Park – Ballverliebt https://ballverliebt.eu Fußball. Fußball. Fußball. Wed, 19 Dec 2012 14:08:59 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.7.2 Man City nach 1:0 auf dem Weg zum Titel – weil man United das Zentrum abnahm https://ballverliebt.eu/2012/04/30/man-city-nach-10-auf-dem-weg-zum-titel-weil-man-united-das-zentrum-abnahm/ https://ballverliebt.eu/2012/04/30/man-city-nach-10-auf-dem-weg-zum-titel-weil-man-united-das-zentrum-abnahm/#respond Mon, 30 Apr 2012 21:49:07 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=7102 Man City nach 1:0 auf dem Weg zum Titel – weil man United das Zentrum abnahm weiterlesen ]]> Es hatte schon Clásico-Dimensionen, wie das Spiel von Man City gegen Man United im Vorfeld aufgebauscht wurde. Kein Wunder – schließlich war es nicht nur ein Derby, sondern sollte als drittletzte Partie der Saison auch eine Entscheidung im Titelrennen bringen. Letztlich gewann City verdient mit 1:0 – weil man es schaffte, das Zentrum immer mehr in die eigene Hand zu bringen.

Manchester City - Manchester United 1:0

Im Herbst hatte City alles niedergewalzt und schien unaufhaltsam. Dann schwächelten die Citizens und United hatte zeitweise schon acht Punkte Vorsprung. Und doch kam es nach einigen eher kuriosen Punktverlusten der Red Devils zum zumindest vorentscheidenden Showdown um den Titel in der Premier League! Die Ausgangslage war klar: Gewinnt City, schaut es sehr gut aus mit der ersten Meisterschaft seit 44 Jahren. Gewinnt City nicht, ist United der 13. Titel der Ära Ferugson kaum noch zu nehmen.

3:2 für United

Zu Beginn der Partie hatte United drei Mann im Mittelfeld-Zentrum (Carrick, Scholes und Park), die einem Duo bei City (Barry und Touré) gegenüber standen. Das erlaubte United nicht nur die Kontrolle über diese Zone, sondern brachte wegen der speziellen Rollenverteilung der drei auch mit sich, dass City kaum dazu kam, von hinten heraus Spielzüge aufzubauen.

Denn während Carrick absicherte, preschte Scholes immer wieder nach vorne und unterstützte Park dabei, auf die Innenverteidiger bzw. die zentralen Mittelfeldspieler von City zu pressen. Das klappte recht gut, die Citizens kamen kaum zu geordnetem Spielaufbau und somit trotz einem deutlichen Plus an Ballbesitz nicht wirklich zu Chancen.

Auch deshalb, weil es Agüero (ganz vorne) und Tévez (etwas hängend) am Nachschub aus der Mitte fehlte. Und weil von Clichy auf der linken Angriffsseite von City wenig kam und Silva so gegen Jones auf sich alleine gestellt war, blieb nur noch die rechte Außenbahn mit Nasri und vor allem Pablo Zabaleta. Der argentinische Linksverteidiger nützte den Freiraum, den ihm der recht weit innen spielende Giggs nützte, prächtig. Er wetzte die Linie auf und ab, versuchte viel und war Citys aktivster Spieler. Ihm war es zu verdanken, dass Evra hinten gebunden war und Giggs praktisch nicht am Spiel teilnahm.

Pressing lässt nach, Touré und Barry switchen

Ob es daran liegt, dass Scholes und Park nicht mehr die Jüngsten sind? Jedenfalls ließ ihr recht effektvolles Pressing nach rund 20 Minuten immer mehr nach. Das erlaubte es City, deutlich mehr Zugriff auf das Zentrum zu bekommen. Was wohl auch am kurzzeitigen Positionswechsel von Barry und Touré lag: War die Stoßrichtung des Pressing zuvor eher auf die halblinke Seite von Barry gegangen, der damit massive Probleme hatte, konnte nach diesem Platztausch der körperlich extrem robuste Yaya Touré deutlich besser damit umgehen.

