WAC – Ballverliebt https://ballverliebt.eu Fußball. Fußball. Fußball. Mon, 03 Jun 2019 17:21:39 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.7.2 Die Aussichten der fünf österreichischen Teams im Europapokal-Herbst https://ballverliebt.eu/2019/06/03/die-aussichten-der-fuenf-oesterreichischen-teams-im-europapokal-herbst/ https://ballverliebt.eu/2019/06/03/die-aussichten-der-fuenf-oesterreichischen-teams-im-europapokal-herbst/#respond Mon, 03 Jun 2019 17:21:39 +0000 https://ballverliebt.eu/?p=15864 Die Aussichten der fünf österreichischen Teams im Europapokal-Herbst weiterlesen ]]> Österreich hat im Herbst fünf Starter im Europapokal. Drei davon stehen fix in einer Gruppenphase. Wir haben uns angeschaut, was man schon jetzt darüber sagen kann, was den Klubs bei den Auslosungen bevorsteht. Einiges.

Falls du dir das lieber anhörst: Wir haben auch im aktuellen Podcast über das Thema gesprochen.

Salzburg

Sicher ist jetzt schon, dass RB Salzburg in der Champions League aus Topf 3 gelost wird. Dort wird auch Leverkusen, Valencia und Inter sein. Der Rest entscheidet sich noch über die Qualifikation. In Topf 4 kann man zwar auch Kaliber wie Leipzig, Atalanta, Galatasaray oder Lille bekommen, aber immerhin sind auch ein paar leichtere Gegner möglich (nach aktuellem Stand sind dort auch Genk, Zagreb, Kopenhagen und Lok Moskau).

Topf 1 (mit dem CL- und EL-Sieger sowie den Meistern der Top 6-Nationen) und Topf 2 (mit dem Rest gereiht nach UEFA-Koeffizienten) haben fast nur harte Brocken übrig. Zenit St. Petersburg aus Topf 1 und Ajax, Shakhtar Donetsk oder Porto aus Topf 2 wäre schon so etwas wie ein Glückslos. Platz 3 ist aber also wenn es nicht ganz deppert läuft ein realistisches Ziel für die Salzburger in der Gruppenphase. Für den nötigen kleinen Umbruch im Sommer mit dem neuen Trainer hat man dank der fixen Qualifikation diesmal etwas mehr Zeit.

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LASK und WAC

Der LASK spielt in der vorletzten Runde der Champions-League-Quali und wird dort das Team mit dem schlechtesten Koeffizienten sein. Die möglichen Gegner sind dort in absteigender Wahrscheinlichkeit Porto, Dinamo Kiew, Basel, Olympiakos, Brügge, Eindhoven, Krasnodar und Viktoria Pilsen. Das ist alles am Papier eine Nummer zu groß.

Besonders weil die Linzer sich ja über den Sommer mit dem Abgang von Trainer Glasner und Neo-Trainer Valérien Ismaël auch ein wenig neu aufbauen müssen. Man wird sehen, wie schnell sich der 43-jährige Franzose, der sein Handwerk mehr oder weniger im Wolfsburg-Nachwuchs gelernt hat, einarbeiten kann und wie viel sich beim Klub deshalb verändert. In der EL-Gruppenphase ist der LASK aber dank des EL-Siegs von Chelsea fix – auch für den Fall, dass er in der Champions League sofort rausfliegt garantiert das Reglement den Platz. In der Gruppe wird man aber in Topf 4 landen und wird schlicht Außenseiter sein.

Das genau gleiche gilt im Prinzip zur Gänze auch für den WAC, der ja überhaupt erst in der Gruppenphase einsteigt und dort ebenfalls in Topf 4 sein wird. Dort ist der neue Trainer Gerhard Struber aus dem Salzburger Red Bull-Kosmos geholt worden. In Kärnten erwartet man sich davon eine inhaltliche Kontinuität. Der Stamm der Mannschaft soll laut Plan gehalten werden können, drum herum wird sich im Kader ein bisserl was tun.

Die Europa League-Töpfe sind insgesamt noch etwas schwieriger absehbar. Für den WAC und den LASK wird es aber ziemlich sicher zumindest ein sehr attraktives Los geben. Kaliber wie Sevilla, Arsenal, Manchester United, Besiktas, Sporting, ZSKA Moskau, Wolfsburg, Lazio, Milan und Mönchengladbach warten im Bewerb. Ein paar Champions-League-Exiter (Basel und Olympiakos wären denkbar) und EL-Qualifikanten (AS Rom und Eintracht Frankfurt) kommen dann laut Plan auch noch in die zwölf Vierergruppen dazu. Für den Aufstieg in den Frühling wird es für beide österreichische Teams sicher schwierig – aber das ein oder andere an guten Tagen machbares Los aus Topf 2 und 3 gibts in der Europa League immer. Punkten von Spiel zu Spiel wird angesagt sein.

Austria und Sturm

Mit Rapid ist die Mannschaft mit dem zweithöchsten Koeffizienten der Bundesliga nicht am Start. Die Hütteldorfer wären quer durch alle Qualifikationsrunden gesetzt gewesen.

Für die in der dritten von vier Runden einsteigende Austria und das in der zweiten Runde einsteigende Sturm wird jeweils schon in der dritten Qualirunde ein Gegner mit Setzung warten. Man kann da bei der Auslosung noch Glück oder Pech haben. Gesetzt sind sowohl Teams wie AS Roma aber auch solche wie Arsenal Tula oder Apollon Limassol.

Ziemlich sicher schwierig wird es dann in der letzten Runde. Die wird aber ausgelost, bevor die dritte fertig gespielt wird – das heißt: Sturm und Austria könnten da gesetzt sein, falls sie in der dritten Runde einen starken Gegner schlagen und deshalb dessen Koeffizienten „erben“. Leicht ist deshalb noch lange nichts. Teams wie Wolverhampton, Spartak Moskau und AEK-Athen dürften ungesetzt sein. Ein paar machbare Lose wären dann aber schon dabei. Erwartbar ist das freilich alles nicht, wenn man die heurige Saison als Maßstab der Leistungsfähigkeit beider heimischer Klubs annimmt.

Fazit

Die Quali und natürlich auch die Gruppenphase sind also harte Brocken für die heimische Teams. Mehr als die drei fix vergebenen Starter in der Gruppenphase wären eine positive Überraschung. Mehr als ein RB Salzburg im EL-Frühling ebenfalls. Das erste Ziel muss für die kleineren vier Klubs im Prinzip sein, zu punkten, wo man kann. Dann kann es beim nächsten Mal vielleicht für eine bessere Setzung reichen. Und dafür muss man eben auch regelmäßig dabei sein. Außer Salzburg ist das keinem der heuer startenden Teams in den letzten fünf Jahren gelungen.

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Liverpool gewinnt die CL, Österreich spielt in der EM-Quali https://ballverliebt.eu/2019/06/02/liverpool-gewinnt-in-der-cl-oesterreich-spielt-in-der-em-quali/ https://ballverliebt.eu/2019/06/02/liverpool-gewinnt-in-der-cl-oesterreich-spielt-in-der-em-quali/#respond Sun, 02 Jun 2019 17:00:52 +0000 Die Saison ist zu Ende, es lebe die Saison! Mit dem Finale der Champions League und Europa League, dem Finalturnier der Nations League, der Weltmeisterschaft der Frauen und dem großen Playoff um die Europa League in der österreichischen Bundesliga haben wir auch in dieser Podcast-Folge genug zu besprechen. Wir wünschen viel Spaß!

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20 Jahre kein direkter Wieder-Abstieg: So lief es für die Aufsteiger https://ballverliebt.eu/2019/04/24/20-jahre-kein-direkter-wieder-abstieg-so-lief-es-fuer-die-aufsteiger/ https://ballverliebt.eu/2019/04/24/20-jahre-kein-direkter-wieder-abstieg-so-lief-es-fuer-die-aufsteiger/#respond Wed, 24 Apr 2019 21:49:30 +0000 https://ballverliebt.eu/?p=15756 20 Jahre kein direkter Wieder-Abstieg: So lief es für die Aufsteiger weiterlesen ]]> Vorwärts Steyr wird am Ende dieser Saison aller Voraussicht nach aus der 2. Liga absteigen. Genau wie Vorwärts Steyr vor exakt 20 Jahren aus der Bundesliga abgestiegen ist. Was damals niemand ahnen konnte: Es sollte in der Bundesliga für zwei Jahrzehnte das letzte Mal bleiben, dass ein Aufsteiger direkt wieder in die 2. Liga hinunter muss.

In dieser Saison wird es mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit einen der beiden Bundesliga-Neuankömmlinge erwischen. Wacker Innsbruck oder TSV Hartberg – einer aus diesem Duo muss wohl runter. Wir blicken zurück: Das waren die 20 Aufsteiger, die die Klasse hielten.

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1998/99: Vorwärts Steyr (Abstieg)

Die Steyrer sind 1998 schon finanziell halbtot aufgestiegen. Die Lizenz gab’s nur mit drei Minuspunkten, der Zweitliga-Zweite Spittal wollte sich sogar in die Bundesliga reinklagen.

Steyr, mit Rudi Eggenberger als Trainer in die Saison gestartet, war völlig überfordert. Bis in den September hinein lief man mit Minuspunkten herum, im ganzen Herbst gab es nur einen einzigen Sieg (ein 2:1 gegen Tirol). Der im Winter gekommene deutsche Trainer Jürgen „Wundermann“ Sundermann brachte die „Göttinger Gruppe“ als Sponsor mit, die Hoffnungen auf den Turnaround zerstoben aber schnell.

Vorwärts spielte noch bis zum Winter 1999/00 in der zweiten Liga, holte dort sagenhafte vier Punkte und musste dann den Spielbetrieb einstellen und ganz unten wieder anfangen.

1999/00: Schwarz-Weiß Bregenz (Neunter)

Erstmals waren in der Saison 1999/00 zwei Teams aus Vorarlberg in der Bundesliga vertreten – dem Aufstieg von Bregenz sei Dank.

Der Schritt in die höchste Klasse war für den Klub von Hans Grill und die Truppe von Trainer Srdjan Gemaljevic zunächst aber doch ein großer. Man brauchte ein halbes Jahr, um sich einigermaßen zu akklimatisieren; Bregenz überwinterte als Tabellenletzter. Im Frühjahr aber ging es Schritt für Schritt nach vorne, dazu profitierte man davon, dass der Lokalrivale aus Lustenau im Frühjahr 2000 gänzlich sieglos blieb. So stand der Bregenzer Klassenerhalt schon mehrere Runden vor Schluss fest.

2000/01: VfB Admira/Wacker Mödling (Neunter)

Nach zwei Jahren in der zweiten Liga schaffte die in den Neunzigern zum Rekordmeister im Fusionieren avancierte Admira unter Coach Milan Miklavic die Rückkehr in die Bundesliga.

Wie schon Steyr und Bregenz zuvor hatte man zunächst aber große Progleme. Gleich am ersten Spieltag setzte es ein 1:6 bei Meister Tirol; als Miklavic nach neun Runden entlassen wird, hat die Admira zwei Pünktchen auf dem Konto. Hans Krankl tat sich das Himmelfahrtskommando mit markigen Sprüchen und viel Feuer im Herzen an. Es entwickelte sich ein brutaler Zweikampf mit dem LASK, der nach dem Aus der Riegerbank vier Jahre zuvor immer noch schwer schlingerte. Im Frühjahr rutschte auch Bregenz noch in den Abstiegskampf.

Letztlich rettete sich die Admira am vorletzten Spieltag über die Ziellinie.

2001/02: FC Kärnten (Fünfter)

In einem Kärntner Duell um den Aufstieg setzte sich 2001 der von Klub-Präsident Jörg Haider mit Landesgeld versorgte FC Kärnten knapp gegen den von von Mäzen Egon Putzi hochgerüsteten BSV Bad Bleiberg durch.

Die Mannschaft von Walter Schachner bei seiner ersten Bundesliga-Station als Trainer spielte als eines der ersten Teams konsequent mit Viererkette und Raumdeckung und erwischte damit viele Gegner auf dem falschen Fuß. Pogatetz, Kollmann, Hota und Co. hielten im ganzen Herbst Schlagdistanz zu den Europacup-Rängen. Die Austria sicherte sich Schachners Dienste für die kommende Saison, die Trennung Kärnten-Schachner wurde letztlich aber schon zwei Runden vor Saisonschluss vollzogen – im Kampf um einen Europacup-Platz mit der Austria einen Punkt hinter den Wienern liegend.

Wegen den Tirol-Konkurses qualifizierte sich Kärnten nach dem Cupsieg 2001 (im UEFA-Cup out gegen Hapoel Tel-Aviv) diesmal über die Liga für den Europacup. Über Islands Vertreter Grindavik kam Kärnten mit viel Bauchweh drüber, Feyenoord Rotterdam war danach zu stark.

2002/03: SV Pasching

Fünf Jahre waren seit der „Fusion“ in Linz vergangen, mit dem der ehemalige SK VÖEST ausradiert wurde. Der letzte FC-Linz-Boss Franz Grad übernahm die Junioren-Abteilung, verpflanzte sie nach Pasching und garnierte das Team mit etablierten Kräften wie Sascha Metlitski.

Das von Georg Zellhofer trainierte Team startete wie aus der Pistole geschossen. Nach drei Runden führte man die Tabelle mit dem Punktemaximum an, im ganzen Herbst war man hinter der auf und davon ziehenden Austria die klare Nummer zwei der Liga und auch im Frühjahr hielt der Linzer Vorort-Klub den Ansturm der Grazer Klubs stand. Erst im April wurde Pasching von Platz zwei verdrängt, dann ging dem Team dramatisch die Luft aus.

Im letzten Saisonviertel holte man nur noch sechs Punkte. Es gab einen fünften Platz, welcher dem Verlauf der Spielzeit nicht entsprach.

2003/04: SV Mattersburg (Achter)

Der Klub mit dem höchsten Zuschauerschnitt aller Klubs in Österreich in der Saison 2002/03 war Mattersburg – in der 2. Liga. Als einziges Team hatten die Burgenländer einen fünfstelligen Schnitt, die Matches in der Aufstiegssaison unter Werner Gregoritsch waren ein überregionales Happening.

