stickler – Ballverliebt https://ballverliebt.eu Fußball. Fußball. Fußball. Wed, 13 Sep 2017 08:06:38 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.7.2 Ballverliebt Classics: Das große Schachern https://ballverliebt.eu/2017/09/13/classics-krankl-mauhart-stronach-stickler-schachern/ https://ballverliebt.eu/2017/09/13/classics-krankl-mauhart-stronach-stickler-schachern/#comments Wed, 13 Sep 2017 06:03:05 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=14093 Ballverliebt Classics: Das große Schachern weiterlesen ]]> Nichts bringt das Innenleben des ÖFB unverschleierter an die Oberfläche als die Suche nach einem Teamchef. Mal war es völlig dilettantisch (wie 1982, als man alles auf die Karte Happel setzte und ihn nicht bekam). Mal ein Nacht-und-Nebel-Alleingang des Präsidenten (wie 1990 nach Landskrona). Oder wie 2008 und 2011, als der ÖFB die Öffentlichkeit so lange spekulieren ließ, bis man einen Trainer präsentierte, mit dem niemand gerechnet hatte.

Aber nie war es so chaotisch wie im Winter 2001/02, als neben der Suche nach einem Teamchef auch um den Posten den ÖFB-Präsidenten geschachert wurde.

Hinweis: Um die vielen Namen aus den einzelnen Gruppen ein wenig zu trennen, sind sie hier mit Farb-Codes markiert. Schwarze Namen sind Trainer, rote Namen markieren Funktionäre aus dem ÖFB an sich, hellblaue Namen sind ÖFB-Landespräsidenten und die violett markierten Namen bezeichnen Personen aus dem Bundesliga-Vorstand.

Das Aus für Otto Baric

Der 14. November 2001: Österreich verliert das Rückspiel im WM-Playoff gegen die Türkei mit 0:5. Mit einer Verlegenheits-Truppe, ohne neun Spieler, die zuvor das entscheidende Gruppenspiel in Israel aus Sicherheitsbedenken boykottiert hatten –  Walter Kogler, Roland Kirchler, Robert Ibertsberger, Alfred Hörtnagl, Edi Glieder (alle Tirol), Christian Mayrleb, Martin Hiden (beide Austria), Günther Neukirchner (Sturm) und Didi Kühbauer (Wolfsburg).

Otto Baric selbst wollte weitermachen, stieß aber auf Widerstand – für die sportlich zum Teil kaum verzichtbaren Verweigerer hätte es unter Baric kein Zurück gegeben. Zudem machte man sich beim ÖFB Hoffnungen auf die Ausrichtung der EM 2008. Viele Landespräsidenten sahen die Zeit für einen kompletten Neustart gekommen.

Fünf Tage nach dem Debakel im Ali Sami Yen sah Baric ein, dass eine Verlängerung seines auslaufenden Vertrages im ÖFB nicht durchzubringen ist. Baric verabschiedete sich mit einem flammenden Plädoyer für seinen Co-Trainer Didi Constantini. Er wäre der Beste für den Job, richtete Baric via „Krone“ aus.

ÖFB-Präsident contra Stronach

Im ÖFB war man auch mit einer anderen Personalie beschäftigt: Austria-Boss und Bundesliga-Präsident Frank Stronach trachtete mit dem Versprechen nach einer Unmenge von Geld, einigen guten und vielen sehr wirren Ideen nach dem Präsidenten-Amt von Beppo Mauhart, das im April 2002 neu gewählt werden sollte.

Im Lichte (oder dem Schatten) dieses Chaos wurde auch gleichzeitig ein neuer Teamchef gesucht. Namen geisterten en masse durch die Medienlandschaft und Mauhart führte auch Verhandlungen, obwohl neben der Bundesliga (unter Stronach) auch einige Landespräsidenten offen sein Mandat in Frage stellten (wie Vorarlbergs Karlheinz Kopf im ORF bekannt gab). Diese Gruppen waren sich allerdings keineswegs einig, im Gegenteil: Vor allem zwischen OÖFV-Chef Leo Windtner, der Bundesliga und auch Baric flogen die medialen Giftpfeile.

