Vöcklabruck – Ballverliebt https://ballverliebt.eu Fußball. Fußball. Fußball. Wed, 09 Oct 2013 13:32:37 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.7.2 1:1 zum Start in die EM-Quali – Der Kapitänin blutige Nase rettet Österreich https://ballverliebt.eu/2011/09/18/11-zum-start-der-em-quali-der-kapitanin-blutige-nase-rettet-osterreich/ https://ballverliebt.eu/2011/09/18/11-zum-start-der-em-quali-der-kapitanin-blutige-nase-rettet-osterreich/#comments Sat, 17 Sep 2011 23:09:39 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=5774 1:1 zum Start in die EM-Quali – Der Kapitänin blutige Nase rettet Österreich weiterlesen ]]> Das große Ziel heißt Schweden: Zum Start in die EM-Quali für die Euro2013 im Norden Europas traf das ÖFB-Frauen-Nationalteam auf den wohl direkten Konkurrenten um den Playoff-Platz Tschechien. Der Ausgleich von Kapitänin Marlies Hanschitz, bei dem sie sich eine heftig blutende Nase geholt hatte, rettete Österreich das wichtige 1:1.

Österreich – Tschechien 1:1

Nach der WM ist vor der EM – das gilt natürlich auch bei den Frauen. Nach der medial so breit gespielten Weltmeisterschaft in Deutschland, bei der sich Japan erstmals den Titel holen konnte, startet nun die Qualifikation für die Euro2013 in Schweden, mit dem selben Modus wie beiden Männern: Gruppensieger und bester Zweiter fix dabei, die restlichen Zweiten spielen Playoff. Und genau dieser zweite Platz ist das Traumziel der ÖFB-Auswahl, bei der Dominik Thalhammer (der das Amt vom verstorbenen Ernst Weber übernommen hat) in seine erste Quali als Teamchef startet.

Denn Gruppenfavorit Dänemark wird wohl für alle unantastbar bleiben. Dahinter streiten sich Tschechien (Topf 2), Österreich (Topf 3) und Portugal (Topf 4) um den Playoff-Platz. Armenien wird normalerweise acht vernichtende Niederlagen einstecken, die erste gab’s im Parallelspiel mit dem 0:8 gegen Portugal. Diese Konstellation heißt auch: Schon in diesem ersten Spiel ist verlieren eigentlich verboten; wenn man ein ernsthaftes Wort um den zweiten Platz mitreden will, darf man das Heimspiel (im oberösterreichischen Vöcklabruck ausgetragen) gegen das Topf-2-Team nicht ohne Punktgewinn absolvieren.

Flexible Formation

Dominik Thalhammer setzte auf ein recht klassisches 4-4-2, in dem sechs Deutschland-Legionärinnen in der Startelf standen. Deutlich komplizierter stellte sich das System seines tschechischen Gegenübers Vladimír Hruška dar. Seine Grundformation war zwar auch ein 4-4-2, aber hier verschob die Abwehrkette so weit, dass das mitunter schwer nach einer Dreierkette (Sedláčková, Pincová, Vyštejnová) aussah, in der Mocová und Krůzová die Wing-Backs gaben.

Tschechien gegen den Ball

So schafften es die Tschechinnen, die Flanken defensiv gut zu kontrollieren und im Zentrum gegen das ÖFB-Sturmduo Burger/Fischer immer Überzahl zu haben. Hinzu kam, dass sich Lucie Martínková, an sich im Angriff aufgestellt, auf den linken Flügel orientierte, um vor dem linken De-facto-Wingback einerseits abzusichern und sich andererseits als Anspielstation anzubieten.

