Schaaf – Ballverliebt https://ballverliebt.eu Fußball. Fußball. Fußball. Wed, 15 May 2013 10:45:16 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.7.2 212 – Die Trainer seit Schaaf https://ballverliebt.eu/2013/05/15/212-die-trainer-seit-schaaf/ https://ballverliebt.eu/2013/05/15/212-die-trainer-seit-schaaf/#respond Wed, 15 May 2013 09:30:30 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=8744 212 – Die Trainer seit Schaaf weiterlesen ]]> Thomas Schaaf ist nicht mehr Trainer von Werder Bremen – nach fast genau 14 Jahren im Amt. Sein Debüt als Chef-Coach von Werder gab er am 11. Mai 1999 mit einem 1:0 gegen Schalke. Er hatte in höchster Abstiegsgefahr von Felix Magath übernommen. Es folgte ein Höhenflug, der mit dem Double 2004 seinen Höhepunkt fand. Schaaf war in insgesamt 479 Bundesliga-Spielen für Bremen auf der Bank.

Im selben Zeitraum kamen alle anderen Bundesligisten auf 212 Trainer-Amtszeiten. Hier sind sie zum Nachlesen. Anmerkung: Es nur nur Trainer gelistet, die für den Verein in einem Spiel der Bundesliga Trainer waren, nicht in 2. Liga oder darunter.

Aachen (2): Hecking, Frontzeck

Augsburg (2): Luhukay, Weinzierl

Bayern (8): Hitzfeld, Magath, Hitzfeld, Klinsmann, Heynckes, Van Gaal, Jonker, Heynckes

Bielefeld (10): Gerland, Möhlmann, Rapolder, Geideck, Von Heesen, Geideck, Middendorp, Dammeier, Frontzeck, Berger

Bochum (8): Toppmöller, Zumdick, Schafstall, Neururer, Koller, Heinemann, Herrlich, Wosz

Cottbus (4): Geyer, Sander, Weber, Prasnikar

Dortmund (8): Skibbe, Krauss, Lattek, Sammer, Van Marwijk, Röber, Doll, Klopp

Duisburg (6): Funkel, Eichkorn, Meier, Kohler, Scholz, Bommer

Düsseldorf (1): Meier

Frankfurt (9): Berger, Magath, Dohmen, Rausch, Reimann, Funkel, Skibbe, Daum, Veh

Freiburg (4): Finke, Dutt, Sorg, Streich

Fürth (3): Büskens, Preis, Kramer

Hamburg (13): Pagelsdorf, Jara, Toppmöller, Doll, Stevens, Jol, Labbadia, Moniz, Veh, Oenning, Cardoso, Arnesen, Fink

Hannover (6): Rangnick, Lienen, Neururer, Hecking, Bergmann, Slomka

Hertha BSC (13): Röber, Götz, Stevens, Thom, Meyer, Götz, Heine, Favre, Funkel, Babbel, Skibbe, Tretschok, Rehhagel

Hoffenheim (7): Rangnick, Pezzaiuoli, Stanislawski, Babbel, Kramer, Kurz, Gisdol

Kaiserslautern (9): Rehhagel, Brehme, Gerets, Jara, Moser, Henke, Wolf, Kurz, Balakov

Karlsruhe (1): Becker

Köln (12): Lienen, Funkel, Luhukay, Koller, Rapolder, Latour, Daum, Soldo, Schaefer, Finke, Solbakken, Schaefer

Leverkusen (12): Daum, Völler, Vogts, Toppmöller, Hörster, Augenthaler, Völler, Skibbe, Labbadia, Heynckes, Dutt, Lewandowski/Hyypiä

Mainz (2): Klopp, Tuchel

M’gladbach (12): Bonhof, Meyer, Lienen, Fach, Advocaat, Köppel, Heynckes, Luhukay, Ziege, Meyer, Frontzeck, Favre

