zu-muhsamem-10-sieg/#respond Sun, 22 Jan 2012 18:27:35 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=6507 Drogba führt pomadige Ivorer zu 1:0-Erfolg, Angola feiert 2:1-Zittersieg weiterlesen ]]> Wie war das, ein gutes Pferd springt nur so hoch wie es unbedingt muss? Genau das beherzigten die Ivorer bei ihrem ersten Auftritt bei diesem Afrika-Cup. Eine äußerst magere Leistung brachte Drogba und Co. den 1:0-Sieg. Deutlich aufregender war da schon das 2:1 von Angola gegen Burkina Faso im wohl entscheidenden Spiel um den zweiten Platz im Viertelfinale.

Côte d'Ivoire - Sudan 1:0

Côte d’Ivoire – Sudan 1-0 (1-0). 1-0 Drogba 39′

Die Grundaufstellung der Ivorer versprach einiges an Offensive: Denn weil Yaya Touré als vorderster Spieler im 4-3-3 ausgesprochen hoch agierte, stand der Turnierfavorit im Grunde mit einem 4-2-4 auf dem Platz. Touré spielte nicht ganz, aber fast auf einer Höhe mit Drogba, flankiert wurden die beiden von Gervinho (rechts) und Kalou (links).

Das Problem bei der ganzen Sache war allerdings, dass die Außenverteidigier, vor allem Siaka Tiéné auf der linken Seiten sehr konservativ spielten und oftmals weit hinten verblieben. So war es an den beiden zentralen Mittelfeld-Spielern, Gosso und Tioté, die vorderen vier mit Bällen zu versorgen. Dabei wurde zu selten der Weg über die Flügel gesucht – seltsam, denn das war genau der Bereich des Feldes, den die Sudanesen im Mittelfeld am wenigsten verteidigten.

Mitte dichtmachen

Dafür standen mit Ala Eldin und Nizar zwei Spieler zentral recht tief und der linke Mann im nominellen 4-4-1-1, Mohamed Ahmed Bashir, drückte sehr weit in die Mitte hinein und rückte hie und da auch etwas weiter nach vorne auf. Lediglich Amer Kamal auf der linken Seiten hielt diese zumeist, bzw. rückte auch immer wieder mal nach hinten, um gegen die vier ivorischen Angreifer einen fünften Verteidiger zu haben.

Was den defensiv eingestellten Sudanesen zusätzlich in die Hände spielte, war das äußerst überschaubare Tempo, das die Ivorer und Co. an den Tag legten. Dieses erlaubte es dem Außenseiter, in die Zweikämpfe zu kommen und den Favorien vom eigenen Tor fern zu halten. Das Spiel plätscherte vor sich hin, die Ivorer hatten deutlich mehr Ballbesitz, es schaute aber im Endeffekt recht wenig dabei heraus.

Sudan bestraft behäbige Ivorer nicht

Was vom Sudan aber, anders als es Sambia gegen Senegal gemacht hatte, nicht bestrafte – das Umschalten nach Ballgewinn ging recht langsam von Statten, der Sicherheitsgedanke war immer an oberster Stelle. Nur einmal passten sie hinten nicht auf, als die Ivorer kurz vor der Pause die Abwehr mit einem flinken Spielzug auseinander zogen: Weiter Seitenwechsel auf Kalou auf der linken Seite, dieser flankt zur Mitte und Drogba ist zur Stelle und versenkt per Kopf zum 1:0. Ein gelungener, richtiger Spielzug, und schon krachte es.

Dafür haben die Ivorer nach der Pause endgültig alles getan, damit es im eigenen Tor kracht – aus einer vor dem Seitenwechsel schon recht uninspirierten Darbietung wich nun sämtliches Leben. Mit dem 1:0 im Rücken wurde nur noch abgewartet, dass die Zeit vergeht und die Sudanesen somit förmlich dazu eingeladen, auf den Ausgleich loszugehen.

Bemüht, aber harmlos

Der Außenseiter bemühte sich dabei, den Ball besser in den eigenen Reihen zirkulieren zu lassen und halbwegs flott den Weg nach vorne zu suchen, aber im Endeffekt fehlte dabei die Durchschlagskraft. Teamchef Mohamed Abdalla stellte daraufhin ein wenig um und installierte im Mittelfeld ein T – also mit Ala Eldin als alleinigen verbliebenen Sechser und davor mit drei Mann auf einer Linie.