Aus dieser Formation heraus entwickelten die Tschechinnen die größte Gefahr. Weil es bei Österreich nicht funktionierte, die Flanken defensiv gegenseitig abzusichern: Gingen Hanschitz und Gröbner mit nach vorne, fühlte sich weder die jeweilige Innenverteidigerin noch der Sechser für die Absicherung zuständig. So gelang es den Tschechinnen nach Ballgewinn immer wieder, schnell in den Rücken der Außenvertedigerinnen zu kommen; vor allem Voňková stellte das ÖFB-Team hier vor große Probleme. Ihre extrem knapp vor das Tor gezogenen Flanken sorgten immer wieder für Zittern.

Höheres Tempo bei Tschechien

Das selbe Problem ergab sich auch, wenn Hanschitz und Gröbner gegen den Ball einrückten – da waren die österreichischen Mittelfeld-Außen Feiersinger und Ruiss oft nachlässig, wodurch auch hier die Tschechinnen immer wieder bis zur Grundlinie durchgehen konnten.

Das Team aus Tschechien war in der ersten Halbzeit nicht um Klassen besser, aber das höhere Tempo und die größere Passgenauigkeit hatte der leichte Favorit durchaus auf seiner Seite; ein Tor für den Gegner schien immer ein wenig wahrscheinlicher als eines vom ÖFB-Team. Am nähesten zur Torerfolg kam Tschechien bei einem Schuss der (sonst in der Vorwärtsbewegung äußerst zurückhaltenden) Linksverteidigerin Petra Vyštejnová, die aus 20 Metern das Aluminium traf. Die Österreicherinnen durften mit dem Pausenstand von 0:0 nicht unglücklich sein.

Mehr Mut nach dem Seitenwechsel

Das Problem im Spiel nach vorne beim österreichischen Team war nicht nur die geschickte Abwehrarbeit des Gegners, sondern auch, dass bei Ballgewinn in der eigenen Hälfte die beiden Angreiferinnen vorne ein zu großes Loch zum Mittelfeld rissen und so oft nur mit langen Bällen anspielbar waren. So war es kaum gelungen, sich schnell vorne festsetzen zu können und eine eventuelle Unordnung zu nützen.

Das war nach der Pause besser: Nicht nur, das das zentrale Mittelfeld-Duo von Bayern München, Prohaska und Schnaderbeck, weiter aufrückte und ihre tschechischen Gegenspielerinnen in der Spielfeldmitte mehr unter Druck setzten, zudem ließ sich eine der beiden Stürmerinnen etwas fallen. So wurde Pincová herausgezogen, während sich Sedláčková und Vyštejnová um die vorne verblibenene Spielerin kümmerten. So waren die Flanken immer offener, was allerdings nicht konsequent genug ausgenützt wurde.

Billiges Gegentor, blutige Antwort

Was nicht nicht änderte, war das Preisgeben von Platz im Rücken der Außenspielerinnen. Das hatte aber mit dem Tor, mit dem Tschechien in Führung ging, letztlich nichts zu tun: Das war ein eigentlich nicht besonders gefährlicher Freistoß von der Seitenlinie, den ÖFB-Torfrau Kristler völlig falsch berechnete, sodass der Ball über ihre Fäuste hinweg ins Tor hüpfte.

Schon die Entscheidung gegen die bemüht, aber nicht besonders torgefährlichen Österreicherinnen? Nein – denn nur fünf Minuten später wurde ausgerechnet Kapitänin Marlies Hanschitz, die defensiv so ihre Probleme hatte, zur blutigen Heldin. Bei einem Freistoß von der rechten Seite stürzte sie sich ohne Rücksicht auf Verluste ins Getümmel – dort stocherte sie nicht nur den Ball zum Ausgleich über die Linie, sondern holte sich dabei auch noch eine heftig blutende Nase. Das sah wild aus – ihr an sich weißes Trikot war etwa so rot wie das der Tschechinnen, als sie abtransportiert wurde. „Des woas wert“, meinte sie im Interview nach dem Spiel.

