Roger Schmidt – Ballverliebt https://ballverliebt.eu Fußball. Fußball. Fußball. Thu, 24 Nov 2016 12:18:40 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.7.2 Der Tag an dem RB Leipzig die Führung in der Bundesliga übernahm https://ballverliebt.eu/2016/11/18/der-tag-an-dem-rb-leipzig-die-fuehrung-in-der-bundesliga-uebernahm/ https://ballverliebt.eu/2016/11/18/der-tag-an-dem-rb-leipzig-die-fuehrung-in-der-bundesliga-uebernahm/#respond Fri, 18 Nov 2016 22:32:47 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=13258 Der Tag an dem RB Leipzig die Führung in der Bundesliga übernahm weiterlesen ]]> RB Leipzig und Trainer Ralph Hasenhüttl liegen als Aufsteiger in der deutschen Bundesliga nach einem Saisondrittel an der Spitze der Tabelle. Die wegen Red Bulls Engagement von Gegner-Fans ungeliebten Leipziger unterstrichen zum Beginn der 11. Runde am Freitag ihren sensationellen Saisonstart mit einem 3:2-Sieg bei Champions League-Teilnehmer Bayer Leverkusen. Sie konnten dann entspannt auf den Klassiker zwischen Dortmund und Bayern am Samstagabend warten und sich über einen Dortmunder Sieg freuen.

Österreicher-Check: Bei Leverkusen spielte Julian Baumgartlinger in der Mittelfeldzentrale von Beginn weg bis nach dem 2:3 (Ramazan Özcan und Aleksandar Dragovic blieben auf der Bank). Bei Leipzig startete Stefan Ilsanker als rechter Außenverteidiger direkt hinter Marcel Sabitzer (und musste später in die Innenverteidigung).

Bayer Leverkusen - RB Leipzig (18.11.2016)

Mit Roger Schmidt als ehemaligem und Hasenhüttl als aktuellem Ralf-Rangnick-Partner haben die beiden Teams natürlich ihre Ähnlichkeiten. Unter anderem spielen beide eine 4-4-2-Variante mit einrückenden Außenspielern, die offensiv oft als 4-2-2-2 gelesen werden. Auch pflegen beide ein Spiel mit intensivem Gegenpressing und direktem Fußball.

Bayer spielte etwas breiter als die enorm kompakten und stark verschiebenden Leipziger. Die Hasenhüttl-Elf (bei der Not-Außenverteidiger Ilsanker nach 30 Minuten zum Not-Innenverteidiger wurde, weil Compper sich verletzte und Schmitz kam) ließ den ballferne Außenverteidiger (v.a. Heinrichs) ungedeckt. Das führte aber zu keinen gelungenen Chancen des Heimteams, da die Leipziger es meist schafften, einen Pass auf diese Seite durch Druck auf den Ballführenden zu unterdrücken oder diesen zumindest ausreichend zu stressen, damit ihm die Präzision fehlte.

Spielaufbau zwecklos

Leverkusen versuchte einen kontrollierteren Aufbau von hinten zu spielen. Die Innenverteidiger kamen dabei aber oft nicht am zugestellten Zentrum vorbei, wo Baumgartlinger als meist einzige Anspielstation von Mehmedi und Calhanoglu bewacht wurde und Aranguiz weiter vorne wartete.  Auf Heinrichs spielten Toprak und Tah im Aufbau nur sehr ungern,  attackiert wurden sie oft dafür auch nicht und so blieb am Ende doch nur der lange Ball als Mittel oder der selten sehr produktive Versuch über die linke Seite mit Wendell.

Leverkusen-Leipzig: Gulacsi Distribution
Gulacsi traf bei keinem Abschlag einen Mitspieler

Leipzig griff von hinten raus fast immer einfach gleich zum Abschlag. Gerade durch Torhüter Gulacsi führte das im ersten Moment aber tatsächlich immer zum Ballverlust (natürlich lauerten seine Mitspieler aber oft auf den zweiten Ball). Schon in der 1. Minute wirkte sich diese Strategie aber fatal aus: Baumgartlinger gewann den Abschlag und Brandt setzte per Kombination zum beeindruckenden Vertikalrun an, den er mit einem Querpass auf Kampl und dieser mit dem 1:0 abschloss.

