U19 – Ballverliebt https://ballverliebt.eu Fußball. Fußball. Fußball. Sun, 30 Jan 2011 21:21:03 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.7.2 Bronzene Generation – 36 minus eins https://ballverliebt.eu/2011/01/03/3652/ https://ballverliebt.eu/2011/01/03/3652/#comments Mon, 03 Jan 2011 20:27:32 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=3652 Bronzene Generation – 36 minus eins weiterlesen ]]> Christian Balga ist 24 Jahre alt, ein ganz guter Kicker und ein leidenschaftlicher Sänger. Der Verteidiger, der zuletzt bei der Vienna unter Vertrag stand, hört auf. Kaum mehr als eine Randnotiz. Eigentlich. Denn Balga ist der erste der „Bronzenen Generation“ von 2003, der seine aktive Karriere beendet.

Der Niederösterreicher, der als „Criso“ auf Konzertbühnen zu sehen ist, war einer von 36 Spielern, die im Sommer 2003 jeweils die EM-Bronze-Medaille mit dem U17-Team bzw. dem U19-Team erringen konnten. Die Burschen von damals sind heute also 24 bis 26 Jahre alt. Das Karriereende von Balga, so wenig Eindruck er auf der großen Fußball-Bühne auch hinterlassen hat, ist durchaus ein Anlass, auf die beiden 18-Mann-Kader von damals zu schauen…

Bei der U19-EM in Polen war im Semifinale mit 3:6 nach Verlängerung gegen Portugal Endstation. Mit dabei waren:

Tor – Verein heute – Status heute:
Robert Almer (Austria): Grundsolider Bundesliga-Torhüter, aber verletzungsanfällig
Thomas Vollnhofer (St. Pölten): Hat den SKN St. Pölten nie verlassen.

Abwehr
Markus Berger (Coimbra): Hat sich in Portugal mittlerweile einen Namen gemacht, ist Stammspieler..
Mario Bolter (A. Lustenau): In der Bundesliga nie Fuß gefasst, seither zumeist in der Ersten Liga aktiv.
Martin Lassnig (Villach): Nie in der Bundesliga, derzeit in der Kärntner Liga.
Sandro Lindschinger (Kalsdorf): Fiel bei Sturm durch den Rost, verließ dann den GAK. Heute Landesliga.
Thomas Lechner (Leoben): Ist ein halbes Jahr gestanden, nächste Versuch in der Regionalliga.
Mario Fürthaler (Kagran): In der Ersten Liga war Schluss, kickt heute in der fünften Liga.

Mittelfeld
Salmin Cehajic (Horn): Die Wanderjahre sind vorbei, seit Jahren in der Regionalliga.
Jürgen Rauchbauer (Bad Sauerbrunn): Mehr als Austria Amateure war nicht drin. Heute in der fünften Liga.
René Schicker (Admira): Seit Jahren Stammspieler und leistungsträger in der Ersten Liga.
Thomas Prager (Luzern): Das LASK-Hoch war ein Strohfeuer, hatte in den letzten Jahren wenig zu Lachen.
Pascak Velek (Stockerau): Konnte sich auch in der Ersten Liga nicht auf Dauer durchsetzen. Heute Landesliga.
Jürgen Säumel (Torino): Der Schritt nach Italien war mutig, brachte aber wenig. Kandidat auf baldige Rückkehr.

Angriff
Roman Kienast (Sturm): Hat nach den Norwegen-Jahren den richtigen Moment für die Rückkehr gefunden.
Ernst Öbster (Innsbruck): Keine Chance in Salzburg. Nach dem NY-Abenteuer Stammspieler bei Wacker.
Klaus Salmutter (Sturm): Wurde beim LASK nie glücklich und hat auch viel Verletzungspech.
Lukas Mössner (Trier): Hielt es nirgendwo lange aus. Derzeit Stammspieler in der vierten deutschen Liga.

