U-21-EM – Ballverliebt https://ballverliebt.eu Fußball. Fußball. Fußball. Fri, 21 Jun 2019 04:43:22 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.7.2 Zu wenig Ideen bei 1:3 gegen clevere Dänen https://ballverliebt.eu/2019/06/20/zu-wenig-ideen-bei-13-gegen-clevere-daenen/ https://ballverliebt.eu/2019/06/20/zu-wenig-ideen-bei-13-gegen-clevere-daenen/#respond Thu, 20 Jun 2019 18:33:02 +0000 https://ballverliebt.eu/?p=16256 Zu wenig Ideen bei 1:3 gegen clevere Dänen weiterlesen ]]> Die Chance auf das EM-Halbfinale und damit auf Olympia sind für Österreichs U-21-Team nach dem 1:3 gegen Dänemark im zweiten Gruppenspiel dramatisch geschrumpft. Die Dänen agierten geschickt gegen den Ball, explosiv im offensiven Umschalten und profitierten auch davon, dass Österreich beim Stand von 1:1 einen Elfmeter verschoss.

Österreich – Dänemark 1:3 (0:1)

Die Teams

Werner Gregoritsch nahm gegenüber dem 2:0-Sieg über Serbien zwei personelle Änderungen vor: Für den verletzten Wolf rückte Kvasina in die Mannschaft, der ganz vorne postiert war; dafür ging Honsak auf den linken Flügel. Und in der Abwehrkette spielte Friedl statt Ullman auf der linken Seite.

Bei Dänemark stellte Trainer Niels Frederiksen gegenüber dem 1:3 gegen Deutschland auf vier Positionen um. Im Sturmzentrum spielte Wind statt Ingvartsen, dazu kamen Sörensen und Maehle (statt Koefod und Pedersen) in der Abwehr zum Zug sowie Stage statt Jensen im Mittelfeld-Zentrum.

Dänemark spielte mit zwei Legionären aus England (Billig und Iversen), einem von Ajax (Nissen-Kristensen), zwei aus Deutschland (Dortmunds Bruun-Larsen und Sörensen von Regensburg), einem aus Belgien (Maehle) und einem aus Italien (Rasmussen).

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Was auffiel

Dänemarks Formation. Niels Frederiksen stellte sein Team in einem ungewöhnlichen System auf – einem 5-2-3. Der Clou war dabei die Arbeit von Sechser Billing und Achter Stage in Verbindung mit den Wings-Backs bzw. den situativ zurück rückenden Außenstürmern. Sie stellten gegen den ÖFB-Aufbau ein 5-3-2 her und verhinderten, dass Österreich in den Raum zwischen den Linien kam. Dies machte den von Haus aus eher auf Reaktion eingestellten Österreichern das Leben zusätzlich schwer.

Gegen den dänischen Aufbau. Dänemark war aber nicht nur in der Defensive Punktsieger, sondern auch im Aufbau. Sie wollten sich gar nicht lange im Mittelfeld aufhalten, brachten den Ball stattdessen oft von der Dreierkette hinten über die Halbfelder zum Außenstürmer, der sich wiederum etwas zurückfallen ließ, um die Pässe kurz zu halten. Hier stellte Dänemark wiederum schnell Überzahl in Ballnähe her und mit schnellen, kurzen Pässen wurden Räume aufgemacht – auch, weil die Wing-Backs weit aufrückten und ein 3-2-5 herstellten. Zudem wurde nach Ballgewinnen blitzschnell umgeschaltet. Das 1:0 nach einer halben Stunde durch Linksverteidiger Maehle war verdient.

Pressing hüben und drüben. Wenn den Dänen im Angriffsdrittel ein Ballverlust unterlief, wurde sofort ein Gegenpressing aufgezogen. So verhinderte Dänemark ein schnelles österreichisches Umschalten – mit dem Serbien große Probleme hatte. Auf der anderen Seite lief Österreich die dänische Eröffnung ebenso an, hier zeigten sich die Skandinavier aber mit großer Ruhe  und sehr resistent.