RB Leipzig: Tempo statt Qualität

Insgesamt sind die Leipziger (wie sonst ja auch Leverkusen) ein enorm reaktiv agierendes Team, das kaum Wert auf Ballbesitz legt. Nach Ballgewinn wurde oft der direkte und weite Ball in die Spitzen gesucht, zu often fehlte dabei die Präzision. Lediglich die Unermüdlichkeit des schnellen Werner, in die Kanäle zwischen Innen- und Außenverteidigung zu hirschen, brachte Gefahr.

Leverkusen - Leipzig: Bälle ins Angriffsdrittel
Die Pässe im und ins Angriffsdrittel zeigen bei beiden Teams den Hang zu längeren Pässen. Leipzig war dabei noch den Tick schnörkelloser.

Schon vier Minuten nach der Führung  kam RBL  trotzdem zum Ausgleich. Baumgartlinger lenkte im Zweikampf mit dem allgemein stark spielenden Sabitzer den Ball im Getümmel nach einem Corner unhaltbar ins eigene Tor. Nach diesem explosiven Start enttäuschte das Spiel allerdings und bot kaum Chancen, wobei Leipzig durch seine Direktheit zumindest zielstrebiger wirkte. Eher schmeichelhaft gelang dem zuletzt in guter Form spielenden Leverkusen aber dennoch der  Führungstreffer. Der Ball ging Leipzig im Mittelfeld verloren und weil im Gegenstoß vor allem Brandt überhaupt keinen Gegenspieler in seiner Nähe hatte, gelang diesem ein starker Abschluss und das 2:1.

Offenere zweite Hälfte

Beide eigentlich für ihr Gegenpressing bekannte Mannschaften konnten ihre Strategie in der zweiten Hälfte nicht durchziehen und mussten nach Ballverlust immer wieder schnelle Konter zulassen. Das Spiel bot deshalb mehr offensive Szenen, ohne hochklassig zu werden.

Schon kurz nach Wiederbeginn hatte Leverkusen nach einem solchen Konter die Chance auf die Vorentscheidung. Ilsanker bremste den Vorstoß per Elferfoul, auf das Brandt nur wartete. Calhanoglu vergab vom Punkt möglicherweise den Matchball, Gulacsi hielt den ungewöhnlichen Aufsteiger im Spiel. Auf der anderen Seite brachte es Leverkusen in der 67. Minute zustande, Forsberg etwa 50 Meter weit mit dem Ball laufen zu lassen, ohne einen Verteidiger in einen Umrkreis von fünf Meter rund um den Schweden zu bekommen. Forsberg durfte aus 25 Metern schießen und Leno patzte böse – wieder der Ausgleich für RB Leipzig.

Unter anderem Baumgartlinger bzw. Werner und Sabitzer kamen in der Folge zu Chancen, die Wechsel von der Bank spielten hingegen nur eine stark untergeordnete Rolle im Spiel. In der 80. Minute machte Sabitzer mit einem schönen Pass auf Forsberg die Bayer-Verteidigung auf. Der Schwede scheiterte zwar, doch bei der folgenden Ecke kam es zum 3:2. Leverkusen eroberte nach der Flanke den Ball und wollte schnell in den Konter umschalten, doch das rasche Pressing der Leipziger kostete Kampl den Ball und Orban köpfelte in der Folge entscheidend ein.

Leverkusen hatte schlussendlich in einer schnellen aber nicht immer hochqualitativen Bundesligapartie nichts mehr entegenzusetzen. Mal sehen, ob der deutschen Liga im Allgemeinen bald mal etwas gegen die Leipziger einfällt.

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Roger Schmidt stoppt ein Bundesligaspiel (Ballverliebt Podcast #0) https://ballverliebt.eu/2016/02/23/ballverliebter-podcast-0-roger-schmidt-stoppt-ein-bundesligaspiel/ https://ballverliebt.eu/2016/02/23/ballverliebter-podcast-0-roger-schmidt-stoppt-ein-bundesligaspiel/#comments Mon, 22 Feb 2016 23:50:26 +0000 Endlich! Ab sofort könnt ihr den Weg in die Arbeit für Fußball nutzen! Ballverliebt startet seinen allwöchentlichen Fußball-Podcast. In unserer ersten Show (Feedback, Kritik und Lob erbeten!) sprechen wir über die Highlights des vergangenen Fußball-Wochenendes und die kommende Europapokal-Woche. Von Roger Schmidts folgenreichen Streit mit Schiedsrichter Felix Zweyer über die österreichische Bundesliga-Partie zwischen Rapid und Sturm und den Zweitliga-Start bis hin zu denChampions-League-Krachern zwischen Juve und Bayern bzw. Arsenal und Barcelona.


