Zellhofer – Ballverliebt https://ballverliebt.eu Fußball. Fußball. Fußball. Thu, 03 Jul 2008 10:07:57 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.7.2 Zellhofer hätte es wissen müssen https://ballverliebt.eu/2008/07/03/zellhofer-hatte-es-wissen-mussen/ https://ballverliebt.eu/2008/07/03/zellhofer-hatte-es-wissen-mussen/#respond Thu, 03 Jul 2008 09:59:44 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=243 Zellhofer hätte es wissen müssen weiterlesen ]]> Georg Zellhofer ist also nicht mehr Trainer in Ried. Nach nur wenigen Wochen im Amt, ohne ein einziges Bewerbsspiel als Verantwortlicher auf der Bank gesessen zu haben. Die Kadergestaltung war ihm nicht gut genug. Zwar kokketierte Zellhofer schon länger damit, aber im Grunde hätte er es von Anfang an wissen müssen.

Denn es ist ein bekannter Umstand, dass Ried das kleinste Budget aller zehn Bundesliga-Vereine hat. Es ist auch ein bekannter Umstand, dass die alte Mannschaft, wie sie sich in der abgelaufenen Saison präsentierte, nicht funktioniert hat. Es ist daher durchaus zu begrüßen, dass sich weite Teile dieser Mannschaft (nämlich sieben der 11 Stammspieler) verabschieden, schließlich sind einige davon durchaus mit dem schwachen Abschneiden der vergangenen Saison ursächlich in Verbingung zu bringen – ich rede hier von Akagündüz (der sich von Manager Hagmayr jedes Jahr aufs Neue den Kopf verdrehen lässt), von Ernst Dospel (der viel kassierte, aber wenig zeigte), Jürgen Pichorner, von Christoph Jank und Tomasz Rzasa (die über den Zenit hinaus sind), von Hans-Peter Berger (der mit seinem Über-Ehrgeiz kaum zum positiven Klima in der Mannschaft beigetragen hat). Von all den Abgängen wird wohl nur der von Harun Erbek wirklich schmerzen, und dass er nicht zu halten sein wird (dürfen), ist objektiven Beobachtern klar.

Aber: Thomas Gebauer ist ein gleichwertiger Ersatz für Hans-Peter Berger im Tor, Burgstaller ist um nichts schlechter als Jank, Stefan Lexa hat jede Menge Erfahung, Andi Bammer traf in der RedZac-Liga nach Belieben und neigt nicht mehr zur Überheblichkeit. Was der ehemalige Stuttgart-Junior Denis Berger kann, wie sich der Pole Strak einfügt, gut, dass sind Unbekannte. Und die Verletzung von Flo Mader ist Pech, dafür kann der Verein nix. Hinzu kommt, dass es eine handvoll Vereine gibt, die auch nicht besser dastehen als Ried. Hier sei Kapfenberg genannt; Kärnten, Altach und Mattersburg sind auch nicht alle außerhalb der Rieder Schlagdistanz. Die Chance auf den Klassenerhalt ist also absolut gegeben. Und dass es um nichts anderes als diesen geht, wusste Zellhofer vorher schon.

Also warum der Rückzug? Das kann zweierlei Gründe haben. Zum einen, dass Zellhofer seine Zeit in Pasching und seine Engagements bei Rapid und Austria (so erfolglos diese auch waren), zu Kopf gestiegen sind. Obwohl in Wien gescheitert, ist er sich für den Abstiegskampf zu schade. Oder, zweite Möglichkeit: Seine verunglückten Abstecher nach Wien haben seinen Glauben in sich selbst beschädigt, sodass er sich ein Erreichen der Ziele in Ried (die sich ja ohnehin nur knapp über der Grasnabe bewegen) nicht zutraut. Das käme einer sportlichen Bankrotterklärung Zellhofers gleich.

