Pehlivan – Ballverliebt https://ballverliebt.eu Fußball. Fußball. Fußball. Tue, 10 Sep 2013 22:46:37 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.7.2 Doppel-Axel erlegt Österreich https://ballverliebt.eu/2011/03/26/doppel-axel-erlegt-osterreich/ https://ballverliebt.eu/2011/03/26/doppel-axel-erlegt-osterreich/#comments Fri, 25 Mar 2011 23:00:10 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=4428 Doppel-Axel erlegt Österreich weiterlesen ]]> Schön war’s nicht. Erfolgreich auch nicht. Aber war beim 0:2 gegen Belgien wirklich alles schlecht beim ÖFB-Team? Sicher, kaum ein Österreicher erreichte Normalform – es war eine seltsam gehemmte Leistung einer Mannschaft, die sich nicht genug zutraute. Was zeigt: Mit hohen Erwartungen kann das Team nicht umgehen.

Österreich – Belgien 0:2

Was war beim 4:4 im Hinspiel die große Stärke der Österreicher? Exakt – das Dreigestirn im offensiven Mittelfeld. Darum wusste George Leekens auch: Der Schlüssel dazu, das Spiel in den Griff zu bekommen, bestand darin, diese drei aus selbigem zu nehmen.

So wurden Arnautovic (hauptsächlich zentral), Junuzovic (zumeist links) und Harnik (über rechts) ziemlich in Manndeckung genommen – Ciman, Simons und Vertonghen hatten kaum eine andere Aufgabe als diese drei Österreicher zu bewachen. Das hieß für die Außenstürmer Dembélé und Chadli, dass sie sich relativ tief postierten mussten, um für Anspiele auch von ganz hinten bereit zu sein, weil von den Außenverteidigern und vom Sechser hier nicht immer viel zu erwarten war. So kam es, dass die beiden zentralen Mittelfeldspieler im nominellen 4-3-3 (in der Praxis war’s ein 4-1-4-1) der Belgier nicht selten sogar höher standen als Chadli und Dembélé.

Was den Belgiern natürlich zusätzlich in die Hände spielte, war das frühe 1:0 durch Axel Witsel. Er hatte sich im Luftkampf gegen Macho durchgesetzt und schon in der sechten Minute die Führung für die „Roden Duivels“ besorgt.

Österreich der größten Stärke beraubt

Warum es hier bisher nur um die Belgier ging? Nun, Leekens war eindeutig derjenige Teamchef, der reagierte, während Constantini aus der Ausrichtung seiner Mannschaft nie ein großes Geheimnis gemacht hatte und die Stärken und Schwächen des Teams relativ offensichtlich sind. Das ist jetzt nicht gut oder schlecht, es ist einfach so – die Aufstellung der Mannschaft war genau so zu erwarten und richtet sich auch bestmöglich nach den Fähigkeiten des Personals. Das war bei Constantini ja nicht immer so, und es gehört auch gesagt, wenn er’s mal gut erwischt.

Ohne die drei trickreichen Spielgestalter fand das ÖFB-Team nur ganz selten gefährlich vor das Tor von Sunderland-Goalie Simon Mignolet. Außen gab’s kein Durchkommen und gegen den trichterförmig (also nach innen) verteidigenden Rest wurde es in der Mitte fast immer zu eng. Die Folge: Die Österreicher waren gezwungen, sich gegen die zumeist recht tief stehenden Belgier den Ball in der Abwehr und im defensiven Mittelfeld hin- und herzuschieben.

Zudem zeigten die Belgier auch ein recht effektives Pressing, sodass es zumeist nicht einmal gelang, Arnautovic in der Zentrale oder (noch seltener) Junuzovic links anzuspielen. Die beste Figur machte da noch Martin Harnik, wohl auch, weil Ekrem Dag hinter ihm sehr viel nach vorne marschierte und sich im Halbfeld zwischen Harnik und Arnautovic als zusätzliche Anspielstation anbot. Die Idee war gut, aber zu oft schloss der Besiktas-Legionär überhastet aus der Distanz ab.

