Schöpf – Ballverliebt https://ballverliebt.eu Fußball. Fußball. Fußball. Wed, 29 Mar 2017 08:20:05 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.7.2 1:1 gegen Finnland – so ist Arnautovic schwer zu ersetzen https://ballverliebt.eu/2017/03/28/oesterreich-finnland-arnautovic-schoepf/ https://ballverliebt.eu/2017/03/28/oesterreich-finnland-arnautovic-schoepf/#comments Tue, 28 Mar 2017 21:38:37 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=13421 1:1 gegen Finnland – so ist Arnautovic schwer zu ersetzen weiterlesen ]]> Österreich probiert im Testspiel gegen Finnland einiges aus. Es wurde eine Halbzeit lang wieder im 3-4-3 gespielt, Schöpf durfte als Arnautovic-Ersatz versuchen. Beides klappte nicht ganz nach Wunsch. Am Ende steht ein 1:1, bei dem Österreich mehr vom Spiel hatte, aber wenig Konkretes zeigen konnte.

Österreich – Finnland 1:1 (0:0)

Grundsätzlich spielte Österreich wieder in jenem 3-4-3, das in ähnlicher Form auch bei 2:0-Sieg über Moldawien zum Einsatz kam. Durch die abweichende personelle Besetzung kam es aber natürlich auch zu einem etwas anderen Spiel. Änderungen gab es vor allem im Hinblick auf das Irland-Spiel im Juni, in dem Ilsanker und Arnautovic gelbgesperrt sein werden. Statt Arautovic spielte Schöpf als Linksaußen, statt Ilsanker spielte Alaba wieder im Zentrum.

Der Aufbau

Passmap von Österreich gegen Moldawien (Grafik: @11tegen11): Ilsanker spielte extrem tief. Alaba agierte gegen Finnland höher.

Stefan Ilsanker hatte seine Rolle sehr defensiv angelegt und sich sehr nahe zur Dreierkette positioniert, David Alaba war nun sehr viel mehr Achter als Sechser. Das hatte zur Folge, dass das Aufbauspiel durch das Zentrum einen deutlich größeren Raum einnahm wie noch gegen Moldawien.

Alaba (der alleine in der ersten Hälfte 43 Ballkontakte verzeichnete, die Meisten von allen Österreichern) war der Dreh- und Angelpunkt. Er wurde im Aufbau gesucht, er hatte auch einen sehr großen Bewegungsradius. Er tauchte auf der rechten Außenbahn genauso auf wie ganz vorne. Auch wenn er wieder nicht die ganz große Wirkung entfaltete, wirkte auch Zlatko Junuzovic dadurch sicherer, dass er einen Nebenspieler vor sich hatte, der offensiver spielt als das Ilsanker getan hatte.

Im Gegenzug lahmte der Aufbau über die Flügeln aber etwas. Natürlich: Suttner hat nicht die technischen Fähigkeiten und die spielerischen Möglichkeiten wie Alaba. Er ist grundsolide, aber bietet nichts Überraschendes. Und Schöpf hat andere Qualitäten als ein Arnautovic. So blieb das Tandem Suttner/Schöpf auch eher blass. Und rechts bot sich das gleiche Problem wie gegen Moldawien.

So war Martin Harnik vorne so gut wie isoliert.

Gegen den Ball

Erstaunlich war die über weite Strecken der ersten Hälfte sehr zurückgezogene Positionierung der Wing-Backs Lazaro und Suttner. Nicht selten ergab sich so ein 5-4-1, selbst wenn der Ball noch weit in der gegnerischen Hälfte war. Auch in Pressing in schärferer Form gab es nur in einer kurzen Phase etwa zwischen 25. und 30. Minute zu sehen.

Der Aufbau von hinten aus dieser 5-4-1-Formation (in der die Flügelstürmer Schöpf und Sabitzer die Außenpositionen im Mittelfeld besetzten) erfolgte nicht selten über einen Pass der Außenspieler der Dreierkette (Dragovic bzw. Hinteregger) auf die zurückgezogenen Außenstürmer, welche den Ball dann auf die Achter bzw. die Wing-Backs ablegten. Da aber die Wing-Backs oft weit hinten standen, kam so nie wirklich Tempo rein.

