sk sturm graz – Ballverliebt https://ballverliebt.eu Fußball. Fußball. Fußball. Sun, 02 Jun 2019 10:49:59 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.7.2 Salzburg erstmals in der Champions League: Welche österreichischen Klubs haben wie viel Anteil daran? https://ballverliebt.eu/2019/05/12/salzburg-erreicht-erstmals-die-champions-league-welche-oesterreichischen-klubs-haben-wie-viel-anteil-daran/ https://ballverliebt.eu/2019/05/12/salzburg-erreicht-erstmals-die-champions-league-welche-oesterreichischen-klubs-haben-wie-viel-anteil-daran/#respond Sun, 12 May 2019 16:00:38 +0000 https://ballverliebt.eu/?p=15849 Salzburg erstmals in der Champions League: Welche österreichischen Klubs haben wie viel Anteil daran? weiterlesen ]]> Es muss der härteste Weg sein, den jemals ein Team eingeschlagen hat, um in die Champions League zu kommen. Statt einfach mal in der Quali Dinamo Zagreb oder Roter Stern Belgrad zu schlagen (Leistungen, zu denen die Salzburger als Europa League-Spitzenteam sicher fähig gewesen wären), hat sich Red Bull Salzburg dazu „entschieden“ lieber quasi im Alleingang den österreichischen Gesamt-UEFA-Koeffizienten über fünf Jahre hochzuleveln, um dann über das Länderranking als österreichischer Meister in die Champions League einzuziehen.

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Seit diesem Wochenende ist das fix, denn beide Finalisten des Champions League-Finales am 1. Juni haben sich ihr Ticket bereits über die Meisterschaft gesichert.

„Im Alleingang“ ist natürlich stark überspitzt. Immerhin sind auch andere Teams aus Österreich angetreten und haben dabei zwangsläufig Punkte gemacht, die in der Fünf-Jahres-Wertung entscheidende Bedeutung haben. Wie groß ist der Salzburger Anteil tatsächlich und welchen hatten andere österreichische Klubs? Wir haben nachgerechnet.

Die großen Brocken

  1. Für die Qualifikation in der kommenden Saison sind die fünf Saisonen von 2013/14 bis 2017/18 entscheidend. In dieser Zeit haben österreichische Klubs insgesamt 143 Punkte in Europa gesammelt. 70 davon kamen von den Salzburger. Das sind knapp 49% (Gewichtung durch unterschiedliche Teilnehmerzahlen in den einzelnen Jahren ungeachtet).
    Der Ausreißer nach unten war die Saison 15/16, wo Salzburg nur 2 Punkte machte (was immer noch 10,5% der heimischen Leistung in der Saison waren). Die anteilsmäßg beste Saison war 2014/15 mit 79%. Die meisten absoluten Punkte hat man mit dem EL-Halbfinaleinzug 2017/18 gemacht (26 Punkte, 67% aller österreichischen). In der jüngsten Saison, die für das nächste Jahr zählt, und wo Österreich sicher keinen Fixplatz hat, waren es übrigens 61%.
  2. Am Zweitmeisten hat der SK Rapid beigetragen. Mit 28,5 von 143 Punkten konnte man 20% der Punkte liefern (die jüngste Saison mit dem Sechzehntel-Final-Aus gegen Inter ist da noch nicht dabei – das waren 29 Punkte).
  3. Ganz knapp dahinter folgt Austria Wien. 18% stammen vom Verteilerkreis. Ein großer Teil davon aus der Saison 13/14.