München (4): Lorant, Pacult, Götz, Vanenburg

Nürnberg (8): Rausch, Augenthaler, Wolf, Meyer, Von Heesen, Oenning, Hecking, Wiesinger

Rostock (6): Zachhuber, Funkel, Veh, Schlünz, Berger, Pagelsdorf

Schalke (15): Stevens, Neubarth, Wilmots, Heynckes, Achterberg, Rangnick, Slomka, Büskens, Rutten, Büskens, Magath, Rangnick, Eichkorn, Stevens, Keller

St. Pauli (2): Demuth, Stanislawski

Stuttgart (9): Rangnick, Magath, Sammer, Trapattoni, Veh, Babbel, Gross, Keller, Labbadia

Ulm (1): Andermatt

Unterhaching (1): Köstner

Wolfsburg (13): Wolf, Röber, Gerets, Fach, Augenthaler, Magath, Veh, Köstner, McClaren, Littbarski, Magath, Köstner, Hecking.

Erstes Spiel unter Thomas Schaaf
Erstes Spiel unter Thomas Schaaf
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Nach vorne vorsichtig, hinten sicher: Junuzovic beim Bremen-Debüt https://ballverliebt.eu/2012/02/05/nach-vorne-vorsichtig-hinten-sicher-das-war-junuzovics-bremen-debut/ https://ballverliebt.eu/2012/02/05/nach-vorne-vorsichtig-hinten-sicher-das-war-junuzovics-bremen-debut/#comments Sun, 05 Feb 2012 22:48:18 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=6642 Nach vorne vorsichtig, hinten sicher: Junuzovic beim Bremen-Debüt weiterlesen ]]> Fünf Tage an der Weser – und schon durfte Zlatko Junuzovic erstmals von Beginn an ran! Der Ex-Austrianer wirkt im grünen Trikot noch etwas ungewohnt, aber seine Leistung beim 2:2 von Bremen in Freiburg war absolut herzeigbar. Ein Tor aufgelegt, defensiv kaum was anbrennen lassen: So kann’s weitergehen!

SC Freiburg - Werder Bremen 2:2

Philipp Bargfrede gesperrt – die Chance für Zlatko Junuzovic, sein Debüt für Werder Bremen gleich in der Startformation zu feiern. Doch auch, wenn die Position rechts in der Bremer Raute für ihn aus vielerlei Hinsicht eine äußerst ungewohnte ist, er wird sich daran gewöhnen müssen. Denn Außenstürmer gibt es bei Thomas Schaaf grundsätzlich nicht, und auf der Zehn hat er mit Mehmet Ekici und Marco Marin gleich zwei Mann vor sich.

Junuzovic im Bremer System

Wenn Bremen das Spiel nicht selbst gestaltet, wie beim gegen den Abstieg kämpfenden SC Freiburg, sind die Positionen links und rechts in der Raute grundsätzlich defensiv. Die Formation entspricht eigentlich mehr einem italienischen 4-3-1-2. Die Breite im Spiel nach vorne kommt vornehmlich über die Außenverteidiger, während vor allem in defensiv angelegten Spielen mehr oder weniger drei Sechser vor der Abwehrkette stehen.

Nun ist Junuzovic weder ein geborener Defensiv-Spieler, noch fühlte er sich in der Vergangenheit auf der rechten Seite wohl. Daher verwundert es nicht, dass er bei seinem allerersten Auftritt in der deutschen Bundesliga zumeist eher zurückhaltend agierte und erst einmal versuchte, Fehler zu minimieren.

Die Pässe von Junuzovic: Fehlpässe sind hell umrahmt. Die kurzen Bälle kamen an. Lange versuchte er kaum. Er schlug eine Flanke - und die führte zum 1:0

Das gelang ihm gut: Er versuchte sich nicht an Risiko-Pässen mit ungewissem Ausgang, sondern war – passend zum Spiel, in dem Bremen zumeist durchaus unter Druck stand – bedacht, den Ball in den eigenen Reihen zu halten und nur dann Bälle nach vorne zu probieren, wenn diese möglichst sicher einen Abnehmer fanden.

