Spratzern – Ballverliebt https://ballverliebt.eu Fußball. Fußball. Fußball. Wed, 09 Oct 2013 23:32:58 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.7.2 Schon im Spiel aus eigenen Fehlern gelernt – 2:2 bei St. Pöltens WCL-Premiere https://ballverliebt.eu/2013/10/10/schon-im-spiel-aus-eigenen-fehlern-gelernt-22-bei-st-poltens-wcl-premiere/ https://ballverliebt.eu/2013/10/10/schon-im-spiel-aus-eigenen-fehlern-gelernt-22-bei-st-poltens-wcl-premiere/#comments Wed, 09 Oct 2013 23:15:40 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=9657 Schon im Spiel aus eigenen Fehlern gelernt – 2:2 bei St. Pöltens WCL-Premiere weiterlesen ]]> Geglückte Premiere: Österreichs Frauen-Vizemeister St. Pölten ging beim Europacup-Debüt gegen den letztjährigen Viertelfinalisten Sassari Torres aus Italien keineswegs unter, sondern hätte beinahe sogar gewonnen und kam zu einem 2:2. Was neben schludrigen Gästen auch daran lag, dass man aus einer äußerst zittrigen Anfangsphase schon während des Spiels die richtigen Schlüsse zog.

FSK St. Pölten/Spratzern - Sassari Torres Calcio 2:2 (0:0)
FSK St. Pölten/Spratzern – Sassari Torres Calcio 2:2 (0:0)

Noch als ASV Spratzern war man letzte Saison zum zweiten Mal in Serie Vizemeister geworden (punktgleich mit Neulengbach), im Sommer erfolgte der Umzug aus der Vorstadt auf den Voithplatz und die Umbenennung auf FSK St. Pölten-Spratzern, und nun gab’s das erste Europacup-Spiel für den Klub – gegen einen Klub, der auf internationaler Bühne routiniert ist. Sassari Torres ist amtierender italienischer Meister, war letztes Jahr im Viertelfinale und konnte auf fünf Spielerinnen aus dem italienischen EM-Kader zurückgreifen; wäre Sandy Iannella fit gewesen, wären’s sogar sechs gewesen.

Überforderung zu Beginn

Trainerin Entacher brachte das erwartete 4-4-1-1 an den Start, zu Beginn passte aber sehr wenig – die Nervosität war greifbar. Die beiden Viererketten standen extrem tief, während die Stürmerinnen Makas und Billa weit vorne agierten. Dazu wurde nach Ballgewinn seitens St. Pöltens immer zu schnell und zu überhastet versucht, die Spitzen zu bedienen; ein Nachrücken war durch die große Ungenauigkeit aber nicht möglich.

Hinzu kam noch, dass die linke Abwehrseite von St. Pölten größte Probleme hatte: Nina Klima hielt Gegenspielerin Domenichetti sehr oft nicht stand, auch weil Torres-Rechsverteidigerin Bartoli konsequent aufrückte und 2-gegen-1-Situationen herstellte – St.-Pölten-LM Tabotta musste nämlich immer auch ein Auge auf der hervorragend harmonierenden Panico und Conti haben.

Assymetrischer Gegner

Sassari kam aus einem 4-3-3, das sehr assymetrisch interpretiert wurde und mit Panico vorne ansatzweise eine falsche Neun zu bieten hatte. Wenn RV Bartoli nach vorne ging, was sehr häufig der Fall war, rückte LV Tucceri ein und bildete eine Dreierkette. Der am häufigsten angesetzte Spielzug im Aufbau durch die Mitte war ein Ball auf die nach hinten rückende Sturmspitze Panico, die auf den im Gegenzug nach vorne in den sich im Idealfall bietenden Raum sprintenden Achter Conti ablegte.

Die von Sandy Mändly besetetzte linke Halbposition war wesentlich zurückhaltender als ihr Pendant Conti, auch Linksaußen Fuselli war, weil auf sich alleine gestellt, deutlich weniger auffällig als Rechtsaußen Domenichetti. Die Italienerinnen verstanden es gut, das Zentrum zu kontrollieren und St. Pölten mit dem für die Gastgeber ungewohnt hohen Tempo zu beschäftigen. Dass Torres da nicht schon längst 2:0 in Führung lag, hatte auch mit Glück bzw. Pech (je nach Sichtweise) zu tun.