Österreich mit deutlich mehr Kraftreserven

Statt ihr kam Kathrin Entner in die Partie; sie übernahm die rechte Abwehrseite, dafür wechselte Marion Gröbner auf links. Im Nachhinein betrachtet kein schlechter Zug, denn nun war endlich der Rückraum verbotene Zone für die Flügelspielerinnen aus Tschechien. Außerdem ließen bei den Gästen die Kräfte deutlich mehr nach als beim Team aus Österreich – somit konnte das Spiel in der letzten halben Stunde besser kontrolliert werden als davor.

Volles Risiko ging Dominik Thalhammer verständlicherweise aber nicht – er brachte mit Lisa Makas vom starken Aufsteiger Spratzern eine neue Stürmerin für Ines Ruiss, dafür übernahm Melanie Fischer die Planstelle im linken Mittelfeld. Die Wechsel von Vladimír Hruška orientierten sich eher am konditionellen Zustand seiner Mannschaft. Das hieß: Jene Spielerinnen, die durch ihre Laufarbeit am wichtigsten für das Spiel ihres Teams gewesen waren, mussten weichen. Also die komplette rechte Seite mit Mocová und Voňková, sowie die fleißige, aber glücklose Stürmerin Divišova.

Was der Gefährlichkeit der Mannschaft natürlich nicht besonders zuträglich war. So hatte Neulengbachs Torschützenkönigin Nina Burger – und auch in den ersten vier Spielen der laufenden Saison war sie schon elfmal erfolgreich – sogar noch die Chance auf den Sieg. Aber auch das 1:1 ist gemessen an der Ausgangsposition, zumal zwei Wochen nach einem 0:4-Debakel im letzten Test gegen die Slowakei, ein sehr ordentliches Ergebnis.

Fazit: Tschechien mit mehr Qualität, Österreich mit mehr Kraft

Die Favoritinnen aus unserem nördlichen Nachbarland zeigten sich eine Stunde lang als etwas besseres Team, das nicht nur mit guter Technik, sondern auch mit der etwas eigenwilligen Abwehrstrategie gut gefahren ist, wenig zugelassen hat und selbst vor allem über die Außenbahnen immer wieder für einiges an Zittern in der österreichischen Defensive gesorgt hat.

Zwei Punkte sprachen in diesem Spiel aber für Österreich: Zum einen die Tatsache, dass man sich nach dem bitteren Rückstand nicht hängen ließ und der bessere konditionelle Zustand der Mannschaft.  Und auch ein wenig Glück, dass die große Schwachstelle – das Verteidigen der Außenbahnen – zwar durchaus angebohrt, aber nicht bestraft wurde. Immerhin: Der Worst Case, also eine Heimniederlage gegen direkten Konkurrenten zum Start, was wohl schon das Ende der Quali-Hoffnungen bedeutet hätte, wurde abgewendet.

So haben die kommenden Spiele noch ernsthaften Wettkampfcharakter, wiewohl die Ergebnisse der beiden nächsten Partien wohl schon so gut wie feststehen. Alles andere als eine Niederlage in Dänemark (22. Oktober) und ein Kantersieg gegen Armenien (am 26. Oktober in Bruck an der Mur) wäre eine Sensation. Ehe es im November zum Auswärtsspiel nach Portugal geht.

(phe)

Stimmen zum Spiel

Dominik Thalhammer, ÖFB-Teamchef: „Das Ergebnis ist okay, obwohl am Ende sogar noch etwas mehr möglich gewesen wäre. Aber es ist für diese junge Mannschaft extrem wichtig, Erfolgserlebnisse wie dieses oder das 1:1 gegen Nigeria vor der WM zu haben. Erfreulich war, dass wir uns nach dem Rückstand nicht so hängen gelassen haben wir im letzten Test gegen die Slowakei. Da hat unsere Team-Psychologin gute Arbeit geleistet!“

Vladimír Hruška, Tschechiens Teamchef: „Ich bin nicht zufrieden, weil wir hier eigentlich schon einen Sieg eingeplant gehabt hätten. Jetzt wird es umso schwerer, Dänemark womöglich unter Druck zu setzten. Darum werden wir uns jetzt darauf konzentrieren müssen, zumindest den zweiten Platz in der Gruppe abzusichern.“

