WM 2014 – Ballverliebt https://ballverliebt.eu Fußball. Fußball. Fußball. Mon, 16 Jul 2018 17:30:35 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.7.2 Europas „Große“ bei der WM: Zwei stark, einer so naja – aber drei griffen völlig in den Dreck https://ballverliebt.eu/2014/07/19/zwei-stark-einer-so-naja-aber-drei-von-europas-grossen-griffen-voellig-in-den-dreck/ https://ballverliebt.eu/2014/07/19/zwei-stark-einer-so-naja-aber-drei-von-europas-grossen-griffen-voellig-in-den-dreck/#comments Sat, 19 Jul 2014 00:24:38 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=10440 Europas „Große“ bei der WM: Zwei stark, einer so naja – aber drei griffen völlig in den Dreck weiterlesen ]]> Erst Italien, dann Spanien, nun Deutschland: Wenn man nur rein die Siegerliste betrachtet, die die letzten drei WM-Turniere hervorgebracht haben, sieht das nach einer brutalen europäischen Dominanz aus. Die Wahrheit ist aber viel eher: Die Breite an gutklassigen Teams macht’s. Denn genau wie schon 2006 und 2010 haben auch diesmal einige von Europas Big Guns ziemlich daneben gegriffen – am kolossalsten natürlich Titelverteidiger Spanien. ABer ein Europäer kommt halt immer durch. Das war diesmal eben Deutschland. Und das verdient.

Deutschland: Krönung eines langen Weges

Das war kein Glücksrittertrum wie beim eher zufälligen Finaleinzug 2002, das war von langer Hand geplant und ist eigentlich zwei Jahre zu spät gekommen. Seit Löw vor zehn Jahren zur Nationalmannschaft kam, wurde um einige Stützen herum konsequent ein über Jahre hinweg eingespieltes Team geformt. Lahm, Schweinsteiger und Klose waren von Beginn an dabei, der Rest wuchs homogen dazu, und im richtigen Moment ging es auch auf.

Deutschland
Deutschland: Als Khedira und Schweinsteiger fit genug waren, beide 90 Minuten durchzuhalten, durfte Lahm endlich nach rechts hinten. Von da an hatten die Gegner keinen Spaß mehr.

Dabei ist Löw ein großes Risiko gegangen, nach einigem Experimentieren sich so spät – nämlich erst ein halbes Jahr vor der WM – auf das bei den Guardiola-Bayern praktizierte 4-3-3 zu verlegen. Er hatte mit sechs bis sieben Bayern-Spielern einen großen Block, der das Gerüst darstellte und in der Vorbereitung klappte es nicht immer nach Wunsch. Auch, weil Löw Lahm wie bei den Bayern in die Mitte stellte, obwohl damit eine Baustelle rechts hinten aufgemacht wurde.

Der Gamble zahlte sich aus. Als sich Khedira (nach Kreuzbandriss im Herbst) und Schweinsteiger (nach vielen Blessuren in den letzten Jahren) halb durchs Turnier fit für 90 Minuten meldete, konnte er endlich Lahm dorthin stellen, wo es für das Team am Besten war. Mit Erfolg: Gab es davor mit allerhand Notvarianten auf rechts hinten (Boateng, Mustafi) eher Bauchweh, flutschte es mit Lahm dort – und das Mittelfeld-Trio mit Schweinsteiger, Khedira und Kroos blühte auf.

Löw war flexibel genug, sich kurz vor dem Turnier auf das 4-3-3 draufzusetzen, aber stur genug, um im ganzen Turnier mit der Ausnahme der zweiten Hälfte des Finales zu keiner Minute davon abzurücken, egal, in welcher personellen Aufstellung, egal, wie sehr auch erschreckend viele Medien das ab dem Viertelfinale offiziell angegebene 4-2-3-1 blind übernahmen.

Der Titel ist vor allem für Löw eine Genugtuung, weil ihm in Deutschland immer wieder vorgehalten wurde, mit seinem intellektuellen Zugang, seinem Faible für flache Hierarchien und ohne, wie sich Leute wie Effenberg gerne bezeichnet, „Typen“ (wiewohl etwa Müller und Schweinsteiger durchaus etwas zu sagen haben), zu weich und zu wenig Siegermentalität für einen großen Titel mitzubringen. Für die nun endgültig große Generation war er der Höhe- und gleichzeitig der Schlusspunkt: Lahm hat nach zehn Jahren im Nationalteam mit 116 Länderspielen adé gesagt, Klose wird sicher folgen, auch bei Schweinsteiger wäre das keine Überraschung und Podolski war bei dieser WM bestenfalls ein Nebendarsteller.

Wenigstens kommt Löw dann nicht in die Verlegenheit, aus überzogener Loyalität zu lange an zu vielen alten Recken festzuhalten.

Niederlande: Eine Bronzemedaille für Van Gaals Ego

Nicht wenige bezeichneten diese WM als gigantischen Ego-Trip des neuen Manchester-United-Managers Louis van Gaal. Er hat für dieses Turnier den holländischen Fußball einmal auf links gedreht und alles anders gemacht, als es die Granden bei Oranje für gut befanden. Dreiekette und Konterfußball statt 4-3-3 und schöngeistigem Spiel, dazu eine Horde von international unbekannten und unerfahrenen Leuten in der Defensive. Keine Frage, Van Gaal ging großes Risiko. Mit Aktionen wie dem Torhüter-Tausch in der 120. Minute im Viertelfinale gegen Costa Rica ebenso wie mit dem generellen Stil.

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Holland: Konsequent mit drei Innenverteidigern und Konterfußball. Das Risiko ging auf, weil das Star-Offensiv-Trio vorne die Räume gut nützte.

Vor allem, weil ja angesichts der Gruppengegner Spanien und Chile ein frühes Aus mehr als nur einen Fuß in der Tür der Wahrscheinlichkeiten hatte. Hollands Glück: Im ersten Spiel brach Gegner Spanien völlig auseinander, die Kontertaktik ging voll auf und nach dem unglaublichen 5:1-Erfolg über den Titelverteidiger hatten auch die Spieler selbst den Beweis, dass es mit dem 3-4-1-2-System funktionieren kann.

In der Tat brannte im ganzen Turnier hinten sehr wenig an (Elfmeter-Gegentor gegen Spanien, ein Glücksschuss und ein Elfer gegen Australien, ein Weitschuss gegen Mexiko) und vorne richtete es das individuelle Talent des Dreigestirns mit Sneijder, Robben und Van Persie, das die Räume hervorragend nützte, die angreifende Gegner ihnen anboten. Das war keine besonders aufregende Oranje-Truppe, aber für das vorhandene Spielermaterial passte die sehr pragmatische Herangehensweise.

Das ist natürlich kein Modell für die Zukunft, denn auf Dauer kann es sich ein Bondscoach nur mit Erfolgen leisten, das typisch holländische Spiel derart zu verraten. Zudem ist die Eredivisie ja auch nicht direkt für ihre kompromisslosen Defensiv-Konzepte bekannt – Angriff ist einfach in der orangen DNA.

Lieber verliert man formschön, als dreckig zu gewinnen. Obwohl eine defensive Grundhaltung das Team 2014 fast ins Finale geführt hätte und 2010 eine sehr pragmatische und auch nicht wirklich aufregende Herangehensweise beinahe den Titel gebracht hätte.

Frankreich: Deschamps braucht einen Deschamps

Irgendwie war dieses Turnier aus französischer Sicht nicht Ganzes und nichts Halbes, damit der letzten EM nicht ganz unähnlich. Dabei wäre so viel Talent in diesem Kader, auch der Ausfall von Franck Ribéry (der aber ohnehin eine ziemlich schwache Rückrunde gespielt hatte) wog nicht allzu schwer. Mit Honduras hatte man keinerlei Probleme, die Schweiz nahm man auseinander, aber danach war es wie abgebrochen.

Frankreich:
Frankreich: Seltsam führungslos im Zentrum. Da half auch ein wirklich starker Benzema nicht viel.

Als es hart wurde, also gegen die recht direkten Nigerianer und vor allem dann gegen die geschickt im Mittelfeld agierenden Deutschen, zeigte das zentrale Trio der Franzosen zu wenig Präsenz. Das kann man auch von einem Pogba trotz seines jungen Alters schon erwarten, vor allem hätte aber mehr von Cabaye und Matuidi kommen müssen. Die beiden müssen durchaus als die Verlierer des Turniers aus französischer Sicht gelten, denn beide haben schon ein Alter erreicht, in dem es nicht mehr viele Endrunden zu spielen gibt.

Besonders erschreckend war aber die Tatsache, dass man beim Viertelfinal-Aus gegen Deutschland über sieben Kilometer weniger gelaufen ist als der Gegner, obwohl man 80 Minuten im Rückstand lag. Das ist nicht mit der Hitze zu erklären, die für den Gegner ja genauso war. Das spricht entweder gegen die Fitness der Franzosen oder gegen den Willen. Denn von besonderen Anstrengungen, das Spiel noch herumzureißen, war wenig zu erkennen.

Deschamps fehlte ein Spieler wie Deschamps, ein verlängerter Arm des Trainers im Mittelfeld. Das kann Pogba werden. Noch war es der hoch veranlagte U-20-Weltmeister aber nicht.

England: Ja, die waren auch dabei

Die Three Lions haben so wenig Eindruck hinterlassen, dass man fast vergessen könnte, dass die überhaupt dabei waren. Dabei war die spielerische Intention von Roy Hodgson gar nicht so dermaßen steinzeitmäßig bieder wie das noch vor zwei Jahren der Fall war. Aber die Mischung passte nicht. Die Jungen sind noch zu jung, die alten über dem Zenit und die dazwischen reißen’s nicht heraus.

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England: Nicht Fisch, nicht Fleisch. Produkt eines im Schneckentempo vollzogenen Umbruchs.

Diese drei Gruppen hat Hodgson nicht zu einem funktionierenden Ganzen vereinen können. Rooney im Speziellen ist nach zehn Jahren Spitzenfußball körperlich ruiniert wie andere Anfang, mitte dreißig, dazu wird er seit einigen Jahren sowohl bei United als auch im Nationalteam so wahllos hin- und hergeschoben, dass sich kein Rhythmus einstellen kann. Gerrard hat zwar einen Rhythmus, aber die lange und emotional aufwühlende Saison bei Liverpool hat ihre Spuren hinterlassen.

Die können Henderson, Sterling und Sturridge noch besser verkraften, aber ihnen fehlte zum einen ein Spieler wie sie ihn bei Liverpool in Suárez hatten, und zum anderen der internationale Vergleich, weil sie ja kaum oder noch wenig Europacup gespielt haben. Teams, die von der Insel kommen, spielen halt nicht wie Italiener oder Urus.

Und eine Abwehrreihe mit Baines, Jagielka, Cahill und Johnson ist nichts anderes als aller-grauster Durchschnitt. So hochgelobt Baines seit Jahren wird (warum auch immer), so lange Johnson schon dabei ist – aber England hat mit einiger Sicherheit das schlechteste AV-Pärchen aller europäischen Teilnehmer gehabt. Ihre Vorstöße wirkten beliebig, ihre Flanken hatten zuweilen Regionalliga-Format (vor allem die von Johnson, eine Frechheit).

England wirkt wie in einem Umbruch, der seit vier Jahren im Gange ist und ohne wirkliche Überzeugung betrieben wird. Man will die Alten raushaben, nimmt aber dennoch Gerrard UND Lampard mit. Man ersetzt den gefühlt seit den Achtzigern gesetzten Ashley Cole mit einem Spieler, der nur vier Jahre jünger ist und trotzdem erst eine Handvoll Europacup-Einsätze hinter sich hat. Man kommt endlich vom bald greisen Rio Ferdinand weg, und stellt einen 31-Jährigen und einen 28-Jährigen vor Joe Hart hin.

Der englische Verband blickt seit Jahren voller Bewunderung auf den Erfolg, den Deutschland nach dem radikalen Schnitt 2004 hat. Einen ähnlich radikalen Schnitt zu vollziehen, traut man sich auf der Insel aber nicht. Und genau darum wurschtelt man sich seit Jahren mittenrein in die weltfußballerische Anonymität.

Italien: Mischung aus Klima, Qualität und Form

Langsam war das alles. Die Hitze, sie setzte Andrea Pirlo und Daniele de Rossi schon extrem zu. Nach dem hart erkämpften Auftakt-Sieg gegen England in der Hölle von Manaus gab’s einen erschreckend leblosen Auftritt in der Tropenhitze von Recife, wo man gegen Costa Rica verlor. Und wirkliche Überzeugung und Verve war auch nicht zu erkennen, als man im schwülheißen Natal von Uruguay aus dem Turnier gebissen wurde.

Italien
Italien: Der zweite Außenverteidiger, das langsame Zentrum, biedere Offensiv-Kräfte: Prandelli hatte mit zu vielen Brandherden zu kämpfen.

Da halfen alle taktischen Überlegungen von Fuchs Cesare Prandelli nichts. Die höhere Grundposition von Pirlo, um ihn näher an die Passempfänger zu bringen, ebenso wenig wie der Einsatz von Abschirm-Jäger De Rossi und der Einsatz von Pirlo-Kopie Verratti neben dem alten Herrn. Weil neben dem wirklich braven Darmian es keinen zweiten Außenverteidiger gab, der sinnbringend im Spiel gewesen wäre – nicht der gelernte Innenverteidiger Chiellini, nicht der farblose Abate, nicht der als Wing-Back etwas hilflose De Sciglio.

Was auch ein Problem des Nachwuchses ist. Keine große Liga in Europa hat bei den Kadern der Vereine einen so geringen Anteil an bei den Klubs ausgebildeten Spielern wie die Serie A. Wie in Italien generell üblich, wird lieber an alten, verkrusteten Strukturen festgehalten, als mal etwas Neues zu probieren, weil es immer irgendein Gremium, einen 80-Jährigen Betonschädel, einige polemisierende Medien gibt, die das zu verhindern wissen.

Die Folge ist, dass Prandelli, fraglos einer der besten Trainer des Kontinents, hilflos zusehen musste, wie seine Mannschaft verglühte. Das Erreichen des EM-Finales vor zwei Jahren war kein Zufall, aber die Mischung aus den klimatischen Bedingungen und fehlender Form (wenn etwa Neu-Dortmunder Immobile so spielt, wie er heißt; ein Candreva halt nicht mehr als ein Durchschnitts-Kicker ist, Insigne von seinem Punch genau nichts zeigte, Cassano ein müder Abklatsch von 2012 ist und mit Parolo ein 29-Jähriger neu in den Kader kommt) killte Italien.

Spanien: „Generation Xavi“ entmachtet

Es kommt die Zeit, da bricht alles irgendwie in sich zusammen. Zumindest oft. Das war bei Frankreich 2002 so, das war bei Italien 2010 so, und jetzt hat’s die Spanier erwischt. Zu lange festgehalten an einer Spielweise, die die alternden Spieler nicht mehr auf dem höchsten Niveau zu spielen im Stande waren. Und gerade beim Ballbesitz-Fußball spanischer Prägung ist das unbedingt vonnöten.

Spanien
Spanien: Die Änderungen nach dem 1:5 gegen Holland waren zu spät und halfen zu wenig.