St. Pölten fängt sich und wird belohnt

Nach etwa einer halben Stunde hatte St. Pölten den Move mit Panico und Conti durchschaut und verwickelte Conti früher und konsequenter in Zweikämpfe, so nahm man dem Spiel der Gäste viel von seiner Vertikalität. Die Anspiele in die Spitze, vor allem auf Makas, waren nun nicht mehr ganz so ungenau und ein Nackrücken war besser möglich. Außerdem tauschten kurzfristig Tabotta und Klima die Plätze, war für etwas mehr Stabilität gegen Domenichetti sorgte.

Nun brauchten die Gäste ein wenig Glück und auch den Einsatz der hervorragenden Schweizer Team-Torfrau Gaëlle Thalmann, dass zwei gute Möglichkeiten von St. Pölten ungenutzt blieben. Der Trend setzte sich aber nach dem Seitenwechsel fort, was letztlich auch mit dem Führungstreffer durch U-19-Teamkapitänin Nicole Billa belohnt wurde. Sie verwertete eine Flanke von Makas am langen Pfosten stehend zum 1:0.

Überzahl bringt Gastgeber aus der Ruhe

Wenige Minuten später glich Linksaußen Fuselli, für einmal auf die rechte Seite gewechselt, von Panico bedient zum 1:1 aus. Was St. Pölten aber nicht schockte. Anders als zu Spielbeginn wurden die Italienerinnen nun hoch angepresst, womit diese überhaupt nicht umgehen konnten. Die erneute Führung für St. Pölten nach einer unglaublichen Vorarbeit von Lisa Makas, die im Strafraum alle Gegenspielerinnen austanzte und dann die freistehende Billa bediente, war die Folge.

Nicht, dass Torres völlig aus dem Spiel gewesen wäre. Die individuelle Klasse sorgte immer wieder für brenzlige Situationen vorm St. Pöltener Tor, wenn etwa Panico zwischen den Reihen agieren konnte und niemand sie stellte, wenn sich die AV etwas zu weit nach innen ziehen ließen, zweimal musste auch Aluminium retten. Und auch der Ausschluss von Bartoli nach etwa einer Stunde sorgte nicht dafür, dass Torres-Coach Manuela Tesse von ihren drei Stürmerinnen abrückte – fortan wurde halt mit einem 4-2-3 weitergespielt.

Gegner im Griff und doch 2:2 kassiert

Letzte halbe Stunde
Letzte halbe Stunde

Ohne die dritte Spielerin im Zentrum fehlte den Gästen aber nun nicht nur die Überzahl und damit die Kontrolle über das Zentrum, sondern auch jeder vertikaler Impuls aus diesem Bereich des Platzes. Allerdings vermochte es auch St. Pölten nicht, Kapital aus der Überzahl zu schlagen, weil nun mehr als bei 11 gegen 11 darauf geachtet wurde, nur ja nichts mehr zuzulassen, als auf ein mögliches drittes Tor zu gehen.

So plätscherte das Spiel einem 2:1-Heimsieg entgegen, bis Tesse in Minute 88 mit Sabina Marchese noch eine neue Spielern brachte, die kaum ein Minute am Feld für den 2:2-Endstand sorgte: Statt einen Freistoß aus 30 Metern in den Strafraum zu chippen, womit alle rechneten, spielte Panico ihn auf die Richtung Eckfahne kreuzende Mändly ab, der Knäuel im Sechzehner löste sich in ihre Richtung auf, Mändly flankte, Marchese stand frei. Und drin war der Ball.

Fazit: Schnell gelernt, gut verkauft

Natürlich ist Sassari Torres durch die höhere internationale Erfahrung und die Auswärtstore weiter der klare Favorit auf den Achtelfinal-Einzug, aber Österreichs Vizemeister hat sich wesentlich besser verkauft, als man das erwarten konnte; schließlich hat bis auf die Nationalteam-Stammkräfte Prohaska und Makas keine aus dem Team jemals gegen einen so starken Gegner gespielt.

Doch mal lernte schnell aus der Anfangsphase, in der man einen eher hilflosen Eindruck machte, und schaffte es danach gut, den Spielaufbau des Gegners zu stören und brachte viel mehr Ruhe in die eigenen Aktionen. Mit der schnellen Makas und der trotz ihrer Jugend vor dem Tor eiskalte Billa verfügt St. Pölten zudem über ein wirklich gutes Sturmduo.