Es ist jedoch eine Henne-Ei-Frage, ob das eine das andere bedingt hat, oder doch eher das andere das eine. Jedenfalls wurden die Aktionen von City deutlich konkreter, Tévez konnte immer mehr ins Aufbauspiel mit einbezogen werden und der Druck, den Zabaleta machen konnte, wurde immer mehr, und United wurde mehr und mehr in die Defensive gedrückt.

3:3 – City gleicht aus (und geht an Toren in Führung)

Zudem orientierte sich David Silva von seiner ursprünglichen linken Außenbahn nun immer mehr ins Zentrum. Das bedeutete, dass City einen zusätzlichen Spieler dort hatte, und United die Überzahl damit los war. Das, verbunden mit dem kaum mehr vorhandenen Pressing von Scholes und Park, führte zu einer klaren Überlegenheit von City. Zwar brauchte es kurz vor der Halbzeitpause einen Eckball, einen wuchtigen Kopfball von Kompany und ein verlorenes Duell von Smalling vor dem Tor, aber die 1:0-Führung für City war absolut nicht unverdient.

United kam zwar mit dem Versuch aus der Kabine, höher zu stehen, mehr nachzurücken und den fleißigen, aber wirkungslosen Rooney zu unterstützen. Nur: Ein Konter von City vier Minuten nach Wiederanpfiff rief bei United in Erinnerung, dass man dadurch noch anfälliger war für ein zweites und damit ziemlich sicher entscheidendes Gegentor.

3:2 für City

City hatte nun auch personelles Übergewicht im Zentrum

So nahm Alex Ferguson nach einer Stunde Park vom Platz und brachte mit Danny Welbeck einen neuen Mann für die Spitze, Rooney spielte nun etwas hinter dem neuen Mann. Er stand aber nicht so tief wie Park zuvor, weshalb United das Zentrum praktisch hergab. Umso mehr, nachdem Mancini statt Tévez kurz darauf De Jong ins Spiel brachte, somit auf ein 4-3-3 umstellte. Nun standen drei City-Spielern (De Jong, Barry, Touré) nur noch zwei Mann von United (Scholes und Carrick) gegenüber.

Die wenig überraschende Folge: Die Einwechslung von Welbeck verpuffte, weil Rooney in seiner tiefen Positionierung von De Jong und Barry abgeschirmt wurde und so ein noch geringerer Faktor war als zuvor. Ferguson erkannte das und besetzte in seinem 4-4-2 die Flanken neu (Young für Nani, davor Valencia für Scholes; Giggs ging zu Carrick ins Zentrum). Effekt? Praktisch Null.

Im Gegenteil, je näher es dem Schlusspfiff entgegen ging, desto ungenauer wurden die Pässe schon von hinten heraus. United schien am Ende massive Probleme zu haben, die Nerven im Zaum zu halten, anders sind die teils extrem billigen Abspielfehler kaum zu erklären. Dennoch blieben sie noch lange am Leben, weil es City verpasste, den Sack zuzumachen – aber am Ende doch den verdienten 1:0-Sieg einfahren konnte.

Fazit: United fehlte der Plan

City war, von der Anfangsphase abgesehen, die bessere Mannschaft und holte sich verdient den Sieg. Vor allem Zabaleta, der Giggs zum Statisten degradierte, auf der linken Seite und Yaya Touré, der mit seiner unglaublichen Klasse das Zentrum immer mehr dominierte, waren die Schultern, auf denen der Sieg ruhte.

Der Versuch von United, mit gezieltem Pressing die eindeutigen Geschwindigkeits-Nachteile im Mittelfeld auszugleichen, gingen nur rund 20 Minuten gut, dann setzte sich aber immer mehr die größere körperliche Robustheit und der kaum umzuhauende Taktgeber Touré durch. Scholes und Park konnten immer weniger entgegen setzen, Giggs genausowenig, und nach Uniteds Umstellung auf das 4-4-2 hatte City noch weniger Probleme, den Sieg nach Hause zu bringen.

United fehlte es ganz deutlich an einem funktionierenden Plan, wie die Defensive von City zu bezwingen gewesen wäre. Zabaleta und Clichy machten die Flügel zu, Barry und De Jong das Zentrum, und in der Innenverteidigung waren Kompany und Lescott eine Macht. Rooney konnte sich nie gewinnbringend zwischen den Linien postieren. Immer wieder ließ er sich weit fallen, dann fehlte jedoch vorne eine Anspielstation – United wurde ausmanövriert.