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Die U17 wurde in Liechtenstein Dritter – nach einer klaren Semifinal-Niederlage (2:5) gegen Spanien, im Spiel um Platz 3 gab’s ein 1:0 gegen England.

Tor – Verein heute – Status heute:
Robert Olejnik (Falkirk): Ist aus der schottischen PL abgestiegen, hütet aber weiterhin das Falkrik-Tor.
Albin Kajtezovic (Ostbahn XI): War schon fast überall, England inklusive. Im Moment Regionalliga.

Abwehr
Christian Balga hat aufgehört und widmet sich seiner Musiker-Karriere.
Ronald Gercaliu (Ingolstadt): Hatte Pech: Als Bundesliga-Stammkraft nach Deutschland, dort sofort verletzt.
Marco Salvatore (Vienna): Folgte seinem Förderer Frenkie Schinkels überall hin, so auch auf die Hohe Warte.
Andreas Dober (Rapid): Seit Jahren Stammkraft und Hofmanns persönliche Putzfrau, aber nie unumstritten.
Daniel Pirker (Grödig): Aus der GAK-Schule gekommen, heute Stammkraft in der Ersten Liga.
Andreas Schicker (Wr. Neustadt): Hat sich als ordentlicher, aber unauffälliger Bundesligaspieler etabliert.
Franz Schiemer (Salzburg): Unverzichtbar für Salzburg und im ÖFB-Team, auf welcher Position auch immer.

Mittelfeld
Christian Fuchs (Mainz): International beachtet, einer der besten Linksverteidiger der deutschen Bundesliga.
Daniel Horvat-Markovic (Unterlamm): Kam kaum über Landesliga hinaus, heute in der fünften Spielklasse.
Helmut König (A. Klagenfurt): Lange in der Ersten Liga, heute Leistungsträger in der kärntner Regionalliga-Profitruppe
Christoph Saurer (Rapid): Schon lange in der Bundesliga etabliert, kommt bei Rapid aber nicht so richtig zur Geltung.
Martin Frantsich (Leobendorf): War lange beim FAC in der Regionalliga, heute noch in der fünften Liga unterwegs.

Angriff
Sascha Pichler (Waidhofen): Spielte sich beim LASK mit demonstrativem Desinteresse ins Abseits, seither Regionalliga.
Patrick Mayer (Grödig): Viel verletzt und kommt seit dem Aufstieg in Grödig kaum noch zum Einsatz.
Marko Stankovic (Austria): Aus Italien vor allem mental gestärkt zurückgekehrt und jetzt Austria-Stammkraft
Sandro Samwald (Wattens): Erst zum Außenverteidiger umfunktioniert und jetzt Regionalliga.

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Ein paar wenige haben es tatsächlich geschafft, mit Fuchs und Schiemer sind siebeneinhalb Jahre nach den Turnieren zumindest zwei dabei, die in der Nationalmannschaft ihren Fixplatz haben. Kienast könnte dorthin mittelfristig zurück kehren, wenn man sich seine aktuelle Form betrachtet. Nur: Die Drop-Out-Rate derer, die sich nie wirklich in der Bundesliga durchsetzen konnten, ist schon enorm.

Mit Christian Balga hat der erste nun die Konsequenzen gezogen. Gut möglich, dass es ihm alsbald einige gleichtun.

(phe)

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Die U19-EM hat ihr Traumfinale https://ballverliebt.eu/2010/07/27/die-u19-em-hat-ihr-traumfinale/ https://ballverliebt.eu/2010/07/27/die-u19-em-hat-ihr-traumfinale/#respond Tue, 27 Jul 2010 19:03:42 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=2512 Die U19-EM hat ihr Traumfinale weiterlesen ]]> Die U19-EM hat das erwartete Endspiel: Im Semfinale besiegte Spanien die Engländer eigentlich zu knapp „nur“ mit 3:1, Gastgeber Frankreich hatte mit den Kroaten wesentlich mehr Probleme und kommt zu einem späten 2:1-Sieg. Beim Finale am Freitag ist Spanien nun der Favorit.