Der Rest mit einem schwächelnden Sturm

  1. Der Rest der österreichischen Liga sammelte nur Peanuts. Und erstaunlicherweise ist nicht „Big 4“-Klub Sturm der nächste Verein, sondern Altach. Die Vorarlberger haben mit 5% aller Punkte den viertgrößten Beitrag geleistet.
  2. Danach aber Sturm? Nein! Die Grazer haben trotz dreier Teilnahmen in der entscheidenden Zeit eine desolate Bilanz in Europa und liegen sogar hinter der Admira, die 2015/16 immerhin 3,5 Punkte sammeln konnte und damit mit abgerundeten 2% vor ihnen liegen.
  3. Erst dann kommt der SK Sturm. Mit insgesamt 2,5 Punkten (aufgerundete 2%) aus drei Saisonen liegen die Grazer am sechsten Platz im innerösterreichischen Ranking.
  4. Der WAC und das in der Versenkung verschwundene Grödig haben mit je zwei Punkten gemeinsam den siebenten Platz über. Der fehlende Punkt kommt vom SKN St. Pölten.

Fazit

Den Großteil an dieser Qualifikation hat also wirklich Salzburg selbst geleistet (die dazu notwendige gewonnene Meisterschaft auch heuer nicht zu missachten). All diese Teams haben aber ihren Beitrag geleistet, dass in der kommenden Saison nicht nur Salzburg in der CL spielen wird, sondern dass mit dem Tabellendritten (als Cupsieger-Ersatz) und vielleicht auch dem Vizemeister (dazu braucht es einen Chelsea-Sieg im Europa-League-Finale), bis zu zwei Klubs fix in der Europa League-Gruppenphase stehen könnten.

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Sturm glänzt in Klagenfurt mit Effizienz https://ballverliebt.eu/2011/07/14/sturm-glanzt-in-klagenfurt-mit-effizienz/ https://ballverliebt.eu/2011/07/14/sturm-glanzt-in-klagenfurt-mit-effizienz/#respond Thu, 14 Jul 2011 04:08:26 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=5240 Sturm glänzt in Klagenfurt mit Effizienz weiterlesen ]]> Vor 11.500 Zusehern bekamen es die wegen der Football-WM aus ihrer Heimstätte verbannten Blackies mit dem ungarischen Meister Videoton Szekesfehervar zu tun. Die von Paulo Sousa betreuten Magyaren erwiesen sich als die erwartet harte Nuss. Die Grazer konnten sie zwar knacken, präsentierten sich dabei aber noch längst nicht europareif.

Sturm Graz – FC Videoton (1. HZ)

Die Ungarn machten es den an den Wörthersee verlegten Hausherren nicht leicht. Tief stehen, früh stören, schnell nach vorne – Videoton präsentierte sich als unguter Gegner, während das Grazer Spiel flickwerkhaft und holprig anlief. Insbesondere die Abwehrkette mit Pürcher, Burgstaller, Feldhofer und Standfest zeigte bald Unsicherheiten und der Abgang von Schildenfeld erste ungute Wirkung. Nach einem Einwurf bediente Vasiljevic Alves mit einem mustergültigen Pass, der brachte den Ball an Standfest vorbei halbhoch in den Sechzehner, wo der einrückende Pürcher einen Schritt langsamer als Attila Polonkai war. Dessen direkte Abnahme geriet unter Bedrängnis jedoch zu schwach und unplatziert. Diese Situation hätte auch weitaus brenzliger werden können: Wo Pürcher aushalf, hätte eigentlich Burgstaller sein müssen – wenige Meter weiter war in Folge ein weiterer Videoton-Spieler im Strafraum komplett unbedrängt. Pürcher hatte sich also früh für einen der zwei Gegner entscheiden müssen, eine etwas längere Flanke von Alves hätte verheerende Folgen haben können.

Rückschlag für Bukva, Einstand für Wolf
Wenn bei Sturm überhaupt etwas gut nach vorne lief, so ging es über die Außenbahnen. Das waren Pürcher und Bukva zum Einen, sowie Standfest, Hölzl und Muratovic zum Anderen. Jedoch ging dies zu Lasten des inneren Mittelfelds, wo sich die Ungarn bis zur Halbzeit oft an einer 3-gegen-2 Mehrheit und viel Raum erfreuen durften. Denn Szabics war bis zur Pause vom restlichen Spielgeschehen relativ abgeschnitten und Muratovic ging die Luft aus, je näher der Halbzeitpfiff rückte.