Und muss nun wohl auf einen City-Umfaller in Newcastle hoffen, will man sich doch noch den Titel sichern.

(phe)

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Jetzt oder Nie https://ballverliebt.eu/2010/01/29/jetzt-oder-nie-2/ https://ballverliebt.eu/2010/01/29/jetzt-oder-nie-2/#respond Fri, 29 Jan 2010 11:20:42 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=1807 Jetzt oder Nie weiterlesen ]]> WM-SERIE, Teil 10: SÜDKOREA | Der Semifinalist von 2002 ist ein Dauergast, bis auf den Erfolg bei der Heim-WM war aber immer der Vorrunde Endstation. Mit zahlreichen Europa-Legionären und einem Star von Manchester United soll sich das nun ändern.

Mit dem Einzug ins Semifinale von 2002 haben die Südkoreaner ihren Status als wahrscheinlich konkurrenzfähigste Mannschaft vom asiatischen Kontinent endgültig manifestiert. Und auch jetzt, acht Jahre danach, kann man durchaus zu der Einschätzung kommen, dass die Südkoreaner wohl das asiatische Team mit den besten Chancen sein dürfte, die Vorrunde zu überstehen. Das liegt nicht nur an der eher leichten Gruppe, sondern auch an der eigenen Stärke und der im Laufe der Jahre durchaus gestiegenen internationalen Erfahrung einiger Akteure. Kapitän Park Ji-Sung von Manchester United ist dabei natürlich Vorreiter und zweifellos das Aushängeschild.

Der 29-Jährige war schon mit Eindhoven im Semifinale der Champions League – gemeinsam mit zwei Weggefährten von 2002. Zum einen war das der damalige Teamchef Guus Hiddink, der ob seines Erfolgs bei der damaligen Weltmeisterschaft noch heute Volksheld-Status hat. Und zum anderen Lee Young-Pyo, der sich später auch bei Tottenham Hotspur und Borussia Dortmund einen Namen machte. Es ist also längst nicht mehr so, dass alle Spieler in der eigenen Liga spielen und eine Mannschaft aus gleichförmigen, austauschbaren Einheits-Kickern bilden – Luis Aragonés, Teamchef der Spanier bei deren EM-Triumph, meinte da einst abwertend: „Die Südkoreaner rennen von der ersten Minute an wie die Teufel. Und da sie alle gleich aussehen, können sie in der Halbzeit ihre Elf tauschen, und niemand würde etwas davon merken!“

Das hat sich in der letzten Zeit doch etwas geändert, schließlich stehen Teamchef Huh Jung-Moh – erstmals seit zwölf Jahren sitzt bei einer WM wieder ein Einheimischer als Verantwortlicher auf der Bank – mittlerweile mehr als eine Handvoll Spieler zur Verfügung, die in Europa ihr Geld verdienen oder dort zumindest schon waren. Und auch die heimische Liga hat durchaus Qualität, was sich vor allem in der Tatsache zeigt, dass die Pohang Steelers asiatischer Champions-League-Sieger und auch Weltpokal-Semifinalist ist. Und auch, wenn die Akteure von Pohang im Nationalteam eher in der zweiten Reihe stehen: Zwischen Jänner 2008 und dem vergangenen November blieben die Südkoreaner sensationelle 28 Spiele lang ungeschlagen – also während der kompletten Qualifikation. Der kontinentalen Konkurrenz war man nach der Enttäuschung beim Asien-Cup 2007 (als man im Semfinale im Elferschießen dem Irak unterlag) zwar nicht haushoch überlegen, etablierte sich aber weiterhin als stabilste Mannschaft Asiens.