Tirol-Meistertrainer Kurt Jara, dem schon nach drei Monaten beim HSV eine steife Brise ins Gesicht wehte, sagte vorsorglich gleich ab, genau wie Sturm-Coach Ivica Osim. Auch Frank Rijkaard wurde kolportiert, Werner Lorant traf sich sogar mit Mauhart, selbst Berti Vogts gehörte zu den Namen, die dementiert werden musste. Johan Cryuff wurde auch mal erwähnt, das war aber selbst weniger seriösen Zeitgenossen zu lächerlich.

Bundesliga setzt auf Krankl

Hans Krankl löste zwei Wochen nach dem Türkei-Spiel seinen Vertrag als Admira-Trainer (mit acht Punkten Rückstand auf den Vorletzten). Die Bundesliga unter der Führung von Präsident Stronach und Vorstand Reinhard Nachbagauer unterstützte Krankl offen und nützte das Machtvakuum im ÖFB, den Goleador schnell zum Favoriten auf den Posten zu machen – einstimmig wurde Krankl am 7. Dezember von den 20 Bundesliga-Klubs bei einer gemeinsamen Sitzung in Laxenburg zu ihrem präferierten Kandidaten bestimmt.

CC BY-SA/Steindy

Der von Baric in Stellung gebrachte Didi Constantini war frustriert („Was sollte mehr zählen, ob einer 200 Tore geschossen hat oder ob einer Fußballtrainer ist?“, klagte er in der SportWoche) und übernahm die Austria, während der ÖFB eine Task Force einsetzte, um den Teamchef zu bestimmen. In dieser saßen Mauhart, Nachbagauer und ÖFB-Generalsekretär Gigi Ludwig.

Machtkampf deluxe um das Präsidenten-Amt

Was die anstehende Wahl des ÖFB-Präsidenten anging, tobte ein Machtkampf deluxe. Im Grunde wollten alle Beppo Mauhart nach 18 Jahren als Alleinherrscher abgesetzt haben. Die Landespräsidenten focierten OÖ-Landesboss Leo Windtner, der sich aber beharrlich weigerte. Vor allem die Präsidenten aus dem Westen brachten in Folge Friedrich Stickler aufs Tapet, der wiederum von OÖC-Boss Leo Wallner protegiert worden war.

Die Bundesliga drängte auf Frank Stronach, der sich die Liebe der Klubs mit viel Geld erkauft hatte. Auch Gerhard Kapl, Schiedsrichter-Obmann und steirischer Landes-Chef, galt als Kandidat. Durch seine Connections mit dem steirischen ÖVP-Klubobmann Gerhard Hirschmann, der wiederum kräftig um den gebürtigen Steirer Stronach buhlte, wurden ihm Chancen auf Stimmen sowohl aus dem ÖFB- als auch aus dem Bundesliga-Lager zugerechnet, so hätte er als Kompromiss durchgehen können.

Kapl schlug sich im Zuge des Verhandlungsmarathons am 21. Jänner 2002 im Salzburger Hotel Rosenberger offen auf die Seite Stronachs, womit Mauharts nötige Zwei-Drittel-Mehrheit im Gremium dahin war. Allerdings: Auch Stronach – der selbst nicht anwesend war, stattdessen in Kanada am Telefon saß – kam nicht auf die zur Wahl notwendigen Stimmen.

So rang Mauhart Stronach in der Folge einen Deal ab, dass er selbst zurückzieht, wenn Stronach auch verzichtet. Friedrich Stickler hatte sich lange genug herausgehalten, um niemanden gegen sich aufzubringen und verließ den Showdown als Kompromisslösung als designierter ÖFB-Präsident. Seine Bestätigung im April war nur noch Formsache.

Krankl bekommt Konkurrenz

Die zeitgleich zum Präsidenten-Geschachter stattfindende Suche nach dem Teamchef wäre vermutlich recht schnell zu Gunsten Krankls entschieden gewesen, wenn sich nicht die Landespräsidenten quer gelegt hatten. Vor allem Oberösterreichs Landes- und ÖFB-Vizepräsident Leo Windtner trat vehement und öffentlich gegen Krankl ein, er wollte einen ausländischen Fachmann haben und plädierte für Roy Hodgson.

Das hatte Windtner schon im April 1999 gemacht, als sich aber Otto Baric die Prohaska-Nachfolge gesichert hatte. Auch, weil bei vielen in Österreich die von Hodgson stets eingesetzte Viererkette als avantgardistische Spinnerei angesehen wurde, die langfristig den Libero nie würde ersetzen können. Man erreichte im Winter 2001/02, dass Hodgson nach Wien kam und mit Mauhart und Nachbagauer verhandelte. Allerdings: Der Engländer, der kurz zuvor bei Udinese entnervt vom klubinternen Chaos zurückgetreten war, hatte auch Angebote von Shachtar Donetsk und Derby County vorliegen.

