WM-Qualifikation – Ballverliebt https://ballverliebt.eu Fußball. Fußball. Fußball. Fri, 18 Dec 2020 09:54:48 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.7.2 Noch zwei Jahre: So läuft die WM-Quali für 2022 https://ballverliebt.eu/2020/12/18/wm-2022-qatar-qualifikation-weltweit-katar/ https://ballverliebt.eu/2020/12/18/wm-2022-qatar-qualifikation-weltweit-katar/#respond Fri, 18 Dec 2020 09:47:43 +0000 https://ballverliebt.eu/?p=17337 Noch zwei Jahre: So läuft die WM-Quali für 2022 weiterlesen ]]> Am 18. Dezember 2022 wird im Stadion von Lusail, einem Vorort von Katars Hauptstadt Doha, im WM-Endspiel der Weltmeister ermittelt. Nun, exakt zwei Jahre vorher, nimmt die Qualifikation dafür Formen an – coronabedingt etwas später als vorgesehen und mancherorts auch mit einem veränderten Modus.

Hier ein Rundblick, wie es in der Qualifikation für die letzte mit 32 Teams ausgetragene WM in zwei Jahren aussieht.

Europa (13 Teams)

Kontinentalmeister: Portugal (2016, Finale gegen Frankreich)
2018 dabei: Belgien, Dänemark, Deutschland, England, Frankreich, Island, Kroatien, Polen, Portugal, Russland (Gastgeber), Schweden, Schweiz, Serbien, Spanien

Modus: Zehn Gruppen zu je fünf bzw. sechs Teams, die Gruppensieger sind fix qualifiziert. Die zehn Zweiten sowie die zwei besten verbleibenden Nations-League-Gruppenieger spielen in zwei K.o.-Runden um die drei verbleibenden Plätze.

Kalender: Mit zwei Dreifach-Spieltagen (März und September 2021) sowie zwei Doppel-Spieltagen (Oktober und November 2021) werden die Gruppen durchgepeitscht. Die Playoffs finden im März 2022 statt und werden nicht in Hin- und Rückspielen ausgetragen, sondern in jeweils nur einem Spiel entschieden.

Zu beachten: Die Doping-Sperre für Russland für Weltmeisterschaften und Olympische Spiele wurde zwar halbiert, die WM 2022 fällt aber aller Voraussicht nach noch in den Zeitraum der Sperre. Demnach ist sich Russland als solches für das Turnier in Katar disqualifiziert. Sehr wohl theoretisch möglich ist aber ein Antreten als Mannschaft unter neutraler Fahne, wie das etwa bei Olympia in Pyeongchang 2018 der Fall war.

Hinweis: Die für Sommer 2020 angesetzte EM in zwölf über den ganzen Kontinent verstreuten Städten wurde um exakt ein Jahr verschoben.

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Südamerika (4 oder 5 Teams)

Kontinentalmeister: Brasilien (2019, Finale gegen Peru)
2018 dabei: Argentinien, Brasilien, Kolumbien, Peru, Uruguay

Modus: Wie üblich treten alle 10 Teams in einer großen Gruppe gegeneinander an. Die Top-4 nach 18 Spieltagen fahren zur WM, der Fünfte spielt im interkontinentalen Playoff.

Kalender: Vor zwei Monaten wurde mit Geisterspielen die Gruppe eröffnet, zwei Doppelspieltage sind bisher absolviert. Im Jahr 2021 werden fünf Doppelspieltage absolviert (März, Juni, September, Oktober, November), Ende Jänner bzw. Ende März 2022 folgen die letzten vier Spieltage.

Zu beachten: Die großen Duelle zwischen Brasilien und Argentinien steigen im März 2021 bzw. Jänner 2022, so wie sich die Dinge bisher entwickeln, dürften diese aber der Kampf um die Plätze vier und fünf keine allzu große Rolle spielen.

Hinweis: Die für Sommer 2020 angesetzte Copa América in Argentinien und Kolumbien wurde, parallel zur EM, um exakt ein Jahr verschoben. Katar und Australien sind diesmal die beiden Gast-Teilnehmer.

Nord- und Mittelamerika (3 oder 4 Teams)

Kontinentalmeister: Mexiko (2019, Finale gegen die USA)
2018 dabei: Costa Rica, Mexiko, Panama

Modus: Die 30 schwächeren Teams spielen eine Vorrunde mit 6 Gruppen zu je 5 Teams. Die in einem Einzeldurchgang (ohne Hin- und Rückspiele!) ermittelten Gruppensieger spielen in K.o.-Duellen um die Teilnahme der Finalrunde mit acht Teams (für diese sind Mexiko, USA, Costa Rica, Jamaika und Honduras gesetzt). Diese wird normal mit Hin- und Rückrunde gespielt, die Top-3 sind für die WM qualifiziert, der Vierte spielt im interkontinentalen Playoff.

Kalender: Die Vorrunden-Gruppen werden im März bzw. Juni 2021 absolviert, direkt im Anschluss folgen ebenso im Juni 2021 die Entscheidungsspiele um den Finalrunden-Einzug. Diese Finalrunde wird mit vier Dreifach-Spieltagen und einem Doppel-Spieltag von September 2021 bis März 2022 stattfinden.

Zu beachten: Nach dem peinlichen Scheitern in der WM-Quali für 2018 wurde in den USA ein radikaler Generationswechsel vollzogen, es sind kaum noch eine Handvoll Spieler mit mehr als 25 Länderspiel-Einsätzen übrig.

Hinweis: Ursprünglich wollte die CONCACAF die zuvor übliche Finalrunde mit sechs Teams zu Beginn absolvieren (die Besetzung dieser sollte über das FIFA-Ranking erfolgen) und allen anderen lediglich nur das Recht einräumen, einen eigenen Cup zu absolvieren, dessen Sieger gegen den Finalrunden-Vierten ein K.o.-Duell um einen Platz im internationalen Playoff absolvieren sollte. Da durch Corona das ganze Jahr 2020 (und damit sechs der zehn geplanten Toprunden-Spieltage sowie die komplette Gruppenphase der Lower-Seeds) ins Wasser fiel, wurde diese Idee zumindest für 2022 gestrichen

Afrika (5 Teams)

Kontinentalmeister: Algerien (2019, Finale gegen Senegal)
2018 dabei: Ägypten, Marokko, Nigeria, Tunesien, Senegal

Modus: Zunächst spielten die schwächsten 28 Teams in K.o.-Duellen um 14 Plätze in der Hauptrunde. In dieser gibt es 10 Gruppen zu je 4 Teams. Die zehn Gruppensieger spielen dann wiederum in fünf K.o.-Duellen um die fünf WM-Tickets.

Kalender: Die sechs Spieltage der Hauptrunde werden von Mai bis Oktober 2021 ausgetragen, die entscheidenden Playoffs sind für November 2021 angesetzt.