Doch all dem fehlte die letzte Konsequenz und die wirkliche Überzeugung, dass man den Ivorern tatsächlich ein 1:1 abtrotzen könnte. Der Sudan war nach der Pause zwar das deutlich aktivere Team – was angesichts der geradezu peinlichen Pomadigkeit der Ivorer auch keine Kunst war – echte Gefahr für das Tor von Boubacar Barry konnten sie aber nicht erzeugen. Womit es beim 1:0 für Drogba und Co. blieb.

Fazit: Zumindest Kräfte gespart

Das war alles andere als beeindruckend von den Ivorern – gegen das wirklich nicht besonders gute Team aus dem Sudan ein mattes 1:0 nach Hause zu verwalten und dabei jeden Schweißtropfen zu viel tunlichst zu vermeiden ist kein Ruhmesblatt. Andererseits muss man ihnen zugute halten, dass es in der Vorrunde bei solchen Turnieren eben nur darum geht, die nötigen Punkte zu holen, und wenn man dabei Kräfte schonen kann, umso besser. Und Kräfte geschont wurden hier absolut, weil es den Sudanesen letztlich an der Qualität fehlte, den überaus langsam agierenden Ivorern tatsächlich gefährlich zu werden. Das chancenlose Vorrunden-Aus ist hier vorprogrammiert.

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Angola – Burkina Faso 2-1 (0-0). 1-0 Mateus 47′ / 1-1 A. Traoré 57′ / 2-1 Manucho 68′

Angola - Burkina Faso 2:1

Beide Mannschaften wussten: Wer dieses Duell gewinnt, hat die Vorentscheidung auf den Platz im Viertelfinale schon auf seiner Seite. Entsprechend vorsichtig gingen auch sowohl Angola als auch Burkina Faso ans Werk.

Die Angolaner spielten in einem 4-4-1-1, in dem Flavio eine sehr mobile hängende Spitze gab und in dem es vor allem über die Flügel nach vorne gehen sollte. Hier waren auch die Außenverteidiger sehr gefragt: Wenn Linksverteidiger Miguel nach vorne marschierte, orientierte sich Sechser Gilberte etwas zurück auf die Seite, um abzusichern. Auf der anderen Seite hatte Airosa ebenso durchaus Vorwärtsdrang. Die Angolaner verzeichneten deutlich mehr Ballbesitz, es fehlten aber die zündenden Ideen, wie man wirklich zu Chancen kommen sollte.

Pitroipa und Koulibaly bereiten Probleme

Die Mannschaft aus Burkina Faso spielte in einem recht klaren 4-2-3-1, auch hier orientierte sich der Zehner Alain Traoé durchaus nach vorne und auch hier marschierten die Außenverteidiger ziemlich nach vorne. Vor allem auf ihrer linken Seite entwickelten die Burkiner einiges an Druck, weil Paul Koulibaly extrem viel nach vorne machte und der kleine, wendige Jonathan Pitroipa mit seiner Schnelligkeit und seiner Technik den Angolanern einige Probleme bereitete.

Burkina Faso versuchte deutlich klarer als der Gegner, schnell in sich bietende Räume zu stoßen und versuchten sich daher immer wieder an schnellen Flankenwechseln. Miguel legte hier oftmals kein gutes Stellungsspiel an den Tag und Kaboré hätte mitunter viel Platz gehabt, technsiche Schwächen in der Ballannahme kosteten aber Zeit und so konnten auch die Burkiner ihre Angriffe kaum einmal fertig spielen. So neutralisierten sich die Teams in der ersten Hälfte: Angola hatte mehr Ballbesitz, die Burkiner versuchten die Räume besser auszunützen, aber heraus kam letztendlich kaum Nennenswertes.

Zwei Tore aus heiterem Himmel

Die zweite Hälfte begann mit einem Aussetzter ausgerechnet des offensiv so aktiven Koulibaly, der sich erst von Mateus austanzen ließ und dann nicht gut nachsetzte – der Flügelspieler von Sporting Braga nützte den Platz um zum etwas aus heiterem Himmel fallenden 1:0 einzuschießen. Die Strafe für Koulibaly, ihn sofort aus dem Spiel zu nehmen und statt seiner Panadeteguiri zu bringen, mutet etwas harsch an.

Die Angolaner fühlten sich mit der Führung sicher und hatten das Spiel im Griff, auch weil nun der Druck über die linke Seite ohne Koulibaly merklich nachließ. So brauchte es einen gelungenen Freistoß von Alain Traoré – und einen Torhüter, der eher das Mauer-Eck abdeckte als jenes, das er eigentlich bewachen sollte – um zum Ausgleich zu kommen. Auch der war nicht wirklich abzusehen.