Der erste burgenländische Oberhaus-Klub seit 15 Jahren konnte in der ersten Bundesliga-Saison den Schnitt sogar noch ein wenig steigern, was wohl auch daran lag, dass sich das auf dem Feld von Didi Kühbauer geführte Team sofort im sicheren Mittelfeld der Tabelle etablierte. Mattersburg überwinterte auf Platz sieben, mit komfortablem Vorsprung auf den Abstiegsplatz.

Erst gegen Ende der Saison häuften sich die Niederlagen, aber der Vorsprung auf den FC Kärnten (der einen starken Frühling spielte, aber den Abstieg nicht mehr verhindern konnte) war groß genug, um nicht mehr wirklich ins Zittern zu kommen.

2004/05: FC Wacker Tirol (Sechster)

Zwei Jahre nach dem brutalsten Finanz-Crash der österreichischen Fußball-Geschichte war Innsbruck wieder zurück in der Bundesliga. Unter dem Namen „Wacker Tirol“ und mit dem Tiroler Naturbursch Heli Kraft als Trainer gelang der Aufstieg.

Über die Etablierung im Mittelfeld gingen die Ambitionen des einstigen Serienmeisters nicht hinaus. Das gelang auch recht flott, auch wenn die Konstanz fehlte – es gab einen 1:0-Sieg zum Auftakt gegen Meister GAK, direkt danach ein 1:4 gegen Rapid. Dass Kraft im November nach einer Phase von sechs Niederlagen in sieben Spielen entlassen und durch Stanislav Tchertchessov ersetzt wurde, mutet im Nachhinein eher wie eine panische Überreaktion an. Denn zum einen hatte man immer noch einen sicheren Vorsprung von acht Punkten auf das Tabellenende.

Und zum anderen riss Bregenz schon früh hinten ab und ein Zusperren deutete sich bei den Vorarlbergern ebenso an wie bei den Salzburgern (die dann von Didi Mateschitz übernommen wurden). So musste in Wahrheit nie wirklich Abstiegsangst am Tivoli herrschen.

2005/06: SV Ried (Vierter)

Der Abstieg 2003 hatte die Innviertler wie ein Blitz aus heiterem Himmel getroffen – just vier Monate vor der Einweihung des neuen Stadions. Ried brauchte eine Saison, um sich zu Schütteln und schaffte 2005 den Aufstieg zurück in die Bundesliga.

Heinz Hochhauser war Trainer bei den Riedern, auf dem Feld waren Oliver Glasner und Herwig Drechsel die Leitwölfe und es gelang rasch, gute Punkte aufs Konto zu bringen. Ried pendelte im Herbst ohne großes Drama zwischen den Plätzen fünf und sieben und weil sich in einer auf eher bescheidenem Niveau stehende Liga partout niemand absetzen wollte, stand man im Winter mit nur einem Zähler Rückstand auf einen Europacup-Platz blendend da.

Am Ende stand der vierte Platz zu Buche, das bis dahin beste Resultat der Klubgeschichte. Den regulären Europacup-Platz verpasste Ried zwar, aber über den UI-Cup erspielte man sich dann doch noch die zweite EC-Teilnahme nach dem Cupsieg 1998. Dann gab es ein frühes Aus gegen den FC Sion.

2006/07: SCR Altach (Achter)

Michael Streiter hatte den Wacker 2003 zum Titel in der Regionalliga geführt, sich dann aber mit dem Klub überworfen. 2006 holte der den Bundesliga-Aufstieg mit Altach nach.

Die Saison 2006/07 war eine der seltsamsten, welche die Bundesliga jemals gesehen hatte. Rapid beendete die Hinrunde als Letzter, die Austria überwinterte mit der roten Laterne. Sturm und GAK mussten beide Konkurs anmelden, bekamen wegen diverser Vergehen gigantische Punktabzüge aufgebrummt. Mattersburg sah schon wie der sichere Vizemeister aus, wurde aber auf der Zielgerade noch von Ried abgefangen.

Inmitten dieses Chaos spielte Altach eine solide Premieren-Saison im Tabellen-Mittelfeld und hätte man nicht drei der letzten vier Spiele verloren, wäre man nicht mehr auf den achten Platz abgerutscht.

2007/08: LASK (Sechster)

Nach sechs Jahren im Exil der zweiten Liga kehrte der LASK unter Trainer Karl Daxbacher und mit Altmeister Ivica Vastic wieder in die Bundesliga zurück. Und wie.

Die Linzer hängten sich sofort an die Spitzengruppen mit Salzburg, Rapid und der Austria an, demolierten die Bullen 4:1, es gab ein spektakuläres 4:4 im Hanappi und einem 2:0-Heimsieg gegen Rapid. Als die wegen der Heim-EM auf 13 Runden gekürzte Frühjahrs-Saison startete, lagen die Top-5 der Tabelle innerhalb von drei Punkten. Der LASK war mittendrin in diesem „Massensprint zum Meistertitel“. Anfang März führten die Linzer die Tabelle sogar für zwei Wochen an.

Aber ein 0:4 gegen Salzburg, eine peinliche 1:3-Pleite in Klagenfurt und ein 0:2 auf der packevollen Gugl gegen Rapid ließen die Titelhoffnungen innerhalb kürzester Zeit entgleisen. In den letzten fünf Runden holte der LASK nur noch einen Punkt.

2008/09: Kapfenberger SV (Achter)

Der Aufstieg von Kapfenberg ist, bei allem Respekt für die Leistung des Teams von Trainer Werner Gregoritsch und des damals groß aufspielenden Jungspunds Michael Liendl eher ein Unfall der Fußballgeschichte – man nützte ausgiebige Schwächephasen der Konkurrenz.

Als die Obersteirer dann acht Runden brauchten, um den ersten Sieg einzufahren, schien das Label „Abstiegskandidat Nummer eins“ auch seine Berechtigung zu haben. Aber Kapfenberg profitierte davon, dass Altach im Chaos versank. Kapfenberg hatte zwar erst nach 17 Spielen ein zweistelliges Punktekonto, aber Altach war eben noch schlechter. Ein skurril anmutender 5:2-Sieg in Salzburg Ende November und der folgende Erfolg über Mattersburg verschafften dem Team dann ein kleines Polster.

Während sich Mattersburg und Altach im Frühjahr bekriegten, fuhr Kapfenberg hier ein Pünktchen und dort einen Sieg und hatte schon drei Runden vor Schluss den Klassenerhalt auch rechnerisch fix.

2009/10: SC Magna Wr. Neustadt (Fünfter)

2008 hatte Magna-Boss Frank Stronach der Austria den Geldhahn zugedreht, sich den Zweitligisten aus Schwanenstadt einverleibt und diesen nach Wr. Neustadt umgesiedelt. Die Bundesliga musste ein Jahr nach dem Umzug von Pasching nach Klagenfurt hilflos zusehen und adaptierte danach die Statuten.

Helmut Kraft führte den Klub nach einem spannenden Duell mit der Admira schon im ersten Bestands-Jahr in die Bundesliga, wo schnell Manager Peter Svetits entmachtet wurde – er wollte sofort groß einkaufen und auf den Titel losgehen. Tatsächlich lief Neustadt dann aber mit dem jüngsten Team der Liga auf und weil Kärnten schon als lebende Leiche in die Saison gegangen war, herrschte auch nie Abstiegsgefahr.

Im Frühjahr war Wr. Neustadt das einzige Team, das sich gegenüber dem Herbst signifikant gesteigert hat. Der Lohn war ein achtbarer fünfter Platz und das Erreichen des Cup-Finales.

2010/11: FC Wacker Innsbruck (Sechster)

Wie schon nach dem Crash 2002 brauchte Wacker nach dem Abstieg 2008 wiederum nur zwei Jahre, um sich neu aufgestellt in der Bundesliga zurück zu melden.

Die sportliche Gemengelage der Liga war damals auf einem dramatisch schlechten Niveau. Ried wurde mit einem mittelmäßigen, aber von Paul Gludovatz hervorragend trainierten Kader Herbstmeister – nachdem Aufsteiger Innsbruck, geleitet von Coach Walter Kogler, die Tabelle bis weit in den Oktober hinein angeführt hatte. Mit einem ebenso bestenfalls mittelguten Kader, wohlgemerkt.

Es folgte eine Phase mit nur einem Sieg aus 13 Spielen; die Wahrheit über die Stärke des Kaders lag wohl irgendwo in der Mitte. Innsbruck kam letztlich auf einem soliden Mittelfeld-Platz ins Ziel.

2011/12: FC Admira Wacker (Dritter)

Die Admira war sich nach ihrem Abstieg 2006 zwischenzeitlich in die Regionalliga abgestiegen, wurde von Trenkwalder-Klub Schwadorf wieder nach oben fusioniert und stieg im dritten Anlauf wieder auf.

Trainer Didi Kühbauer verfügte über eine talentierte Truppe (u.a. Hosiner, Schwab, Dibon und Altstar Jezek), die einen relativ simplen, aber sehr soliden Fußball spielte. Das Team der Admira stand defensiv recht gut, machte wenig Blödsinn und Hosiner knipste vorne. Die Folge: Im Oktober luchste die Admira sogar Salzburg die Tabellenführung ab und hielt diese fast zwei Monate lang.

Die Ausbeute von nur einem Punkt aus den letzten fünf Herbst-Runden ließ die Admira zurückfallen, aber sie ließ im Frühjahr nicht locker. Man fing die Austria noch ab und beendete damit die vorsintflutliche Arbeit von Ivo Vastic als Veilchen-Coach. Es kam Peter Stöger, der Rest ist Geschichte.

Im Europacup eliminierte die Admira Zalgiris Vilnius und scheiterte dann an Sparta Prag.

2012/13: Wolfsberger AC (Fünfter)

Über Jahre butterte Pellets-Patron Dietmar Riegler Geld in seinen Klub, um ihn endlich aus der Regionalliga heraus zu bekommen. Als er das 2010 endlich geschafft hatte, dauerte es nur zwei Jahre, ehe Nenad Bjelica die Kärntner in die Bundesliga führte.

Wie schon den Vorgängern fiel es auch dem WAC nicht schwer, sich sofort zurecht zu finden. Der eher nüchterne Fußball der Truppe um Spielgestalter Jacobo reichte zwar nicht, um die Tabellenspitze anzugreifen, aber für eine Saison im soliden Mittelfeld reichte es allemal. Eine starke Serie im Frühjahr mit einem 4:0-Sieg beim späteren Meister Austria ließ den WAC dann gegen Saisonende sogar an den Europacup-Plätzen schnuppern, aber hier hatte Sturm letztlich den etwas längeren Atem.

Dennoch, ein Fünfter Platz ist aller Ehren wert.

2013/14: SV Grödig (Dritter)

Im Jahr 2013 kam die Pressing-Welle, die Europa erfasst hatte, endgültig auch in Österreich an. Zwei Teams taten sich dabei ganz besonders hervor: Salzburg mit dem perfekt gedrillten Rangnick-Pressing, das die Bullen unter Roger Schmidt praktisch unbesiegbar machte. Und der Aufsteiger aus der Salzburger Vorstadt mit dem „Chaos-Pressing“ von Adi Hütter.

Die wilde Jagd, welche das Team um Huspek, Potzmann, Elsneg, Zulechner und Martschinko auf die Gegner machte, ließ viele hilflos zurück. Schon in der Herbstsaison lautete die Tabelle phasenweise „1. Salzburg, 2. Grödig“, nach der Winterpause wurde dies fast schon zum Dauerzustand. Eine Schäwchephase im April mit drei Niederlagen am Stück (0:6 Sturm, 0:4 Admira, 1:3 Salzburg) kostete die Chance auf Platz zwei.

Den dritten Platz aber luchste man der Austria am Ende noch ab. Adi Hütter ging zu Salzburg. Unter seinem Nachfolger Michael Baur eliminierte Grödig im Europacup Cukaricki Belgrad, ehe man gegen Zimbru Chisinau ausschied.

2014/15: SCR Altach (Dritter)

Es dauerte ein paar Jahre, aber 2014 war Altach wieder zurück und damit auch das Ländle wieder im Oberhaus vertreten. Damir Canadi war es, der Altach zum Aufstieg führte und dann auch in eine ziemlich erfolgreiche Premieren-Saison für ihn als Bundesliga-Coach.

Mit dem Umschalt-Fußball mit Knipser Hannes Aigner, Außen-Dauerläufer Lienhart und dem wuseligen Ismail Tajouri kam die Konkurrenz nicht zurecht. Salzburg wurde 4:1 abmontiert, gegen Rapid gab es ein 2:0 – es gab allerdings auch Lehrstunden wie das 0:5 auswärts in Salzburg. Dennoch konnte man sich auf Platz drei etablieren und Altach hatte am Saisonende auch das Durchhaltevermögen, den Angriff von Sturm abzuwehren.

Als erster Vorarlberger Klub trat Altach danach in einem offiziellen Europacup an. Vitoria Guimaraes wurde erstaunlich deutlich bezwungen (2:1 und 4:1), gegen Belenenses aus Lissabon gelang aber kein Tor mehr.

2015/16: SV Mattersburg (Neunter)

Bei der Austria war Ivica Vastic krachend gescheitert, in Mattersburg hatte er mehr Erfolg. Dank der Klasse von Scorer-König Karim Onisiwo, Überzahl-Schaffer Perlak und Taktgeber Jano sowie einer simplen, aber funktionierenden Spielidee ließ man den LASK hinter sich.

In der Bundesliga waren die Gegner besser und Onisiwo lief nicht mehr völlig ungehindert durch die gegnerischen Reihen, wie noch in der 2. Liga. Aber die Burgenländer starteten dennoch stark in die Bundesliga-Saison und es gelang rasch, ein sehr beruhigendes Polster zwischen sich und den Abstiegsplatz zu schaffen. Dass im Frühjahr alle hinter Mattersburg liegenden Teams massiv aufholten, ließ zwar für die folgende Saison (zu Recht) nichts Gutes erahnen. Gegen die Austria lief man in ein historisches 0:9, aus den letzten neun Matches nahm man noch zwei Pünktchen mit.

Weil aber Grödig zuvor schon völlig auseinander gefallen war, reichte der zuvor erspielte Vorsprung. Ein halbes Jahr später überwinterte Mattersburg als Schlusslicht und Ivica Vastic wurde entlassen.