Die Spanier waren den jungen Engländern im Grunde in allen Belangen überlegen. Das spanische Mittelfeld konnte nach Belieben Schalten und Walten, so kam die Defensive immer wieder massiv in Bedrängnis – alleine, die Spanier spielten ihre Überlegenheit zu selten aus. Aber wenn, dann hatte das große Klasse: Das 1:0 fiel mit Ansage, auch das 2:0 war eine logische Folge der deutlichen spielerischen Überlegenheit. Wie schon gegen Portugal aber fuhren die Favoriten nun zu früh die Konsequenz im Spiel herunter, es ging einfach alles zu leicht. Nach dem Anschlusstor (das aus heiterem Himmel fiel) kamen die Engländer kurzzeitig besser ins Spiel, weil die Defensive entlastet wurde.

Denn die meisten Engländer erstarrten in Ehrfurcht. Thomas Cruise etwa ließ erst als Sechser massive Löcher im Zentrum offen, die auch die überforderten James und Mellis nicht zumachen konnten, später als Linksverteidiger hielt er zumeist einen meterweiten Sicherheitsabstand zum spanischen Kapitän Keko. Das 3:1, die endgültige Entscheidung, war wieder ein Tor der Marke „Gegner verarschen“ – bei dem Freistoßtrick waren alle Engländer zu langsam, Canales verwertete (siehe Video). Das 3:1, welches bis zum Schlusspfiff bestand hatte, drückt das Ausmaß des Klassenunterschieds nicht aus.

Spanien – England 3:1 (2:1)
Saint-Lô, SR Strömbergsson (Swe). Tore: 1:0 Pacheco (12.), 2:0 Keko (34.), 2:1 Bostock (37.), 3:1 Canales (57.). Spanien: Álex Sánchez; Montoya, Bartra, Pulido, Planas; Romeu; Keko, Canales (69. Koke), Thiago Alcántara, Pacheco (75. Muniaín); Rodri (58. Rochina). England: Rudd; Clyne, Thompson, Caulker, Baker (18. Bostock); Cruise; Nouble, James, Mellis (59. Noble), Donaldson (71. Phillips); Delfouneso. Gelb: Álex Sánchez, Planas; Caulker, Bostock.

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Die Kroaten gingen früh in Führung, Andrijašević hatte kurz darauf das 2:0 auf dem Kopf und Spiel gegen eine wackelige französische Auswahl im Griff, anstatt wirklich nachzusetzen ruhten sie sich aber auf der Führung aus und fingen sich noch vor der Pause den Ausgleich ein. Die Franzosen fanden gegen Ende der ersten Halbezit halbwegs zurück zu ihrem Spiel und erhöhten den Druck merklich, beim Ausgleichstor fehlte den Kroaten ganz deutlich die Übersicht des etatmäßigen Kapitäns Renato Kelić, der nach seinem Ausschluss im letzten Gruppenspiel fehlte. Gaël Kakuta nützte den unverhofften Freiraum zum zu diesem Zeitpunkt schon verdienten Ausgleich.

In der zweiten Hälfte waren die Franzosen das bessere Team, gegen die kompakt stehenden und robust spielenden Kroaten (Rechtsverteidiger Šime Vrsaljko etwa wandelte am Rande des Ausschlusses) kamen sie aber nie wirklich zur Entfaltung. Verglichen mit den Spaniern im ersten Semifinale fehlte es den Franzosen an der Leichtigkeit, an der Spielfreude und auch am Flügelspiel. So war es mit Francis Coquelin ein Sechser, dem es einige Minuten vor Schluss zu bunt wurde und nach seinem beherzten Vorstoß den eingewechselten Bakambu einsetzte. Dieser verwertete mit einem Schuss ins lange Eck zum 2:1 – und somit zum Sieg für die Franzosen.