Zweiter unverständlicher Wechsel

Dann nahm Burkina Fasos Teamchef Paulo Duarte einen eher seltsamen Wechsel vor: Statt Sechser Rouamba brachte er Stürmer Aristide Bancé. Was wohl als Signal gedacht war, das Führungstor anzugehen, entpuppte sich als eher schädlich für seine Mannschaft. Bancé wanderte ziemlich wirr am Feld umher, oft völlig unpassend zum Spielverlauf – mal stand er ganz vorne, dann wieder vor der eigenen Abwehr, mal kurbelte er auf der einen Seite, um kurz darauf auf der ganz anderen Spielfeldseite völlig ab vom Schuss zu stehen.

Nicht nur, dass seine Mannschaft einen ziemlich verwirrten Eindruck machte und die Ordnung im Mittelfeld komplett im Eimer war, nein, der frühere Mainzer mit den blond gefärbten Haaren vertendelte dann auch noch vor dem eigenen Strafraum den Ball an Angola-Stürmer Manucho, der aus 20 Metern abzog und zum 2:1 traf.

Burkina Faso packt die Brechstange aus

Erst jetzt war der starksige Bancé wirklich von Nutzen: Denn mit ihm vorne drin, und dort blieb er nun weitgehend, kann man die Brechstange in Form von langen Bällen mit realistischen Erfolgssaussichten auspacken. Bei Angola wurde die Formation nun etwas defensiver, weil mit Dédé ein defensivere Gegenspieler für Pitroipa und Panedeteguiri kam.

Doch auch, wenn die Angolaner auf fast schon beleidigend offensichtliche Art und Weise an der Uhr drehten, wirkten sie von der Grundordnung weiterhin deutlich gefestigter als die Burkiner, die mit ihren wütenden Angriffen nun natürlich die Schlussphase deutlich dominierten. Doch die Angolaner überlebten auch die aufgrund ihrer Spielverzögerungen durchaus angebrachten sechs Minuten Nachspielzeit und zitterten den 2:1-Sieg über die Zeit

Fazit: Angola hat kaum Ideen, nützt aber die Fehler aus

Letzlich sind die Mannschaften von ihrem Leistungspotential her auf einer Ebene anzusiedeln. Die Angolaner nützten zwei individuelle Abwehrfehler mit zwei sehenswerten Schüssen zu zwei Toren, die beide aber weitgehend aus dem Nichts fielen. Die Angolaner waren als Mannschaft kompakter, aber die Burkiner versuchten – zumindest bis zur Einwechslung von Bancé – mit gezielterem Zusammenspiel zum Erfolg zu kommen. Der Sieg für Angola war im Endeffekt natürlich eher glücklich, aber man muss ihnen zugestehen, dass sie zwei Fehler des Gegners eiskalt ausgenützt haben (wenn so schon selbst keine zündenden Ideen hatten) – und die Burkiner ihre Druckphase nicht in Zählbaren ummünzen konnten.

Weshalb sie nun wohl schon ein kleines Wunder brauchen, um ins Viertelfinale einzuziehen.

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Senegal fliegt auf die Nase! 1:2-Pleite gegen Sambia https://ballverliebt.eu/2012/01/22/can-1-tag-senegal-fliegt-auf-die-nase-12-pleite-gegen-sambia/ https://ballverliebt.eu/2012/01/22/can-1-tag-senegal-fliegt-auf-die-nase-12-pleite-gegen-sambia/#comments Sat, 21 Jan 2012 23:17:32 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=6498 Senegal fliegt auf die Nase! 1:2-Pleite gegen Sambia weiterlesen ]]> Geheimfavorit Senegal? Naja. Gegen den gefährlichen Außenseiter Sambia strauchelten die Senegalesen nicht nur, sie fielen der Länge nach auf die Nase. Weil es nach guten Umstellungen nur noch den Anschlusstreffer gab! Womit der Druck auf Senegal steigt, weil der nächste Gegner, Co-Gastgeber Äquatorialguinea, sein erstes Spiel gegen Libyen knapp gewonnen hat.

Senegal - Sambia 1:2

Senegal – Sambia 1:2 (0:2). 0-1 Mayuka 12′ / 0-2 Kalaba 21′ / 1-2 Ndoye 74′

Im Spiel der Senegalesen passte nicht viel zusammen. Einerseits agierte die Abwehrkette sehr hoch, andererseits fehlte aber weiter vorne jegliches Pressing und jedes Defensiv-Verständnis im Mittelfeld, um das auch ausnützen zu können, ohne permanent in die Gefahr zu Laufen, ausgekontert zu werden. Dann stand Moussa Sow als nomineller Rechtsaußen im 4-3-3 so hoch und so weit innen, dass es Sambia keinerlei Problem war, ihn aus dem Spiel zu nehmen, während Mamadou Niang auf der anderen Seite so tief stand und auch nicht einrückte, dass sein Linksverteidiger Mbengue auch kaum sinnvoll hinterlaufen konnte.

