Rubin Kasan – Ballverliebt https://ballverliebt.eu Fußball. Fußball. Fußball. Mon, 03 Aug 2015 19:46:40 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.6.2 Playoff oder heimwärts: Europacup-Aussichten des Ö-Quintetts https://ballverliebt.eu/2015/08/03/playoff-oder-heimwaerts-europacup-aussichten-des-oe-quintetts/ https://ballverliebt.eu/2015/08/03/playoff-oder-heimwaerts-europacup-aussichten-des-oe-quintetts/#comments Mon, 03 Aug 2015 19:23:17 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=11417 Playoff oder heimwärts: Europacup-Aussichten des Ö-Quintetts weiterlesen ]]> Europacup-Woche, Teil 2: Zum ersten Mal seit acht Jahren und zum letzten Mal für vermutlich wieder längere Zeit gibt es in einer Woche gleich fünf internationale Spiele mit heimischer Beteiligung. Wie die Lage für das Quintett nach den Hinspielen aussieht und was passieren muss, damit sie den Aufstieg in die Playoffs von Champions- bzw. Europa-League schaffen, ist in unserer Übersicht aufgedröselt.

Ajax – Rapid (Di., 20.15, Hinspiel 2:2)

Rapid Wien - Ajax Amsterdam 2:2 (0:2)
Rapid Wien – Ajax Amsterdam 2:2 (0:2)

So lief das Hinspiel: Ajax bediente sich der offensichtlichen Schwächen von Rapid (so großer Abstand zwischen den Mannschafts-Teilen, instabiles gruppentaktisches Vorgehen, ein Greenhorn auf der rechten Abwehrseite), um mit einem lockeren und eigentlich deutlich zu knappen 2:0 in die Pause zu gehen. Erst nach Schwabs Ausschluss agierte Rapid kompakter, nahm Ajax den Raum und kam noch zu einem 2:2-Remis. Personal: Für den gesperrten Schwab wird vermutlich Srdjan Grahovac spielen – der Bosnier wartet seit einem Jahr auf eine ernsthafte Chance. Ob er sie nützt, hängt nicht nur von ihm ab. Sondern auch, ob er wieder nur mit Petsos zu zweit rund 50 Meter abdecken muss. Bei Ajax ist denkbar, dass Neuzugang Yaya Sanogo etwas mehr Spielzeit bekommt.

So spielte Rapid am Wochenende: 2:1-Sieg in Salzburg. Notova – Auer, Sonnleitner, Dibon, Stangl – Petsos, Schwab – Huspek (55. Schobesberger), Schaub (80. Grahovac), Kainz – Prosenik (63. Beric). So spielte Ajax am Wochenende: Gar nicht. Nicht mal ein Testspiel wurde absolviert. Das muss passieren, damit Rapid weiterkommt: Rapid wird die Flügel von Ajax kontrollieren müssen, ohne das Zentrum zu entblößen. Lässt man Auer und Stangl auf sich alleine gestellt, wird man keine Chance haben. Heißt: Kompakt stehen und gut im Mannschaftsverbund verschieben. Oder natürlich, Rapid traut sich wie Salzburg vor anderthalb Jahren volle Panier nach vorne zu pressen. Dann muss aber auch die Abwehrkette merklich in der gegnerischen Hälfte stehen. Chancen: Schlecht.

Malmö – Salzburg (Mi., 20.30, Hinspiel 0:2)

RB Salzburg - Malmö FF 2:0 (0:0)
RB Salzburg – Malmö FF 2:0 (0:0)