2016/17: SKN St. Pölten (Neunter)

Nach Mattersburg schaffte es auch St. Pölten, dem LASK den Aufstieg vor der Nase wegzuschnappen – besonders für den ein Jahr zuvor bei den Linzern entlassenen Trainer Karl Daxbacher ein schöner Triumph.

Die sportliche Realität holte den SKN in der Bundesliga aber schnell ein. Erstmals seit 16 Jahren (!) musste ein Aufsteiger wirklich hart und bis zum Schluss um den Klassenerhalt kämpfen. Daxbacher wurde nach nur einem Sieg aus den ersten zwölf Spielen entlassen – als erster Trainer eines Aufsteigers nach 13 Jahren. Unter Jochen Fallmann verwaltete man den knappen Vorsprung auf Mattersburg und als die Burgenländer zu Siegen begannen, brach in Ried das Chaos aus.

Es entwickelte sich ein Dreikampf um den Klassenerhalt, aus dem sich Mattersburg im April verabschiedete, während Ried immer ein wenig hinterher hinkte. Dennoch brauchte St. Pölten auch Glück: Denn am letzten Spieltag verlor man bei Rapid. Man blieb nur deshalb in der Liga, weil Ried zeitgleich daheim gegen Mattersburg ebenfalls verlor.

2017/18: LASK (Vierter)

In der zweiten Saison unter Oliver Glasner schaffte es der LASK nun endlich, dreieinhalb Jahre nach dem Ausscheiden des ungeliebten einstigen Klub-Bosses Peter-Michael Reichel, in die Bundesliga zurück zu kehren.

Die perfekt geölte Maschine LASK ließ auch in der Bundesliga sofort erahnen, dass man genau weiß, was man auf dem Feld macht. Die sehr athletische, sehr eingespielte und ausgesprochen gut aufeinander abgestimmte Truppe orientierte sich sofort eher nach oben als nach unten. Manchmal zahlten die in Pasching spielenden Linzer Lehrgeld und gegen die Großen gab es nicht viel zu holen, aber ein Platz in der oberen Tabellenhälfte zeichnete sich spätestens nach der Winterpause ab.

Der LASK wurde am Ende Vierter und qualifizierte sich locker für den Europacup – das wäre auch dann so gewesen, wenn sich nicht die beiden CL-Starter Salzburg um Sturm im Cupfinale begegnet wären. Über Lilleström fegte der LASK problemlos drüber und das stolze Besiktas hatte man fast schon eliminiert – ehe ein Gegentor in der Nachspielzeit des Rückspiels doch noch die Türken in die nächste Runde brachte.

2018/19: Wacker Innsbruck und TSV Hartberg

Und nun, 20 Jahre nach dem direkten Wieder-Abstieg von Vorwärts Steyr, wird es wieder einen Aufsteiger erwischen. Das lässt sich nun, fünf Spieltage vor Ende der Saison, bereits mit einiger Bestimmtheit sagen.

Wacker Innsbruck war unter Karl Daxbacher als relativ souveräner Zweitliga-Meister aufgestiegen und es gelang ein achtbares erstes Saisonviertel. Danach ging bei Wacker gar nichts mehr. Aus den letzten 13 Spielen gab es noch fünf Pünktchen und 6:25 Tore, auch der Trainerwechsel zu Thomas Grumser verbesserte die Lage nicht.

Ohne den Modus mit der Punkteteilung wäre Wacker längst praktisch sicherer Absteiger. So aber hat das unter Christian Ilzer als Zweiter aufgestiegene Team aus Hartberg unter Ilzer-Nachfolger Markus Schopp genau zum falschen Zeitpunkt einen Negativ-Lauf – nämlich jetzt. Die Oststeirer, als Abstiegskandidat Nummer eins gehandelt, spielten einen erstaunlich starken Herbst und kämpften fast bis zum Schluss sogar um einen Platz in der Meisterrunde mit.

Die Krux mit der Punkteteilung

Wenn die Punkteteilung nach 22 der 32 Runden zum Start in Meister- und Quali-Runde erfolgt, sorgt dies im Kampf um die Meisterschaft und die Europacup-Plätze im Idealfall für erhöhte Spannung – wie es beim Hauen und Stechen um die Platze drei bis sechs ja auch tatsächlich der Fall ist.

Im Rennen gegen den Abstieg aber wird ein starker Herbst fast völlig entwertet. Ohne Punkteteilung hätte Hartberg zwar nun genauso fünf Matches hintereinander verloren und wäre genauso in neun Frühjahrs-Spielen sieglos. Aber der Vorsprung auf den Abstiegsplatz würde immerhin noch sechs Punkte betragen – und nicht zwei. Oder de facto sogar nur einen, weil Innsbruck bei Punktgleichheit wegen der Abrundung bei der Punkteteilung definitiv vor Hartberg gereiht wird.

Das hat nun natürlich Vor- und Nachteile.

Einerseits wird, wie im Falle von Hartberg, ein starker Herbst wertlos – weil man sich nicht, wie vor der Modus-Änderung, auf einen (für Aufsteiger bislang ja fast üblichen) starken Herbst und den dort herausgespielten Polster verlassen kann.

Andererseits könnten Aufsteiger, für die der Sprung von der 2. Liga etwas zu groß ist – und diese Fälle werden angesichts der Formel 12+16 sicher in Zukunft häufiger werden – mit einem guten Frühjahr einen schwachen Herbst relativ leicht ausbügeln. Das gilt natürlich auch für alle anderen – etwa Altach in dieser Saison.

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Bundesliga 2016/17: Die Speed-Prognose in 216 Worten https://ballverliebt.eu/2016/07/23/die-bundesliga-prognose-201617-in-10x140-zeichen/ https://ballverliebt.eu/2016/07/23/die-bundesliga-prognose-201617-in-10x140-zeichen/#respond Sat, 23 Jul 2016 11:11:35 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=12802 Bundesliga 2016/17: Die Speed-Prognose in 216 Worten weiterlesen ]]> Es geht los: Die österreichische Bundesliga geht wieder los! Und weil viele von euch sicher noch genauso wie wir ein wenig an dem Folgen des EM-Fußball-Overkills leiden, hier unsere kurze Saisonprognose.

Salzburg wird normalerweise Meister. Kader trotz Keita-Abgangs wohl stärker als letztes Jahr, wirkt auf okayem Niveau verbreitert.

Rapid: Trainer ist nicht schlechter als zuletzt, der Kader – abwarten. Stadion wird eher langfristig als unmittelbar was bringen – 2. oder 3

Austria wird gegen „Kleine“ Punkte hergeben, was die echte Titel-Chance kostet. Außerdem ist Kader nicht sehr breit – 2. oder 3.

Admira hat Substanz verloren, aber soliden Stamm, tollen Trainer, viele gute Junge und wenig Druck. Keine Abstiegsangst – 4. bis 7.

Bei Sturm wird dank Foda und viel Schönrednerei Kader wieder besser sein als das Resultat. Halte sogar Abstiegskampf für möglich – 4. bis 8.

WAC: Wundertüte. Verstehe einige Transfers nicht, aber Offenbacher ist ein tolles Upgrade. Heuer 4. bis 8., langfristig aber Zweifel.

Ried hat vermutlich den schwächsten Kader der Liga, der Trainer ist schwer einschätzbar. Übrraschung ist möglich, es wird aber eher aber Abstiegskampf – 8 bis 10.

Altach könnte etwas an Variabilität verloren haben, hat aber noch Canadi. Weniger dämliche Gegentore und alles ist gut – 5 bis 7.

Halte Vastic immer noch für schwachen Coach, hat aber nun Russ als Co. Mattersburg-Kader nix besser als im Horror-Frühjahr – Rang 8 bis 10.

St. Pölten
wird den Daxbacher-Simpel-Fußball beibehalten. Solide, wenig fehleranfällig, sehr berechenbar. Dieng könnte fehlen. Platz 5 bis 8.

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Die Teams der Bundesliga: Mannschaft oder One-Man-Show? https://ballverliebt.eu/2015/11/27/bundesliga-mannschaft-one-man-show/ https://ballverliebt.eu/2015/11/27/bundesliga-mannschaft-one-man-show/#comments Fri, 27 Nov 2015 08:10:51 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=11881 Was ist Salzburg ohne Soriano wert? Wie breit ist die Austria wirklich aufgestellt? Wie groß ist der Einfluss von Rapid-Oldboy Steffen Hofmann noch? Ob Mannschaften im Vorwärtsgang wirklich Mannschaften sind oder doch eher One-Man-Shows hat einen enormen Einfluss darauf, wie nachhaltig Erfolgsserien oder Krisen sind.

Ein Blick auf das „Attacking Output Percentage“ sagt viel über die tatsächliche Beschaffenheit der Teams in der österreichischen Bundesliga aus.

Die Berechnung ist hier im Original-Artikel von @redrobbery auf Miasanrot.com genau erklärt: Um auslesen zu können, wie groß der Einfluss einzelner Spieler auf die Produktion in der Offensive ist, werden Torschüsse und Torschuss-Vorlagen addiert und auf 90 Minuten umgerechnet. So soll ausgeglichen werden, wenn ein Spieler alleine durch viel Spielzeit gute Zahlen sammelt – während andere, die weniger Einsatzzeit haben, aber aus dieser mehr herausholen, sonst unterrepräsentiert wären.

Je größer der Punkt, desto mehr Spielzeit hat ein Spieler bekommen. Aus Gründen der Übersichtlichkeit kommen nur Spieler in die Grafik, die zumindest 25 Prozent der gesamt möglichen Spielzeit auf dem Platz waren.

Der Meister

salzburg

Vergleicht man die aktuelle Salzburger Mannschaft (links) mit jeder aus der letzten Roger-Schmidt-Saison (2013/14, als man schon im März Meister war und Ajax demütigte), fällt erst so richtig auf, was die Abgänge mit den Bullen angerichtet haben. Im Herbst 2013 war es überhaupt kein Problem, dass Soriano zwei Monate verletzt ausfiel – Kampl, Mané und Alan fingen den Ausfall locker auf. Die Balance zwischen Offensive und Defensive stimmte, mit Leitgeb als Balancegeber im Zentrum.

Und nun? Wenn Soriano spielt, ist er an drei von vier Salzburger Torschüssen direkt beteiligt. Wunsch-Angriffspartner Omer Damari (der kleine Kreis bei Naby Keita) kann da nicht annähernd mithalten. Was los ist, wenn Soriano fehlt, wurde im August deutlich: Man riss sofort acht Punkte Rückstand auf Rapid auf und scheiterte im Europacup erst an Malmö, dann an Dinamo Minsk. Das heißt: Solange Soriano spielt und halbwegs in Form ist, wird Salzburg vorne dabei bleiben. Wenn Soriano aber nochmal ein paar Wochen ausfällt, haben den Bullen – offensiv der Prototyp eines One-Man-Teams – keine Chance auf den Titel.

Die Verfolger

austria rapid sturm

Ganz anders das Bild bei der Austria. Das offensive Mittelfeld mit Gorgon, Grünwald und Kayode teilt sich die offensiven Agenden recht ausbalanciert auf. Hat einer einen schlechten Tag, sorgen die anderen beiden immer noch für Gefahr. Mit Roi Kehat steht ein patenter Back-up bereit, wenn Kayode vorne spielt. Dazu setzt Holzhauser aus dem defensiven Mittelfeld Akzente. Lediglich die Involvierung der Mittelstürmer (zu Saisonbeginn Zulechner, in den letzten Wochen vermehrt Friesenbichler) ist noch ausbaufähig.

Bei Rapid mauserte sich Flo Kainz zum wichtigsten Offensiv-Spieler, er ist in dieser Saison deutlich torgefährlicher als Philipp Schobesberger. Auch das Zentrum (Hofmann bzw. Schaub) ist gut involviert, Schwab und (wenn er spielt) vor allem Petsos ebenso. Wie bei der Austria ist der Strafraum selbst das größte Problem: Seit dem Beric-Abgang schafften es weder Prosenik noch Jelic, den Slowenen zu ersetzen.

Sturm zeigt sich von den „Großen Vier“ am meisten als kaputtes Team. Gibt es bei Salzburg zumindest noch Keita und Berisha, die das Spiel in die Hand nehmen können, ist bei den Grazern pures Chaos zu erkennen. Avdijaj bläst seine Zahlen durch viele harmlose Distanzschüsse auf, die Außenverteidiger haben zwar so viel Ballbesitz wie bei kaum einem anderen Team, aber sind auch so harmlos wie bei keinem anderen Team. Ein nennenswert produktives Mittelfeld-Zentrum fehlt völlig.

Der Mittelbau aus Außenseitern

matbg admira grödig

Bei Aufsteiger Mattersburg zeigt die Offensive zwar einen klaren Linksdrall, aber auch eine gesunde Verteilung. Linksaußen Onisiwo wenig überraschend als involviertester Assist-Geber, Pink als Poacher im Strafraum, dazu Perlak aus dem Mittelfeld-Zentrum heraus. Ein gesundes Team, das sich keine großen Sorgen machen muss.

Bei der Admira fällt vor allem auf, dass Innenverteidiger Schösswendter bei knapp 15 Prozent liegt – ein klarer Indikator für 1. die extrem vertikale Spielweise und für 2. viele Torschüsse nach Standards. Sturmspitze Dominik Starkl kommt bei dieser Taktik eine Schlüsselrolle zu, er löst seine Aufgabe sehr ansprechend. Das Mittelfeld ist von Haus aus nicht besonders spielstark und Lederer rotiert da auch viel – aber die Qualitätsvorteile von Srdjan Spiridonovic (der seit einem Monat als RM spielt) gegenüber seinem RM-Vorgänger Eldis Bajrami sind augenfällig. Genauso wie der Unterschied des DM-Duos Toth und Lackner.

Ähnliches gilt für Grödig, das Team mit dem wenigsten Ballbesitz ligaweit. Auch hier ist im Umschaltspiel vieles auf die Sturmspitzen (zu Saisonbeginn eher Wallner, zuletzt eher Sulimani) ausgerichtet. Es ist eine ganz deutliche Abstufung zu sehen (Wallner/Sulimani vorne, Venuto/Schütz/Djuric/Denner im offensiven Mittelfeld, Brauer/Rasner im DM). Grödig ist zwar nicht besonders aufregend, aber extrem stabil. Guter Job von Peter Schöttel.