Aber Xavi wurde von den geschickten Holländern so kontrolliert, dass er danach nicht mehr ins Geschehen eingriff. Xabi Alonso nahm von den wie wild pressenden Chilenen ein veritables Trauma mit. Und ohne diese beiden Säulen im Zentrum mäanderte der Rest kopflos durch die Partien. Diego Costa konnte nie so eingesetzt werden, dass er seine Stärken ausnützen hätte können. Zu viele Spieler waren zu langsam oder zu sehr mit sich selbst beschäftigt, um jenes Gegenpressing zum Funktionieren zu bringen, das ja das eigentliche Erfolgsgeheimnis Spaniens war.

Und vor allem fehlte es dem Abwehr-Duo Ramos und Piqué vor allem gegen Holland, aber auch gegen Chile an der Gedankenschnelligkeit und der Abstimmung – auch, weil Busquets mehr vorne helfen musste als auf die Absicherung nach hinten achten zu können. Die gigantischen Löcher, die entstanden, waren ein Fest für die Holländer und die Hilflosigkeit gegen das chilenische Pressing wurde schnell deutlich.

Das allerdings war schon vorher klar: Von einem mutigen Gegner selbst angepresst zu werden, gefällt den sonst ja selbst pressenden Spaniern gar nicht – wie es etwa Portugal im EM-Halbfinale 2012 machte.

Und dann machte auch noch Iker Casillas jene dämlichen Anfängerfehler, die er nach einem Jahrzehnt auf Top-Niveau zuletzt auch bei Real Madrid immer häufiger wieder eingestreut hatte.

Wie so viele große Trainer vor ihm hat nun also auch Vicente del Boque zu lange an altverdienten Spielern festgehalten. Es sagt sich aber andererseits leicht, er hätte Xavi, Xabi Alonso und womöglich auch Iniesta und Casillas nach drei Titel in Folge eliminieren müssen. Die zu erwartenden Prügel von Medien und Fans will sich niemand antun. Verständlich.

Nicht, dass die Spanien jetzt Sorgen machen müsste – die letzten zwei U-21-Europameisterschaften gewann man, es rückt viel nach. Aber die „Generation Xavi“ ist hiermit an ihrem leider etwas unrühmlichen Ende des Weges angekommen.

Nächste Kontinental-Meisterschaft: Juni 2016 in Frankreich

Die Hälfte von Europas Großen hat komplett enttäuscht, aus den verschiedensten Gründen. Bei England wird sicherlich nichts besser, wenn man weiterhin so lauwarm vor sich hinlebt, bei Italien muss man abwarten, ob Biedermann Mancini übernimmt, Choleriker Conte oder doch Tüftler Guidolin (oder auch ganz wer anderer, Allegri ist ja für die Squadra Azzurra vom Markt). Keiner der drei wird aber die grundsätzlichen Probleme im italienischen Fußball lösen können, da ist der Verband gefragt.

Frankreich braucht für die Heim-EM mehr Persönlichkeiten im Mittelfeld, überall sonst ist die Equipe Tricolore gut aufgestellt. Deutschland wird zumindest zwei, vielleicht sogar drei absolute Schlüsselspieler auf dem Weg zur EM in zwei Jahren ersetzen – ob das ohne Reibungsverluste geht, muss man erst einmal sehen. Erstaunlicherweise sieht aus dem jetzigen Blickwinkel Holland als diejenige Mannschaft aus, die das wenigste Bauchweh haben muss: Der junge Kader hat die Erfahrung einer starken WM, muss praktisch nicht umgebaut werden und Guus Hiddink ist ein ganz erfahrener Trainer, der ein Team völlig anders führt als Van Gaal, sich aber um seine Autorität nicht sorgen muss.

Die Gelegenheit für Teams aus der zweiten Reihe, bei der EM die Arrivierten in den Schatten zu stellen, ist also gegeben. Sie müssten sich jetzt nur noch trauen.

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Südamerika bei der WM: Zwar wieder kein Titel, aber erneut breiter geworden https://ballverliebt.eu/2014/07/18/zwar-wieder-kein-titel-aber-suedamerika-stellt-sich-immer-noch-breiter-auf/ https://ballverliebt.eu/2014/07/18/zwar-wieder-kein-titel-aber-suedamerika-stellt-sich-immer-noch-breiter-auf/#comments Thu, 17 Jul 2014 22:34:03 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=10428 Südamerika bei der WM: Zwar wieder kein Titel, aber erneut breiter geworden weiterlesen ]]> Nur ein Team von außerhalb konnte südamerikanische Teams in der K.o.-Runde besiegen. Eines! Was nur zeigt, wie stark und vor allem mit welcher beeindruckenden Breite die Teams aus Südamerika bei der WM auftrumpften. Mittlerweile sind nicht nur zwei Teams da, die Weltmeister werden können, sondern vier, die von extrem hoher Qualität sind. Und ein Fünfter war vor vier Jahren ja immerhin im Semifinale. In dem das Team des Gastgebers diesmal ja ein historisches Debakel erlitt.

Brasilien: Wo sind die ganzen Samba-Kicker hin?

Als die Seleção vor einem Jahr den Confed-Cup gewann, sah man eine Mannschaft, die nichts besonders innovatives machte, aber eine solide Mischung aus allen Einflüssen war, die es im modernen Fußball so gibt. Keine aufregende, aber eine grundsolide Truppe. Zwölf Monate später gab es den krachenden Einsturz eines Teams, das offenbar alles verlernt hatte, nicht als Mannschaft funktionierte und in dem Teamchef Scolari zu viel und zu lange an „seinen“ Spielern festhielt.

Brasilien
Brasilien: Wenn Fred der beste Mittelstürmer ist, hat die Seleção ein ziemlich massives Problem.

Dabei war eben in der Tat alles weg. Paulinho, der aus dem Mittelfeld den Punch bringen sollte, ist nach einem verlorenen Jahr in Tottenham ein Schatten seiner selbst. Hulk stagniert oder enwickelte sich sogar zurück. Fred ist eine Gemeinheit von einem Mittelstürmer, verglichen mit ihm war Toni Polster ein Dauerläufer.

In keinem Spiel konnte Brasilien wirklich überzeugen. Gegen Kroatien hätte man ohne das Elfer-Geschenk wohl nur 1:1 gespielt, Kamerun war kein Gegner, gegen Chile und Kolumbien wackelte man bedenklich, ehe es gegen Deutschland das 1:7-Desaster im Halbfinale setzte. Die vermutlich beste Leistung konnte man gegen Mexiko abrufen. Bezeichnenderweise gewann Brasilien dieses Spiel nicht.

Das Halbfinale, das in die WM-Geschichte eingehen wird, offenbarte drastisch, wie sehr die Mannschaft von Thiago Silva (der den Laden hinten zusammenhielt) und Neymar lebte. Unter dem Druck des Gewinnen-Müssens warfen die Spieler übermotiviert alle Grundlagen der Taktik über Bord und liefen Deutschland nicht ins Messer, sondern mit Anlauf in ein deutsches Katana.

Die grundsätzliche Frage, die sich Brasilien nach Platz vier bei der Heim-WM (was ja rein als Ergebnis eh nicht so schlecht ist) stellt, ist eine aus brasilianischer Sicht erschreckende: Wie kann es sein, dass es ausgerechnet im Land des Samba-Fußballs, im Land von Pelé, Garrincha, Zico, Romario, Ronaldo und Ronaldinho nur einen einzigen Offensiv-Akteur von Weltformat gibt? Inhaltliche Fehlleistungen und Spiele, in denen alles daneben geht, können immer mal passieren. David Luiz und Thiago Silva sind dennoch Weltklasse-Spieler, Luiz Gustavo trotz allem ein Sechser von internationalem Format. Aber Oscar tauchte völlig unter, Hulk ebenso. Alles hing an Neymar.

Die Seleção ist nicht in einem so tiefen Loch, wie es nun scheint. Der neue Teamchef, wer immer es sein wird, muss aber einen Weg finden, dass nicht alles zusammenklappt, wenn Neymar nicht dabei ist oder einen schlechten Tag hat. Und ganz generell muss sich der Verband etwas einfallen lassen, wie man wieder ein paar ordentliche Offensiv-Spieler und vor allem Mittelstürmer aus dem Zuckerhut zaubert. Denn was den Zug zum Tor angeht, ist man alleine in Südamerika nicht mehr unter den Top-3.

Argentinien: Wo ist die Hilfe für Messi?

Nein, dass die Albicelete prickelnden Offensiv-Fußball gezeigt hätte, könnte man nicht gerade behaupten. Auch, dass Lionel Messi zu jeder Zeit Herr der Lage ist und ein Kapitän, der vorangeht und die Kollegen pusht, wenn’s mal nicht läuft, kann man nicht sagen. Allerdings war der große kleine Mann von Barcelona fast immer zur Stelle, wenn seine Mannschaft mal ein Tor oder zumindest einen Assist von ihm brauchte.

Argentinien
Argentinien: Es lebte mehr von Messi, als bei der Besetzung nötig war. Aber es funktionierte.

Seltsam, aber obwohl die Qualität der Spieler direkt um Messi herum – Higuaín, Lavezzi, Agüero, natürlich Di María – deutlich höher ist als die der Nebenleute von Neymar, steht und fällt auch bei Argentinien alles mit einem Spieler. Die Auftritte des knapp unterlegenen Finalisten waren selten wirklich unterhaltsam und fußten vornehmlich auf einer außergewöhnlich sicheren Defensiv-Abteilung.

Die vom wahren Chef auf dem Feld dirigiert wurde, nämlich von Javier Mascherano. Er hatte mit Biglia einen patenten Adjutanten, hatte mit Garay und Demichelis sichere Hinterleute und Torhüter Romero zeigte ein sehr gutes Turnier, obwohl er bei Monaco nur in internen Trainings-Spielchen Praxis bekam.

Im Grunde spielte Argentinien so, wie Finalisten oft spielen: Hinten wenig anbrennen lassen, vorne im entscheidenden Moment zuschlagen. Wiewohl es Alejandro Sabella, so sehr es ihm an Charisma zu fehlen scheint, gelungen ist, die Gruppe zu vereinen, und sei es nur, um gemeinsam Sabellas Autorität öffentlich in Frage zu stellen. Seinen Grundsatz von „Humilidad y Trabajo“, von Demut und Arbeit, haben aber alle angenommen.

Nach dem überforderten Clown Maradona und dem ahnungslosen Selbstdarsteller Batista hatte Argentinien einen Teamchef gefunden, der sich ausschließlich mit dem sportlichen beschäftigt. Das wurde belohnt, aber um in vier Jahren auch wieder eine gute Rolle zu spielen, muss es gelingen, neue Schlüsselfiguern zu finden. Mascherano ist schon 30, Messi befindet sich seit einem, anderthalb Jahren am absteigenden Ast. Es wird sicherlich noch mehr Verantwortung auf Angel di María zukommen.

Denn Messi wird schon ein wenig mehr Hilfe benötigen, in Zukunft.

Kolumbien: Wäre mit Falcao noch mehr möglich gewesen?

Er war eine Augenweide, dieser James Rodríguez (der, um das ein für allemal festzuhalten, NICHT „dscheims“ heißt, sondern „chames“). Vorbereiter, Vollstrecker, Gegenspieler-Verrückt-Macher, und das alles mit einem Babyface, das das genau Gegenteil der wilden Erscheinung Carlos Valderrama ist. Kolumbien stürmte unaufhaltsam ins Viertelfinale und hatte dort gegen Brasilien zu spät gemerkt, dass man gar keine Angst vor dieser Truppe haben muss.

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Kolumbien: Eine Augenweide. Tolle Spieler, viel Initiative, und das nicht mal in Bestbesetzung

Weshalb sich die Frage stellt: Wäre mit einem fitten Radamel Falcao vielleicht sogar noch mehr möglich gewesen? Denn Teo Gutiérrez zeigte sich als hervorragender Arbeiter, als guter Mitspieler für James und Cuadrado, aber nicht als Vollstrecker. Während hinter im die vermutlich beste offensive Mittelfeld-Reihe des Turniers wirbelte. Dazu verwirrte man die Gegner mit permanenten Rochaden: Da agierte James mal als Sturmspitze, mal links, da ging Jackson Martínez mal ins Zentrum, dazu gab’s mit Armero und Zuñíga zwei forsche Außenverteidiger. Eine Augenweide.

Die Cafeteros bestätigten den Aufwärtstrend, der schon unter Hernán Dário Gomez begonnen wurde und José Néstor Pekerman, an sich ja ein ruhiges Gemüt, formte Kolumbien zu einer ähnlich aufregenden Mannschaft wie seine „Fabelhaften Peker-Boys“ aus Argentinien bei der WM 2006. Und das Schöne ist: Bis auf Kapitän Mario Yepes fällt in näherer Zukunft kein Stammspieler aus Altersgründen aus dem Team.

Kolumbien kann also als Ganzes noch besser werden. Und Falcao ist bald wieder zurück.

Chile: Ist diese Form konservierbar?

Nächsten Sommer findet in Chile die Cópa America statt. Die Roja hat dieses Turnier noch nie gewonnen und nach dem knappen und auch eigentlich nicht verdienten Achtelfinal-Aus gegen Brasilien versprach Arturo Vidal, dass sich das ändern wird. Die Vorzeichen sind gut: Die Mannschaft ist mit einem Schnitt von 26,5 Jahren noch relativ jung, alle haben die komplexen Taktik-Varianten von Teamchef Jorge Sampaoli verinnerlicht, und Vidal selbst war nicht mal voll fit.

Chile
Chile: Das mit Abstand aufregendste, was dieses WM-Turnier zu bieten hatte. Viel zu früh raus.

Und die Chilenen waren, wie schon vor vier Jahren unter Marcelo Bielsa, eine überaus geile Mannschaft. Sampaoli ist ein im positiven Sinne fußballerischer Geistesgestörter, ein Besessener, ein Freak. Und so spielen auch seine Teams. Wie einst das 3-1-4-2-Monster von La U, wie das 2-1-3-4-0-Gebilde, das Australien eine halbe Stunde lang verzweifeln ließ. Wie das Pressing-Ungetüm, das Xabi Alonso so sehr in den Wahnsinn trieb, dass dieser sich nach einer Halbzeit traumatisiert auswechseln ließ.

Und mit Eduardo Vargas hat man nun auch endlich einen Stürmer, der auch mal Tore macht, Alexis Sánchez in Top-Form bringt auch die nötige Direktheit mit. Marcelo Díaz auf der Sechs – neben Mena, Aranguiz und Silva einer von vier Stammkräften, die unter Sampaoli bei La U gespielt haben – ist die personifizierte Balance. Dazu ist Claudio Bravo ein exzellenter Torhüter.

Und wohlgemerkt: Im ganzen Kader gibt es nicht einen einzigen gelernten Innenverteidiger. Keinen.

Chile hat es absolut drauf, auf absehbare Zeit eine bestimmende Kraft in Südamerika und damit auch in der Welt zu werden bzw. zu bleiben. Wenn Pinilla gegen Brasilien in der 120. Minute nicht die Latte, sondern das Tor getroffen hätte, wer weiß, wie weit Chile gekommen wäre.