Die belgischen Außen

Zwar nicht die besten, aber die interessantesten Spieler bei den Belgiern waren die beiden Außenstürmer. Auch, weil sie sich sehr unterschiedlich verhielten: Nacer Chadli, beim FC Twente Teamkollege von Marc Janko, ging oft steil und brachte Dag so ein- ums andere Mal in Bedrängnis. Die Optimallösung als Rechtsverteidiger ist Dag auch nicht, aber er machte weniger Fehler als Klein zuletzt und traut sich auch nach vorne viel mehr als der Austrianer. Das Glück der Österreicher: Chadli agierte zu wenig geradlinig, um die Defensivschwächen von Dag auszunützen, und seine Flanken landeten fast immer im Nirgendwo.

Moussa Dembélé hingegen ging gegen Fuchs praktisch nie steil, sondern rückte sehr früh ein, mitunter bis zur Mitte des Platzes. Das war aber ebenso wenig effektiv, weil sich Fuchs nicht locken ließ und der sehr spielintelligente Alaba den Mann von Fulham übernahm. So hing Ogunjimi vorne in der Luft.

Was für das Spiel hieß: Bei Belgien kamen Chadli und Dembélé nicht gewinnbringend in die Partie, bei Österreich machten Arnautovic und Junuzovic keinen Stich. So hatte das Heimteam mehr Ballbesitz – logisch, schließlich zogen sich die Belgier nach der Führung zurück – echte Torgefahr konnte aber keine der beiden Mannschaften erzeugen.

Der Genickbrecher

Der Start zur zweiten Hälfte ähnelte jenem in die erste Hälfte frappant – denn schon wieder gelang Axel Witsel ein frühes Tor. Martin Harnik ließ die weite Flanke beim belgischen Wuschelkopf ankommen und dieser versenkte gnadenlos mit dem linken Fuß. Es war die Vorentscheidung, der endgültige Genickbrecher.

Denn so konnte die fehlende Überzeugung, mit der sich die Offensive aus der belgischen Umklammerung hätte lösen können, natürlich noch mehr gesenkt – und das belgische Selbstvertrauen stieg im gleichen Maße. Zudem blieben viele Österreicher unter ihrem Potential. Wie David Alaba, der das Spiel zwar an sich gut las und Dembélé wenig Raum ließ, aber in der Spieleröffnung nur höchst selten eine Anspielstation fand. Er machte es zwar richtig, sich schon zum Ende der ersten Hälfte weiter nach vorne zu orientieren und so de facto in die Dreier-Offensive vorzustoßen, aber besser wurde seine Performance dadurch nicht.

Das wurde erst so richtig deutlich, als nach dem Gegentreffer für ihn Yasin Pehlivan eingewechselt wurde. Er übernahm die Rolle von Alaba als Achter und zeigte sich deutlich frischer und vor allem sicherer. Mit ihm kam noch einmal kurz so etwas wie Schwung auf – zu wenig aber, um die Belgier in Gefahr zu bringen.

Läderter Kapitän als Sinnbild

Auch Marc Janko musste vorzeitig das Feld räumen. Nachdem er schon in der 10. Minute unglücklich auf die Schulter gefallen war, wirkte er in seiner Bewegungsfreiheit eingeschrenkt und hatte so auch gegen die kompromisslosen Van Buyten und Kompany keine Chance – zumal er auch keine Anspiele bekam. Für ihn kam Stefan Maierhofer. Und letztlich war es ein Sinnbild, als Janko danach mit leerem Blick und einem Eisbeutel auf der linken Schulter auf der Bank saß und zusehen musste, wie seine Kollegen kein Mittel fanden.

Zlatko Junuzovic etwa fand überhaupt nicht statt, auch bei ihm versuchte der Spieler, der für ihn eingewechselt wurde – Ümit Korkmaz – sofort, deutlich mehr Wirbel zu veranstalten. Was letztlich zu spät war. Martin Harnik erkannte die Zeichen der Zeit zu spät, orientierte sich erst in den letzten 10, 15 Minuten ins Zentrum als hängende Spitze. Marko Arnautovic wurde von den Belgiern schon vor der Pause ziemlich abgeklopft und verlor die Lust am Spiel recht schnell. Julian Baumgartlinger war zwar fraglos auffälliger und sicherer als Alaba, in der Spieleröffnung ähnlich wirkungslos.

Kurzum: Kaum einer im österreichischen Team erreichte eine Tagesform, die es erlaubte, gegen die staubtrockenen und grundsoliden Belgier einen Zwei-Tore-Rückstand aufzuholen.