Zu beachten: Die meisten Gruppen sehen relativ klar aus, mit einem deutlich zu favorisierenden Team. Ausnahmen bilden hierbei die Gruppe mit Kamerun und Côte d’Ivoire und jene mit Ghana und Südafrika, die jeweils zwei namhafte Teams beinhalten, sowie jene mit Mali und dem aufstrebenden Uganda.

Hinweis: Der für Jänner 2021 angesetzte Afrikacup in Kamerun ist um ein Jahr verschoben worden. Die coronabedingt unterbrochene Qualifikation für dieses Turnier wird im März 2021, vor Beginn der WM-Quali-Hauptrunde, vollendet.

Asien (4 oder 5 Teams)

Kontinentalmeister: Katar (2019, Finale gegen Japan)
2018 dabei: Australien, Iran, Japan, Saudi-Arabien, Südkorea

Modus: Nach einer K.o.-Vorrunde der 12 schwächsten Teams wird derzeit eine Zwischenrunde mit acht Gruppen zu je fünf Teams absolviert. Die Gruppensieger und die vier besten Zweiten erreichen die Finalrunde mit zwei Gruppen zu je sechs Teams. Die Sieger und Zweiten dieser beiden Gruppen qualifizieren sich für die WM, die beiden Dritten spielen um einen Platz im interkontinentalen Playoff.

Hinweis: Da diese Zwischenrunde auch als Qualifikation für den nächsten Asien-Cup dient, spielt WM-Gastgeber Katar mit – in der Finalrunde, die nur für die WM-Quali herangezogen wird, nicht. Sollte sich Katar sportlich für die Finalrunde qualifizieren (wonach es aussieht), würde der fünfbeste Zweite stattdessen nachrücken.

Kalender: Die Zwischenrunde hat im September 2019 begonnen und steht coronabedingt seit einem Jahr still. Im März und Juni wird die Zwischenrunde beendet, die Finalrunde ist für den Zeitraum von September 2021 bis März 2022 angesetzt. Das Duell der Gruppendritten wird, weil die Zeit ausgeht, in nur einem Spiel im Juni 2022 unmittelbar vor dem interkontinentalen Playoff ausgetragen.

Zu beachten: Große Namen wie vor allem China (mit der finanzkräftigen Liga) und der Iran (der mit Persepolis Teheran einen Asien-CL-Finalisten stellt) haben sich im Herbst 2019 schon ziemlichen Druck erspielt, auch Südkorea und Saudi-Arabien haben schon zweimal Punkte gelassen. Sie alle sollten es noch schaffen, zumindest als Zweite durchzukommen

Ozeanien (0 oder 1 Team)

Kontinentalmeister: Neuseeland (2016, Finale gegen Papua-Neuguinea)
2018 dabei: keiner (Neuseeland im Playoff gegen Peru gescheitert)

Modus: Die 11 Teams werden in zwei Gruppen gelost, die in einem einzelnen Durchgang jeweils an einem zentalisierten Austratungsort gespielt werden. Die Top-2 jeder Gruppe kommen in die K.o.-Phase mit Halbfinale und Finale, wo jeweils in Hin- und Rückspiel der Teilnehmer am interkontinentalen Playoff ermittelt wird.

Teilnehmer: Neuseeland, Salomonen, Neukaledonien, Tahiti, Fidschi, Vanuatu, Papua Neuguinea, US-Samoa, Westsamoa, Tonga, Cook-Inseln. Datum für die Auslosung steht noch nicht fest.

Kalender: Die beiden Gruppen werden werden im Juni 2021 gespielt, die beiden K.o.-Runden im September bzw. Oktober 2021.

Hinweis: Die coronabedingte ersatzlose Streichung des OFC-Cups, der üblicherweise Teil des Quali-Prozesses ist, machte eine Änderung des Modus notwendig. Bei diesem Kontinental-Bewerb nehmen normalerweise acht Teams teil, weswegen die OFC-Cup-2020/WM-2022-Quali ursprünglich mit der Qualifikations-Runde der vier schwächsten Teams starten hätte sollen.

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Die (fast) weltweite WM-Quali und der ÖFB-Sportdirektor https://ballverliebt.eu/2017/10/05/die-fast-weltweite-wm-quali-und-der-oefb-sportdirektor/ https://ballverliebt.eu/2017/10/05/die-fast-weltweite-wm-quali-und-der-oefb-sportdirektor/#respond Wed, 04 Oct 2017 23:08:09 +0000 Wird es einen neuen ÖFB-Sportdirektor geben und wer ist da im Gespräch? Warum gibt es im vielleicht letzten Doppeltermin unter Marcel Koller noch einmal einige Debütanten und warum ist das nicht so schlimm, wie der Boulevard es macht? Wie geht es den ÖFB-Teamspielern derzeit? Wer wird sich in Europa für die Weltmeisterschaft 2018 in Russland qualifizieren? Und wer wird die WM-Quali in anderen Teilen der Welt erfolgreich abschließen? Der Ballverliebt Fußball Podcast hat für euch die Antworten.

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Nach Irland – Österreich: „Soll Koller bleiben?“ https://ballverliebt.eu/2017/06/12/nach-irland-oesterreich-soll-koller-bleiben/ https://ballverliebt.eu/2017/06/12/nach-irland-oesterreich-soll-koller-bleiben/#comments Mon, 12 Jun 2017 21:37:05 +0000 Österreich hat mit einem 1:1 in Irland (zur Analyse) seine theoretischen Chancen auf die WM-Qualifikation gewahrt aber sicher nicht verbessert. Philipp und Tom reden im neuesten Podcast darüber, wie das noch hinhauen könnte und wie die Chancen dafür stehen. Sie sprechen auch mit durchaus unterschiedlichen Ansichten über das Spiel in Irland und die Zukunft von Teamchef Marcel Koller. Auch die vielen Fragen, die ihr uns in Blog und Facebook zukommen lassen habt, werden beantwortet. Wir wünschen viel Spaß und wenns euch gefällt: empfehlt uns weiter!

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Drei Österreich-Teams, drei Ligen, eine Show https://ballverliebt.eu/2016/11/09/drei-ligen-drei-oesterreich-teams-eine-show/ https://ballverliebt.eu/2016/11/09/drei-ligen-drei-oesterreich-teams-eine-show/#respond Wed, 09 Nov 2016 22:50:31 +0000 Macht euch bereit für eine Ballverliebt-Podcast-Rundschau der detaillierteren Art. Philipp und Tom sprechen in dieser Folge über den bisherigen Verlauf und Zwischenstand der Ligen in Deutschland, England und Österreich. Was sind die Sensationen und Talking Points des ersten Saisonviertels? Auch Österreichs WM-Qualifikation-Spiel gegen Irland steht auf dem Programm: Ist es ein Must-Win-Match und ist ein Sieg realistisch? Wer wird für den ÖFB auflaufen und wie sind denn die Iren so drauf? Danach gibt es einen Schwenk zum EM-Playoff-Spiel der U21, die gegen ein übermächtig wirkendes Spanien um die erste Teilnahme an einer Europameisterschaft der höchsten Nachwuchs-Altersstufe kämpft. Und wir werfen auch einen Blick auf die EM-Auslosung der Frauen. Österreich ist ja bekanntlich 2017 erstmals qualifiziert und das Los gefällt der Ballverliebt-Crew.