Sambia war’s nur recht

Den Sambiern war das alles nur recht. Ihr französischer Trainer Hervé Renard – unter dem es vor zwei Jahren schon ein sehr gutes Turnier gab und der vor Kurzem wieder zurückgeholt wurde – verpasste dem Team ein Konzept, das auf stark organisierter Defensive aufbaute und nach Ballgewinn überfallsartige Konter lief. Mit einem Wort: Die hohe Verteidigungslinie und der behäbige Spielaufbau der Senegalese spielte Sambia voll in die Hände.

Weil mit Nathan Sinkala und Rainford Kalaba das Duo im zentralen Mittelfeld des flachen 4-4-2 einen extrem guten Job machte, wenn es darum ging, dass allzu sehr auf das Zentrum konzentrierte Spiel der Senegalesen zu stören und dem Mittelfeld-Trio zwar nicht mit aggressivem Pressing, aber doch mit einigem Druck auf den Ballführenden die Zeit zu nehmen, sinnvoll aufzubauen. Und gleichzeitig provozierten sie Ballverluste, aus denen die Kapital schlagen konnten – das 1:0 nach einem Freistoß wurde so eingeleitet, das 2:0 fiel direkt aus einem schnellen Konter.

Senegal reagiert richtig

Amara Traoré, der senegalesische Teamchef, nahm schon nach einer halben Stunde den besonders schwachen Rémi Gomis rauf und brachte mit Dame Ndoye einen offensiveren Mann. Der Spieler vom FC Kopenhagen blieb zunächst bis zur Pause im Mittelfeld – er sollte dort direkteres und schnelleres Spiel nach vorne bringen, es ging aber immer noch zu viel durch die Mitte. Eben auch, weil sich Sow und Niang selbst ein wenig aus dem Spiel nahmen.

Für die zweite Hälfte stellte Traoré dann gröber um, und zwar de facto auf ein 4-2-4: Niang blieb in der Kabine, dafür kam Issiar Dia neu in die Mannschaft. Dia ging nach rechts, womit die Flanke dort endlich ordentlich besetzt war, Ndoye beackerte die linke Seite. Die Rolle von Moussa Sow blieb dafür etwas unklar – wohl auch ihm selbst. Zweite Spitze? Hoch stehende Nummer zehn? Oder doch weiter eher über rechts kommend, wo er mitunter Dia auf den Füßen stand?

Über die Flügel geht’s gut

So oder so: Senegal verlegte das Spiel nun endlich raus aus dem Zentrum, das Sambia in der ersten Hälfte unter Kontrolle gehabt hat, und versuchten, ihre Flügel im Rücken der sambischen Mittelfeld-Außen ins Spiel zu bringen. Dort konnten die Senegalesen ihre individuelle Überlegenheit viel besser ausspielen als im kompromisslos zugemachten Zentrum und sie diktierten das Spiel nun nach belieben.

Umso mehr, als Papiss Cissé für Sow neu in die Partie kam und sofort einen sehr gefährlichen Eindruck machte. Das Anschlusstor, dass Ndoye eine Viertelstunde vor Schluss gelang, war nur noch eine Frage der Zeit und die europäischen Fußball gewohnten Senegalesen hatten in der Schlussphase auch ganz deutliche Kräftevorteile. Wie K.o. Sambia war, zeigte sich bei einem äußerst halbherzig gespielten und letztlich leichtfertig verschlampten Konter kurz vor Schluss. Der aber nicht mehr machte, weil dem Senegal der Ausgleich, der verdient gewesen wäre, nicht mehr gelang.

Fazit: Das sind die zwei Viertelfinalisten

Was kann das Team aus dem Senegal also mitnehmen, wenn schon keine Punkte? Die Erkenntnis, dass mit der richtigen Umstellung und konsequentem Flügelspiel die Partie total unter Kontrolle gebracht werden konnte. Aber auch, dass der pomadige Halbgas-Fußball aus der ersten Hälfte, gepaart mit unglaublichen defensiven Nachlässigkeiten im Mittelfeld bestraft wird. Keine Frage, gegen die beiden verbleibenden Gruppengegner muss Senegal ohne Wenn und Aber den Viertelfinal-Einzug fixieren.