War auch was gut? Ja, schon

Doch trotz des matten Spiels, das ereignisarm dem Endstand von 0:2 entgegen plätscherte, war nicht alles komplett schlecht. Man muss zugestehen, dass immer die spielerische Lösung gesucht wurde, anstatt die Bälle blind weg zu dreschen, wie das die Belgien mitunter gemacht haben. Von der Devise „kontrollierter Aufbau von hinten heraus“ wurde nie abgerückt – man kann das als einfallslos und mangelde Kampfbereitschaft auslegen, war vom Prinzip her aber okay. Zumal die wenigen langen Bälle, die Richtung Janko bzw. Maierhofer kamen, nie von einem Österreicher unter Kontrolle gebracht werden konnten.

Und der Teamchef? Hat mit seinen Wechseln zumindest nichts schlechter gemacht. Pehlivan und Korkmaz waren besser als Alaba und Junuzovic; Janko war körperlich nicht auf der Höhe. Was diesmal fehlte, war bei zu vielen Österreichern die Leistung von damals. Außerdem fielen die Tore zu für die Belgier günstigen Zeitpunkten.

Fazit: Mit hohen Erwartungen kann das Team nicht umgehen

Ein Schritt in die richtige Richtung? Ja und nein. Ja, weil auch in Bedrängnis das Bemühen erkennbar war, mit spielerischen Mitteln zur Lösung zu kommen. Nein, weil das von An- bis Abpfiff nicht geklappt hat. Das darf aber nun nicht bedeuten, dass alles, was in den letzten nicht immer schlechten Spielen – im Speziellen das gegen Griechenland und das in Belgien – nun über den Haufen geworfen werden darf.

Das Prinzip, mit spielstarken offensiven Leuten das Spiel selbst gestalten zu wollen, ist mit Leuten wie Junuzovic, Arnautovic und etwa Veli Kavlak richtig. Sicher, beim 0:2 gegen Belgien hat’s nicht funktioniert. Aber besser als zwei Leuchttürmer vorne und ein gefühlt fünf Quadrat-km großes Loch dahinter ist es allemal.

Was jedoch deutilch wurde: Mit hohen Erwartungen kann das Team nicht umgehen. Die ganze Woche wurde alles hochgejubelt, ein Sieg schien schon beschlossene Sache zu sein. Dem wurde das Team nicht gerecht. In Istanbul erwartet sicher kaum jemand etwas von der Mannschaft.

Beste Voraussetzungen eigentlich.

(phe)

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Rapid gegen HSV: Eine Analyse https://ballverliebt.eu/2009/09/19/rapid-gegen-hsv-eine-analyse/ https://ballverliebt.eu/2009/09/19/rapid-gegen-hsv-eine-analyse/#comments Sat, 19 Sep 2009 10:49:36 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=1488 Rapid gegen HSV: Eine Analyse weiterlesen ]]> Pass-Analyse von Rapid beim 3:0 gegen den HSV
Pass-Analyse von Rapid beim 3:0 gegen den HSV

Das Spiel der Rapidler war deutlich auf Konter ausgelegt – den Ball hatten überwiegend die Gäste, die aus dieser klaren Überlegenheit aber kaum echte Chancen herausspielen konnten. Durch das Überlassen des Spielgeräts an den Gegner kommt es, dass Steffen Hofmann und Veli Kavlak führende Rapidler in dieser Statistik auf international eigentlich lächerliche 47 Ballkontakte kommen. Minutenlang spielte sich der HSV den Ball in den eigenen Reihen hin und her, ohne dass ein Rapidler selbigen unter Kontrolle bringen konnte. Im Ballbesitz jedoch sind zwei Routen bei Rapid die dominierenden:

[ad]Die linke Seite über Boskovic, oft bedient von Katzer und Homfann, aber auch Pehlivan. Boskovic kannte nur den Weg nach vorne, in die Spitze zu Jelavic oder über das Dribbling. Über seine linke Seite ging viel Gefahr aus. Daran änderte sich auch nichts, als Drazan seine Position nach einer Stunde einnahm. Die andere Haupt-Achse bestand zwischen dem zentralen Hofmann und Kavlak auf der rechen Seite, unterstützt von Kulovits. Auffällig: Während Boskovic immer wieder auch Jelavic suchte, ging Kavlak meist alleine nach vorne. So bereitete er das 2:0 vor, blieb aber oft auch hängen. Die Hälfte seiner Ballkontakte brachte er nicht zu einem Mitspieler weiter.