So lief das Hinspiel: Salzburg drückte die Schweden von Beginn an nach hinten, wiewohl Malmö das auch durchaus einkalkuliert hatte und die Räume entsprechend eng machte. Die Bullen hatten mehr vom Spiel, es brauchte aber einen Weitschuss von Ulmer nach der Pause, um die verdiente Führung herzustellen. Ein paterschertes Foul kurz vor dem Ende ermöglichte Salzburg, per Elfmeter den verdienten 2:0-Endstand herzustellen. Personal: Jonatan Soriano fehlt bei Salzburg auch weiterhin, ebenso wie Yabo. Stankovic setzte gegen Rapid wegen einer gegen Malmö zugezogenen Oberschenkel-Blessur aus. Malmö ließ beim enttäuschenden 2:2 gegen den abgeschlagenen letzten aus Åtvitaberg (wo man zur Pause sogar 0:2 zurück lag) Rosenberg und Lewicki im Hinblick auf das Salzburg-Spiel draußen. Der an sich ebenso geschonte Tinnerholm musste nach 20 Minuten eingewechselt werden. Die beiden Tore (eines per Elfer) erzielte Djurdjic, die Titelchancen sind wohl endgültig dahin und selbst mit einem EC-Platz wird es langsam eng.

So spielte Salzburg am Wochenende: 1:2-Niederlage gegen Rapid. Walke – Schmitz, Miranda, Hinteregger, Ulmer – Atanga, Laimer (46. Leitgeb), Keita, Berisha (73. Minamino) – Djuricin (46. Oberlin), Pires. So spielte Malmö am Wochenende: 2:2 in Åtvitaberg. Wiland – Vindheim (22. Tinnerholm), Árnason, Carvalho, Yotún – Rodic (76. Mehmeti), Eikrem (72. Adu), Rakip, Sana – Berget, Djurdjic. Das muss passieren, damit Salzburg weiterkommt: Die Leistung beim 1:2 daheim gegen Rapid war über weiter Strecken haarsträubend schlecht, wieder einmal schaffte es Salzburg nicht, über die Flügel den Gegner auseinander zu ziehen – also genau wie letztes Jahr beim 0:3 in Malmö. Der Gegner ist aber genauso am Sand, wenn nicht sogar noch viel mehr. Dazu muss Malmö offensiv spielen. Wenn es die Bullen schaffen, nicht komplett zu implodieren, kann eigentlich kaum etwas schiefgehen. Chancen: Sehr gut.

Rubin Kasan – Sturm (Do., 18.00, Hinspiel 3:2)

Sturm Graz - Rubin Kasan 2:3 (1:2)
Sturm Graz – Rubin Kasan 2:3 (1:2)

So lief das Hinspiel: Das Offensiv-Quartett von Sturm schaffte es zwar durchaus, die Rubin-Abwehr vor Probleme zu stellen, aber die Russen nützten den bereitwillig gewährten Raum zwischen Sturm-Offensive (sehr hoch) und Sturm-Abwehrkette (viel zu tief), um gefährlich zu werden. Hinzu kamen individuelle Fehler von Ehrenreich, so führte Kasan zur Halbzeit 2:1. Sowohl das erste Tor von Sturm (Freistoß) als auch das zweite (Eckball) fielen nach Standards. Nach dem Ausschluss von Avdijaj und dem dritten Tor der Russen war das Spiel für Sturm verloren. Personal: Beim wiederum enttäuschenden 1:1 gegen Grödig am Sonntag verletzte sich Linksverteidiger Klem, in der Folge spielte Potzmann links und Schick rechts hinten. Die logische Vertretung für Klem in Kasan wäre Neuzugang Charalambos Lykogiannis, der einzige verbleibende Linksverteidiger im Kader, der aber noch keine Pflichtspiel-Minute für Sturm absolviert hat. Dass Horvath nach seinem vor allem was die körperliche Robustheit angeht schlechten Auftritt gegen Grödig den gesperrten Avdijaj ersetzt, ist eher zu bezweifeln.

