Serie B – Ballverliebt https://ballverliebt.eu Fußball. Fußball. Fußball. Wed, 27 Apr 2016 20:33:14 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.7.2 Die große Zweitliga-Show und Barcelonas Absturz (Podcast #8) https://ballverliebt.eu/2016/04/18/die-zweitliga-show-und-barcelonas-absturz-podcast-8/ https://ballverliebt.eu/2016/04/18/die-zweitliga-show-und-barcelonas-absturz-podcast-8/#respond Sun, 17 Apr 2016 23:16:10 +0000 Tom und Philipp nehmen sich neben den üblichen europäischen Spitzenligen diesmal auch die wichtigsten zweiten Ligen des Kontinents zur Brust. Wer steigt auf? Wer steigt ab? Wer rettet sich? Wo liegen bemerkenswerte Geschichten in der zweiten Reihe? Und wie geht es den österreichischen Spielern in diesen Ligen? Dazu gibt es einen Blick auf das völlig sensationell wieder offene Titelrennen in Spanien (Was ist bloß mit Barcelona los?) und den deutschen Abstiegskampf (Stuttgart und der HSV in Nöten). 

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Shownotes:

Credits: Intro-Soundkomposition von Ballverliebt.eu mit Sounds von paulw2k, Wanga, CGEffex. Swoosh von GameAudio. Background von orangefreesounds

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Crotone in der Serie A: Grüße aus der Vorhölle https://ballverliebt.eu/2016/04/15/crotone-in-der-serie-a-gruesse-aus-der-vorhoelle/ https://ballverliebt.eu/2016/04/15/crotone-in-der-serie-a-gruesse-aus-der-vorhoelle/#comments Fri, 15 Apr 2016 13:31:58 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=12324 Crotone in der Serie A: Grüße aus der Vorhölle weiterlesen ]]> Grünbraune Hügel, wohin das Auge reicht. Bahnhöfe, die diesen Namen nicht verdienen, für Rotten mit kaum einer Handvoll Häuser. Man könnte sich nicht einmal streiten, ob es eine schöne Gegend ist oder nicht. Es ist einfach Gegend. Selbst Weidevieh sucht man vergeblich. Eine Stunde lang tuckert der Zug quer durch die kalabrische Einöde, ehe man von der Provinzhauptstadt Catanzaro aus – das auch schon eine schöne Stunde abseits der einzigen echten Durchzugsroute durch Kalabrien liegt – in Crotone ist.

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„Strukturschwach“ trifft als Beschreibung die Region nur behelfsmäßig. Jeder Dritte im erwerbsfähigen Alter hat hier keine Arbeit, gerade die Jungen sind am Job-Markt praktisch chancenlos. Die Politik schafft es wegen des Schattens der ‚Ndrangheta nicht, Investoren für die Region zu finden. Die ‚Ndrangheta, der lokale Ast in Crotone wird vom Vrenna-Clan kontrolliert, kann aber auch nicht mehr die Perspektiven von einst bieten, weil sich durch zahlreiche Verhaftungen die Reihen zusehens lichten – weil Luigi Bonaventura, einst ein hohes Tier im Clan, mit den Ermittlern kooperiert und seine alten Kameraden ans Messer liefert. Noch lebt er.

IMG_1097So vegetiert Crotone, das 60.000-Seelen-Städtchen in der Peripherie der Peripherie, in einem lethargischen Dämmerschlaf vor sich hin, ignoriert von den Landsleuten, vergessen von der Welt. Wenn es den Calcio nicht gäbe, wüssten nicht einmal die Italiener, dass es Crotone überhaupt gibt. Der örtliche Fußball-Klub wird heuer erstmals in die Serie A aufsteigen. Ein Umstand, der noch vor einem Jahr völlig unvorstellbar war und noch erstaunlicher ist, da man im Klubs nichts anders macht als in den vielen Jahren davor.

Rückblende, September 2006

Italien wurde gerade Weltmeister, aber die Serie A war erschüttert vom Calciopoli-Skandal, Juventus-Manager Luciano Moggi soll die Referee-Kommission in seiner Hand gehabt haben, um seinem Klub wohlgesonnene Spielleiter zu sichern. Moggi argumentierte mit Notwehr, andere Vereine waren auch involviert, aber nur Juventus wurde zwangsrelegiert. Das zweite Auswärtsspiel in der Serie B: 19. September 2006, ein Dienstag, in Crotone. Statt Arezzo, Rimini und Triestina besuchten nun auf einmal die Weltmeister Buffon und Camoranesi die Stadt, dazu internationale Stars wie Pavel Nedved und Didier Deschamps auf der Trainerbank.