Was ebenfalls sofort ins Auge fällt: Steffen Hofmann in der zentralen Rolle ist der unumstrittene Chef auf dem Platz. Er ist Schaltzentrale, Anspielstation und Taktgeber auf eine Art und Weise, wie er das auf der rechten Seiten nie sein kann. Den Part auf rechts spielte Kavlak bemüht und auffällig. In der zentralen Defensive ist Pehlivan dank seines Einsatzes und seines Stellungsspiels mehr ins Spiel eingebunden als Heikkinen, der vornehmlich Löcher stopfte und Passwege zuzustellen versuchte.

Die Innenverteidigung hingegen war im Spielaufbau als einzige wirklich außen vor. Soma und Eder spielten rein nur die Abräumer in der Defensive, ihre Anspiele waren oft ungenau. Die Balleroberung, um daraus auch etwas zu machen, oblag anderen. Soma zeigte gegen den HSV ein gutes Stellungsspiel, antizipierte gut und ließ das Hamburger Sturmduo kaum zu entfaltung kommen.

Sehr erfreulich: Der HSV-Außenbahnturbo Eljero Elia machte gegen Kulovits überhaupt keinen Stich. Das ist insofern erstaunlich, weil Kulovits ja kein gelernte Außenverteidiger ist. Gleiches gilt für Katzer über Trochowski auf der andern Seite.

Alles in allem also eine ziemlich runde Leistung, mit der Rapid nach dem Spiel gegen Aston Villa einmal mehr bewiesen hat, dass das aktuellen Spielermaterial mit dem richtigen Gameplan absolut in der Lage ist, auch gegen einen objektiv deutlich besseren Gegner nicht nur mitzuhalten, sondern diesen dann auch zu schlagen. Und ich hätte nicht gedacht, dass ich das einmal über eine Mannschaft sagen könnte, die von Peter Pacult trainiert wird.

Ballkontakte
47 – Hofmann
47 – Kavlak
44 – Pehlivan
37 – Katzer
36 – Boskovic (ausgewechelt 60.)

Passgeber
28 – Hofmann
28 – Pehlivan
25 – Katzer
24 – Kavlak
19 – Boskovic (ausgewechselt 60.)

Passempfänger
37 – Hofmann
26 – Boskovic (ausgewechselt 60.)
24 – Kavlak
24 – Pehlivan
24 – Jelavic

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Was beim 2:1 gegen Rumänien so alles auffiel https://ballverliebt.eu/2009/04/02/was-beim-21-gegen-rumanien-so-alles-auffiel/ https://ballverliebt.eu/2009/04/02/was-beim-21-gegen-rumanien-so-alles-auffiel/#comments Thu, 02 Apr 2009 14:10:12 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=1335 Was beim 2:1 gegen Rumänien so alles auffiel weiterlesen ]]> aut-ro1
Eines vorweg: Der einzige Unterschied zu den Spielen gegen die Türkei und Schweden war die Einstellung, die schon was von Pflichtspiel statt Testspiel hatte. Aber spielerisch und taktisch war das so ziemlich der gleiche Dreckskick, den man in den letzten Spielen schon sah. Nicht von ungefähr kommt, dass sich das ÖFB-Team keine einzige Torchance (!) selbst herausgespielt hat.

– Der große Gewinner des Abends (neben Jimmy Hoffer, der in den zwei Situationen, in denen er am Spiel teilnahm, das exakt richtige gemacht hat) war ohne Zweifel der junge Yasin Pehlivan. 20 Jahre und fünf Bundesliga-Spiele alt, spielte er wie ein Routinier. Unglaubliche Spielübersicht, kaum ein Fehlpass (auch in Bedrängnis), mit Mut zum Direktspiel. In den letzten zwanzig, dreißig Minuten ging ihm etwas die Luft aus, aber der Junge hat gefallen. Weiter so!

– Während Pehlivan den Ruhepol im zentralen Mittelfeld gab, war Pauli Scharner das positive Dreckschwein, der Aufräumer, der Grätscher. Er war sich für keinen Zweikampf zu schade, legte ebenso gute Übersicht an den Tag. Er weiß, welche Wege er gehen muss.

– Womit die Positiva im Mittelfeld schon erledigt wären. Denn über die Außen kam gar nichts. Arnautovic war leider bis auf einen sehenswerten Weitschuss und ein paar fürchterliche Freistöße in der Offensive komplett unsichtbar. Auch Beichler brachte nach vorne, vor allem vor der Pause, so gut wie gar nichts zu Stande, kam kaum zum Zug. Defensiv dafür bestritt er einige giftige Zweikämpfe.