Eines ist nur klar: Kein Team bei dieser WM ist mit dem nackten Resultat – Aus im Achtelfinale – so massiv unter Wert geschlagen worden wie Chile. Jetzt muss nur noch die Form bis nächstes Jahr konserviert werden.

Uruguay: Wer folgt den alten Herren?

José Maria Giménez erspielte sich schon einen Stammplatz bei den Großen, Stürmer Nico López kommt bei Udinese regelmäßig zum Einsatz, Linksaußen Diego Laxalt bei Serie-A-Absteiger Bologna. Aber sonst? Keiner der Mannschaft aus Uruguay, die vor einem Jahr Vize-Weltmeister bei der U-20-WM wurde, ist auch nur in der Nähe eines Stammplatzes bei einem halbwegs vernünftigen Klub, geschweige denn in der Nähe der Nationalmannschaft. Das wird über kurz oder lang zum Problem werden.

Uruguay
Uruguay: Fast alles hing an Godín und Suárez. Folgt nun der Generationswechsel bei der Celeste?

Denn obwohl man sich alte Willenskraft zeigte und somit England und Italien in 50:50-Spielen nieder ringen konnte, bleibt nach dem WM-Turnier, das mit einer Demontage im Achtelfinale gegen Kolumbien endete, die Erkenntnis: Besser ist Uruguay nicht geworden. Noch mehr als zuletzt schon hängt praktisch alles an Luis Suárez vorne und Diego Godín hinten.

Der Rest ist, bei allem Respekt, braver Durchschnitt und es ist weit und breit niemand in Sicht, der etwa im Mittelfeld das Spiel an sich reißen könnte. Arévalo ist nicht der Typ dafür, Lodeiro ist ein seit Jahren steckengebliebenes Talent, Cavani ist im Trikot von PSG wesentlich gefährlicher.

Und dann wird auch noch der ganze Auftritt überschattet von Suárez ekelhafter Dummheit gegen Italien. Die folgende Sperre heißt, dass Suárez die Copa America nächstes Jahr verpasst. Das wird für Langzeit-Teamchef Tabárez die Nagelprobe werden. Noch ein weiteres Mal mit den alten Recken, aber ohne den besten Spieler versuchen, alles rauszuquetschen, oder im Wissen um die Chancenlosigkeit, um den Titel mitzuspielen, den Umbau starten?

Die Antwort darauf wird gleichzeitig die Antwort auf die Frage sein, ob sich Tabárez, 67 Jahre alt, den Generationswechsel noch antun will.

Ecuador: Wäre die Quali auch ohne Höhenlage gelungen?

Immerhin: Seine drei Tore (also alle, die Ecuador bei dieser WM schoss) brachten Enner Valencia einen Premier-League-Vertrag bei West Ham ein. Sehr viel mehr wird aber nicht bleiben. La Tri verlor zwar nur knapp gegen die Schweiz und rang Frankreich ein verdientes Remis ab, aber dennoch hinterließen die drei Spiele vor allem eines: Verwunderung ob des antiquierten Spielstils der auch nicht mehr ganz jungen Mannschaft.

Ecuador
Ecuador: Mit dem flachen 4-4-2 und Konzentration auf die Flügel war das reichlich antiquiert.

Neben Honduras kam nur noch Ecuador mit einem flachen 4-4-2 mit zwei defensiven Mittelfeld-Leuten in einem damit unterbesetzten Zentrum auf, das Spiel nach vorne passierte praktisch ausschließlich über die Flügelspieler Valencia und Montero. Sturmspitze Caicedo fiel in den ersten zwei Spielen nur durch seine Mähne auf, und im dritten nicht mal mehr das, weil er zwischendurch beim Friseur war.

Anders als Enner Valencia. Der Angreifer, der nur durch den plötzlichen Tod von Chicho Benítez vor einem Jahr in die Mannschaft gerutscht war, war beweglich, hatte Übersicht und war auch torgefährlich.

Inhaltlich aber hat sich Ecuador seit der WM 2006, als man mit einem flachen 4-4-2 souverän das Achtelfinale erreichte und dort eher unglücklich England unterlag, keinen Zentimeter weiterentwickelt. Das Team vor acht Jahren war auch individuell echt gut (mit Leuten wie Delgádo, Méndez, dazu Reasco und De la Cruz als AV). Dieses ist eher wieder eines wie 2002, das sich wegen der Höhenlage in den Quali-Heimspielen zur Endrunde gemogelt hat.

Natürlich: Mit Carlos Gruezo von Stuttgart gibt es ein Riesen-Talent im zentralen Mittelfeld. Aber der hat vor drei Jahren noch U-17-WM gespielt. Für eine tragende Rolle bei einer WM der Großen war’s noch ein wenig früh.

Nächste Kontinental-Meisterschaft: Juni 2015 in Chile

Die Brasilianer, die viel gutzumachen haben. Die Argentinier mit Messi, der so knapp dran war, aber nun immer noch keinen Nationalteam-Titel gewonnen hat. Der Offensiv-Wirbel der Kolumbianer. Und natürlich die positiv Verrückten von Gastgeber Chile. Nicht zu vergessen Titelverteidiger Uruguay, der zeigen muss, wie er sich selbst neu erfindet.

Die Copa America, die in einem Jahr stattfindet, ist von der Ausgangslage elf Monate davor die wohl spannendste seit Jahrzehnten, weil sie mehr ist als nur das programmierte Finale zwischen Brasilien und Argentinien, sondern  es gleich zwei Teams gibt, die mindestens auf Augenhöhe mit ihnen sind, wenn nicht sogar schon besser. Die Teams des südamerikanischen Kontinents rücken immer weiter zusammen. Eine Entwicklung, die nur gut sein kann.

Fünf der sechs CONMEBOL-Teams überstanden die Vorrunde, und es gab nur ein Team von außerhalb, das K.o.-Spiele gegen das Quintett gewinnen konnte (Deutschland). Anders gesagt: Hätte man sich nicht gegenseitig eliminiert, wäre die kollektive Stärke noch viel augenfälliger geworden. Andererseits hat es nun drei Turniere hintereinander keinen südamerikanischen Weltmeister gegeben – die längste Durststrecke der Geschichte. Weil die beiden Großen im entscheidenden Moment wieder Federn ließen und die Nachrücker halt doch noch nicht ganz so weit sind.

Noch.

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Europas zweite Reihe bei der WM: Von „recht gut“ bis „Katastrophe“ – und mit Luft nach oben https://ballverliebt.eu/2014/07/15/europas-zweite-reihe-von-recht-gut-bis-katastrophe-und-mit-luft-nach-oben/ https://ballverliebt.eu/2014/07/15/europas-zweite-reihe-von-recht-gut-bis-katastrophe-und-mit-luft-nach-oben/#comments Tue, 15 Jul 2014 20:09:52 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=10393 Europas zweite Reihe bei der WM: Von „recht gut“ bis „Katastrophe“ – und mit Luft nach oben weiterlesen ]]> Sie sind die Länder mit den nicht ganz so großen Ligen im Rücken, die Nationalmannschaften, die sich zumeist eher aus Legionären rekrutieren – sie sind Europas zweite Reihe. Die sich mit sehr unterschiedlicher Fortune in Brasilien präsentiert haben. Mit dem Erreichten können manche von ihnen, vor allem Belgien und die Schweiz, durchaus zufrieden sein. Aber was sie alle gemeinsam haben: Sie haben nicht in allen Bereichen ihr Optimum ausgeschöpft.

Belgien: Enttäuschend zum nicht enttäuschenden Ergebnis

Das mit den Belgiern ist so eine Sache. Sie galten als Geheimtipp und sie wurden dann auch Gruppensieger und schieden erst im Viertelfinale knapp gegen Argentinien aus. Eigentlich eine Super-WM für ein Team, das 12 Jahre bei keinem Turnier mehr dabei war. Aber dennoch hatte das Spiel der Roten Teufel, bei allem Talent, immer so ein wenig die Aura von Dienst-nach-Vorschrift, von Uninspiriert- und Biederkeit.

Belgien
Belgien: Das talentierte Team hatte viel Kontrolle in seinen Spielen, aber wenig echten Zug zum Tor.

Marc Wilmots hat eine kompakte Mannschaft geformt, mit einer bärenstarken Abwehr, aber man bekam das eigene Spiel nach vorne selten wirklich gefährlich aufgezogen – dazu fehlte auch so ein wenig das Tempo. Die Außenverteidiger sind umgeschulte Innenverteidiger, die zwar ihr möglichstes machten, aber kein Gegner musste ihre Flanken fürchten.

Auch Marouane Fellaini fehlte aus dem Zentrum heraus die Direktheit und der Zug zum Tor, Eden Hazard wirkte ein wenig überspielt, dazu konnte der als Stamm-Mittelstürmer ins Turnier gegangene Romelu Lukaku überhaupt nicht überzeugen und verlor seinen Platz bald an Neo-Liverpooler Divock Origi. Dries Mertens, der ebenso im Turnierverlauf ins Team rutschte, war noch der mit dem meisten Punch.

So hat Belgien mit dem Viertelfinal-Einzug nicht direkt enttäuscht, aber gemessen an den Erwartungen irgendwie doch zumindest unterwältigend agiert. Was für das Team spricht: Nur eine Stammkraft hat sicher das letzte große Turnier gespielt, bis auf Daniel van Buyten können alle noch mindestens eine WM spielen und auf den Erfahrungen aufbauen.

Schweiz: Zu konservativ für den großen Wurf

Auch noch recht jung ist das Team aus der Schweiz. Auch dieses hat mit dem Achtelfinal-Einzug ein ordentliches Resultat zu Buche stehen, auch dieses verlor wie danach Belgien knapp gegen Argentinien. Und wie die Belgier schafften es auch die Schweizer nicht so richtig, aus einer extrem talentierten Mannschaft auch einen wirklich attraktiven Fußball herauszuholen. Was auch an der konservativen Grundhaltung von Ottmar Hitzfeld liegen mag.

Schweiz
Schweiz: Ein Top-Kader und ein gutes Team, aber nicht so aufregend, wie es hätte sein können.

Denn eine außergewöhnliche Spielanlage oder gar Experimente gibt es bei dem 65-Jährigen nicht. Er verstand es, der Nati ein nicht besonders komplizierte, aber grundsätzlich funktionierende Spielweise einzuimpfen, mit einer klaren Ordenung. Zwei starke Außenverteidiger, ein kampfstarken Sechser, ein guter Passgeber auf der Acht. Nur vorne wollte es nicht so recht flutschen.

Shaqiri startete in den ersten beiden Spielen auf der rechten Seite, tauschte dann jeweils in der Halbzeit mit Granit Xhaka die Plätze, und jedesmal wurde es deutlich besser. Erst im dritten Spiel konnte sich Hitzfeld überwinden, Shaqiri von Beginn an auf die Zehn zu stellen – der Bayern-Spieler dankte es mit drei Toren gegen Honduras.

Auch in der Abwehr zögerte Hitzfeld lange, ehe er sich über die funktionierende Lösung drübertraute. Johan Djourou, der beim HSV eine Katastrophen-Saison gespielt hat, konnte sich der Nibelungentreue von Hitzfeld sicher sein – warum auch immer, schließlich war Djourou auch bei der WM ein ständiger Unsicherheitsfaktor. Nach der Verletzung von Nebenmann Steve von Bergen gab Hitzfeld aber immer noch nicht dem (von Experten schon vorm Turnier statt Djourou geforderten) Schär die Chance, sondern Senderos – und kassierte beim 2:5 gegen Frankreich die Rechnung.

Erst im dritten Spiel kam Schär, und mit ihm gab es in 210 Spielminuten nur noch ein Gegentor – das in der 118. Minute gegen Argentinien von Di María. Nun übernimmt Vladimir Petkovic für Hitzfeld, der sich nun endgültig in die Fußball-Pension verabschiedet. Der 50-Jährige, der zuletzt Lazio trainierte, übernimmt eine gutklassige Mannschaft, aus der man noch viel herausholen kann. Wenn man sich traut.

Griechenland: Wenig Glanz, aber wieder achtbar

Es ist so eine Sache mit den Griechen. Der praktisch flächendeckend als fußballhistorische Katastrophe aufgenommene EM-Titel von 2004 hängt ihnen noch immer nach. Dabei darf man aber nicht den Fehler machen, Negative Spielweise mit Pragmatismus zu verwechseln. Denn was Fernando Santos bei Hellas spielen lässt, ist nicht mehr der plumpe Destruktivismus der späten Rehhagel-Jahre, sondern einfach jene Spielweise, die am besten zu seiner Mannschaft passt.

Griechenland
Griechenland: Ein Team aus braven Arbeitern: Zusehen macht wenig Spaß, aber wieder einmal wurde die Gruppe überstanden – und das verdient.

Was aber nicht heißt, dass Griechenland immer nur verteidigt. Ganz im Gegenteil. Über weite Strecken des Spiels gegen die Ivorer waren sie die aktivere Mannschaft, was mit dem späten Siegtor und damit dem Achtelfinal-Einzug belohnt wurde. Gegen Costa Rica war man ebenso die fast über die ganzen 120 Minuten, jedenfalls aber in der letzten Stunde mit einem Mann mehr, zuweilen drückend überlegen. Und dass man in Unterzahl gegen Japan darauf schaut, das Spiel zumindest nicht zu verlieren, kann man dem Team schwer zum Vorwurf machen.

Im Grunde war Griechenland aber doch das, was Griechenland halt meistens ist: Eine nicht gerade prickelnde Mannschaft, die aus einer gesicherten Abwehr heraus vor allem dann seine Stärken hat, wenn man schnell und direkt umschalten und die Offensivkräfte die noch offenen Räume bearbeten können. Einen dezidiert kreativen Spieler im Mittelfeld gibt es nicht, es wird Fußball gearbeitet, nicht zelebriert.

Was das griechische Team unter Fernando Santos immerhin in zwei Versuchen zweimal in die K.o.-Phase einer EM bzw. einer WM gebracht hat. Und angesichts der Tatsache, dass der Kader nicht übertrieben alt ist und immer wieder Leute nachkommen – wie die U-19, die vor zwei Jahren Vize-Europameister war – muss damit auch noch nicht Schluss sein, nur weil Santos nach vier Jahren als Teamchef nicht mehr weitermacht.

Kroatien: Unter Wert geschlagen

Schon bitter. So furchtbar viel haben die Kroaten gar nicht falsch gemacht, und doch ging’s nach der Vorrunde nach Hause. Wegen eines erstaunlichen Paradoxons – obwohl man mit Modric und Rakitic zwei Gestalter im Mittelfeld-Zentrum stehen hatte und keinen Balleroberer, war es vor allem die fehlende Durchschlagskraft am Weg nach vorne, die das Aus bedeuteten. Und keine defensive Instabilität, wie man annehmen hätte können.

Team Kroatien
Kroatien: Zweieinhalb Spiele okay bis stark, aber dennoch hat es nicht fürs Achtelfinale gereicht.

Gegen Brasilien hätte man mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht verloren, wenn nicht der Referee einen Elfmeter gepfiffen hätte, den man nicht hätte pfeifen sollen. Gegen Kamerun nützte man die eklatanten Schwächen des Gegners konsequent aus. Nur gegen Mexiko wurde – vielleicht auch, weil Teamchef Kovac von seinem 4-4-1-1 abging und ein 4-3-3 versuchte, in dem sich das Team merklich nicht sonderlich wohl fühlte – es verpasst, die auf dem Papier bestehenden Stärken auszuspielen.