Frankreich – Kroatien 2:1 (1:1)
Caen, SR Besborodov (Rus). Tore: 0:1 Ademi (3.), 1:1 Kakuta (37.), 2:1 Bakambu (83.). Frankreich: Diallo; Nego, Faure, Mavinga, Kolodziejdzak; Coquelin, Fofana; Griezmann, Kakuta, Sunu (68. Lacazette); Tafer (75. Bakambu). Kroatien: Delač; Vrsaljko, Jonjić, Glumac, Rugašević; Ademi; Andrijašević (74. Punčec), Ozobić, Z. Pamić, Tičinović (59. Kramarić); Vukušić. Gelb: Vrsaljko, Rugašević, Punčec.

(phe)

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Wie man einen Elfer schießt (wenn man etwas irre ist) https://ballverliebt.eu/2010/07/25/wie-man-einen-elfer-schiest-wenn-man-etwas-irre-ist/ https://ballverliebt.eu/2010/07/25/wie-man-einen-elfer-schiest-wenn-man-etwas-irre-ist/#comments Sat, 24 Jul 2010 22:44:46 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=2507 Selten sieht man beim Fußbal noch was total neues. Ezeqiuel Calvente hat uns etwas gezeigt: Mit einem Elfmeter der anderen Art beim zweiten Gruppenspiel der Spanier bei der U19 Europameisterschaft 2010…

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„Team Alaba“ goes Normandie https://ballverliebt.eu/2010/07/06/team-alaba-goes-normandie/ https://ballverliebt.eu/2010/07/06/team-alaba-goes-normandie/#respond Tue, 06 Jul 2010 13:26:55 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=2434 „Team Alaba“ goes Normandie weiterlesen ]]> Nach der WM ist vor der EM! Nämlich der U19-EM, die ab 18. Juli – also in knapp zwei Wochen – in der Normandie in Szene geht. Auch das österreichische Team ist dabei, dank des großartigen David Alaba. Das Ziel der Legionärstruppe kann nur heißen: Qualifikation für die U20-WM!

Es war zweifellos in erster Linie David Alaba zu verdanken, dass sich die ÖFB-Junioren das Ticket für das Turnier der besten acht Jahrgänge Europas lösen konnten. Jenem David Alaba, der schon mit seinen 18 Jahren Bundesliga- und Champions-League-Erfahrung mit dem FC Bayern machen durfte, und nicht zuletzt auch im Nationalteam gezeigt hat, dass er der talentierteste Österreicher am Platz war. Jenem David Alaba, den U19-Teamchef Andi Heraf gar nicht erst versucht hatte, einzuberufen, weil er einen Korb des FC Bayern (lächerlich) und von Didi Constantini (schon eher) fürchtete. Dass nichts schlimmeres als ein harmloses „Sorry, geht nicht“ gedroht hätte – anderes Thema.

Nur Aleks Dragovic, jetzt schon einer der besten Innenverteidiger der österreichischen Bundesliga – wenn nicht sogar schon der Beste – fehlt im Aufgebot, das Andi Heraf für das am 18. Juni beginnende Turnier nominiert hat. Der Bursche bekam von der Austria nicht frei. Die Violetten begründen dies mit dem Saisonstart, der auch heuer wieder lächerlich früh daherkommt. Dass es bei Sturm vor einigen Jahren wegen der Abstellungen für die damalige U19-EM genauso möglich war, das erste Saisonspiel auf September zu verlegen, wie Rapid letztes Jahr wegen eines belanglosen Freundschaftsspiels (!) – anderes Thema.