– Die Folge: Viel Kreatives hatte das Mittelfeld nicht zu bieten. Arnautovic und Beichler kamen nicht ins Spiel, bei Scharner und Pehlivan hatten andere Aufgaben Priorität. So kam es, dass nicht selten das Mittelfel per hohem Ball überbrückt werden sollte (Ortlechner schlug da einige 60m-Pässe, auch Prödl). Kein Wunder, dass da nicht Gefährliches herauskam.

– Was heißt: Als Kapitän ist Ivanschitz zwar locker zu ersetzen (Pogatetz machte das gut), für das spielerische Element, das von ihm an guten Tagen ausgeht, konnte in dieser Mannschaft an diesem Abend keiner sorgen. Während hingegen Stranzl… ähm… wer war dieser Stranzl nochmal?

– Maierhofer wirkte, wie immer, etwas patschert am Ball und oft auch unbeherrscht. Er erfüllte jedoch seinen Zweck: Unruhe stiften, Gegenspieler binden. Er ging auch erstaunlich weite Wege. Wühlmaus Jimmy Hoffer kam nicht so richtig zur Geltung, was aber komplett wurscht ist – zwei Mal wurde er gebraucht, zwei Mal stand er richtig, zwei Mal behielt er die Ruhe. Seine ersten beiden Team-Tore sind dafür der verdiente Lohn.

– Ja, die Viererkette. Da Constantini eine Abwehrkette mit vier gelernten Innenverteidigern aufbot, waren die Außenpositionen mit Schiemer rechts und Ortlechner links natürlich nicht optimal besetzt. Was aber nichts daran ändert, dass diese beiden ihre Sache recht ordentlich gemacht haben. Ortlechner hatte vor allem in der Anfangsphase große Probleme mit dem Stellungsspiel, seine Anspiele kamen nicht und er ist auch sichtlich nicht der Schnellste. Aber über sein gutes Zweikampfverhalten fand er ins Spiel.

– Prödl und Pogatetz spielten eine zumeist recht ordentliche Partie. Aber die Tatsache, dass sie beide schon vor der Pause (vermeidbare) gelbe Karten kassierten, half ihnen vor allem in der rumänischen Druckphase in der letzten halben Stunde natürlich nicht. Je länger das Spiel dauerte und je größer der Druck der Rumänen wurde, desto mehr postierten sich die vier gelernten Innenverteidiger in der Kette aiuch tatsächlich also solche. Dadurch überließen sie den Rumänen die Flanken – logisch, dass die Bälle fast im Minutentakt durch den österreichischen Strafraum flogen.

– Daher konnte sich auch der eingewechselte Ümit nicht so richtig entfalten, weil er oft die halb verwaiste Defensivpostion hinter ihm mitübernehmen musste. Ähnliches gilt für den ebenfalls eingewechselten Hölzl.

– Torwart Gspurning darf seinen Kasten beim 0:1 natürlich nie verlassen, es bestand nicht die geringste Gefahr, aber ansonsten hielt er, was zu halten war. Schön zu sehen, dass er sich von einem derartigen Lapsus nicht komplett aus der Ruhe bringen lässt.

FAZIT: Bei Licht betrachtet war das Spiel der Österreicher über weite Strecken der gleiche Scheiß wie in den letzten Spielen. Es war eigentlich genau nichts besser als unter Brückner, außer dem Ergebnis. Erschreckend harmlos nach vorne, Kreativität im Mittelfeld nicht vorhanden (bzw. daran vorbeigespielt), die dünne Personaldecke auf den defensiven Außenpositionen ist ohnehin ein bekannte Umstand.

Hoffentlich glaubt jetzt keiner der Verantwortlichen, dass wir auf dem Weg der Besserung sind, nur weil dieses Spiel rein zufällig gewonnen wurde. Besser war nämlich, den wirklich braven Pehlivan mal ausgenommen, genau gar nichts.

Ach ja, meine Noten noch: Gspurning 4; Schiemer 4, Prödl 2, Pogatetz 2, Ortlechner 3; Arnautovic 5, Pehlivan 2, Scharner 3, Beichler 4; Hoffer 3, Maierhofer 4

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