Hier hielt sich Junuzovic auf

Seine Position auf der halbrechten Seite verließ Junuzovic nur selten. Einmal jedoch machte er das mit Erfolg: Er zog quer auf die linke Seite, legte in den Rücken der zum Tor laufenden Innenverteidiger auf Pizarro quer, und der Peruaner verwertete zum 1:0.

Doch auch, wenn er seine Position hielt, war Junuzovic dennoch von allen Spielern auf dem Feld derjenige mit den meisten absolvierten Kilometern: 13,2. Lediglich sein Pendant auf der halblinken Seite, Tom Trybull, rannte ähnlich viel wie der Österreicher – dieser wurde aber eine Viertelstunde vor Schluss ausgewechselt, Junuzovic spielte durch.

Solide nach hinten

Die Zweikampf-Werte des Ex-Austrianers sind nicht berühmt. Er hat nur ein Drittel davon gewonnen. Aber er machte diese (für einen in eine defensive Rolle geschobenen Offensiv-Spieler nicht verwunderliche) Schwäche mit enormer Laufarbeit wett. Er war, wenn Rosenthal und Lumb über seine Seite das Spiel nach vorne tragen wollen, in Zusammenarbeit mit Clemens Fritz hinter ihm zur Stelle, setzte den Ballführenden unter Druck und zwang die Freiburger somit immer wieder zu Rückpässen.

So hatte Freiburg zwar mehr Ballbesitz, aber die Hintermannschaft der Bremen stand, was ja schon seit längerem nicht selbstverständlich ist, recht sicher und kam aus dem Spiel heraus so gut wie gar nicht unter Bedrängnis. Was allerdings auffällig war: Während Junuzovic nie zu Fouls greifen musste und seine Seite dennoch stark im Griff hatte, konnte man nicht dasselbe über Tom Trybull sagen, seinem Pendant auf der halblinken Seite der extrem jungen Raute (im Schnitt nur 20 Jahre alt).

Auffällig: Auf der linken Seite von Trybull war Bremen deutlich öfter zu Fouls gezwungen als auf Junos rechter

Auf dessen Seite mussten immer wieder Ekici und auch Pizarro helfend eingreifen, beide holten sich dabei gelbe Karten ab. Ekici wurde trotz einer soliden Leistung nach einer Stunde durch Marco Marin ersetzt, weil die Gefahr einer Gelb-Roten Karte immer größer geworden war. Es hat zwar nicht ursächlich mit Trybull zu tun hat, aber beide Freiburger Tore (das erste aus einem Eckball, das zweite nach einem vom ansonsten braven Hartherz verlorenen Laufduell) fiele über Bremens linke Abwehrseite.

Der Neuzugang von der Wiener Austria bereitete hingegen nicht nur das erste Tor direkt vor. Auch die Aktion, aus der das zweite Bremer Tor entstand, leitete er durch einen geschickt platzierten Kopfball-Pass ein.

Das Spiel an sich

Keine Frage: Die Freiburger, die im Abstiegskampf jeden Punkt brauchen wie einen Bissen Brot, haben sich das 2:2 mehr als verdient. Wenn das Resultat einem Team schmeichelt, dann eher Werder: Die im Ballbesitz schnell nach vorne rückende Freiburger Mittelfeld-Reihe und der sehr mobile Anton Putsila konnten das Spiel gut lenken und die Abwehr kam nur selten ins Schwitzen. Zwar kam man selbst auch nicht wirklich zu Torchancen, aber man hatte deutlich mehr Ballbesitz und war auch in Eins-gegen-Eins-Situationen bissiger.