Zumal ja noch lange nicht fix ist, ob Dragovic überhaupt bei der Austria bleibt. Seinem Marktwert hätte es sicher nicht geschadet, die Spiele in Frankreich mit zu machen (von der unbezahlbaren Turnier-Erfahrung mal ganz zu schweigen), und wenn die Austria ihn noch verscherbeln will, dürfte sie ihn im Europacup womöglich ohnehin nicht einsetzen. Aber da siegten einmal mehr die Egos von Vereinen über die Vernunft. Sei’s drum – auch so kann die Mannschaft was. Sie kann wahrscheinlich sogar wesentlich mehr, als Heraf aus ihr herausholt.

Der unumstrittene Boss am Platz ist natürlich David Alaba. Der Jungstar kann im Grunde jede Position spielen und ist mit seiner für sein Alter schon enormen Erfahrung und auch seiner enormen Klasse für diese Mannschaft unverzichtbar. Sein kongenialer Partner im Mittelfeld ist mit Christoph Knasmüllner ein weitere Stammspieler aus dem zweiten Team der Münchener Bayern, der in seinem zweiten Jahr beim Nobelklub schon Stammspieler und Leistungsträger in der zuletzt von Mehmet Scholl betreuten II. Mannschaft. Dazu kommt mit Christian Klem ein Rechtsfuß von Sturm Graz, der seit drei Jahren schon Stammspieler im Regionalliga-Team ist, aber sich in der Kampfmannschaft noch nicht wie erhofft durchsetzen konnte.

Dazu kommt Raphael Holzhauser. Der 1.93m-Hüne kommt aus der Rapid-Jugend und schoss die U19 des VfB zum Klassensieg und damit ins deutschlandweite Semifinale. Und mit Tobias Kainz vom SC Heerenveen steht noch ein Legionär zur Verfügung. Auch Robert Gucher, der im Winter als Stammspieler bei Serie-B-Team Frosinone zu Genoa wechselte und dort in der Primavera spielt und schon diverse Male auch im Kader der Kampfmannschaft war, steht zur Verfügung. Viel internationale Ausbildung also im Mittelfeld, garniert mit dem besten aus den heimischen Akademien, wie Georg Teigl und Marco Meilinger (Salzburg) und eben Klem (Sturm).

Das selbe Bild bietet sich im Angriff. Marco Djuricin von Hertha BSC erzielte für das (eher mittelmäßige) U19-Team der Haupstädter 13 Tore in 17 Einsätzen; und Andreas Weimann darf sich ebenfalls Stammspieler nennen – in der II. Mannschaft von Aston Villa. Er ballerte sein Team ins Reserves-Meistersachftsfinale gegen Manchester United, wo er erst im Elfemeterschießen unterlegen war – Weimann war einer jener beiden Villains, der seinen Penalty verwandelte. Als Alternative steht dann auch noch Andi Tiffner bereit. Der gebürtige Kärntner wurde in der Red-Bull-Akademie ausgebildet, stürmte zuletz für Blau-Weiß Linz in der Regionalliga Mitte und wird in der neuen Saison ins Austria-Dress schlüpfen.

Nur in der Abwehr dominieren die heimischen Kräfte, von Kapitan Michael Schimpelsberger einmal abgesehen. Der Holland-Legionär – der nicht nur im U19-Team die Binde trägt, sondern auch in der II. Mannschaft von Meister Twente Enschede – ist allerdings der einzige gelernte Innenverteidiger im Kader von Andi Heraf. Das mag durchaus als Schwachstelle gelten, und das hat sich schon in der Qualifikation gezeigt. In den drei entscheidenden Spielen gegen die Schweiz, Dänemark und Serbien gab es sechs Gegentore! Mit zwei Einschlägen pro Spiel wird bei der EM in der Normandie natürlich nichts zu holen sein.