Schon vor dem Salzburger Sitzungsmarathon am Montag, dem 21. Jänner 2002 war Krankl also der Favorit auf den Job und nachdem der ÖFB bei der Präsidentenwahl einen eigenen Kandidaten durchgebracht hat, gestanden die Landespräsidenten der Bundesliga – trotz massiver Vorbehalte – den Teamchef zu. Damit hatte Hans Krankl den Zuschlag

Gemischte Reaktionen

Die Landespräsidenten wollten Krankl bis zuletzt verhindern und brachten sogar Uli Stielike noch ins Spiel, als sich abzeichnete, dass Hodgson zu teuer wird um ihn bei der Bundesliga durchzubringen. Mit sichtbar steinerner Miene versicherten sie, genauso wie Mauhart und auch Stickler, dem neuen Teamchef die Rückendeckung. Der Tenor war klar: Wir haben die ganz große Katastrophe (also Stronach als ÖFB-Präsident) verhindert, dann können wir notgedrungen Krankl als das geringere Übel akzeptieren.

Andreas Herzog (der ja aktuell auch ein Thema ist), der gerade von Bremen heim nach Hütteldorf gewechselt war, freute sich: „Er kann eine Mannschaft heiß machen und wird uns Patriotismus einimpfen, und so etwas braucht man vor einem Länderspiel!“ Auch in der Bundesliga waren die Reaktionen überwiegend positiv. Baric hatte sich oft über die vielen schwachen Legionäre in der Liga beschwert; Krankl gelobte, dies nicht zu tun („Ein guter Junger wird sich immer gegen einen mittelmäßigen Ausländer durchsetzen“).

Medial verlief die Bruchlinie an den erwarteten Stellen. Der Boulevard freute sich über Krankls Patriotismus und dass jemand Teamchef war, der genug Liebe zur Heimat mitbringt, um die harte Zeit eines Neustarts mit glühendem Feuer durchzustehen. Andere Medienvertreter waren kritischer. „Krankl ist ein talentierter Wiener, er verfügt über einen geschmeidigen einschlägigen Schmäh und eine unstillbare Sehnsucht nach dem großen Gefühl“, konstatierte Johann Skocek im Standard, „Krankls Charisma überschreitet die provinziellen Grenzen des heimischen Fußballgeschäfts – das macht ihn gegen Erfolge und Misserfolge irgendwie immun.“

Allerdings auch nur für dreieinhalb Jahre.

Nicht verpassen: Unser Podcast zur höchstwahrscheinlich anstehenden Suche nach dem Nachfolger von ÖFB-Teamchef Marcel Koller.

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Großes Risiko – Wenig Hoffnungen https://ballverliebt.eu/2008/11/08/groses-risiko-wenig-hoffnungen/ https://ballverliebt.eu/2008/11/08/groses-risiko-wenig-hoffnungen/#respond Sat, 08 Nov 2008 12:52:42 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=1097 Großes Risiko – Wenig Hoffnungen weiterlesen ]]> Nach sechs Jahren Quälerei hat sie also ein Ende, die unrühmliche Amtszeit von Friedrich Stickler als höchster Mann im ÖFB. Sechs Jahre, in denen die Aktionen überwiegen, über die man nur den Kopf schütteln kann. Die patscherte Inthronisation von Hickersberger, das weitgehend ahnungslose Auftreten in Fußballfragen und seine Ankündigung, die wichtigen Innovationen (wie Fitness-Trainer usw.) nach der EURO wieder zu streichen, sollen hier nur einmal am Rande erwähnt werden.

Bitter nur: Die einzige wirklich richtige Entscheidung seiner Zeit als ÖFB-Boss, die Bestellung eines Fachmanns wie Karel Brückner, der auf die Medien scheißt und sein Ding durchzieht, droht nach fünf Spielen schon ein abruptes Ende beschieden. Wer Kurt Ehrenberger bei der Auslosung zum ÖFB-Cup-Achtelfinale vor einigen Wochen in ‚Sport am Sonntag‘ sah, der weiß, was für eine komplett degenerierte Pfeife sich nun zumindest vorübergehend auf den Sessel schwingt. Ein Funktionär der alten Schule, am Fußball in Wirklichkeit nicht interessiert, dessen Hauptaufgabe es immer war, möglichst viele seiner Freunde irgendwelche Posten zu verschaffen. Dabei gilt der 75-jährige im Kreis der sesselfurzenden Betonschädel im WFV noch als einer der Frischeren!