Shownotes:

00:40 – Hier eine Analyse über Sturms Chaos in der aktuellen Saison.

02:55 – Manchester City beschwerte sich über die Terminansetzung der FA und stellte aus Protest ein verjüngtes Team auf.

4:30 – Martin Harniks Treffer gegen Schalke. Harnik kam erst kurz vor dem Treffer (71.) ins Spiel, Florian Klein saß auf der Bank. Alessandro Schöpf spielte bei Schalke durch

4:55 – Barcelona liegt nun 8 Punkte vor Atletico und 9 vor Real.

5:30 – Roger Schmidt bereute sein Verhalten übrigens nach dem Spiel selbst.

7:45 – Nach 15 Siegen gab es für Juve nur ein 0:0 gegen Bologna.

8:55 – Bayern München hat in dieser Saison erst zwei Spiele verloren, zuletzt anfang Dezember

9:45 – Die zweite Liga heißt in Österreich „Erste Liga“

9:55 – Wacker (38), St. Pölten (38) und der LASK (36) liegen deutlich vor dem nächsten aufstiegsberechtigtem Team (Austria Lustenau, 19)

11:40 – Hier findet ihr die angesprochene Geschichte über die Performance österreichischer Aufsteiger. Es war tatsächlich Vorwärts Steyr und zwar 1999.

Credits: Intro-Soundkomposition von Ballverliebt.eu mit Sounds von paulw2k, Wanga, CGEffex. Swoosh von GameAudio.

PS: Und wenn ihr Computer- und Videospiele mögt, schaut euch auch den Gaming-Podcast unserer Geschwisterseite Rebell.at an.

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Hyballa gegen Schmidt: Ein flotter Auftakt, der Lust auf mehr macht https://ballverliebt.eu/2012/07/22/hyballa-gegen-schmidt-ein-flotter-auftakt-der-lust-auf-mehr-macht/ https://ballverliebt.eu/2012/07/22/hyballa-gegen-schmidt-ein-flotter-auftakt-der-lust-auf-mehr-macht/#comments Sat, 21 Jul 2012 23:06:41 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=7705 Hyballa gegen Schmidt: Ein flotter Auftakt, der Lust auf mehr macht weiterlesen ]]> Zwei neue Trainer, zwei neue Philosophien. Endlich Pressing bei einer rot-weiß-roten Vereins-Mannschaft. Und ein Spiel, das nach der extrem unansehnlichen letzten Saison richtig Lust auf mehr macht! Ja, das Spiel von Sturm mit Neo-Coach Hyballa gegen Meister Salzburg mit Neo-Coach Schmidt zum Start ins neue Bundesliga-Jahr verlief sehr vielversprechend. Nicht nur für die Bullen, die einen letztlich verdienten 2:0-Sieg einfahren konnten.

Sturm Graz – Red Bull Salzburg 0:2

Was war das für eine mühsame letzte Saison. Kein Team in der österreichischen Liga schien bereit, selbst das Spiel in die Hand zu nehmen. Es wurde nur reagiert statt agiert, abgewartet statt zugeschlagen, verschleppt statt beschleunigt. Für den Unterhaltungs-Faktor der Liga kann es also nur gut sein, dass bei drei der „Großen 4“ die Trainierposten neu besetzt wurden.

Neben Peter Stöger bei der Austria, der in seiner Zeit in Graz den GAK zu einer unbarmherzigen Pressing-Maschine gemacht hat, die über die Gegner drüberwalzt, sind dies die beiden Deutschen Roger Schmidt bei Salzburg (der mit dem als Fix-Absteiger gehandelten SC Paderborn beinahe in die Bundesliga aufgestiegen wäre) und Peter Hyballa bei Sturm (der sich vor allem als Jugend-Trainer einen Namen gemacht hatte). Letztere beiden trafen im ersten Spiel der neuen Bundesliga-Saison gleich aufeinander. Und ihre Teams sorgten für ein Spiel, dass richtig Laune machte.

