Europa League – Ballverliebt https://ballverliebt.eu Fußball. Fußball. Fußball. Sat, 08 Aug 2015 10:48:24 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.7.2 Altach und Sturm: Verdient weiter bzw. verdient raus https://ballverliebt.eu/2015/08/07/altach-und-sturm-verdient-weiter-bzw-verdient-raus/ https://ballverliebt.eu/2015/08/07/altach-und-sturm-verdient-weiter-bzw-verdient-raus/#comments Fri, 07 Aug 2015 07:23:46 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=11439 Altach und Sturm: Verdient weiter bzw. verdient raus weiterlesen ]]> Der Vergleich macht sicher: An einem Europacup-Abend flog Sturm Graz (gegen Rubin Kasan) aus dem internationalen Geschäft und eliminierte Altach (gegen Guimaraes) ein auf dem Papier deutlich stärkeres Team und ist weiter dabei. Die Gründe dafür sind einfach: Altach-Coach Canadi stellte sich punktgenau auf den Gegner ein, Foda blieb bei seinem (schon im Hinspiel nicht funktionierenden) Einheits-Plan.

Canadi adaptiert seinen Plan

Vitoria Guimaraes - Altach 1:4 (0:1)
Vitoria Guimaraes – Altach 1:4 (0:1)

Statt des sonst zumeist benützten 4-4-2 setzte Damir Canadi nun auf ein 4-1-4-1. Die Absicht dahinter wurde rasch klar: Jäger, der den Sechser zwischen den Reihen gab, spielte sehr mannorientiert gegen den Zehne r von Guimarães (bzw. wer sonst gerade in seiner Nähe war), während die beiden Achter (Prokopic und Netzer) oft recht hoch agierten, um beim Gegner einen Spielaufbau über das Zentrum zusätzlich zu verhindern.

Der Plan funktionierte gut: Die Passwege in Richtung offensives Zentrum von Vitória waren von Altach gut zugestellt, und kam doch mal ein Ball durch, stand Jäger sofort dem portugiesischen Zehner (zumeist Tozé) auf den Füßen. So war Vitória gezwungen (ähnlich wie Ajax gegen Rapid), den Aufbau über die Außen zu gestalten. Dort allerdings arbeiteten Mahop und Luxbacher sehr gut mit nach hinten, wodurch Vitória zwar viel Ballbesitz hatte, aber kaum in die gefährliche Zone kam – durch das Zurückrücken der Mittelfeld-Außen kam Guimaraes auch nicht so gut in die Schnittstellen wie noch im Hinspiel.

Das 1:0 für Altach, wie im Hinspiel nach einem Eckball, schockte Vitória zusätzlich. Immer mehr wurde offensichtlich, dass es sich um ein noch nicht eingespieltes Team mitten in der Vorbereitung handelt: Die Fehlpässe häuften sich, die Laufwege passten oft nicht, das Zusammenspiel hakte.

Nach einer Stunde wollte Vitória-Coach Armando Evangelista mehr Risiko gehen, nahm Rechtsverteidiger Luís Rocha raus und brachte Stürmer Tomané. Die Folge war, dass die rechte Seite (die nun von Alex nominell übernommen wurde, dieser aber extrem hoch stand) völlig blank war, was Mahop zu Tempo-Gegenstößen in den freien Raum in Alex‘ Rücken nützte und diese Aktionen kurz hintereinander zum 2:0 und zum 3:0 führten.

Die Entscheidung war gefallen, daran änderte auch das 1:3 kurz danach nichts mehr, zumal Rechtsverteidiger Paulo Correia für ein böses Foul auch noch die rote Karte sah. In der Nachspielzeit leitete Prokopic dann noch einen Querpass zwischen Abwehr und Mittelfeld-Reihe der Portugiesen zum eingewechselten Aigner weiter, dessen Ablage verwertete Lienhart zum 4:1-Endstand.

Foda lässt wie immer spielen

Rubin Kasan - Sturm Graz 1:1 (0:0)
Rubin Kasan – Sturm Graz 1:1 (0:0)

Altach konnte sich nach dem 2:1-Sieg im Hinspiel auf Kontrolle verlegen, Sturm musste nach dem 2:3 letzte Woche gegen Rubin Kasan kommen. Foda blieb beim üblichen 4-2-3-1 und er blieb auch dabei, dass zwar die Offensive aggressiv auf den Kasan-Abwehr draufgeht (diesmal auch noch mit Offenbacher, der viel vertikal lief), aber die Abwehrreihe an der Mittellinie stoppte – spätestens.

So war es das gleiche Spiel wie in Graz: Vorne stellt Sturm die Russen durchaus vor Probleme, aber es fehlte völlig der Nachdruck. Mit einem 30- bis 40-Meter-Loch hinter der Offensive konnten praktisch keine zweiten Bälle erobert werden und wenn Rubin in diesem Bereich in Ballbesitz kam, konnten die Russen minimum bis zur Mittellinie marschieren, ohne von einem Grazer behelligt zu werden.

Zudem massierte Rubin die Viererkette eng, sodass die meisten Grazer Abschlüsse von außerhalb des Strafraums kamen. Dass das 1:0 aus einer Standardsituation fiel, war fast logisch. Denn optisch sah das Spiel von Sturm ganz gefällig aus, aber es gab keine taktischen Maßnahmen, die die Russen wirklich im Glauben ließen, Sturm würde mit allerletztem Willen das Hinspiel umdrehen wollen – dazu waren einfach zu wenige Grazer in der gegnerischen Hälfte.

So verfiel Rubin auch nie in Panik und als kurz vor Schluss das 1:1 fiel, war die Sache endgültig durch.

Fazit: Auf den Gegner einstellen wird belohnt

Altach stellte sich perfekt auf den Gegner ein und wurde mit einem klaren Sieg belohnt (wiewohl man auch sagen muss, dass Vitória zumindest zwei Strafstöße zugesprochen hätten werden müssen), Sturm riss wie immer das Mittelfeld auf und wurde dafür nicht belohnt – gegen ein Team, dass um nichts besser war als Vitória, eher sogar deutlich schwächer.

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Europacup: Die Gegner des Österreich-Quintetts https://ballverliebt.eu/2015/07/28/europacup-die-gegner-des-oesterreich-quintetts/ https://ballverliebt.eu/2015/07/28/europacup-die-gegner-des-oesterreich-quintetts/#comments Tue, 28 Jul 2015 07:27:20 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=11363 Europacup: Die Gegner des Österreich-Quintetts weiterlesen ]]> Die erste große Europacup-Woche wartet! Fünf heimische Klubs treten gegen teils nahmafte, teils wirklich starke Klubs an: In der CL-Quali spielt Meister Salzburg wie letztes Jahr gegen Malmö und Rapid versucht sich gegen Ajax, in der Europa League debütiert Altach (gegen Vitoria Guimaraes), stemmt sich der WAC gegen Dortmund und muss Sturm gegen Rubin Kasan ran.

Darum stellen wir kurz jeden der fünf Gegner dieser internationalen Woche vor.

Salzburg – Malmö (Mi., 19.00)

Forsberg (Leipzig) und Albornoz (Hannover) in Deutschland, Thelin (Bordeaux) in Frankreich, Halsti (Washington) in der MLS, Johansson (Gent) nach Belgien, Ricardinho (Gabala) in Aserbaidschan, Goalie Olsen (PAOK) nach Griechenland: Von jenem Team des Malmö FF, das letztes Jahr Salzburg bezwungen in der Champions League gespielt hat, ist kaum noch etwas übrig. So rasselte MFF im Sommer auch in eine feste Krise. Der wirklich nicht besonders starke litauische Meister Zalgiris Vilnius wurde mit ganz viel Mühe 0:0 und 1:0 ausgeschaltet.