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Shownotes

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Live: Serbien – Österreich 3:2 https://ballverliebt.eu/2016/10/07/live-serbien-oesterreich/ https://ballverliebt.eu/2016/10/07/live-serbien-oesterreich/#respond Fri, 07 Oct 2016 14:37:39 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=13160 Österreichs Nationalteam gastierte in Serbien. Tom berichtete live!

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Gute Leistung gegen Wales: Österreich holt 2:2 https://ballverliebt.eu/2016/10/06/oesterreich-wales-koller-coleman-arnautovic-wm-qualifikation-alaba-baumgartlinger/ https://ballverliebt.eu/2016/10/06/oesterreich-wales-koller-coleman-arnautovic-wm-qualifikation-alaba-baumgartlinger/#comments Thu, 06 Oct 2016 21:57:46 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=13144 Die Stimmung in Österreich vor dem Spiel war angespannt bis sorgenvoll – die Stimmung nach dem 2:2 gegen Wales darf durchaus in Richtung Optimismus gehen. Mit einer sehr vorzeigbaren Vorstellung gegen den EM-Halbfinalisten bleibt das ÖFB-Team voll im Rennen um einen Platz bei der WM in Russland. Frei von Schwachpunkten war die Leistung aber auch nicht.

Österreich - Wales 2:2 (1:2)
Österreich – Wales 2:2 (1:2)

Kleiner Rückgriff auf das EM-Halbfinale der Waliser: Wie hat es Portugal geschafft, Wales zu kontrollieren und letztlich relativ sicher 2:0 zu besiegen? Zum einen fehlte auch damals Aaron Ramsey – und zum anderen kesselten die Portugiesen Joe Allen ein. Dieser konnte somit nicht aus dem Zentrum heraus das Spiel diktieren.

Allen als österreichischer Fokuspunkt

Österreich ging es grundsätzlich recht ähnlich an. Man ließ die walisische Dreierkette hinten unbehelligt, auch die kampfkräftigen Ledley und King im Mittelfeld wurden nur situativ angegangen – aber sobald der Ball bei Joe Allen war, wurde der Mann von Stoke City von zumindest zwei Österreichern aggressiv angepresst.

Die erhoffte Wirkung blieb nicht aus: Ohne den verletzten Ramsey und ohne den quasi aus dem Spiel gepressten Allen sahen die Waliser seltsam unrund, fast schon aus den Fugen gedrängt aus. Spielerisch gab es für den EM-Halbfinalisten keinen Weg in den österreichischen Strafraum. Plakativster Effekt des Allen-Fokus war das Tor zum 2:2: Allen musste unter Druck einen Not-Rückpass spielen, dieser fiel unpräzise aus, Arnautovic nahm den Ball auf und traf.

Natürlich: Wie in unserem Podcast angekündigt, sah man Wales schon früh an, dass man mit einem Remis ganz gut leben könnte. Risikovermeidung wurde groß geschrieben, Überraschendes gab es nicht zu sehen. Sprich: Wenn aus dem Spiel nichts geht, dann steht man halt hinten sicher und schaut, was sich aus Standards ergibt.

In der 20. Minute etwa deutete Abwehrchef Ashley Williams nach einem Ballgewinn seinen Nebenleuten: Ruhig, ruhig, nicht sofort schnell umschalten, Ball sichern ist wichtiger.

Wimmer auf der linken Seite…

Bei den Namen Dragovic, Hinteregger und Wimmer in der Startformation hätte man mit einer Dreierkette auch bei Österreich rechnen können – aber Kevin Wimmer spielte tatsächlich als Linksverteidiger. Was genau das sollte, wurde in den 90 Minuten nicht ganz klar. Er stand zunächst recht hoch, Alaba kippte in den LV-Raum ab, aber Wimmer war auch nach vorne passiv. Es dauerte 17 Minuten, ehe er Arnautovic das erste Mal hinterlief.

Defensiv brannte auf seiner Seite überhaupt nichts an, aber das Flügelspiel über Chris Gunter ist nun auch nicht gerade die Paradedisziplin von Wales. Wimmer beschränkte sich auf Pässe der Marke „Lieber nichts kaputt machen“, ein echter Faktor im Aufbau war er nicht. Und aus den Gesten von Arnautovic war schon hie und da herauszulesen, dass er sich einen echten Linksverteidiger hinter sich gewünscht hätte.

In jedem Fall aber hielt Wimmer Arnautovic den defensiven Rücken gegen Gunter frei – so konnte sich Arnautovic vermehrt auf seine offensiven Aufgaben konzentrieren. Und diese erledigte er ja exzellent.

…und die entstehende österreischische Asymmetrie

So war Arnautovic links oft weitgehend auf sich alleine gestellt, während Florian Klein rechts fleißig in der gegnerischen Hälfte herum turnte, immer wieder einiges an Raum vorfand und diesen auch durchaus nützte. So agierte Österreich asymmetrisch: Rechtsverteidiger Klein hoch und aktiv, Linksverteidiger Wimmer tiefer und passiv.

Diese Überladungen der rechten Seite sind beim traditionell linkslastigen Spiel des ÖFB-Teams ungewohnt und merkbar hatten auch die Waliser nicht ganz damit gerechnet. Dass aus dieser Ausrichtung, mit der so nicht zu rechnen war, nicht mehr heraus sprang, liegt auch an der eher anonymen Vorstellung von Marcel Sabitzer. Bei ihm gilt weiterhin: Stark und auffällig beim Klub, mäßig und sehr unauffällig im Nationalteam.

Alaba und Baumgartlinger unbehelligt…

In den letzten Spielen wurde es sehr deutlich: Österreich hasst es, wenn die Mittelfeld-Zentrale mit Alaba und Baumgartlinger in Manndeckung genommen wird. Es wäre keine Überraschung gewesen, wenn der walisische Teamchef Chris Coleman, einer der flexibelsten seiner Zunft, sein gutklassiges Mittelfeld auch auf Mannorientierungen ansetzt – das passierte aber überhaupt nicht.

Im Gegenteil: Alaba und Baumgartlinger konnten das österreichische Spiel weitgehend unbehelligt von Gegenspielern lenken und dirigieren, so gut wie jeder Angriff hatte bei den beiden ihren Ausgang, so gut wie immer wanderte der Ball problemlos zu den beiden zurück, wenn man sich vorne festgespielt hatte. Baumgartlinger holte sich viele zweite Bälle und war besonders stark in Gegenpressing-Situationen; Alaba forderte den Ball, war überall zu finden, es wirkte aber nie krampfhaft oder übertrieben egobezogen.