Finnland zeigte sich als technisch und spielerisch recht limitiertes Team, das aber um diese Schwächen herumspielen wollte. Bälle, die man vorne erobert, muss man nicht selbst nach vorne bringen, so presste Sturmspitze Teemu Pukki im Verbund mit jeweils einem bis zwei Mitspielern aus der Mittelfeld-Kette auf die österreichische Verteidigung. Das sorgte zwar selten für echte Gefahr, bremste aber den Aufbau im ÖFB-Team durchaus.

Völlige Umstellung in 2. Halbzeit

Ab 58. Minute

Koller erklärte den 3-4-3- bzw. 5-4-1-Versuch in der Halbzeit für beendet und führte einige Wechsel durch. So stand in der zweiten Hälfte das gewohnte 4-2-3-1 auf dem Feld, nur halt mit einer eher ungewohnten personellen Besetzung. Lainer und Grillitsch durften ihr Länderspiel-Debüt geben.

Die signifikanteste Änderung war aber die Einwechslung von Arnautovic, während Alaba nicht mehr mit dabei war. Arnautovic zeigte sofort den Unterschied zwischen seiner Technik-Dribbling-Spielweise auf dem linken Flügel und jener des geradlinigeren Schöpf. Der Stoke-Legionär tanzte diverse finnische Gegenspieler aus, leitete gefährliche Aktionen ein und harmonierte auch ganz gut mit Aushilfs-Linksverteidiger Martin Hinteregger. Und dann markierte er auch noch aus einer Ecke (einer Ecke!!!) das Tor zum 1:0.

Finnland adaptierte das System nach rund einer Stunde, indem Nottingham-Legionär Thomas Lam etwas nach hinten rückte. So ergab sich ein 4-2-3-1 mit Debütant Fredrik Jensen auf der Zehn. Mit dem zweiten defensiven Mittelfeldspieler reagierte Finnlands Teamchef Kanerva auf die Formation von Österreich, in der es nun einen klaren Zehner gab (Schöpf).

Durch diese Maßnahme und angesichts des Umstandes, dass Junuzovic im Laufe der zweiten Hälfte fast völlig untertauchte – und Alaba gar nicht mehr dabei war – fehlten eklatant die Ideen. Das österreichische Zentrum schob nur noch quer, ein Eindringen in den Strafraum gab es nur durch Einzelaktionen. Ja, das war alles andere als die Einser-Besetzung, aber ein wenig besorgniserregend war dieser Ideenschwund schon.

Finnland bekam das Spielgeschehen schnell beruhigt und kam durch einen Weitschuss von Jensen zum 1:1-Ausgleich. Dieser war durchaus verdient, denn obwohl man wenig Kreativität versprühte, so setzte Suomi dennoch Maßnahmen, die Österreich recht effektiv bremsten.

Fazit: Nicht alle Personalien überzeugten

Was wollte Koller mit diesem Test? Ganz klar: In der ersten Hälfte austesten, ob Schöpf für die Arnautovic-Position in Frage kommt. Da man den direkten Vergleich schon in diesem Spiel selbst geliefert bekam, kann die Erkenntnis nur lauten: Ein Arnautovic in guter Form ist in Irland wohl nicht zu ersetzen.

Auch in der zweiten Halbzeit mit dem gewohnten System konnte es nur um personelle Tests gehen. Hinteregger als Linksverteidiger war ganz gut. Lainer als Rechtsverteidiger brachte wenig, machte beim Debüt aber auch nichts dramatisch falsch. Ebenso Grillitsch, der im Mittelfeld-Zentrum keine Anpassungs-Schwierigkeiten offenbarte.

Dass es das erste Tor nach einem Eckball seit Ewigkeiten gab, ist erfreulich – hatte aber weniger mit einer spannenden Variante zu tun, als mehr mit dem Genie eines Marko Arnautovic. Dass Finnland noch den Ausgleich erzielte, ist ärgerlich, aber das nackte Resultat war zweitrangig. Finnland ist zwar weit von europäischer Spitze entfernt, aber doch signifikant besser als es zuletzt Moldawien war.

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Endlich erinnert Österreich an die Quali – dennoch das Aus https://ballverliebt.eu/2016/06/22/oesterreich-koller-island-euro-schoepf/ https://ballverliebt.eu/2016/06/22/oesterreich-koller-island-euro-schoepf/#comments Wed, 22 Jun 2016 19:24:03 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=12703 Schade! Nach einem gut gemeinten, aber fehlgeschlagenen System-Experiment vor der Pause erinnert Österreich nach dem Seitenwechsel erstmals in diesem Turnier an die Form aus der Qualifikation. Das ÖFB-Team hatte Island (natürlich) klar im Griff, hatte auch die eine oder andere Chance – aber am Ende reicht es nicht ganz. Nach dem Konter-Gegentor quasi mit dem Schlusspfiff steht sogar noch eine 1:2-Niederlage zu Buche.