So spielte Sturm am Wochenende: 1:1 gegen Grödig. Esser – Potzmann, Madl, Spendlhofer, Klem (20. Schick) – Piesinger, Offenbacher – Dobras, Horvath (46. Edomwonyi), Avdijaj – Kienast (60. Tadic). Potzmann in Minute 82 ausgeschlossen. So spielte Rubin am Montag: 0:1 bei Spartak Moskau. Rishikov – Kusmin, Kambolov, Lemos, Cotugno – Georgiev – Carlos Eduardo, Osdoyev, Bilyaletdinov (66. Portnyagin), Gökdeniz – Kanunnikov. Kusmin in Minute 86 ausgeschlossen. Nach drei Spielen hält Rubin weiter bei null Punkten. Das muss passieren, damit Sturm weiterkommt: Wenn die Grazer wieder das Zentrum so aufmachen, wird man böse unter die Räder kommen. Es wird notwendig sein, das man das Mittelfeld angeht, und zwar durchaus mit robustem körperlichen Einsatz. So wie es Spartak Moskau am Montag vorgezeigt hat: Die Moskauer legten ihr Spiel darauf an, im Mittelfeld-Zweikämpfen den Ball zu erobern und dann extrem schnell umzuschalten. Damit hatte die Rubin-Abwehr große Probleme. Außerdem verlor Rubin gegen Spartak in der Vorwärtsbewegung permanent die Kompaktheit. All dass könnte man sehr schön ausnützen. Chancen: Da Foda vermutlich stur bleibt und auf ein kompaktes Mittelfeld verzichtet, sehr schlecht.

Dortmund – WAC (Do., 20.30, Hinspiel 1:0)

WAC - Borussia Dortmund 0:1 (0:1)
WAC – Borussia Dortmund 0:1 (0:1)

So lief das Hinspiel: Der WAC igelte sich mit zwei Viererketten plus einem Zerstörer dazwischen äußerst passiv hinten ein und hoffte auf Konterstöße via langen Bällen auf Solo-Spitze Silvio. Dortmund hatte sehr viel Ballbesitz, ging nach einer Viertelstunde in Führung und hatte genug Möglichkeiten, diese in der Folge auch auszubauen. Erst in der zweiten Hälfte kamen die Kärntner merklich aus ihrem Schneckenhaus hervor (wiewohl auch die Einwechslung von Stürmer Trdina für Putsche nichts am 4-1-4-1 änderte, Silvio ging ins Mittelfeld-Zentrum), was beim BVB in seinem ersten Pflichtspiel unter Thomas Tuchel bei zwei, drei Standards für Knieschlottern sorgte. Es blieb aber beim 0:1 aus Sicht der Wolfsberger. Personal: Die Verletzten Hellquist, Drescher und Weber stehen weiterhin nicht zur Verfügung. Will Kühbauer nach seinem Ausflug zum 4-1-4-1 wieder auf das gewohnte 4-4-1-1 zurückkehren, wird der Platz neben Silvio zwischen Peter Zulj (aus der Etappe kommend) und Tadej Trdina (als vorderer Mann, dann würde sich Silvio etwas zurückfallen lassen) fallen. Zudem wird die Frage sein, ob der WAC eher auf Dynamik am linken Flügel setzt (was für Wernitznig spricht) oder auf Standards hofft (was für Jacobo spricht). Dortmund absolvierte am Wochenende einen Test gegen Real Betis Sevilla, gewann diesen 2:0, allerdings ohne einen einzigen Spieler, der zuvor gegen den WAC in der Startformation war.

So spielte der WAC am Wochenende: 0:0 in Ried. Kofler – Standfest, Sollbauer, Hüttenbrenner, Baldauf (76. Palla) – Zündel, Putsche, Tschernegg, Jacobo – P. Zulj (67. Seidl) – Trdina. So spielte Dortmund am Wochenende: 2:0 in einem Test gegen Real Betis Sevilla. Weidenfeller – Stenzel, Ginter, S. Bender, Kirch – Leitner, Castro (73. Sarr) – Blaszczykowski (46. Großkreutz), Kagawa (73. Sauerland), Kampl – Ramos (46. Dudziak). Das muss passieren, damit der WAC weiterkommt: Puh. Beten könnte helfen. Im Ernst: Etwas anderes, als wiederum defensiv gut zu stehen versuchen und über die Konter zum Erfolg zu kommen, kann angesichts des Qualitätsunterschieds kaum funktionieren. Auch, weil der WAC auf Pressing in der Regel verzichtet, wäre es ein unkalkulierbares Risiko, das gerade in einem annähernd vollen Westfalenstadion zu versuchen. Chancen: Praktisch inexistent.