Dass Trezeguet und Del Piero nicht im Kader waren, machte keinen Unterschied: Weil die rund 10.000 Plätze im Stadio Ezio Scida nicht annähernd genug waren, verteilten sich viele weitere Schaulustige auf die Zimmer des direkt nebenan gelegenen Krankenhauses. Zwischen Gipsbeinen, Herzkranken und Jung-Müttern  begafften die Menschen das Ereignis, das Crotone für einen Tag ins Zentrum der nationalen Aufmerksamkeit katapultierte. Man war almost famous.

Juventus gewann locker 3:0 und stieg am Ende der Saison auf. Crotone steuerte einem krachenden Abstieg entgegen.

Der Klub stieg zwar direkt wieder in Italiens Serie B auf, bewegt sich dort seither aber zwischen dem anonymen Mittelfeld und dem Abstiegskampf einer Liga, die in Wahrheit niemanden interessiert. Jahreskarten gibt es schon um 200 Euro. Das entspricht in etwa dem Preis eines Sitzplatz-Abos beim SKN St. Pölten. Ein VIP-Jahresticket bei Austria Lustenau kostet das doppelte wie ein solches in Crotone.

In der NV-Arena und dem Reichshofstadion gibt es aber drei Heimspiele pro Saison weniger als im Stadio Ezio Scida.

Verwitterungsspuren und ein Steinschwert

IMG_1100Der Weg vom Bahnhof zum Stadion ist gemütlich in ein paar Minuten zu Fuß zu erledigen. Die roten Pflastersteine der Gehsteige verlieren seit Jahrzenten die Kraft ihrer Farbe, der Asphalt der Straßen ist brüchig, viele Rolläden sind herunter gelassen, die meisten mit Graffitis versehen. Auffällig viele Kennzeichen der nicht selten bemitleidenswert rostigen Autos beginnen mit der Buchstaben-Kombination „KR“. Standardmäßig regionalisierte Nummerntafeln werden in Italien seit 1994 nicht mehr vergeben.

Die vier Flutlichtmasten, schlank und spartanisch, passen zum Stadion, das nach einem ehemaligen Spieler des Klubs benannt ist – Ezio Scida starb 30-jährig bei einem Auto-Unfall, auf dem Weg zu einem Freundschaftsspiel. Das war 1946. Der riesige, asphaltierte Vorplatz ist der Traum jedes Fahrlehrers, der unbedarfte Schüler gefahrlos Achter fahren lassen möchte.

gladioAuf einem Hügel daneben thront ein gigantisches Stein-Schwert, das der ehemalige Bürgermeister, ein Berlusconi-Anhänger, vor rund 20 Jahren in einer Nacht-und-Nebel-Aktion errichten ließ. Niemandem gefiel es, aber als er abgewählt und ein Mitte-Links-Politiker der neue Stadt-Chef wurde, ließ dieser das Monument, das Weltkriegs-Faschisten ehren sollte, stehen – man organisierte stattdessen einen Wettbewerb, um „Il Gladio“ eine neue Bedeutung zu geben. Das Ausschreiben verlief ergebnislos im Sand. Wie so vieles in Italien, besonders im Süden.

Ein Hauch von Südstadt

IMG_1117Das Stadion selbst ist vom Vorplatz durch eine Barrikade und dahinter eine meherere Meter hohe Mauer getrennt. Hinter den Toren befinden sich jeweils Stehplatzrampen von überschaubarer Größe; am Südende befinden sich die eingefleischten Fans. Der Gäste-Sektor befindet sich gegenüber, begrenzt von einem Zaun, überdacht von einem doppelten Netz, es sieht aus wie die Kreuzung eines Löwengeheges mit einem Vogelkäfig und wirkt ein wenig überdimensioniert für eine Liga, die ohnehin kaum Auswärtsfans anzieht. Schon gar nicht nach Crotone.