Pressing-Duell mit Salzburger Vorteilen

Was sofort auffiel, weil es in Österreich bislang so gut wie gar nicht praktiziert wurde – und schon gar nicht von Spitzenmannschaften: Beide Mannschaften versuchten sich daran, dem Gegner mit Pressing die Zeit am Ball zu nehmen. Das passierte bei Salzburg in erster Linie recht weit vorne, also vor allem mit Hierländer, Jantscher und Teigl und hier auch gerade dann, wenn der Ball in Richtung der Seitenlinien wanderte.

Bei Sturm stellte sich das eher als schnelles Gegenpressing dar, und wenn es nicht innerhalb von ein paar Sekunden gelang, den Ball zurück zu erobern, zogen sich die Steirer zurück. Die Folge des gegenseitigen Drucks war natürlich, dass beide Mannschaften dazu gezwungen waren, den Ball schnell wieder los zu werden. Das gab der Anfangsphase eine unglaubliche Beschleunigung, ein für österreichische Verhältnisse irrwitziges Tempo und diverse gute Möglichkeiten. Vor allem für Salzburg, weil die Bullen ihr Pressing wesentlich konsequenter durchzogen und mehr Zug zum Tor entwickelten.

Ihr wollt in die Mitte? Bitte, gerne!

Sturm-Coach Peter Hyballa schickte seine Mannschaft in einem 4-4-2 mit Raute auf’s Feld. Ganz anders als unter Franco Foda, unter dem das Zentrum im Vorwärtsgang ja eine weitgehend tote Zone war, massierte Hyballa also vier Mann rund um den Mittelkreis. In der Theorie wäre damit die zentrale Überzahl der wie gewohnt im 4-2-3-1 antretenden Salzburger neutralisiert worden. Aber die Bullen hatten ganz offensichtlich überhaupt kein Problem damit, dass Sturm das Spiel in der Feldmitte massieren wollte.

Denn hier spielte es Salzburg sehr geschickt. Stefan Hierländer, der unter Stevens gar nicht und unter Moniz als Außenverteidiger verschenkt wurde, kehrt unter Roger Schmidt wieder dorthin zurück, von wo er einst bei Austria Kärnten eigentlich kam: In die zentrale Offensive. Hierländer spielte statt des suspendierten Leonardo auf der Zehn und scheuchte dort Sturm-Sechser Säumel über das Feld. Dieser war somit einerseits für den Spielaufbau bei Sturm ausgeschalten, und andererseits defensiv gebunden.

Bullen nützen Überlegenheit…

Was es mit Jantscher und Teigl den beiden nominellen Flügelspielern erlaubte, im Rücken von Bukva bzw. Weber die enstehenden Kanäle zu bearbeiten. Hier sorgten sie bei Sturm für extreme Probleme, weil sich die Grazer Außenverteidiger ob der Bedrohung durch die extrem nach vorne preschenden Salzburg-AV Schwegler und Ulmer nicht aus ihrer Position ziehen lassen durften.

Salzburg kam schon aus dem Spiel heraus zu einigen guten Torchancen und nützten dann einen blitzsauberen Konter gegen die hohe Grazer Abwehrlinie (1:0) und einen haarsträubenden Fehlpass von Innenverteidiger Vujadinovic (2:0) zur schon einigermaßen komfortablen und auch verdienten Führung nach 22 Minuten. Das System mit Raute hatte Sturm nicht funktioniert, weil Salzburg das richtige Gegenmittel gefunden hatte.

…und schalten dann zurück

Mit der Zwei-Tore-Führung im Rücken, dem wichtigen Europacup-Spiel gegen Dudelange vor der Brust und dem vom Dauerregen extrem tiefen Rasen unter den Beiden ließ die Intensität bei den Salzburgern nun natürlich nach. Man verlegte sich darauf, die Grazer möglichst vom eigenen Tor weg zu halten; vermied es aber, im Spielaufbau das letzte Risiko zu gehen.