Die Teams:

Österreich: Anna-Carina Kristler (23, St. Veit) – Marion Gröbner (25, Herford/Ger), Susanna Höller (22, Sindelfingen/Ger), Carina Wenninger (20, Bayern München), Marlies Hanschitz (25, St. Veit) – Laura Feiersinger (18, Bayern München), Viktoria Schnaderbeck (20, Bayern München), Nadine Prohaska (21, Bayern München), Ines Ruiss (23, Neulengbach) – Melanie Fischer (25, Innsbruck), Nina Burger (23, Neulengbach). Wechsel: Kathrin Entner (23, Neulengbach) für Hanschitz (64.). Lisa Makas (19, Spratzern) für Ruiss (73.). Teamchef Dominik Thalhammer.

Tschechien: Petra Taušová (27, Slavia Prag) – Iva Mocová (31, Sparta Prag), Jana Sedláčková (18, Sparta Prag), Veronika Pincová (21, Slavia Prag), Petra Vyštejnová (20, Sparta Prag) – Lucie Voňková (19, Slavia Prag), Klára Cahynová (18, Slovácko), Irena Martínková (25, Sparta Prag), Marcela Krůzová (21, Slavia Prag) – Lucie Martínková (25, Sparta Prag), Petra Divišová (26, Slavia Prag). Wechsel: Tereza Kožárová (19, Sparta Prag) für Divišova (78.). Markéta Ringelová (22, Sparta Prag) für Voňková (81.). Adéla Odehnalová (21, Slavia Prag) für Mocová (85.). Teamchef Vladimír Hruška.

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Frühjahrsauftakt in der Ersten Liga https://ballverliebt.eu/2009/03/06/fruhjahrsauftakt-in-der-ersten-liga/ https://ballverliebt.eu/2009/03/06/fruhjahrsauftakt-in-der-ersten-liga/#respond Fri, 06 Mar 2009 12:37:16 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=1300 Frühjahrsauftakt in der Ersten Liga weiterlesen ]]> bild090306
Es war am 10. Juli des vergangenen Jahres, als ich in der Erste-Liga-Vorschau schrieb: „Läuft die Saison halbwegs so, wie man sich das erwarten kann, gibt es in der Saison 2009/10 wieder einen Bundesliga-Verein aus Niederösterreich. Die Frage ist demnach nur, welcher Mäzenaten-Plastikklub es sein wird: Stronachs FC Magna aus Wiener Neustadt, oder die Trenkwalders neue Admira aus der Südstadt.“ Und siehe da, vor dem Start in die Frühjahrssaison ist die Situation exakt die prognostizierte.

Wenn es auch auf dem Weg dorthin einiges an Stolpersteinen für Magna und die Admira – die mittlerweile ja sogar beide ins Cup-Semifinale eingezogen sind, jeweils mit Siegen über Bundesligateams – zu überstehen gab. Vor allem bei der Admira lief es Anfangs alles andere als rund. Aber nachdem Heinz Peischl nach fünf Spielen in die Wüste geschickt worden war (und jetzt, wie’s aussieht, in den Trainerstab des neuen ÖFB-Teamchefs Constantini aufgenommen wird) und Walter Schachner das schlingernde Schiff übernahm, geht es nur noch aufwärts mit der Admira, die eigentlich mal Schwadorf war. Geringe Fluktuation in der Aufstellung, gute Defensivarbeit, ordentliche Offensive: Mit Schachner ist der Erfolg (wenn auch nicht die Zuschauer) in die Südstadt zurückgekehrt. Und für den Aufstiegskampf wurde auch noch ein wenig nachgerüstet: Allen voran soll Top-Talent Mihret Topcagic (20, vom FC Kärnten) eine neue Option im Angriff sein, und der von Ried gekommene Daniel Toth (21) das Mittelfeld beleben und aus Waidhofen stieß der routinierte Sascha Laschet (31) zu den Südstädtern. Walter Schachner peilt seinen also mit voller Kraft zweiten Bundesliga-Aufstieg an.

