Pacult – Ballverliebt https://ballverliebt.eu Fußball. Fußball. Fußball. Sat, 25 Jul 2015 09:05:18 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.7.2 Erste Liga: LASK rauf, FAC runter – und dazwischen? https://ballverliebt.eu/2015/07/23/erste-liga-lask-rauf-fac-runter-und-dazwischen/ https://ballverliebt.eu/2015/07/23/erste-liga-lask-rauf-fac-runter-und-dazwischen/#comments Thu, 23 Jul 2015 19:53:50 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=11296 Erste Liga: LASK rauf, FAC runter – und dazwischen? weiterlesen ]]> Große Namen wie Lustenau, Innsbruck und St. Pölten schwebten in der abgelaufenen Erste-Liga-Saison ebenso wie die No-Name-Klubs von Horn, Hartberg und FAC bis weit in den Mai hinein in akuter Abstiegsgefahr. Die beiden Absteiger Horn und Hartberg wurden von den Austrias aus Salzburg und Klagenfurt ersetzt. Heißt: Mindestens einen großen Namen wird es heuer erwischen.

Das ist vermutlich der größte Spannungsmoment der nun startenden neuen Saison, in der von den Vorzeichen her vorne ein souveränes Solo des LASK erwartet wird. Hier unsere Vorschau auf die Erste Liga, Ausgabe 2015/16. Die wohl nicht viel weniger dramatisch wird als die letzte.

SC Wiener Neustadt

Wr. Neustadt
Wr. Neustadt: Komplett neuer Kader. Außen und im Zentrum gut, vorne wohl nicht so.

Bis auf die Trikotfarbe und das Stadion hat der SC Wr. Neustadt nach dem Abstieg so gut wie nichts mit dem SCWN vor dem Abstieg zu tun. Günter Kreissl, der nun nicht nur Sportchef, sondern auch Trainer ist, musste eine komplett neue Truppe zusammen stellen. Herausgekommen ist ein Kader, der mit Sinn und Verstand zusammengesetzt sein dürfte. Gerade in der Mittelfeld-Zentrale gibt es mit Sittsam, Duran, Rusek, Saurer vier ordentliche Kandidaten, links spielen Hütter und Harrer wie schon letztes Jahr bei Kapfenberg zusammen; Seebacher, Duran und auch Takougnadi können rechts spielen.

Leise Bedenken gibt es aber hinten und vorne anzumelden. U-20-Teamstürmer Maderner fehlte es in der Bundesliga an Torgefährlichkeit, die Optionen auf der Zehn (Julian Salamon, Manfred Fischer, Nikola Ivic) sind bestenfalls Liga-Durchschnitt. Hintern sollen Remo Mally und Andreas Pfingstner den Laden vor Martin Fraisl (der Petr-Cech-Gedächtnishelm-Träger kam vom Sportklub) dichter halten als das in der Bundesliga Vereinig und Susac gemacht haben.

Vom System her ist am ehesten ein 4-2-3-1 (mit Tendenzen zum 4-4-1-1) zu erwarten. Wie Kreissl die Spielanlage plant, muss man sehen. Für passives Konterspiel (wie unter Kolvidsson) ist die Abwehr vermutlich zu unsicher, für Halligalli-Fußball die Abteilung Attacke zu unbeständig. Prognose: Wr. Neustadt spielt im breiten Liga-Mittelfeld mit und sollte den Klassenerhalt schaffen.

FC Liefering

Liefering
Liefering: Riesen-Reservoir, viele Optionen, offensiv ausgerichtet, kaum einer über 20.

U-20-Teamkapitän Lukas Gugganig ging nach Frankfurt, diverse andere Talentierte – Prevljak, Pires, Atanga und Laimer – zur Bullen-Kampfmannschaft, Rasner zu Grödig, Roguljic zu Kroatiens Vizemeister Hajduk Split: Liefering wird personell wieder einmal ein völlig anderes Gesicht haben als in der Vorsaison, mit Thomas Letsch ist auch ein neuer Trainer statt des beförderten Peter Zeidler am Werk.