Für Ried gilt es nun, die positiven Dinge aus der Geschichte zu ziehen. Mit Gerhard Schweitzer wird nun ein Trainer übernehmen, der schon in der Bundesliga gearbeitet hat, und der vor allem aus seiner Zeit im Jugendbereich des ÖFB die jungen Spieler gut kennt und einen besseren Draht zu diesen haben dürfte, als Zellhofer – der dafür bekannt ist, Spieler unter 26 Jahren nur im äußersten Notfall einzusetzen. Außerdem ist der freiwillige Abgang Zellhofers die billigste Variante, von ihm loszukommen. Denn wenn ein Trainer schon mit deutlichem Widerwillen eine solche Aufgabe angeht, hätte ohnehin nichts Gescheites dabei herauskommen können. So spart man sich wenigstens die Abfindung.

Auf dem Boden bleiben, hart arbeiten, und den Abstiegskampf, der sich kaum vermeiden wird lassen, annehmen: Das ist der Schlüssel zum Erfolg im Innviertel. Wenn nicht die große Panik ausbricht, wenn man am Tabellenende steht, ist Ried ein Klassenerhalt sicher zuzutrauen. Gerade weil Zellhofer nicht der Trainer sein wird.

(phe)

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Zu viele Spiele? Blödsinn! https://ballverliebt.eu/2007/12/02/zu-viele-spiele-blodsinn/ https://ballverliebt.eu/2007/12/02/zu-viele-spiele-blodsinn/#respond Sun, 02 Dec 2007 16:49:02 +0000 http://ballverliebt.wordpress.com/2007/12/02/zu-viele-spiele-blodsinn/ Zu viele Spiele? Blödsinn! weiterlesen ]]> Mir kommt jedes Mal das Grausen, wenn bei schwachen Leistungen (aktuell ganz gerne bei der Austria gesehen) gejammert wird, was die armen Hunde nicht für ein unglaubliches Pensum haben ableisten müssen, seit der letzten Sommer-„Pause“.

Abgesehen davon, dass ohnehin die Sinnfrage gestellt werden muss, bezügich einer 10er-Liga (erstens) mit 36 Spieltagen, und einem Saisonstart Mitte Juli (zweitens), ist das Argument mit den ach so vielen Spielen nichts anderes als hanebüchener Schwachsinn. Der arme Sanel Kuljic hat in den letzten sechs Monaten also 32 Spiele absolviert. Mir kommen die Tränen! In den vergangenen 12 Monaten hat beispielsweise ein Steven Gerrard 73 (in Worten: Dreiundsiebzig) Spiele absolviert – Liga, Europacup, FA-Cup, Ligacup, Länderspiele. Und zwar keinen Kuljic-Standfußball ur-österreichischer Prägung, sondern 90 Minuten Vollgas. Und er beschwert sich nicht nur nicht, er bringt sogar dennoch seine Leistung.

Anderes Beispiel: Eishockey. In der österreichischen Eishockeyliga gab es seit Mitte September 27 Spiele zu absolvieren – in zweieinhalb Monaten. Verglichen mit den um die 30 Spielen der Fußball-Teamkicker in den letzten fünf Monaten… ja. Freitag, Sonntag, Dienstag – jede Woche. Und im Eishockey geht es nicht so bewegungsarm zu, wie im heimischen Fußball. Warum beschwert sich wohl da keiner über zu viele Spiele? Weil es nicht zu viele Spiele sind. In den USA sind es noch mehr, und da sind die Reisewege auch einer Spur länger.

Und um den Kreis zur Austria (und den offensichtlichen Jugendfeind Zellhofer) zu schließen: Da spielte in Ried nun Rubin Okotie nicht, weil der zuletzt einmal durchgespielt, und einmal 70 Minuten gespielt hatte. Den armen Burschen kann man doch nicht überfordern…! Fürchterlich. Hier fällt auf: Zellhofer hatte in Pasching die älteste Mannschaft der Liga und weigerte sich standhaft, den nachweislich talentierten Burschen aus dem Nachwuchs die Chance zu geben. Bei Rapid kam ein Ümit Korkmaz kaum auf Einsätze, dafür so vielversprechende Jungtalente wie Peter Hlinka und Radek Bejbl. Und wäre ihm bei der Austria nicht der liebe Onkel aus Kanada im Genick, ich bin mir sicher, er würde mit Freuden auf Okotie und Schiemer verzichten und dafür Lafata und Troyanski spielen lassen.

War das polemisch? Vielleicht. Vielleicht aber auch nicht zu unrecht.

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