Als Bukva sich nach 37 Minuten ohne Einfluss des Gegners verletzte, war das Spiel bereits auf Messers Schneide, und Szekesfehervar das dominierende Team. Patrick Wolf kam für den Angeschlagenen aufs Feld, und tauschte mit Hölzl die Seite (Wolf auf Rechts, Hölz ab dann auf Links). Der ehemalige Magna-Kicker brachte überraschend viel neuen Schwung in die Partie, auch weil er den ächzenden Oldie Muratovic entlasten konnte. Foda korrigierte nun auch das Mißverhältnis im Zentrum, in dem er Imre Szabics nun aus dem Mittelfeld starten ließ. Die personelle Verstärkung und die damit einhergehende, höhere Dichte störte den Spielaufbau von Sousas Truppe und führte zu häufigeren Ballverlusten in der Vorwärtsbewegung. Dass das Sturm-Team in seiner jetzigen Form aber weder komplett noch besonders eingespielt ist, demonstrierten die wenigen, guten Kontergelegenheiten der Partie, welche allesamt verstümpert wurden.

Foda tüftelt weiter
Mit einer weiteren Neuerung versuche Foda das Spiel der Blackies nach der Halbzeit aufzuwerten: Die Abwehrreihe rückte – ungeachtet ihrer Probleme – stärker auf und sollte so wohl zu einem flüssigeren Aufbauspiel beitragen. Gleichzeitig zog man in der Offensivbewegung das Spiel im Mittelfeld mehr in die Breite und verlagerte den Ball deutlich öfter von der einen auf die andere Seite. So erzwang man mehr Raumöffnungen, riskierte aber auch mehr Platz für den Gegner bei Ballverlust (gut zu sehen vor der Chance von Gosztonyi nach 56 Minuten). Videoton war zwar immer noch feldüberlegen, konnte aber vor dem Tor besser in Schach gehalten werden. Die Hausherren hingegen arbeiteten sich nun besser vor den Sechzehner vor, bissen sich dann aber an der disziplinierten Defensive immer noch die Zähne aus.

Besser wurde das mit der Einwechslung von Kienast für den ausgepowerten Muratovic. Dieser orientierte sich meist halblinks, und verstärkte damit die Achse Pürcher-Hölzl. Mit seinem Vorstoß auf Aussen und den Rückpass auf Pürcher – der so genug Platz für die Flanke hatte, da sich die äußere Defensive auf den Stürmer konzentrierte – leitete er den Führungstreffer von Sturm nach 68 Minuten ein. Pürcher zirkelte den Ball auf Imre Szabics, der den Ball wenige Meter vor dem Tor geschickt an zwei konfus reagierenden Verteidigern vorbeischummeln konnte und den Ball dann auch noch au spitzem Winkel vorbei an Goalie Tujvel ins lange Eck würgte. Wenige Momente darauf hätte Feldhofer nach langer Weber-Flanke hinter die zu spät herausgeeilte Abwehrreihe auf 2: erhöhen müssen. Allein, er war vom Erfolg des Zuspiels mindestens genauso überrascht wie der Rest des Stadions und produzierte in seiner Hektik lediglich einen harmlosen Roller. Jedoch: Sturm übernahm mehr Initiative.