Was nicht nicht ändern wird: Dass Liefering, das mit viel Abstand jüngste Team der Liga, als einzige Mannschaft das Liga-Motto „Heute für Morgen“ wirklich lebt. Der aggressive Pressing-Fußball, der bei allen Salzburger Bullen-Abteilungen praktiziert wird, bleibt als Fundament erhalten, in erster Linie füllten Talente aus der eigenen Akademie und von anderen Red-Bull-Niederlassungen die frei gewordenen Plätze auf. Sie werden eine gewisse Zeit brauchen, um sich an das höhere Tempo gewöhnt zu haben, aber große inhaltliche Reibungsverluste sind nicht zu erwarten.

In den Testspielen spielte Liefering durchgängig ein 4-4-2, mit großer personeller Fluktuation. Auch das wird sich in der Meisterschaft nicht ändern, letzte Saison setzte der Vizemeister 36 verschiedene Spieler ein. Es ist natürlich auch wieder mit großen Leistungs-Schwankungen zu rechnen: Glanzvolle Siege gegen Top-Teams sind ebenso drin wie zünftige Debakel gegen Abstiegskandidaten. Prognose: Liefering wird wieder problemlos in der oberen Tabellenhälfte landen.

LASK Linz

LASK
LASK: Der deutlich beste Kader der Liga mit sehr proaktiver Spielanlage Marke Glasner.

Nach der totalen Implosion im Frühjahr blieb beim LASK kaum ein Stein auf dem anderen. Es erfolgte ein weitgehender Re-Boot und die Investitionen bestätigen, was man ohnehin wusste: Die Linzer wollen rauf und mit den Möglichkeiten müssen die Linzer auch rauf.

Das bedeutet auch eine totale Abkehr vom hölzernen Mal-schauen-Fußball, wie er unter Karl Daxbacher gespielt wurde, hin zum proaktiven Nach-vorne-Verteidigen und Hochpressing-Spiel der Marke Oliver Glasner. Wie zerstörerisch das für die Gegnerschaft sein kann, deutete man schon in der zweiten Halbzeit beim 7:2 im Cup in Parndorf an: Da brettern Ullmann und Drazan (links) bzw. Ranftl und Kerhe (rechts) brutal nach vorne, da lenken Hinum und Michorl (oder auch Reiter und Erdogan) im Mittelfeld-Zentrum, da rennen Dovedan und Gartler (oder auch Dorta, Fröschl, Pellegrini und Fabiano) vorne die Spieleröffnung an und vollstrecken.

Dass das IV-Duo mit Cabrera und Ramsebner – defensiv top – in der Spieleröffnung nicht die Créme de la Créme darstellt, wird dabei vermutlich zu verschmerzen sein. Außerdem gibt es in der Defensive nicht allzu viele Alternativen, sollte von der Stammbesetzung jemand ausfallen. Dennoch: Der Kader und der Plan, den Glasner und Angerschmid mit ihm haben, ist in Kombination viel zu stark für die Konkurrenz. Die Linzer können sich nur selbst schlagen. Prognose: Der LASK steigt auf.

Kapfenberger SV

Kapfenberg
Kapfenberg: Gute Abwehr, brauchbares Mittelfeld. Aber vorne kann es eng werden.

Das Sturmduo mit Witteveen und Poljanec ist weg, die Außenspieler Suppan, Hütter und Harrer ebenso – der KSV ist bekannt dafür, nicht direkt gut zu zahlen. Auf der anderen Seite kam neben Liefering-Talent Haas nur der spanische Stürmer Sergi Arimany von einem spanischen Viertligisten als Neuzugänge von Format.

In Ermangelung von Mittelstürmern – Arimany ist der einzige nennenswerte Angreifer – stellte Trainer Kurt Russ auf 4-3-3 um. Die Defensive ist guter Liga-Durchschnitt, das Mittelfeld-Zentrum ebenso. Aber die Frage nach der offensiven Durchschlagskraft wird im Laufe der Saison wohl die wichtigste sein. Verletzt sich Arimany, oder erweist er sich als Flop, hat Kapfenberg ein gravierendes Problem, das sehr schnell dazu führen kann, dass der KSV im Abstiegsstrudel landet.

Kurt Russ ist einer der innovatieren Trainer der Liga, der auch mit einem mäßigen Kader das Optimum heraus halten kann. Aber Zaubern kann der frühere Teamspieler auch nicht. Prognose: Kapfenberg kann im Mittelfeld landen. Die Abstiegsgefahr lauert aber.

SKN St. Pölten

St. Pölten
St. Pölten: Hohe Qualität im Zentrum, aber vermutlich relativ leicht ausrechenbar.