Und spätestens seit seinem unwürdigen Auftreten in der „Causa Direktaufstieg“ ist Eherenberger nicht nur für die Wiener Vereine ein rotes Tuch. Nach jahrelangen Lippenbekenntnissen, er wäre natürlich für eine 16er-Liga als 2. Leistungsstufe und den Direktaufstieg für die Regionalligameister, kam es zur vorentscheidenden Sitzung der Landespräsidenten und der Bundesliga. Ehrenberger stimmte für eine 10er-Liga ohne Direktaufstieg – ein Aufschrei der Empörung ging vor allem durch die Wiener Vereine, die ihren wankelmütigen Präsidenten auch prompt zur Rede stellten. Dem peinlichen Auftritt, bei dem Ehrenberger nicht einmal sagen konnte, worüber überhaupt genau abgestimmt worden war, folgte sein zähneknirschendes Versprechen, bei der endgültigen Abstimmung die Interessen der Vereine zu vertreten. Dass er dort den von ihm zu vertretenden Vereine ein weiteres Mal das Messer in den Rücken rammte und erst recht gegen den Direktaufstieg stimmte, ist ja eigentlich selbstverständlich.

Und dass die Entscheidung wegen eines Formalfehlers – die Vereine erhielten trotz oftmaliger Nachfrage NIE schriftliche Unterlagen dazu – noch nicht einmal rechtskräftig ist, spricht zudem für die beinahe überbordende Kompetenz im ÖFB.

Weswegen der Stickler-Rücktritt ein großes Risiko darstellt. Teamchef Brückner könnte gegangen werden, weil er den österreichischen Offiziellen, Vereinen und Medien nicht „Haberer“ genug ist – unter dem Vorwand der schlechten Ergebnisse in den letzten drei Spielen. Nach dieser Logik hätte Hickersberger schon nach drei Monaten gehen müssen – ich erinnere an ein 0:2 gegen Kanada, ein 1:4 gegen Kroatien und ein 1:2 gegen Ungarn, die Hickersbergers erste Spiele als Teamchef waren. Kein Offzieller stellte Hicker ernsthaft in Frage. Kein Wunder: Er hatte eine Austria- UND eine Rapid-Vergangenheit, verstand sich daher mit allen blendend.

Dass befreundeten „Haberern“ wie dem untragbaren Zsak (dem von ÖFB-Seite sogar noch gratuliert wurde) nicht passieren wird – im Gegenteil, er bekommt die nächste U20-Generation anvertraut, damit er auch diese verderben kann – ist klar. Dass die untragbaren Zustände in der Organisation des ÖFB mitsamt neun ebenso sinnlosen wie ahnungslosen und dazu noch viel zu mächtigen Landespräsidenten und einer Bundesliga, die von einem Vereinsfunktionär (!!!) geführt wird und für sämtliche Präsidiumsentscheidungen de facto eine Sperrminorität hat, geändert werden: Genauso dringend notwendig wie leider Gottes völlig ausgeschlossen.

Der ÖFB ist von einem straff und professionell geführten Verband ebenso weit entfernt wie Skiläufer von den Fidchi-Inseln vom Sieg im Gesamtweltcup. Dabei muss man gar nicht weit blicken, um so einen Verband zu finden. Es gibt sogar einen in Österreich: Den ÖSV. Auch wenn ich Peter Schröcksnadel für einen aufgeblasenen Selbstdarsteller halte: Er hat es geschafft, den Prototyp eines schlagkräfrigen Sportverbandes aufzubauen. Ein starker Mann, der großes Fachwissen und das politische und wirtschaftliche Ränkespiel vereint. Landesverbände spielen im ÖSV überhaupt keine Rolle. Es werden diejenigen zu Trainern gemacht, die das auch wirklich können – und nicht die, die die besten Rennläufer waren.

Natürlich ist es im international (zu recht) völlig irrelevanten Skisport leichter, an die Spitze zu kommen, wie im Fußball. Das wird Österreich nie wieder schaffen, dazu geht es uns auch einfach zu gut. Aber der ÖSV kann dem ÖFB als Vorbild dienen, wie man einen Sportverband erfolgsorientiert führt, statt auf die Haberer-Mentalität des ÖFB, wo sportlicher Erfolg zwar schön ist, aber nicht annähernd so wichtig wie das Unterbringen von Freunden auf sichere Posten. Wie sich die dort schlagen – komplett wurscht.