Guimarães – Altach (Do., 22.15, Hinspiel 1:2)

Altach - Vitória Guimarães 2:1 (0:0)
Altach – Vitória Guimarães 2:1 (0:0)

So lief das Hinspiel: Altach schaffte es, gegen das zuweilen etwas windschiefe Zentrum der Portugiesen (in deren ersten Saison-Pflichtspiel) im Mittelfeld nicht in Nachteil zu geraten, was am geschickten und stets an der Spielsituation orientierten Stellungsspiel von Prokopic und Netzer lag. Diese trauten sich durchaus, auch mal nach vorne zu rücken, während die Mitspieler in der Mittelfeld-Reihe aufpassten. Die Portugiesen schafften es aber vor allem über von den Außenbahnen ins Halbfeld zielenden Passkombinationen, durch die Schnittstellen der Vorarlberger in den Strafraum zu kommen. Altach hatte zunächst etwas Glück, dass die Abschlussversuche von Vitória eine große Streuung hatten und profitierte dann von einem eher geschenkten Elfmeter. Personal: Wie gewohnt wechselte Canadi sein Personal am Wochenende wieder in Abstimmung mit taktischen Detail-Überlegungen, die Aufstellung gegen die Austria lässt also genau gar keine Rückschlüsse zu, wie Altach es im EM-Stadion von 2004 (Italien spielte dort 0:0 gegen Dänemark und 2:1 gegen Bulgarien) angehen wird.

So spielte Altach am Wochenende: 1:3 bei der Austria. Lukse – Zech, Ortiz, Zwischenbrugger, Schreiner – Salomon, Roth, Netzer (73. Jäger), Hofbauer – Mahop (67. Barrera), Aigner (67. Seeger). So spielte Vitória am Wochenende: Die Portugiesen verzichteten auf ein Testspiel, konzentrieren sich voll auf das Rückspiel. Das muss passieren, damit Altach weiterkommt: Gegen die Austria versuchte Altach, den Gegner im Mittelfeld mit mannorientierten Pressingformationen zu kontrollieren, was allerdings nur teilweise gelang und mit hohem Risiko verbunden ist – das muss Altach in Portugal zunächst nicht gehen. Altach muss allerdings sehr wohl danach trachten, die Schnittstellen-Pässe von Vitória besser zu kontrollieren als im Hinspiel, sonst wird es sicherlich deutlich öfter einschlagen als nur einmal. Wichtig wird neben den Spielanteilen vor allem die Körpersprache in der Anfangsphase sein: Man muss den Portugiesen signalisieren, dass man ohne Angst auftritt. Chancen: Intakt, es wird aber extrem schwer.

Fazit: Wohl nur einer aus fünf

Es wäre keine Überraschung, sollten vier der fünf österreichischen Teams diese Europacup-Runde als Verlierer beenden, also in den Playoffs für Champions- und Europa-League nur noch Salzburg und Rapid vertreten sind. Für Altach und den WAC wäre das kein Drama, weil man sich (zumindest im Hinspiel) gegen nominell deutlich stärkere Gegner gut aus der Affäre gezogen hat.

Für Sturm wäre es allerdings alles andere als ein Ruhmesblatt, gegen ein Team auszuscheiden, dass vom grundsätzlichen Potenzial her kaum besser ist – und man sich vor allem die Hinspiel-Niederlage durch eine absurde Taktik selbst eingebrockt hat.

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Europacup: Die Gegner des Österreich-Quintetts https://ballverliebt.eu/2015/07/28/europacup-die-gegner-des-oesterreich-quintetts/ https://ballverliebt.eu/2015/07/28/europacup-die-gegner-des-oesterreich-quintetts/#comments Tue, 28 Jul 2015 07:27:20 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=11363 Europacup: Die Gegner des Österreich-Quintetts weiterlesen ]]> Die erste große Europacup-Woche wartet! Fünf heimische Klubs treten gegen teils nahmafte, teils wirklich starke Klubs an: In der CL-Quali spielt Meister Salzburg wie letztes Jahr gegen Malmö und Rapid versucht sich gegen Ajax, in der Europa League debütiert Altach (gegen Vitoria Guimaraes), stemmt sich der WAC gegen Dortmund und muss Sturm gegen Rubin Kasan ran.