Nach der Horrorsaison mit zwei Trainerwechseln und ständiger Abstiegsangst ist in der NV-Arena nun wieder Hoffnung und Aufbruchstimmung zu spüren. Am Kader hat sich dabei nicht so viel verändert, die prominenteste Änderung gibt es auf dem Trainerposten: Karl Daxbacher schwingt nun das Zepter in der Coaching-Zone.

Zu erwarten ist ein typisches Daxbacher-4-4-2, mit einem defensiven Anker in der Zentrale (Neuzugang Flo Mader) und einem deutlich offensiveren Nebenmann (Lukas Thürauer), beides Spieler mit einiger Routine. Auch vorne gibt es eine klare Aufteilung: Ein Strafraum-Knipser und ein mobiler Partner, der sich auch einmal etwas in Richtung Mittelfeld fallen lässt – hier kommt Neuzugang Daniel Beichler ins Spiel.

Der SKN verfügt über einen gut besetzten Kader und einen erfahrenen Trainer, der aber nicht gerade als Innovator gilt. Der Fußball, den St. Pölten spielen wird, wird eher biederer Natur sein und sich bis zu einem gewissen Grad auf individuelle Klasse verlassen. Diese ist fraglos vorhanden, aber für den letzten Schritt wird noch einiges fehlen. Prognose: St. Pölten spielt im vorderen Bereich mit, wird aber nicht Meister.

FC Wacker Innsbruck

Innsbruck: Routiniert, aber ohne Vision. Ganz okay, ohne echtes Entwicklungs-Potenzial.
Innsbruck: Routiniert, aber ohne Vision. Das echte Entwicklungspotenzial ist nicht da.

Gerade noch hatte sich Wacker am letzten Spieltag gerettet. Die Basis des Klassenerhalts war eine sichere Defensive, denn Tore gab es so gut wie keine. Von den Erfahrungen und den zur Schau gestellten guten Nerven sollen die Tiroler nun profitieren und nicht wieder hinten hinein rutschen.

Der neue General Manager, Alfred Hörtnagl, zeichnet für diesen Kader und die bislang erfolgten Neuzugänge noch nicht verantwortlich, dazu ist er noch nicht lange genug im Klub. So wirkt auch die Zusammensetzung der Mannschaft eher visionslos: Fast keiner der Stamm-Kandidaten ist jünger als 25 Jahre, der erhoffte Retter im Angriff ist Italien-Heimkehrer Thomas Pichlmann. Mit Florian Jamnig konnte sich letztes Jahr nur ein Spieler aus Tiroler Produktion in die Mannschaft spielen, und der ist auch schon 24 Jahre alt. Wacker ist derzeit eine Ansammlung von durchschnittlichen Zweitliga-Spielern und ein paar Routiniers, die nirgendwo anders mehr untergekommen sind. Dem eigenen Nachwuchs traut man es recht offensichtlich nicht zu, gut genug für die Erste Liga zu sein oder zu werden.

Kurz: Der Kader sieht so aus, als wollte man sichergehen, halbwegs mitzuschwinmmen, ohne unterzugehen. Das ist natürlich auch den engen finanziellen Grenzen geschuldet. Wacker ist gut genug und vor allem erfahren genug, nicht wieder so viel zittern zu müssen wie letztes Jahr. Aber das Entwicklungspotenzial innerhalb des aktuellen Kaders ist gleich Null. Prognose: Innsbruck wird im Graue-Maus-Stil im Mittelfeld mitspielen. Nicht mehr, nicht weniger.

SC Austria Lustenau

Lustenau
Lustenau: Ist die Abwehr wirklich besser? Der Spielaufbau stringenter? Der Angriff stärker?

Besonders glorreich verlief auch die letzte Saison von Austria Lustenau nicht. Die Vorarlberger wechselten zweimal den Trainer und blieben nur mit Mühe in der Liga – ehe neben einigen Flops (Strandvall, Fall) auch einige Stützen (Kobleder, Pürcher) den Klub verließen.

Die Replacements rekrutieren sich aus den Reserve-Teams von Nürnberg (Wießmeier, Ex-U-20-Teamspieler des DFB), St. Gallen (Grabher) und der eigenen (Bruno) bzw. gleich aus Kickern, die bislang ohne Klub waren (Dossou). Dazu kamen zwei Spieler von Absteiger Horn (Tursch, Kreuzriegler). Kurz: In den dringenden Verdacht, deutlich besser als in der letzten Saison aufgestellt zu sein, gerät Lustenau nicht.