Die Krisen-Teams

altach wac riedAltach ist bis zu einem gewissen Grad ein Spezialfall, weil Trainer Damir Canadi im Mittelfeld jedes Mal eine andere Aufstellung wählt. So kommen wenige seiner Kicker auf wirklich viel Spielzeit. Grundsätzlich ist man nicht weniger balanciert aufgestellt wie letzte Saison, aber es fehlt die konstante Belieferung von RV Andi Lienhart (der letzte Saison immer spielte, nun aber einige Wehwehchen hat). Die erneute Leihe von Tajouri war wohl ein guter Griff.

Letze Saison zehrte der WAC lange von einem Saisonstart mit extrem stabiler Verteilung in der Offensive, erholte sich aber nie mehr vom zweimonatigen Ausfall von Sturmspitze Trdina im Herbst – die Zahlen schlitterten ins Chaos. Das selbe Bild bietet sich in dieser Saison, zumal sich Trdina erneut schwer verletzte und Ersatz Hellquist ebenfalls selten fit ist. Für einen Zehner sind die Werte von Silvio eine Katastrophe. Das Qualitäts-Loch vorne (Ouedraogo schießt viel, aber trifft wenig) ist das WAC-Hauptproblem: Man nimmt deutlich mehr Schüsse als letzte Saison und als fünf andere Klubs in dieser Saison. Aber 11 Tore aus 202 Versuchen… naja. Da das Team seit einem Jahr das selbe Problem hat und Kühbauer nie die Spielanlage verändert hat, um dem Rechnung zu tragen, darf er sich auch nicht über seinen Rauswurf wundern.

Und Ried ist einfach nur das pure Chaos. Es ist keine irgendwie geartete Struktur zu erkennen. Oliver Kragl hat als linker Mittelfeldspieler nicht nur mit Abstand die meisten Ballkontakte seines Teams, sondern ist auch an den meisten Abschluss-Aktionen beteiligt. Stürmer Sikorski hat in 17 Einsätzen drei Tore geschafft, die rechte Seite ist völlig unterrepräsentiert. Die Spieler der Dreierkette sind auch im Aufbauspiel quasi außen vor (bei den Ballkontakten ist keiner aus dem Trio in den Top-6).

Fazit

Im Titelkampf hat Salzburg nur eine Chance, wenn Soriano fit bleibt. Sturm ist ein völlig eigenes Kapitel. Mattersburg, Admira, Grödig und Altach fallen nur noch einen kollektiven Absturz noch zurück. Und wenn Heimo Pfeifenberger es schafft, dass seine Mannen aus besseren Positionen schießen und auch mal das Tor treffen, schaut es für Ried ziemlich finster aus.

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Playoff oder heimwärts: Europacup-Aussichten des Ö-Quintetts https://ballverliebt.eu/2015/08/03/playoff-oder-heimwaerts-europacup-aussichten-des-oe-quintetts/ https://ballverliebt.eu/2015/08/03/playoff-oder-heimwaerts-europacup-aussichten-des-oe-quintetts/#comments Mon, 03 Aug 2015 19:23:17 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=11417 Playoff oder heimwärts: Europacup-Aussichten des Ö-Quintetts weiterlesen ]]> Europacup-Woche, Teil 2: Zum ersten Mal seit acht Jahren und zum letzten Mal für vermutlich wieder längere Zeit gibt es in einer Woche gleich fünf internationale Spiele mit heimischer Beteiligung. Wie die Lage für das Quintett nach den Hinspielen aussieht und was passieren muss, damit sie den Aufstieg in die Playoffs von Champions- bzw. Europa-League schaffen, ist in unserer Übersicht aufgedröselt.

Ajax – Rapid (Di., 20.15, Hinspiel 2:2)

Rapid Wien - Ajax Amsterdam 2:2 (0:2)
Rapid Wien – Ajax Amsterdam 2:2 (0:2)

So lief das Hinspiel: Ajax bediente sich der offensichtlichen Schwächen von Rapid (so großer Abstand zwischen den Mannschafts-Teilen, instabiles gruppentaktisches Vorgehen, ein Greenhorn auf der rechten Abwehrseite), um mit einem lockeren und eigentlich deutlich zu knappen 2:0 in die Pause zu gehen. Erst nach Schwabs Ausschluss agierte Rapid kompakter, nahm Ajax den Raum und kam noch zu einem 2:2-Remis. Personal: Für den gesperrten Schwab wird vermutlich Srdjan Grahovac spielen – der Bosnier wartet seit einem Jahr auf eine ernsthafte Chance. Ob er sie nützt, hängt nicht nur von ihm ab. Sondern auch, ob er wieder nur mit Petsos zu zweit rund 50 Meter abdecken muss. Bei Ajax ist denkbar, dass Neuzugang Yaya Sanogo etwas mehr Spielzeit bekommt.

So spielte Rapid am Wochenende: 2:1-Sieg in Salzburg. Notova – Auer, Sonnleitner, Dibon, Stangl – Petsos, Schwab – Huspek (55. Schobesberger), Schaub (80. Grahovac), Kainz – Prosenik (63. Beric). So spielte Ajax am Wochenende: Gar nicht. Nicht mal ein Testspiel wurde absolviert. Das muss passieren, damit Rapid weiterkommt: Rapid wird die Flügel von Ajax kontrollieren müssen, ohne das Zentrum zu entblößen. Lässt man Auer und Stangl auf sich alleine gestellt, wird man keine Chance haben. Heißt: Kompakt stehen und gut im Mannschaftsverbund verschieben. Oder natürlich, Rapid traut sich wie Salzburg vor anderthalb Jahren volle Panier nach vorne zu pressen. Dann muss aber auch die Abwehrkette merklich in der gegnerischen Hälfte stehen. Chancen: Schlecht.

Malmö – Salzburg (Mi., 20.30, Hinspiel 0:2)

RB Salzburg - Malmö FF 2:0 (0:0)
RB Salzburg – Malmö FF 2:0 (0:0)

So lief das Hinspiel: Salzburg drückte die Schweden von Beginn an nach hinten, wiewohl Malmö das auch durchaus einkalkuliert hatte und die Räume entsprechend eng machte. Die Bullen hatten mehr vom Spiel, es brauchte aber einen Weitschuss von Ulmer nach der Pause, um die verdiente Führung herzustellen. Ein paterschertes Foul kurz vor dem Ende ermöglichte Salzburg, per Elfmeter den verdienten 2:0-Endstand herzustellen. Personal: Jonatan Soriano fehlt bei Salzburg auch weiterhin, ebenso wie Yabo. Stankovic setzte gegen Rapid wegen einer gegen Malmö zugezogenen Oberschenkel-Blessur aus. Malmö ließ beim enttäuschenden 2:2 gegen den abgeschlagenen letzten aus Åtvitaberg (wo man zur Pause sogar 0:2 zurück lag) Rosenberg und Lewicki im Hinblick auf das Salzburg-Spiel draußen. Der an sich ebenso geschonte Tinnerholm musste nach 20 Minuten eingewechselt werden. Die beiden Tore (eines per Elfer) erzielte Djurdjic, die Titelchancen sind wohl endgültig dahin und selbst mit einem EC-Platz wird es langsam eng.

So spielte Salzburg am Wochenende: 1:2-Niederlage gegen Rapid. Walke – Schmitz, Miranda, Hinteregger, Ulmer – Atanga, Laimer (46. Leitgeb), Keita, Berisha (73. Minamino) – Djuricin (46. Oberlin), Pires. So spielte Malmö am Wochenende: 2:2 in Åtvitaberg. Wiland – Vindheim (22. Tinnerholm), Árnason, Carvalho, Yotún – Rodic (76. Mehmeti), Eikrem (72. Adu), Rakip, Sana – Berget, Djurdjic. Das muss passieren, damit Salzburg weiterkommt: Die Leistung beim 1:2 daheim gegen Rapid war über weiter Strecken haarsträubend schlecht, wieder einmal schaffte es Salzburg nicht, über die Flügel den Gegner auseinander zu ziehen – also genau wie letztes Jahr beim 0:3 in Malmö. Der Gegner ist aber genauso am Sand, wenn nicht sogar noch viel mehr. Dazu muss Malmö offensiv spielen. Wenn es die Bullen schaffen, nicht komplett zu implodieren, kann eigentlich kaum etwas schiefgehen. Chancen: Sehr gut.

Rubin Kasan – Sturm (Do., 18.00, Hinspiel 3:2)

Sturm Graz - Rubin Kasan 2:3 (1:2)
Sturm Graz – Rubin Kasan 2:3 (1:2)

So lief das Hinspiel: Das Offensiv-Quartett von Sturm schaffte es zwar durchaus, die Rubin-Abwehr vor Probleme zu stellen, aber die Russen nützten den bereitwillig gewährten Raum zwischen Sturm-Offensive (sehr hoch) und Sturm-Abwehrkette (viel zu tief), um gefährlich zu werden. Hinzu kamen individuelle Fehler von Ehrenreich, so führte Kasan zur Halbzeit 2:1. Sowohl das erste Tor von Sturm (Freistoß) als auch das zweite (Eckball) fielen nach Standards. Nach dem Ausschluss von Avdijaj und dem dritten Tor der Russen war das Spiel für Sturm verloren. Personal: Beim wiederum enttäuschenden 1:1 gegen Grödig am Sonntag verletzte sich Linksverteidiger Klem, in der Folge spielte Potzmann links und Schick rechts hinten. Die logische Vertretung für Klem in Kasan wäre Neuzugang Charalambos Lykogiannis, der einzige verbleibende Linksverteidiger im Kader, der aber noch keine Pflichtspiel-Minute für Sturm absolviert hat. Dass Horvath nach seinem vor allem was die körperliche Robustheit angeht schlechten Auftritt gegen Grödig den gesperrten Avdijaj ersetzt, ist eher zu bezweifeln.

So spielte Sturm am Wochenende: 1:1 gegen Grödig. Esser – Potzmann, Madl, Spendlhofer, Klem (20. Schick) – Piesinger, Offenbacher – Dobras, Horvath (46. Edomwonyi), Avdijaj – Kienast (60. Tadic). Potzmann in Minute 82 ausgeschlossen. So spielte Rubin am Montag: 0:1 bei Spartak Moskau. Rishikov – Kusmin, Kambolov, Lemos, Cotugno – Georgiev – Carlos Eduardo, Osdoyev, Bilyaletdinov (66. Portnyagin), Gökdeniz – Kanunnikov. Kusmin in Minute 86 ausgeschlossen. Nach drei Spielen hält Rubin weiter bei null Punkten. Das muss passieren, damit Sturm weiterkommt: Wenn die Grazer wieder das Zentrum so aufmachen, wird man böse unter die Räder kommen. Es wird notwendig sein, das man das Mittelfeld angeht, und zwar durchaus mit robustem körperlichen Einsatz. So wie es Spartak Moskau am Montag vorgezeigt hat: Die Moskauer legten ihr Spiel darauf an, im Mittelfeld-Zweikämpfen den Ball zu erobern und dann extrem schnell umzuschalten. Damit hatte die Rubin-Abwehr große Probleme. Außerdem verlor Rubin gegen Spartak in der Vorwärtsbewegung permanent die Kompaktheit. All dass könnte man sehr schön ausnützen. Chancen: Da Foda vermutlich stur bleibt und auf ein kompaktes Mittelfeld verzichtet, sehr schlecht.

Dortmund – WAC (Do., 20.30, Hinspiel 1:0)

WAC - Borussia Dortmund 0:1 (0:1)
WAC – Borussia Dortmund 0:1 (0:1)

So lief das Hinspiel: Der WAC igelte sich mit zwei Viererketten plus einem Zerstörer dazwischen äußerst passiv hinten ein und hoffte auf Konterstöße via langen Bällen auf Solo-Spitze Silvio. Dortmund hatte sehr viel Ballbesitz, ging nach einer Viertelstunde in Führung und hatte genug Möglichkeiten, diese in der Folge auch auszubauen. Erst in der zweiten Hälfte kamen die Kärntner merklich aus ihrem Schneckenhaus hervor (wiewohl auch die Einwechslung von Stürmer Trdina für Putsche nichts am 4-1-4-1 änderte, Silvio ging ins Mittelfeld-Zentrum), was beim BVB in seinem ersten Pflichtspiel unter Thomas Tuchel bei zwei, drei Standards für Knieschlottern sorgte. Es blieb aber beim 0:1 aus Sicht der Wolfsberger. Personal: Die Verletzten Hellquist, Drescher und Weber stehen weiterhin nicht zur Verfügung. Will Kühbauer nach seinem Ausflug zum 4-1-4-1 wieder auf das gewohnte 4-4-1-1 zurückkehren, wird der Platz neben Silvio zwischen Peter Zulj (aus der Etappe kommend) und Tadej Trdina (als vorderer Mann, dann würde sich Silvio etwas zurückfallen lassen) fallen. Zudem wird die Frage sein, ob der WAC eher auf Dynamik am linken Flügel setzt (was für Wernitznig spricht) oder auf Standards hofft (was für Jacobo spricht). Dortmund absolvierte am Wochenende einen Test gegen Real Betis Sevilla, gewann diesen 2:0, allerdings ohne einen einzigen Spieler, der zuvor gegen den WAC in der Startformation war.

So spielte der WAC am Wochenende: 0:0 in Ried. Kofler – Standfest, Sollbauer, Hüttenbrenner, Baldauf (76. Palla) – Zündel, Putsche, Tschernegg, Jacobo – P. Zulj (67. Seidl) – Trdina. So spielte Dortmund am Wochenende: 2:0 in einem Test gegen Real Betis Sevilla. Weidenfeller – Stenzel, Ginter, S. Bender, Kirch – Leitner, Castro (73. Sarr) – Blaszczykowski (46. Großkreutz), Kagawa (73. Sauerland), Kampl – Ramos (46. Dudziak). Das muss passieren, damit der WAC weiterkommt: Puh. Beten könnte helfen. Im Ernst: Etwas anderes, als wiederum defensiv gut zu stehen versuchen und über die Konter zum Erfolg zu kommen, kann angesichts des Qualitätsunterschieds kaum funktionieren. Auch, weil der WAC auf Pressing in der Regel verzichtet, wäre es ein unkalkulierbares Risiko, das gerade in einem annähernd vollen Westfalenstadion zu versuchen. Chancen: Praktisch inexistent.