Weil vorne die hängende Spitze als Anspielstation fehlter – in den ersten beiden Spielen konnten weder Mateo Kovacic noch Sammir da wirklich überzeugen – war man dem mexikanischen Pressing ausgeliefert. Dennoch: Rakitic und Modric haben beide noch zumindest eine WM im Tank, mit Dejan Lovren sollte es auch bald wieder einen Innenverteidiger von Format geben, die meisten Spieler haben noch Steigerungspotenzial.

Wenn man Kovac die Zeit lässt, kann da bei der EM in zwei Jahren durchaus einiges herausschauen.

Bosnien: Zu viel Respekt gezeigt

Die große Stärke in der Qualifikation, die bei Bosnien schon lange überfällig war: Die herausragende Offensive mit dem brandgefährlichen Sturm-Duo Edin Dzeko und Vedad Ibisevic, mit Zvjedzan Misimovic dahinter an der Spitze der Mittelfeld-Raute. So fegte man über die Gegner hinweg – weshalb es schon sehr erstaunlich ist, dass Teamchef Safet Susic in der nicht gerade unüberwindbaren Gruppe mit dem Iran und Nigeria vom Erfolgs-Konzept abwich.

Bosnien
Bosnien: Beim Debüt zu wenig Mut gezeigt und auch etwas Pech gehabt. Da war mehr möglich.

Nicht nur, das er gegen Argentinien und Nigeria Ibisevic opferte und mit nur einer Spitze agierte, nein, auch sonst zeigte Bosnien vor allem im entscheidenden Spiel gegen Nigeria deutlich zu viel Respekt vor dem Anlass und deutlich zu wenig von dem Punch nach vorne, der Bosnien sonst auszeichnet. Die Herangehensweise war zu verhalten, zu langsam.

Natürlich war auch Pech dabei. Pech, dass ein korrekter Treffer gegen Nigeria nicht zählte, Pech, dass Dzeko in der Nachspielzeit den Pfosten traf, Pech, dass Messi eine leblose argentinische Mannschaft im Alleingang rettete, Pech, dass wegen der anderen Ergebnisse das Aus schon vor dem letzten Spiel feststand.

Aber das Vorrunden-Aus alleine am Pech festzumachen, würde zu kurz greifen. Der Abwehr fehlt es an internationalem Format, Misimovic ganz dramatisch am Tempo (noch ein weiterer Grund, warum es keine gute Idee war, ihm eine Anspielstation in der Spitze zu nehmen). Aber es gab auch einen Spieler, der positiv überraschte: Es ist kaum anzunehmen, dass der erst 21-jährige Sechser Muhamed Besic, der Messi an der ganz kurzen Leine hatte, noch lange bei Ferencváros in der sportlich völlig wertlosen ungarischen Liga spielt.

Vieles deutet darauf hin, dass dies eine einmalige, wenn man so will goldene Generation der Bosnier ist, die mit dem nahenden Karriere-Ende von Misimovic bald ihren ersten elementaren Baustein verliert. Wie lange man mit der Taktik auf hohem Niveau Erfolg haben wird, Flüchtlings-Kinder zu finden, die in anderen Ländern gut ausgebildet wurden, wird sich erst zeigen müssen. Die erste Teilnahme und den ersten Sieg bei einer WM kann Bosnien keiner mehr nehmen. Jedoch auch nicht die Gewissheit, dass mehr möglich gewesen wäre.

Russland: Bestenfalls biederer Durchschnitt

Furchteinflößend für die Gegner war das ja nicht von den Russen. Im Gegenteil. Die Auftritte der Sbornaja erinnerten mit einer erschreckenden Ähnlichkeit jener der Engländer vor vier Jahren. Was auch daran liegen mag, dass damals wie heute Fabio Capello der Trainer ist. Bei Österreichs Gruppengegner in der anstehenden EM-Quali stimmte über alle drei Spiele gesehen so gut wie nichts und so schaffte man es sogar in der vermutlich schwächsten Gruppe, auszuscheiden.

Russland
Russland: Weit von vergangener Form entfernt. Bieder, hölzern, harmlos und fehleranfällig.

Torhüter Akinfejev wirkte unsicher und machte teils haarsträubende Fehler. Die Innenverteidigung ist langsam und hüftsteif. Von den Außenverteidigern kommt zu wenig. Für die Position im linken Mittelfeld hatte Capello nur Notlösungen zu bieten. Kurz: Russland war von einer ungeheuerlichen Harmlosig- und Biederkeit.

Es war auch nie erkennbar, wofür diese Mannschaft eigentlich inhaltlich stehen möchte. Es gab kein echtes Pressing, keinen vernünftigen Aufbau, Alibi-Pässe im Mittelfeld. Lichtjahre von dem entfernt, was das russische Team 2008 unter Guus Hiddink zu einer der aufregendsten des Turniers gemacht hat.

Die russische Liga hat aber auch ein ähnliches Problem wie die englische, die Capello ja davor als Rekrutierungs-Becken zur Verfügung hatte, wenn auch nicht so extrem: Annährernd die Hälfte aller Spieler der russischen Liga, in der alle 23 Kader-Spieler unter Vertrag stehen, sind keine Russen – und viele besetzen bei den Klubs auch Schlüsselpositionen.

Anders gesagt: Wenn es bessere Spieler gegeben hätte, wären sie auch mit dabei gewesen. So aber konnte Capello nur Durchschnitt aufbieten, dazu sind nur zwei Stammspieler jünger als 27 Jahre. Sieht mittelfristig nicht so gut für Russland aus.

Portugal: Was schief gehen kann, ging schief

Es war ein ziemlicher Total-Kollaps, den die Portugiesen hingelegt haben – jene Portugiesen, die praktisch in der selben Besetzung vor zwei Jahren beinahe das EM-Finale erreicht hätten. Das ist aber nur in Einzelfällen wirklich Spielern anzulasten, gar beim Teamchef die Schuld zu suchen, wäre eigentlich völlig verkehrt.

Portugal
Portugal

Ob man Pepe im ersten Spiel wirklich ausschließen muss, sei mal dahingestellt, aber besonders intelligent war seine Aktion gegen Thomas Müller in keinem Fall. Nur: Fábio Coentrão schon im ersten Spiel verletzt zu verlieren, dazu mit Almeida (im ersten Spiel) und Postiga (im zweiten Spiel) mit Muskelblessuren nach jeweils 20 Minuten zu verlieren, was will man da machen.

Einen an sich verlässlicher Innenverteidiger, einen sehr guten Linksverteidiger und den Einser-Stürmer schon im ersten Spiel zu verlieren, das dann auch noch 0:4 in die Binsen ging, das verkraftet kein Team. So musste Veloso von der Sechs auf die Linksverteidiger-Position auswandern (wo er sich sichtlich unwohl fühlte), musste der international völlig unerfahrene William Carvalho auf der Schlüsselposition im defensiven Mittelfeld ran, musste der Dritte-Wahl-Stürmer Éder ganz vorne aushelfen. Und zum Drüberstreuen verletzte sich im letzten Spiel auch noch Torhüter Beto.

Derart verunsichert hätte man beinahe gegen die kampfstarken, aber individuell schwach besetzten US-Amerikaner verloren, da half dann auch der abschließende Sieg gegen Ghana nichts mehr. Und natürlich hätte Cristiano Ronaldo mehr zeigen können, aber wenn rund um ihn herum alles einstürzt, kann man das frühe Ausscheiden nicht dem Star von Real Madrid anlasten.

Es war ein Turnier nach dem Motto „Pech gehabt“. Abhaken, nach vorne schauen. Was soll’s.

Nächste Kontinental-Meisterschaft: Juni 2016 in Frankreich

Angesichts der Tatsache, dass sich neben dem Gastgeber noch 23 weitere Mannschaften für die aufgeblähte EM in zwei Jahren qualifizieren, ist anzunehmen, dass die komplette zweite Reihe aus Europa, die in Brasilien dabei war, auch dort dabei sein sollte. Einige davon werden auch sicher eine realistische Chance haben, dort gut auszusehen – vor allem Belgien, Kroatien und Portugal, aber auch die Schweizer.

Allen diesen Teams, den Mid-Majors aus dem alten Kontinent, ist beim Turnier in Brasilien aber eines gemeinsam: Bei allen herrschte Luft nach oben, niemand kann von sich sagen, das spielerische UND das resultatsmäßige Optimum herausgeholt zu haben. Die größten Sorgenkinder unter diesen Teams sind sicher die Russen (die mit Schweden, Österreich und Montenegro eine gemeine Quali-Gruppe haben) und die Bosnier, die wohl schon über dem Zenit sein dürfte (aber in der Gruppe mit Belgien, Israel und Wales kaum Probleme haben dürfte, sich zu qualifizieren).

Und klar ist auch: Viele Teams aus dieser zweiten Reihe sind nicht mehr auf Augenhöhe mit so manchem Vertreter der (vermeintlich) Großen, sondern hat diese schon überholt. Stellt sich nur die Frage, für wie lange.

(phe)

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Afrika bei der WM 2014: Super-Ansätze und Super-Chaos – einmal mehr https://ballverliebt.eu/2014/07/01/super-ansaetze-und-super-chaos-bei-afrikas-teams-einmal-mehr/ https://ballverliebt.eu/2014/07/01/super-ansaetze-und-super-chaos-bei-afrikas-teams-einmal-mehr/#comments Tue, 01 Jul 2014 10:25:22 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=10362 Afrika bei der WM 2014: Super-Ansätze und Super-Chaos – einmal mehr weiterlesen ]]> Man würde es ja so gerne sagen. Dass das Klischee vom afrikanischen Fußball, der sich durch amateurhafte und/oder korrupte Funktionäre, vorsintflutliche Strukturen, haarsträubende Fehler und ungesunder Team-Hierarchien selbst aus dem Rennen nimmt, nicht mehr stimmen würde. Das Traurige ist nur: Bei dieser WM haben vier von fünf afrikanischen Teilnehmer wieder ein unerschütterliches Talent dafür gezeigt, sich selbst ins Bein zu schießen. Manche mehr als andere natürlich, und schließlich schafften ja auch erstmals zwei CAF-Teams den Sprung ins Achtelfinale.

Das war aber eher starken Trainern zu verdanken, die ein funktionierendes Team formten und das Chaos im Umfeld abzuschirmen versuchten. Aber keiner generellen Trendwende.

Algerien: Geringer Beinschuss-Faktor

Die rühmliche Ausnahme bildete ausgerechnet jenes Team aus dem afrikansichen Quartett, von dem man sich m Vorfeld am wenigsten erwartet hatte. Weil es sich in der Quali extrem schwer tat und es jenes Team ist, von dem einem die wenigsten Spieler geläufig sind. Aber schon in unserer Abschluss-Analyse nach dem letzten Afrika-Cup sagten wir nach dem algerischen Vorrunden-Aus

„Algerien machte schon ziemlich viel richtig. Ein gutklassiger Kader mit vielen Spielern aus europäischen Top-Ligen, mit Vahid Halilhodzic ein guter Teamchef. Dazu eine aktive Spielanlage und das Bemühen, das Spiel selbst zu gestalten. Aber halt keinen, der die Tore schießt. Bis auf die Stürmerposition hat man einen deutlich besseren Fußball gezeigt hatte als zumindest vier der Viertelfinalisten.“

Algerien: Eigeninitiative, Teamwork, präzise taktische Vorbereitung. Bravo!
Algerien: Eigeninitiative, Teamwork, präzise taktische Vorbereitung. Bravo!

Was soll man sagen: Nun fielen auch die Tore. Obwohl es nicht so gut begann, mit einer für Halilhodzic ungewöhnlich defensiven Herangehensweise gegen Belgien, die am Ende auch bestraft wurde und die ihm heftige Kritik einbrachte. Die algerische Öffentlichkeit verlangte fliegende Fahnen, der Verband entschloss sich nach diesem Spiel, nach der WM nicht mit Halilhodzic weiterzumachen. Der einzige Unruheherd bei den Wüstenfüchsen – und nichts, was es in ähnlicher Form nicht auch außerhalb Afrikas gäbe.

Zumal Algerien dann gegen Südkorea alles auspackte, was man kann. Exzellente Technik, flinke Spieler, eine aktive Spielanlage und erstaunlicherweise auch sehr guter Abschluss. Wie überhaupt es Halilhodzic exzellent verstand, seine Mannschaft sehr gut auf den Gegner einzustellen. Dazu passte das Teamgefüge, keiner der vermeintlichen Stars scherte aus, jeder stellte sich immer voll und ganz in den Dienst der Mannschaft. Der erstmalige Achtelfinal-Einzug war der verdiente Lohn.

Und auch die Deutschen irritierte man völlig. Man kappte das schnelle Passspiel mit geschickten, kurzen Pressingläufen, zog das funktionierende Konzept eisenhart durch und wurde am Ende nur von einem praktisch nicht zu verteidigenden Geniestreich von André Schürrle geschlagen.

Wie sehr es im Team stimmt und wie gut die Spieler das Erreichte einordnen können, wurde nach dem Achtelfinale klar: Alle herzten ihren scheidenden Teamchef und auch im den Interviews überwog der Stolz über die großartige WM schon der Enttäuschung über das knappe Aus.

Nigeria: Großer Beinschuss-Faktor, aber starker Trainer

Mit Afrikameister Nigeria schaffte es noch ein weiteres CAF-Team über die Gruppenphase hinaus. Ganz ähnlich wie bei Algerien ist auch bei den Super Eagles ein überwiegend junger Kader unterwegs, in dem die Stinkstiefel aussortiert wurden (wie Taye Taiwo) oder erfolgreich ins Teamgefüge integriert (Yobo, Odemwingie). Der Grund dafür, dass das klappte, hat einen Namen: Stephen Keshi.

Denn was hinter den Kulissen passierte, spottete mal wieder jeder Beschreibung. Da boykottierten die Spieler das Training, weil sie die Achtelfinal-Prämien sofort haben wollten – aus alter Erfahrung, weil sie wussten, dass sie der Verband sonst einbehält. Am Ende zahlte der Staatspräsident und die offizielle FIFA-Prämien werden mal wieder in den Kassen der Funktionäre verschwinden. Keshi ist den Verbands-Oberen schon lange ein Dorn im Auge, weil er nicht, so wie andere einheimische Trainer in der Vergangenheit, kuschte – sondern jeden Missstand offen ansprach und anprangerte. Nur der Erfolg bewahrte dem unbequemen Keshi vor seiner Entlassung.

Nigiera:
Nigiera: Junge Truppe, klares Konzept, aber etwas einfallslos in der eigenen Spielgestaltung.

Dass er nun, nach einem schönen Erfolg – und das ist das Erreichen des Achtelfinals in jedem Fall – selbst den Hut nimmt, ist nur konsequent. Wie schon beim Triumph beim Afrika-Cup war die Spielanlage eher reaktiv und fußte auf schnelles Umschalten, gute Versorgung der Flügel und das Spiel aus einer guten Defensive heraus. Das geht, weil Vincent Enyeama (seinen Fehlern im Achtelfinale gegen Frankreich zum Trotz) ein Torhüter auf hohem internationalen Niveau ist und weil der alte Yobo den früh verletzten Godfrey Oboabona umsichtig ersetzte.