Schimpelsbergers Partner in der Innenverteidigung dürfte in Abwesenheit von Dragovic ein anderer Austrianer werden, nämlich Emir Dilaver. Vor allem bei Flanken und hohen Bällen könnten die beiden aber durchaus Probleme bekommen – der eine misst 1.81m, der andere 1.83m. Hier wird viel darauf ankommen, in wieweit der gelernte Rechtsverteidiger Patrick Farkas von Mattersburg aushelfen kann. Womöglich stellt ihn Heraf aber auch gleich in die Zentrale, was auf der rechten Seite Platz für Mahmud Imamoglu (Vienna) machen würde – oder für Christian Klem, der auch ein brauchbarer Rechtsverteidiger wäre.

Als Linksverteidiger wird kein Weg an Lukas Rath vorbeiführen. Der 18-Jährige ist in Mattersburg der Nachfolger von Christian Fuchs, auch Rath darf trotz seines jungen Alters schon auf einen Saison als Bundesliga-Stammspieler zurückblicken. Im Tor wird der Austrianer Philipp Petermann stehen, der bei den Jung-Veilchen in der abgelaufenen Saison den zu den Profis aufgerückten Heinz Lindner recht ordentlich vertreten hat. Christian Petrovcic, der Ersatztorhüter von Regionalligist GAK, ist die klare Nummer zwei.

Bei dem Turnier in der Normandie treten wie erwähnt die acht besten U19-Teams des Jahres gegeneinander an, in zwei Vierergruppen, aus denen die jeweils ersten beiden ins Semifinale aufsteigen. Das wäre das Traumziel des ÖFB-Teams – aber der dritte Gruppenplatz würde schon reichen, um sich für die U20-WM im kommenden Sommer in Kolumbien zu qualifizieren. Vier Jahre nach den Erfolgen der Vor-Vorgänger in Kanada wäre das ein weiteren schönes Lebenszeichen und wieder viel Turniererfahrung für die jungen Burschen.

Und nur zur Verdeutlichung der Wichtigkeit und des Niveaus dieser Veranstaltung: 32 der Jungs, die 2007 neben Gludovatz‘ Team in Kanada waren, standen in den Aufgeboten zur WM der Großen in Südafrika, 17 davon als Stammspieler – vor allem Chilene (Isla, Medel, Sánchez, Vidal und Carmoa schlugen Österreich im P3-Spiel), Argentinier (Di María, Agüero und Romero), Mexikaner (Giovani, Vela, Juárez, Hernández) und auch zwei US-Amerikaner (Bradley, Altidore), die im Viertelfinale gegen Österreich verloren hatten. Und sechs Burschen aus Ghana, die vor nicht mal einem Jahr U20-Weltmeister wurden, waren auch in Südafrika dabei.

Den notwendigen dritten Gruppenplatz zu erreichen, wird aber wahrlich keine allzu leichte Aufgabe. Die Gruppengegner heißen (in dieser Reihenfolge) England, Frankreich und Holland. Wenn es gelingt, einen dieser drei hinter sich zu lassen, darf man ein großes Ziel als erreicht betrachten. Leider werden wir, so wie es aussieht, nur das Spiel gegen England zu sehen bekommen (Eurosport, ORF-Sport-Plus). Mehr wird’s leider wohl erst zu sehen geben, sollten unsere Burschen das Semifinale erreichen.

Aber eigentlich kann man ja eben schon mit einem dritten Gruppenplatz zufrieden sein. Ach ja: Traditionell starke Nachwuchs-Nationen wie Deutschland, Tschechien, Belgien und Ungarn sind gar nicht dabei. Aber das ist ein anderes Thema.

(phe)

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Kurzhinweis: UEFA U19-EM 2008 https://ballverliebt.eu/2008/07/20/kurzhinweis-uefa-u19-em/ https://ballverliebt.eu/2008/07/20/kurzhinweis-uefa-u19-em/#respond Sun, 20 Jul 2008 16:09:38 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=285 Österreich ist zwar diesmal nicht dabei, aber vielleicht interessiert die U19-Europameisterschaft in Tschechien ja trotzdem so manchen Fan. Immerhin sind die Nachwuchs-Talente von Deutschland, England, Italien und Spanien eben schon dabei (zumindest noch: Spanien ist bereits fix draussen, England und Italien kämpfen heute gegen den Abstieg). Eurosport überträgt auch dies live.