Weil aber auch Sambia klar über die beiden anderen Teams zu stellen und und nun die drei Punkte auf dem Konto hat, könnte diese Niederlage für Senegal noch sehr teuer werden, weil es nun im Viertelfinale höchstwahrscheinlich gegen die Ivorer geht. Bei den Sambiern muss sich in den verbleibenden Gruppenspielen zeigen, wie gut das Team ein Spiel selbst aufziehen kann. Denn hier mussten sie das nicht tun und Verteidigen und auf Konter spielen, das wurde nun sehr deutlich, kann der Viertelfinalist von vor zwei Jahren ganz vorzüglich.

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Äquatorialguinea – Libyen 1:0 (0:0). 1-0 Balboa 87′

Davor gab’s schon das Eröffnungsspiel dieses Afrika-Cups: Mit Co-Gastgeber Äquatorialguinea und Libyen trafen die beiden Gruppen-Außenseiter aufeinander. Viel Schönes gab’s beim 1:0-Sieg der Heimischen aber nicht zu sehen. Im Gegenteil: Die beiden Teams zeigten das wahrscheinlich schlechteste Spiel des ganzen Turniers. Hoffenlich.

Äquatorialguinea - Libyen 1:0

Die Gastgeber, bei denen erst zwei Wochen vor dem Turnier mit Gilson Paulo ein neuer Teamchef installiert worden war, traten in einem 4-2-3-1 an, das aber auf den Außenpositionen sehr unterschiedlich interpretiert wurde: Während Randy Iyanga auf der linken Seite viel Wirbel machte und immer wieder auch mit guter Technik zur Grundlinie durchging, rückte Portugal-Legionär Balboa auf der rechten Seite immer wieder weit ein.

Das erlaubte Rabea Akoubaker, dem libyschen Linksverteidiger, vor allem in der Anfangsphase, weit nach vorne aufzurücken und Ahmed Saad Osman, der seinerseits vorne früh nach innen rückte, zu unterstützen. Gerade über diese linke Seite dominierten die Libyer das Spiel zunächst.

Die „Ritter vom Mittelmeer“, von denen einige selbst im Krieg kämpften und deren Qualifikation angesichts der Umstände eine unglaubliche Sensation ist, konnten ihren Schwung aber nicht mitnehmen. Nach etwa einer Viertelstunde attackierten die Äquatoguineaner früher, versuchten sich an schnellem Spiel nach vorne und kamen so auch zu guten Chancen – einem Pfostenschuss und einem Tor, das wegen (vermeintlichem?) Abseits aber nicht gegeben wurde.

Niveau sinkt

Je länger die erste Halbzeit ging, desto weiter sank aber das Niveau in den Keller. Iyanga auf der linken Seite gewann zwar viele Zweikämpfe, seine Zuspiele waren aber eine Katastrophe; die Außenverteidiger rückten immer weniger auf (bei den Gastgebern machten sie das ohnehin nie, die Libyer wurden immer vorsichtiger), und in der Mitte standen sich praktisch alle auf den Füßen und keiner schaffte es, öffnende Pässe auch an den Mann zu bringen.

Zudem war das Tempo äußerst überschaubar und bei beiden Teams nicht wirklich eine Strategie erkennbar, an die sich die Teams hielten. Das änderte sich auch in der zweiten Hälfte nicht, nachdem Libyen brasilianischer Teamchef Marcos Paqueta von einem Hybrid aus 4-1-4-1 und 4-2-3-1 auf ein recht klares 4-2-3-1 umstellte, indem er Esnani zurückbeorderte. So war Balboa besser unter Kontrolle und das Spiel verlor sich ohne Linie endgültig in einem eher planlosen Mittelfeldgeplänkel.

Später Siegtreffer

Dass es am Ende doch die Gastgeber waren, die die Oberhand behielten, liegt daran, dass sie dennoch die leicht höhere Kreativität an den Tag legten und in der 87. Minute ein feiner Lochpass den genau rechtzeitig in den freien Raum hinter der erstaunlich weit aufgerückten libyschen Abwehr gestarteten Balboa fand und jener Spieler, der sich bei Real und Benfica nicht durchsetzen konnte und nun beim Portugiesischen Mittelständler Beira-Mar spielt, cool abschloss. Kurz danach schoss der eingewechselte Ekedo sogar nochmal an die Latte.

So holt Co-Gastgeber Äquatorialguinea in einem alles andere als hochklassigen Spiel einen nicht unverdienten Sieg, weil man sich trotz einer überschauberen Leistung, was Tempo, Strategie und Zusammenspiel angeht, dennoch als geradlinigere Mannschaft präsentierte. Für einen Viertelfinaleinzug reicht es so aber nicht.