Die ebenso nicht überdachte Gegentribüne auf der Krankenhaus-Seite wurde vor Kurzen neu bestuhlt, davor war dies ebenso eine reine Stehplatz-Zone. Nur die Haupttribüne verfügt über ein kleines Dach, die Farbe der Sitze ist aber schon ziemlich ausgebleicht. Das Stadion mit den merklichen Verwitterungsspuren fasst rund 10.000 Menschen, mehr als halbvoll war es im Liga-Alltag aber selten.

IMG_1123Von Komfort und Größe erinnert das Stadion ein wenig an die Südstadt, und wenn nicht gerade, wie es alle paar Jahre mal durch eine glückliche Fügung in der Cup-Auslosung oder einen unerwarteten Serie-A-Abstieg vorkommt, ein großer Klub vorbeischaut, verhält es sich mit der Stimmung ähnlich. So wie in Maria Enzersdorf der arme, alte Schöffix mit seiner Trommel einen Mix aus Maskottchen und akustischem Alleinunterhalter gab, krakeelt in Crotone ein einzelner Capo die immer gleichen zwei Chants durch ein halb kaputtes Megaphon. Er wirkt recht einsam dabei, selbst wenn die Stehplatztribüne recht ansehnlich gefüllt ist. In Fairness: Wenn es gut läuft, kann in der Kurve auch schon mal Vollgas gegeben werden. Gut läuft es bei Crotone aber halt nicht immer.

Der zwielichtiger Reiche und der erdige Opa

Der alte Luigi Vrenna, der nach dem Krieg den Mafia-Clan begründet hat, der die Region regiert, hat dereinst über 20 Kinder in die Welt gesetzt. Einer seiner zahlreichen Enkel ist Raffaele Vrenna. Dieser ist geschätzte 800 Millionen Euro schwer. Sein Vermögen machte er in vielen verschiedenen Branchen, etwa der Abfallwirtschaft. Offiziell. Sein Name, sein Stammbaum und sein Reichtum in einer bitterarmen Region lassen die Anti-Mafia-Ermittler nicht so ganz daran glauben. Fußballklubs als eleganter Weg zur Geldwäsche wären keine Novität. Denn Vrenna ist es auch, der dem Klub seit bald 25 Jahren als Präsident vorsteht.

Der Mastermind aber hinter dem sportlichen Überleben der Vergangenheit und dem unerwarteten Aufschwung in dieser Saison ist aber ein anderer. Sportdirektor Giuseppe Ursino, genannt Peppe, ist ein nicht besonders großer Mann von 66 Jahren mit weißen Haaren und einer markanten Nase. So wie ihn stellt man sich einen Opa aus Italien vor.

Sein typisch süditalienisches Nuscheln und sein erdiges Auftreten grenzen Ursino von den betont smarten Direttori weiter im Norden ab: Von Piero Ausilio von Inter, dem sportlichen Mittvierziger mit Glatze. Von Walter Sabatini von der Roma, dem man trotz seiner 60 Jahre jederzeit zutraut, nach dem Match in einer Szenebar zu verschwinden und sich dort drei junge Blondinen aufzureißen. Vom kantigen Giovanni Rossi aus Sassuolo, der mit seinem grimmigen Blick jederzeit auch als Disco-Rausschmeißen durchgehen würde.

Ursinos No-Name-Truppe

Ursino musste man nicht überzeugen, in die Einöde nach Crotone zu gehen. Er stammt aus Roccella, eine Autostunde südlich der Stadt. Er hat dafür die Aufgabe, mit einem limitierten Budget Spieler in eine Stadt mit limitierten Aufstiegschancen zu lotsen. Die zwanzig harten Jahren haben in seinem Gesicht Spuren hinterlassen.

Crotone, das war im Grunde immer Peppe Ursinos No-Name-Truppe aus dem Ödland. So wie in Deutschland früher Meppen (und Sandhausen jetzt) als Schreckgespenst potenzieller Oberhaus-Absteiger das Synonym der Provinzialität der Zweitklassigkeit herhalten muss, ergeht es auch den Dunkelblau-Roten aus Kalabrien.

Die alte Garde hat sich abgeschafft

Aber die Zeiten haben sich geändert. Unbedeutende Örtchen wie Sassuolo und Carpi im Norden oder Frosinone, auf halbem Weg zwischen Rom und Neapel gelegen, sind nun schon in der Serie A; zumindest Sassuolo hält sich da auch schon ein paar Jahre und kämpft heuer sogar um einen Europacup-Platz.