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5 Jahre Bronzene Generation https://ballverliebt.eu/2008/02/27/5-jahre-bronzene-generation/ https://ballverliebt.eu/2008/02/27/5-jahre-bronzene-generation/#comments Wed, 27 Feb 2008 19:06:38 +0000 http://ballverliebt.wordpress.com/?p=136 5 Jahre Bronzene Generation weiterlesen ]]> Wer erinnert sich noch? 2003, also vor mittlerweile bald fünf Jahren, holte die österreichische U19 beim Europameisterschafts-Turnier in Polen den 3. Platz, ebenso wie im selben Jahr die österreichische U17 beim Turnier in Liechtenstein. Die Dritten aus Polen sind mittlerweile demnach 24 Jahre alt – alt genug um sagen zu können, ob es zu einer halbwegs brauchbaren Karriere kommt. Und die Dritten aus Liechtenstein sind heute 22, demnach lässt sich auch schon bei ihnen abschätzen, wohin die Reise geht. Wer waren denn nun die insgesamt 36 Kicker, die damals Bronze holten – und wo sind sie jetzt?

Ich beginne mit der U19, die in Polen Dritter wurde. In der Quali-Gruppe Sieger gegen Serbien-Monenegro, Mazedonien und Zypern. In der EM-Gruppe 2:1 gegen England, 4:1 gegen Tschechien und 1:1 gegen Frankreich, im Semfinale hauchdünn an den Portugiesen gescheitert (3:6 nach Verlängerung).

Tor – Verein heute – Status heute:
Robert Almer (Mattersburg): Sitzt beim Bundesligisten auf der Bank.
Thomas Vollnhofer (St. Pölten): Damals wie heute Regionalliga.

Abwehr
Markus Berger (Coimbra, Por): Kommt, auch wegen diverser Verletzungen, kaum zum Zug.
Mario Bolter (Altach): Fiel bei Ex-Trainer Bender in Ungnade, ist aber nach dessen Abgang noch bei Altach.
Martin Lassnig (Spittal): Kam nie ernsthaft über Regionalliga hinaus.
Thomas Lechner (Kapfenberg): Der Ex-GAK’ler kam in Ried zu 4 Einsatzminuten. Versucht es in der RedZac.
Salmin Cehajic (Sportklub): Hat weiterhin alle Jahre einen neuen Verein. Derzeit Regionalliga Ost.
Mario Fürthaler (Schwadorf): Ging mit der Admira bin in die RLO. Wechselte im Winter zu Schwadorf.

Mittelfeld
Jürgen Rauchbauer (Baumgarten). Der Ex-Austrianer in im Abstiegskampf der Regionalliga gelandet.
René Schicker (Leoben): Versuchte sich in St. Gallen und ist heute Stammspieler in der RedZac.
Thomas Prager (Heerenven): Hat derzeit Probleme in Holland, ist aber im erweiterten Team-Kader.
Pascak Velek (Schwechat): Einst vielversprechend, heute beim RLO-Vorletzten untergetaucht.
Jürgen Säumel (Sturm): Sturm-Kapitän, praktisch Fixstarter bei der EURO: Säumel hat’s geschafft.
Sandro Lindschinger (Sturm): Zu alt für die Amateure, nicht gut genug für die Profis – hängt zwischen den Stühlen.

Angriff
Roman Kienast (HamKam): Der stocksteife Blondschopf ist Teamspieler – warum, weiß man nicht so genau.
Ernst Öbster (Salzburg II): Stammkraft in der RedZac-Mannschaft der Roten Bullen. Mehr wird’s nimmer.
Klaus Salmutter (Sturm): Für Winterkönig Sturm unverzichtbar im offensiven Mittelfeld.
Lukas Mössner (A. Kärnten): Netzte nach Belieben in der RedZac, für die Bundesliga fehlt ihm die Einstellung.