Darum stellen wir kurz jeden der fünf Gegner dieser internationalen Woche vor.

Salzburg – Malmö (Mi., 19.00)

Forsberg (Leipzig) und Albornoz (Hannover) in Deutschland, Thelin (Bordeaux) in Frankreich, Halsti (Washington) in der MLS, Johansson (Gent) nach Belgien, Ricardinho (Gabala) in Aserbaidschan, Goalie Olsen (PAOK) nach Griechenland: Von jenem Team des Malmö FF, das letztes Jahr Salzburg bezwungen in der Champions League gespielt hat, ist kaum noch etwas übrig. So rasselte MFF im Sommer auch in eine feste Krise. Der wirklich nicht besonders starke litauische Meister Zalgiris Vilnius wurde mit ganz viel Mühe 0:0 und 1:0 ausgeschaltet.

Malmö - Sundsvall 3:0 (2:0)
Malmö – Sundsvall 3:0 (2:0)

Die Vereinsführung reagierte und engagierte, zack zack, fünf neue Spieler, die allesamt beim Ligaspiel am Wochenende gegen Sundsvall debütierten. Mit Wiland, Djurdjic, Rodic, Arnason und Carvalho gab es ein lockeres 3:0 gegen den Abstiegskandidaten (allerdings auch darum, weil Sundsvall verteidigt hat wie eine Wirtshaus-Truppe). An der Spielanlage bei MFF hat sich aber gegenüber letztem Jahr wenig geädert: Weiterhin lässt Trainer Age Hareide mit einem biederen 4-4-2 mit Doppelsechs spielen, weiterhin ist der Hauptfokus – vor allem gegen auf dem Papier bessere Teams – auf der Defensive.

Nach dem Abgang von Daniel Kiese-Thelin ist wieder Routinier Markus Rosenberg die größte Waffe im Angriff – Augsburg-Leihgabe Djurdjic hinterließ in der Bundesliga genau gar keine Spuren. Natürlich fehlt auch bei Salzburg gegenüber dem letzten Jahr einiges an individueller Klasse (Kampl und Alan in erster Linie), dennoch sollte es diesmal nicht schief gehen. Salzburg ist Meister einer deutlich stärkeren Liga als jene, in der MFF nach einer halben Saison Fünfter ist.

Bilanzen: Österreicher gegen Malmö: 2:2. Österreich gegen Schweden im Europacup: 5:5.

Letzte fünf Duelle AUT-SWE: 2014/15, Champions League, Play-Off: Salzburg – Malmö 2:1 und 0:3. 2013/14, Europa-League, Gruppe: Salzburg – Elfsborg 4:0 und 1:0. 2011/12, Europa League, Gruppe: Malmö – Austria 1:2 und 0:2. 2007/08, UEFA-Cup, Gruppe: Helsingborg – Austria 3:0. 2000/01, UEFA-Cup, 1. Runde: Rapid – Örgryte 3:0 und 1:1.

Rapid – Ajax Amsterdam (Mi, 21.05)

Ajax - Salzburg 0:3 (0:3)
Ajax – Salzburg 0:3 (0:3)

Anderthalb Jahre ist es schon her, dass Ajax Amsterdam von Salzburg zweimal so richtig lächerlich gemacht wurde. Nun ist die aktuelle Mannschaft der Holländer nicht mehr annähernd mit jener von damals vergleichbar: Moisander (Sampdoria), Blind (Man Utd), De Jong (Newcastle), Krkic (Stoke), Sigthorsson (Nantes) und auch die im Rückspiel eingesetzten Denswil (Brügge), De Sá (Willem II) und Poulsen (vereinslos) sind nicht mehr beim Klub. Wohl auch darum verpasste Ajax in der letzten Saison erstmals seit 2010 den Meistertitel.