Beide zeigten eine sehr brauchbare Leistung; Alaba legte den wichtigen, schnellen Ausgleich zum 1:1 auf.

…aber nicht immer mit Abspieloptionen

Aus der Ruhe, die das zentrale österreichische Duo genoss, hätte aber durchaus noch mehr resultieren können. In diversen Aufbauaktionen, vor allem in der ersten Hälfte, wurde aber der Abstand zwischen den beiden und der Offensivreihe aber wieder zu groß. Die beiden sahen sich zu weiten Vertikalpässen genötigt – ganz ähnlich wie im Auftaktspiel der WM-Quali in Georgien.

Dort arbeitete man sich so noch einige Chancen heraus, gegen die gutklassige walisische Fünfer-Abwehr (die es gegen den Ball war) ging das praktisch gar nicht. Das Resultat war relativ viel Ballbesitz für Österreich (an die 60% in Phasen der ersten Hälfte, am Ende waren es 54%), nie die Sorge um Gefahr für das eigene Tor, aber auch wenige wirklich zwingende eigene Torchancen.

Das große Negative: Standardsituationen

Und obwohl sie über weite Strecken des Spiels sehr wenig Gefahr ausstrahlten, ging Wales zweimal praktisch aus dem Nichts in Führung. Erst ließ man Allen einmal unbewacht und er traf per Weitschuss, dann war Österreich wieder einmal (wie schon gegen Island bei der EM) nach einem gegnerischen Einwurf nicht in der Lage, den Ball zu klären.

Wie überhaupt Standards der ganz große Schwachpunkt des ÖFB-Teams waren, sowohl offensiv als auch defensiv. Eigene Freistöße und Eckbälle wurden zum überwiegenden Teil stets gleich, vorhersehbar und phantasielos ausgeführt. Wales kam aus solchen Situationen praktisch nie in Bedrängnis.

Andererseits aber war Wales zwar aus dem Spiel völlig harmlos, aber jedesmal brandgefährlich, wenn man viele Leute im österreichischen Strafraum hatte – also bei Standards, bei Eckbällen (die sich vor allem in der Schlussphase häuften) und bei den langen Einwürfen von Gareth Bale. Souverän löste Österreich diese Situationen nur selten, und einmal – beim Tor zum 2:1 für Wales – gar nicht.

Fazit: Ordentliche Leistung mit Schwachstellen

Es war alles in allem die beste Leistung, die das ÖFB-Team im Kalenderjahr 2016 abgeliefert hat – gemeinsam mit der ersten Hälfte gegen Albanien, vermutlich, und der zweiten Hälfte bei der EM gegen Island. Man kontrollierte das Zentrum und damit das Spiel, und vor allem: Mental war Österreich auf der Höhe.

Zweimal gegen den Spielverlauf in Rückstand geraten und zweimal recht schnell wieder ausgeglichen: Das spricht absolut für das Team, zumal der Druck sicherlich deutlich höher war, als man das öffentlich zugeben wollte. Nach der harzigen Vorbereitung, der verkorksten EM und dem Zitter-Auftakt in Georgien stand nicht weniger als die Perspektive der kommenden 12 Monate auf dem Spiel.

Außerdem spielte Österreich ohne einen Linksverteidiger, der diese Bezeichnung wirklich verdient, und weitgehend auch ohne einen Rechtsaußen – Wimmer war, so brav er es machte, völlig out of position und Sabitzer eben kein wirklicher Gewinn für das Team. Auch Janko war merklich nicht auf hundert Prozent und Almer – der schon ganz am Anfang sensationell nach einem Standard gegen Bale parierte – musste sogar ausgewechselt werden.

Natürlich: Eine Niederlage in Belgrad, und die ganze schöne Hochstimmung nach dieser sehr vorzeigbaren Vorstellung ist dahin. Aber das 2:2 gegen Wales darf durchaus als Erfolg gewertet werden, der das angeknackste Selstverständnis des ÖFB-Teams wieder stabilisiert. Damit kann man auch in Serbien etwas holen.

gruppe-d

Ankündigung: Zum Spiel am Sonntag gegen Serbien wird es bei uns einen Liveticker geben. Als Vorschau legen wir euch unseren aktuellen Podcast ans Herz.

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WM-Quali: Österreich trifft auf Wales und Serbien https://ballverliebt.eu/2016/10/04/wm-quali-oesterreich-trifft-auf-wales-und-serbien/ https://ballverliebt.eu/2016/10/04/wm-quali-oesterreich-trifft-auf-wales-und-serbien/#respond Tue, 04 Oct 2016 15:38:10 +0000 Österreichs Team ist erfolgreich in die WM-Qualifikation gestartet und bekommt es nun mit Wales und Serbien zu tun. Die beiden Teams gelten als Co-Favoriten auf den Gruppensieg und sind eine echte Standort-Bestimmung für die Mannschaft von Marcel Koller. In diesem Podcast sprechen wir über den aktuellen Zustand des Nationalteams und auch ausführlich über die beiden Gegner. Darf man optimistisch sein? Was muss passieren, damit Österreich wieder zu der Euphorie-Maschine der EM-Qualifikation wird? Tom und Philipp besprechens für euch.

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Shownotes zu den Österreich-Länderspielen

  • 00:45 – Österreich: Der Kader und ganz allgemein
  • 19:10 – Wales (bei der EURO; das letzte Spiel gegen Österreich)
  • 28:20 – Serbien (Serbien – Irland, das letzte Spiel gegen Österreich)
  • 35:25 – Die Tipps für beide Spiele
  • 36:20 – Was sich sonst noch so tut in der WM-Qualifikation
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    Wieder keine Antwort auf Umstellungen: Österreich rettet 2:1 https://ballverliebt.eu/2016/09/05/oesterreich-georgien-koller-wm-quali-serbien-irland/ https://ballverliebt.eu/2016/09/05/oesterreich-georgien-koller-wm-quali-serbien-irland/#comments Mon, 05 Sep 2016 21:00:18 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=12999 Immerhin: Österreich gewinnt in Georgien das erste Pflichtspiel nach der verpatzten EM mit 2:1 und startet mit dem erwarteten (und notwendigen) Sieg in die WM-Qualifikation. Das Resultat ist aber auch das Beste an diesem Spiel. Zwar hatte man Georgien vor der Pause gut unter Kontrolle. Auf die Umstellungen des Gegners blieb das Team von Marcel Koller aber – einmal mehr – eine Antwort schuldig.