Sturm Graz - FC Videoton (2. HZ bis ca. 80')

Sousa wagt den Umbau nicht
Walter Fernandez wurde nun von Sousa zur Belebung des rechten Mittelfelds aufs Grün geschickt. Die Flankenläufer agierten nun häufig schon auf Außenstürmer-Position. Jedoch verpufften diese dort, da Hölzl und Pürcher als auch Standfest ihren Job defensiv gut erledigten. Das Forechecking der sich müde laufenden Ungarn federte Sturm mit vermehrten Rückpässen auf Goalie Gratzei ab, dessen Abschläge jedoch den Nachteil so manchen Ballverlusts mit sich brachte. Ersterem Umstand musste Polonkai schließlich Tribut zollen, 8 Minuten vor Ende der regulären Spielzeit wurde er durch Nagy ersetzt (Bei Sturm kam Sandro Foda für Matthias Koch). Nachdem Sousa erkannt hatte, dass über die Außenbahnen wenig zu holen war, stellte er die Offensive auf lange Bälle in die Mitte um. Was sich als gefährlicher, aber letztlich nicht gefährlich genug erwies. Sturm stand nun tiefer, S. Foda und Weber saugten vor der Abwehr Staub.

Das 2:0 offenbarte schließlich, dass die Gäste aus Fehervar mittlerweile müde geworden waren. Feldhofer leitete einen schönen Doppelpass zwischen Hölzl und Foda ein, Ersterer setzte sich auf der linken Seite mühelos gegen brachi durch und bediente Kienast in der Mitte, der Horvath enteilt war. Zum Unglück des Videoton-Goalies brachte dieser den Ball ausgerechnet durch seine Beine in die Maschen – und sicherte Sturm damit ein beruhigendes 2:0-Polster für das Rückspiel in zwei Wochen.

Fazit:
Sturm hat das anvisierte Soll erreicht und sich eine gute Ausgangsposition geschaffen. Dazu reichten 20 Spielminuten, in denen der österreichische Meister zumindest teilweise zeigen konnte, was möglich ist. Über 90 Minuten wetzte Trainer Franco Foda die im Spiel aufgetauchten, taktischen Scharten Stück für Stück aus, und wirkte damit der vor allem in der ersten Hälfte spürbaren Unsicherheit entgegen. In der Offensive besorgten eine Individualaktion nebst Gastgeschenk  und ein flotter Angriff gegen eine erschöpfte Abwehrreihe das Wesentliche.

Paulo Sousa hingegen brachte bis auf seinen großen Namen nicht viel auf die Trainerbank mit: Videoton spielte von Beginn bis Ende taktisch kaum verändert, selbst nachdem Sturm Graz nach über einer Stunde endgültig in die Partie gefunden hatte. Videoton hätte in Klagenfurt als Sieger vom Platz gehen können und steht statt dessen mit anderthalb Beinen vor dem Europa-Aus. Die Blackies werden den Aufstieg vermutlich schaffen, brauchen aber eine gewaltige Steigerung, um wenigstens bis in die rettende vierte CL-Qualirunde vorzustoßen.

(gpi)

PS: Frage an die Insider – wann und wie kam es eigentlich zur Versöhnung zwischen Haris Bukva und Franco Foda?

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Bundesliga Review https://ballverliebt.eu/2007/10/27/bundesliga-review/ https://ballverliebt.eu/2007/10/27/bundesliga-review/#comments Sat, 27 Oct 2007 22:31:43 +0000 http://ballverliebt.wordpress.com/2007/10/27/bundesliga-review/ Bundesliga Review weiterlesen ]]> 16 Runden ist die T-Mobile Liga Saion 2007/08 nunmehr alt. Und einiges hat sich getan, was so von den wenigsten erwartet wurde. Ich versuche nun, die bisherigen Entwicklungen – nicht weit weg von der Saisonhalbzeit – einmal zusammenzufassen. Sei es die sich zuspitzende Krise des FC Wacker, die schwache Performance des oberösterreichisch-kärtnerischen Hybridenklubs Austria Kärnten, der Run der Violetten aus Wien oder die Saison der Salzburger Totalernüchterung.