Und die Roten liegen nach 19 von 33 Spieltagen auch nur drei Punkte hinter den Blauen, hinter dem Spitzenreiter, hinter Magna Wiener Neustadt. Hier war kein Trainerwechsel nötig, um nach dem holprigen Saisonstart (u.a. mit dem 0:1 in Vöcklabruck oder der Heimpleite gegen Gratkorn) in Fahrt zu kommen. Im Winter hat Magna zudem den übervölkerten Kader etwas überarbeitet: Ein ganzer Schwung von Reservisten und mit Gerald Krajic nur ein Stammspieler wurden aussortiert, dafür mit dem ehemaligen U21-Teamspieler Harun Erbek (22), der vor den chaotischen Zuständen bei Kayserispor flüchtete, verstärkt. Außerdem eiste Svetits gegen heftigen Widerstand aus St. Pölten deren Topscorer Mirnel Sadovic (24) los, und aus Klagenfurt kam Flügelflitzer Patick Wolf (27) für die rechte Seite. Helmut Kraft hat auf dem Papier r den besseren Kader zur Verfügung – aber die Admira lauert, viele Fehltritte können sich die Neustädter nicht erlauben. Vorteil für Magna: Beide verbleibenden Spiele gegen die Admira finden auf heimischer Anlage statt.

Der erfreuliche Aufsteiger aus St. Pölten sorgte über die Winterpause gar für eine niederösterreichische Dreifachführung. Ja, die Mannschaft von Erfolgstrainer Martin Scherb liegt nur fünf Punkte hinter der Spitze. Aber dass sie noch in den Titelkampf eingreifen können, ist eher unwahrscheinlich: Zum einen spielte die Mannschaft um Jungstar Lukas Thürauer im Herbst schon am oberen Limit, zum anderen kam ihnen mit Mirnel Sadovic ein Schlüsselspieler abhanden. Und auch der Bundesliga-Absteiger aus Innsbruck wird in das Rennen um die Bundesliga kaum mehr ernsthaft eingreifen können. Was die Verantwortlichen in Tirol wissen – darum wird auch eher auf finanzielle Konsolidierung geachtet, als auf das Suchen sportlicher Kracher. So lotste man nur den Brasilianer Mossoró (23) als Sturmspitze an den Tivoli, von den Rapid Amateuren kam Talent Semsudin Mehic (20). Mit Samwald, Seelaus und Anfang verließen nur Wechselspieler die Innsbrucker. Und auch bei Austria Wien II blieb es weitgehend ruhig: Neben Stürmer Benjamin Sulimani (20) war der fliegende Wechsel auf der Trainerbank die einzige Änderung am Verteilerkreis. Hans Dihanich ersetzt den zum ÖFB gewechselten Thomas Janeschitz. Dieses Verfolgertrio ist nicht gut genug, um noch ernsthaft vorne mitzuspielen – wird aber nur durch deutliche Negativ-Serien noch in den Abstiegskampf rutschen.

Die in diesem Jahr enorm große Abstiegszone geht mit Gratkorn schon auf dem sechsten Platz los. Die Steirer liegen nur drei Punkte vor dem Abstiegsplatz, haben mit Dominic Hassler einen wichtigen Spieler an Sturm Graz verloren. Mario Kreimer (23), der sich bei Sturm aber noch nicht durchsetzen konnte, soll Hassler ersetzen.. Zudem soll mannschaftsintern nicht alles in bester Ordnung sein, wirklich auch mental angenommen dürften einige Spieler der mit sehr viel Abstand ältesten Mannschaft der Liga (29,2 Jahre – Zweiter dieser Wertung ist Magna mit 25,8) den Absiegskampf noch nicht haben. Das jüngste Team (23,2 Jahre) allerdings, die Salzburg Juniors, haben sportlich keine ganz so schlechte Prognose: Das Team hat Talent, zudem konnten im Winter auch einige Akademie-Spieler auf sich aufmerksam machen. Zu kompensieren gibt es nur den Abgang von Abwehrmann Sonko nach Altach.