Die alten Platzhirschen aus dem Süden aber haben sich in Luft aufgelöst: Lecce wurde vor vier Jahren wegen eines Wettskandals in die dritte Liga zwangsversetzt. Reggina Calcio hat sich de facto aufgelöst, als die Führungs-Crew wegen Mafia-Aktivitäten festgesetzt wurde.

Messina, auf der anderen Seite der Meerenge, pflanzte sich 2003 ein überdimensioniertes UFO von einem Stadion für fast 40.000 Zuseher in die Vorstadt, fünf Jahre später war der Klub bankrott. Catania, drüben in Sizilien am Fuße des Ätnas, ist nach erwiesenen Spielmanipulationen und entsprechen deftige Punktabzüge in die Drittklassigkeit abgestürzt. Und Palermo spielt zwar noch ganz oben, hat aber in der aktuellen Saison mehr verschiedene Trainer als Siege auf dem Konto.

Die Vorhölle des Mezzogiorno

Seit sieben Jahren hat Ursino keinen einzigen Cent an Ablöse bezahlt. Er schlägt sich mit vertragslosen Spielern durch. Hin und wieder sichert er seinem Klub ein Talent, das auf Leihbasis ein Jahr in der Vorhölle des Mezzogiorno verbringt, um mit Spielpraxis und dem Wissen, wie schlimm einem das Leben mitspielen kann, anderswo aufzeigt.

IMG_1109Alessandro Florenzi etwa, der nun bei der Roma der Totti-Nachfolger als Kapitän ist, war ein Jahr da. Antonio Nocerino, den man sich einst ein halbes Jahr von Juventus lieh, kam auf eine Handvoll Länderspiele und verdient sich jetzt an der Seite von Kakà in Orlando eine goldene Nase. Fernando Bernardeschi, nun als Fiorentina-Spieler Neo-Nationalspieler, sicherte 2014 mit seinen Toren den Serie-B-Klassenerhalt von Crotone.

Die ewige Stadt Rom, die toskanische Perle Florenz, die Disney-Hauptstadt Orlando: Alles schöner als Crotone. Auch Hamburg eigentlich, nur nicht für Ante Budimir. Der Stürmer – vor Jahren auch ein paar Monate beim LASK unter Vertrag – floppte beim FC St. Pauli komplett, blüht nun aber in Crotone auf. Wieder so einer von Ursinos Goldgriffen.

Titel statt Abstiegskampf

Und einer kam sogar zurück. Ivan Juric. Als Spieler passte der Kroate mit seinen halblangen Gel-Haaren und dem Stirnband, das Francesco Totti zum Markenzeichen machte, perfekt nach Italien. Fünf Jahre spielte er in den Nuller-Jahren in Crotone, ein paar Mal durfte er unter Slaven Bilic auch das kroatische Nationalteam-Trikot tragen. Als Trainer Gian Piero Gasperini 2006 zur Genoa ging, nahm er seinen Lieblingsschüler mit. Als Juric 2010 seine Karriere beendete, kam er ein Jahr später in Gasperinis Stab, als dieser Inter-Coach wurde.

Seit dieser Saison ist Juric nun Trainer in Crotone. Das Ziel, wie immer: Irgendwie den Abstieg vermeiden. Als man nach einem flotten Start an der Serie-B-Spitze mitmischte, bremste Juric noch: Die anderen kommen schon noch, meinte er, so gut sind wir nicht. Ein halbes Jahr später ist sein Team vor den Toren der Serie A.

Aufstieg als Impuls

IMG_1125Nur das mit der Infrastruktur ist so ein Thema. Jeder vernünftige Drittliga-Ground in Deutschland würde jenen von Crotone locker hinter sich lassen. Carpi muss in der Serie A schon die ganze Saison ausweichen, Frosinone spielt mit befristeter Ausnahme-Genehmigung. Das weiß auch Raffaele Vrenna. Weshalb der millionenschwere Klub-Patron große Pläne hat. Die temporäre Aufstockung des Stadions, das in der aktuellen erfolgreichen Saison rund 7.000 Menschen pro Match besuchen, auf 18.000 Plätze soll dabei nur der erste Schritt sein.