Nur gegen den sehr destruktiven Iran, als man gezwungen war, das Spiel selbst zu gestalten, agierte man etwas hilflos.

Aber sonst war das sehr okay. Auch das Fehlen von Stamm-Linksverteidiger Elderson Echiejile fiel nicht so sehr ins Gewicht, weil Juwon Oshaniwa einen guten Job machte. Der einzige, der wirklich abfiel, war John Obi Mikel: Der Mann von Chelsea spielte ein fürchterliches Turnier, produzierte Fehlpässe am laufenden Band, brachte nach vorne überhaupt nichts und war nach hinten zuweilen ein ziemliches Risiko.

Wie die Zukunftsprognose für Nigeria aussieht, hängt davon ab, ob es wieder einen ähnlich starken Charakter auf der Trainerbank geben wird wie Stephen Keshi. Das Talent, in den nächsten Jahren noch einiges zu erreichen, hat der ausgesprochen junge Kader allemal.

Wie man den nigerianischen Verband kennt, wird sich dieser aber davor hüten, wieder einen starken Mann zu installieren, der sich so bedingungslos vor die Mannschaft stellt. Ist schlecht fürs Geschäft.

Côte d’Ivoire: Hauptsächlich sportlicher Beinschuss-Faktor

Mit einem unglaublich dämlichen Elfmeter in der Nachspielzeit der letzten Gruppenpartie verdaddelten die Ivorer ihren sicher scheinenden Platz in der Runde der letzten 16. Was aber eigentlich wieder nur perfekt in die jüngere Geschichte der „Elefanten“ passt. Die fraglos talentierteste Ansammlung von Spielern in der Geschichte des ivorischen Fußballs hat noch immer einen Weg gefunden, grandios zu scheitern.

Côte d'Ivoire:
Côte d’Ivoire: Ausgeglichen ordentlich besetztes Team, aber wieder  bezwang man sich selbst.

Statt seit dem Durchbruch von Didier Drogba, den Touré-Brüdern so um 2004 herum einen Afrika-Titel nach dem anderen einzusacken und bei einer WM mal zumindest ins Viertelfinale zu kommen, stehen nun drei Vorrunden-Ausscheiden und kein einziger Afrika-Titel zu Buche.

Dabei hatte man auch diesmal alles in der eigenen Hand, hätte die nötige Qualität dazu gehabt und auch der Verband ist einer der besonneneren am afrikanischen Kontinent – er hat aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt, als man etwa nach dem Viertelfinal-Aus im Afrikacup 2010 Vahid Halilhodzic in einer Panik-Aktion feuerte und Sven-Göran Eriksson, der das Teamgefüge nicht kannte, bei der WM ohne Chance war.

Nein, man hielt gegen die massive Kritik von Fans und Medien nach dem letzten Kontinental-Turnier an Sabri Lamouchi fest und versuchte, Ruhe und Geschlossenheit zu demonstrieren. Durchaus nicht un-erfolgreich. Lamouchi traute sich, den schon deutlich altersmüden Drogba auf die Joker-Rolle zu degradieren, sein „Ersatz“ Bony gab ihm mit zwei Toren in den drei Spielen auch durchaus recht.

Mit Serge Aurier hatte man einen der besseren Rechtsverteidiger im Turnier, mit Barry einen der bessern afrikanischen Torhüter. Auch abseits des Platzes machte man einen durchaus geschlossenen Eindruck. Und trotzdem hat es wieder nicht funktioniert.

Schön langsam gehen einem da die Erklärungen aus.

Ghana: Sehr hoher Beinschuss-Faktor

Vor vier Jahren waren die Black Stars nur eine von Luis Suárez‘ mittlerweile bedenklich vielen unsportlichen Aktionen bzw. einen verwandelten Elfmeter vom Halbfinale entfernt. Schlechter ist die Mannschaft, rein vom Potenzial her, seit dem Turnier in Südafrika nicht geworden. Aber Teamchef James Kwesi Appiah hat genau das, was sein nigerianischer Kollege Keshi geschafft hat, nicht auf die Reihe bekommen: Er verzichtete nicht auf die Stinkstiefel.

Ganz im Gegenteil: Mit der Nominierung des als äußerst schwierig bekannten Kevin-Prince Boateng – der seit der letzten WM ja nie für Ghana gespielt hat – machte sich Appiah ein Fass auf, das meilenweit gegen den Wind nach Fäulnis roch. Eine Entscheidung, die noch seltsamer wird, wenn man bedenkt, dass Appiah den gebürtigen Berliner im ersten Spiel auf die Bank setzte. Ungeschickt. Und zu allem Unglück ging die Partie gegen die USA dann auch noch verloren.

Ghana
Ghana: Gute Mannschaft, interessantes Konzept, aber zwischenmenschliche Problemfälle.

Spätestens da war das Tischtuch zerrissen. Gegen die Deutschen spielte Boateng zwar von Beginn an, wirklich zu funktionieren begann das ghanaische Konzept aber erst, als er wieder ausgewechselt worden war. Vor dem letzten Gruppen-Match gegen Portugal eskalierte der Streit, Boateng und sein Buddy Muntari wurden suspendiert. Und trotz allem Chaos fehlte bis zu zehn Minuten vor Schluss nur ein Tor, um trotz allem das Achtelfinale zu erreichen.

Weil das Konzept und die beteiligten Spieler durchaus gut und interessant waren und von der Raumaufteilung her an jene von Red Bull Salzburg erinnert. Ein Absicherer vor der Abwehr, vier extrem hoch stehende Offensiv-Kräfte und konsequent nach vorne preschende Außenverteidiger. Gegen die USA war man fast 90 Minuten das deutlich dominierende Team, Deutschland hatte man am Rande der Niederlage und gegen Portugal kosteten nur zwei haarsträubende individuelle Fehler den Sieg.

Dumm gelaufen für James Kwesi Appiah. Nicht seine taktischen Entscheidungen kosteten die nächste Runde, sondern seine personellen schon vor dem Turnier. Eine verschenkte Chance.

Kamerun: Extremer Beinschuss-Faktor

Er hat um seine Machtlosigkeit gewusst, das war schnell deutlich. Volker Finke wusste, dass er dem Chaos in seiner Mannschaft, in seinem Verband und im ganzen Umfeld hilflos ausgeliefert war. Seine Körpersprache zeigte während des ganzen, für Kamerun einmal mehr sehr kurzen Turniers die innere Emigration, in die sich Finke zurückgezogen hatte. Er ließ die WM über sich ergehen.

Weil Kamerun wie schon in den letzten Jahren in der Geiselhaft von Samuel Eto’o steckt. Egal, wer Trainer ist, egal, wer die Mitspieler sind: Der Rekordtorjäger bestimmt alles und ist der Hauptgrund dafür, dass die „Unzähmbaren Löwen“ tatsächlich unzähmbar sind – für ihre Trainer. Egal, ob die nun Finke heißen, Clemende, Le Guen, Pfister, Haan oder Schäfer. Niemand bekam die Macht eingeräumt, für professionelle Bedingungen zu sorgen. Das war schon vor Eto’o so und hat sich mit dem Ego-Shooter nur noch verstärkt.

Seit dem Viertelfinal-Einzug 1990 hat Kamerun bei fünf WM-Teilnahmen noch genau ein einziges Spiel gewonnen – 2002 gegen jene verunsicherten Saudis, die ein paar Tage davor 0:8 gegen Deutschland verloren hatten. Bei den letzten beiden Afrika-Meisterschaften war Kamerun nicht mal unter den 16 qualifizierten Teams. Und die WM erreichte man nur, weil Togo keine gelben Karten zusammenzählen konnte.

d
Kamerun: Ein Desaster. Undiszipliniert, passiv, unwillig und zerstritten. Der arme Volker Finke.

Und auch auf dem Feld stimmte praktisch gar nichts. Teams von Volker Finke, vor allem jene in Freiburg, waren immer bekannt für eine extrem aktive Spielanlage, für Pressing, für flinke Angriffe und einen guten Teamgeist. All das war bei Kamerun nicht erkennbar.

Gegen Mexiko stand man nur doof in der Gegend herum und übte nicht den geringsten Druck auf den ballführenden Gegner aus. Gegen Kroatien fing man mit dem giftigen Aboubakar statt des verletzten Eto’o vorne zwar vielversprechend an, dafür passte hinten nichts, Song flog mit einer Aktion vom Platz, für die selbst ein Einzeller zu intelligent wäre, und dann gerieten auch noch Benoit Assou-Ekotto und Benjamin Moukandjo aneinander. Gegen Brasilien ging’s nur noch um Schadensbegrenzung.

Kamerun vereinte bei dieser WM (wie auch schon bei der letzten, als man auch alle drei Spiele verlor) alle negativen Klischees über den afrikanischen Fußball. Anzeichen auf Besserung gibt es keine.

Nächste Kontinental-Meisterschaft: Jänner 2015 in Marokko

Erstmals haben zwei afrikanische Teams das Achtelfinale erreicht und zwei weitere hatten realistische Chancen und hätten es beinahe geschafft. Eine umso erstaunlichere Quote, wenn man bedenkt, wie unglaublich niveaulos der letzte Afrikacup von anderthalb Jahren war. Was aber auch nur zeigt: Das sportliche Potenzial für erfolgreiches Abschneidens auf der großen Bühne wäre ja absolut da, aber immer noch verhindern vor allem Unprofessionalität außerhalb des Platzes gute Resultate.

Das Traurige ist: Selbst das ausgesprochen gute Abschneiden von Algerien, das gute von Nigeria und das Potenzial der Ivorer und von Ghana reicht nicht als Versprechen dafür, dass es jetzt auch gut weitergeht. Nigeria wird vermutlich wieder im Chaos versinken, wenn Keshi nicht mehr Teamchef ist. Bei den Ivorern steht ein Generationswechsel an, bei Ghana gibt es zu viele Egomanen und wie Christian Gourcuff bei Algerien das Werk von Vahid Halilhodzic weiterführt, kann auch keiner beurteilen.

Die Gefahr besteht, dass alles wieder in der Dahinwurschtelei versinkt, auch bei jenen Teams, die eigentlich auf einem guten Weg sind. So etwas wie „benefit of the doubt“ gibt es bei den Erfahrungen, die man mit afrikanischen Teams in den letzten Jahrzehnten gemacht hat, ja leider nicht.

(phe)

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Asien bei der WM 2014: 12 Spiele, 3 Remis, 9 Pleiten https://ballverliebt.eu/2014/06/27/12-spiele-3-remis-9-pleiten/ https://ballverliebt.eu/2014/06/27/12-spiele-3-remis-9-pleiten/#comments Fri, 27 Jun 2014 19:50:45 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=10348 Asien bei der WM 2014: 12 Spiele, 3 Remis, 9 Pleiten weiterlesen ]]> Auf der fußballerischen Überholspur hat sich Asien befunden. Die Versprechen, die Afrika vor 20 Jahren abgegeben hatte, schienen von den Asiaten eingelöst zu werden. Aber: Keines der vier AFC-Teams in Brasilien konnte auch nur ein Spiel gewinnen. Vor allem die vermeintlich „Großen“ Japan und Südkorea enttäuschten auf der ganzen Linie. Das Asien-Quartett fuhr in zwölf Spielen 3 Remis und 9 Niederlagen ein.

Japan: Drei Jahre zu früh gepeakt

Was war das für ein großartiges Turnier von Japan beim Asien-Cup vor drei Jahren. Wie ein Wirbelwind überzog man die Konkurrenz, und auch als es in der K.o.-Phase zum Teil etwas harzig wurde, verlor man nie die Übersicht. Kagawa (in seiner ersten Saison bei Dortmund), Honda (nach einem halben Jahr bei ZSKA Moskau) und Okazaki (ein halbes Jahr vor einem Wechsel in die Bundesliga) machten in der offensiven Dreierreihe mit ihrem Tempo und ihren unermüdlichen Rochaden die Gegner wahnsinnig, aus der Defensive stießen Hasebe (Kapitän beim gerade-nicht-mehr-amtierenden Meister Wolfsburg) und Endo nach, über die Seiten machten Uchida und Nagatomo Druck – das unglaubliche Turnier von Letzterem brachte ihm einen Vertrag und einen Stammplatz bei Inter Mailand ein.

Zu wenig Elan, zu wenig Rochade, zu wenig Überraschendes - Japan enttäuschte auf ganzer Linie.
Zu wenig Elan, zu wenig Rochade, zu wenig Überraschendes – Japan enttäuschte auf ganzer Linie.

Alberto Zaccheroni, der entnervt vom alles zerredenden Italien in Japan eine neue Heimat gefunden hatte, formte eines der zu diesem Zeitpunkt fünf besten Teams der Welt. Und das ist der Schlüsselsatz: „zu diesem Zeitpunkt“. Bei der WM in Brasilien war der ganze Schwung weg. Kagawa hat zwei Jahre auf der Bank von Manchester verschleudert, Honda hat in der Serie A noch nicht wirklich Fuß gefasst. Okazaki hat in Mainz eine tolle Saison als Mittelstürmer hinter sich, wird im Team aber auf der linken Seite gebraucht – so muss vorne ein Stürmer von einem deutschen Zweitliga-Mittelständler ran. Endo war nicht fit, Hasebe mit Nürnberg gerade abgestiegen.

Ohne die Rochaden und das wilde Tempo vorne wurde Japan ausrechenbar. Dazu fehlt auch der Druck von den Jungen: Bis auf Stürmer Maeda und den eben nicht auf der Höhe seiner Kräfte agierenden Sechser Endo sind alle Spieler, die in Katar den Asien-Titel 2011 holten, immer noch dabei, und es sind auch keine neuen Leistungsträger wirklich in Sicht: U-20-WM-Endrunden verpasst Japan in schöner Regelmäßigkeit und die jüngeren WM-Fahrer versprechen auch kaum große Entwicklungssprünge.

Diese Generation der Japaner hat sich einen glanzvollen Asien-Titel geholt, aber die WM in Brasilien kam ihr um zumindest zwei Jahre zu spät. Leider.

Südkorea: Kreative falsch oder gar nicht eingesetzt

Beste Voraussetzungen wären das für die Koreaner gewesen: Eine Generation von guten, jungen und aufstrebenden Talenten und Stammspieler in guten europäischen Ligen, gepaart mit einer echt nicht besonders guten Gruppe. Und doch fiel man komplett durch, holte nur einen Punkt und machte auch nie den Eindruck, dass wirklich mehr drin gewesen wäre.

Was bei dem Talente-Pool verwundert, allerdings kommt man nicht umhin, Teamchef Hong Myung-Bo zu unterstellen, diesen völlig verkehrt eingesetzt zu haben. Vor allem im kreativen Zentrum klaffte ein Loch, das man locker schließen hätte können – etwa mit Koo Ja-Chaol, der in Mainz eine bärenstarke Saison spielte, aber als Stürmer verschenkt war. Oder mit Ji Dong-Won, der zu Dortmund wechselt, aber weitgehend ignoriert wurde. So blieb viel zu viel an Leverkusens Son Heung-Min hängen, der die Schwächen im System aber auch nicht ausgleichen konnte.