Bremen ging nach einer halben Stunde gegen den Spielverlauf in Führung, schlief im Gegenzug aber bei einem Eckball. Selbes Spielchen nach dem Seitenwechsel: Pizarro erzielt die Führung, aber der Freiburger Druck sorgte für den verdienten Ausgleich. Der sollte bis zum Ende Bestand haben, obwohl das Heimteam die letzten paar Minuten mit zehn Mann spielen musste. Innenverteidiger Krmas konnte verletzt nicht mehr weiter machen und Trainer Christian Streich hatte schon dreimal gewechselt.

Fazit: Sehr ordentliches Debüt

Ein Lob muss an die dafür Verantwortlichen bei der Wiener Austria gehen: Zlatko Junuzovic ist absolut topfit! Nicht nur, dass er nach nur fünf Tagen bei Werder sofort durchspielte, nein, er war auch noch der laufstärkste Spieler auf dem Feld. Und dabei machte er auch noch eine sehr ordentliche Figur: Zwar etwas zurückhaltend im Spiel nach vorne, aber mit einem sehr guten Stellungsspiel und einem guten Auge was die Defensivarbeit angeht. Wenige Fehlpässe (bei auch wenigen Risiko-Pässen), ein Tor vorbereitet, ein zweites eingeleitet – keine Frage, mit diesem Debüt kann sowohl Junuzovic als auch Trainer Thomas Schaaf absolut zufrieden sein.

Eine interessante Frage wird sein, inwieweit ihm diese Rolle bei Bremen – wie erwähnt, eine andere wird er auch in absehbarer Zukunft nicht bekommen – auf seine Qualitäten in der Nationalmannschaft auswirken. Ohne Zweifel wird er tempohärter und wird auch in der Defensivarbeit einiges dazulernen, aber eine Achter-Position ist im Team von sehr fähigen Leuten besetzt – Alaba, Baumgartlinger, auch Scharner – und eine offensive Rolle am Flügel, wie er sie bei der Austria und bisher auch im Team inne hatte, gibt es bei Bremen einfach nicht.

(phe)

Alle Grafiken von dfl.de

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Dominanz auf Flügeln und im Zentrum: Raúl führt Schalke zu 5:0 über Bremen https://ballverliebt.eu/2011/12/17/dominanz-auf-flugeln-und-im-zentrum-raul-fuhrt-schalke-zu-50-uber-bremen/ https://ballverliebt.eu/2011/12/17/dominanz-auf-flugeln-und-im-zentrum-raul-fuhrt-schalke-zu-50-uber-bremen/#comments Sat, 17 Dec 2011 21:45:46 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=6235 Dominanz auf Flügeln und im Zentrum: Raúl führt Schalke zu 5:0 über Bremen weiterlesen ]]> An guten Tagen ist Bremen für jeden Gegner unangenehm. Allerdings macht Schaafs Fixiertheit auf sein 4-4-2 mit Raute Werder auch sehr berechenbar – Schalke nützte das mit flinkem Flügelspiel und einem aus dem Mittelfeld kommenden Raúl in absoluter Gala-Form nach Strich und Faden aus. Der Endstand von 5:0 ist auf keinen Fall zu hoch. 

FC Schalke 04 - Werder Bremen 5:0

Werder-Coach Thomas Schaaf gingen die Außenverteidiger aus, so musste der gelernte Innenverteidiger Sebastian Prödl auf der rechten Außenbahn ran – ein riesiger Nachteil für Werder, weil in Schaafs traditionellem System mit Mittelfeld-Raute die Außenverteidiger praktisch als Einzige wirklich für Breite sorgen. Hier war Bremen gegen Schalke aber auf beiden Seiten massiv zu schwach – ein Hauptgrund für die drückende Dominanz, die Schalke über insgesamt 80 Minuten dieses Spiels ausübte.