    Georgien - Österreich 1:2 (0:2)
    Georgien – Österreich 1:2 (0:2)

    Vor fast genau fünf Jahren hat ein von Vladimir Weiss trainiertes slowakisches Team die österreichische Mannschaft (unter Constantini) am taktischen Nasenring durch das Klagenfurter Stadion gezogen. Nun coacht Weiss Georgien – und die Kaukasus-Kicker stellten sich taktisch eher an wie Steinzeit-Menschen. Darum sagt die erste Halbzeit auch mehr über die Schwäche von Georgien aus als über eine wirkliche Rehabilitation Österreichs nach der verpatzten EM.

    Ein Move reicht aus

    Im georgischen 4-2-3-1 standen die vier offensiven Leute oft sehr hoch, die Abwehrkette aber fand keine richtige Positionierung. Für ein Einladen von österreichischem Druck stand sie zu hoch, für das eigene Ausüben von Druck aber zu tief. Hinzu kam noch, dass die beiden Sechser zwar einerseits viel horziontal in Richtung Ball verschoben, aber die restliche Spielfeldbreite nicht abgedeckt wurde weil der AV nicht ein- und das offensive Mittelfeld nicht zurück rückte.

    Im Grunde genommen reichte es Österreich also völlig aus, einen Move immer und immer wieder zu bringen: Den Vertikalpass hinein in den offenen Sechserraum der Georgier, auf die etwas halblustig im Raum herumhängende Abwehrkette zu. Das war vor allem der Job von Alaba und Baumgartlinger, Empfänger waren vor allem Arnautovic und Junuzovic.

    Die Kompaktheit im eigenen Aufbau war bei Österreich damit natürlich nicht gegeben, aber es machte sehr wohl den Eindruck, als sei die eher weite Staffelung im De-facto-4-2-4 gegen die schlechte Raumaufteilung der Hausherren durchaus so gewollt.

    Georgien ohne Tempo im Angriff

    Defensiv agierte Österreich in der ersten Hälfte über weite Strecken recht konzentriert, besonders schwer machten es ihnen die Georgier aber auch lange nicht. Da sie so hoch standen, kamen die georgischen Offensivleute praktisch nie mit Tempo an den Ball, so war es Österreich ein leichtes, Zielräume und Passwege recht flugs zuzustellen.

    Die einzige wirkliche Quelle von Bauchweh war Markus Suttner. Der (vorläufige?) Nachfolger von Fuchs als Linksverteidiger zeichnete sich durch unpassendes Stellungsspiel aus; immer wieder mussten Alaba bzw. Baumgartlinger einkippen und / oder Hinteregger wurde aus der Position gezogen.

    Die eine Riesen-Chance, die sich daraus ergab, schoss Ananidze links am Tor vorbei. Da führte Österreich aber schon verdient mit 2:0.

    Wie so oft: Gegner reagiert…

    Dass Weiss aber durchaus weiß, was er tut, sah man dann nach dem Seitenwechsel. Er hatte die Problemfelder erkannt und einige (wenn auch nicht alle) behoben.

    2. Hälfte
    2. Hälfte

    Aus dem 4-2-3-1 wurde nun eher ein 4-1-3-2, zudem liefen die Georgier nun konsequenter die österreichische Eröffnung an und im Zentrum hatten Baumgartlinger und Alaba deutlich schneller einen Gegenspieler (in der Regel Kasha, davor auf der Sechs, in der Schlussphase nach einigen Umstellungen als IV) auf den Füßen stehen. Es war nicht die komplette Mann-Orientierung, die Österreich vor allem gegen Holland und Ungarn so zu schaffen gemacht hat, aber es zeigte massiv Wirkung.

    Georgien hatte nun die permanenten Vertikal-Pässe von Österreich auf Junuzovic und Arnautovic unterbunden und damit das Spiel merklich unter seine Kontrolle gebracht. In der 51. Minute wurde noch Junuzovic geschickt (eher in Richtung Eckfahne), in der 56. Janko und Arnautovic (was das 3:0 hätte sein müssen) – aber davon abgesehen, hatte man Österreich den Lieblings-Spielzug genommen und damit weitgehend kaltgestellt. Es gab noch ein paar Halbchancen (wie der Weitschuss von Alaba in der 70. Minute und ein verweigerter Elfer nach einem Foul an Arnautovic), aber mehr auch nicht.

    Außerdem wurde der erkennbare Schwachpunkt Suttner nun noch mehr angebohrt – mit der Folge, dass Georgien ein ums andere Mal über die rechte Angriffsseite in den Strafraum kam – am gefährlichsten war in der 65. Minute der Pfosten-Kopfball der Georgier nach einem Angriff über die Suttner-Seite. Und natürlich die Aktion zum georgischen Tor, als Suttner den Spielzug erst scharfmachte und dann nicht entschärfte. Der Schuss an sicher war stark, aber die Entstehung hätte dreimal verhindert werden können.

    …Koller nicht

    Alaba reagierte schnell, indem er sich zwischen die Innenverteidiger fallen ließ, um sich ein wenig der direkteren Deckung zu entziehen. Das war auch durchaus ein Sicherheitsnetz gegen den Ball, andererseits fehlte seine Präsent natürlich weiter vorne – wo Georgien zunehmend das Spielgeschehen diktierte.

    Die Reaktion von Koller war, dass es im Grunde keine Reaktion gab. Alle drei Wechsel waren positionsgetreu (erst Schöpf für Junuzovic, danach Sabitzer für den isolierten Harnik, und schließlich Gregoritsch beim Debüt für Janko). So konnte Georgien, ohne groß etwas weiter ändern zu müssen, einfach weitermachen und mehr und mehr Gefahr ausüben.

    Die großen Abstände, die vor der Pause noch durchaus praktikabel waren, wurden nun gegen die deutlich verbesserte Raumaufteilung und das schnellere Anlaufen der Georgier zum Problem, Alabas zeitweiliger Rückzug aus dem Mittelfeld ebenso. Koller änderte nichts Grundlegendes durch seine Wechsel. Österreich bekam die Kontrolle über das Zentrum und damit über das Spiel nie wieder zurück.

    Bedenkliche Abwehrarbeit

    Kurz dem Tor zum 1:2 spielte Weiss dann volle Offensive: Er nahm erst Innenverteidiger Amisulashvili raus (für Offensivspieler Okriashvili – Kasha ging in die IV, Okriashvili auf die Zehn), kurz nach dem Anschlusstreffer auch noch Rechtsverteidiger Lobshanidze (für Offensivspieler Tchanturia). Das gehorchte nun keiner Formation mehr, das war einfach pure Brechstange, ein Alles-nach-vorne-Werfen.

    Und Österreich ließ sich beeindrucken. Die Konzentration und die (von Suttner abgesehen) gute Ordnung aus dem ersten Durchgang waren völlig weg. Das Stellungsspiel war nun praktisch von allen Abwehrspielern mangelhaft, ständig standen zwei bis drei Georgier frei, im Zweifel wurde der Ball nur noch weg gedroschen – und kam kurz darauf schon wieder auf das Tor von Almer zu.

    Österreich hätte sich nicht beschweren dürfen, wenn Georgien noch der Ausgleich gelungen wäre.