Malmö - Sundsvall 3:0 (2:0)
Malmö – Sundsvall 3:0 (2:0)

Die Vereinsführung reagierte und engagierte, zack zack, fünf neue Spieler, die allesamt beim Ligaspiel am Wochenende gegen Sundsvall debütierten. Mit Wiland, Djurdjic, Rodic, Arnason und Carvalho gab es ein lockeres 3:0 gegen den Abstiegskandidaten (allerdings auch darum, weil Sundsvall verteidigt hat wie eine Wirtshaus-Truppe). An der Spielanlage bei MFF hat sich aber gegenüber letztem Jahr wenig geädert: Weiterhin lässt Trainer Age Hareide mit einem biederen 4-4-2 mit Doppelsechs spielen, weiterhin ist der Hauptfokus – vor allem gegen auf dem Papier bessere Teams – auf der Defensive.

Nach dem Abgang von Daniel Kiese-Thelin ist wieder Routinier Markus Rosenberg die größte Waffe im Angriff – Augsburg-Leihgabe Djurdjic hinterließ in der Bundesliga genau gar keine Spuren. Natürlich fehlt auch bei Salzburg gegenüber dem letzten Jahr einiges an individueller Klasse (Kampl und Alan in erster Linie), dennoch sollte es diesmal nicht schief gehen. Salzburg ist Meister einer deutlich stärkeren Liga als jene, in der MFF nach einer halben Saison Fünfter ist.

Bilanzen: Österreicher gegen Malmö: 2:2. Österreich gegen Schweden im Europacup: 5:5.

Letzte fünf Duelle AUT-SWE: 2014/15, Champions League, Play-Off: Salzburg – Malmö 2:1 und 0:3. 2013/14, Europa-League, Gruppe: Salzburg – Elfsborg 4:0 und 1:0. 2011/12, Europa League, Gruppe: Malmö – Austria 1:2 und 0:2. 2007/08, UEFA-Cup, Gruppe: Helsingborg – Austria 3:0. 2000/01, UEFA-Cup, 1. Runde: Rapid – Örgryte 3:0 und 1:1.

Rapid – Ajax Amsterdam (Mi, 21.05)

Ajax - Salzburg 0:3 (0:3)
Ajax – Salzburg 0:3 (0:3)

Anderthalb Jahre ist es schon her, dass Ajax Amsterdam von Salzburg zweimal so richtig lächerlich gemacht wurde. Nun ist die aktuelle Mannschaft der Holländer nicht mehr annähernd mit jener von damals vergleichbar: Moisander (Sampdoria), Blind (Man Utd), De Jong (Newcastle), Krkic (Stoke), Sigthorsson (Nantes) und auch die im Rückspiel eingesetzten Denswil (Brügge), De Sá (Willem II) und Poulsen (vereinslos) sind nicht mehr beim Klub. Wohl auch darum verpasste Ajax in der letzten Saison erstmals seit 2010 den Meistertitel.

Da die neue Saison der Eredivise erst nach dem Rückspiel gegen Rapid steigt, gibt es noch keine wirkliche Erkenntnisse, mit welchem Personal genau der holländische Vizemeister gegen den österreichischen Vizemeister antritt. Am wahrscheinlichsten ist es, dass Frank de Boer vorne El Ghazi, Milik und Fischer vertraut, im Mittefeld Klaassen, Bazoer und Neuzugang Gudelj und in der Viererkette Van Rhijn, Veltman, Riedewald und Dijks. Ob es der Trainer wirklich riskiert, in diesem wichtigen Spiel schon die Neuen Sanogo und Heitinga zu bringen, die noch kein Pflichtspiel mitgemacht haben, ist fraglich. Der dritte prominente Neuzugang, Deutschlands U-21-Teamspieler Amin Younes, ist gar nicht erst mitgefahren.

Stilistisch ist Ajax eben Ajax: Handelsübliches 4-3-3, viele junge und gut ausgeblidete Spieler, der Wille zur Spielgestaltung und recht patentes Kombinationsspiel. Mit dem Polen Arkadiusz Milik verfügt man – ein wenig untypisch – über einen klassischen Strafraum-Knipser, der sowohl im Klub als auch im Nationalteam eine ganz starke Saison 2014/15 absolviert hat. Da kommt einiges auf die grundsätzlich recht sichere Rapid-Defensive zu.

Allerdings gilt es auch zu beachten, dass die Defensive von Ajax kaum mehr als internationaler Durchschnitt ist, also von einem Ich-scheiß-mich-nix-Spieler wie Philipp Schobesberger, einem Strafraum-Gespenst wie Robert Beric und intelligenten Vertikalpässen von Thanos Petsos (wie beim Tor zum 1:0 gegen Ried) durchaus knackbar ist. Im Heimspiel kann Rapid sicher ein gutes Resultat holen. Das Auswärtsspiel vor 50.000 in der Amsterdam ArenA ist da aber wohl schon eine andere Sache.

Bilanzen: Österreicher gegen Ajax: 3:3. Österreich gegen Holland im Europacup: 12:9 für Holland, ein unentschiedenes Duell.

Letzte fünf Duelle AUT-NED: 2014/15, Europa League, Quali: Eindhoven – St. Pölten 1:0 und 3:2. 2013/14, Europa League, 1/16-Finale: Ajax – Salzburg 0:3 und 1:3. 2011/12, Europa League, Gruppe: Alkmaar – Austria 2:2 und 2:2. 2011/12, Europa League, Quali: Ried – Eindhoven 0:0 und 0:5. 2006/07, UEFA-Cup, Gruppe: Ajax – Austria 3:0.

Sturm Graz – Rubin Kasan (Do., 19.00)

Rubin Kasan, da war doch was? Stimmt: Im August 2004 drehte Rapid eine 0:2-Heimniederlage gegen Rubin im Auswärtsspiel noch mit einem 3:0-Sieg um. In der Zwischenzeit war die Truppe aus Tatarstan zweimal Meister und einmal im Europacup-Viertelfinale (wo man Chelsea unterlag). Die Gegenwart sieht, trotz Platz fünf in der abgelaufenen Saison, nicht so gut aus. Der Saisonstart ging kräftig in die Hose (2 Spiele, 2 Niederlagen, 0:3 Tore, Tabellenletzter), und ein Blick auf das 0:2 daheim gegen Abstiegskandidat Amkar Perm am Wochenende zeigt, warum.

Rubin Kasan - Amkar Perm 0:2 (0:0)
Rubin Kasan – Amkar Perm 0:2 (0:0)

Rubin ist unter Rinat Bilyaletdinov nicht gerade eine vor Kreativität sprühende Augenweide. Im Gegenteil: Die beiden DM im 4-2-3-1 blieben konsequent hinten, damit wurde das Loch zur Offensivreihe riesig und Amkar konnte sich schön dazwischen ausbreiten. Auch nach dem Rückstand zu Beginn der 2. Hälfte wurde Rubin nicht risikofreudiger, im Gegenteil, es wurden nur noch mehr 60-Meter-Bälle in die grobe Richtung von Stürmer Portnyagin gedroschen. Carlos Eduardo, einst bei Hoffenheim aktiv, versteckte sich, so gab es überhaupt keinen auch nur halbwegs kultiviertes Offensiv-Spiel.

Hinzu kommt, dass Bilyaletdinov nicht auf Qualitätsspieler wie Mubarak Wakaso (der Neuzugang von Celtic hat Malaria) oder Yann M’Vila (will weg) zurückgreifen kann. An sich gute Neue wie Trainersohn Diniyar (Ex-Teamspieler Russlands, von Spartak) oder Marko Livaja (der kroatische Spielmacher kam aus Bergamo) haben noch kein Spiel für Rubin absolviert.

Kurz: Die Zeiten, als Rubin eine Mannschaft aus der erweiterten europäischen Spitze war, sind vorbei. Natürlich ist der reine Marktwert des Kaders höher als der von Sturm Graz, der tatsächliche Qualitätsunterschied ist aber mit Sicherheit deutlich geringer. Wenn Sturm das Potenzial abruft, ist Rubin garantiert alles andere als unschlagbar.

Bilanzen: Österreicher gegen Rubin Kasan: 1:0 für Österreich. Österreich gegen Russland im Europacup: 9:7 für Österreich.