Klar hatte St. Pölten auch Glück. Wären die Italienerinnen konsequenter mit ihren Chancen umgegangen, hätte man auch in ein Debakel laufen können. So steht am Ende aber ein 2:2, das fast sogar ein 2:1 hätte werden können. Und fix ist schon jetzt: Für die heimische Liga, in der man auch heuer Neulengbach vor sich herjagt – das direkte Duell im Herbst steigt am 19. Oktober in Neulengbach – sind die Erfahrungen aus den beiden Spielen gegen den italienischen Meister immens wertvoll.

(phe)

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Nicole Billa (l.) und ihre Kolleginnen holten ein mehr als achtbares 2:2
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Abo-Champ wehrt Herausforderinnen noch mal ab – aber Abstand wird kleiner https://ballverliebt.eu/2012/03/10/abo-champ-wehrt-herausforderinnen-noch-mal-ab-aber-abstand-wird-kleiner/ https://ballverliebt.eu/2012/03/10/abo-champ-wehrt-herausforderinnen-noch-mal-ab-aber-abstand-wird-kleiner/#respond Sat, 10 Mar 2012 00:45:40 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=6824 Abo-Champ wehrt Herausforderinnen noch mal ab – aber Abstand wird kleiner weiterlesen ]]> Seit 2003 holten die Frauen von Neulengbach jedes Jahr das Double – doch die Zeit der absoluten Konkurrenzlosigkeit neigt sich dem Ende zu. Mit Spratzern, dem Nachbarn aus St. Pölten, gibt es endlich wieder ein Team, das dem Klassenprimus Nahe kommt. In der Liga überwinterten die Teams punktgleich, aber im direkten Duell im Cup-Viertelfinale behielt der Favorit die Oberhand. Auffällig beim (viel zu hohen) 4:1-Erfolg: Libero und Manndeckung, zwei Wing-Backs, unterbesetzte Zentralen und ein Team, das Fehler eiskalt nützt.

SV Neulengbach – ASV Spratzern 4:1

National haben in dieser Saison weder der Abo-Meister noch der neue Herausforderer ein Spiel verloren – das direkte Duell endete 0:0, alle anderen Spiele wurden jeweils gewonnen. So durfte man dieses Duell im Viertelfinale des ÖFB-Cups, mit dem die Frühjahrs-Saison startet, durchaus als Standortbestimmung sehen, wie nahe Spratzern wirklich schon dran ist. Zumal mit Teamspielerin Nadine Prohaska im Winter ein Kracher für das Mittelfeld von Bayern München verpflichtet werden konnte.

Libero und Manndeckung

Der Respekt vor Spratzern muss bei Neulengbach enorm gewesen sein. Schließlich wurden die drei größten Offensiv-Waffen, also das Sturm-Duo Walzl/Legenstein, sowie Linksaußen Makas knallhart in Manndeckung genommen. Bell kümmerte sich um Makas auf dem Flügel, Biróová um die nicht nur wegen ihrer Dreadlocks auffälligen Walzl und Celouch spielte den Kettenhund für Tanja Legenstein. Monica verblieb als Libero, sie lenkte die Abwehr und half aus, wo es nötig war.

So war das, was nominell ein 4-4-2 war, ein ziemlich schräges Gebilde, in dem sich die Abwehr zuweilen auf den Füßen stand, Mona Kohn die komplette linke Seite beackern musste (dazu später mehr) und in dem es auch ein nicht optimal besetztes Mittelfeld-Zentrum gab. Weil der brasilianische Winter-Neuzugang Darlene in die Mannschaft kam, musste für Maria Gstöttner, die bisher neben Nina Burger gestürmt hatte, ein neuer Platz gefunden werden. Der im zentralen Mittelfeld wurde es in diesem Spiel, der Weisheit letzter Schluss ist das aber nicht.