Fangen wir an mit dem derzeitgen Tabellenführer, der morgen seine Chance hat mit einem Sieg beim Schlusslicht seinen 5 Punkte-Vorsprung zu verteidigen bzw. auszubauen. Die Wiener Austria war mit Sicherheit einer der Klub mit den turbulentesten Internas der letzten Jahre. Dem Einstieg Stronachs folgten große Einkäufe, Visionen von internationalem Ruhm und fortwährender Ligadominanz, bis man am Boden der Tatsachen an- und dem Abstieg knapp entkam. Die Causa Stronach scheint vorläufig beendet, der Austrokanadier pumpt zwar immer noch Geld in den Klub, zumindest spielerisch kann man im Franz-Horr-Stadion aber durch Nachwuchsarbeit und zuletzt kluge Transfers wenigstens spielerisch gut auf eigenen Beinen stehen. Zwar kommt das violette Ballet schon einmal ins Wanken, wenn ein Schlüsselspieler wie Blanchard einmal fehlt doch denke ich, dass sich die Austria mittelfristig wieder in den Top 3 behaupten kann. Blanchard ist mit seinen 35 Lenzen nicht mehr der Jüngste, es wird also auf Georg Zellhofer ankommen, wie seine Nachfolge geregelt werden. Kandidaten wären vorhanden. Apropos Zellhofer: Auch er ist ein Indiz für das vorläufige Ende der turbulenten Phase, schließlich ist er mittlerweile länger im Amt als die meisten seiner Vorgänger seit 2000.

Schwenken wir ins Burgenland: Dort scheint man ein sehr „bodenständiges“ Bild vom Fußball zu pflegen, sind die Mattersburger zumeist weniger durch taktische Finessen oder dynamisches Kombinationsspiel aufgefallen, als durch spärlich erfolgreiches Konterspiel und/oder ziemlich hartes, international untaugliches Hineinsteigen. Hier zeichnet sich jedoch ab, dass nach dem Abgang des einen oder anderen Routiniers (insbesondere Kühbauer) auch der Tabellenhöhenflug sein jähes Ende finden könnte. Es scheint wohl potentielle Talente zu geben (Fuchs, Mörz) doch einen spielerischen Feinschliff werden sie sich bei ihrem jetzigen Klub nicht erwerben, und ohne dem ist Mattersburg auf lange Sicht als Kandidat fürs untere Tabellendrittel einzuschätzen.

Die Kicker von der Linzer Gugl plagt auch ein Altersproblem. Die Oldstars, die maßgeblich am Aufstieg mitgewirkt haben, bestimmen auch heute noch über Erfolg und Mißerfolg der Schwarzweißen vom LASK. Auch hier wäre wohl Potential da, jedoch nicht um alle Lücken zu stopfen, die sich im Laufe der Zeit von selber auftun werden, weil z.B. Vastic altersbedingt dann mehr steht denn läuft. Kluger Spielerzukauf oder ein glücklichs Händchen mit dem Nachwuchs könnte aber dazu führen, dass sich die Balltreter aus der obersöterreichischen Landeshauptstadt nach einer prognostizierbaren Schwächephase im Mittelfeld stabilisieren könnte.

Alles was Trapp und seinen roten Bullen von der heurigen Saison bisher geblieben ist, sind zerplatzte Seifenblasen. Mit dem berechtigten Ausscheiden gegen Donjetsk in der CL-Quali und dem UEFA-Cup aus durch eine erbärmliche Auswärtsperformance bei AEK Athen blieb Red Bull Salzburg unter den selbstgesteckten Erwartungen. Dazu bekriegen sich hinter den Kulissen allen Anscheins nach Trainer Trappatoni und Sportdirektor Hochhauser, beide mittlerweile fast wie Symbolfiguren für das was die Kampfmannschaft am Rasen bietet. Trappatoni war einmal gut, so wie einige seiner Kicker die bis vor kurzem wenigstens noch für die heimische Liga reichten. Der kurzfristige Erfolg führte in letzter Konsequenz dazu, dass Mateschitz‘ Geld nicht sinnvoll genutzt wird und man aus den eigenen Fehlern nicht gelernt hat. Auch Hochhauser war zu seinen besten Ried-Zeiten maximal oberer Durchschnitt für einen Austrotrainer. Im Grunde müsste daher Mateschitz alle beide so schnell loswerden, wie selbige den abgenutzten Schönplauderer Matthäus abservierten und einen international nicht nur bekannten, sondern auch halbwegs modern spielenden Teamchef einstellen, der nicht wie Trappatoni eigentlich nur italienische Abwehrmauern errichten kann und das Offensivspiel derart ungeschickt koordiniert, dass man entweder permanent Kontertore erhält oder sich beständig im Mittelfeld das Leben selbst schwer macht. Zuletzt sollte man die Einkaufspolitik – wenn man schon das Geld hat – auf Spieler ausrichten die jung sind, passabel spielen und Potential zu mehr haben, als sich Altstars zuzulegen, die das eine oder andere Jährchen in der T-Mobile Bundesliga mitkicken können und alsbald einlaufen wie zu heiss gewaschene Leiberl (die sie auf internationaler Ebene gar nicht erst haben).