Letzte fünf Duelle AUT-RUS: 2013/14, Champions League, Gruppe: Zenit St. Petersburg – Austria 0:0 und 1:4. 2011/12, Europa-League, Gruppe: Sturm – Lok Moskau 1:2 und 1:3. 2005/06, Champions League, Play-Off: Rapid – Lok Moskau 1:1 und 1:0. 2005/06, UEFA-Cup, Qualifikation: Pasching – Zenit St. Petersburg 2:2 und 1:1. 2004/05, UEFA-Cup, Qualifikation: Fasching – Zenit St. Petersburg 3:1 und 0:2. 2004/05, UEFA-Cup, Qualifikation: Rapid – Rubin Kasan 0:2 und 3:0.

Altach – Vitória Guimarães (Do., 19.00)

So spiele Guimarães beim letzten Test
So spiele Guimarães beim letzten Test

Als Fünfter der abgelaufenen Saison landete Guimarães hinter den „Großen Drei“ (Benfica, Porto, Sporting) sowie Braga. Überregional bekannte Namen sind bei Vitória nicht zu finden, dafür die in Portugal übliche Vielzahl an Brasilianern, technisch gut ausgeblidete Spieler, die durchaus hohes Tempo gehen können – auch wenn’s heiß ist.

Da die Meisterschaft in Portugal erst in zweieinhalb Wochen startet, gibt es noch keine wirklichen Erfahrungswerte, wie der neue Coach Armando Evangelista (der nach dem Abgang von Vorgänger Rui Vitória zu Benfica vom „Co“ zum Chef befördert wurde“) genau spielen lässt. In der Aufstellung beim letzten Test gegen Chaves waren zwei Talente aus der zweiten Mannschaft (Arrondel und Vigário), dazu auch Licá und U-21-Vize-Europameister Tozé, beides Leihgaben vom FC Porto. Vermutlich wird das Line-up gegen Altach aber ähnlich aussehen: Otávio sollte statt Bouba ins Team kommen, dazu Tomané oder Neuzugang Henrique ins Sturmzentrum.

Zwei wichtige Spieler vom letzten Jahr nicht nicht mehr dabei: Mittelfeld-Mann Mensah (zu Atlético Madrid) und Sechser André André (zum FC Porto). Dennoch ist Vitória gegen Altach natürlich recht deutlich zu favorisieren: Ein Team aus der erweiterten Spitze aus Portugal ist in der Regel per se schon klar stärker als der Dritte aus Österreich – noch dazu, da dort kaum einer jemals Europacup gespielt hat.

Bilanzen: Österreicher gegen Guimarães: noch keine Spiele. Österreich gegen Portugal im Europacup: 13:2 für Portugal (die österreichischen Erfolge waren Salzburg und Rapid in den EC-Final-Saisonen, jeweils gegen Sporting).

Letzte fünf Duelle AUT-POR: 2013/14, Champions League, Gruppe: Austria – FC Porto 0:0 und 0:1. 2013/14, Europa-League, Play-Off: Estoril – Pasching 2:0 und 2:1. 2010/11, Europa League, Gruppe: FC Porto – Rapid 3:0 und 3:1. 2009/10, Europa League, Gruppe: Austria – Nacional Funchal 1:1 und 1:5. 2006/07, Champions League, Play-Off: Austria – Benfica 1:1 und 0:3.

WAC – Dortmund (Do., 21.05)

2003 kam Dortmund ohne echte Probleme gegen Jogi Löws Austria weiter
2003 kam Dortmund ohne echte Probleme gegen Jogi Löws Austria weiter – 1:0 und 2:1

Natürlich hat der WAC keine Chance. Ohne Zweifel wird Dortmund zwei, wenn nicht drei Nummern zu groß für den Europacup-Debütanten aus Kärnten werden. Das wissen sie beim WAC aber selbst auch. Dort sieht man die Spiele gegen den deutschen Renommier-Klub als Belohnung für den Aufschwung der letzten Jahre und als nette Einnahme-Quelle dank eines mit 30.000 Zusehern knallvollen Stadions in Klagenfurt.

Zudem kommt Dortmund nicht aus England und nimmt die Europa League daher so ernst, wie man sie nur ernst nehmen kann. Eine Peinlichkeit gegen einen österreichischen Mittelständler kann sich der Klub und Neo-Coach Thomas Tuchel nicht erlauben. Darum wird auch – zumindest im Hinspiel – die volle Panier auflaufen. Zudem wird dies das erste Pflichtspiel unter Tuchel sein, wo die in der Vorbereitung angetesteten Änderungen gegenüber der Klopp-Zeit schon greifen sollen: Vermutlich ein 4-1-4-1 als Grundvormation, konsequentes Herstellen von Überzahl auf den Außenbahnen, unspektakuläre Ballbesitz-Sicherung statt schneller Steilpässe im Zentrum, und eine Hinwendung zu mehr Ballbesitz gegenüber dem Pressing- und Umschaltspiel unter Klopp.

Gegen die bisher sichere Defensive des WAC (kein Gegentor in zwei Spielen gegen Soligorsk, nur eines im Test gegen Schalke) wird man schon einen Einblick bekommen, wie gut das Spiel unter Tuchel wirklich schon läuft. Zumal davon auszugehen ist, dass der WAC nicht die letzte defensiv orientierte Mannschaft ist, auf die Dortmund in dieser Saison treffen wird.

Bilanzen: Österreicher gegen Dortmund: 1:0 für Dortmund. Österreich gegen Deutschland im Europacup: 21:4 für Deutschland (Bilanz gegen DDR-Klubs: 7:3 für Österreich).

Letzte fünf Duelle AUT-GER: 2012/13, Europa League, Gruppe: Rapid – Leverkusen 0:4 und 0:3. 2009/10, Europa League, Gruppe: Rapid – Hamburg 3:0 und 0:2. 2009/10, Europa League, Gruppe: Austria – Bremen 2:2 und 0:2. 2005/06, Champions League, Gruppe: Rapid – Bayern 0:1 und 0:4. 2003/04, UEFA-Cup, 1. Runde: Austria – Dortmund 0:1 und 1:2.

Fazit

Salzburg ist gegen Malmö Favorit, Sturm gegen Rubin im Idealfall zumindest gleichwertig. Altach und Rapid haben eine kleine Chance, der WAC normalerweise keine. Anders gesagt: Sollten mehr als zwei Teams die Hürden von dieser und nächste Woche überstehen, wäre das schon eine Überraschung.

Ein Team im CL-Playoff und maximal zwei im EL-Playoff – darauf kann man sich einstellen. Mehr wird es praktisch sicher nicht.

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Europacup-Debüt für WAC: Das ist Soligorsk https://ballverliebt.eu/2015/07/14/europacup-debuet-fuer-wac-das-ist-soligorsk/ https://ballverliebt.eu/2015/07/14/europacup-debuet-fuer-wac-das-ist-soligorsk/#respond Tue, 14 Jul 2015 07:35:34 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=11274 Europacup-Debüt für WAC: Das ist Soligorsk weiterlesen ]]> Für den WAC ist es eine Premiere: Erstmals gehen die Lanvanttaler im Europacup an den Start. Erster Gegner in der zweiten Europa-League-Qualirunde ist Shachtior Soligorsk aus Weißrussland – beinahe schon ein alter Bekannter für Österreich. Zumindest der Klub, denn 2012 gegen Ried war keiner mehr von den Matches 2008 gegen Sturm dabei – und nun ist fast keiner mehr von den Partien vor drei Jahren im Kader.

WAC - Schalke 3:1 (2:0)
WAC – Schalke 3:1 (2:0)

Die Wolfsberger selbst haben sich inhaltlich gegenüber der letzten Saison kaum verändert, diese Vermutung legt ein Blick auf die Generalprobe nahe. Beim 3:1-Sieg gegen Schalke 04 am Freitag wurde – wie bei Kühbauer üblich – das Hauptaugenmerk auf eine kompakte Defensive gelegt.