So wird die WM in Südafrika nun aber auch zu einem entscheidenden Gradmesser für den Fußball in Südkorea. Sie stehen in der Bringschuld, den tollen Erfolg von 2002 nun endlich auch bei einer Endrunde zu bestätigen, die nicht im eigenen Land stattfindet; mit einem einheimischen Teamchef zumal. Hierbei geht es in erster Linie um die Resultate, denn spielerisch und von der Qualität der Mannschaft war man auch in Deutschland vor  vier Jahren durchaus konkurrenzfähig. Doch von dieser Weltmeisterschaft blieb aus südkoreanischer Sicht nur das Wörtchen „fast“ übrig. Nach dem Sieg gegen Togo drehten sie fast das Spiel gegen zehn Franzosen noch um, es blieb beim 1:1. Und im letzten Spiel gegen die Schweiz drängt man lange auf den zum Achtelfinal-Einzug nötigen Ausgleich, der aber nur fast gelang – ehe man sich in der Schlussphase doch noch das 0:2 einfing.

Das soll und muss nun in Südafrika besser werden, will man nicht doch wieder als Stammgast in Vorrunden abgestempelt werden, bei dem es für das Achtelfinale eben nicht reicht. Womöglich sind die Koreaner in Deutschland auch daran gescheitert, dass ihr damaliger Teamchef Dick Advocaat das System und die taktische Ausrichung in jedem Spiel änderte. Anders als Hiddink 2002, der von seinem 3-4-3 während des kompletten Turniers nicht abrückte. Unter Huh Jung-Moh kommt die Mannschaft nun üblicherweise mit einem 4-4-2 daher, das bei offensiverer Ausrichtung schnell zu einem 4-3-3 werden kann. Und mit einer funktionierenden Mischung aus jungen, hungrigen Spielern und einigen Routiniers; aus Europa-Legionären und Akteuren aus der heimischen Meisterschaft.

Das beginnt schon im Tor, wo mit Lee Woon-Jae einer der wenigen verbliebenen Helden von 2002 in seine dritte Endrunde als Stammtorwart geht, seine vierte insgesamt. Er hat sich hat sicherer Rückhalt etabliert, vor allem auf der Linie. Allenfalls bei hohen Bällen ist der 37-jährige Schlussmann zuweilen etwas unsicher. Vor ihm räumt ein mittlerweile recht gut eingespieltes Innenverteidiger-Duo auf: Hier wurden Lee Jung-Soo vom japanischen Serienmeister Kashima Antlers und Cho Yong-Hyung, der in der koreanischen Liga spielt, auch in Testspielen nicht rausrotiert. Warum auch, in den vierzehn Qualifikationsspielen mussten die Südkoreaner lediglich sieben Gegentore hinnehmen. Erstaunlich, dass das in der Asien-Quali dennoch nur der drittbeste Wert war.

Etwas umkämpfter sind da schon die Außenpositionen in der Vierer-Abwehrkette. Hier kämpt der routinierte ehemalige Europa-Legionär Lee Young-Pyo, der jetzt beil Al-Hilal in Saudi-Arabien spielt und schon über 100 Länderspiele auf dem Buckel hat, mit Kim Dong-Jin um den Platz in der Start-Elf. Zwar spielte hier zuletzt eher Kim, doch ist dieser nach seinem Vertragsende bei Zenit St. Petersburg, wo er vier Jahre lang durchaus regelmäßig spielte, auf Vereinssuche. Das, und die größere Erfahrung, könnten hier für Lee Young-Pyo sprechen. Auf der rechten Seite sollte sich Oh Beom-Seok im Normalfall nicht mehr verdrängen lassen. Auch er sammelte schon in der russischen Liga Auslandserfahrung.

Der Mann im defensiven Mittelfeld hat die heimische Liga ebenfalls schon einmal verlassen: Kim Jung-Woo versuchte sich schon zwei Jahre mit einer ordentlichen Bilanz in der japanischen Liga. Der erfahrenste Mann auf dieser Position ist aber an sich Kim Nam-Il, der 2002 eine der Stützen des Teams war. Der Russland-Legionär war zuletzt aber nicht erste Wahl. Ein weiterer Kandidat für diese Position hat sich mit einem Auslands-Engagement allerdings eher geschadet: Cho Won-Hee konnte sich bei Wigan in der Premier League nicht durchsetzen und ließ sich nun im Winter wieder zurück in die Heimat transferieren. Den genau umgekehrten Weg ging dafür der Mann in der offensiveren Mittelfeldzentrale: Ki Sung-Yong gilt als eines der größten Talente Südkoreas und trägt seit Winter das Trikot von Celtic Glasgow. Seit seinerJugend, die er in Australien verbrachte, lässt er sich der Einfachheit halber auch David Ki rufen. Sicher einprägsamerer als Sung-Yong.