Österreich - Island 1:2 (0:1)
Österreich – Island 1:2 (0:1)

Im Idealfall kreiert man mit der System-Idee von Koller eine Überzahl im Zentrum, hat zwei Stürmer vorne und kann die Außenspieler noch nach vorne schicken, um Breite herzustellen ohne dabei defensiv an Stabilität zu verlieren. Gegen einen defensiven, in einem flachen 4-4-2 spielenden Gegner wie Island alles nachvollziehbare Gedanken.

Gegen den Ball rückten Sabitzer rechts und Arnautovic links auf die Außenpositionen im Mittelfeld, Alaba blieb als vorderster Mann im Zentrum und lief die isländische Eröffnung an. Allerdings merkte man schon in den Anfangsminuten, dass das ganz deutlich nicht die gewohnten Positionierungen auf dem Feld waren. Selbst kurze Pässe gingen schnell mal ins Nichts.

Überlegungen gingen nicht auf

Aber auch andere Überlegungen gingen nicht auf. Die österreichischen Wing-Backs, vor allem Fuchs, wurde sofort von zwei Isländern isoliert, sobald er den Ball hatte. So kam er weder zu Vorstößen, um hinter die Ketten zu kommen; noch konnte er in das Kombinationsspiel im Mittelfeld so eingreifen, wie das sicherlich geplant war.

Außerdem suchte Österreich vor allem in der ersten halben Stunde beinahe krampfhaft den frühen Vertikalpass, selbst wenn dieser einfach nicht da war. Längere Ballbesitzphasen im Zentrum, mit denen man einerseits etwas Ruhe in das eigene Spiel bringt und andererseits den isländischen Abwehr-Block austestet, wo doch vielleicht mal Lücken aufgehen, gab es nicht.

Das Resultat: Viele unnötige Ballverluste in der Vorwärtsbewegung. Diese waren auch bedingt durch kurzes Rausrücken der isländischen Innenverteidiger in den Sechserraum, wodurch es den österreichischen Spitzen – vor allem Arnautovic, Sabitzer war kaum eingebunden – extrem schwer fiel, den Ball zu kontrollieren und eine weiterführende Aktion zu lancieren.

Weg vom hektischen Vertikal-Drang

Das änderte sich zunächst auch nach dem fürchterlich billigen Treffer für Island nicht. Erst rund zehn Minuten später, nach einer halben Stunde, kam Österreich von dem Drang zum schnellen Vertikalpass ab. Nun stabilisierte sich auch die Genauigkeit von Julian Baumgartlinger, man gewann etwas an Sicherheit.

In der Viertelstunde vor der Halbzeitpause hatte Österreich 71 Prozent Ballbesitz, hätte einen Elfmeter bekommen müssen (Trikotvergehen an Arnautovic) und erhielt wenig später tatsächlich einen (Halten gegen Alaba), den Dragovic allerdings an den linken Pfosten setzte.

Zurück zu den Wurzeln

Zweite Halbzeit
Zweite Halbzeit

Dennoch betrachtete Koller in der Halbzeit das Experiment mit dem 3-4-1-2 als gescheiteret und stellte wieder auf das gewohnte 4-2-3-1 um. Mit Schöpf auf der Zehn und Janko ganz vorne war dies nun nur noch von der Personalie Junuzovic abgesehen genau die Truppe, die in der Qualifikation so überzeugt hatte.

Die Folge war, dass, mit dem Rücken zur Wand, Österreich in der sechsten Halbzeit dieses Turniers erstmals so gespielt hat, wie man sich das ungefähr vorstellt. Anders als noch bei Spiel gegen Ungarn waren nun auch die Außenverteidiger sehr hoch positioniert. Damit tackelte Koller praktsich alle Problemfelder: Die Außenbahnen waren nun jeweils 2-gegen-2 besetzt, im Zentrum herrschte immer noch eine 3-gegen-2-Überzahl und vorne gab es nun einen echten Zielspieler.