(phe)

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Swansea passt mehr als Arsenal – und gewinnt über die Effizienz https://ballverliebt.eu/2012/01/15/swansea-passt-schoner-als-arsenal-und-gewinnt/ https://ballverliebt.eu/2012/01/15/swansea-passt-schoner-als-arsenal-und-gewinnt/#comments Sun, 15 Jan 2012 21:21:04 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=6358 Swansea passt mehr als Arsenal – und gewinnt über die Effizienz weiterlesen ]]> Kürzlich posteten wir auf unserer Facebook-Pinnwand eine Statistik zu den Passerfolgsquoten von Spielern in europäischen Top-Ligen. Dort war ganz erstaunliches zu sehen. Drei von den besten 20 Spielern stammten nämlich aus der Mannschaft von Swansea City – einem Aufsteiger in die Premier League. Obwohl aufmerksame Beobachter schon die ganze Saison über das feine Spiel der Waliser beobachten konnte, rief das doch nach einer Analyse. Und dann stand da ja noch der Klassiker gegen den langjährigen englischen Schönkick-Primus Arsenal bevor. Dass der im Liberty Stadium vor über 20.000 zufriedenen Fans dann unterhaltsam eines auf den Deckel bekam, macht eine nähere Betrachtung von Swansea noch empfehlenswerter.

Swansea - Arsenal 3:2

Swansea trat zuhause – wo sie in dieser Saison bisher nur gegen Manchester United verloren haben – mit einem 4-2-3-1 auf. Die Mannschaft kam in gewohnter Besetzung aufs Feld, vier Spieler (Caulker, Allen, Sinclair, Vorm) durften sich im Cup etwas ausruhen und kehrten nun wieder zurück.

Arsenal tanzte hingegen eher mit einem arg ungewollten 4-1-4-1/4-3-3 an. Song (der zum Glück der Gunners als Kameruner nicht zum Africa Cup muss) mimte den Absicherer hinter Ramsey, neben dem in der Mitte Benayoun den verletzten Fabregas-Ersatz Arteta ersetzte. Wilshere ist ebenso immer noch verletzt wie vier Außenverteidiger, was dem jungen Miquel auf der linken Verteidigerposition seinen ersten PL-Einsatz von Beginn weg verschaffte und Trainer Arsene Wenger rechts den Schweizer Djourou aufdrängte. Weil mit Gervino eben doch jemand aus der Startelf beim Africa Cup war, fing vor ihm der komplett außer Form befindliche Arshavin an. Kurzzeit-Neuzugang Henry musste trotz seines vielumjubelten Comeback-Tores im FA Cup gegen Leeds vorerst auf der Bank Platz nehmen. Top-Torschütze Van Persie bekam wie erwartet den Vorzug. Mit dem aufgestellten Mertesacker und dem auf der Bank sitzenden Rosicky waren zwei Spieler im Kader jüngst etwas kränklich. Die Personaldecke bei Arsenal ist also gehörig ausgedünnt.

Guter Start für Arsenal

Für Arsenal begann dann trotzdem alles wie gewollt. Mit viel Druck störten die Gunners den Spielaufbau von Swansea, sodass diese den Ball kaum in ihren Reihen halten konnten. Diese wiederum schafften es nach nach knapp 4 Minuten zum ersten Mal nicht, Druck auf das defensive Mittelfeld von Arsenal auszuüben. Ramsey ging mit Platz einige Meter, spielte horizontal zu Song, der auf den in die Mitte gerückten Arshavin weiterleitete und der Russe lieferte die perfekte Steilvorlage für Van Persie. Mit dessen Coolness war dann fast zu rechnen und so stand es 1:0 für die Gäste.

Nach etwa 10 Minuten kam bei Swansea die Sicherheit im Ballbesitz zurück. Dafür gibt es zwei Dreh- und Angelpunkte: Von hinten den technisch beschlagenen Britton, der sich schonmal zwischen die Verteidiger zurückfallen lässt, um den Außenverteidigern das Aufrücken zu ermöglichen und gegebenenfalls selbst den Angriff einzuleiten. Arsenal unterband das aber mit zwei Maßnahmen recht geschickt. Einerseits passte Ramsey verstärkt auf Britton auf, andererseits stellte sich Van Persie gerne in die Zone, in die sich Britton zu diesem Zweck gerne bewegt (dasselbe machte Graham auf der anderen Seite). Dieses Feature des Swansey-Spiels kam also eher selten zum Einsatz, weshalb Innenverteidiger Williams häufig den Aufbau übernahm. Etwas weiter vorne im Zentrum ist Allen der Spielmacher – oft anspielbar, sicher am Ball und immer für ein flottes Kurzpassspiel zu gewinnen. Das gelang ihm auch unter den wachsamen Augen von Gegenspieler Song ganz gut.