Guimarães – Altach (Do., 22.15, Hinspiel 1:2)

Altach - Vitória Guimarães 2:1 (0:0)
Altach – Vitória Guimarães 2:1 (0:0)

So lief das Hinspiel: Altach schaffte es, gegen das zuweilen etwas windschiefe Zentrum der Portugiesen (in deren ersten Saison-Pflichtspiel) im Mittelfeld nicht in Nachteil zu geraten, was am geschickten und stets an der Spielsituation orientierten Stellungsspiel von Prokopic und Netzer lag. Diese trauten sich durchaus, auch mal nach vorne zu rücken, während die Mitspieler in der Mittelfeld-Reihe aufpassten. Die Portugiesen schafften es aber vor allem über von den Außenbahnen ins Halbfeld zielenden Passkombinationen, durch die Schnittstellen der Vorarlberger in den Strafraum zu kommen. Altach hatte zunächst etwas Glück, dass die Abschlussversuche von Vitória eine große Streuung hatten und profitierte dann von einem eher geschenkten Elfmeter. Personal: Wie gewohnt wechselte Canadi sein Personal am Wochenende wieder in Abstimmung mit taktischen Detail-Überlegungen, die Aufstellung gegen die Austria lässt also genau gar keine Rückschlüsse zu, wie Altach es im EM-Stadion von 2004 (Italien spielte dort 0:0 gegen Dänemark und 2:1 gegen Bulgarien) angehen wird.

So spielte Altach am Wochenende: 1:3 bei der Austria. Lukse – Zech, Ortiz, Zwischenbrugger, Schreiner – Salomon, Roth, Netzer (73. Jäger), Hofbauer – Mahop (67. Barrera), Aigner (67. Seeger). So spielte Vitória am Wochenende: Die Portugiesen verzichteten auf ein Testspiel, konzentrieren sich voll auf das Rückspiel. Das muss passieren, damit Altach weiterkommt: Gegen die Austria versuchte Altach, den Gegner im Mittelfeld mit mannorientierten Pressingformationen zu kontrollieren, was allerdings nur teilweise gelang und mit hohem Risiko verbunden ist – das muss Altach in Portugal zunächst nicht gehen. Altach muss allerdings sehr wohl danach trachten, die Schnittstellen-Pässe von Vitória besser zu kontrollieren als im Hinspiel, sonst wird es sicherlich deutlich öfter einschlagen als nur einmal. Wichtig wird neben den Spielanteilen vor allem die Körpersprache in der Anfangsphase sein: Man muss den Portugiesen signalisieren, dass man ohne Angst auftritt. Chancen: Intakt, es wird aber extrem schwer.

Fazit: Wohl nur einer aus fünf

Es wäre keine Überraschung, sollten vier der fünf österreichischen Teams diese Europacup-Runde als Verlierer beenden, also in den Playoffs für Champions- und Europa-League nur noch Salzburg und Rapid vertreten sind. Für Altach und den WAC wäre das kein Drama, weil man sich (zumindest im Hinspiel) gegen nominell deutlich stärkere Gegner gut aus der Affäre gezogen hat.

Für Sturm wäre es allerdings alles andere als ein Ruhmesblatt, gegen ein Team auszuscheiden, dass vom grundsätzlichen Potenzial her kaum besser ist – und man sich vor allem die Hinspiel-Niederlage durch eine absurde Taktik selbst eingebrockt hat.

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Europacup: Die Gegner des Österreich-Quintetts https://ballverliebt.eu/2015/07/28/europacup-die-gegner-des-oesterreich-quintetts/ https://ballverliebt.eu/2015/07/28/europacup-die-gegner-des-oesterreich-quintetts/#comments Tue, 28 Jul 2015 07:27:20 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=11363 Europacup: Die Gegner des Österreich-Quintetts weiterlesen ]]> Die erste große Europacup-Woche wartet! Fünf heimische Klubs treten gegen teils nahmafte, teils wirklich starke Klubs an: In der CL-Quali spielt Meister Salzburg wie letztes Jahr gegen Malmö und Rapid versucht sich gegen Ajax, in der Europa League debütiert Altach (gegen Vitoria Guimaraes), stemmt sich der WAC gegen Dortmund und muss Sturm gegen Rubin Kasan ran.

Darum stellen wir kurz jeden der fünf Gegner dieser internationalen Woche vor.

Salzburg – Malmö (Mi., 19.00)

Forsberg (Leipzig) und Albornoz (Hannover) in Deutschland, Thelin (Bordeaux) in Frankreich, Halsti (Washington) in der MLS, Johansson (Gent) nach Belgien, Ricardinho (Gabala) in Aserbaidschan, Goalie Olsen (PAOK) nach Griechenland: Von jenem Team des Malmö FF, das letztes Jahr Salzburg bezwungen in der Champions League gespielt hat, ist kaum noch etwas übrig. So rasselte MFF im Sommer auch in eine feste Krise. Der wirklich nicht besonders starke litauische Meister Zalgiris Vilnius wurde mit ganz viel Mühe 0:0 und 1:0 ausgeschaltet.

Malmö - Sundsvall 3:0 (2:0)
Malmö – Sundsvall 3:0 (2:0)

Die Vereinsführung reagierte und engagierte, zack zack, fünf neue Spieler, die allesamt beim Ligaspiel am Wochenende gegen Sundsvall debütierten. Mit Wiland, Djurdjic, Rodic, Arnason und Carvalho gab es ein lockeres 3:0 gegen den Abstiegskandidaten (allerdings auch darum, weil Sundsvall verteidigt hat wie eine Wirtshaus-Truppe). An der Spielanlage bei MFF hat sich aber gegenüber letztem Jahr wenig geädert: Weiterhin lässt Trainer Age Hareide mit einem biederen 4-4-2 mit Doppelsechs spielen, weiterhin ist der Hauptfokus – vor allem gegen auf dem Papier bessere Teams – auf der Defensive.

Nach dem Abgang von Daniel Kiese-Thelin ist wieder Routinier Markus Rosenberg die größte Waffe im Angriff – Augsburg-Leihgabe Djurdjic hinterließ in der Bundesliga genau gar keine Spuren. Natürlich fehlt auch bei Salzburg gegenüber dem letzten Jahr einiges an individueller Klasse (Kampl und Alan in erster Linie), dennoch sollte es diesmal nicht schief gehen. Salzburg ist Meister einer deutlich stärkeren Liga als jene, in der MFF nach einer halben Saison Fünfter ist.

Bilanzen: Österreicher gegen Malmö: 2:2. Österreich gegen Schweden im Europacup: 5:5.

Letzte fünf Duelle AUT-SWE: 2014/15, Champions League, Play-Off: Salzburg – Malmö 2:1 und 0:3. 2013/14, Europa-League, Gruppe: Salzburg – Elfsborg 4:0 und 1:0. 2011/12, Europa League, Gruppe: Malmö – Austria 1:2 und 0:2. 2007/08, UEFA-Cup, Gruppe: Helsingborg – Austria 3:0. 2000/01, UEFA-Cup, 1. Runde: Rapid – Örgryte 3:0 und 1:1.

Rapid – Ajax Amsterdam (Mi, 21.05)

Ajax - Salzburg 0:3 (0:3)
Ajax – Salzburg 0:3 (0:3)

Anderthalb Jahre ist es schon her, dass Ajax Amsterdam von Salzburg zweimal so richtig lächerlich gemacht wurde. Nun ist die aktuelle Mannschaft der Holländer nicht mehr annähernd mit jener von damals vergleichbar: Moisander (Sampdoria), Blind (Man Utd), De Jong (Newcastle), Krkic (Stoke), Sigthorsson (Nantes) und auch die im Rückspiel eingesetzten Denswil (Brügge), De Sá (Willem II) und Poulsen (vereinslos) sind nicht mehr beim Klub. Wohl auch darum verpasste Ajax in der letzten Saison erstmals seit 2010 den Meistertitel.

Da die neue Saison der Eredivise erst nach dem Rückspiel gegen Rapid steigt, gibt es noch keine wirkliche Erkenntnisse, mit welchem Personal genau der holländische Vizemeister gegen den österreichischen Vizemeister antritt. Am wahrscheinlichsten ist es, dass Frank de Boer vorne El Ghazi, Milik und Fischer vertraut, im Mittefeld Klaassen, Bazoer und Neuzugang Gudelj und in der Viererkette Van Rhijn, Veltman, Riedewald und Dijks. Ob es der Trainer wirklich riskiert, in diesem wichtigen Spiel schon die Neuen Sanogo und Heitinga zu bringen, die noch kein Pflichtspiel mitgemacht haben, ist fraglich. Der dritte prominente Neuzugang, Deutschlands U-21-Teamspieler Amin Younes, ist gar nicht erst mitgefahren.

Stilistisch ist Ajax eben Ajax: Handelsübliches 4-3-3, viele junge und gut ausgeblidete Spieler, der Wille zur Spielgestaltung und recht patentes Kombinationsspiel. Mit dem Polen Arkadiusz Milik verfügt man – ein wenig untypisch – über einen klassischen Strafraum-Knipser, der sowohl im Klub als auch im Nationalteam eine ganz starke Saison 2014/15 absolviert hat. Da kommt einiges auf die grundsätzlich recht sichere Rapid-Defensive zu.

Allerdings gilt es auch zu beachten, dass die Defensive von Ajax kaum mehr als internationaler Durchschnitt ist, also von einem Ich-scheiß-mich-nix-Spieler wie Philipp Schobesberger, einem Strafraum-Gespenst wie Robert Beric und intelligenten Vertikalpässen von Thanos Petsos (wie beim Tor zum 1:0 gegen Ried) durchaus knackbar ist. Im Heimspiel kann Rapid sicher ein gutes Resultat holen. Das Auswärtsspiel vor 50.000 in der Amsterdam ArenA ist da aber wohl schon eine andere Sache.

Bilanzen: Österreicher gegen Ajax: 3:3. Österreich gegen Holland im Europacup: 12:9 für Holland, ein unentschiedenes Duell.

Letzte fünf Duelle AUT-NED: 2014/15, Europa League, Quali: Eindhoven – St. Pölten 1:0 und 3:2. 2013/14, Europa League, 1/16-Finale: Ajax – Salzburg 0:3 und 1:3. 2011/12, Europa League, Gruppe: Alkmaar – Austria 2:2 und 2:2. 2011/12, Europa League, Quali: Ried – Eindhoven 0:0 und 0:5. 2006/07, UEFA-Cup, Gruppe: Ajax – Austria 3:0.

Sturm Graz – Rubin Kasan (Do., 19.00)

Rubin Kasan, da war doch was? Stimmt: Im August 2004 drehte Rapid eine 0:2-Heimniederlage gegen Rubin im Auswärtsspiel noch mit einem 3:0-Sieg um. In der Zwischenzeit war die Truppe aus Tatarstan zweimal Meister und einmal im Europacup-Viertelfinale (wo man Chelsea unterlag). Die Gegenwart sieht, trotz Platz fünf in der abgelaufenen Saison, nicht so gut aus. Der Saisonstart ging kräftig in die Hose (2 Spiele, 2 Niederlagen, 0:3 Tore, Tabellenletzter), und ein Blick auf das 0:2 daheim gegen Abstiegskandidat Amkar Perm am Wochenende zeigt, warum.

Rubin Kasan - Amkar Perm 0:2 (0:0)
Rubin Kasan – Amkar Perm 0:2 (0:0)

Rubin ist unter Rinat Bilyaletdinov nicht gerade eine vor Kreativität sprühende Augenweide. Im Gegenteil: Die beiden DM im 4-2-3-1 blieben konsequent hinten, damit wurde das Loch zur Offensivreihe riesig und Amkar konnte sich schön dazwischen ausbreiten. Auch nach dem Rückstand zu Beginn der 2. Hälfte wurde Rubin nicht risikofreudiger, im Gegenteil, es wurden nur noch mehr 60-Meter-Bälle in die grobe Richtung von Stürmer Portnyagin gedroschen. Carlos Eduardo, einst bei Hoffenheim aktiv, versteckte sich, so gab es überhaupt keinen auch nur halbwegs kultiviertes Offensiv-Spiel.

Hinzu kommt, dass Bilyaletdinov nicht auf Qualitätsspieler wie Mubarak Wakaso (der Neuzugang von Celtic hat Malaria) oder Yann M’Vila (will weg) zurückgreifen kann. An sich gute Neue wie Trainersohn Diniyar (Ex-Teamspieler Russlands, von Spartak) oder Marko Livaja (der kroatische Spielmacher kam aus Bergamo) haben noch kein Spiel für Rubin absolviert.

Kurz: Die Zeiten, als Rubin eine Mannschaft aus der erweiterten europäischen Spitze war, sind vorbei. Natürlich ist der reine Marktwert des Kaders höher als der von Sturm Graz, der tatsächliche Qualitätsunterschied ist aber mit Sicherheit deutlich geringer. Wenn Sturm das Potenzial abruft, ist Rubin garantiert alles andere als unschlagbar.

Bilanzen: Österreicher gegen Rubin Kasan: 1:0 für Österreich. Österreich gegen Russland im Europacup: 9:7 für Österreich.

Letzte fünf Duelle AUT-RUS: 2013/14, Champions League, Gruppe: Zenit St. Petersburg – Austria 0:0 und 1:4. 2011/12, Europa-League, Gruppe: Sturm – Lok Moskau 1:2 und 1:3. 2005/06, Champions League, Play-Off: Rapid – Lok Moskau 1:1 und 1:0. 2005/06, UEFA-Cup, Qualifikation: Pasching – Zenit St. Petersburg 2:2 und 1:1. 2004/05, UEFA-Cup, Qualifikation: Fasching – Zenit St. Petersburg 3:1 und 0:2. 2004/05, UEFA-Cup, Qualifikation: Rapid – Rubin Kasan 0:2 und 3:0.

Altach – Vitória Guimarães (Do., 19.00)

So spiele Guimarães beim letzten Test
So spiele Guimarães beim letzten Test

Als Fünfter der abgelaufenen Saison landete Guimarães hinter den „Großen Drei“ (Benfica, Porto, Sporting) sowie Braga. Überregional bekannte Namen sind bei Vitória nicht zu finden, dafür die in Portugal übliche Vielzahl an Brasilianern, technisch gut ausgeblidete Spieler, die durchaus hohes Tempo gehen können – auch wenn’s heiß ist.