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Großes Talent, aber auch große Passivität: Südkorea ließ das Spiel der Gegner zu oft über sich ergehen.

Denn vor allem passte die Umsetzung des Systems nicht. Hong ließ in einem flachten 4-4-2 spielen, ohne Kreativ-Spieler im Zentrum, ohne körperlich ausreichend robuste Stürmer für lange Anspiele – aber auch ohne jegliche Form von Pressing. Das war schon beim 1:1 gegen Russland augenfällig, ging aber noch halbwegs gut, weil die Russen auch so ihre Probleme hatten.

Aber dem Schwung, den Algerien vor allem im verdichteten Zentrum aufbaute, war man überhaupt nicht gewachsen. Es gab aber auch keine inhaltlichen Antworten, nur ein kurzes Aufflackern individueller Klasse zu Beginn der zweiten Hälfte gegen Algerien. Sonst nichts. Man ließ das Spiel aller Kontrahenten über sich ergehen. Das war zu wenig.

Und damit ist das sang- und klanglose Ausscheiden auch folgerichtig. Südkorea hätte den Kader für den Achtelfinal-Einzug gehabt, war aber aus 100 % eigenem Verschulden meilenweit davon entfernt, tatsächlich ins Achtelfinale einzuziehen.

Iran: Im Rahmen der Möglichkeiten ganz okay

Deutlich näher dran an der nächsten Runde war der Iran, und das mit dem vermutlich schwächsten Kader aller 32 Endrunden-Teilnehmer. Ashkan Dejagah ist als prominentester Spieler aus der Premier League abgestiegen, Stürmer Ghoochannejhad spielt bei einem englischen Zweitligisten, praktisch alle anderen in der heimischen Liga, der sogar Teamchef Carlos Queiroz „Amateur-Niveau“ bescheinigt.

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Attraktiv zum Zusehen war es nicht, , aber der Iran holte wohl das Maximum aus den Möglichkeiten.

Und doch schaffte es der erfahrene Portugiese, das Optimum aus seinem äußerst limitierten Team herauszuholen. Das strikte Defensiv-Konzept war zwar weder besonders ausgeklügelt noch besonders schön anzusehen, orientierte sich aber an den Stärken und den Schwächen seines Kaders. Robuste, aber nicht besonders schnelle Innenverteidiger. Dazu umsichtige, aber nicht besonders schnelle zentrale Mittelfeld-Spieler. Natürlich gibt’s da keinen Champagner-Fußball.

Dennoch war das Remis gegen Nigeria nie wirklich in Gefahr, hatte man Argentinien am Rande der Niederlage. Natürlich, nach vorne kamen kaum einmal drei Pässe in Folge an und es gab in drei Spielen nur ein einziges Tor. Aber gemessen an den Möglichkeiten war es ganz okay – vor allem, wenn man bedenkt, dass es keine vernünftigen Aufbaugegner gab, man in einem Flughafen-Hotel zwei Stunden vom Trainingszentrum hausen musste und offenbar sogar die Trikots beim Waschen schrumpften.

Dazu machte vor allem Torhüter Alireza Haghighi auf sich aufmerksam. Nur als Nummer drei in den Kader gerutscht, absolvierte der Portugal-Legionär letztlich alle drei Spiele und agierte umsichtig, souverän und weitgehend fehlerfrei. Dazu waren seine schwarzen Stutzen und die schwarzen Schuhe zum ansonsten knall-orangen Outfit im Spiel gegen Bosnien auch einfach stylish ohne Ende.

Australien: Erfolgreiches Test-Turnier trotz null Punkten

Das muss man sich auch erst einmal trauen: Ange Postecoglou übernahm im Herbst ein Team, das schon für die WM qualifiziert war, aber unglaublich unansehnlichen Fußball spielte und gnadenlos überaltert war. Also eliminierte er bis zur Endrunde schrittweise Spieler wie Brett Holman (63 Länderspiele), Sasa Ognenovski (35 Jahre), Josh Kennedy (31 Jahre) und Luke Wilkshere (80 Länderspiele), Carl Valeri (50 Spiele) und Chelsea-Keeper Mark Schwarzer, die vor drei Jahren beim Final-Einzug beim Asien-Cup alle noch dabei waren.

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Hungrige Junge und eine routinierte Achse: Australien verlor zwar alles, überzeugte aber.

So sank der Altersschnitt im Team schlagartig um vier Jahre und nach der Auslosung, die Spanien, Holland und Chile bescherte, gab Postecoglou die klare Direktive aus: Jungs, wir werden untergehen, aber wir werden das mit fliegenden Fahnen tun. So zeigte sich diese Mannschaft extrem hungrig, sehr kampfstark, steckte nie auf.

Und sie hat die richtige Mischung aus jung und routiniert gefunden. Mit Wilkinson, Jedinak, Bresciano und Cahill gab es eine Achse von „Alten“, um die herum sich die jungen Wilden austoben konnte. Natürlich fehlt da die individuelle Klasse und taktisch war das auch nicht besonders aufregend, aber es war trotzdem gut anzusehen und die Socceroos versprühten Freude an ihrem Tun – genau das fehlten in den letzten Jahren unter Pim Verbeek und vor allem unter Holger Osieck ja völlig.

So kommt es zu dem Paradoxon, dass die AFC-Mannschaft mit der schlechtesten Bilanz – 3 Niederlagen – den besten Eindruck hinterlassen hat. Was auch dringend nötig war, schließlich war die WM für die Australier ein Test-Turnier für den Asien-Cup. Den richtet man in einem halben Jahr nämlich selbst aus.

Nächste Kontinental-Meisterschaft: Jänner 2015 in Australien

Für die hat man sich mit den engagierten Auftritten in Brasilien in eine sehr gute Position gebracht, denn während man selbst schon voll am Weg ist und gezeigt hat, dass man die heimischen Fans trotz Niederlagen hinter sich vereinen kann, steht bei den anderen Top-Teams entweder ein Umbruch oder zumindest ein Teamchef-Wechsel (Japan, Iran), muss es große Zweifel an der Spielweise geben (Südkorea), oder ist so weit im Eck, dann man sich erstmal um sich selbst kümmern muss (China, Saudi-Arabien).

Der starke Eindruck, den nicht nur der Asien-Cup 2011, sondern auch die überwiegend guten Auftritte von Japan und Südkorea bei den WM-Endrunden seit 2002 hinterlassen hatten, ist bei der WM in Brasilien völlig an die Wand gefahren worden. Ob das ein kurzfristiges Schlagloch ist, oder eine dauerhafte Entwicklung, wird in den nächsten Jahren zu beantworten sein.

Für den Iran ist eine okaye Performance bei einer WM der Plafond, bei Australien war ein gutes Abschneiden schon nach der Auslosung kein Thema mehr, diese beiden haben nicht enttäuscht. Südkorea hat das personelle Potenzial, auch weiterhin um Achtel- und Viertelfinals mitzuspielen, man müsste es nur auch inhaltlich umsetzen.

Nur bei Japan muss man sich aktuell ernsthafte Sorgen machen.

(phe)

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Der ballverliebte Podcast zur WM 2014 https://ballverliebt.eu/2014/06/03/der-ballverliebte-podcast-zur-wm-2014/ https://ballverliebt.eu/2014/06/03/der-ballverliebte-podcast-zur-wm-2014/#comments Mon, 02 Jun 2014 22:03:27 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=10224 Der ballverliebte Podcast zur WM 2014 weiterlesen ]]> Eine WM ist etwas Besonderes. Unsere User sind etwas Besonderes. Also haben wir auch etwas Besonderes für euch! Beim großen Ballverliebt-Podcast zur WM 2014 mit all den wichtigsten Infos zum bevorstehenden Turnier. Warum wird Deutschland nicht Weltmeister? Ist Kolumbien ohne Falcao stärker? Weshalb kann man auf England tippen? Und ist Belgien die Hipster-Mannschaft der WM? Wir klären all das und noch mehr!

Im kompakten Talkformat begrüßen Philipp und Tom die hochgeschätzten Kollegen Rene Maric (Spielverlagerung) und Francois Duchateau (Der Westen). Zum Anhören beim Einschlafen, beim Laufen, am Weg zur Arbeit, während der Arbeit oder wo auch immer sonst es passt!

Have fun! Shares, Likes und Retweets wie immer gern gesehen! Und Feedback auch!

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WM 2014: Kalender (für euer Handy) https://ballverliebt.eu/2014/05/24/wm-2014-kalender-fuer-euer-handy/ https://ballverliebt.eu/2014/05/24/wm-2014-kalender-fuer-euer-handy/#comments Sat, 24 May 2014 11:04:10 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=10199 WM 2014: Kalender (für euer Handy) weiterlesen ]]> Es gibt zur Weltmeisterschaft in Brasilien (schon beim Tippspiel angemeldet?) wieder eine Menge wunderbarer gedruckter Kalender, die man sich ins Zimmer hängen kann. Hilft aber nichts, wenn man gerade unterwegs ist. Für solche Fälle haben wir einen digitalen Google Calendar mit allen Spielterminen der WM für euch gebastelt.

Was ihr braucht, ist ein Google-Konto (das ihr wahrscheinlich bereits habt, wenn ihr zum Beispiel ein Android-Handy besitzt oder Dienste wie Chrome, Youtube, Gmail, Google Maps, Google Plus oder Google Docs nutzt). Anweisungen, wie man einen Google Calendar auf unterschiedlichen Telefonen nutzt, findet ihr hier.

Sobald ihr einen Account habt, klickt ihr einfach auf das Plus rechts unten im folgenden Kalender – schon werden alle Spiele bei euch angezeigt.

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Macht mit beim Ballverliebt-Tippspiel zur WM 2014 https://ballverliebt.eu/2014/05/21/macht-mit-beim-ballverliebt-tippspiel-zur-wm-2014/ https://ballverliebt.eu/2014/05/21/macht-mit-beim-ballverliebt-tippspiel-zur-wm-2014/#comments Wed, 21 May 2014 10:35:41 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=10192 Macht mit beim Ballverliebt-Tippspiel zur WM 2014 weiterlesen ]]> Wie schon zu den letzten paar Großveranstaltungen haben wir bei Ballverliebt auch zur Weltmeisterschaft in Brasilien ein Tippspiel auf die Beine gestellt. Weil es den Nervenkitzel des Fußballs erst so richtig auf die Spitze bringt, wenn die eigene Kompetenz dabei in Frage gestellt wird. Zu gewinnen gibt es die Ehre, in der besten, klügsten und supersten Fußballgemeinde Österreichs der Vorhersage-Champion zu werden. Also das wertvolslte, was es für einen Fußballfan gibt: Bragging Rights!

Das muss reichen, finden wir! Also: Macht mit, ladet eure Freunde ein und kickt ihnen in den Popsch! Wir wünschen viel Spaß, Spannung und Glück! :)

Zum Tippspiel.
Zum Zwischenstand.

PS: Rechts oben auf unserer Seite findet ihr den Menüpunkt zum Registrieren und Einloggen. :)

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Alle endgültigen Kader für die WM 2014 in Brasilien https://ballverliebt.eu/2014/05/12/alle-aktuellen-kader-fuer-die-wm-2014-in-brasilien/ https://ballverliebt.eu/2014/05/12/alle-aktuellen-kader-fuer-die-wm-2014-in-brasilien/#comments Mon, 12 May 2014 13:05:18 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=10109 Alle endgültigen Kader für die WM 2014 in Brasilien weiterlesen ]]> 23 Spieler darf jeder der 32 Teamtrainer zur Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien mitnehmen. Wir haben ihre Auswahlen alle gesammelt.

Mehr zur WM in Brasilien auf Ballverliebt!

Algerien (23), Vahid Halilhodzic

  • TOR: Rais M’bolhi (ZSKA Sofia), Mohamed Zemmamouche (USM Alger), Mohamed Cdric (CS Constantine)
  • ABWEHR: Essaid Belkalem (Watford), Madjid Bougherra (Lekhwiya/vereinslos), Lyassine Cadamuro (Real Mallorca), Faouzi Ghoulam (SSC Napoli), Rafik Halliche (Academica Coimbra), Aissa Mandi (Stade de Reims), Mehdi Mostefa (Ajaccio), Carl Medjani (Valenciennes), Djamel Mesbah (Livorno)
  • MITTELFELD: Nabil Bentaleb (Tottenham), Yacine Brahimi (Granada) Medhi Lacen (Getafe), Saphir Taider (Inter Mailand), Hassen Yebda (Udinese)
  • ANGRIFF: Abdelmoumen Djabou (Club Africain), Sofiane Feghouli (Valencia), Ryad Mahrez (Leicester City), Islam Slimani (Sporting), Hilal Soudani (Dinamo Zagreb), Nabil Ghilas (Porto)

Argentinien (23), Alejandro Sabella

  • TOR: Mariano Andujar (Catania Calcio), Agustin Orion (Boca Juniors), Sergio Romero (AS Monaco)
  • ABWEHR: Jose Basanta (Monterrey/MEX), Martin Demichelis (Manchester City), Ezequiel Garay (Benfica Lissabon), Marcos Rojo (Sporting Lissabon), Pablo Zabaleta (Manchester City), Lisandro Lopez (Getafe), Hugo Campagnaro (Inter Mailand)
  • MITTELFELD: Ricardo Alvarez (Inter Mailand), Lucas Biglia (Lazio Rom), Angel di Maria (Real Madrid), Augusto Fernandez (Celta de Vigo), Fernando Gago (Boca Juniors), Javier Mascherano (FC Barcelona), Enzo Perez (Benfica Lissabon), Maximiliano Rodriguez (Newell’s Old Boys)
  • ANGRIFF: Sergio Agüero (Manchester City), Gonzalo Higuain (SSC Napoli), Ezequiel Lavezzi (Paris St. Germain), Lionel Messi (FC Barcelona), Rodrigo Palacio (Inter Mailand)

Australien (23), Ange Postecoglou

  • TOR: Mat Ryan (Club Brugge), Mitch Langerak (Borussia Dortmund), Eugene Galekovic (Adelaide United)
  • ABWEHR: Ivan Franjic (Brisbane Roar), Matthew Spiranovic (Western Sydney Wanderers), Bailey Wright (Preston North End), Jason Davidson (Heracles Almelo), Alex Wilkinson (Jeonbuk Motors), Ryan McGowan (Shandong Luneng)
  • MITTELFELD: Mile Jedinak (Crystal Palace), Mark Milligan (Melbourne Victory), James Holland (Austria Wien), Massimo Luongo (Swindon Town), Oliver Bozanic (Luzern), Matt McKay (Brisbane Roar), Mark Bresciano (Al Gharafa)
  • ANGRIFF: Tim Cahill (NY Red Bulls), Dario Vidosic (Sion), Tommy Oar (Utrecht), James Troisi (Melbourne Victory), Ben Halloran (Fortuna Düsseldorf), Adam Taggart (Newcastle Jets), Matthew Leckie (FSV Frankfurt)