Der ÖSV als Vorbild ist die Chance, die sich dem Nachfolgen von Stickler (und hoffentlich Ehrenberger) bietet, sollte er den ÖFB wirklich auf sportliche Füße stellen wollen. Von den Kandidaten wäre wohl Gigi Ludwig noch der, dem das am ehesten zuzutrauen wäre. Jedweder Landespräsident von  Kapl (der ein Politiker reinsten Wassers ist) über Kaplan (böse Zungen behaupten, der Burgenländer hätte kein Problem damit, wenn alle Vereine seines Landes außer Mattersburg liquidiert würden) bis hin zu Lumper (ein manischer Kämpfer gegen den Direktaufstieg) wäre eine ebensolche Katastrophe wie die reflexartig von den Spezln der Medien ins Spiel gebrachten Herbert Prohaska (nicht optimal) und Hans Krankl (ganz ganz ganz ganz ganz schlimm).

Denn die Landespräsidenten würden einen Teufel tun uns sich selbst entmachten, Prohaska und Krankl würde erst recht wieder nur Freunde (aus der Cordoba-Generation, wie zu vermuten ist) um sich scharen, und nichts würde sich ändern.

Ja, Friedrich Stickler ist weg. Und ja, das is gut so und kommt eigentlich viel zu spät. Aber nein – vieles wird sich nicht ändern. Und es wird erst recht nicht alles besser.

Schade eigentlich. Denn selten war der Zeitpunkt so wichtig wie jetzt.

(phe)

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Sticke weg – und nun? https://ballverliebt.eu/2008/11/08/sticke-weg/ https://ballverliebt.eu/2008/11/08/sticke-weg/#comments Sat, 08 Nov 2008 03:57:23 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=1092 Sticke weg – und nun? weiterlesen ]]> Friedlich „Sticke“ Stickler, der viel und nicht ganz zu Unrecht gescholtene ÖFB-Präsident ist gestern „aus beruflichen Gründen“ zurückgetreten. Mittlerweile liegen erste Reaktionen von Herzog, Prohaska und Co. vor. Und: Keiner heuchelt. Kein „Schade, dass er geht“, kein „er hat gute Arbeit geleistet“ oder dergleichen. Das ist zumindest „untypisch“. Unisonso heißt es nur, man nehme seinen Rücktritt zur Kenntnis. „Berufliche Gründe“ lassen freilich auch einigen Interpretationsspielraum. Ich belasse es dabei, Stickler mit dem Engagieren von Karel Brückner die mit Abstand kompetenteste Handlung seiner Ära zu bescheinigen. Und kaum wird einmal etwas richtig gemacht, droht schon ein anderer unterschwellig, es wieder zu ruinieren.

Brückner-Co Kocian meinte lapidar, dass Stickler Brückler schon vor der Bekanntgabe informiert hatte. BuLi-Präsident Pucher „respektiert“ die Entscheidung. Rapid-Boss Edlinger meint, er „wird schon seine Gründe gehabt haben“ und im Grunde halten sich die meisten an einen ähnlichen Tenor.

Nur Kurt Ehrenberger (75, Obmann des Wiener Fußballverbandes) der bis zur Wahl eines Nachfolgers im Januar oder Februar, nun interimistisch nachrückt, äußert sich so:

„Ich werde kein Alibi-Präsident sein, sondern meine Sache ordentlich machen. Eine Garantie, dass Brückner bis zum Ende meiner Amtszeit Teamchef ist, kann ich nicht abgeben.“ (ORF Teletext, 08.11.2008)

Mir schwant, so manchereiner ist unfähig aus der (Sport-)Geschichte zu lernen…

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Mirko Slomka, bitte melden https://ballverliebt.eu/2008/08/10/mirko-slomka-bitte-melden/ https://ballverliebt.eu/2008/08/10/mirko-slomka-bitte-melden/#comments Sun, 10 Aug 2008 18:31:50 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=486 Mirko Slomka, bitte melden weiterlesen ]]>

„Rund vier Monate nach der Trennung von Mirko Slomka hat der Fußball-Bundesligist FC Schalke 04 den Vertrag mit seinem ehemaligen Trainer aufgelöst. Der Verein bestätigte am Dienstagnachmittag entsprechende Medienberichte. «Es gab eine einvernehmliche Trennung», sagte Vereinssprecher Gerd Voss.