Die Frage wird sein, ob es Trainer Lassaad Chabbi schafft, dem spätestens seit der Kolvidsson-Entlassung vor einem Jahr etwas ziellos vor sich hin mäandernden Truppe ein Gesicht, eine Idee, eine Identität zu verpassen. Auch darunter litt Lustenau in jüngster Vergangenheit – und natürlich an fehlender Kontinuität und Ruhe. Das ist natürlich in erster Linie die Schuld von Präsident Hubert Nagel, der sich standhaft weigert, einen Sportchef zu verpflichten, sondern alles selbst macht. Die Gutsherren-Art, mit der der Klub damit geführt wird, macht ihn zum Teil einer aussterbenden Spezies. Prognose: Lustenau ist ein heißer Abstiegskandidat.

Floridsdorfer AC

FAC:
FAC: Vom Kader her ein besserer Regionallist – Kämpfen alleine wird sicher nicht reichen.

Kaum war Hans Kleer durch Peter Pacult ersetzt worden, wurde noch deutlicher, dass es dem FAC eigentlich an der individuellen Qualität fehlt, um in der Ersten Liga mitzuspielen. Aus einem gut eingestellten, zumeist kompakten und unangenehm zu spielenden Team wurde ein heilloser Haufen, der in den sieben Spielen unter Pacult zweieinhalb gute Halbzeiten gespielt hat und reichlich Glück hatte, die Klasse zu halten.

Nun sind mit Taktgeber Sargon Duran und Goalie René Swete noch zwei wichtige Spieler abhanden gekommen. Einzige Hoffnung ist (neben dem kroatischen Stürmer Brekalo) die Kooperation mit der Austria, über die man Tino Casali (der ja eine großartige U-20-WM gespielt hat) und Alexander Frank bekommen hat. Dazu soll Csaba Csizmadia – wer erinnert sich noch? Der war mal in Mattersburg – die Abwehr stabilisieren. Nur: Ob das wirklich reicht?

Trainer Peter Pacult ist bei seinem Stammklub zwar sicherlich mit vollem Herzen dabei, aber sein Zugang einst bei Rapid (und noch viel mehr in Dresden und auch in Leipzig) ist nicht direkt innovativ. Mit dem von der individuellen Qualität wohl mit Abstand schwächsten Kader der Liga wird aber etwas mehr notwendig sein als voller Einsatz, um sich über Wasser zu halten. So wie es Hans Kleer gemacht hat, solange Sportchef Eigl ihn arbeiten ließ. Prognose: Es wäre ein Wunder, wenn der FAC nicht absteigt.

SV Austria Salzburg

A. Salzburg: Der Aufstiegs-Kader wurde nur punktuell verstärkt, Kontinuität ist gefragt.
A. Salzburg: Der Aufstiegs-Kader wurde nur punktuell verstärkt, Kontinuität ist gefragt.

An der sportlichen Qualifikation besteht nach zwei recht souveränen Regionalliga-Titeln in Folge kein Zweifel, aber die Infrastruktur ist beim Aufsteiger noch nicht Erstliga-tauglich. Das eigene Stadion in Salzburg-Maxglan ist noch im Umbau, bis weit in den Herbst hinein werden fast alle „Heimspiele“ im rund eine Autostunde entfernten Schwanenstadt steigen. Das ist, gerade als Neuling in dieser engen Liga, ein signifikanter Nachteil.

Keinen großen Umbau nahmen Sportchef Gerhard Stöger und Trainer Jörn Andersen hingegen am Spielersektor vor. Hier wurde eher punktuell verstärkt – ein routinierter Spielmacher (Ex-Bulle Tchoyi), zwei Profi-erfahrende Außenspieler (die Ex-Sturm-Spieler Kaufmann und Bukva), dazu einige Talente (Burghuber von Ried, Grubeck von der Austria). Ansonsten vertraut man weitgehend dem erfolgreichen Team, das den Aufstieg geschafft hat – obwohl da kaum Spieler mit Erfahrung im Profi-Bereich dabei sind. Und da die Westliga die deutlich schwächste der drei Regionalligen ist, dient sie für die Innviertel-Filiale (Burghuber, Reifeltshammer, Huspek, Zirnitzer und Bammer spielten in Ried, auch Grubeck stammt aus dem Innviertel) nur bedingt zur Vorbereitung auf die Erste Liga.