Da die Meisterschaft in Portugal erst in zweieinhalb Wochen startet, gibt es noch keine wirklichen Erfahrungswerte, wie der neue Coach Armando Evangelista (der nach dem Abgang von Vorgänger Rui Vitória zu Benfica vom „Co“ zum Chef befördert wurde“) genau spielen lässt. In der Aufstellung beim letzten Test gegen Chaves waren zwei Talente aus der zweiten Mannschaft (Arrondel und Vigário), dazu auch Licá und U-21-Vize-Europameister Tozé, beides Leihgaben vom FC Porto. Vermutlich wird das Line-up gegen Altach aber ähnlich aussehen: Otávio sollte statt Bouba ins Team kommen, dazu Tomané oder Neuzugang Henrique ins Sturmzentrum.

Zwei wichtige Spieler vom letzten Jahr nicht nicht mehr dabei: Mittelfeld-Mann Mensah (zu Atlético Madrid) und Sechser André André (zum FC Porto). Dennoch ist Vitória gegen Altach natürlich recht deutlich zu favorisieren: Ein Team aus der erweiterten Spitze aus Portugal ist in der Regel per se schon klar stärker als der Dritte aus Österreich – noch dazu, da dort kaum einer jemals Europacup gespielt hat.

Bilanzen: Österreicher gegen Guimarães: noch keine Spiele. Österreich gegen Portugal im Europacup: 13:2 für Portugal (die österreichischen Erfolge waren Salzburg und Rapid in den EC-Final-Saisonen, jeweils gegen Sporting).

Letzte fünf Duelle AUT-POR: 2013/14, Champions League, Gruppe: Austria – FC Porto 0:0 und 0:1. 2013/14, Europa-League, Play-Off: Estoril – Pasching 2:0 und 2:1. 2010/11, Europa League, Gruppe: FC Porto – Rapid 3:0 und 3:1. 2009/10, Europa League, Gruppe: Austria – Nacional Funchal 1:1 und 1:5. 2006/07, Champions League, Play-Off: Austria – Benfica 1:1 und 0:3.

WAC – Dortmund (Do., 21.05)

2003 kam Dortmund ohne echte Probleme gegen Jogi Löws Austria weiter
2003 kam Dortmund ohne echte Probleme gegen Jogi Löws Austria weiter – 1:0 und 2:1

Natürlich hat der WAC keine Chance. Ohne Zweifel wird Dortmund zwei, wenn nicht drei Nummern zu groß für den Europacup-Debütanten aus Kärnten werden. Das wissen sie beim WAC aber selbst auch. Dort sieht man die Spiele gegen den deutschen Renommier-Klub als Belohnung für den Aufschwung der letzten Jahre und als nette Einnahme-Quelle dank eines mit 30.000 Zusehern knallvollen Stadions in Klagenfurt.

Zudem kommt Dortmund nicht aus England und nimmt die Europa League daher so ernst, wie man sie nur ernst nehmen kann. Eine Peinlichkeit gegen einen österreichischen Mittelständler kann sich der Klub und Neo-Coach Thomas Tuchel nicht erlauben. Darum wird auch – zumindest im Hinspiel – die volle Panier auflaufen. Zudem wird dies das erste Pflichtspiel unter Tuchel sein, wo die in der Vorbereitung angetesteten Änderungen gegenüber der Klopp-Zeit schon greifen sollen: Vermutlich ein 4-1-4-1 als Grundvormation, konsequentes Herstellen von Überzahl auf den Außenbahnen, unspektakuläre Ballbesitz-Sicherung statt schneller Steilpässe im Zentrum, und eine Hinwendung zu mehr Ballbesitz gegenüber dem Pressing- und Umschaltspiel unter Klopp.

Gegen die bisher sichere Defensive des WAC (kein Gegentor in zwei Spielen gegen Soligorsk, nur eines im Test gegen Schalke) wird man schon einen Einblick bekommen, wie gut das Spiel unter Tuchel wirklich schon läuft. Zumal davon auszugehen ist, dass der WAC nicht die letzte defensiv orientierte Mannschaft ist, auf die Dortmund in dieser Saison treffen wird.

Bilanzen: Österreicher gegen Dortmund: 1:0 für Dortmund. Österreich gegen Deutschland im Europacup: 21:4 für Deutschland (Bilanz gegen DDR-Klubs: 7:3 für Österreich).

Letzte fünf Duelle AUT-GER: 2012/13, Europa League, Gruppe: Rapid – Leverkusen 0:4 und 0:3. 2009/10, Europa League, Gruppe: Rapid – Hamburg 3:0 und 0:2. 2009/10, Europa League, Gruppe: Austria – Bremen 2:2 und 0:2. 2005/06, Champions League, Gruppe: Rapid – Bayern 0:1 und 0:4. 2003/04, UEFA-Cup, 1. Runde: Austria – Dortmund 0:1 und 1:2.

Fazit

Salzburg ist gegen Malmö Favorit, Sturm gegen Rubin im Idealfall zumindest gleichwertig. Altach und Rapid haben eine kleine Chance, der WAC normalerweise keine. Anders gesagt: Sollten mehr als zwei Teams die Hürden von dieser und nächste Woche überstehen, wäre das schon eine Überraschung.

Ein Team im CL-Playoff und maximal zwei im EL-Playoff – darauf kann man sich einstellen. Mehr wird es praktisch sicher nicht.

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Bundesliga-Vorschau: Was kommt nach Salzburg? https://ballverliebt.eu/2015/07/24/bundesliga-vorschau-was-kommt-nach-salzburg/ https://ballverliebt.eu/2015/07/24/bundesliga-vorschau-was-kommt-nach-salzburg/#comments Fri, 24 Jul 2015 20:42:14 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=11321 Bundesliga-Vorschau: Was kommt nach Salzburg? weiterlesen ]]> Viele Teams mit nur punktuellen und innerhalb des stehenden Teamgefüge stehenden Änderungen, zwei mit einer völligen Neu-Orientierung und Abstiegs-Kandidaten, die ungeheuer junge Truppen in den Kampf um den Klassenerhalt schicken: In der nun startenden Bundesliga-Saison sieht zunächst vieles so aus wie in der letzten.

So wie generell „Kontinuität“ bei den meisten Klubs zu einer Prämisse geworden ist. Wer hinter Salzburg um die (nur noch zwei über die Liga vergebenen) Europacup-Plätze rittert, wer das eher nicht tut und warum der Abstiegskampf sehr interessant zu werden verspricht – hier ist unsere Saisonvorschau.

Red Bull Salzburg

Salzburg:
Salzburg: Jung, aggressiv und Alternativen ohne Ende. Die Bullen sind klarer Favorit.

„Totaler Umbruch“ klingt erstmal plakativ. Aber so richtig Umbruch ist das eigentlich gar nicht, beim Meister. Der neuer Trainer ist eine interne Lösung und ist nun schon der dritte Chef hintereinander, der eine sehr ähnliche Idee vom Fußball hat – Peter Zeidler wird allenfalls das Pressing-Spiel gegenüber dem Hütter-Jahr wieder etwas verschärfen. Nur vier bis fünf Stammkräfte (Sabitzer, Ilsanker, Ramalho, Gulácsi und Bruno) stehen nun nicht mehr zur Verfügung, die Neuen wurden nicht – wie in der Bullen-Vergangenheit gerne – einfach nur blind zusammengekauft, sondern darauf geachtet, ob sie ins System und in die Spielanlage passen.

Dazu sind auch nur zwei der Zugänge älter als 23 Jahre (Miranda und Damari). Die Stammformation wird zu den jüngsten der Liga (Schnitt um die 24 Jahre) gehören. Das passt auch damit zusammen, dass Salzburg nun immer mehr zum Zwischenschritt für die Chef-Filiale in Leipzig wird. Und dazu, dass man Spieler früh formen möchte, sobald sie noch lernfähig sind, um sie im aggressiven und aktiven Bullen-Spiel einzufügen.

Zeidler hat einen großen Kader zur Verfügung und daher für die zumindest im Herbst mit hoher Wahrscheinlichkeit bestehende Dreifach-Belastung viele Alternativen. So kann er seinen Spielern immer wieder eine Pause gönnen. Dass Zeidler es versteht, auch sich ständig ändernde Startformationen zum Funktionieren zu bringen, hat er seit Jahren in Liefering bewiesen.

Auch, wenn Ausnahmespieler wie Kampl, Mané und Alan nun nicht mehr da sind: Der Kader hat für nationale Verhältnisse hohe Qualität und die Kontinuität, was den Spielstil angeht, tut ihr übriges. Die Neuen kommen in ein funktionierendes System, somit wird die Eingewöhnungszeit verkürzt. Zudem hat etwa ein Naby Keita in der letzten Saison einen Riesensprung nach vorne gemacht – gemeinsam mit Reinhold Yabo verspricht dies ein grandioses Mittelfeld-Zentrum zu werden. Prognose: Salzburg wird Meister.

SK Rapid Wien

Rapid
Rapid: Mehr Möglichkeiten in der Gestaltung, das war in der letzten Saison das Manko.

Als klar punktbestes Frühjahrs-Team, mit kaum Abgängen aus der tatsächlichen Stammformation und mit einigen gezielten Einkäufen rechnet sich Rapid durchaus Möglichkeiten aus, Salzburg gefährden zu können. Zum Meister fehlt aber, realistisch betrachtet, schon noch ein Stück. Gegenüber den anderen Teams der Liga hat Rapid aber tatsächlich einen Vorsprung.

Trainer Barisic kann auf einem eingespielten Stamm aufbauen, so fällt es auch leichter, die Neuen zu integrieren. Die zaghaften Fortschritte, die im Frühjahr in Sachen Variabilität im Spielaufbau gemacht hat, sind zumindest ein Schritt in die richtige Richtung und die Abwehr war ohnehin schon das beste, was die Bundesliga zu bieten hatte.

Ein wenig geht im Zentrum aber immer noch die Spielintelligenz in der Defensive und die Stringenz in der Offensive ab. Gegen destruktiv agierende Teams tat sich Rapid immens schwer und gewann solche Spiele oft nur, weil man hinten wenig zuließ und vorne halt irgendwie einen reinnudelte, aber nicht, weil an ein wirkliches Mittel gefunden hat, solche Mannschaften auszumanövrieren.

Daran wurde von Sportchef Müller auch gearbeitet. Mit dem neuen Trio von Grödig (Tomi, Huspek und Nutz) wurde versucht, mehr verschiedene Spielertypen für verschiedene Situationen parat zu haben. Schlechter als in der Vorsaison ist Rapid sicherlich nicht. Aber für den Meistertitel reicht es nur, wenn Salzburg konsequent unter Niveau spielt – zudem droht im Kampf um die Plätze Ungemach von Sturm und der Austria. Prognose: Rapid spielt um einen Europacup-Platz.

SCR Altach

Altach:
Altach: Canadi hat sehr viele Optionen, das Mittelfeld exakt auf den Gegner auzurichten.

Kaum jemand verfügte letzte Saison über so ausgeklügelte Matchpläne wie Damir Canadi und seine Altacher. Das brachte den dritten Platz, obwohl es im Frühjahr zeitweise so aussah, als sollte den Vorarlbergern die Puste ausgehen. Dem Stamm der Erfolgs-Mannschaft bleiben Canadi und Sportchef Zellhofer treu – Kontinuität ist angesagt. Selbst der monatelange Ausfall von Neuzugang Christian Schilling (er war für die linke Seite vorgesehen) wirft das alles nicht um.

Altach setzt weiter auf personelle Unberechenbarkeit (Canadi setzt so gut wie nie in zwei Spielen hintereinander auf das selbe Personal) und, wenn nötig, verschiedene Systeme. Das 4-4-2 sollte aber weiterhin der Ausgangspunkt von Canadis Überlegungen bleiben, ebenso wie eine Innenverteidigung, die sich mit dem Ball wohlfühlt: Jan Zwischenbrugger etwa spielte bei anderen Klubs in der Vergangenheit auch schon mal auf der Zehn; Andi Lienhart ist der vermutlich zuverlässigste Rechtsverteidiger der Liga.

Zusätzliche Optionen sollen auch die Verpflichtungen von Nicaraguas Teamkapitän Barrera (Offensiv-Allrounder) und vor allem Dominik Hofbauer (Außenbahnen links und rechts, auch defensive und offensive Zentrale möglich) bieten; generell kann Canadi in der Zentrale viele verschiedene Kombinationen aufbieten und sein Team so optimal auf den Gegner einstellen.

All das macht es Altach auch leichter, mit dem Europacup umzugehen, zumal es ohnehin eine Überraschung wäre, sollte es mehr als zwei internationale Spiele geben. Ob das Klischee, dass es in der zweiten Saison für die Aufsteiger immer schwerer wird, in voller Härte auch für Altach zutrifft, ist eher nicht zu erwarten. Prognose: Altach spielt erneut um einen Platz in der oberen Tabellenhälfte.

SK Sturm Graz

Sturm:
Sturm: Viele Alternativen und wieder Ruhe im Umfeld, dazu stimmt Trend aus der Vorsaison.

Ein System und eine Spielanlage, die zu den Spielern passt: Das war der große Vorteil von Franco Foda gegenüber seinem Vorgänger Darko Milanic. Auch wenn Sturm am Ende der Saison etwas nachließ, waren es doch die Grazer, die innerhalb der letzten Saison die stärkste Entwicklung zum besseren genommen haben. Und auch bei Sturm wurde der bestehende, funktionierende Stamm verfeinert, schließlich bestand für einen großen Umbruch kein Anlass.

So kann Foda nun auf jeder Position ohne allzu großen Qualitätsverlust wechseln (wenn man die Innenverteidigung mal etwas ausnimmt). Vor allem im Mittelfeld-Zentrum stehen neben den ballsicheren Hadzic und Offenbacher noch Supertalent Lovric und Piesinger (technisch deutlich der Schwächste, aber enorm kopfballstark bei Standards) zur Verfügung. Wenn sich Donis Avdijaj stabilisiert und nicht nur – wie im Frühjahr – sein enormes Potenzial hin und wieder mal aufblitzen lässt, ist man in diesem Bereich etwa Rapid deutlich überlegen. Vor allem, weil man Stankovic (noch verletzt) und Riesentalent Sascha Horvath in der Hinterhand hat.