Das schrieb transfermarkt.de am 5. August. Da wird vorher endlos herumgeeiert, als Slomka noch als ÖFB-Coach im Gespräch war (eine für ihn laut Selbstauskunft ja reizvolle Aufgabe) und dann wird er es wegen den bösen, bösen (?) Schalkern doch nicht. Jetzt, wo Karel Brückner Teamchef ist, klappt es mit der Abfindung, und Slomka steht ohne Aufgabe da.

Was ist da los? Hat der gute Mirko aufgrund des österreichischen Interesses zu hoch gepokert? Oder wollte er gar doch nicht „Ösi-Coach“ werden? Slomka, bitte melden, wir hätten gerne ein paar Antworten.

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Eu(ro)phorie https://ballverliebt.eu/2008/06/02/europhorie/ https://ballverliebt.eu/2008/06/02/europhorie/#respond Mon, 02 Jun 2008 18:18:34 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=183 Eu(ro)phorie weiterlesen ]]> Merkt ihr es? Es kribbelt. Jap, auch bei mir. Aber nicht die Krone-Fahndlwachler, sondern die Ergebnislisten unseres Tippspiels haben es mir angetan. Fußballtabellen turnen irgendwie an. Hingegen nervt dieses künstliche Herbeireden einer Euphorie – in seinem schlimmsten Dummschwätz-Auswüchen auch schon mal „EUROphorie“ genannt. (Nicht zu verwechseln mit der in Österreich häufig grassierenden Europhobie bitte.)

[ad#bv_test]Glaubt denn eigentlich irgendjemand, dass die Freude ausbleiben würde, wenn uns die Herren Stickler und der ORF nicht schon länger andauernd erklären würden, dass schon eine wahnsinnige Euphorie da wäre? (Und zwei dazu passende Frage: Glaubt jemand, dass die Wirtschaft nur profitiert, wenn man das ständig betont? Springen auch die Sponsoren ab, wenn man sie nicht ständig lobt und tätschelt?)

Spart euch das Gewäsch. Am ersten Spieltag wird die Post abgehen. (Nicht der Sponsor)

Und ich gewinne das Tippspiel.

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In Nomine Sticke https://ballverliebt.eu/2008/05/07/in-nomine-sticke/ https://ballverliebt.eu/2008/05/07/in-nomine-sticke/#respond Wed, 07 May 2008 19:01:13 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=148 In Nomine Sticke weiterlesen ]]> Wenn man schon den Künsten des Bundestrainers nicht vertrauen kann, muss man es eben an einer etwas höher gelegenen Stelle versuchen. Aus diesem Grunde schickte der ÖFB eine Delegation nach Rom. Dort gab heute der ehemalige Kardinal Joseph Ratzinger (auch Papst Benedikt oder von seinen Fans zärtlich Benedetto genannt, jedenfalls der, der immer so grimmig schaut) eine Generalaudienz, bei derer Gelegenheit er unzähligen Menschen Segen spendete und die Hand schüttelte, wovon ich aus hygienischen Gründen schon einmal abraten würden (im Zweifelsfalle bitte Dr. Gregory House oder einen anderen Spezialisten eures Vertrauens konsultieren). Mit von der Partei bei der rotweissroten Truppe nicht nur Verteidigungsprofi Sebastian Prödl, sondern Fritz „Sticke“ Stickler himself. Selbiger kann den Segen angesichts seiner bisher dezent durchwachsenen Amtszeit auch gut gebrauchen.

Aus Respekt vor dem Glauben anderer will ich aber nicht weiter über das aus meiner Sicht komplett sinnfreie Unterfangen resümieren. Ich mag aber doch darauf verweisen, dass auch unser aller Hojac (Ex-Bundesligavorstand und BZÖ-Chefmarionette Peter Westenthaler) vor gut einem Jahr ein Gleiches gewagt hat, der erhoffte Erfolg sich bisher aber nicht so recht einstellen wollte.

Vielleicht läuft es hier ja anders, und wir steigen mit himmlischen Beistand zur neuen, europäischen Fußballgroßmacht auf. Für mich riecht das ganze aber eher nach „die Hoffnung stirbt zuletzt“.

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