Neben dem 21-jährigen Neo-Schotten Ki gibt es noch einen zweiten aussichtsreichen Kandidaten, wenn es darum geht, sich auf der Insel einen Namen zu machen – nämlich seinen kongenialen Partner aus gemeinsamen Zeiten beim FC Seoul, Lee Chung-Yong. Er besetzt den rechten Flügel und hat sich bei den Bolton Wanderers schon absolut zu einer festen Größe gemausert. Auch er ist erst 21 Jahre alt – wenn man so will, sind David Ki und Lee Chung-Yong (die in ihrer Heimat als „Doppelter Drache“ bekannt sind) so etwas wie die Jakob Jantscher und Daniel Beichler von Südkorea. Sie schicken sich an, es ihrem Partner auf der linken offensiven Mittelfeldseite nachzumachen, der zweifellos der größte Star der Mannschaft ist.

Park Ji-Sung war als klassischer Rechtsaußen die Entdeckung bei der Heim-WM. Er folgte Hiddink nach Europa, bewies auch dort seine Klasse und zeigt nun schon seit einigen Jahren bei Manchester United, dass er zweifellos der beste südkoreanische Fußballer seit dem legendären Cha Bum-Kun ist, der in den 80er-Jahren über hundert Tore in der deutschen Bundesliga erzielte und 1988 mit Leverkusen der erste Spieler seines Landes wurde, der einen Europacup-Bewerb gewann. In den Jahren seit seinem Durchbruch musste er das kreative Element der Nationalmannschaft oft alleine auf seinen Schultern tragen. Durch die beiden Jungspunde, die jetzt an seiner Seite sind, wird das Offensivspiel der Südkoreaner jetzt jedoch deutlich variantenreicher und schwieriger auszurechnen.

Das einzige Manko von Park Ji-Sung ist seine überschaubare Torgefahr. Hier sprang in der Qualifikation dafür ein weiterer Europa-Legionär in die Bresche, nämlich Park Chu-Young vom AS Monaco. Der 24-Jährige vom französischen Traditionsklub ist ein vielseitig einsetzbarer Offensivspieler, denn neben einer klassischen Sturmspitze kann er auch als Außenangreifer spielen. Sollte das der Fall sein, rückt Park Ji-Sung vom Mittelfeld ebenfalls auf, um die andere Außenposition im Angriff einzunehmen. Sturmpartner des Wahl-Monegassen ist Lee Keun-Ho, auch er spielt nicht in der K-League, wie die südkoreanische Liga heißt, sondern in Japan. Eine Alternative zu ihm wäre Lee Dong-Guk, der zwar über die wesentlich größere Erfahrung verfügt – er war schon bei der WM 1998 dabei – aber als schlampig gilt, was ihm auch die Teilnahme an der so erfolgreichen Heim-WM gekostet hat. Dort erfolgreich dabei war der ehemalige Belgien-Legionär Seol Ki-Hyeon – der heute 33-jährige ist aber mittlerweile kaum mehr als eine Notlösung. Die Chancen des Linksausßen steigen, wenn auf drei Stürmer umgestellt werden sollte. Und ein Kandidat hat sogar eine Österreich-Vergangenheit: Noh Byung-Jun verlebte, „Doctor No“ genannt, in der letzten Bundesliga-Saison des GAK ein eher turbulentes Jahr.