Die Vielarbeiter auf dem Spielersektor waren im Winter die Aufsteiger aus Vöcklabruck und Grödig. Vor allem bei den Oberösterreichern ist alles neu! Neuer Trainer (Stankovic statt Lesiak), neuer Manager (Nussbaumer statt Radlspäck), und sagenhafte neun (!!!) neue Spieler sollen den Klassenerhalt sichern. Mihael Rajic (24, Altach) und U20-Kanadier Thomas Pirker (22, Kärnten, im Tausch gegen Salvatore) sollen die schon im Herbst recht gute Defensive weiter stabilisieren, Alex Hörtnagl (28) und Daniel Hofer (25, Ried) für Ordnung im Mittelfeld sorgen, Igor Sekic (28, Leoben), Reinaldo Ribeiro (27, Altach) und Sandro Samwald (22, Innsbruck) für Schwung nach vorne, und die Brasilianer Roni (22) und Marcos (18) statt des zum GAK gewechselten Toth für die Tore. Ob tatsächlich bis auf Torhüter Feuerfeil, dem Rapidler in spe Schösswendter und Kapitän Feichtinger praktisch alle Stammplätze aus dem Herbst wackeln…?

Und auch in Grödig wurde einiges getan, auch wenn das Ausmaß nicht annähernd so extrem wie in Vöcklabruck. Dem Abgang von Thomas Eder und einer handvoll Reservisten stehen die Neuverpflichtungen von Torhüter Bartolomej Kuru (21, lange bei den Austria Amateuren), Mittelfeld-Mann Gerhard Breitenberger (30, Kärnten – sein Transfer zu Vöcklabruck platzte) und vor allem des ehemaligen Altach-Goalgetters Leonardo (28) gegenüber. Und auch der ehemalige Junioren-Teamspieler Rexhe Bytyci (21) erhofft sich einige Einsätze unter dem neuen Trainer Miro Bojceski. Der Neue (40), der vor einigen Jahren schon Spieler und Spielertrainer bei den Salzburgern war, löste Ex-Trainer Heimo Pfeifenberger ab, der sich mit Sportchef Christian Haas verkracht hatte.

Die große Enttäuschung des Herbstes waren aber die beiden Teams aus Lustenau. Anstatt um den Aufstieg mitzuspielen, zieren FC und Austria das Tabellenende. Weshalb auch in Vorarlberg viel Arbeit in verstärkte Kader gesteckt wurde. Bei der Austria trennte man sich von den stumpfen Spitzen Sulimani und Günes, holte dafür den erfahrenen Gerald Krajic (27) und den ehemaligen Sturm-Graz-Stürmer Amadou Rabihou (24); der Seekirchener Florian Leitner (20) soll eine weitere Alternative in der Offensive darstellen. Im Mittelfeld lieh sich die Lustenauer Austria LASK-Rohdiamant Emanuel Schreiner (20) aus und sicherte sich aus dem Nachlass des FC Kärnten Danijel Micic (20). Und nicht zuletzt kommt auch Torhüter Mario Krassnitzer (33) nach viereinhalb Jahren in Altach wieder zurück. Die Grünen fühlen sich gerüstet, und auch bei den Blauen vom FC Lustenau soll der Weg so schnell wie möglich vom Keller wegführen.