Belgien (23), Marc Wilmots

  • TOR: Thibaut Courtois (Chelsea), Simon Mignolet (Liverpool), Koen Casteels (Hoffenheim)
  • ABWEHR: Toby Alderweireld (Atletico), Anthony Vanden Borre (Anderlecht), Laurent Ciman (Standard), Jan Vertonghen (Tottenham), Vincent Kompany (ManCity), Daniel Van Buyten (Bayern), Thomas Vermaelen (Arsenal), Nicolas Lombaerts (Zenit)
  • MITTELFELD: Axel Witsel (Zenit), Steven Defour (Porto), Marouane Fellaini (Manchester United), Nacer Chadli (Tottenham), Moussa Dembele (Tottenham), Kevin De Bruyne (Wolfsburg), Adnan Januzaj (ManUnited), Eden Hazard (Chelsea)
  • ANGRIFF: Dries Mertens (Napoli), Kevin Mirallas (Everton), Romelu Lukaku (Chelsea), Divock Origi (Lille)

Bosnien-Herzegowina (23), Safet Susic

  • TOR: Asmir Begovic (Stoke City), Jasmin Fejzic (VfR Aalen), Asmir Avdukic (Borac Banja Luka)
  • ABWEHR: Emir Spahic (Bayer Leverkusen), Toni Sunjic (Zorja Lugansk), Sead Kolasinac (Schalke 04), Ognjen Vranjes (Elazigspor), Ermin Bicakcic (Eintracht Braunschweig), Muhamed Besic (Ferencvaros Budapest)
  • MITTELFELD: Miralem Pjanic (AS Roma), Izet Hajrovic (Galatasaray Istanbul), Mensur Mujdza (SC Freiburg), Haris Medunjanin (Gaziantepspor), Senad Lulic (Lazio Rom), Anel Hadzic (Sturm Graz), Tino Sven Susic (Hajduk Split), Sejad Salihovic (1899 Hoffenheim), Zvjezdan Misimovic (Guizhou Rehne), Senijad Ibricic (Erciyespor), Avdija Vrsajevic (Hajduk Split)
  • ANGRIFF: Vedad Ibisevic (VfB Stuttgart), Edin Dzeko (Manchester City), Edin Visca (Istanbul BB)

Brasilien (23), Luis Felipe Scolari

  • TOR:  Julio Cesar (Toronto FC), Jefferson (Botafogo), Victor (Atlético Mineiro)
  • ABWEHR: Dani Alves (Barcelona), Maicon (AS Rom), David Luiz (Chelsea), Thiago Silva (PSG), Dante (Bayern), Marcelo (Real), Henrique (Neapel), Maxwell (PSG)
  • MITTELFELD: Oscar (Chelsea), Fernandinho (ManCity), Willian (Chelsea), Paulinho (Tottenham), Ramires (Chelsea), Luis Gustavo (Wolfsburg), Hernanes (Inter Mailand)
  • ANGRIFF: Bernard (Shakhtar Donetsk), Neymar (Barcelona), Fred (Fluminense), Hulk (Zenit), Jô (Atlético Mineiro)

Chile (23), Jorge Sampaoli

  • TOR: Claudio Bravo (Real Sociedad), Johnny Herrera (Universidad de Chile), Cristopher Toselli (Universidad Católica)
  • ABWEHR: Gary Medel (Cardiff City), José Rojas (Universidad de Chile), Eugenio Mena (FC Santos), Gonzalo Jara (Nottingham Forest)
  • MITTELFELD: Arturo Vidal, Mauricio Isla (beide Juventus Turin), Marcelo Díaz (FC Basel), Francisco Silva (CA Osasuna), Felipe Gutiérrez (FC Twente Enschede), José Pedro Fuenzalida (Colo Colo), Carlos Carmona (Atalanta Bergamo), Jean Beausejour (Wigan Athletic), Charles Aránguiz (SC Internacional), Miiko Albornoz (Malmö FF)
  • ANGRIFF: Alexis Sánchez (FC Barcelona), Eduardo Vargas (FC Valencia), Jorge Valdivia (Palmeiras), Mauricio Pinilla (Cagliari Calcio), Fabián Orellana (Celta Vigo), Esteban Paredes (Colo Colo)

Costa Rica (23), Jorge Luis Pinto

  • TOR: Keylor Navas (Levante), Patrick Pemberton (Alajuelense), Daniel Cambronero (Herediano)
  • ABWEHR: Giancarlo Gonzalez (Columbus Crew), Johnny Acosta (Alajuelense), Michael Umana (Saprissa), Roy Miller (New York Red Bulls), Christian Gamboa (Rosenborg Trondheim), Oscar Duarte (FC Brügge), Heiner Mora (Saprissa), Junior Diaz (Mainz), Waylon Francis (Columbus Crew)
  • MITTELFELD:  Yeltsin Tejeda (Saprissa), Celso Borges (AIK Stockholm), Jose Miguel Cubero (Herediano), Michael Barrantes (Aalesund), Esteban Granados (Herediano), Christian Bolanos (FC Kopenhagen), Diego Calvo (Valerenga Oslo)
  • ANGRIFF: Marco Urena (Kuban Krasnodar), Randall Brenes (Cartagines), Bryan Ruiz (PSV), Joel Campbell (Olympiakos)

Deutschland (23), Joachim Löw

  • TOR:  Manuel Neuer (Bayern), Roman Weidenfeller (Dortmund), Ron-Robert Zieler (Hannover)
  • ABWEHR: Jerome Boateng (Bayern), Erik Durm (Borussia Dortmund), Kevin Grosskreutz (Borussia Dortmund), Benedikt Höwedes (FC Schalke), Mats Hummels (Borussia Dortmund), Philipp Lahm (Bayern), Per Mertesacker (Arsenal), Shkodran Mustafi (Sampdoria)
  • MITTELFELD:  Mario Götze, Toni Kroos, Thomas Müller, Bastian Schweinsteiger (alle Bayern), Julian Draxler (Schalke), Mesut Özil, Lukas Podolski (alle Arsenal), Matthias Ginter (Freiburg), Sami Khedira (Real), Andre Schürrle (Chelsea)
  • ANGRIFF: Miroslav Klose (Lazio)

Ecuador (23), Reinaldo Rueda

  • TOR: Maximo Banguera (Barcelona SC), Alexander Dominguez (LDU Quito), Adrian Bone (El Nacional Quito)
  • ABWEHR: Frickson Erazo (Flamengo Rio de Janeiro), Jorge Guagua (Emelec), Oscar Bagui (Emelec), Gabriel Achilier (Emelec), Walter Ayovi (Pachuca), Juan Carlos Paredes (Barcelona SC)
  • MITTELFELD:Segundo Castillo (Al Hilal/Saudi Arabien), Carlos Gruezo (Stuttgart), Renato Ibarra (Vitesse Arnheim), Cristian Noboa (Dynamo Moskau), Luis Saritama (Barcelona SC), Antonio Valencia (Manchester United), Edison Mendez (Independiente Santa Fe), Michael Arroya (Atlante)
  • ANGRIFF: Felipe Caicedo (Al Jazira), Jefferson Montero (Morelia), Joao Rojas (Cruz Azul), Fidel Martinez (Tijuana), Jaime Ayovi (Tijuana), Enner Valencia (Pachuca)

Elfenbeinküste (23), Sabri Lamouchi

  • TOR: Boubacar Barry (KSC Lokeren/BEL), Sylvain Gbohouo (Sewe Sport/CIV), Sayouba Mande (Stabaek/NOR)
  • ABWEHR: Jean-Daniel Akpa Akpro (Toulouse), Serge Aurier (Toulouse), Souleyman Bamba (Trabzonspor), Arthur Boka (VfB Stuttgart), Viera Diarrassouba (Caykur Rizespor), Constant Djakpa (Eintracht Frankfurt), Kolo Toure (Liverpool), Didier Zokora (Trabzonspor)
  • MITTELFELD: Geoffroy Serey Die (FC Basel), Ismael Diomande (St. Etienne), Max Gradel (St. Etienne), Cheick Tiote (Newcastle United), Yaya Toure (Manchester City), Didier Ya Konan (Hannover 96)
  • ANGRIFF: Mathis Bolly (Fortuna Düsseldorf), Wilfried Bony (Swansea City), Didier Drogba (Galatasaray Istanbul), Gervinho (AS Roma), Salomon Kalou (OSC Lille), Giovanni Sio (FC Basel)

England (23), Roy Hodgson

  • TOR: Joe Hart (ManCity), Fraser Forster (Celtic), Ben Foster (West Brom)
  • ABWEHR: Phil Jones, Chris Smalling (ManUnited), Glen Johnson (Liverpool), Gary Cahill (Chelsea), Phil Jagielka (Everton), , Luke Shaw (Southampton), Leighton Baines (Everton)
  • MITTELFELD: Steven Gerrard, Jordan Henderson, Raheem Sterling (alle Liverpool), Alex Oxlade-Chamberlain, Jack Wilshere (alle Arsenal), Adam Lallana (Southampton), James Milner (ManCity), Ross Barkley (Everton), Frank Lampard (Chelsea)
  • ANGRIFF: Wayne Rooney, Danny Welbeck (alle ManUnited), Daniel Sturridge (Liverpool), Rickie Lambert (Southampton)

Frankreich (23), Didier Deschamps

  • TOR: Hugo Lloris (Tottenham), Stephane Ruffier (St. Etienne), Mickael Landreau (Bastia)
  • ABWEHR: Mathieu Debuchy (Newcastle), Lucas Digne (PSG), Patrice Evra (Manchester United), Laurent Koscielny (Arsenal), Eliaquim Mangala (Porto), Bacary Sagna (Arsenal), Mamadou Sakho (Liverpool), Raphael Varane (Real Madrid)
  • MITTELFELD:Yohan Cabaye (Paris St. Germain), Clement Grenier (Olympique Lyon), Blaise Matuidi (Paris St. Germain), Paul Pogba (Juventus Turin), Rio Mavuba (Lille), Moussa Sissoko (Newcastle United), Mathieu Valbuena (Olympique Marseille), Remy Cabella (Montpellier)
  • ANGRIFF: Karim Benzema (Real Madrid), Olivier Giroud (Arsenal), Antoine Griezmann (Real Sociedad), Loic Remy (Newcastle)

Ghana (23), Kwesi Appiah

  • Tor: Fatau Dauda (Orlando Pirates), Adam Kwarasey (Stromsgodset), Stephen Adamas (Aduana Stars)
  • Abwehr: Samuel Inkoom (Platanias), Daniel Opare (Standard Lüttich), Harrison Afful (Esperance Tunis), John Boye (Rennes), Jonathan Mensah (Evian), Rashid Sumalia (Mamelodi Sundowns)
  • Mittelfeld: Michael Essien, Sulley Mutari (beide AC Milan), Rabiu Mohammed (Kuban Krasnodar), Kwadwo Asamoha (Juventus Turin), Emmanuel Agyemang-Badu (Udinese), Afriyie Acquah (Parma), Christian Atsu (Vitesse Arnheim), Albert Adomah (Middlesbrough), Kevin-Prince Boateng (Schalke 04), Andre Ayew (Olympique Marseille), Mubarak Wakaso (Rubin Kasan)
  • Angriff: Asamoah Gyan (Al-Ain), Adbul Majeed Waris (Valenciennes), Jordan Ayew (Sochaux)

Griechenland (23), Fernando Santos

  • TOR: Orestis Karnezis (Granada), Panaglotis Glykos (PAOK), Stefanos Kapino (Panathinaikos)
  • ABWEHR: Kostas Manolas, Jose Holebas (beide Olympiakos), Sokratis Papastathopoulos (Borussia Dortmund), Vangelis Moras (Verona), Giorgos Tzavellas (PAOK), Loukas Vyntra (Levante), Vasilis Torosidis (Roma)
  • MITTELFELD: Alexandros Tziolis (Kayserispor), Andreas Samaris, Giannis Maniatis (beide Olympiakos), Kostas Katsouranis (PAOK), Giorgos Karagounis (Fulham), Panagiotis Tachtsidis (Torino), Giannis Fetfatzidis (Genoa), Lazaros Christodoulopoulos, Panagiotis Kone (beide Bologna)
  • ANGRIFF: Dimitris Salpingidis (PAOK), Giorgos Samaras (Celtic), Kostas Mitroglou (Fulham), Fanis Gekas (Konyaspor)

Honduras (23), Luis Fernando Suarez

  • TOR: Donis Escober (Olimpia), Luis López (Real España), Noel Valladares (Olimpia)
  • ABWEHR: Edder Delgado (Real Espana), Maynor Figueroa (Hull City), Victor Bernardez (San Jose), Emilio Izaguirre (Celtic Glasgow), Osman Chavez (Qingdao Jonoon), Juan Carlos Garcia (Wigan), Brayan Beckeles (Olimpia), Juan Pablo Montes (Motagua)
  • MITTELFELD:  Boniek García (Houston Dynamo), Andy Najar (RSC Anderlecht), Roger Espinoza (Wigan), Wilson Palacios (Stoke City), Marvin Chávez (Colorado Rapids), Jorge Claros (Motagua), Luis Garrido (Olimpia) Mario Martínez (Real España)
  • ANGRIFF: Jerry Bengtson (New England Revolution), Jerry Palacios (Alajuelense),  Carlo Costly (Real España), Rony Martínez  (Real Sociedad)

Iran (23), Carlos Queiroz

  • TOR: Daniel Davari (Braunschweig), Alireza Haghighi (Sporting Covilha), Rahman Ahmadi (Sepahan)
  • ABWEHR: Hossein Mahini, Jalal Hosseini, Mehrdad Pouladi (alle Persepolis), Amir Hossein Sadeqi, Hashem Beykzadeh (beide Esteghlal), Ahmad Alenemeh (Naft Tehran), Pejman Montazeri (Umm Salal SC), Steven Beitashour (Vancouver Whitecaps), Mohammad Reza Khanzadeh (Zob Ahan Isfahan)
  • MITTELFELD: Reza Haghighi (Persepolis), Andranik Teymourian (Esteghlal), Ghasem Hadadifar (Zob Ahan Isfahan), Bakhtiar Rahmani (Foolad), Javad Nekounam (Kuwait SC), Ehsan Hajsafi (Sepahan Isfahan)
  • ANGRIFF: Khosrow Heidari (Esteghlal), Karim Ansarifard (Tractor Sazi), Reza Ghoochannejhad (Charlton Athletic), Alireza Jahanbakhsh (NEC),Masoud Shojaei (UD Las Palmas), Ashkan Dejagah (Fulham)

Italien (23), Cesare Prandelli

  • TOR: Gianluigi Buffon (Juventus Turin), Salvatore Sirigu (Paris St. Germain), Mattia Perin (Genoa).
  • ABWEHR: Giorgio Chiellini (Juventus Turin), Andrea Barzagli (Juventus Turin), Leonardo Bonucci (Juventus Turin), Gabriel Paletta (FC Parma), Mattia De Sciglio (AC Milan), Ignazio Abate (AC Milan), Matteo Darmian (Torino)
  • MITTELFELD: Andrea Pirlo (Juventus Turin), Daniele De Rossi (AS Roma), Claudio Marchisio (Juventus Turin), Thiago Motta (Paris St. Germain), Marco Verratti (Paris St. Germain), Antonio Candreva (Lazio Rom), Alberto Aquilani (Fiorentina), Marco Parolo (FC Parma)
  • ANGRIFF: Mario Balotelli (AC Milan), Antonio Cassano (Parma), Alessio Cerci (Torino), Ciro Immobile (Torino), Lorenzo Insigne (Napoli)