Der zweite Klub aus Oberösterreich, SV Ried, plagt sich mit ähnlichen Problemen wie der Erste. Das Spiel wird über Routiniers aufezogen und auf einen ganz besonders zugeschnitten: Herwig Drechsel. Bei Nichtanwesenheit des Selbigen ist schnell Feuer am Dach. Doch im Gegensatz zu den Linzern hat man zwar auch junge Hoffnungsträger, auch von den U20-Helden, verzichtet aber oft auf deren Dienste oder nutzt sie schlecht. Solange „Wiggerl“ Drechsel noch seine Leistung bringen kann mag das gutgehen. Ist die Luft aber einmal raus, könnte urplötzlich der Klassenerhalt auf dem Spiel stehen. Sicherlich hätte Ried dann das Potential zum Wiederaufstieg, aber oben bleiben scheint jedenfalls mir die weniger aufwändige Alternative. Was der Neo-Tiroler Kraft schlichtweg ignoriert hat, könnten Schimpl und Weissenböck nachholen. Tun sie das nicht, ist Ried nächse Saison ein Abstiegskandidat für mich.

Sehr schwierig zu beurteilen ist Rapid. Grundsätzlich ist der Kader nicht schlecht, doch an Pacult’s Zurechnungsfähigkeit muss man als Fußballinteressent öfters zweifeln. Trotz anderer, besserer Optionen schickt er immer wieder ein Totalwrack namens Hiden auf den Rasen. Dann ist, trotz einiger guter Tage, auch der He-Man Patocka oft maßlos vom Spielgeschehen oder seinem direkten Konkurrenten überfordert, und neigt dazu, aus dem Nichts horrende Fehler zu produzieren. Für die Regionalliga wäre er durchaus zumutbar, ergo sollte er schnellstmöglich dorthin zurückkehren. Der von anderen oft bekrittelte Thonhofer hat in meinen Augen immer noch Entwicklungspotential. Was er daraus macht, muss die Zeit zeigen, ihn jetzt schon abzuservieren wäre aber zu früh. Mit der einen oder anderen Verstärkung und weniger pacult’schem Startformationswahnsinn wäre es für die Hütteldorfer durchaus möglich ein Fixbestandteil der oberen Tabellenhälfte zu werden. Hier würde ich aber keinen Trainerwechsel anregen, da ich finde dass Pacult grundsätzlich zu Rapid passt.

Die verbliebenen Steirer im Oberhaus haben sich für mich durchaus sympathisch entwickelt in den letzten 2 Jahren. Franco Foda scheint seine Aufgabe engagiert und durchaus kompetent anzugehen. Seine Mischung aus relativ vielen Jungkickern und einigen älteren Herren scheitert jedoch entweder an der eigenen Inkonstantheit, vernebelten Chancen sowie ab und zu auch an grandiosem Pech. Erwischt Sturm Graz einen passablen Tag, so sieht man in der Regel für hiesige Verhältnisse ansprechenden Kombinationsfußball. Hier geht noch einiges und das Fragezeichen über der Oldienachfolge ist kein ganz so großes. Sturm wird in den nächsten Jahren wahrscheinlich Dauergast in den Top 5, für mich sind sie sogar ein möglicher Fixstarter im UEFA Cup auf mehrere Jahre – auch wenn sich diese Saison nichts mehr dergleichen ausgehen wird.