Die ehemaligen Sturm-Juniors, die sich in der letzten Saison reingespielt haben (Schick, Gruber, Schloffer, auch Schmerböck) wurden mit dem giftigen Flügelspieler Dobras von Wr. Neustadt ergänzt, vorne hat sich der kroatische Stürmer Josip Tadic schon gut eingefügt. Sturm ist in allen Mannschaftsteilen gut aufgestellt und musste sich nicht über den Sommer neu erfinden.

Zudem ist nicht damit zu rechnen, dass Sturm über Rubin Kasan UND dann noch einen weiteren Gesetzten drüberkommt, der internationale Kräfteverschleiß wird sich also vermutlich in Grenzen halten.. Prognose: Sturm spielt um einen Europacup-Platz.

Wolfsberger AC

WAC
WAC: Wie gehabt – sicher stehen und flink umschalten. Die Neuen fügten sich gut ein.

Gegen Soligorsk reichten zwei Durchschnitts-Leistungen für den nie ernsthaft gefährdeten Aufstieg beim internationalen Debüt, dazu wurde – wie bei fast allen anderen direkten Konkurrenten – auch beim WAC die bestehende Mannschaft nur punktuell verändert und die grundsätzliche Spielanlage beibehalten. Allerdings: Die beiden prominentesten Neuzugänge stellen, das legen die bisherigen Eindrücke nahe, einen echten Mehrwert dar.

So solide der zum LASK abgewanderte Manuel Kerhe war: Thomas Zündel, der nach seiner einjährigen Sperre und einer Halbsaison in der Regionalliga zurück im Profifußball ist, beeindruckte mit zielgerichteter, aktiver und agiler Spielweise und die Qualitäten von Philip Hellquist im Angriff waren schon bei Wr. Neustadt zu sehen, bis er sich verletzte und dem späteren Absteiger nicht helfen konnte.

Am grundsätzlichen Stil hat sich bei den Kärntnern nichts geändert: Weiterhin werden eher hinten die Räume mit zwei Viererketten eng gemacht also vorne auf den Gegner draufgegangen, nach Ballgewinn kommt der WAC dann vermehrt über die Außenpositionen (eben Zündel rechts und Jacobo links) nach vorne. Dort ergänzen sich der trickreiche Silvio und der flinke Hellquist schon jetzt sehr gut.

Dabei verlässt sich Kühbauer auch auf den Namen des Klubs, denn anders als bei den Rapids und Austrias der Liga muss Wolfsberg auch daheim nicht zwingend das Spiel selbst gestalten, ohne dass das Publikum mangels Glanz und Gloria murrt. Was gegen den WAC spricht, ist die ein wenig fehlende Kadertiefe: Leute wie Sollbauer, Jacobo, Zündel und auch Palla sind über einen längeren Zeitraum nicht annähernd gleichwertig zu ersetzen. Prognose: Der WAC landet im vorderen Mittelfeld. Mehr ist nur möglich, wenn die „Großen“ wieder patzen.

SV Ried

Ried: Neuer Spielstil mit Kolvidsson. In den Tests gab es aber eine Flut an Gegentoren.
Ried: Neuer Spielstil mit Kolvidsson. In den Tests gab es aber eine Flut an Gegentoren.

Eine der wenigen Truppen, sie sich für die neue Saison auch wirklich neu erfindet, ist jene aus Ried. Unter Helgi Kolvidsson wird aus dem Versuch, ein aggressives Spiel mit hoher Linie zu etablieren, wieder ein etwas biedererer Zugang gewählt werden. Nach dem unrühmlichen Abgang von Oliver Glasner ist dies womöglich ein Eingeständnis von Stefan Reiter und Co., dass man mit den vorhandenen (Geld-)Mitteln nicht dauerhaft ein so anspruchsvolles Spiel durchziehen kann.

Mit dieser Umstellung gab’s in der Vorbereitung noch mächtige Probleme und diverse hohe Niederlagen. Die drei Gruppen im Kader (die, die das Glasner-Spiel voll verinnerlichten; die, die das nicht so gut geschafft haben und die Neuzugänge) auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen, ist keine Maßnahme, die von einem Tag auf den anderen voll durchgezogen werden kann.

Die Power nach vorne soll nun eindeutig über die Außenbahnen komen – mit Walch, Elsneg, Murg und Möschl gibt es da vier potenzielle Antreiber, die die beiden Sturmspitzen (geplant sind die Neuzugänge Sikorski und Gavilán) in Szene setzen sollen. Vom Zentrum (mit zwei dezidiert Defensiven besetzt) sollte man sich im Vorwärtsgang nicht so furchtbar viel erwarten. Das größere Thema ist erst einmal aber ohnehin, wie man die Abläufe gegen den Ball verfeinert. Acht Gegentore sind selbst in einem Test gegen Sparta Prag ein wenig zu viel.

Erstmals seit vielen Jahren wird Ried den Blick wohl eher nach hinten als nach vorne legen müssen. Natürlich gibt es noch die eine oder andere Mannschaft, die Ried hinter sich lassen wird, aber die leisen Träume in Richtung Europacup haben sich fürs Erste wohl erledigt. Prognose: Platz sieben wird wohl das Optimum sein.

FK Austria Wien

Austria
Austria: Klarere Strukturen und viele neue Spieler, die Fink erst zusammen fügen muss.

Nach zwei Jahren, in denen man erfolglos versucht hat, auf den Meriten des Titels von 2013 zu coasten, drückte man nun auch bei der Austria den Reset-Knopf. Mit dem neuen Trainer Thorsten Fink soll nach vier Coaches in zwei Jahren endlich wieder Ruhe am Verteilerkreis einkehren.

Fink sollte auch ein Trainer sein, der stark genug ist, der die Spielweise dem Kader anpasst und nicht – wie Baumgartner letzte Saison – das verordnete Hochpressing-Spiel auf Teufel-komm-raus durchzieht, obwohl das mit dem Kader nicht möglich war. Die halbe Stammformation wird unter Fink neu sein, dabei wird wieder deutlich mehr Struktur zu sehen sein als unter Baumgartner und mehr Plan als unter Ogris.

Im 4-2-3-1 wird im defensiven Zentrum Vukojevic den wadelbeißenden Zerstörer geben (was anderes kann er nicht) und die gewonnen Bälle bei Achter Holzhauser oder bei David de Paula (der in der Vorbereitung intensiv als Rechtsverteidiger probiert wurde) abliefern. Dass die Innenverteidigung deutlich mehr Verantwortung in der Spieleröffnung bekommen wird, ist nicht angesagt – von den vier Holzfüßen von letzter Saison sind immer noch drei übrig. Richie Windbichler, neu von der Admira, ist da mit Abstand der patenteste.

Thorsten Fink wird im Zweifel sicherlich sein Veto einlegen, wenn ihm der als Sportchef vor allem überfordert wirkende Wohlfahrt (der nicht mal die eigenen Spieler erkennt, wenn sie vor ihm stehen) einen Spieler vorsetzen möchte, den er nicht brauchen kann. Inwieweit die Veilchen in den Kampf um Platz zwei und drei eingreifen können, wird vor allem davon abhängen, wie schnell die neue Mannschaft harmoniert. Prognose: Wenn sich das Team rasch findet, spielt die Austria um die Europacup-Plätze.

SV Grödig

Grödig
Grödig: Vermutlich etwas vorsichtiger als die ähnlich junge Truppe von Konkurrent Admira.

Ein Durchschnitts-Alter von schlanken 22 Jahren weist jene Mannschaft auf, mit der Grödig in die dritte Bundesliga-Saison der Klubgeschichte geht. Lediglich Harry Pichler und Roman Wallner als potenzielle Alternativen sind 30 oder kurz davor. Mutig, mit so einer bessere U-21 in den Abstiegskampf zu gehen. Denn dieser wird es wohl werden.

Von der individuellen Qualität her rangiert der Kader nämlich, gemeinsam mit jenem der Admira, am unteren Ende der Liga. Dass Peter Schöttel aber auch mit nicht so gut besetzten Teams umgehen kann, hat er schon in Wr. Neustadt bewiesen. Bei all seinen Stationen aber war Schöttel eine vorsichtige Grundhaltung zu eigen. Auch bei Rapid, wo das überhaupt nicht gepasst hat. Manager Haas beurteilte aber wohl, dass dieser Ansatz im Kampf gegen den Abstieg aber besser geeignet ist als jener von Michael Baur letztes Jahr – da sah das immer so ein wenig nach philosophielosem Vor-sich-hin-Spielen aus.

Bei aller Jugend darf aber nicht vergessen werden, dass einige durchaus Erfahrung im Abstiegskampf haben. Tobi Kainz und Lukas Denner waren letztes Jahr bei den besseren im Dress von Wr. Neustadt, Benjamin Sulimani erkämpfte sich mit der Admira den Klassenerhalt. Und letztlich waren auch die Burschen, die nicht neu gekommen sind, in der vergangenen Saison lange nicht ganz gerettet. Zudem bietet sich für die geballte Jugend die Chance, sich ins Rampenlicht zu spielen – das gilt vor allem für den bei den Bayern an seiner Eigenwilligkeit gescheiterten Christian Derflinger, für den bei der U-20-WM gut aufgelegten Bernd Gschweidl und die Red-Bull-Leihgabe Lucas Venuto. Prognose: Grödig kämpft gegen den Abstieg.

FC Admira Wacker

Admira
Admira: Blutjung und offensiv denkend. Die Kaderdecke ist aber einigermaßen dünn.

Spannend ist, dass auch der zweite große Abstiegskandidat, die Admira, eine ausgesprochen junge Rasselbande in die Schlacht um den Klassenerhalt wirft. Die Südstädter verloren absolute Stützen wie Windbichler, Auer, Kerschbaumer und Katzer und holten sich im Grunde niemanden dazu, von dem ein sofortiger Platz im Stammplatz zu erwarten ist.

Umso erstaunlicher, dass Trainer Oliver Lederer (dem man mangels eigener Lizenz Ernst Baumeister aufs Papier schreibt, damit die Bundesliga-Bedingungen erfüllt sind) auf eine durchaus offensiv denkende Formation zurückgreift. Die Halbpositionen im 4-1-4-1 wurden in der Vorbereitung durchwegs mit Offensiv-, bzw. Flügelspielern besetzt (Blutsch und Knasmüllner), die vor/neben/hinter den eigentlichen Außenbahn-Besetzungen (Bajrami ist rechts gesetzt, links rittern Grozurek und Ayyildiz) unterstützen. Thomas Ebner oder Markus Lackner agieren dahinter als Sechser.

In der Vorbereitung gab es durchaus achtbare Resultate und die fünf Tore, die man im Cup gegen Schwechat erzielt hat, muss man auch erst einmal machen. Die Admira ist auf dem Platz sicherlich eines der interessanteren Teams, zumal es im jungen Kader auch noch jede Menge Entwicklungspotenzial gibt. Der Klub profitiert dabei von der beständig guten Nachwuchsarbeit.

Nur: Groß ist die Personaldecke nicht und bis auf René Schicker und Christoph Schösswendter gibt es keine Routiniers. Fallen Spieler aus, die vergangene Saison durch das Stahlbad Abstiegskampf gegangen sind, hat Lederer nur noch junge Burschen zur Verfügung, denen die Bundesliga womöglich doch noch ein schönes Stück zu steil ist. Prognose: Hält die Admira die Klasse, wäre das ein großer Erfolg.

SV Mattersburg

Mattersburg:
Mattersburg: Das Team blieb gleich, wie die Abhängigkeit von Onisiwo, Perlak & Jano.

Zwei Jahre nach dem Abstieg sind die Burgenländer wieder zurück, und aus der berüchtigten Klopfer-Truppe von damals ist ein Team geworden, das durchaus Spielkultur mitbringt. Und eine klare Spielidee, die zwar simpel ist, aber in der Ersten Liga funktioniert hat. Zudem wurde der Aufstiegskader nur in minimalen Details verändert und die Stammformation bleibt in allen elf Positionen exakt gleich.

Das heißt, dass niemand wirklich integriert werden muss, alle Abläufe aus der erfolgreichen Aufstiegs-Saison bekannt sind und man einfach dort weitermachen kann, wo man im Mai aufgehört hat. Das heißt aber auch, dass Mattersburg weiterhin am Tropf von Karim Onisiwo, Michael Perlak und Jano hängt. Fällt einer aus diesem Trio aus, haben die Burgenländer massive Probleme – niemand kann sie auch nur im entferntesten gleichwertig ersetzen. Das wurde im Frühjahr deutlich: Die beiden Spiele, in denen Onisiwo fehlte, waren mit Abstand die schlechtesten, es wurde kein einziges Tor erzielt und beide verloren.

Gerade die dünne Personaldecke ist es auch, die verhindern wird, dass Mattersburg ähnlich aufgeigt wie die letzten drei Aufsteiger, die ja direkt in den Europacup geschossen sind. Viel eher wird Mattersburg der erste Aufsteiger seit langer, langer Zeit, der sich durchaus mit der Abstiegs-Thematik auseinander setzen müssen dürfte. In der Bundesliga wird man nicht immer so leicht mit dem Spiel-auf-die-Außen-Verlagen-Plan mit dem ausgeprägten Horizontal-Verschieben zu leichten Siegen kommen.

Hinzu kommt: Gegen die anderen Top-Teams der Ersten Liga, als LASK und Liefering, hatte Mattersburg große Probleme, während gegen die „Kleinen“ praktisch nichts liegen gelassen wurde. Allzu viele „Kleine“ gibt es aus Sicher der Burgenländer in der Bundesliga aber nicht. Prognose: Normalerweise bleibt Mattersburg ohne große Sorgen drin. Ein Abrutschen in den Abstiegskampf ist aber durchaus möglich.

Ausblick

Der Abstiegskampf wird von den Vorzeichen her deutlich interessanter als das Rennen um den Titel, weil die beiden Haupt-Kandidaten Admira und Grödig beide blutjunge Mannschaften ins Rennen schicken werden, die jeweils ein großes Entwicklungspotenzial versprechen – vor allem auf Seiten der Admira.

Auf dem Papier haben hinter Salzburg die restlichen Vertreter der „Großen Vier“ die besten Karten, weil sie die breiteren und vor allem individuell besser besetzten Kader haben als die Herausforderer aus Wolfsberg und Altach. Aber schon in der Vergangenheit schafften es die großen Klubs oft auf beeindruckende Weise, das Potenzial nicht auszuschöpfen: Gerade Altach hatte gegenüber Rapid, Sturm und vor allem der Austria einen ganz massiven Vorsprung durch Hirnschmalz.