Natürlich hat weder Soligorsk noch die Konkurrenz in der heimischen Liga die Qualität von Schalke – gegen jeden Kontrahenten wird sich der WAC also nicht so deutlich mit zwei Viererketten hinten stehen und nach dem Umschalten den starken Hellquist suchen. Und natürlich ist es für Soligorsk nicht das erste Testspiel gegen einen halbwegs ernst zu nehmenden Gegner unter einem neuen Trainer, wie es das bei Schalke war. Der aktuelle Vierte der weißrussischen Liga ist im vollen Ligabetrieb (Weißrussland spielt nach Kalenderjahr) und hat am Wochenende 2:0 beim Vorletzten, dem FK Slutsk, gewonnen.

Außerdem war Soligorsk schon in der ersten Runde aktiv und hat dort den FC Glenavon aus Nordirland mit 2:1 (auswärts) und 3:0 (daheim) aus dem Weg geräumt.

Soligorsk - Glenavon 3:0 (1:0)
Soligorsk – Glenavon 3:0 (1:0)

Shachtiors Trainer Sergej Nikiforenko setzt auf ein 4-4-2, in dem die Außenspieler weit nach vorne aufrücken und so im Angriffsfall flink ein 4-2-4 hergestellt wird. Der Aufbau erfolgt dabei, soweit aus den im Internet verfügbaren Quellen ersichtlich wird, über die Mitte, wobei die Bälle sehr gerne auf die nach vorne rückenden Außenspieler abgelegt wird. Durch die hohe Positionierung dieser beiden könnten auch alle vier Spieler der gegnerischen Abwehrkette angepresst werden.

Auffällig ist aber vor allem, dass die Außenspieler das Spielfeld extrem breit machen, wenn der Aufbau über die Mitte erfolgt. Damit soll die Viererkette auseinander gezogen werden, das macht aber gleichzeitig den Raum zwischen Zentrum und Flügelspielern groß – eine solide Abwehr kann sich darauf sicherlich einstellen.

Soligorsk war wohl in beiden Spielen gegen Glenavon das klar dominierende Team, das legen die Zahlen nahe – 23:16 und gar 23:4 Torschüsse, 5:2 und 11:3 Ecken. Doch im Hinspiel scorte man nur nach zwei richtig katastrophalen individuellen Schnitzern der Nordiren (das Gegentor resultierte aus einem missglückten Ausflog von Goalie Kotenko), das frühe 1:0 im Rückspiel fiel aus einem direkten Freistoß.

Kurz gesagt: Shachtior Soligorsk ist sicherlich ein Team mit grundsätzlicher Qualität, das einen recht klar strukturierten Plan nach vorne hat. Gerade auswärts wird der WAC aber mit der bekannten Taktik, solide zu stehen und auf schnelle Gegenstöße zu setzen, gut fahren – vor allem, wenn man es so gut macht wie gegen Schalke. Wolfsberg ist nicht der klare Favorit, aber darf sich durchaus Chancen ausrechnen.

Schon zweimal gegen Österreicher

Sturm - Soligorsk 2:0
Sturm – Soligorsk 2:0 (1:0)

Der amtierende Cupsieger aus der 100.000-Einwohner-Stadt rund 200 ziemlich holprige Bus-Kilometer südlich von Minsk hat schon zwei Aufeinandertreffen mit heimischen Teams hinter sich. Im Juli 2008 waren die Weißrussen der erste Pflichtspiel-Gegner von Sturm Graz nach den Abgängen von Prödl, Säumel, Salmutter und Krammer. Im UI-Cup waren die Grazer im Hinspiel die tonangebende Mannschaft, taten sich aber schwer, gegen die sich etwas einbunkernden Gäste wirklich zu Chancen zu kommen. Ein Feldhofer-Tor nach einem Eckball kurz vor der Pause sorgte für das verdiente 1:0, ehe Kienzl von Hölzl und Haas freigespielt wurde und kurz nach Beginn der zweiten Halbzeit den 2:0-Endstand markierte.

Eine Woche später holte sich Sturm ein 0:0 in Weißrussland ab und sicherte sich so das Ticket für die Finalspiele, wo man knapp Honved Budapest eliminierte und damit für den UEFA-Cup qualifiziert war. In der ersten Runde scheiterte Sturm damals im Elfmeterschießen am FC Zürich.

Ried - Soligorsk 0:0
Ried – Soligorsk 0:0

Vier Jahre später traf die SV Ried unter dem damaligen Neo-Trainer Heinz Fuchsbichler auf Soligorsk, die Innviertler mussten erst auswärts antreten. Shachtior stellte vor allem den Körper rein und agierte recht hart, Ried versuchte mit spielerischen Mitteln dagegen zu halten. Osipenko brachte Soligorsk quasi mit dem Pausenpfiff 1:0 in Front, Anel Hadzic glich halb durch die zweite Hälfte per Elfmeter aus. Mit einem 1:1 im Rücken ging es eine Woche später ins Innviertel.

Zwei Tage nach dem peinlichen CL-Aus von Salzburg gegen Düdelingen waren die Rieder merklich bemüht, nicht ebenso gegen einen No-Name-Gegner die Segel zu streichen. So wurde vor allem darauf geachtet, die robusten Weißrussen in Schach zu halten und ließ sich auf ein Geduldsspiel ein. Letztlich zitterte man ohne zu überzeugen ein 0:0 über die Zeit und rettete sich somit in die nächste Runde. Dort war dann aber gegen Legia Warschau Schluss. Es waren bis heute die letzten Europacup-Auftritte von Ried.

Bilanzen:

Österreicher gegen Soligorsk: 2:0 für Österreich, 1:0 in offiziellen Europacup-Bewerben.

Österreich gegen Weißrussland im Europacup: 2:1 für Weißrussland.

2012/13, EL, 2. Quali-Rd.: Soligorsk – Ried 1:1 und 0:0
2011/12, CL-Play-Off-Rd.: BATE Borisov – Sturm 1:1 und 2:0
1995/96, Uefa-Cup, 1. Rd.: Austria – D. Minsk 1:2 und 0:1

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Zum Start der Europacup-Saison 2015/16 https://ballverliebt.eu/2015/06/30/zum-start-der-europacup-saison-201516/ https://ballverliebt.eu/2015/06/30/zum-start-der-europacup-saison-201516/#comments Tue, 30 Jun 2015 16:29:58 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=11208 Zum Start der Europacup-Saison 2015/16 weiterlesen ]]> Diese Woche startet die neue Europacup-Saison mit den ersten Qualifikations-Runden in Champions League und Europa League. Hier eine Übersicht über alle Teilnehmer und die eine oder andere Information am Rande. Vorweg: Die Finals finden in Mailand (CL) und Basel (EL) statt.

europacup 2015 16

Spanien: Erstmals stellt ein Land vier Fixstarter und zum zweiten Mal (nach England 2005/06, bedingt durch Liverpools CL-Sieg – Everton scheiterte aber in der Quali) eine Liga potenziell fünf Teilnehmer an der Gruppenphase. Grund dafür ist der Europa-League-Sieg von Sevilla. Dadurch sicherten sich die Andalusier, die in der Liga Fünfter wurden, die Teilnahme an der CL-Gruppenphase.

England: West Ham kam über die Fair-Play-Wertung als achter Premier-League-Klub in den Europacup. Für die Hammers beginnt die Reise mit einem etwas ungleichen Duell mit dem FC Lusitanos aus Andorra. Anderthalb Wochen nach Vorbereitungs-Start unter Neo-Coach Slaven Bilic sicher kein Problem – für den Boleyn Ground startet die letzte Saison, ehe West Ham ins Olympiastadion umzieht.

Italien: Zum ersten Mal nach 60 Jahren verpassten sowohl Milan als auch Inter das europäische Geschäft – ein weiteres Zeichen für den seit Jahren bestehenden Niedergang der beiden Großklubs. Genoa, eigentlich als Siebenter für die Europa League qualifiziert, bekam keine UEFA-Lizenz, so rückte Stadtrivale Sampdoria nach.