Mittelding aus 4-4-2 und 3-4-3

Inhaltlich war es also der Favorit, der auf den Herausforderer reagierte. Auch bei Spratzern hing die Formation ziemlich schräg auf dem Platz, hier griff aber viel eher ein Mannschaftsteil in den anderen. Die linke Seite, besetzt durch Nina Klima (auch zu ihr etwas später mehr) und Nationalteam-Joker Lisa Makas, stand wesentlich höher als die Kolleginnen auf der anderen Flanke. Dort spielte RV Jasmin Fischelmaier sehr defensiv und Kapitänin Zubkova kam eher von tieferen Positionen.

So präsentierten sich die Gäste gegen den Ball in einem 4-4-2, das bei Ballbesitz aber sehr flott zu einem 3-4-3 wurde. Zudem hatte man im Zentrum (das allerdings bei beiden Teams eher unterrepräsentiert wirkte) durch die Übersicht und das Auge von Nadine Prohaska, die wie schon zuletzt beim ÖFB-Team-Test in Spanien auf der Sechs spielte, leichte Vorteile. Spratzern war die klar spielbestimmende Mannschaft, Neulengbach kam nur aus Standards (wie einem Celouch-Freistoß an die Latte, 17.) oder individuellen Fehlern von Spratzern zu Chancen.

Von den Umständen zu Wing-Backs gemacht

Die generell hohe Positionierung auf ihrer Seite (Klima) bzw. die durch ihre Manndecker-Aufgabe sehr zentrale Rolle von Celouch (Kohn) hatte zur Folge, dass es auf bei beiden Teams einen linken Wing-Back gab, die ihre jeweiligen durchaus heiklen Aufgaben beide recht ordentlich lösten.

Das Aufrücken von Klima erlaubte es auf Seiten von Spratzern Linksaußen Makas, sich zumeist auf einer Höhe mit dem Sturmduo Walzl/Legenstein zu bewegen. Das hatte zur Folge, dass Makas‘ Gegenspielerin Romina Bell extrem viel defensiv gebunden war und Giovana, Neulengbachs Waffe auf der linken Außenbahn, offensiv auf sich alleine gestellt war. Was wegen der fehlenden Rückwärtsbewegung von Makas kein Problem hätte sein sollen – aber Klima zeigte gutes Positionsspiel (indem sie Giovana nicht zu tief empfing, sich aber auch nicht billig von ihr hinterlaufen ließ) und ein ebenso gutes Zweikampfverhalten. Giovana hatte gegen die 22-Jährige recht wenig zu melden.

Nicht weniger beeindruckend war aber auch die Vorstellung der erst 16-jährigen Mona Kohn bei Neulengbach. Im Gegensatz zu ihrem Pendant beim Gegner hatte die U17-Teamkapitänin nämlich nicht nur zumeist keine Absicherung hinter sich (weil Celouch fast nur im Zentrum war), sondern auch keine Offensivkraft vor sich. Dafür gleich zwei Gegenspielerinnen – zumindest nominell, Fischelmaier machte da ja wie erwähnt nicht so arg viel. Dennoch schaffte es Kohn, dass Zubková, obwohl Spratzern das Mis-Match auf diesem Flügel natürlich erkannte und das anzubohren versuchte, nicht viel zuzulassen.

Aber Spratzern bekam keinen Zugriff auf den Strafraum: Zubková kam zu selten gegen Kohn durch, und die konsequente Manndeckung gegen die anderen drei Offensiv-Kräfte von Spratzern plus Monica als umsichtiger Libero erfüllten ihren Zweck vollauf.

Durch Goalie-Fehler wendet sich das Blatt

In der ersten Hälfte war Spratzern damit das aktivere Team, wenn auch die großen Chancen fehlten. Man hielt ohne viele Schreckmomente (wie erwähnt, Neulengbach hatte nur zwei Torchancen, keine davon selbst herausgespielt) das 0:0. Bis zur 38. Minute: Da stellte sich Spratzern-Goalie Bianca Reischer bei einer 25-m-Bogenlampe von Natascha Celouch reichlich ungeschickt an, der Ball hüpfte hinter ihr ins Tor. Die Pausenführung für Neulengbach, aus heiterem Himmel, aus dem Nichts.

Nach der Pause (die wegen eines Flutlicht-Defekts um zehn Minuten verlängert werden musste) zeigte sich aber immer mehr das Manko von Spratzern: Gegen die recht kompromisslose Defensive von Neulengbach (sieben Gegentore im Herbst) fehlte ein Plan B. Der Favorit hatte es hervorragend geschafft, die gefährlichen Gegenspielerinnen aus der Partie zu nehmen und im defensiven Mittelfeld machte Kathrin Entner extrem viele Meter und verhinderte, dass Prohaska und Petrušová für Gefahr sorgen konnten.