Da die neue Saison der Eredivise erst nach dem Rückspiel gegen Rapid steigt, gibt es noch keine wirkliche Erkenntnisse, mit welchem Personal genau der holländische Vizemeister gegen den österreichischen Vizemeister antritt. Am wahrscheinlichsten ist es, dass Frank de Boer vorne El Ghazi, Milik und Fischer vertraut, im Mittefeld Klaassen, Bazoer und Neuzugang Gudelj und in der Viererkette Van Rhijn, Veltman, Riedewald und Dijks. Ob es der Trainer wirklich riskiert, in diesem wichtigen Spiel schon die Neuen Sanogo und Heitinga zu bringen, die noch kein Pflichtspiel mitgemacht haben, ist fraglich. Der dritte prominente Neuzugang, Deutschlands U-21-Teamspieler Amin Younes, ist gar nicht erst mitgefahren.

Stilistisch ist Ajax eben Ajax: Handelsübliches 4-3-3, viele junge und gut ausgeblidete Spieler, der Wille zur Spielgestaltung und recht patentes Kombinationsspiel. Mit dem Polen Arkadiusz Milik verfügt man – ein wenig untypisch – über einen klassischen Strafraum-Knipser, der sowohl im Klub als auch im Nationalteam eine ganz starke Saison 2014/15 absolviert hat. Da kommt einiges auf die grundsätzlich recht sichere Rapid-Defensive zu.

Allerdings gilt es auch zu beachten, dass die Defensive von Ajax kaum mehr als internationaler Durchschnitt ist, also von einem Ich-scheiß-mich-nix-Spieler wie Philipp Schobesberger, einem Strafraum-Gespenst wie Robert Beric und intelligenten Vertikalpässen von Thanos Petsos (wie beim Tor zum 1:0 gegen Ried) durchaus knackbar ist. Im Heimspiel kann Rapid sicher ein gutes Resultat holen. Das Auswärtsspiel vor 50.000 in der Amsterdam ArenA ist da aber wohl schon eine andere Sache.

Bilanzen: Österreicher gegen Ajax: 3:3. Österreich gegen Holland im Europacup: 12:9 für Holland, ein unentschiedenes Duell.

Letzte fünf Duelle AUT-NED: 2014/15, Europa League, Quali: Eindhoven – St. Pölten 1:0 und 3:2. 2013/14, Europa League, 1/16-Finale: Ajax – Salzburg 0:3 und 1:3. 2011/12, Europa League, Gruppe: Alkmaar – Austria 2:2 und 2:2. 2011/12, Europa League, Quali: Ried – Eindhoven 0:0 und 0:5. 2006/07, UEFA-Cup, Gruppe: Ajax – Austria 3:0.

Sturm Graz – Rubin Kasan (Do., 19.00)

Rubin Kasan, da war doch was? Stimmt: Im August 2004 drehte Rapid eine 0:2-Heimniederlage gegen Rubin im Auswärtsspiel noch mit einem 3:0-Sieg um. In der Zwischenzeit war die Truppe aus Tatarstan zweimal Meister und einmal im Europacup-Viertelfinale (wo man Chelsea unterlag). Die Gegenwart sieht, trotz Platz fünf in der abgelaufenen Saison, nicht so gut aus. Der Saisonstart ging kräftig in die Hose (2 Spiele, 2 Niederlagen, 0:3 Tore, Tabellenletzter), und ein Blick auf das 0:2 daheim gegen Abstiegskandidat Amkar Perm am Wochenende zeigt, warum.

Rubin Kasan - Amkar Perm 0:2 (0:0)
Rubin Kasan – Amkar Perm 0:2 (0:0)

Rubin ist unter Rinat Bilyaletdinov nicht gerade eine vor Kreativität sprühende Augenweide. Im Gegenteil: Die beiden DM im 4-2-3-1 blieben konsequent hinten, damit wurde das Loch zur Offensivreihe riesig und Amkar konnte sich schön dazwischen ausbreiten. Auch nach dem Rückstand zu Beginn der 2. Hälfte wurde Rubin nicht risikofreudiger, im Gegenteil, es wurden nur noch mehr 60-Meter-Bälle in die grobe Richtung von Stürmer Portnyagin gedroschen. Carlos Eduardo, einst bei Hoffenheim aktiv, versteckte sich, so gab es überhaupt keinen auch nur halbwegs kultiviertes Offensiv-Spiel.