Portugal: Erstmals seit 30 Jahren (damals unter Sven-Göran Eriksson) wurde Benfica Lissabon zweimal hintereinander Meister. Der Trainer, Jorge Jesús, ging dennoch – ausgerechnet zum Stadtrivalen Sporting.

Holland: Erstmals seit sieben Jahren wurde der PSV Eindhoven mal wieder Meister. Kurios: Mit den Go Ahead Eagles aus Deventer spielt ein Zweitligist international. Der Klub stieg zwar ab, bekam aber einen internationalen Platz dank der Fair-Play-Wertung.

Belgien: Erstmals in der Vereinsgeschichte wurde KAA Gent Meister, ist damit fix in der CL-Gruppenphase. Spannendste Frage: Wie viele Kommentatoren werden es schaffen, den Namen von Trainer Hein Vanhaezebrouk unfallfrei auszusprechen?

Türkei: Die Klubs aus Bursa, Mersin, Gaziantep, Eskisehir, Karabük und Balikesir erhielten ebenso keine UEFA-Lizenz wie Kasimpasa aus Istanbul und Erciyesspor aus Kayseri. Wie praktisch, dass diese komplette Armada den Europacup auch sportlich verpasst hat.

Griechenland: So richtig viel Spaß macht die Liga an der Spitze ja nicht: Olympiakos fuhr den 17. Meistertitel in den letzten 19 Jahren ein. Traditionsklub AEK Athen, nach Lizenzentzug vor zwei Jahren in die dritte Liga abgestürzt, schaffte den Durchmarsch zurück und ist in der neuen Saison wieder in der höchsten Liga vertreten.

Österreich: Gleich zwei Debütanten sind europäisch dabei. Für Vorarlberg, vertreten durch Altach, ist es überhaupt eine Europacup-Premiere. Für Kärnten, vertreten durch Wolfsberg, das erste Mal internationaler Fußball seit elf Jahren.

Rumänien: Der FC Botosani wurde sportlich eigentlich nur Achter in der Liga. Aber die Teams auf den Plätzen drei (CFR Cluj), fünf (Uni Craiova), sechs (Ploiesti) und sieben (Dinamo Bukarest) erhielten allesamt keine Europacup-Lizenz. Otelul Galati (Meister von 2011) und Traditionsklub Rapid Bukarest stiegen sogar ab.

Dänemark: Mit Torschützenkönig Martin Pusic und Neuzugang Daniel Royer sind beim Debüt-Meister FC Midtjylland gleich zwei Österreicher unter Vertrag. Der Moneyball-Klub stach den großen Favoriten FC Kopenhagen deutlich aus. Auch Bröndby IF ist nach schweren finanziellen Turbulenzen wieder zurück in Europa.

Schottland: Ohne die Rangers, die den Wiederaufstieg in der Relegation verpasst haben, cruiste Celtic wenig überraschend zu einem weiteren nie ernsthaft gefährdeten Titel. Lustig wäre es aber gewesen, hätte Aberdeen die starken Leistungen aus dem Herbst halten können. Der Klub war 1985 zuletzt Meister, in der Gegenwart bei „Zurück in die Zukunft“. Der erste Titel des Klubs war 1955, der Vergangenheit aus jenem Film. Und in welches Jahr reist Marty McFly in „Zurück in die Zukunft 2“? Genau, 2015. Schade.

Norwegen: Molde ist das neue Rosenborg: Dreimal in den letzten vier Jahren war der Stammklub von Ole Gunnar Solskjaer Meister. Das echte Rosenborg ist aber auch dabei: Der einstige Serienmeister startet als Vizemeister auf den Färöer-Inseln.

Kroatien: Dinamo Zagreb wurde zum 10. Mal hintereinander Meister. Das ist die derzeit längste Serie in Europa.

Bulgarien: Vier Jahre sind seit dem Aufstieg von Ludogorets Rasgrad in die oberste Liga vergangen, zum vierten Mal sicherte sich der Verein des steinreichen Klub-Bosses Kiril Domustschiew den Titel. Nicht so gut läuft es für die alte Elite: Levski Sofia wurde nur Siebenter und ZSKA Sofia – vor ein paar Jahren noch Europa-League-Gruppengegner von Rapid – rasselt per Lizenzentzug sogar in die 3. Liga hinunter.

Moldawien: Serienmeister Sheriff Tiraspol, ein zwielichtig geführter Klub mit mutmaßlich nicht ganz sauberen Hintermännern, wurde sensationell nur Dritter – allerdings punktgleich mit dem Meister FC Milsami. War vermutlich ein recht spannender letzter Spieltag.

Lettland: Da ging’s besonders lustig zu: Zwei Klubs aus der Zehnerliga erhielten keine Lizenz und müssen zwangsabsteigen, ein weiterer gründete sich neu und darf daher den Europacup-Platz nicht wahrnehmen. Wofür man dann überhaupt noch eine Meisterschaft mit 36 Runden austrägt, ist unklar.

Liechtenstein: 17 der letzten 18 Cups im Fürstentum gewann der FC Vaduz. So auch heuer. Für den Klub, der in der Schweizer Super League spielt, startet die Saison in San Marino. Sie wird höchstwahrscheinlich nicht dort enden.

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So stark war die UEFA-Cup Gruppenphase schon lange nicht mehr https://ballverliebt.eu/2008/10/07/so-stark-war-die-uefa-cup-gruppenphase-schon-lange-nicht-mehr/ https://ballverliebt.eu/2008/10/07/so-stark-war-die-uefa-cup-gruppenphase-schon-lange-nicht-mehr/#comments Tue, 07 Oct 2008 13:40:12 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=978 So stark war die UEFA-Cup Gruppenphase schon lange nicht mehr weiterlesen ]]> Der UEFA-Cup gewinnt an Klasse, ein paar Österreicher sind auch noch dabei.

A: Schalke, Paris SG, Manchester City, Racing Santander, Twente Enschede (Arnautovic)
B: Benfica, Olympiakos, Galatasaray, Hertha BSC Berlin, Metalist Kharkiv
C: Sevilla, Stuttgart, Sampdoria, Partizan Belgrad, Standard Lüttich
D: Tottenham Hotspur, Spartak Moskau (Stranzl), Udinese, Dinamo Zagreb, NEC Nijmegen
E: AC Milan, Heerenveen, Braga (Linz), Portsmouth, Wolfsburg
F: Hamburg, Ajax, Slavia Prag, Aston Villa, Zilina
G: Valencia, Club Brugge, Rosenborg, Copenhagen, St-Etienne
H: CSKA Moscow, Deportivo La Coruna, Feyenoord, Nancy, Lech Poznan

Und ganz realistisch betrachtet: Dass am „echten“ Beginn des B-Wettbewerbs eh kein österreichischer Klub mehr was zu suchen hat, ist schon relativ traurig. Wenn man gesehen hat, wie Standard Lüttich als Topf 5-Team in der Champions League Qualifikation gegen Liverpool gespielt hat, dann weiß man, dass Rapid, Austria und Salzburg in der momentanen Form da nicht mitkönnen. Ja, sie könnten vielleicht an der Stelle des ein oder anderen Teams hier stehen, aber sie sind nicht besser als eines davon (ok, Karkiv und Mijmegen sind mir nicht bekannt).

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Live vor Ort: Sturm Graz – FC Zürich 1:1 (2:4 n.E.) https://ballverliebt.eu/2008/08/29/live-vor-ort-sturm-graz-fc-zurich/ https://ballverliebt.eu/2008/08/29/live-vor-ort-sturm-graz-fc-zurich/#comments Fri, 29 Aug 2008 03:40:05 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=622 Live vor Ort: Sturm Graz – FC Zürich 1:1 (2:4 n.E.) weiterlesen ]]> Der Sturmlauf auf die UEFA-Cup-Hauptrunde ist gestoppt, die österreichische Zukunftshoffnung ist draußen. Gestern abend hat Sturm Graz in der UPC-Arena vor ausverkauften Haus im Elfmeterschießen gegen den FC Zürich verloren. Gescheitert ist die Mannschaft vorrangig an sich selbst.