Und als nach einer Stunde die aufgerückte Manndeckerin Biróová nach einem Eckball von links am zweiten Pfosten alleine gelassen wurde und sie per Kopfball auf 2:0 stellen konnte, war das Spiel entschieden.

Neulengbach presst Schwachstelle gnadenlos an

Was man den Herausforderinnen auch anmerkte. Coach Brigitte Entacher versuchte zwar, mit Julia Tabotta (die Makas positionsgetreu ersetzte) neue Impulse zu bringen, aber die Luft war entwichen. Vor allem aber hatte Neulengbach die große Schwachstelle im Defensiv-Verbund von Spratzern entdeckt: Die Ballsicherheit von Innenverteidigerin Monika Matysová. Der Wohlfühl-Faktor der routinierten Slowakin am Ball war äußerst klein. Schon ohne Druck waren viele ihrer Pässe (fast immer zu Fischelmaier) unpräzise, wenn eine Gegenspielerin druckvoll auf sie zulief, potenzierte sich das natürlich.

Was sich in gesteigerter Unsicherheit in der Abwehr der Gäste niederschlug. So durfte Mona Kohn ihre starke Leistung in der 75. Minute mit dem 3:0 krönen, nachdem sie von niemanden angegangen wurde, und in der 86. Minute erhöhte Darlene gar zum schon lächerlich hohen 4:0. Vier Tore, so viel hatte Spratzern im gesamten Herbst kassiert.

Schlussphase

Dabei war Darlene war zuvor ziemlich unsichtbar: Während Nina Burger sich nicht zu schade war, auch viel nach hinten zu arbeiten, stand die Brasilianerin oft nur vorne und wartete auf Zuspiele. Das wird gegen die deutlich schwächere Liga-Konkurrenz sicher zu eine Vielzahl an Toren führen, hier hatte es aber eher den Effekt, dass das Spiel an ihr vorbei lief.

Spratzern stellte zehn Minuten vor Schluss noch einmal um – Prohaska ging nun nach vorne, dafür wurde mit Wronski (Mittelfeld-Zentrale) für Legenstein eine Stürmerin geopfert. Das führte dazu, dass sich Monica und Biróová nun die Bewachung von Walzl teilten, Prohaska weitgehend unbewacht blieb – und vor allem dazu, dass Natascha Celouch ohne eine wirkliche Gegenspielerin etwas sinnlos zwischen Abwehr, Mittelfeld und linker Außenbahn hing.

Die ob der klaren (aber um mindestens zwei Tore zu hohen) Führung etwas schleißig gewordene Defensive bei Neulengbach ermöglichte Kathrin Walzl nach einem schönen Alleingang noch das Anschlusstor. Mehr als Ergebnis-Kosmetik war es aber nicht mehr.

Fazit: Der Abstand wird kleiner, aber er ist noch da

Im Endeffekt ist der Sieg natürlich verdient, aber er fiel fraglos deutlich zu hoch aus. Spratzern war in der ersten Hälfte eigentlich die bessere Mannschaft und war bis zum zweiten Gegentor nach einer Stunde zumindest ebenbürtig. Der Schluss, den man aus diesem Spiel ziehen kann: Neulengbach ist immer noch die Nummer eins in Österreich und hat den Angriff des Emporkömmlings zumindest im ÖFB-Cup (der dem Abo-Doublesieger somit kaum noch zu nehmen ist) noch einmal abgewehrt.

Auch zum Titel sollte es in dieser Saison reichen – es sei denn, Spratzern lässt sich für das direkte Liga-Duell am 28. April in Neulengbach etwas einfallen, wie man eine Ebenbürtigkeit am Feld vorne in Tore ummünzt. Ein 0:0 wird nämlich ob der klar schlechteren Tordifferenz nicht reichen, zumal Spratzern auch im Herbst immer näher an Punktverlusten dran war als Neulengbach.

Aber für das erfolgsverwöhnte Team aus dem Wienerwald wird das Leben nicht einfacher. Was der Liga an sich aber nur gut tun kann.

(phe)

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