Und die U17, die in Liechtenstein Dritter wurde. Vorqualifiziert gegen Rumänien, Mazedonien und die Färöer. In der Qualigruppe Sieger gegen Sebien-Montenegro, Nordirland und Finnland. In der EM-Gruppe 1:0 gegen Ungarn, 0:1 gegen Portugal und 2:0 gegen Dänemark. Klare Semifinal-Niederlage (2:5) gegen Spanien, im Spiel um Platz 3 dann gegen England mit 1:0 gewonnen.

Tor – Verein heute – Status heute:
Robert Olejnik (Falkirk, Sco): Hat sich beim Mittelständler in Schottland nun doch durchgesetzt.
Albin Kajtezovic (Parndorf, RZEL): Machte sich einen Namen als durchschnittlicher RedZec-Schlussmann.

Abwehr
Ronald Gercaliu (Austria): Stammspieler, im erweiterten Team-Kader.
Marco Salvatore (Vöcklabruck): War bei den Austria Amateuren, ging im Sommer 07 in die Regionalliga.
Andreas Dober (Rapid): Gehört bei Rapid zum Stammpersonal.
Daniel Pirker (Hartberg): Das GAK-Talent ist in der Regionalliga. Weit rauf geht’s nimmer.
Andreas Schicker (Schwadorf). Bekam bei der Austria kaum Chancen. Kaum mehr als ein RedZac-Spieler.
Franz Schiemer (Austria): Der ‚Austrianer des Jahres‘ ist, sofern fit, im EURO-Kader – verdient.

Mittelfeld
Christian Fuchs (Mattersburg): Der Dorfkaiser ist talentiert, hat aber Chance aufs Ausland leichtferitg sausen lassen.
Daniel Horvat-Markovic (Kalsdorf): Setzte sich nicht mal in der Regionalliga durch. Heute Sterische LL.
Helmut König (FC Kärnten): Der Sohn der Klagenfurt-Legende steht in der RedZac vor dem Abstieg.
Christoph Saurer (LASK): Bekam erst Dollinger, jetzt einen Argentinier vorgesetzt. Hat aber Bundesliga-Potential.
Martin Frantsich (FAC Wien): Könnte mit dem FAC nächstes Jahr RedZac spielen. Immerhin.
Christian Balga (St. Pölten): Von Zwettl zu St. Pölten  – wird den Durchbruch nimmer schaffen.

Angriff
Sascha Pichler (LASK): Versuchte es einst in der Serie C2 bei der Fiorentina, hat nun Mayrleb und Vastic vor sich.
Patrick Mayer (Altach): Ist in der Bundesliga etwas überfordert. Guter RedZac-Stürmer, mehr nicht.
Marko Stankovic (Sturm): Hat sich das bei Sturm sicher leichter vorgestellt. Kommt er da durch, wird was draus.
Sandro Samwald (Innsbruck): Spielte sich in die Wacker-Mannschaft, kommt aber nicht so recht zur Geltung.

FAZIT: Mit Säumel, Schiemer, Prager, Gercaliu, Fuchs und Kienast sind immerhin sechs Spieler heiße Kandidaten auf eine Nominierung für die Heim-EM. Zwei bis drei von ihnen haben zudem das Zeug für, sgaen wie, die deutsche Bundesliga. Keine Top-Ausbeute, aber doch ganz anständig. Von den 36 ist heute nur ein einziger unter der Regionalliga, 22 haben es auf Bundesliga-Eisätze in Österreich gebracht, dazu Olejnik in Schottland und Prager in Holland.

Aber dennoch: Der Spieler, der Österreich wirklich nach vorne bringen kann, ist bei Licht betrachtet nicht dabei. Abwarten, was wir in vier Jahren über unsere Helden aus Kanada sagen werden können.

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