Ist das eigene Stadion bezugsfertig, wird es für jeden Gegner noch unangenehmer, gegen Salzburg zu spielen. Der fanatische (zuweilen auch deutlich ZU fanatische) Anhang kann zu einem Pluspunkt werden, sollte es im Saisonverlauf eng in Richtung der Abstiegsplätze werden – und das ist durchaus wahrscheinlich. Für die Austria geht es vornehmlich darum, sich zu akklimatisieren und dann zu etablieren. Prognose: Austria Salzburg sollte den Klassenerhalt schaffen, ein Platz im Mittelfeld wäre aber schon ein Erfolg.

SK Austria Klagenfurt

Klagenfurt
Klagenfurt: Die Qualität ist da, aber es kann dauern, bis der neue Kader eine Einheit ist.

Den genau gegensätzlichen Zugang als der Mitaufsteiger aus Salzburg wählte man bei Austria Klagenfurt. Die Mannschaft, die die Regionalliga Mitte nach belieben dominiert hat und in der Relegation gegen Parndorf Nervenstärke und Charakter gezeigt hat, als man kurz vor dem Scheitern stand, wurde mutwillig zerrissen und in Rekordzeit mit 15 (!) Neuzugängen ein de facto komplett neues Team aus dem Boden gestampft. Kein Wunder andererseits, der Präsident heißt ja auch Peter Svetits. Nur fünf Spieler aus dem Aufstiegskader (Dmitrovic, Prawda, Rep, Eler und Miesenböck) haben realistische Chancen auf einem Stammplatz.

Nun muss Trainer Bender mal wieder ein Mannschaft aus vielen neuen Teilen formen, dazu kommt auch noch die Tatsache, dass das Klagenfurter Publikum mit dem Verein – der in seiner fünfjährigen Existenz schon dreimal fast gegen die finanzielle Wand gefahren wurde – auch wegen der düsteren Vergangenheit im Klagenfurter Fußball nie richtig warm wurde. In der Regionalliga-Zeit verloren sich oft kaum 500 Leute ins EM-Stadion. Selbst wenn dieser Wert verzehnfacht würde (4.500 kamen in der Relegation), wirkt das riesige Stadion noch recht leer.

Die Heimbilanz im Aufstiegsjahr (14-2-0) war dennoch beeindruckend und im Kader steckt genug Qualität, um sich keine Sorgen machen zu müssen. Entscheidend werden zwei Punkte sein: Zum einen, wie schnell es Manfred Bender gelingt, aus den vielen neuen Einzelteilen eine funktionierende und harmonierende Mannschaft zu formen. Und zum anderen, wie der erratische Führungsstil von Peter Svetits und die latente Unruhe, die von ihm ausgeht, auf den Verein und die Mannschaft abfärbt. Prognose: Bleibt alles ruhig, landet Klagenfurt im sicheren Mittelfeld. Bleibt nicht alles ruhig, kann auch schnell alles in sich zusammenbrechen.

Ausblick

Läuft alles normal, rennt der LASK allen davon, mit Liefering, St. Pölten als Verfolger. Dahinter wird es mit Wacker, Salzburg, Klagenfurt, Kapfenberg, Wr. Neustadt und Lustenau ein breites Mittelfeld geben, das in erster Linie versuchen wird, nicht den FAC in die Regionalliga zu begleiten. Wenn nicht einer früh abreißt (Lustenau? Kapfenberg? Neustadt?), wird der Abstiegskampf wie letzte Saison die halbe Liga oder mehr umfassen.

Wie da junge Spieler entwickelt werden sollen, wie es ja das eigentliche Motto der Liga ist? Sollte man vielleicht mal bei den Bundesliga-Oberen nachfragen.

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Porto zwar besser, aber es braucht Hedls Hilfe https://ballverliebt.eu/2010/12/02/porto-zwar-besser-aber-es-braucht-hedls-hilfe/ https://ballverliebt.eu/2010/12/02/porto-zwar-besser-aber-es-braucht-hedls-hilfe/#comments Thu, 02 Dec 2010 20:04:09 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=3413 Porto zwar besser, aber es braucht Hedls Hilfe weiterlesen ]]> Das Wetter war winterlich, der Rasen schneebedeckt – und dennoch gewinnt der FC Porto bei Rapid mit 3:1. Das ist für die Hütteldorfer sehr ärgerlich, weil sie auf einem guten Weg zu einem achtbaren 1:1-Remis waren. Bis Goalie Hedl zweimal daneben gegriffen und somit den Porto-Sieg ermöglicht hat.