Mehr Präzision, mehr Chancen

Die Überlegung dieser Umstellung hatte ÖFB-Sportdirektor Ruttensteiner in der Halbzeit erläutert („Mehr Durchschlagskraft auf den Flügel und einen Abnehmer für Zuspiele“), und auch wenn nicht alles an diesem Plan aufging, so zeigte dieser recht radikale Halbzeit-Umbau doch deutlich Wirkung.

Auch, weil die Geduld im Aufbau bis zu einem gewissen Grad zurück war, kletterte die Passquote zwischendurch auf 86 Prozent (am Ende des Spiels sank er ob des gegangenen Risikos auf 84%) – der mit sehr viel Abstand beste Wert von Österreich im gesamten Turnier. Island wurde am eigenen Strafraum eingekerkert.

Das ist grundsätzlich genau das Spiel, das die Isländer wollen und über die längste Zeit der zweiten Hälfte limitierte man Österreich auf Weitschüsse, aber es ist nicht so, dass es nicht dennoch genug Chancen gegeben hätte, mehr als nur das eine Tor durch den Schöpf-Slalom nach einer Stunde zu erzielen. Ein weiteres Mal war Schöpf frei durch und scheiterte an Halldórsson, es hätte noch insgesamt zwei weitere Strafstöße für Österreich geben müssen (zu dem von Dragovic verschossenen dazu), Janko scheiterte einmal knapp.

Bemüht, aber nicht ganz gut genug

Island, das wurde durch die Wechsel deutlich, riskierte nichts – nicht einmal Umstellungen, wenn zusätzliche Defensiv-Leute kamen. So ging LM Birkir Bjarnason in die Spitze, als ein gelernten Außenverteidiger kam; vom 4-4-2 gingen Lagerbäck und Hallgrimsson nicht ab. Die eingelernten Mechanismen und die Abstände im kompakten Verschieben sollten nicht aufs Spiel gesetzt werden.

Und natürlich war auch bei Österreich nicht alles super. Arnautovic war sehr bemüht, aber auch ebenso glücklos in vielen seiner Aktionen; Alaba spielte deutlich besser als in den ersten beiden Spielen, immer wieder ließ aber auch er die Präzision vermissen; Sabitzer war kaum eingebunden und Jantscher blieb oft hängen.

Je näher der Schlusspfiff rückte, desto mehr warf Österreich alles nach vorne, in der letzten Viertelstunde war zumeist Julian Baumgartlinger der letzte Mann – und das auch in der gegnerischen Hälfte. Dass man quasi mit dem Schlusspfiff noch in einen Konter lief, den der Bald-Rapidler Traustason zum 2:1-Endstand abschloss, ist zwar doof für die Optik, aber für Österreich letztlich irrelevant.

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Trotz Tor: Schöpf bei 2:1 über Malta eher ein Fremdkörper https://ballverliebt.eu/2016/05/31/trotz-tor-schoepf-bei-21-ueber-malta-eher-ein-fremdkoerper/ https://ballverliebt.eu/2016/05/31/trotz-tor-schoepf-bei-21-ueber-malta-eher-ein-fremdkoerper/#comments Tue, 31 May 2016 21:04:05 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=12506 Das ÖFB-Team gewinnt das vorletzte Spiel vor der EM-Endrunde mit 2:1 gegen Malta. Viel kann man daraus nicht mitnehmen, weil Österreich aus dem Training heraus spielte und es mehr ein Zu-sich-Finden auf dem Platz war als ein wirkliches Testspiel. Aber immerhin lassen sich über die Leistung von Alessandro Schöpf und über die fehlende Konsequenz im Spiel nach vorne ein paar Kleinigkeiten sagen.

2016 05 31 Aut-Mlt 2-1

Darum ging’s

Am allerwenigsten natürlich um das Ergebnis – natürlich war ein Sieg eingeplant, und 2:1 schaut jetzt nicht so übersuper aus, aber viel wichtiger waren zwei Aspekte: Erstens, wie agiert das Team gegen ein defensiv stehendes Team (wie es Ungarn und Island auch tun werden); und zweitens, wie macht sich Alessandro Schöpf.