Nein, ihm, Vrenna, schwebt etwas ganz großes vor. Eine Arena, die an ein griechisches Amphitheater erinnern soll, passend zur antiken Geschichte der Stadt, in der der berühmte Mathematiker Pythagoras wirkte. Privat finanziert, versteht sich, die Kommunen in Italien sind im besten Fall pleite, die meisten schwer verschuldet. Und Crotone ist nicht der beste Fall. „Das Stadion soll man als unser Geschenk an die Stadt und die Menschen sehen. Wir wollen in der Serie A auch nicht nur eine Statisten-Rolle einnehmen, sondern ein echter Mitspieler sein“, gab Vrenna zuletzt zu Protokoll.

Nicht mehr verstecken

Dass man unerschrocken ist und sich vor niemandem versteckt, hat Crotone in dieser Saison schon gezeigt. Im Cup zwang man den großen AC Milan im San Siro in die Verlängerung, es war im Grunde ein Heimspiel für das Team aus dem Süden: 7.000 der 10.000 Besucher in Mailand waren im Gästeblock zu finden.

Crotone fürchtet sich nicht vor der Serie A. Und wenn schon sonst nichts, dann rückt der Klub zumindest den vergessenen Teil Italiens für ein Jahr ins Licht der Öffentlichkeit. Und damit auch die Schlaglöcher in den Straßen, die Arbeitslosigkeit, das Ödland.

Und ein Steinschwert als Symbol für den Stillstand.

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Crotone in Serie A: Greetings from purgatory https://ballverliebt.eu/2016/04/15/crotone-in-serie-a-greetings-from-purgatory/ https://ballverliebt.eu/2016/04/15/crotone-in-serie-a-greetings-from-purgatory/#respond Fri, 15 Apr 2016 13:31:47 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=12334 Crotone in Serie A: Greetings from purgatory weiterlesen ]]> The grass on the hills appear in a dreary mixture of green and brown. There are railway stations that don’t deserve that name, each for hardly more than a couple of houses. You couldn’t even argue if it’s a beautiful scenery or not, it’s just scenery. There’s not even grazing animals. Starting in the Calabrian capital of Catanzaro – itself an hour off the only real route through the region – it takes a train ride of about an hour through the southern Italian wasteland to arrive in the town of Crotone.

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„Structurally weak“ doesn’t even come close to describe that part of the country. A third of people between finishing school and retirement don’t have a job, especially the young folks pretty much don’t stand a chance of a regular income. In the shadows of ‚Ndrangheta, the politics are incapable of finding investors for the region. ‚Ndrangheta itself, whose local branch is run by the Vrenna Clan, is having a hard time providing perspectives they once could, because a number of arrests take their toll. Luigi Bonaventura, once a leading figure in the clans, cooperates with investigators and shops his old fellows to the police. So far, he’s still alive.

IMG_1097So Crotone, a town of 60.000 people in the periphery’s periphery, vegetates in a lethargic, comatose state, ignored by the rest of Italy, forgotten by the rest of the world. If it wasn’t for Calcio, probably even most of the Italians wouldn’t know Crotone actually exists. But the local Football Club ist just about to be promoted to Serie A for the first time ever. Which is all the more surprising, since the club doesn’t really do anything different now than it did before.

Flashback, September 2006

Italy had just crowned themselves World Cup Champion, but Serie A was shattered by the Calciopoli scandal. Juventus executive Luciano Moggi was said to have controlled the referee’s commision, ensuring his team favourable decisions. Moggi himself claimed he acted in self-defence and several other clubs were involved, but only Juventus was actually demoted to Serie B. Their second away game came on September 19th, a Tuesday, in Crotone. Instead of the likes of Arezzo, Rimini or Triestina, now suddenly World Champions like Buffon an Camoranesi were visiting, alongside internationals superstars like Pavel Nedved; Didier Deschamps was Juventus manager at that time.

It didn’t really matter that Trezeguet and Del Piero didn’t even make the trip: Since the stadium’s capacity of around 10.000 persons wasn’t even close to being enough, lots of supporters stormed the rooms of the adjacent hospital. Between plastered legs and heart patients people were staring at the event that put Crotone into national spotlight for a day. The town was almost famous.

Juventus claimed an easy 3-0 win an was promoted at the end of the season. Crotone was crashing to relegation.