Zwei Zentren und ein umtriebiger Helfer im Swansea-Mittelfeld

Zwischen Britton und Allen tut Agustien seinen Dienst. Er kommt deutlich seltener zum Ball, schafft aber Räume (oder stellt sie zu) und macht defensiv viel Arbeit. Außerdem ist sein Spiel, wenn er an den Ball kommt, wesentlich vertikaler ausgerichtet. Er verbindet Defensive und Offensive im Zentrum. Die beiden anderen Spieler leiten die Bälle hingegen gerne an die Außenbahnen weiter, wo Dyer (der von rechts mehr zur Mitte tendiert) und Sinclair (der links öfter die Flanke sucht) oder die Außenverteidiger Taylor und Rangel dann Dampf machen. Bis zu den Flanken gelang Swansea das Spiel über die Außenbahnen auch gut – allerdings kamen sehr wenige Bälle dann auch im Strafraum bei Graham an. Das starke Passspiel und die Überlegenheit im Ballbesitz wurde vorerst selten bis gar in Chancen umgewandelt.

Das ist allerdings ein Problem, das beide Mannschaften kennen. Swansea ist zwar eine der Mannschaften mit den meisten Pässen der Liga, allerdings absolutes Schlusslicht, wenn es um das Angriffsdrittel geht, in dem nur etwa 20% der Pässe stattfinden. Arsenal ist in dieser Statistik die zweitschwächste Mannschaft mit etwa 28%. Das bedeutet natürlich wegen der insgesamt hohen Passzahl nicht automatisch, dass die Mannschaften seltener zu Chancen kommen als andere Teams, aber lässt erkennen, dass die Ballbesitz-Überlegenheit eben dort gewonnen wird, wo man für den Gegner nicht unmittelbar gefährlich werden kann.

Zu wenig Bälle in der entscheidenden Zone

In diesem Spiel feuerten die Waliser in der ersten Hälfte nur einmal einen Schuss innerhalb des Strafraums ab und auch sonst nur zwei, die ihr Ziel nicht fanden. Nach einem eher schmeichelhaften Elfmeterpfiff in der 16. Minute (als Dyer nach einer Drehung im Strafraum Ramsey mit der Fußsohle aufs Schienbein sprang und darüber stolperte) konnte Sinclair für seine Mannschaft aber trotzdem augleichen. Arsenal war zwar was den Zug zum Tor betraf ebenfalls nicht überragend, aber doch deutlich zielgerichteter. Fünf Schüsse innerhalb des Strafraums, einer davon im Tor, einer bei dem Van Persie fast sein Tor wiederholt hätte und ein auf der Linie von einem Spieler geklärter Versuch von Ramsey waren darunter die besten Möglichkeiten.

Swansea - Arsenal: Passspiel nach 1. und 2. Hälfte

Anzumerken ist allerdings, dass durch den Druck den beide Mannschaften vorrangig ab dem Mittelfeld ausübten auch die üblichen Passerfolgsraten der Teams nicht ganz erreicht werden konnten. Swansea-Trainer Brendan Rodgers (der übrigens bei Chelsea unter Mourinho angeworben und zum Reservetrainer gemacht wurde) wechselte zur Pause Sigurdsson für Agustien ein. Offensichtlich wollte Rodgers die Struktur des Spiels verändern und Britton besser nach vorne bringen, denn Sigurdssons Kurzpassspiel war eher horizontal ausgerichtet und in Agustiens Leistung prinzipiell nicht viel Falsches zu erkennen. Allgemein veränderte sich das Swansea-Angriffsmuster. Spielten sie vor der Pause noch viele steile Pässe die Seitenlinien hinab um dann mit fast allen Hereingaben zu scheitern, waren nun mehr flache Bälle von der Strafraumhöhe zur Mitte zu beobachten. So sollte man in mehr Schusspositionen kommen.

Trotzdem muss man auch für die zweite Hälfte attestieren, dass Swansea nicht in der Gefahrenzone zum Abschluss kam, weil die Arsenal-Defensive hielt. Nur zweimal gelang es einem Stürmer im Strafraum zu schießen – beide Male klingete es dann allerdings auch. In der 57. Minute nahm man dem sonst guten Waliser Ramsey in dessen Vorwärtsbewegung den Ball ab und erwischte mit einem Sprint von Allen Arsenal auf dem falschen Fuß. Der stark spielende Dyer wurde perfekt eingesetzt und ließ Keeper Szczesny mit seinem Abschluss keine Chance. Er stellte auf 2:1.