Hinzu kommt, dass Bilyaletdinov nicht auf Qualitätsspieler wie Mubarak Wakaso (der Neuzugang von Celtic hat Malaria) oder Yann M’Vila (will weg) zurückgreifen kann. An sich gute Neue wie Trainersohn Diniyar (Ex-Teamspieler Russlands, von Spartak) oder Marko Livaja (der kroatische Spielmacher kam aus Bergamo) haben noch kein Spiel für Rubin absolviert.

Kurz: Die Zeiten, als Rubin eine Mannschaft aus der erweiterten europäischen Spitze war, sind vorbei. Natürlich ist der reine Marktwert des Kaders höher als der von Sturm Graz, der tatsächliche Qualitätsunterschied ist aber mit Sicherheit deutlich geringer. Wenn Sturm das Potenzial abruft, ist Rubin garantiert alles andere als unschlagbar.

Bilanzen: Österreicher gegen Rubin Kasan: 1:0 für Österreich. Österreich gegen Russland im Europacup: 9:7 für Österreich.

Letzte fünf Duelle AUT-RUS: 2013/14, Champions League, Gruppe: Zenit St. Petersburg – Austria 0:0 und 1:4. 2011/12, Europa-League, Gruppe: Sturm – Lok Moskau 1:2 und 1:3. 2005/06, Champions League, Play-Off: Rapid – Lok Moskau 1:1 und 1:0. 2005/06, UEFA-Cup, Qualifikation: Pasching – Zenit St. Petersburg 2:2 und 1:1. 2004/05, UEFA-Cup, Qualifikation: Fasching – Zenit St. Petersburg 3:1 und 0:2. 2004/05, UEFA-Cup, Qualifikation: Rapid – Rubin Kasan 0:2 und 3:0.

Altach – Vitória Guimarães (Do., 19.00)

So spiele Guimarães beim letzten Test
So spiele Guimarães beim letzten Test

Als Fünfter der abgelaufenen Saison landete Guimarães hinter den „Großen Drei“ (Benfica, Porto, Sporting) sowie Braga. Überregional bekannte Namen sind bei Vitória nicht zu finden, dafür die in Portugal übliche Vielzahl an Brasilianern, technisch gut ausgeblidete Spieler, die durchaus hohes Tempo gehen können – auch wenn’s heiß ist.

Da die Meisterschaft in Portugal erst in zweieinhalb Wochen startet, gibt es noch keine wirklichen Erfahrungswerte, wie der neue Coach Armando Evangelista (der nach dem Abgang von Vorgänger Rui Vitória zu Benfica vom „Co“ zum Chef befördert wurde“) genau spielen lässt. In der Aufstellung beim letzten Test gegen Chaves waren zwei Talente aus der zweiten Mannschaft (Arrondel und Vigário), dazu auch Licá und U-21-Vize-Europameister Tozé, beides Leihgaben vom FC Porto. Vermutlich wird das Line-up gegen Altach aber ähnlich aussehen: Otávio sollte statt Bouba ins Team kommen, dazu Tomané oder Neuzugang Henrique ins Sturmzentrum.

Zwei wichtige Spieler vom letzten Jahr nicht nicht mehr dabei: Mittelfeld-Mann Mensah (zu Atlético Madrid) und Sechser André André (zum FC Porto). Dennoch ist Vitória gegen Altach natürlich recht deutlich zu favorisieren: Ein Team aus der erweiterten Spitze aus Portugal ist in der Regel per se schon klar stärker als der Dritte aus Österreich – noch dazu, da dort kaum einer jemals Europacup gespielt hat.