Daher wäre dieses Trio gut beraten, nicht von einer (realistischerweise kaum vorhandenen) Titelchance gegen Salzburg zu träumen, sondern die Hausaufgaben gegen die „Kleinen“ zu machen. Das heißt: Pläne entwickeln, wie man diese Teams nachhaltig ausspielt. Da waren große Defizite sichtbar.

Sonst wäre Altach nicht Dritter geworden und sonst hätte der WAC nicht als Zweiter überwintert.

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Europacup-Debüt für WAC: Das ist Soligorsk https://ballverliebt.eu/2015/07/14/europacup-debuet-fuer-wac-das-ist-soligorsk/ https://ballverliebt.eu/2015/07/14/europacup-debuet-fuer-wac-das-ist-soligorsk/#respond Tue, 14 Jul 2015 07:35:34 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=11274 Europacup-Debüt für WAC: Das ist Soligorsk weiterlesen ]]> Für den WAC ist es eine Premiere: Erstmals gehen die Lanvanttaler im Europacup an den Start. Erster Gegner in der zweiten Europa-League-Qualirunde ist Shachtior Soligorsk aus Weißrussland – beinahe schon ein alter Bekannter für Österreich. Zumindest der Klub, denn 2012 gegen Ried war keiner mehr von den Matches 2008 gegen Sturm dabei – und nun ist fast keiner mehr von den Partien vor drei Jahren im Kader.

WAC - Schalke 3:1 (2:0)
WAC – Schalke 3:1 (2:0)

Die Wolfsberger selbst haben sich inhaltlich gegenüber der letzten Saison kaum verändert, diese Vermutung legt ein Blick auf die Generalprobe nahe. Beim 3:1-Sieg gegen Schalke 04 am Freitag wurde – wie bei Kühbauer üblich – das Hauptaugenmerk auf eine kompakte Defensive gelegt.

Natürlich hat weder Soligorsk noch die Konkurrenz in der heimischen Liga die Qualität von Schalke – gegen jeden Kontrahenten wird sich der WAC also nicht so deutlich mit zwei Viererketten hinten stehen und nach dem Umschalten den starken Hellquist suchen. Und natürlich ist es für Soligorsk nicht das erste Testspiel gegen einen halbwegs ernst zu nehmenden Gegner unter einem neuen Trainer, wie es das bei Schalke war. Der aktuelle Vierte der weißrussischen Liga ist im vollen Ligabetrieb (Weißrussland spielt nach Kalenderjahr) und hat am Wochenende 2:0 beim Vorletzten, dem FK Slutsk, gewonnen.

Außerdem war Soligorsk schon in der ersten Runde aktiv und hat dort den FC Glenavon aus Nordirland mit 2:1 (auswärts) und 3:0 (daheim) aus dem Weg geräumt.

Soligorsk - Glenavon 3:0 (1:0)
Soligorsk – Glenavon 3:0 (1:0)

Shachtiors Trainer Sergej Nikiforenko setzt auf ein 4-4-2, in dem die Außenspieler weit nach vorne aufrücken und so im Angriffsfall flink ein 4-2-4 hergestellt wird. Der Aufbau erfolgt dabei, soweit aus den im Internet verfügbaren Quellen ersichtlich wird, über die Mitte, wobei die Bälle sehr gerne auf die nach vorne rückenden Außenspieler abgelegt wird. Durch die hohe Positionierung dieser beiden könnten auch alle vier Spieler der gegnerischen Abwehrkette angepresst werden.

Auffällig ist aber vor allem, dass die Außenspieler das Spielfeld extrem breit machen, wenn der Aufbau über die Mitte erfolgt. Damit soll die Viererkette auseinander gezogen werden, das macht aber gleichzeitig den Raum zwischen Zentrum und Flügelspielern groß – eine solide Abwehr kann sich darauf sicherlich einstellen.

Soligorsk war wohl in beiden Spielen gegen Glenavon das klar dominierende Team, das legen die Zahlen nahe – 23:16 und gar 23:4 Torschüsse, 5:2 und 11:3 Ecken. Doch im Hinspiel scorte man nur nach zwei richtig katastrophalen individuellen Schnitzern der Nordiren (das Gegentor resultierte aus einem missglückten Ausflog von Goalie Kotenko), das frühe 1:0 im Rückspiel fiel aus einem direkten Freistoß.

Kurz gesagt: Shachtior Soligorsk ist sicherlich ein Team mit grundsätzlicher Qualität, das einen recht klar strukturierten Plan nach vorne hat. Gerade auswärts wird der WAC aber mit der bekannten Taktik, solide zu stehen und auf schnelle Gegenstöße zu setzen, gut fahren – vor allem, wenn man es so gut macht wie gegen Schalke. Wolfsberg ist nicht der klare Favorit, aber darf sich durchaus Chancen ausrechnen.

Schon zweimal gegen Österreicher

Sturm - Soligorsk 2:0
Sturm – Soligorsk 2:0 (1:0)

Der amtierende Cupsieger aus der 100.000-Einwohner-Stadt rund 200 ziemlich holprige Bus-Kilometer südlich von Minsk hat schon zwei Aufeinandertreffen mit heimischen Teams hinter sich. Im Juli 2008 waren die Weißrussen der erste Pflichtspiel-Gegner von Sturm Graz nach den Abgängen von Prödl, Säumel, Salmutter und Krammer. Im UI-Cup waren die Grazer im Hinspiel die tonangebende Mannschaft, taten sich aber schwer, gegen die sich etwas einbunkernden Gäste wirklich zu Chancen zu kommen. Ein Feldhofer-Tor nach einem Eckball kurz vor der Pause sorgte für das verdiente 1:0, ehe Kienzl von Hölzl und Haas freigespielt wurde und kurz nach Beginn der zweiten Halbzeit den 2:0-Endstand markierte.

Eine Woche später holte sich Sturm ein 0:0 in Weißrussland ab und sicherte sich so das Ticket für die Finalspiele, wo man knapp Honved Budapest eliminierte und damit für den UEFA-Cup qualifiziert war. In der ersten Runde scheiterte Sturm damals im Elfmeterschießen am FC Zürich.

Ried - Soligorsk 0:0
Ried – Soligorsk 0:0

Vier Jahre später traf die SV Ried unter dem damaligen Neo-Trainer Heinz Fuchsbichler auf Soligorsk, die Innviertler mussten erst auswärts antreten. Shachtior stellte vor allem den Körper rein und agierte recht hart, Ried versuchte mit spielerischen Mitteln dagegen zu halten. Osipenko brachte Soligorsk quasi mit dem Pausenpfiff 1:0 in Front, Anel Hadzic glich halb durch die zweite Hälfte per Elfmeter aus. Mit einem 1:1 im Rücken ging es eine Woche später ins Innviertel.

Zwei Tage nach dem peinlichen CL-Aus von Salzburg gegen Düdelingen waren die Rieder merklich bemüht, nicht ebenso gegen einen No-Name-Gegner die Segel zu streichen. So wurde vor allem darauf geachtet, die robusten Weißrussen in Schach zu halten und ließ sich auf ein Geduldsspiel ein. Letztlich zitterte man ohne zu überzeugen ein 0:0 über die Zeit und rettete sich somit in die nächste Runde. Dort war dann aber gegen Legia Warschau Schluss. Es waren bis heute die letzten Europacup-Auftritte von Ried.

Bilanzen:

Österreicher gegen Soligorsk: 2:0 für Österreich, 1:0 in offiziellen Europacup-Bewerben.

Österreich gegen Weißrussland im Europacup: 2:1 für Weißrussland.

2012/13, EL, 2. Quali-Rd.: Soligorsk – Ried 1:1 und 0:0
2011/12, CL-Play-Off-Rd.: BATE Borisov – Sturm 1:1 und 2:0
1995/96, Uefa-Cup, 1. Rd.: Austria – D. Minsk 1:2 und 0:1

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Bundesliga-Finish in Österreich: Kampf um Europa und gegen den Abstieg https://ballverliebt.eu/2013/05/25/bundesliga-finish-in-osterreich-kampf-um-europa-und-gegen-den-abstieg/ https://ballverliebt.eu/2013/05/25/bundesliga-finish-in-osterreich-kampf-um-europa-und-gegen-den-abstieg/#comments Sat, 25 May 2013 16:23:53 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=8763 Bundesliga-Finish in Österreich: Kampf um Europa und gegen den Abstieg weiterlesen ]]> BundesligaDiesen Sonntag findet die Saison 2012/13 der österreichischen Bundesliga ihren Abschluss. Während der Kampf um den Meisterteller definitiv entschieden ist, bergen trotzdem fast alle Partien eine nicht zu unterschätzende Brisanz.

Eine kleine Vorschau auf das Meisterschaftsfinish in Österreich.

Rapid – Ried:

Für Rapid geht es im letzten Meisterschaftsspiel nicht mehr um viel. Seit Runde 35 ist man fix auf Platz 3 einzementiert und damit auch Europa League-Starter. Freilich wäre ein Heimsieg zum Abschluss für die Fans eine feine Sache, für Coach Barisic bietet sich die Partie aber auch an, Kaderabgänge zu verabschieden und dem einen oder anderen Youngster etwas Bundesliga-Einsatzzeit zu verschaffen.

Ried hingegen hat noch eine kleine Chance, sich mit Rang 4 ebenfalls ins internationale Geschäft zu katapultieren. Dazu muss allerdings ein Sieg her, gleichzeitig dürfen Sturm und der WAC nicht gewinnen.

Sturm – Wiener Neustadt:

Trotz der späten Pleite gegen Tirol am Mittwoch können die Grazer – da der WAC beim jetzigen Letztrundengegner ebenfalls verloren hat – mit einem Sieg gegen die abstiegsgefährdeten Niederösterreicher im Rennen um den zweiten Europa League-Startplatz alles klar machen.

Dazu wird es aber mehr Defensivqualität brauchen, denn insbesondere das Abwehrkonzept von Neo-Coach Schopp geht bislang überhaupt nicht auf. Mit der Folge, dass jeder Ballverlust im Mittelfeld schnell zu brenzligen Situationen führt und mitunter auch der geordnete Spielaufbau deutlich erschwert ist. Ob es sinnvoll war, Peter Hyballa so kurz vor der heiklen Schlussphase vor die Tür zu setzen, ist eine Frage, die sich die Vereinsführung wohl gefallen lassen muss.

Für Wiener Neustadt ist die Lage klar: Ein Sieg rettet den Klassenerhalt definitiv, bei jedem anderen Ergebnis hängt das eigene Schicksal am Erfolg oder Misserfolg von Innsbruck und der Admira.

Salzburg – Austria:

Entschieden wird in der Letztrundenbegegnung zwischen dem neuen und dem alten Meister an der Spitze der Tabelle nichts mehr.

Salzburg kann mit einem Sieg den eigenen Anhang mit einem schönen Positiverlebnis in die Sommerpause schicken und ein klein wenig Balsam auf die durch Düdelingen und Pasching strapazierten Seelen des Anhangs applizieren.

Die Austria hingegen hat die Chance, als erstes Team der Ligageschichte eine Saison ohne Auswärtsniederlage abzuschließen. Spätestens die Startaufstellungen sollten verraten, wie ernst Peter Stöger und Roger Schmidt die Sache mit dem Prestige nehmen.

WAC – Innsbruck:

Beide Teams haben an diesem Sonntag viel zu gewinnen bzw. zu verlieren. Erspielt Sturm keinen Heimsieg gegen Wiener Neustadt, reicht den Kärntnern auf alle Fälle ein Sieg, um nächstes Jahr in der Europa League-Qualifikation anzutreten. Und angesichts der bereits angesprochenen Performance der Grazer in den letzten Runden ist ein Punkteverlust gegen die Niederösterreicher nicht das abwegigste Szenario.

Den Tirolern hingegen hilft nur ein Sieg definitiv zum Klassenerhalt. Eine Niederlage hingegen wäre fatal, denn dann reicht der Admira ein Remis, um Bundesligist zu bleiben. Denn: Kühbauers Truppe hat die weitaus bessere Tordifferenz, würde aber selbst ohne diesem Kriterium bei Punktegleichheit vorgereiht (was die Innsbrucker dem durch ein paar besonders schlaue Anhänger verursachten Spielabbruch gegen Sturm Graz zu verdanken hätten).

Mattersburg – Admira:

Keine leichte Aufgabe hat Didi Kühbauer im traditionell schwer einnehmbaren Pappelstadion zu bewältigen. Die Devise lautet „Verlieren verboten!“, hat man doch laut Tabelle die schlechteste Ausgangslage. Nur ein Sieg kann den Abstieg auf jeden Fall verhindern und die Südstädter theoretisch sogar noch auf Rang 7 befördern. Ein Remis reicht, wie schon gesagt, nur, wenn Innsbruck sich in Wolfsberg geschlagen geben muss. Der größte Vorteil der Admira ist, dass man unter allen Mannschaften im Abstiegsstrudel die mit Abstand beste Tordifferenz aufweist.

Die besten Karten von allen abstiegsgefährdeten Teams haben die Mattersburger. Das Team aus dem Burgenland würde sich nur in die Erste Liga verabschieden, wenn man das Heimspiel zum Saisonabschluss in den Sand setzt und gleichzeitig Wacker Innsbruck und Wiener Neustadt drei Punkte holen. Will man selbst dieses geringe Risiko ausschalten, genügt ein X um ein weiteres Jahr im Oberhaus zu verweilen.

Bundesligatabelle nach 25 Runden (Quelle: bundesliga.at)
Bundesligatabelle nach 35 Runden (Quelle: bundesliga.at)

Fazit

Zwei Entscheidungen werden also am letzten Spieltag gefällt. Während auf Platz 1 bis 3 alles in trockenen Tüchern ist, rangeln die Ränge 4 bis 6 um ein noch zu vergebendes Europa-Ticket. In der unteren der drei „Etagen“, die sich heuer im Laufe der Meisterschaft gebildet haben, geht es hektischer zu, gleich vier Teams müssen sich noch mit Abstiegssorgen plagen, zwei davon stehen sich in einem direkten Duell gegenüber.

Wie schätzt ihr die Lage ein? Wer holt sich das Ticket zur Europa League? Welcher Verein muss das Feld für Erste Liga-Champion Grödig räumen? Hinterlasst uns einen Kommentar unter dem Beitrag oder auf Facebook!

(gpi)

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