Umstellungen und Spielverlauf

Quasi mit Beginn der zweiten Halbzeit glich Österreich durch einen Lienhart-Kopfball nach einer Ecke aus. Xaver Schlager rückte nach dem Seitenwechsel deutlich weiter nach hinten ins Mittelfeld – so wurde aus dem 4-4-1-1 ein 4-1-4-1. Mit dem kompakteren Mittelfeld sollte wohl der dänische Druck besser absorbiert und leichte Überzahl im Halbfeld und auf den Außenbahnen hergestellt werden und effektiver auf den dänischen Aufbau gepresst werden.

Dänemark kontrollierte weiterhin den Ball, zwingende Chancen konnte sich die Dänen aber kaum herausspielen. Nur einmal wurde es sehr eng für ein hoch aufgerücktes Österreich, als Bruun-Larsen alleine auf Schlager zu lief und traf – aber der dänische Stürmer war knapp im Abseits. Fast im direkten Gegenzug wurde Horvath von Nelsson im Strafraum gelegt, aber der für Ljubic eingewechselte Baumgartner vergab den Elfmeter.

Nach dem 2:1 für Dänemark (77., die Dänen waren auf der rechten Angrifsseite hinter die ÖFB-Abwehrkette gekommen, Maehle verwertete die Flanke) zogen sich die Skandiavier zurück. Der für die linke Angriffsseite gekommene Andreas Olsen ging gegen den Ball ganz weit zurück, formte somit eine Sechser-Abwehr.

Dem ÖFB-Team gelang es nicht mehr, eine ernsthafte Torchance zu erspielen. Dafür machte Dänemark mit dem 3:1 in der 93. Minute endgültig den Deckel drauf und wahrt somit die Chance auf Halbfinale und Olympia.

Fazit: Es fehlten die Mittel im Aufbau

Gegenüber den individuell gut besetzten, aber taktisch eher einfältigen Serben waren die Dänen um eine Klasse stärker. Sie neutralisierten den österreichischen Aufbau sehr gut, kamen defensiv aus dem Spiel heraus so gut wie nie in Verlegenheit und behielten auch nach dem völlig aus dem Nichts erzielten Ausgleich die Ruhe. Auch wenn Österreich einen Elfmeter vergeben hat, war es doch ein absolut korrekter Sieg von Dänemark.

Dem ÖFB-Team fehlte es an der Idee, gegen die geschickte dänische Mannschaft in gute Abschlusspositionen zu kommen. Weil die Kanäle zu waren, konnte Horvath sein Tempo nie ausspielen, Schlagers Pressing verpuffte an den stets ruhigen Abwehrspielern, Kvasina sah kaum Bälle – und es fehlte die Kreativität im Zentrum.

Die reaktive Grundidee von Gregoritsch‘ Strategie hat gegen Serbien perfekt gepasst, die Dänen konnten diese aber gut für sich nützen. Im letzten Gruppenspiel gegen Deutschland (im Parallelspiel überlegener 6:1-Sieger gegen Serbien) wird es nun auf jeden Fall einen Sieg brauchen – ein 3:0 oder höher muss es sein – damit es noch für dass Halbfinale reicht.

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Italien stark, England solala – für Norwegen und Israel wird’s wohl nicht reichen https://ballverliebt.eu/2013/06/05/italien-stark-england-solala-fur-norwegen-und-israel-wirds-wohl-nicht-reichen/ https://ballverliebt.eu/2013/06/05/italien-stark-england-solala-fur-norwegen-und-israel-wirds-wohl-nicht-reichen/#comments Wed, 05 Jun 2013 21:11:39 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=8808 Italien stark, England solala – für Norwegen und Israel wird’s wohl nicht reichen weiterlesen ]]> Österreich ist zwar nicht dabei. Das heißt aber nicht, dass die U-21-EM in Israel nicht dennoch interessant wäre. Zwei Jahre nach dem 2:0-Finalsieg der Spanier gegen die Schweiz treffen sich die sieben qualifizierten Teams und Gastgeber Israel. Dass man hier zukünftige Top-Stars sieht, ist praktisch garantiert. Hier kurz beleuchtet: Der Eröffnungsspieltag mit England-Italien und Israel-Norwegen.

England – Italien 0:1 (0:0). Insigne 79.