Japan (23), Alberto Zaccheroni

  • TOR: Eiji Kawashima (Standard), Shusaku Nishikawa (Urawa), Shuichi Gonda (Tokyo)
  • ABWEHR: Gotoku Sakai (Stuttgart), Yuto Nagatomo (Inter), Masato Morishige (Tokyo), Masahiko Inhoa (Jubilo Iwata), Hiroki Sakai (Hannover), Maya Yoshida (Southampton), Atsuto Uchida (Schalke), Yasuyuji Konno (Gamba Osaka)
  • MITTELFELD: Keisuke Honda (Milan), Yashito Endo (Gamba Osaka), Hiroshi Kiyotake (Nürnberg), Shinji Kagawa (ManUnited), Toshihiro Aoyama (Sanfrecce Hiroshima), Hotaru Yamaguchi (Cerezo Osaka), Manabu Saito (Yokohama F. Marinos), Makato Hasebe (Nürnberg)
  • ANGRIFF:  Shinji Okazaki (Mainz), Yuya Osako (1860), Yoshito Okubo (Kawasaki Frontale), Yoichiro Kakitani (Cerezo Osaka)

Kamerun (23), Volker Finke

  • TOR: Charles Itandje (Konyaspor), Sammy Ndjock (Fetihespor), Loic Feudjou (Coton Sport)
  • ABWEHR: Benoit Assou-Ekotto (Tottenham), Henri Bedimo (Olympique Lyon), Aurelien Chedjou (Galatasaray), Cedric Djeugou (Coton Sport), Nicolas Nkoulou (Olympique Marseille), Dany Nounkeu (Besiktas), Allan Nyom (Granada)
  • MITTELFELD: Jean Makoun (Stade Rennes), Joel Matip (Schalke), Stephane Mbia (Sevilla), Enoh Eyong (Antalyaspor), Benjamin Moukandjo (Nancy), Landry Nguemo (Girondins Bordeaux), Edgar Salli (Racing Lens), Alexandre Song (Barcelona)
  • ANGRIFF: Samuel Eto’o (Chelsea), Vincent Aboubakar (Lorient), Eric-Maxim Choupo Moting (Mainz), Fabrice Olinga (Malaga), Achille Webo (Fenerbahce)

Kolumbien (23), Jose Pekerman

  • TOR: David Ospina (Nizza), Faryd Mondragon (Deportivo Cali), Camilo Vargas (Independiente Santa Fe)
  • ABWEHR: Mario Yepes (Atalanta Bergamo), Cristian Zapata (AC Milan), Pablo Armero (West Ham United), Camilo Zuniga (SSC Napoli), Santiago Arias (PSV Eindhoven), Eder Alvarez Balanta (River Plate), Carlos Valdes (San Lorenzo)
  • MITTELFELD: Fredy Guarin (Inter Mailand), Juan Cuadrado (Fiorentina), Victor Ibarbo (Cagliari), James Rodriguez (Monaco), Abel Aguilar (Toulouse), Juan Quintero (Porto), Carlos Sanchez (Elche), Aldo Leao Ramirez (Morelia), Alexander Mejia (Atletico Nacional)
  • ANGRIFF: Jackson Martinez (Porto), Carlos Bacca (Sevilla), Teofilo Gutierrez (River Plate), Adrian Ramos (Hertha BSC)

Kroatien (23), Niko Kovac

  • TOR: Stipe Pletikosa (Rostov), Danijel Subasic (Monaco), Oliver Zelenika (Dinamo Zagreb)
  • ABWEHR: Darijo Srna (Schachtar Donezk), Dejan Lovren (Southampton), Vedran Corluka (Lok Moskau), Gordon Schildenfeld, Danijel Pranjic (beide Panathinaikos Athen), Domagoj Vida (Dynamo Kiew), Sime Vrsaljko (FC Genoa)
  • MITTELFELD: Luka Modric (Real Madrid), Ivan Rakitic (Sevilla), Ognjen Vukojevic (Dynamo Kiew), Ivan Perisic (Wolfsburg), Mateo Kovacic (Inter Mailand), Marcelo Brozovic (Dinamo Zagreb), Sammir (Getafe), Ivan Mocinic (HNK Rijeka)
  • ANGRIFF: Mario Mandzukic (Bayern), Ivica Olic (Wolfsburg), Eduardo da Silva (Schachtar Donezk), Nikica Jelavic (Hull City), Ante Rebic (Fiorentina)

Mexiko (23), Miguel Herrera

  • TOR:  Guillermo Ochoa (Ajaccio), Jesus Corona (Cruz Azul), Alfredo Talavera (Toluca)
  • ABWEHR: Paul Aguilar (America), Rafael Marquez (Club Leon), Hector Moreno (Espanyol), Diego Reyes (Porto), Carlos Salcido (Tigres), Miguel Layun (America), Francisco Javier „Maza“ Rodriguez (America), Andres Guardado (Bayer)
  • MITTELFELD: Carlos Peña (Leon), Javier Aquino (Villarreal), Isaac Brizuela (Toluca), Hector Herrera (FC Porto), Juan Carlos Medina (America), Marco Fabian (Cruz Azul), José Juan Vazquez (Leon)
  • ANGRIFF: Oribe Peralta (Santos Laguna), Javier Hernandez (ManUnited), Raul Jimenez (America), Giovani Dos Santos (Villarreal), Alan Pulido (Tigres)

Niederlande (23), Louis Van Gaal

  • TOR: Jasper Cillessen (Ajax Amsterdam), Tim Krul (Newcastle United), Michel Vorm (Swansea City)
  • ABWEHR: Daley Blind (Ajax Amsterdam), Stefan de Vrij, Daryl Janmaat, Terence Kongolo, Bruno Martins Indi (alle Feyenoord Rotterdam), Paul Verhaegh (FC Augsburg), Ron Vlaar (Aston Villa), Joel Veltman (Ajax Amsterdam)
  • MITTELFELD: Jordy Clasie (Feyenoord Rotterdam), Jonathan de Guzman (Swansea City), Nigel de Jong (AC Milan), Leroy Fer (Norwich City), Arjen Robben (Bayern München), Wesley Sneijder (Galatasaray Istanbul), Georginio Wijnaldum (PSV Eindhoven)
  • ANGRIFF: Memphis Depay (PSV Eindhoven), Klaas-Jan Huntelaar (Schalke 04), Dirk Kuyt (Fenerbahce Istanbul), Jeremain Lens (Dynamo Kiew), Robin van Persie (Manchester United)

Nigeria (23), Stephen Keshi

  • TOR: Chigozie Agbim (Gombe United), Austin Ejide (Hapoel Beer Sheva), Vincent Enyeama (Lille)
  • ABWEHR: Efe Ambrose (Celtic Glasgow), Elderson Echiejile (AS Monaco), Azubuike Egwuekwe (Warri Wolves), Kunle Odunlami (Sunshine Stars), Godfrey Oboabona (Caykur Rizespor), Kenneth Omeruo (Middlesbrough), Juwon Oshaniwa (Ashdod), Joseph Yobo (Norwich City)
  • MITTELFELD: Ramon Azeez (Almeira), Reuben Gabriel (Waasland-Beveren), John Obi Mikel (Chelsea), Victor Moses (Chelsea), Ogenyi Onazi (Lazio), Michael Uchebo (Cercle Brügge)
  • ANGRIFF: Shola Ameobi (Newcastle), Michael Babatunde (Wolyn Luzk), Emmanuel Emenike (Fenerbahce), Ahmed Musa (ZSKA Moskau), Uche Nwofor (SC Heerenveen), Peter Odemwingie (Stoke City)

Portugal (23), Paulo Bento

  • TOR: Beto (Sevilha), Eduardo (SC Braga), Rui Patrício (Sporting)
  • ABWEHR: André Almeida (Benfica), Bruno Alves (Fenerbahçe), Fábio Coentrão (Real Madrid), João Pereira (Valência), Neto (Zenit), Pepe (Real Madrid), Ricardo Costa (Valência)
  • MITTELFELD: João Moutinho (Mónaco), Miguel Veloso (Dynamo Kiev), Raul Meireles (Fenerbahçe), Rúben Amorim (Benfica), William Carvalho (Sporting), Rafa (SC Braga)
  • ANGRIFF: Cristiano Ronaldo (Real Madrid), Éder (SC Braga), Hélder Postiga (Lazio), Hugo Almeida (Besiktas), Nani (Manchester United), Varela (FC Porto), Vieirinha (Wolfsburg)

Russland (23), Fabio Capello

  • TOR: Igor Akinfejew (ZSKA Moskau), Juri Lodygin (Zenit), Sergej Ryschikow (Rubin Kasan)
  • ABWEHR: Wasili Beresuzki (ZSKA Moskau), Wladimir Granat (Dynamo Moskau), Andrei Jeschtschenko (Anschi Machatschkala), Sergei Ignaschewitsch (ZSKA Moskau), Alexei Koslow (Dynamo Moskau), Dmitri Kombarow (Spartak Moskau), Andrej Semenow (Terek Grosny), Georgi Schtschennikow (ZSKA Moskau)
  • MITTELFELD: Denis Gluschakow (Spartak Moskau), Igor Denisow (Dynamo Moskau), Alan Dsagojew (ZSKA Moskau), Juri Schirkow (Dynamo Moskau), Alexei Ionow (Dynamo Moskau), Alexander Samedow (Lok Moskau), Wiktor Faisulin (Zenit), Oleg Schatow (Zenit), Roman Schirokow (Krasnodar)
  • ANGRIFF: Maxim Kanunnikow (Amkar Perm), Alexander Kerschakow (Zenit), Alexander Kokorin (Dynamo Moskau)

Schweiz (23), Ottmar Hitzfeld

  • TOR: Diego Benaglio (VfL Wolfsburg), Roman Bürki (Grashoppers Zürich), Yann Sommer (FC Basel)
  • ABWEHR: Johan Djourou (Hamburger SV), Michael Lang (Grashoppers Zürich), Stephan Lichtsteiner (Juventus Turin), Ricardo Rodriguez (VfL Wolfsburg), Fabian Schär (FC Basel), Philippe Senderos (FC Valencia), Steve von Bergen (Young Boys Bern), Reto Ziegler (Sassuolo)
  • MITTELFELD: Tranquillo Barnetta (Eintracht Frankfurt), Gökhan Inler (SSC Napoli), Valon Behrami (SSC Napoli), Blerim Dzemaili (SSC Napoli), Gelson Fernandes (SC Freiburg), Admir Mehmedi (SC Freiburg), Xerdan Shaqiri (FC Bayern München), Valentin Stocker (FC Basel), Granit Xhaka (Borussia Mönchengladbach)
  • ANGRIFF: Josip Drmic (1. FC Nürnberg), Mario Gavranovic (FC Zürich), Haris Seferovic (Real Sociedad)

Spanien (23), Vincente del Bosque

  • TOR: Iker Casillas (Real Madrid), Pepe Reina (SSC Napoli), David De Gea (Manchester United)
  • ABWEHR: Sergio Ramos (Real Madrid), Gerard Pique (FC Barcelona), Raul Albiol (SSC Napoli), Cesar Azpilicueta (Chelsea FC), Juanfran (Atletico Madrid), Jordi Alba (FC Barcelona)
  • MITTELFELD: Xavi (FC Barcelona), Xabi Alonso (Real Madrid), Sergio Busquets (FC Barcelona), Andres Iniesta (Barcelona), Cesc Fabregas (FC Barcelona), Santi Cazorla (Arsenal FC), Koke (Atletico Madrid), Javi Martinez (Bayern München)
  • ANGRIFF: David Silva (Manchester City), Diego Costa (Atletico Madrid), Fernando Torres (Chelsea FC), Pedro (FC Barcelona), Juan Mata (Manchester United), David Villa (Atletico Madrid)

Südkorea (23), Myong-Bo Hong

  • TOR: Beom-Young Lee (Busan IPark), Seung-Gyu Kim (Ulsan Hyundai), Sung-Ryong Jung (Suwon Bluewings)
  • ABWEHR:  Yong Lee (Ulsan Hyundai), Jeong-Ho (Augsburg), Young-Gwon Kim (Guangzhou Evergrande), Suk-Young Yoon (Queens Park Rangers), Chang-Soo Kim (Kashiwa Reysol), Seok-Ho Hwang (Sanfrecce Hiroshima), Joo-hooPark (Mainz), Tae-Hwi Kwak (Al-Hilal Ria)
  • MITTELFELD: Bo-Kyung (Cardiff City), Jong-Woo Park (Guangzhou R&F F.C.), Ja-Cheol Koo (Mainz), Kook- Young Han (Kashiwa Reysol), Chung-Yong Lee (Bolton Wanderers), Sung-Yong (AFC Sunderland), Dae-Sung Ha (Beijing Guoan)
  • ANGRIFF: Shin-Wook Kim (Ulsan Hyundai), Keun-Ho Lee (Sangju Sangmu Phoenix), Chu-Young Park (Watford), Heung-Min Son (Leverkusen), Dong-Won Ji (Augsburg)

Uruguay (23), Oscar Tabarez

  • TOR: Fernando Muslera (Galatasaray), Martin Silva (Vasco Da Gama), Rodrigo Munoz (Club Libertad)
  • ABWEHR: Maxi Pereira (Benfica), Diego Lugano (West Bromwich Albion), Diego Godin, Jose Maria Gimenez (beide Atletico Madrid), Sebastian Coates (Liverpool), Martin Caceres (Juventus), Jorge Fucile (Porto)
  • MITTELFELD: Alvaro Gonzalez (Lazio), Alvaro Pereira (Sao Paulo), Walter Gargano (Parma), Egidio Arevalo Rios (Monarcas Morelia), Diego Perez (Bologna), Cristian Rodriguez (Atletico Madrid), Gaston Ramirez (Southampton), Nicolas Lodeiro (Botafogo Rio)
  • ANGRIFF: Luis Suarez (Liverpool), Edinson Cavani (PSG), Abel Hernandez (Palermo), Diego Forlan (Cerezo Osaka), Christian Stuani (Espanyol)

USA (23), Jürgen Klinsmann

  • TOR: Brad Guzan (Aston Villa), Tim Howard (Everton), Nick Rimando (Real Salt Lake)
  • ABWEHR: DaMarcus Beasley (Puebla), Matt Besler (Sporting Kansas City), John Brooks (Hertha), Geoff Cameron (Stoke City), Timmy Chandler (Nürnberg), Omar Gonzalez (LA Galaxy), Fabian Johnson (Mönchengladbach), DeAndre Yedlin (Seattle Sounders)
  • MITTELFELD: Kyle Beckerman (Real Salt Lake), Alejandro Bedoya (Nantes), Michael Bradley (Toronto), Brad Davis (Houston Dynamo), Mix Diskerud (Rosenborg), Julian Green (Bayern), Jermaine Jones (Besiktas), Graham Zusi (Sporting Kansas City)
  • ANGRIFF: Jozy Altidore (Sunderland), Clint Dempsey (Seattle Sounders), Aron Johannsson (AZ Alkmaar), Chris Wondolowski (San Jose Earthquakes)
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