Der Gegner war sicher der unangenehmste der Österreicher-Kontrahenten, aber nicht unschlagbar. Sturm bot gestern allerdings die womöglich schwächste Performance in dieser Saison. Mit Fabian Lamotte, Marko Stankovic und Samur Muratovic hatten gleich drei Sturm-Spieler einen rabenschwarzen Tag erwischt. Mehrere andere waren zwar nicht nur schlecht, machten aber einfach auch zu viele Fehler.

Agiler FCZ

Das ansonsten für seine Dynamik so bekannte Spiel von Sturm präsentierte sich in statischer Starrheit. Ganz anders der Gegner. Die Schweizer agierten mit einer im Angriff extrem stark rotierenden 4-3-3-Variante, zollten dem allerdings auch mit einem hohen Kraftverschleiss Tribut. Nach 90 Minuten wirkte die Mannschaft stehend KO. Leider kam auch bei den Grazern nicht viel später das Ende der Kräfte, sodass die Schlussoffensive nicht den letzten Kick brachte.

[ad#bv_test]Franco Foda schickte zu Beginn ein 4-4-2 auf das Feld, mit einer zurückhängenden Spitze und einer Raute im Mittelfeld. Rein systematisch änderte er hier immer wieder ein bisschen. Er ließ es zeitweise aussehen wie Karel Brückner die österreichische Mannschaft gegen Italien, indem er einen in meinen Augen stark spielenden Petr Hlinka als Spieleröffner und Löcherstopfer hinter eine Kette aus vier Mittelfeldspielern (Muratovic ließ sich da zurückfallen) stellte. Der Effekt war auch ganz ähnlich: Mario Haas war als einzige Spitze (nicht nur) in diesen Phasen vorne zu allein.

Haas allein im Sturm

Das Spiel war augenscheinlich auf seine Schnelligkeit ausgerichtet, aber die Schweizer hüteten sich, in die angestrebten Konter zu laufen. Dafür hat ihnen der frühe Führungstreffer (5′, Abdi) in der nervösen Sturm-Anfangsphase wohl auch zuviel Bequemlichkeit mitgegeben. Auch wenn Hölzl mit einem Hammer-Weitschuss recht schnell ausgleichen konnte, war so das Auswärtstor quasi egalisiert – jeder andere Treffer hätte FC Zürich dann in die nächste Runde gebracht, da in dieser ausgeglichenen Partie nicht mit zwei weiteren Sturm-Toren zu rechnen war. Während die 15.000 Fans die Mannschaft also enthusiastisch anfeuerten, konnte die nicht mit dem vielleicht von vielen erwarteten Offensivspiel dienen.

In den Ansätzen wurde das auch von einem Schiedsrichter unterbunden, der zumindest soweit man das im Stadion erkennen konnte eine immer schlechter werdende Leistung ablieferte. Nach einem souveränen Beginn wurden seine Pfiffe kleinlicher, seine Entscheidungen zweifelhafter.

Positiver Ausblick

Was mir aber trotz der fehlenden Dynamik im Sturm Spiel (soll heißen: die Spieler blieben zu starr auf ihren Positionen, konnten den Gegner nicht vor die Aufgabe stellen, sich neu einzurichten) in den offensiven Momenten auffiel war erfreulich. Sturm versucht den Fußball zu imitieren, der auf internationaler Ebene zunehmend zu Erfolg führt und zum Beispiel Spanien den Europameisterschaftstitel brachte. Über die Flügel (Stankovic (schwach, unkonzentriert), Jantscher (gut) bzw. Hölzl (engagiert aber etwas zu zentral orientiert) und Lamotte (katastrophal)) wird eine Überzahl im Angriff hergestellt – schnell auf eine Art 4-2-4 umgestellt, das Mittelfeld zur Hälfte aufgelöst.

Das kann freilich auch gefährlich sein. Als Muratovic kurz vor seiner Auswechslung (102′) völlig am Ende seiner Kräfte einen katastrophalen Fehlpass fabrizierte, konnte man das sehen. Aber ohne dieses Risiko, das heute leider zu selten genommen wurde, kann man sich vielleicht in der österreichischen Langweiler-Liga durchschlagen, nicht aber auf internationaler Ebene. Dafür, dass man mit ein oder zwei Stürmern noch oft genug zum Erfolg kommen kann, sind heutzutage die kritischen Zonen vor dem Tor viel zu eng bewacht.

PS:

Ich hätte Lamotte nicht schießen lassen. Mein Riecher hätte da gepasst. Damit, dass Petr Hlinka verschießt, habe ich aber nicht gerechnet. Dass der wieder stark spielende aber zu spät gebrachte Daniel Beichler seinen Elfer so cool verwandelte, muss ihn endgültig auf den Radar von Teamchef Brückner gebracht haben. Die unerträgliche Krise von Ivanschitz und der Ausfall von Korkmaz wären der ideale Moment um Beichler und Jantscher zu nominieren.

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Zürich – Sturm anyone? https://ballverliebt.eu/2008/08/14/zurich-sturm-anyone/ https://ballverliebt.eu/2008/08/14/zurich-sturm-anyone/#comments Wed, 13 Aug 2008 22:37:59 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=510 Zürich – Sturm anyone? weiterlesen ]]> Lieber ORF…

Ich bemühe mich ja stets, nicht an eine gewisse Wienlastigkeit eurer Sportprogrammgestaltung zu glauben. Gut, dass in der Bundesliga überwiegend Partien mit Rapid- und Austria-Beteiligung live gezeigt werden, mag ja noch einen rationalen Grund (Quote und so) haben, aber bei internationalen Kicks wär ein bisschen Abwechslung nett.

Ich meine, Rapid hat sich ja eh selbst eliminiert, nach einem peinlichen Auftritt auf Zypern und einem dezent verkrampften 3:1 daheim. Ob sich die Grünweißen unbedingt auf Glück ausreden mussten ist eine andere Frage, aber Quali-Runde 3 wäre allemal drinnen gewesen. Auch wenn Famagusta daheim den griechischen Mittelständler Olympiakos Piräus wie auch die Wiener mit 3:0 im Mittelmeer versenkt hat. Da deutet einiges auf die meines Wissens erste zypriotische CL-Beteiligung hin. Wobei wir wieder beim Thema sind: Abwechslung!

Was ich eigentlich sagen wollte: Salzburg gegen Suduva sollte eigentlich eine „g’mahte Wiesen“ werden. Darf man zumindest, und trotz des Rangers-Aus gegen Suduva-Ligakonkurrenten Kaunas, aus dem souveränen Jerewan-Aufstieg folgern. Das eventuelle Torfestival hätte vielleicht auch seinen Reiz, aber ich sehs euch am Küniglberg nicht nach, dass wir es nicht live im TV sehen.

Sehr wohl beleidigt bin ich aber, dass es vom Hinspiel der Grazer Blackies in Zürich keine Livebilder im ORF geben wird. Dabei treffen sich da zwei Konkurrenten, die sich nominell ebenbürtig sein müssten. Und weil Sturm die meiste Zeit in dieser jungen Saison sehr erfrischend spielt, spricht auch nichts gegen unterhaltsame 90 Minuten… vor dem Fernseher. Stattdessen (nein, ATV überträgts auch nicht) muss ich mich mit einem biederen Liveticker begnügen. Das ist nicht lustig, so richtig gar nicht.

Dem entgegen traue ich mich aber zu wetten, dass die einzige Partie der Wiener Austria (die gerade so irgendwie über ihren Kontrahenten aus der kasachischen Pampa geholpert ist) dick ins Vorabendprogramm fallen wird. Abwechslung? Weit und breit keine Spur. Das ist wie beim Essen. Von immer dem gleichen Fraß kriegt man Mangelerscheinungen.

Ich will Sturm sehen!