Das erlaubte es Sturm, etwas zu Luft zu kommen, und durch Sukuta-Pasu auch zu einer guten Chance. Der Neuzugang aus Kaiserslautern setzte diese zwar an die Stange, aber er wusste durchaus zu gefallen: Der 22-Jährige zeigte sich robust, bewegte sich gut, bot sich auch immer an. Wie torgefährlich er ist, wird sich in den nächsten Wochen und Monaten noch zeigen – bei Kaiserslautern war seine Torquote eher bescheiden gewesen.

Hyballa ändert das System

Ab ca. 60. Minute

Nach knapp einer Stunde nahm das Spiel dann noch einmal richtig Fahrt auf. Salzburg-Sechser Stefan Ilsanker musste mit Gelb-Rot vom Platz, woraufhin der neue Trainer des Meisters, Roger Schmidt, den gelernten Innenverteidiger Ibrahim Sekagya für das defensive Mittelfeld brachte; Jantscher ging dafür vom Feld und Hierländer auf die linke Seite. Das bedeutete ein recht klares 4-4-1.

Peter Hyballa änderte daraufhin sein System völlig. Er wusste: Vor der Salzburger Zentrale musste er nun keinerlei Angst mehr haben, zudem war Säumel nun endlich frei. Daher nahm er Bukva aus der Partie, brachte Rubin Okotie und stellte den Stürmer auf die rechte Seite. Das bedeutete zunächst eher ein 4-2-3-1 (mit Weber etwas tiefer) und dann eher ein 4-1-4-1 (mit Kröpfl, der für Weber gekommen war, etwas höher).

Die rechte Seite war mit Ehrenreich und Okotie nun doppelt besetzt, auf der linken wetzte Klem nach vorne, was es dem nominell dort postierten Szabics ermöglichte, nach innen zu ziehen und neben Sukuta-Pasu weiterhin die zweite Spitze zu geben.

Brechstange bringt Chaos

Salzburg zog sich in der letzten halben Stunde in Unterzahl sehr weit zurück und erwartete den Druck der Grazer, der auch kam. Sturm kontrollierte nun das Spiel, aber es gelang nicht, sich wirklich Chancen heraus zu arbeiten. Lediglich ein Kopfball von Szabics nach einer Flanke von der rechten Seite, den der Ungar eigentlich versenken hätte müssen, sorgte wirklich für Torgefahr.

Auch, weil im Spiel der Grazer nicht nur die Breite fehlte, um die beiden Viererketten entscheidend auseinander zu ziehen, sondern zunehmend auch die Ordnung – beides verschärfte sich noch, als er für die absolute Schlussphase Rechtsverteidiger Ehrenreich aus dem Spiel nahm und Offensiv-Mann David Schloffer brachte. Sturm spielte danach de facto ohne rechte Seite – im Bedarfsfall rückte Kröpfl nach außen, ansonsten deckte Madl ab, aber offensiv kam von dort nichts mehr.

Fazit: Salzburg siegt verdient, aber Sturm dürfte uns noch Spaß machen

Das war ein Auftaktspiel in die neue Saison, das richtig Spaß gemacht hat – vor allem nach dem schon arg ernüchternden Frühjahr – und Lust auf mehr macht. Beide Teams zeigten den grundsätzlichen Willen, das Spiel an sich zu reißen, wollten Agieren statt Reagieren. Zudem ist es erfreulich zu sehen, dass nun doch endlich auch Pressing in die österreichische Fußball-Landschaft einzuziehen scheint.

Im Duell der neu aus Deutschland geholten Trainer hatte am Ende zwar Roger Schmidt die Nase vorne. Hyballas System mit Raute hat nicht funktionert, weil Säumel (dank Hierländer) aus dem Aufbauspiel gestrichen werden musste und die beiden Spieler im Halbfeld (Weber und Bukva) zu wenig konsequent nach hinten arbeiteten bzw. die Außenverteidiger unterstüzten. Auf den Ausschluss und die Umstellung bei Salzburg reagierte er dann zwar grundsätzlich richtig – mit Okotie und Szabics über die Flügel für Breite sorgen – doch seine Mannschaft schaffte es nicht, die kompakt verteidigenden Salzburger wirklich noch in Verlegenheit zu bringen.

Weswegen Salzburg verdient den Sieg davongetragen hat. Aber man dennoch davon ausgehen kann, dass wir mit den Grazern und ihrem neuen Trainer noch einigen Spaß haben werden.

(phe)

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