Raúl war überall

Raúl war überall zu finden

Aber auch im Zentrum hatte Werder dem Gegner nichts entgegen zu setzen. Vor allem Raúl tauchte überall auf, arbeitete viel, ließ sich oft sehr weit zurückfallen und sorgte so für Chaos in der defensiven Organisation im Bremer Mittelfeld. Raúl provozierte durch sein breit gefächertes Stellungsspiel permanent Lücken und presste auch vor allem gegen Naldo, um eine Spieleröffnung zu verhindern und sich früh den Ball zu erkämpfen. Erarbeitete so sich und seinen Mitspielern Raum und überforderte die Raute im Werder-Mittelfeld.

In diesen Raum stieß vor allem Teemu Pukki. Der Finne, der sich immer besser in der Bundesliga zurecht findet, spielte zwischen dem recht tief agierenden Raúl und Sturmspitze Huntelaar. Auch er machte viele Meter und versuchte, immer anspielbar zu sein und mit seinem Tempo zusätzliche Löcher in den Deckungs-Verbund der Bremer zu reißen.

Das Spiel über die Flügel

Das Bremer Mittelfeld-Trio – Trinks ging nur zögerlich zurück, war nach vorne komplett blass und generell überfordert – war dadurch zu permanentem Verschieben gezwungen, um die Mitte dicht zu halten, was wiederum dem Schalker Flügelspiel sehr zuträglich war. Denn so standen die Außenverteidiger praktisch alleine da und vor allem Fuchs randalierte nach vorne, dass es nur so eine Freude war. Natürlich auch deshalb, weil Schalke mit der Hilfe von Jurado (mit Fuchs) und Höger (mit Höwedes) eine permanente 2-auf-1-Überzahl auf den Flanken hatte.

Mit seinem Vorwärtsdrang und dem ständigen Bemühen, das Spiel breit nach vorne zu bringen, gab vor allem Fuchs seinem Landsmann Prödl Anschauungsunterricht. Der Bremer suchte nämlich praktisch nie den schnellen Weg an die gegnerische Grundlinie, spielte die Bälle zumeist aus dem Stand wieder zurück ins Zentrum; seine Flanken landeten zumeist im Nichts. Fuchs hingegen überlief sein Gegenüber permanent, schlug die Flanken aus vollem Lauf und bewies noch dazu Übersicht und Ballgefühl, wie beim Heber zur Raúl vor dem 2:0.

Die die drückende Dominanz, das hochgehaltene Tempo, die Breite im Spiel und die Unberechenbarkeit von Raúl provozierte Schalke immer wieder Fehler in der ohnehin nicht für ihre Undurchlässigkeit bekannten Abwehr Fehler. Sei es durch hanebüchenes Verteidigen bei Standards wie beim 1:0 oder durch einen simplen Pass über die Innenverteidiger wie beim 2:0 (wiewohl das aus Abseitsposition fiel), bei Pukkis Schuss Zentimeter am Tor vorbei, oder bei Huntelaars Chance kurz davor und seinem Schuss unmittelbar vor der Pause. Das 2:0 zur Pause drückte den Grad der Schalker Überlegenheit nicht einmal annähernd aus.

Problemfelder bei Bremen? Überall.

Bei Werder strotzte das Spiel nur so vor Problemfelder. Die Passivität auf den Flügeln wurde schon angesprochen. Die Innenverteidigung mit Naldo und Wolf hatten mit der Tatsache, dass Raúl nie zu fassen war und Pukki viel aus der Etappe kam überhaupt nicht zurecht. Die drei hinteren Spieler in der Raute fanden sich immer einer Unterzahl entgegen – Bargfrede mit Raúl und Pukki, Fritz mit Jurado und Fuchs, Ignjovski mit Höger und Höwedes. Somit hing der 19-jährige Trinks auf der Zehn komplett in der Luft und mit ihm Rosenberg ganz vorne. Lediglich Pizarro war sich nicht zu schade, sich auch fallen zu lassen und zu helfen bzw. sich selbst die Bälle zu erobern.