Nicht mehr helfen werden dabei der staksige Gil, der harmlose Regis und Andreas Bauer, der in seiner Wiener Heimat zurückkehrt. Dafür holte sich Eric Orie mit Maicos dos Santos (27) einen Spieler zurück, der schon einmal für den FCL kickte. Zudem kam Manuel Hartl (23, Magna) für die Außenbahn und der offensive, aber wenig torgefährliche Michael Kulnik (22) vom FC Kärnten. Wie der Brasilianer Tiago Tonini (22) und der neuseeländische Teamstürmer Daniel Ellensohn (23) einzuschätzen sind, muss sich erst zeigen.

Sicher ist: Aus dem Sextett Salzburg II, Gratkorn, Grödig, Vöcklabruck, Austria Lustenau und FC Lustenau müssen noch zwei Teams den Weg in die Regionalliga antreten. Dass es nicht drei sind, liegt am DSV Leoben. Die Obersteirer befinden sich in üblen Turbulenzen und werden nicht um eine Lizenz für die kommende Saison ansuchen. Zum einen, weil sie diese ohnehin nie bekommen würden. Und zum anderen, weil der letzte Platz für die Leobener jetzt schon vorgezeichnet ist, ein sportlicher Klassenerhalt einem Wunder gleichkäme (das aber dennoch nichts nützen würde). Der Traditionsklub hat den Profibetrieb im Winter eingestellt, spielt als Amateurverein die Meisterschaft fertig und will im Sommer einen Neustart in der Regionalliga starten. Vom Angebot, ablösefrei den Verein zu verlassen, haben am Ende acht Spieler Gebrauch gemacht: Rauter und Spirk (GAK), Sekic (Vöcklabruck), Fröschl (Rapid Amateure), Briza (Amstetten), Gerald Säumel (Horn), Pavlov und Alar (Kapfenberg) haben die Flucht ergriffen. Allesamt Stammspieler. Für die beiden nach Kapfenberg Abgewanderten (vor allem Pavlov konnte seine Gefährlichkeit auch in der Bundesliga schon unter Beweis stellen) bekam der DSV als Nachbarschaftshilfe die KSV-Reservisten Reifeltshammer (22) und Lucic (27); von Regionalligist Bad Aussee kam Patrick Berger (25), ansonsten wird mit Spielern aus dem Unterhaus und den eigenen Reserve das Auslangen gefunden werden müssen. Lehrstunden wie das 1:8 in Wiener Neustadt im Herbst drohen in den verbleibenden 14 Spielen durchaus. Man kann den Leobenern auch auf ihrem weiteren Weg abseits den Profifußballs nur alles Gute wünschen.

So ist also die Ausgangsposition: Magna oder die Admira werden aufsteigen, Leoben absteigen, und zwei Teams werden Leoben folgen. Wer das sein wird? Vielleicht einer oder alle beide Lustenauer, die die Situation Abstiegskampf kaum kennen. Vielleicht Vöcklabruck und Grödig, wenn die vielen neuen Spieler nicht einschlagen. Vielleicht Gratkorn, wenn man weiterhin alles auf äußere Einflüsse schiebt und sich nicht im Abstiegskampf sieht. Vielleicht auch die Salzburg Juniors, sollten die jungen Spieler mit dem Druck nicht fertigwerden.

Oder einer aus der oberen Tabellenhälfte, der eine Niederlagenserie hinlegt? Oder… wer sagt, dass alle eine Lizenz bekommen? Vielleicht geht ja einer krachen, und nur noch ein anderes Team muss absteigen! Auf den elf Plätzen der zwölf Zweitligisten werden sich in den kommenden 14 Runden zumindest die sportlichen Fragezeichen auflösen.

Alles andere wissen wir spätestens am 31. Mai, wenn das Ständige Neutrale Schiedsgericht tagt.

Tabelle nach der Herbstsaison (19/33): Wr Neustadt 37 | Admira 34, St Pölten 32, Innsbruck 30, Austria II 27, Gratkorn 24, Salzburg II 23, Leoben 22, Grödig 22 | Vöcklabruck 21, A Lustenau 21, FC Lustenau 19.

(phe)

Bild: Voralpenstadion Vöcklabruck (phe)

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