Bilanzen: Österreicher gegen Guimarães: noch keine Spiele. Österreich gegen Portugal im Europacup: 13:2 für Portugal (die österreichischen Erfolge waren Salzburg und Rapid in den EC-Final-Saisonen, jeweils gegen Sporting).

Letzte fünf Duelle AUT-POR: 2013/14, Champions League, Gruppe: Austria – FC Porto 0:0 und 0:1. 2013/14, Europa-League, Play-Off: Estoril – Pasching 2:0 und 2:1. 2010/11, Europa League, Gruppe: FC Porto – Rapid 3:0 und 3:1. 2009/10, Europa League, Gruppe: Austria – Nacional Funchal 1:1 und 1:5. 2006/07, Champions League, Play-Off: Austria – Benfica 1:1 und 0:3.

WAC – Dortmund (Do., 21.05)

2003 kam Dortmund ohne echte Probleme gegen Jogi Löws Austria weiter
2003 kam Dortmund ohne echte Probleme gegen Jogi Löws Austria weiter – 1:0 und 2:1

Natürlich hat der WAC keine Chance. Ohne Zweifel wird Dortmund zwei, wenn nicht drei Nummern zu groß für den Europacup-Debütanten aus Kärnten werden. Das wissen sie beim WAC aber selbst auch. Dort sieht man die Spiele gegen den deutschen Renommier-Klub als Belohnung für den Aufschwung der letzten Jahre und als nette Einnahme-Quelle dank eines mit 30.000 Zusehern knallvollen Stadions in Klagenfurt.

Zudem kommt Dortmund nicht aus England und nimmt die Europa League daher so ernst, wie man sie nur ernst nehmen kann. Eine Peinlichkeit gegen einen österreichischen Mittelständler kann sich der Klub und Neo-Coach Thomas Tuchel nicht erlauben. Darum wird auch – zumindest im Hinspiel – die volle Panier auflaufen. Zudem wird dies das erste Pflichtspiel unter Tuchel sein, wo die in der Vorbereitung angetesteten Änderungen gegenüber der Klopp-Zeit schon greifen sollen: Vermutlich ein 4-1-4-1 als Grundvormation, konsequentes Herstellen von Überzahl auf den Außenbahnen, unspektakuläre Ballbesitz-Sicherung statt schneller Steilpässe im Zentrum, und eine Hinwendung zu mehr Ballbesitz gegenüber dem Pressing- und Umschaltspiel unter Klopp.

Gegen die bisher sichere Defensive des WAC (kein Gegentor in zwei Spielen gegen Soligorsk, nur eines im Test gegen Schalke) wird man schon einen Einblick bekommen, wie gut das Spiel unter Tuchel wirklich schon läuft. Zumal davon auszugehen ist, dass der WAC nicht die letzte defensiv orientierte Mannschaft ist, auf die Dortmund in dieser Saison treffen wird.

Bilanzen: Österreicher gegen Dortmund: 1:0 für Dortmund. Österreich gegen Deutschland im Europacup: 21:4 für Deutschland (Bilanz gegen DDR-Klubs: 7:3 für Österreich).

Letzte fünf Duelle AUT-GER: 2012/13, Europa League, Gruppe: Rapid – Leverkusen 0:4 und 0:3. 2009/10, Europa League, Gruppe: Rapid – Hamburg 3:0 und 0:2. 2009/10, Europa League, Gruppe: Austria – Bremen 2:2 und 0:2. 2005/06, Champions League, Gruppe: Rapid – Bayern 0:1 und 0:4. 2003/04, UEFA-Cup, 1. Runde: Austria – Dortmund 0:1 und 1:2.

Fazit

Salzburg ist gegen Malmö Favorit, Sturm gegen Rubin im Idealfall zumindest gleichwertig. Altach und Rapid haben eine kleine Chance, der WAC normalerweise keine. Anders gesagt: Sollten mehr als zwei Teams die Hürden von dieser und nächste Woche überstehen, wäre das schon eine Überraschung.

Ein Team im CL-Playoff und maximal zwei im EL-Playoff – darauf kann man sich einstellen. Mehr wird es praktisch sicher nicht.

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