Das mit Schöpf

Der Schalke-Legionär (der in Gelsenkirchen auf der Außenbahn spielt) agierte auf der Alaba-Position zwischen Sechserraum und der offensiven Dreierreihe. Schöpf wirkte aber eher wie ein Fremdkörper: Die Eröffnungspässe von hinten heraus gingen, wenn ins Zentrum, so gut wie ausschließlich zu Baumgartlinger. Dieser gab den Ball auch im Zweifel eher zurück zur IV oder raus auf die Außenbahnen, aber sehr selten zu Schöpf.

Der Tiroler kam in der ersten Hälfte auf nur 28 Ballkontakte – für den Achter eines Teams, das den Ballbesitz deutlich kontrolliert, ist das arg wenig. Seine Laufwege waren merklich nicht immer mit den Nebenleuten abgestimmt und er stand auch nicht immer gut für die Weiterverarbeiten. Sinnbildlich eine Szene nach etwa einer halben Stunde, als Baumgartlinger ihm zweimal hintereinander den Ball zupasste, und Schöpf – mit dem Rücken zum gegnerischen Tor stehend – zweimal sofort wieder zurückspielte.

Sein Move zum 1:0 war sehr gut und der Abschluss cool, was zeigt, dass er durchaus nicht zu Unrecht im Kader steht. Es wurde aber in der einen Stunde, die Schöpf spielte, sehr, sehr deutlich: Er ist noch kein Teil der Mannschaft, es gibt keine greifenden Automatismen und für Neuankömmlinge ist es in der Tat sehr schwer, in dieses seit fünf Jahren entstehende Gefüge hinein zu finden. Auffällig war auf jeden Fall, dass Junuzovic in der ersten Halbzeit zwei-, dreimal nach hinten kam, und er – anders als Schöpf – sofort den Ball für den Aufbau zugespielt bekam.

Der Aufbau

Malta agierte gegen den Ball vor der Pause ein wenig anders als danach. Zunächst standen die vier offensiven Spieler relativ hoch und es gab ein recht klares Pressing-System gegen den Aufbau: Der maltesische Außenspieler läuft den österreichischen AV an, wenn dieser ins Zentrum spielt, deckt er den Pass in den Halbraum ab; dafür rückt der maltesische Wing-Back nach, wenn der Ball wieder auf den österreichischen Außen kommt.

Dieser Pass in den Halbraum war aus österreichischer Sicht das primäre Ziel, weil Malta (in einem 5-1-4 gegen den Ball) dort viel Platz ließ. So agierten Arnautovic und Harnik nicht selten recht zentral, um in diesem Raum auf Anspiele zu lauern und das ging auch immer wieder ganz gut; vor allem, wenn Malta im Umschalten auf die Defensive diesen Raum vergaß.

Nach dem Seitenwechsel agierte die vordere maltesische Reihe etwas weiter hinten und die Räume zwischen den Linien blieben wesentlich enger. So kam Österreich in dieser Phase nicht mehr so richtig in gefährliche Zonen, um sich Chancen zu erarbeiten oder zumindest halbwegs sinnvoll zu Strafraum zu kommen.

Die Erkenntnisse

Begrenzt, weil deutlich die letzte Konzentration und die Ernsthaftigkeit eines Pflichtspiels fehlte – nach einem Trainingslager, in dem nicht die zielgerichtete Vorbereitung auf ein Spiel gegen Malta im Mittelpunkt stand, ist das aber völlig logisch.

Was man aber auf jeden Fall sagen kann: Schöpf ist jedenfalls zu diesem Zeitpunkt kein adäquater Alaba-Ersatz. Womöglich ist er auf den Außenbahnen (evtl. als Alternative zu Harnik) wertvoller, wir wissen es in dieser Form nicht, es wurde hier nicht probiert. Es sollte konsequenter und mit mehr Überzeugung die Lücke in einem kompakten Abwehrverbund (wie in der 2. Hälfte) gesucht werden, anstatt halblustige Chips von einem Strafraumeck zum anderen oder ähnliches zu zeigen. Aber auch hier gilt: Das war ein Test gegen Malta aus dem Training heraus, kein EM-Pflichtspiel.

Arg viel mehr als Bewegungstherapie unter Match-Bedingungen war das nicht. Das Spiel gegen Holland am Wochenende wird sicherlich deutlich mehr Aussagekraft haben; zumal man davon ausgehen kann, dass da die Einser-Panier zum Einsatz kommt. Diesmal wurde ja Fuchs komplett geschont, Arnautovic und Baumgartlinger mussten nur eine Halbzeit ran, Alaba nur eine halbe Stunde.

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