Vor allem in der Offensive können die Koreaner sehr variantenreich agieren, sind schnell und technisch gut ausgebildet. Zudem können immer mehr Spieler auch mit europäischer Härte umgehen, alleine schon aufgrund der Tatsache, dass sich immer mehr dort durchsetzen, oder zumindest den Sprung dorthin wagen. Die Schnelligkeit, die den wuseligen Koreanern eigen ist, sollte sich gegen die oft etwa hüftsteif agierenden Griechen schon im ersten Spiel bezahlt machen können. Überhaupt ist die Chance auf den Aufstieg ins Achtelfinale nicht nur durch die gesteigerte Erfahrung auf internationalem Niveau mehr als realistisch, sondern auch durch die wohl nicht allzu schwere Gruppe. Denn nach den Griechen kommt es zum Aufeinandertreffen mit den in den letzten Jahren alles andere als überzeugenden Argentiniern, und so wie sich die Nigerianer beim Afrikacup angestellt haben, ist Südkorea wohl auch in diesem Spiel, wie gegen die Griechen, eher Favorit. Der Einzug ins Achtelfinale wäre, wie erwähnt, nun auch ein wichtiges Signal, dass die Mannschaft nicht trotz des fraglos vorhandenen Talents auf der großen Bühne stagniert.

Und hier muss der Slogan gelten: Wann, wenn nicht jetzt?

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SÜDKOREA
rotes Trikot, weiße Hose, Nike – Platzierung im ELO-Ranking: 32.

Spiele in Südafrika:
Griechenland (Mittagsspiel Sa 12/06 in Port Elizabeth)
Argentinien (Mittagsspiel Do 17/06 in Johannesburg/S)
Nigeria (Abendspiel Di 22/06 in Durban)

TEAM: Tor: Jung Sun-Ryong (25, Seongnam), Kim Young-Kwang (26, Ulsan), Lee Woon-Jae (37, Suwon). Abwehr: Cha Du-Ri (29, Freiburg), Cho Yong-Hyung (26, Jeju), Kang Min-Soo (24, Suwon), Kim Dong-Jin (27, zuletzt St. Petersburg), Kim Hyung-Il (26, Pohang), Lee Jung-Soo (30, Kashima), Lee Young-Pyo (33, Al-Hilal), Oh Beom-Seok (25, Ulsan). Mittelfeld: Cho Won-Hee (27, Suwon), „David“ Ki Sung-Yong (21, Celtic Glasgow), Kim Chi-Woo (26, Seoul), Kim Do-Heon (27, Suwon), Kim Jung-Woo (28, Gwangju), Kim Nam-Il (32, Tomsk), Lee Chung-Yong (21, Bolton), Park Ji-Sung (29, Manchester Utd). Angriff: Lee Dong-Guk (31, Jeonbuk), Lee Keon-Ho (25, Júbilo Iwata), Noh Byung-Jun (30, Pohang), Park Chu-Young (24, Monaco), Seol Ki-Hyeon (31, Pohang), Yeom Ki-Hun (27, Ulsan).

Teamchef: Huh Jung-Moo (55, Südkoreaner, seit Dezember 2007)

Qualifikation: 4:0 gegen Turkmenistan, 0:0 gegen Nordkorea auf neutralem Boden, 2:2 gegen und 1:0 in Jordanien, 3:1 in Turkmenistan, 0:0 gegen Nordkorea. 1:1 gegen Nordkorea auf neutralem Boden, 4:1 gegen die VAE, 2:0 in Saudi-Arabien, 1:1 im Iran, 1:0 gegen Nordkorea, 2:0 in den VAE, 0:0 gegen Saudi-Arabien und 1:1 gegen den Iran.

Endrundenteilnahmen: 7 (1954, 86, 90, 94, 98 Vorrunde, 2002 Vierter, 06 Vorrunde)

>> Ballverliebt-WM-Serie
Gruppe A: Südafrika, Mexiko, Uruguay, Frankreich
Gruppe B: Argentinien, Nigeria, Südkorea, Griechenland
Gruppe C: England, USA, Algerien, Slowenien
Gruppe D: Deutschland, Australien, Serbien, Ghana
Gruppe E: Holland, Dänemark, Japan, Kamerun
Gruppe F: Italien, Paraguay, Neuseeland, Slowakei
Gruppe G: Brasilien, Nordkorea, Elfenbeinküste, Portugal
Gruppe H: Spanien, Schweiz, Honduras, Chile

* Anm.: Die Platzierungen im ELO-Ranking beziehen sich auf den Zeitpunkt der Auslosung.

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