    Fazit: Wo war die Reaktion?

    Für eine Rehabilitation nach der verpatzten EM war die Leistung von Tiflis deutlich zu wenig, andererseits war sie nicht so schlecht, um den (typisch österreichischen) zynischen Komplett-Pessimismus zu rechtfertigen, der nach der EM um sich gegriffen hat.

    Dennoch: Die Defizite wurden sehr deutlich. Einmal mehr gab es nicht nur keine adäquate, sondern im Grunde sogar überhaupt keine Reaktion auf einen Gegner, der in der Halbzeit seine Spielanlage umstellt – wie heuer gegen die Türkei, wie einst auch gegen Schweden oder auch gegen Uruguay. Auch, wie das Team mittelfristig sein Repertoire erweitert haben will, bleibt unbeantwortet; nicht nur das Personal glich der jüngeren Vergangenheit, auch die Spielanlage.

    Natürlich: Es war dies kein Spiel, in dem man glänzen kann oder gar etwas Wildes ausprobieren. Dazu ist die Gemengelage zu kritisch und ein etwaiger Punkteverlust zu schwerwiegend. Und die Panik in der Schlussphase ist sicher auch den Erfahrungen aus dem bisher mäßigen Länderspiel-Jahr 2016 geschuldet. Aber ein spürbarer Impuls von der Bank in einer solch kritischen Phase wie der letzten halben Stunde in Tiflis darf schon erwartet werden.

    Kleiner Blick zu Serbien-Irland (2:2)

    Serbien - Irland 2:2 (0:1)
    Serbien – Irland 2:2 (0:1)

    Irland ist von der EM noch ganz gut bekannt und auch beim Spiel in Serbien machten sie nichts Unerwartetes.

    Die Serben spielten unter ihrem neuen Trainer Slavoljub Muslin in einem 3-4-3, das jenem von Gent unter Hein Vanhaezebrouck ähnelt. Die Außenstürmer spielen sehr zentral, dahinter sind die beiden ZM auf einer Höhe und verteilen vertikal in die Kanäle, welcher immer sich auftut: Über die Wing-Backs, über die Außenstürmer, oder auch auf den Mittelstürmer. Es offenbarten sich aber einige Probleme.

    Zum einen, dass die irischen Achter (Brady und Hendrick) ziemlich massiv auf die beiden serbischen Passgeber (Gudelj von Ajax und Milivojevic von Olympiakos; Chelseas Matic fehlte) pressten und sie somit aus dem Spiel nahmen. So war der serbische Spielaufbau lange mehr oder weniger tot, nachdem Irland nach einem Freistoß früh in Führung gegangen war.

    Und zum anderen, dass die Schnittstellen rund um Branislav Ivanovic oft offen wie ein Scheunentor waren: Nastasic spielte stur den Holzprügel in der Mitte und bewegte sich keine zwei Schritte von dort weg, selbst wenn Ivanovic an der Seitenlinie stand. Andererseits stand Rukavina oft extrem hoch, wodurch Ivanovic andererseits aber dazu gezwungen war, sich von Nastasic weg zu bewegen.

    Nach der Pause ließ der irische Druck etwas nach, die Serben kamen nun besser in den Strafraum und wurde auch mit zwei Toren innerhalb von kurzer Zeit belohnt. Danach aber stellte man das Spiel wieder komplett ein und fing sich prompt den irischen Ausgleich nach einer Ecke.

    Letztlich hatte Serbien die höhere Qualität und Irland den besseren Spirit, aber – wenn man sich vernünftig auf diese beiden Gegner einstellt – muss man sich vor keinem der beiden fürchten. Zumindest auf dem Papier ist Österreich sicher besser als beide diese Teams. Und so ganz nebenbei ist es für Rot-Weiß-Rot sicherlich kein Nachteil gewesen, dass sich die beiden nominellen Verfolger schon mal gleich schön gegenseitig die Punkte wegnehmen.

    tabelle1

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    Ballverliebt Classics: Drama in vier Akten https://ballverliebt.eu/2010/10/05/ballverliebt-classics-drama-in-vier-akten/ https://ballverliebt.eu/2010/10/05/ballverliebt-classics-drama-in-vier-akten/#comments Tue, 05 Oct 2010 19:50:55 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=2773 Ballverliebt Classics: Drama in vier Akten weiterlesen ]]> Es war der Höhepunkt einer Spielergeneration – das 1:0 gegen Schweden im September 1997. Andi Herzogs Traumtor eine Viertelstunde vor Schluss sicherte de facto das WM-Ticket für Frankreich. In einem extrem spannenden Spiel – in dem es nicht nur ein goldenes Tor gab, sondern auch drei Ausschlüsse!

    Zur Ausgangslage: Es war dies für beide Teams das drittletzte Qualifikationsspiel zur WM 1998, gespielt im Happel-Stadion am Samstag, dem 6. September 1997. Die Situation in der Gruppe hing voll und ganz von diesem Spiel ab: Bei einem Sieg von Österreich hätte das ÖFB-Team so gut wie sicher das WM-Ticket gelöst, bei einem schwedischen Sieg gilt selbiges für den WM-Dritten von drei Jahre zuvor – beiden Teams standen in den letzten zwei Spielen Pflichtsiege gegen die Gruppen-Nachzügler bevor. Bei einem Remis wären die Schotten, an diesem Tag spielfrei, am Kommandostand der Gruppe geblieben.

    Der legendäre Krimi gegen Schweden hatte (bis auf wirklich attraktiven Fußball) alles zu bieten, was ein solches Spiel ausmachen kann: Hohe Spannung, heikle Szenen, drei Ausschlüsse (von einem hervorragenden spanischen Referee, der nicht einen einzigen Fehler machte), ein Traumtor und ein volles Haus. Ein Drama – in vier Akten.

    1. Akt: Beide Teams nach vorne extrem rechtslastig

    Österreich - Schweden 1:0 (bis Min. 41)
    Österreich – Schweden 1:0 (bis Min. 41)

    Teamchef Herbert Prohaska war gezwungen, sein Stamm-Mittelfeld umzubauen: Statt Andi Heraf (Achillessehne) musste Roman Mählich ran, statt Didi Kühbauer (Schlüsselbeinbruch im Training) Heimo Pfeifenberger und statt Arnold Wetl (keine Spielpraxis beim FC Porto) wurde Gilbert Prilasnig in seinem zweiten Länderspiel auf die linke Seite beordert. Und Letzterer war der große Schwachpunkt im ÖFB-Team, was die Schweden natürlich schnell ausmachten und ihre Angriffe konsequent über seine Seite aufzogen. Roland Nilsson und Niclas Alexandersson narrten den nervösen Prilasnig, zudem orientierte sich Spielgestalter Zetterberg ins rechte Halbfeld und unterstützte die beiden. So war Toni Pfeffer immer wieder gezwungen, Kennet Andersson alleine zu lassen und auszuhelfen. Logisch somit, dass die einzigen zwei echten Torchancen der Schweden von einem schlimmen Stellungsfehler von Prilasnig (Andersson in der 18. Minute) und einer Überzahlsituation gegen den kampfstarken, aber unbeweglichen Pfeffer (Zetterberg, 25.) zu Stande kamen. Kein Wunder auch, dass sich Toni Pfeffer, der bis dahin eine sehr ordentliche und umsichtige Leistung gezeigt hatte, in der 31. Minute nach einem taktischen Foul an Zetterberg die gelbe Karte abholte.