Schaaf mischte in der Pause seine Mannschaft durch: Ignjovski besetzte statt des in der Kabine gebliebenen Prödl die RV-Position, Trinks ging von der Zehn auf die Ignjovski-Position und der eingewechselte Arnautovic übernahm die Zehn. Zusätzlich rückte die Abwehr mehr auf, der Raum für die Schalke wurde enger und die Bremer kamen dadurch etwas besser ins Spiel. Sie hatten durch Rosenberg sogar die Chance auf den Anschlusstreffer.

Schalke macht den Sack zu

Die Hausherren sahen sich das 10 Minuten an, drückten dann aber wieder auf’s Tempo. Und fast logischerweise war das 3:0, die endgültige Entscheidung, eine Co-Produktion von Raúl und Fuchs. Der Spanier legte aus dem Mittelkreis zum Österreicher quer, der ging unbedrängt nach vorne, flankte – und in der Mitte stand Raúl und versenkte sein drittes Tor an diesem Abend.

Spätestens damit wurden Schaafs Änderungen für die zweite Halbzeit zur Kosmetik zurückgestuft: Ignjovski war um keinen Deut besser als Prödl, es fehlte weiterhin an der Breite in der extrem engen und eindimensionalen Spielanlage von Werder, das defensive Mittelfeld hielt auch in neuer Besetzung nicht stand und die Innenverteidigung blieb ein ständiger Unsicherheitsfaktor. Schalke hatte keine Mühe, sogar noch auf 5:0 zu erhöhen. Einem Endstand, der auf keinen Fall zu hoch ist.

Fazit: Wieso auf Schalke und nicht in Salzburg, Mijnheer Stevens?

In österreichischen Beobachtern muss diese von A bis Z durchdachte, dominant vorgetragene und von ungeheurem Vorwärtsdrang geprägte Vorstellung unweigerlich die Frage aufwerfen, warum Huub Stevens mit Schalke solche Partien am laufenden Band abliefert. Schließlich war seine Zeit bei Salzburg vom genauen Gegenteil geprägt: Defensive Grundausrichtung trotz überlegenen Kaders, die Aufstellung von Innenverteidigern auf den Außenbahnen, kein Pressing, mitunter nicht mal ein erkennbarer Matchplan und immer mal wieder auch äußerst seltsame Wechsel – all das schön vereint etwa in der Europa League gegen Lech Posen.

Wenn man sieht, wie sich vor allem Raúl für die Mannschaft förmlich zerreißt, wie er das Bad in der Menge nach seinen Toren genießt, was er für Wege geht (11 Kilometer in diesem Match, nur Höger spulte noch mehr ab), fällt es schwer zu glauben, dass sich nicht eine Lösung für das finanzielle Dilemma finden ließe, in das Schalke mit ihm im Winter kommt – denn die Millionen-Gage des Spaniers zahlte bislang Real, doch dieses Agreement läuft mit Ende des Jahres aus.

Schalke war in jedem Mannschaftsteil klar besser – vom bemitleidenswerten Geburtsagskind Tim Wiese, der 30 Jahre alt wurde, einmal abgesehen. Er verhinderte eine noch höhere Niederlage, während man den unbeschäftigten Lars Unnerstall schlicht nicht bewerten kann. Bremen fehlte es an der Breite an den Flügeln, am Tempo im Zentrum, an der Übersicht in der Abwehr, kurz, an allem. Das 4-4-2 mit Raute verlangt Breite von den Außenverteidigern, diese waren aber Totalausfälle. Das ist einfach nicht kompensierbar, und so steht nach dem 0:5 in Mönchengladbach und dem 1:4 bei den Bayern nun das dritte derbe Auswärts-Debakel in Serie zu Buche.

Während Schalke in dieser Form ein sicherer Kandidat zumindest für den Champions-League-Fixplatz, also für die Top-3 ist.

(phe)

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