Arsenal reagiert gut …

Wenger reagierte mit der Hereinnahme von Henry für Arshavin und brachte außerdem Rosicky für Benayoun (63.). Damit wechselte Wenger dann doch wieder recht deutlich in ein 4-2-3-1 System, da Rosicky die Rolle in der Mitte etwas tiefer anlegte und Ramsey dafür höher nachdrückte bzw. mehr Freiheiten bekam. . Henry kam von der Seite zur Untersützung von Van Persie, aber das hatte auch der defensiv etwas schlampige Arshavin schon getan. Das zeigte Wirkung. Die Gunners kamen in dieser Formation mit ihrem Passspiel gleich merkbar besser zurecht, obwohl das Pressing von Swansea vorerst nicht nachließ. Vor allem aber brachte man selbst die Gastgeber wieder besser unter Druck.

Nach einigen wirklich guten Minuten der Londoner folgte dann auch der Ausgleichstreffer. Rangel wurde dazu genötigt, einen Ball einfach mal hoch vor in die Mitte zu schlagen – Djourou fing diese Flanke ab, machte ein paar Meter und sah dann Walcott. Der Pass ging durch eine von Williams vernachlässigte Zone, der sich zu stark an Van Persie orientierte. Caulker rückte nicht mit auf und hob das Abseits auf, Walcott blieb vor Vorm ruhig um stellte auf 2:2 (68.).

… aber patzt wieder in der Vorwärtsbewegung

Noch während die Wiederholungen den jubelnden englischen Teamspieler zeigten, stellte Swansea aber bereits wieder die Führung her. Ein Fehlpass von Henry verschaffte Sigurdsson gerade genug Zeit um aufzusehen und einen Steilpass auf Graham zu spielen. Der entblößte die hohe Abwehrlinie der Gunners, enteilte Koscielny und schob den Ball ins lange Eck. Es sollte der letzte Torschuss von Swansea in diesem Spiel sein.

Arsenal warf alles nach vorne. Koscielny ging immer wieder mit in den Angriff, Wenger nahm noch Mertesacker raus um Oxlaide-Chamberlain für die linke Außenbahn zu bringen (nachdem der Deutsche eine Chance nach einem Eckball kläglich versaute). Die Londoner hatten in der zweiten Hälfte bei ihren 10 Versuchen innerhalb des Strafraum aber vor allem das Problem, dass nur viermal davon das Tor getroffen wurde – dreimal war Vorm zur Stelle. Ein Henry-Kopfball wurde über das Tor abgefälscht, einer von Ramsey war nicht platziert genug, Rosickys schwieriger Volley ging über das Tor, bei einem Schuss von Rosicky ließ Vorm zwar den Ball aus, aber Koscielny brachte den Nachschuss nicht an.

Fazit

Swansea durfte einen Sieg feiern, den man einem Underdog in dieser Form absolut gönnen kann, wenn man auch über das Wort „verdient“ ein bisschen streiten könnte. Verantwortlich für die drei Punkte war bei einer durchaus ansprechenden Leistung vor allem die Kaltblütigkeit vor dem Tor und das Glück des zweifelhaften Elfmeters zum Ausgleich. Neben dem zwei von drei wirklichen Schussmöglichkeiten dann auch gleich tatsächlich ins Tor – beide Male konnte Swansea aber nicht das eigene Aufbauspiel verantwortlich machen, sondern nützte schnelle Gegenstöße nach einem Arsenal-Ballverlust. Mittlerweile haben die Waliser sich schon einen netten Polster von neun Punkten auf die Abstiegsplätze erarbeitet, um aber wirklich nichts mit dem Kampf um den Klassenerhalt zu tun zu bekommen, werden sie ihr hochwertiges Passspiel aber noch effektiver gestalten müssen. Von ihren 423 gelungenen Pässen fanden auch am Sonntag wieder nur 18% im Angriffsdrittel des Feldes statt, und nicht immer ist der Sturm so effizient in der Chancenverwertung – nur vier Teams treffen bisher seltener.

Die Gunners (34% ihrer Pässe im Angriffsdrittel) haben kurioserweise als erstes Team zwei Tore in Swansea erzielt. Sie hätten durchaus noch weitere Chancen vorgefunden und verlieren trotzdem Boden auf die Spitze. Sie machen ihrerseits – wenn in zugegeben stark ersatzgeschwächter Form – einfach zu viele Fehler und verlieren öfter als jedes andere Spitzenteam noch nach eigener Führung. Die Mannschaft kann über die beiden Not-Außenverteidiger überhaupt keinen Druck erzeugen. Das Ziel (die Qualifikation für die Champions League) ist zwar noch lange nicht außer Reichweite, dass viele fehlende Spieler aber erst im Laufe des Februars wieder zurückkehren können, könnte für die Gunners noch zum Problem werden. (tsc)

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