In puncto Altach muss ich auf den Absatz über Mattersburg verweisen. Die Probleme sind nicht wirklich stark verschieden, bloß die Auswirkungen bekommt man im Ländle früher zu spüren. Dank dem sehr sicheren Abstieg der Tiroler und dem wachkomatösen Kärtner Frankensteinclub bleibt aber genug Zeit, um die eigene Ausgangslage zu analysieren und entsprechend zu verbessern. Ansonsten wird aus dem gespielten Abstiegskampf nächste Saison ein echter.

Der „FC BZÖ“, wie die Austria Kärnten von vielen hämisch genannt wird, entwickelt sich immer mehr zum Synonym für eine fehlgeschlagene Fusion. Mittelprächtige, zeitweilig lustlose Altherren die einst unter der Zeitbombe Franz Grad dienten spielen nun mit dem besseren Rest eines Klubs, der auch ohne Dezimierung in der Red Zac nicht sehr weit gekommen wäre. Vereinzelte Lichtblicke (Junuzovic) verbessern die Situation nicht wesentlich. Die Heimeuphorie hielt nicht viel länger als ein Spiel, findet das Stadion nicht einen anderweitigen Nebennutzen wäre ein Nichtrückbau finanzieller Irrsinn. Trotzdem: Ein paar Junge sind da, und wenn man aus der Krise findet und sich verstärkt, könnte man den Abstiegskampf überleben, der nächstes Jahr sehr sicher bevorsteht. Von der Spielanlage her wäre bei den Kärntnern die beste Ausgangsbasis, denn hier konnte man sein Spiel – logischerweise – nicht jahrelang auf zwei, drei alte Hasen ausrichten.

Der FC Wacker Innsbruck hat den theoretisch zweitjüngsten Kader der Liga, dem es jedoch an einigen Ecken an Qualität mangelt. Neben den, vorerst beseitigten, Finanzproblemen zeigt der Klub deutliche Auflösungserscheinungen im spielerischen Bereich. Die meisten Spielsysteme lassen sich aufgrund des Spielermaterials gar nicht ordentlich umsetzen, die Zweikampf- und noch mehr die Laufstärke lassen in der Regel zu wünschen übrig, somit bleibt nur noch die Zerstörungstaktik nach burgenländisch-vorarlbergerischem Vorbild (zudem dürfte die Stimmung in Innsbruck mittlerweile im untersten Kellergeschoß angelangt sein). Weil sich aber auch die Routiniers nicht merklich besser anstellen als die Jungen, entwickeln sich letztere kaum bis gar nicht weiter – das Söndergaard-Nachfolger Kraft dieses Problem bewältigen wird ist unwahrscheinlich, wenig überraschend ist mein sicherer Abstiegstipp für diese Saison daher Wacker. Mit der Zusatzprognose, dass man sie auch für mindestens zwei bis drei Folgesaisonen nicht mehr im Oberhaus sehen wird.

HINWEIS: Absatz über Wacker nach Hinweis von Andreas Lindinger korrigiert.

Soweit meine Einschätzung der ersten 16 Spieltage, für morgen (Austria Wien vs. Wacker Innsbruck) habe ich einen „einseitgen Zweiertipp“ parat. Entweder die Spielzerstörung seitens der Grünschwarzen klappt einigermassen, dann gewinnt die Austria nur knapp mit 1:0 oder 2:1. Oder die Tiroler brechen noch weiter weg und fangen sich drei bis fünf Bummerln ein ohne selbst zu scoren.

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https://ballverliebt.eu/2007/10/27/bundesliga-review/feed/ 13