England - Italien 0:1 (0:0)
England – Italien 0:1 (0:0)

Chef auf dem Platz war eindeutig Marco Verratti von PSG, Über den Sechser im italienischen 4-4-2 lief praktisch alles. Italien war defensiv sehr gut organisiert, auch die Mittelfeld-Außen Florenzi und Insigne arbeiteten gut nach hinten. Die Engländer hatten hingegen körperliche Vorteile.

Gegen den Ball zog sich Zehner Jonjo Shelvey auf eine Höhe mit den DM Henderson und Lowe (der mehr nach vorne machte als Henderson) zurück. Chancen gab es nicht allzu viele, weil beide Defensiv-Konzepte funktionierten und wenig zuließen. Zudem wurde Florenzi gut isoliert und Insigne versuchte zu viel auf eigene Faust.

Nach dem Seitenwechsel schoss England zwei nicht gegebene Tore, generell übernahm danach aber Italien immer mehr das Kommando in einer bis dahin ausgeglichenen Partie. Interessant zu beobachten: Immer wieder rückte einer die IV, zumeist Caldirola, aus der Kette nach vorne, um das Spiel weiter vorne zu eröffnen.

Stuart Pearce wechelte mit Shelvey und Sordell zwei Offensive aus und brachte mit Chalobah und McEachran zwei eher defensive Spieler – Halten war angesagt. Das Freistoß-Tor von Napolis Insigne brachte die Italiener danach dennoch in Front – was den Sieg bedeutete.

Israel – Norwegen 2:2 (1:1). Biton 16p, Turgeman 71; Pedersen 24, Singh 90.

Israel - Norwegen 2:2 (1:1)
Israel – Norwegen 2:2 (1:1)

Interessant bei Norwegen: Alle Auswahl-Teams spielen in einem 4-3-3 mit einem tief liegenden Sechser und zwei hoch agierenden Außenstürmern. Ob das das Nationalteam von Egil Olsen ist, die Frauen-Mannschaft von Even Pellerud, oder eben die U-21 von Tor Ole Skullerud. Damit dominierte man zunächst auch Gastgeber Israel.

Beim Team des künftigen Standard-Lüttich-Coaches Guy Luzon standen vor allem zu Beginn die beiden Ketten im 4-4-2 zu weit auseinander, was defensiv zu Problemen führte und nach vorne keinen gezielten Aufbau zuließ. Die Führung durch einen (harten) Elfer war eher zufällig, der norwegische Ausgleich logisch. Die Skandinavier schienen auf dem Weg zu einem lockeren und recht hohen Auftakt-Sieg, ehe Freiburg-Legionär Hedenstad wegen einer Notbremse vom Platz musste.

Die Norweger spielten in einem etwas schiefen 4-2-3 weiter, wodurch die Kontrolle im Mittelfeld flöten ging und Israel aufkam. Der Führungstreffer halb durch die zweite Hälfte war nicht unverdient und Israel hätte den Sack zumachen können. Doch der (wie Salzburgs Håvard Nielsen) in der Schlussphase eingewechselte Harmeet Singh von Feyenoord brachte nicht nur Schwung und auch wieder Ordnung ins norwegische Angriffsspiel, sondern traf in der Nachspielzeit dann auch zum Ausgleich.

Fazit: Italien stark, auch England sollte weiterkommen

Der Eindruck des ersten Spieltags der Gruppe A ist klar: Italien machte den stärksten Eindruck. Sehr organisiert in der Defensive, mit Marco Verratti einen in dieser Altersklasse herausragenden Taktgeber und Ballverteiler im Zentrum. Manko: Die Italiener sind aus dem Spiel heraus eher harmlos vor dem gegnerischen Tor.

Die Engländer haben zwar verloren, sollten aber dennoch als zweitbestes Team der Gruppe ins Halbfinale einziehen. Das Spiel der Gastgeber Israel gegen Norwegen war zwar durchaus unterhaltsam, aber Norwegen verlor nach dem Ausschluss völlig die Ordnung und Israel ist qualitativ einfach nicht gut genug. Mit Eyal Golasa, der vor vier Jahren schon mit Maccabi Haifa in der CL-Quali Salzburg eliminierte, gibt es zwar einen talentierten Offensiv-Spieler, aber gegen die robusten Engländer und die gewieften Italiener dürfte das Team zu bieder sein.

(phe)

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