The club did go straight back up to Serie B the following year, but since then it moved between the anonymous mid-table regions and the relegation battles of a league no one really cares about. Season tickets are available for 200 Euros (around ₤160 or $225) for the 21 home games. That’s worth two matchday tickets at the Emirates to see Arsenal.

Signs of weathering and a stone sword

IMG_1100Stadio Ezio Scida is within walking distance of Crotone’s railway station. The red cobblestones on the sidewalk have been gradually losing the strength of their colour for decades now, the tarmac on the roads is crumbling, lots of shutters are closed. Many licence plates of the cars, many of them in a sorry state, start with the letters „KR“. In Italy, regionalized plates haven’t been handed out since 1994.

The four floodlight masts, slim an spartanic, fit the stadium which has been named after a former player of the club – Ezio Scida died aged 30 in a traffic accident en route to a friendly. That was in 1946. The giant parking lot next to the stadium is the wet dream of every driving instructor who want their students to drive around in circles without having to worry too much.

gladioOn the hill next to it, a giant stone sword has been erected some 20 years ago by the former mayor, a Berlusconi supporter, in a cloak-and-dagger-operation. Nobody liked it, but when he lost the elections and a leftist mayor took office, he didn’t destroy the monstruous monument that was about honouring fascists in the Second World War. Instead, the new mayor declared a competition to give „Il Gladio“ a new meaning. That competion petered out and came to nothing. Like so much does in Italy, especially in the south.

Not the best stadium around

IMG_1117The stadium itself is separated from the parking lot by a barricade and another wall behind that. Behind the two goals there are terraces of not too great size; the South Stand is where the die-hard supporters of the club stand. The sector for the away fans ist behind the other goal, it’s confined by a fence and roofed by a double netting, thereby looking like a crossing between a lion’s and a bird’s cage. It may be just a little to big for a league that attracts not too many away fans anyway, even less so in Crotone.

The lateral stand on the opposite side of the main entrance, right below the Hospital, was furnished with seats not too long ago, until then, people would be standing there, as well. The stadium with noticeable weathering signs holds around 10.000 people, it used to be half-empty in normal league games. At best.

IMG_1123Considering convenience and size, it’s nowhere near what’s usual in the top flights of Europe’s bigger football countries. And if there’s not by any lucky chance of a lucky Coppa Italia draw or some unexpected relegation of a popular club from Serie A, the atmosphere was in a similar state as the stadium was. It happens that a single capo shouted ever the same two or three chants trough a megaphone that sounds like from the last century, which made watching the games even more unpleasent than if it was only for what happend on the pitch. In fairness, it things go well, the atmosphere can be loud and ferocious as well. But Crotone is not used to things going well.

The shady rich guy and the unaffected grandfahter

Old Luigi Vrenna, who took his clan to power after the Second World War, begot some 20 children in this world. One of his numerous grand-children is Raffaele Vrenna. He’s worth an estimated 800 million Euros. He made his fortune in a variety of different fields, like in waste management. Officially. His name, his heritage and his wealth in this desperately poor region let Anti-Mafia investigators not quite buy into it: Football clubs as a convenient disguise for money laundering isn’t what you might call a new development. It’s Raffaele Vrenna who’s been acting as the club’s president for some 25 years not.

Masterminding the club’s survival throughout the years in Serie B, however, is someone else. Sporting Director Giuseppe Ursino, called Peppe, is a not-too-tall guy of 66 years with white hair and a chubby nose. It’s exactly like him that you’d imagine a grandfather from Italy to look like.

His typically southern Italian mutter and his unaffected demeanor dissociate him from the pointedly smart Direttori from up north. Like Inter’s Piero Ausilio, the fit forty-something with the bold head. From Roma’s Walter Sabatini, who despite his age of 60 years you’d fancy to enter a bar alone and leave it with three beautiful women at any given time. From Sassuolo’s Giovanni Rossi, who with his grim face kind of looks like a bouncer.

Ursinos company of nobodies

Ursino didn’t have to be convinced to move to Italy’s outback to Crotone. He’s a native of Rocella, an hour or so south of the city. It’s his job, however, to guide players to a city with little charm, doing so with very limited ressources. Twenty years as Crotone’s Sporting Director left their marks on his face.

Crotone have basically always been Ursino’s company of nobodies from somewhere no one really likes to go. It’s been a scary thought for many clubs relegated from Serie A to suddenly not having to play at San Siro, the Olimpico or San Paolo, but having to go to Crotone.