    Ursprünglich wäre Heimo Pfeifenberger als Kettenhund für Zetterberg vorgesehen gewesen, in den ersten zehn Minuten war es auch so – aber weil Zetterberg von der Zentrale immer wieder ins rechte Halbfeld zog, übernahm Roman Mählich (in seinem erst zweiten Länderspiel von Anfang an) diese Aufgabe. Pfeifenberger orientierte sich nun vermehrt ins eigene rechte Halbfeld, um den Platz auszunützen, den Zetterberg dort ließ – und um den schwedischen LM Håkan Mild zu binden. Somit fand der pfeilschnelle Harald Cerny, vor allem von Pfeifenberger geschickt,  immer wieder extrem viel Platz vor, um seine Flankenläufe zu zeigen – der langsame Pontus Kåmark war mit dem Sechzger-Legionär heillos überfordert. Alleine, seine Flanken landeten eher bei Björklund und Patrik Andersson, als bei Vastic und Polster. Es gab zwar immer wieder Eckbälle – sieben in der ersten Hälfte – in der Mitte räumte die robuste schwedische Verteidigung diese aber problemlos auf.

    Von den beiden österreichischen Spitzen war wenig überraschend Ivica Vastic derjenige mit dem größeren Laufpensum, immer wieder ließ er sich weit ins Mittelfeld fallen, um sich dort Bälle zu holen. Er tat dies als Reaktion darauf, dass Andi Herzog konsequent (mindestens) gedoppelt wurde, mitunter pressten gar drei Schweden gegen den österreichischen Spielmacher (Alexandersson, Thern und Nilsson), der somit nur bei Eckbällen und Freistößen sinnvoll zum Ball kam.

    Die Schweden traten in genau jenem 4-1-3-2 auf, das für sie typisch war, auch Svenssons Nachfolger Lars Lagerbäck rückte von dieser Formation nicht ab. Das Tor hütete Routinier Thomas Ravelli in seinem 140. Länderspiel, davor stand eine klassische Viererkette, aus der vor allem Roland Nilsson auf der rechten Seite der zentrale Spieleröffner war: Immer wieder trug er den Ball bis zur Mittellinie, um ihn dort weiterzugeben – entweder an Alexandersson an der Linie, zu Spielgestalter Zetterberg, oder – sollten beide nicht gefahrlos anzuspielen sein – zu Sechser Jonas Thern. Auffällig war, dass LM Håkan Mild überhaupt keine Bindung zu Spiel fand, von Pfeifenberger immer wieder beschäftigt wurde, Cerny nie in den Griff bekam und Dahlin nie einsetzen konnte. In seinem Frust ging er schon nach einer halben Stunde immer wieder ins Zentrum oder gar auf die rechte Seite, versuchte Fouls zu schinden, und keppelte mit dem Schiedsrichter.

    Der in der 41. Minute Toni Pfeffer berechtigterweise mit dessen zweiter gelber Karte vom Platz schickte – der Manndecker von der Austria musste die Zeche dafür zahlen, dass Peter Schöttel bei einem mäßigen Abschlag von Konsel geschlafen hatte und Dahlin in Richtung Tor zog. Da Feiersinger zwei Meter dahinter gestanden wäre, war das Foulspiel aber nicht notwenig. Somit ging’s für Österreich mit nur noch zehn Mann weiter.

    2. Akt: Schweden zieht kaum spielerischen Nutzen

    Österreich - Schweden 1:0 ... Min. 41 bis 69
    Österreich – Schweden 1:0 … Min. 41 bis 69

    Dass die Schweden nun in Überzahl waren, merkte man aber kaum. Pfeifenberger ging nun zurück und übernahm die Position von Pfeffer, Vastic ging nun endgültig ins Mittelfeld und agierte im rechten Halbfeld, wo zuvor Pfeifenberger spielte. Prilasnig zog sich etwas weiter zurück, um den Bremen-Legionär in der Defensive zu helfen, und auch Harald Cerny begann nach Seitenwechsel zunächst deutlich zurückgezogener.

    Die Schweden versuchten nun, höher zu stehen und früher zu pressen, weil aber die Österreicher – die schon zuvor Überzahl im Mittelfeld hatten – durch ihre Umstellungen nicht mehr Raum ließen als vor dem Pfeffer-Ausschluss, änderte sich am Spiel sehr wenig. Roman Mählich machte gegen Zetterberg eine herausragende Partie und nahm dem Gegner somit den wichtigsten Spieler in der Offensive. Wolfgang Feiersinger erhöhte nun sein ohnehin schon ordentliches Laufpensum noch weiter, und war nun noch mehr die zentrale Figur in der österreichischen Spieleröffnung.

    Zwar hatten Schweden kurz nach Wiederbeginn zwei gute Tormöglichkeiten, diese entstanden jedoch durch anfängliche Abstimmungs-Probleme in der neu formierten Abwehr und wurden zudem kläglich vergeben. Sobald sich das ÖFB-Team aber wirklich an die neuen Gegebenheiten gewöhnt hatte, wurde wieder einen Gang nach vorne geschalten – vor allem bei Harald Cerny. Er wurde auf seiner rechten Seite nun immer mehr zum Alleinunterhalter, dem von Mild weiterhin nie Einhalt geboten werden konnte. Weswegen der Schwede auch nach etwa einer Stunde vom jungen Jesper Blomqvist ersetzt wurde. Womit das Offensivspiel von Cerny im Grunde auch beendet war, denn Blomqvist schaltete den Flügelflitzer komplett aus.

    Sobald sich Pfeifenberger mit den Gegebenheiten seiner neuen Rolle im Spiel angefreundet hatte, wirkte nur noch Ivica Vastic im Mittelfeld etwas deplaziert und, weil ihm das ganze Spiel über schon sehr wenig gelungen war, zunehmend frustriert. Daher war der Arbeitstag von Vastic in der 66. Minute auch beendet. Der für ihn gekommene Peter Stöger fügte sich mit einem gefährlichen Weitschuss in die Partie ein und sorgte drei Minuten nach seiner Einwechslung indirekt für die nächste Zäsur im Spiel: Nach einem Pass von Herzog riss Roland Nilsson eben jenen Stöger nieder. Zwar liefen sowohl Patrick Andersson als auch Björklund in kürzester Distanz mit, dennoch sah Nilsson vom spanischen Referee López Nieto die rote Karte – hart, aber vertretbar. Somit ging’s mit zehn gegen zehn weiter.