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Salzburg – Jerevan (7:0) – Taktikbesprechung https://ballverliebt.eu/2008/07/18/salzburgs-70-taktikbesprechung/ https://ballverliebt.eu/2008/07/18/salzburgs-70-taktikbesprechung/#respond Fri, 18 Jul 2008 18:31:58 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=251 Salzburg – Jerevan (7:0) – Taktikbesprechung weiterlesen ]]> Es kommt einem so vor, als wäre alles, was in zwei Jahren Trapattoni in mühsamer Kleinarbeit einstudiert wurde, auf einen Haufen geworfen und entsorgt worden wäre – Co Adriaanse hat mit den Bullen nicht nur einen Reboot gemacht, er hat den Rechner völlig neu aufgesetzt. Und wie es meistens ist: Plötzlich funktioniert alles viel besser. Das möchte ich anhand des 7:0-Sieges im besseren Trainigsspielchen gegen Banants Jerevan – bei dem Georg und ich vor Ort waren – einmal genauer unter die Lupe nehmen.

Wie schon bekannt, stellt der neue Trainer ein 4-3-3 holländischer Prägung auf. In der Viererkette hinten Gercaliu links, Boussaidi rechts und in der Mitte Sekagya und Aufhauser, im zentralen Mittelfeld Kovac, links und rechts von ihm Öbster und Tchoyi; Zickler und Mahop als Winger und Nelisse (diesmal als Janko-Ersatz) als Center-Forward. Soweit die nackten Daten.

In der Praxis fällt einem recht schnell auf, dass die Abstimmung zwischen Aufhauser und Sekagya in der IV noch nicht wirklich vorhanden ist. Da wird die (einzige) gegnerische Sturmspitze schon mal nicht beachtet und darf zentral vorm Tor völlig freistehen. War in diesem Spiel egal – der arme Kerl sah sowieso keinen Ball. Aber Aufhausers angstvolle Blicke, wann immer er einem weiten Ball nachlief, verbreiten nicht gerade große Sicherheit.

Was auffiel: Die linke und die rechte Seite der Salzburger arbeitet nicht symmetrisch. Auf der linken Seite, der deutschsprachigen, läuft Gercaliu, wann immer es ihm möglich ist, mit nach vorne. Gegen die Armenier turnte er nicht selten jenseits der Mittellinie umher, um vorne immer wieder auch direkt den Zug zu Zickler zu suchen. Öbster spielt hier etwas eingerückt im linken Halbfeld – zum einen als gern gesehener Partner im Doppelpass, zum anderen als wachsames Auge was die Defensive betrifft. Die linke Seite aber, die fremdsprachige, funktioniert anders: Hier klebt Boussaidi hinten, um mit seinem Stellungsspiel – im Zweikampf hat er mitunter leichte Probleme – den linken offensiven Mittelfeldmann der Armenier aus dem Spiel zu nehmen (was vorzüglich gelang), macht nach vorne aber so gut wir gar nichts. Dafür ist Tchoyi (also die theoretische Entsprechung von Öbster) oft direkt an der Außenlinie zu finden und sucht entweder Mahop für Kurzpassspiel, oder die Flanke auf Nelisse. Beides gelang gegen Banants aber nicht wie gewünscht, weil Tchoyi den Ball zu oft vertendelte, bzw. sich ihn von den Armeniern abnehmen ließ (weshalb es logisch war, dass er nur aus einem Weitschuss ein Tor schießen konnte). Das veranlasste Mahop hingegen dazu, gerne auch hin und wieder in die Zentrale zu ziehen, um dort den Einfädler zu spielen. Zickler ging in diesen Situationen von links mehr in die Spitze. Was Tchoyi betrifft, so wurden seine Aktionen nach der Pause effizienter: Das 5:0 und das 6:0 bereitete er mit beherztem Einsatz vor.

Das konstruktive Spiel der Salzburger fand in der ersten Stunde fast ausschließlich über die Flanken statt. Das Mittelfeld versuchte Banants mit einem massierten Auftritt (also ein dicht gestaffeltes Fünfer-Mittelfeld) dicht zu machen: Das einzige, was den Gästen über längere Zeit gut gelang. Das Spiel über Kovac (also das zentrale Mittelfeld) war nach dem Trial-and-Error-Prinzip aufgebaut, hier kam bis zum Dreierwechsel nichts Gewinnbringendes heraus.

In der Anfangsphase ließen es die Salzburger noch ruhiger angehen. Das Spiel wurde hinten oft breit gemacht, bis einer den Ball nach vorne drosch. Banants hatte kaum Probleme, das zu verteidigen. Auch das 1:0 der Salzburger (Kopfball nach Ecke) änderte daran wenig. Erst das 2:0 zeigte den Salzburgern, wie es geht: Tempobolzerei über die Außen, schnelle Pässe, überfallsartig nach vorne – schon kommen die Gäste nicht mehr mit. Das 2:0 war die Initialzündung, denn jetzt wussten die Bullen, wie Banants beizukommen war. Und diese Schwäche nützten sie eiskalt aus: Die Armenier standen dem hohen Tempo nun völlig hilflos gegenüber. Waren sie anfangs noch bemüht, Ordnung zu bewahren, so regierte mit Fortdauer des Spiels nur noch das blanke Chaos.

Nach etwa einer Stunde wechselte Adriaanse dreifach: Er brachte Bodnar (für Boussaidi), Jezek (für Öbster) und Vonlanthen (für Mahop). Folge: Die Bullen standen nun 4-2-3-1 mit Nelisse vorne, dahinter Zickler zentral, Jezek links und Vonlanthen rechts. Offiziell. Denn de facto war das nun ein 2-4-4: Jezek und Vonlanthen als Außen, Zickler mehr als (mindestens) hängende Spitze als zentral hinter Nelisse. Dazu marschierte vor allem Bodnar nur über die zuvor eher tote rechte Seite viel nach vorne. Nun schlug auch die Stunde des zuvor unauffälligen Kovac: Er hatte zwar weiterhin nur den Aktionsradius des Mittelkreises, aber nun hatte er vier potentiellen Anspielstationen. Das Spiel als Quarterback machte Kovac sichtlich Laune, denn mindestens einer (zumeist Jezek) war immer frei.

Es gibt aber auch leichte Kritikpunkte am Salzburger Spiel zu finden. Das Zurücklaufen bei Konterangriffen wirkte unkoordiniert und wirr. Eine bessere Mannschaft hätte das (wie auch die Unsicherheiten Aufhauser/Sekagya) besser ausgenützt – wie Rapid am Wochenende. Dazu ist es erstaunlich, dass es eine halbe Stunde dauert, bis man begreift, dass man mit Tempo den Gegner leicht knacken kann. Weiters: Die Chancenauswertung bis zum 6:0 war top, danach nur noch schludrig. Vor allem Zickler wollte es oft allzu schön machen, was so gut wie nie gelang. Aber bei einem derart eindeutigen Spielstand kann man das schon mal machen.

Was man nicht vergessen sollte: Den Armeniern fehlten vier Spieler, die kein Visum bekamen. Um wie viel besser sie mit diesen Spielern agiert hätten, vermag man nicht zu sagen. Verloren hätten sie aber auch so.

(Text phe, Fotos und Grafiken Georg)

[salbum=2,n,n,left]

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Anorthosis – Banants – Tobol https://ballverliebt.eu/2008/07/01/anorthosis-banants-tobol/ https://ballverliebt.eu/2008/07/01/anorthosis-banants-tobol/#respond Tue, 01 Jul 2008 12:47:21 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=241 Anorthosis – Banants – Tobol weiterlesen ]]> Rapid muss in der CL-Quali wohl nach Zypern, Salzburg im UEFA-Cup nach Armenien und die Austria nach Kasachstan. Wer sind diese drei Mannschaften?