The old guard has signed off

But times have changed. Unfancied little town clubs like Sassuolo an Carpi in the north or Frosinone, located halfway between Rome and Naples, are already playing in Serie A; Sassuolo have been doing so for a couple of seasons now and this year, they even compete for a spot in the Europa League.

The old top dogs from down south, meanwhile, all pretty much vanished: Lecce was demoted to third division four years ago, following the Calcioscommesse scandal. Reggina Calcio all but shut down, when leading officials were arrested to Mafia activities.

Messina, on the other side of the strait, built a bizarrely oversized stadium in the town’s suburbs in 2003 and went bust five years later. Catania, located at the foot of the Etna, fell to third division because of feisty point deductions the club earned for manipulating games. And Palermo, though right now actually playing in Serie A, racked up more managerial changes than wins this season.

A purgatory called Mezzogiorno

For seven years now, Ursino has not paid a single penny in transfer fees. He gets by looking for players who are out of contract. Every now and then he scores a loan deal for a young, promising talent who moves to the purgatory called Mezzogiorno for a year, to go back and become great and famous somewhere else, looking back to a year full of playing minutes and seeing first hand who bad off people can actually be when life is not on their side.

IMG_1109Alessandro Florenzi for example, now Totti’s successor as Roma’s captain, has been in Crotone for a year. Antonio Nocerino, who’s been loaned to them from Juventus for half a season, earned a handful of caps for Italy and now cashes in on his carreer alongside Kakà in Orlando. Fernando Bernardeschi, probably included in Italy’s squad for the Euros this summer and under contract at Fiorentina, secured Crotone’s holding on to Serie B with his goals in 2014.

The eternal city of Rome, the Tuscan pearl Florence, Disney’s capital of Orlando: They’re all shinier and richer and brighter than Crotone. Hamburg is, as well, but not for Ante Budimir: The striker completely bombed at St. Pauli, but now thrives in Crotone. Another one of Ursino’s improbable signings.

Champions instead of relegation battle

And one of those even came back. Ivan Juric. As a player, the Croatian midfielder suited well into the common image of what players in Italy look like, with his half-long gelled hair and the headband that Francesco Totti made his trademark. For five years, between 2001 and 2006, he played at Crotone, a couple of times he even wore Croatia’s team jersey under Slaven Bilic. When Manager Gian Piero Gasperini moved from Crotone to Genoa, he took his favourite student with hin. When Juric retired in 2010, he quickly became part of Gasperini’s staff at Inter.

Since last summer, Juric is Crotone’s manager. The club’s aim was, as always, to somehow just avoid the drop for another year. When Crotone led Serie B in October after an unexpectedly bright start, Juric hit the brakes: The others will overtake us eventually, we’re not really that good. Half a year later, the club is standing at Serie A’s gates.

Promotion as an impulse

IMG_1125If it just weren’t for the infrastructure. Every half-decent German 3rd Division stadium is easily better than Crotone’s. Carpi had to play their „home games“ away from home in Serie A, Frosinone uses its stadium only on temporary permission. Raffaele Vrenna knows that, too. That’s why the club’s rich owner has big plans. At first, the Stadio Scida should be upgraded to host 18.000 spectators – for a club that attracts only 7.000 people on average, even in this most successful of all seasons. But that’s just about to be the first step.

He, Vrenna, has something even more impressive in mind. An arena that resembles a Greek amphitheatre, well suited in the ancient history of the town that once was the home of the mathematician Pythagoras. Privately funded, of course, Italian communities are broke at best, most of them are desparately indebted. And Crotone is not best in any conceivable way. „The stadium should be seen as gift to the city and the people. We don’t just want to be an extra in Serie A, but a real player“, Vrenna recently said.

No more hiding

They’re intrepid, that’s for sure and that’s what Crotone already showed this season. In Coppa Italia, they forced AC Milan to extra-time at the San Siro and it actually was a home game for the side from down South. 7.000 of the 10.000 people in attendance were in the away sector.

Crotone is not afraid of Serie A. And if nothing else, the club turns the spotlight to that forgotten part of the country for a year. An with that to the potholes in the streets, the unemploymet and the wasteland of theirs.

And to a stone sword as a sorry symbol for stagnation.

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