    3. Akt: Österreich wieder obenauf

    Österreich - Schweden 1:0 ... Min. 69 bis 81
    Österreich – Schweden 1:0 … Min. 69 bis 81

    Mit dem Ausschluss von Nilsson verloren die Schweden nicht nur einen ihrer wichtigsten Spieler im Aufbau, sondern waren somit auch gezwungen, hinten auf eine Dreierkette umzustellen. Da die beiden Flügel immer noch sehr hoch standen – Blomqvist, um Cerny die Gefährlichkeit zu nehmen und Alexandersson, um weiterhin für Druck nach vorne zu sorgen – pressten auch die drei verbliebenen Abwehrspieler weiter nach vorne. Wodurch sich einige Räume ergaben.

    Mählich spielte nun den Vorstopper vor Feiersinger, Stöger war der letzte verbliebene Mann im zentralen Mittelfeld. Er brachte zwar keine wirklich starken Aktionen auf den Rasen, durch seine bloße Anwesenheit beschäftigte er aber Zetterberg, da Thern sich vermehrt um den nun als hängende Spitze agierenden Herzog kümmern musste. Somit war die schwedische Offensive ziemlich auf Alexandersson zusammengeschrumpft, allenfalls Blomqvist konnte noch vereinzelte Aktionen zeigen.

    Und dass Zetterberg kein geborener Defensivspieler ist, zeigte er in der 76. Minute, als er einen gerade gewonnen Ball gegen Stöger direkt wieder verlor und der Ball zu Polster sprang, der ihn wiederum an Herzog weitergab. Der österreichische Zehner zog von der Mittellinie unbehelligt bis kurz vor die Strafraumgrenze und zog dort ab. Das wohl bekannteste Tor seiner Karriere, an Ravelli vorbei ins lange Eck – das 1:0 für Österreich! Und man muss es so deutlich sagen: Es war die einzige wirklich gute Aktion eines nicht ganz fitten Herzog, der ansonsten ein äußerst dezentes Spiel abgeliefert hatte.

    Das hätte für die Schweden das sichere Aus in der WM-Qualifikation bedeutet, darum versuchten sie nun wieder, mehr nach vorne zu tun. Was ihnen aber kaum gelang, so schwer wog der Ausfall den zuvor sehr starken Roland Nilsson. Bis Michael Konsel den Gegner wieder ins Spiel brachte: Er legte den alleine auf ihn zu stürmenden Kennet Andersson zwanzig Metern vor seinem Tor – logischerweise die berechtigte rote Karte. Die dritte in diesem Spiel.

    4. Akt: Über die Zeit zittern

    Österreich-Schweden 1:0 ... ab Min. 83
    Österreich-Schweden 1:0 … ab Min. 83

    Kurz nach seinem Führungstor musste Andi Herzog das Feld räumen, um Franz Wohlfahrt ins Spiel bringen zu können. Der Stuttgart-Goalie entschärfte mit seiner ersten Aktion gleich den fälligen Freistoß, und wirklich beschäftigt wurde er in den letzten Minuten nicht mehr. Die Schweden packten nun die Brechstange aus und machten hinten komplett auf, was Roman Mählich – der das wohl beste Spiel seiner Karriere ablieferte – beinahe in der 86. Minute zur Entscheidung genützt hätte, aber sein Schuss traf nur die Stange.

    Aber ohne Nilsson im Spielaufbau; mit Zetterberg, dem Mählich das Spiel zur Hölle machte, ohne Blomqvist, dem Cerny kaum Flanken erlaubte, und mit den müden Dahlin und Andersson vorne schaffte es Schweden nicht mehr, einen Lucky Punch zu setzen. Das Spiel war gelaufen, und somit auch die Chance für die Nordländer, sich für Frankreich zu qualifizieren.

    Nachwirkungen

    Und es war auch das Ende von Tommy Svensson als schwedischer Teamchef – einer erfolgreichen Ära, in die die Semifinals bei der Heim-EM 1992 und der Weltmeisterschaft 1994 in den USA fielen. Zwar gewannen sie noch erwartungsgemäß ihre letzten beiden Heimspiele gegen Lettland und Estland, am Ende reichte es aber nur zum dritten Gruppenplatz – hinter Österreich, gegen die Schweden somit beide Spiele verloren hatte; und den Schotten, die als bester Gruppenzweiter ohne Play-Off zur WM durften.

    Für Österreich bedeutete dieser Sieg den Höhepunkt einer Ära – es war der vorentscheidende Schritt zur WM in Frankreich, die vier Tage späte mit dem Sieg in Weißrussland endgültig erreicht wurde, um mit dem abschließenden 4:0 gegen die Weißrussen gab’s sogar den Gruppensieg. Die Mannschaft hatte in den Jahren 96/97 ihren Zenit erreicht, mit einem Durchschnittalter von 29,1 Jahren musste aber klar sein: Es war das letzte Ausrufezeichen dieser Generation.

    Bei der WM in Frankreich gab’s zwei 1:1 gegen Kamerun und Chile, sowie ein 1:2 gegen Italien und mit dem dritten Gruppenplatz das Aus vor dem Achtelfinale. Und anderthalb Jahre später sollte jener Kegelabend in Valencia folgen, welcher der letzten erfolgreichen Spielergeneration, die Österreich hatte, ein jähes Ende setzen sollte – sieben der Akteure vom 1:0 über Schweden am 6. September 1997 sollten in Valencia dabei sein.

    Hintergrund…

    Das Personal bei Österreich: Michael Konsel (35, Roma); Wolfgang Feiersinger (32, Dortmund); Toni Pfeffer (32, Austria), Peter Schöttel (30, Rapid); Harald Cerny (23, München ’60), Heimo Pfeifenberger (30, Bremen), Roman Mählich (25, Sturm), Andi Herzog (28, Bremen), Gilbert Prilasnig (24, Sturm); Ivica Vastic (27, Sturm), Toni Polster (33, Köln). Peter Stöger (31, Rapid), Franz Wohlfahrt (33, Stuttgart). Teamchef: Herbert Prohaska (42, seit drei Jahren).

    Das Personal bei Schweden: Thomas Ravelli (38, IFK Göteborg); Roland Nilsson (34, Coventry), Patrik Andersson (27, M’gladbach), Joachim Björklund (26, Glasgow Rangers), Pontus Kåmark (28, Leicester); Jonas Thern (30, Glasgow Rangers); Niclas Alexandersson (25, Sheffield Weds), Pär Zetterberg (26, Anderlecht), Håkan Mild (26, Real Sociedad); Kennet Andersson (29, Bologna), Martin Dahlin (29, Blackburn). Jesper Blomqvist (23, Parma). Teamchef: Tommy Svensson (53, seit sieben Jahren).

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