Anorthosis Famagusta ist also der Gegner von Rapid. Dabei ist „Famagusta“ eigentlich Etikettenschwindel: Denn die Stadt Famagusta ist im türkischen Teil der Insel, sodass der FC Anorthosis vor mittlerweile 34 Jahren in das etwa 50km entfernte Larnaca umezogen ist. Der Verein ist 13-facher zypriotischer Meister (8x in den letzten 15 Jahren) im Fußball, für die Blau-Weißen hat es (welche Überraschung) noch nie für die Champions League-Gruppenphase gereicht. Aber Vorsicht ist dennoch geboten: Vor drei Jahren eliminierte man in der 2. CL-Qualirunde immerhin den damaligen türkischen Vizemeister Trabzonspor! Der Star bei der „Alten Dame“ (ja, wirklich) sitzt auf der Trainerbank. Temuri Ketsbaia (40) ist langjähriger Teamspieler aus Georgien, der auf dem Platz jede Menge internationale Erfahrung gesammelt hat, bei Teams wie AEK Athen oder Newcastle United. Er geht mittlerweile in seine fünfte Saison bei Anorthosis, er war in den vergangenen vier Jahren Spielertrainer und konzentriert sich nun ganz auf das Traineramt. Es gibt auch einige Spieler, die einem nicht unbekannt sind, wenn man sich mit dem Fußballgeschäft eingehend beschäftigt. Da steht zum Beispiel Arjan Beqaj im Tor: Er ist albanischer Teamtorwart. Davon darf man sich zwar nicht täuschen lassen, Albaner waren noch nie gute Torleute, aber immerhin. Auf der linken Verteidigerposition findet man Jeffrey Leiwakabessy, der sich in den letzten Jahren seine Brötchen von Alemannia Aachen bezahlen ließ, im Mittelfeld den Portugiesischen Wandervogel Paulo Costa (der jedes Jahr einen anderen Verein hatte, wie z.B. Bordeaux und Porto, zuletzt Aris Limassol). Anorthosis ist eine Legionärstruppe: Neben dem Albaner im Tor, dem Holländer hinten und dem Portugiesen in der Mitte gibt es noch Spieler aus Frankreich, Serbien, Polen und natürlich Griechenland. Das darf aber alles nicht darüber hinwegtäuschen, dass diese Mannschaft internationalen Ansprüchen ernsthafter Natur nicht genügt. Es handelt sich hier sicherlich um eine brauchbare Mannschaft, die in der 1. Qualirunde sicher eine der besseren ist, aber nichts, wovor man ich wirklich fürchten müsste. Mannschaften aus Zypern sind unangenehm (vor allem Auswärts), aber außerhalb der Heimat oft eine Klasse schwächer. Gelingt Rapid ein Auswärtstor, steht die Türe in die 3. Qualirunde ganz, ganz weit offen. Die Chancen auf den Aufstieg würde ich auf 65-70% beziffern. Ach ja: Anorthosis muss vorher noch in der 1. Qualirunde am armenischen Meister Pjunik Jerevan vorbei. Das sollte aber kein wirkliches Problem sein.

Leichter zu schlagen sind da sicher Banants Jerevan (Salzburgs Gegner) und Tobol Kostanaj (gegen die die Austria spielen muss). Dafür sind sie auch umso unbeschriebenere Blätter. Tobol Kostanaj (Vereinsfarben Gelb-Blau) kommt aus der kasachischen Stadt Kostanaj im äußersten Norden dieses großen Landes. Die Stadt, die etwa so groß ist wie Graz, liegt am Fluss Tobol. Der nach diesem Fluss bennante Klub hat auch schon Österreich-Erfahrung: Vor einigen Jahren musste Pasching im UI-Cup die weite Reise antreten. Trotz der fünf Stunden Zeitunterschied (!) fuhr Pasching recht locker über dieses Team drüber. Im letzten Jahr kam man erstanunlicherweise durch den UI-Cup durch, mit Siegen über Slovan Liberec und OFI Kreta – keine schlechte Leistung. Und dass Teams aus Kasachstan unangenehm sein können, weiß man ja seit Mattersburgs Dusel-Auftritt gegen Aktobe letztes Jahr. Der FC Tobol ist in den letzten Jahren beständig im Vorderefeld der Tabelle zu finden und führt diese aktuell (zu Saisonhalbzeit) sogar an. Auf die wenig bekannten Spieler einzugehen, bringt aber nichts.

Wie auch bei Banants Jerevan. Beim Team aus der armenischen Hauptstadt (1,1 Millionen Einwohner) spielen zwar einige Teamspieler aus Armenien, aber der Bekanntheitsgrad dieser Spieler geht hierzulange stramm gegen Null. Lediglich für Ibrahim Sekagya wird es eine Reise zu einem Landsmann: Noah Babali Kasule, wie Sekagya aus Uganda, spielt dort. Banants war in seiner Geschichte zwei Mal armenischer Cupsieger, konnte in sieben Europacup-Teilnahmen erst ein einziges Mal überhaupt die erste Qualirunde überstehen. Für die Austria gilt genauso wie für Salzburg: Das Weiterkommen ist absolute Pflicht, und normalerweise sogar mit den RedZac-Teams möglich. Ein Scheitern wäre eine Blamage färöer’schen Ausmaßes.

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Es lebe der UEFA-Cup! https://ballverliebt.eu/2008/03/14/es-lebe-der-uefa-cup/ https://ballverliebt.eu/2008/03/14/es-lebe-der-uefa-cup/#comments Fri, 14 Mar 2008 15:09:48 +0000 http://ballverliebt.wordpress.com/?p=153 Es lebe der UEFA-Cup! weiterlesen ]]> Wenn man sich die Besetzung des Viertelfinales des diesjährigen UEFA-Cups ansieht, dann kann dem Fußball-Fan nur das Herz vor Freude springen. Die 8 Viertelfinalisten kommen aus 7 verschiedenen Ländern! Davon kann die Champions League nur träumen… und hinzu kommt, dass es bei genauer Betrachtung auch vier wirklich interessante Begegnungen sind.

Allen voran steht für mich Fiorentina-Eindhoven. Die Fiorentina ist eine offensivstarke und junge Truppe, die vom derzeit wohl besten Trainer der Seria A auf Champions League-Kurs gebracht wurde. Auf der anderen Seite der PSV, der überlegener Tabellenführer in Holland ist. Eine ganz ausgeglichene Begegnung mit CL-Flair! Wirklich spannend verspricht auch Rangers-Sporting zu werden. Zwei ähnlich starke Mannschaften, beide heimstark, beides nicht gerade als Auswärtsteams bekannt. Außerdem sind es zwei Stammgäste in der Champions League – eine sehr attraktive Begegnung.

Nicht ganz so attraktiv von den Namen, aber auch nicht uninteressant verspricht das Viertelfinale zwischen dem russischen Meister Zenit St. Petersburg und den dieses Jahr erstaunlich guten Leverkusenern. Beide haben im Achtelfinale Mannschaften ausgeschaltet, die in diesem Bewerb durchaus zum erweiterten Favoriten-Kreis gehören (Marseille bzw. den HSV). Man darf Zenit vor allem auch deshalb einiges zutrauen, weil sie Marseille ohne Spielpraxis eliminiert haben. Und wenn es zu den Spielen gegen Leverkusen kommt, läuft die russische Meisterschaft schon zwei Wochen. Die Deutschen sollten gewarnt sein.

Wie auch die Bayern: Der Topfavorit muss gegen die (in den letzten Wochen enorm formstarke) No-Name-Truppe aus Getafe antreten. Ein undankbares Los! Gegen den Mittelständler aus der Madrider Vorstadt ganz alt ausgesehen. Dennoch: Wenn die Bayern den Bewerb gewinnen wollen, müssen sie eine Mannschaft wie Getafe eliminieren.

Une ein Punkt, der mich persönlich ganz besonders freut, ist die Tatsache, dass kein einziges der englischen Teams ins Viertelfinale einziehen konne. Für mich der endgültige Beweis, dass es für die Mittelständler nichts bringt, Spieler aus ganz Europa mit Geld zu erschlagen, um so mit gesichtslosen Truppen an den Start gehen. Besonders schön vor allem, dass Söldnertruppen wie Tottenham und Everton gegen gewachsene Mannschaften wie Eindhoven und der Fiorentina ausgeschieden sind, die nominell schwächer besetzt sind.

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