Rapid Wien - FC Porto 1:3

Rapid begann deutlich forscher, kein Wunder, solche Bedingungen kennt man in Österreich nun mal eher als in Portugal. Porto zeigte sich in der Anfangsphase sichtlich zögerlich, so richtig konnten sich die Gäste mit dem vom Schnee bedeckten Feld einige Zeit nicht anfreunden. Was Rapid nützte, um sich ein frühes Übergewicht zu sichern. Vor allem Stefan Kulovits spielte ein sehr ambitioniertes Spiel als Box-to-Box-Midfielder, der deutlich mehr Offensivgeist hatte wie sein Nebenmann im defensiven Mittelfeld, Markus Heikkinen. Der Finne blieb in der Regel zurück und kümmerte sich vornehmlich um Ruben Micael.

Das „Problem“ Hulk hatte indes Tanju Kayhan über, und der Jungspund hatten den Porto-Rechtsaußen recht gut im Griff. Kayhan machte einmal mehr eine blitzsaubere Partie, was auch Christopher Drazan vor ihm beflügelte. Er konnte sich – auch wegen Kayhan, der ihm den Rücken freihielt – deutlich besser entfalten als ihm das in der bisherigen Herbstsaison geglückt ist. Zudem konnte er dadurch im Laufe der Partie Porto-RV Sapunaru so weit zurückdrängen, dass dieser für Moutinho und Hulk keine wirkliche Hilfe war. Das war wichtig, weil sich so auch Kayhan von Hulk etwas in die Mitte ziehen lassen konnte, ohne Gefahr zu laufen, seine Flanke könnte von Sapunaru überrannt werden.

Das Angriffsspiel der Rapidler war somit deutlich linkslastig. Erst mit der Zeit fand sich Porto mit den widrigen Bedingungen besser zurecht. Vor allem das Dreier-Mittelfeld, das sich zu Beginn des Spiels ob der ungewohnten Verhältnisse und des forschen Gegners recht weit zurückgezogen hatte, rückte nun etwas weiter auf und konnte so die Kreise von Saurer (der auch zur Grundlinie durchging, um zu flanken) und Kulovits besser einengen. Zudem gelang es Porto nun besser, die drei Angreifer in Szene zu setzen. So konnte das 1:0 von Rapid (natürlich über die Drazan-Seite vorbereitet), bei dem Trimmel von einem schlimmen Schnitzer in der Porto-Abwehr profitiert hatte, postwendend ausgeglichen werden. Unter kräftiger Mithilfe von Rangvald Soma, der sich entschloss, Falcao laufen zu lassen.

Mit einem etwas besser geräumten Feld und deutlich nachlassendem Schneefall war Porto in der zweiten Hälfte von Beginn an das dominierende Team. Die Portugiesen agierten nun wesentlich aggressiver, behaupteten die Bälle besser und erkämpften verlorene schnell wieder zurück. Kurz, Porto spielte nun annähernd so, wie man das hatte erwarten können. Hulk ging nun noch weiter ins Zentrum, um sich der Umklammerung von Kayhan zu lösen – mit der Folge, dass sich Kulovits eher nach hinten orientieren musste und Drazan somit auch nicht mehr wirklich zur Geltung kam. Pacult dürfte das als Schuld von Drazan missinterpretiert haben und nahm ihn in der 63. Minute raus – für ihm kam Stürmer Salihi, der allerdings auf dem linken Flügel blieb.

Müßig zu erwähnen, dass dieser Wechsel natürlich rein gar nichts gebracht hat, außer dass nun jemand auf dem Flügel sielte, der sich dort nicht heimisch fühlt. Die andere (also die rechte) Abwehrseite von Rapid – namentlich Mario Sonnleitner – blieb indes auch nach dem Wechsel recht sicher; auch der zur zweiten Hälfte für den recht anonymen Varela ins Spiel bebrachte Ukra konnte den von jeglichen Offensiv-Aufgaben befreiten Sonnleitner (drum war auch Trimmel ein recht einsamer Mann, der kaum Bindung zum Spiel fand) nicht überwinden. Zudem machte Heikkinen hier einen feinen Job, Micael zu neutralisieren – weswegen dieser 20 Minuten vor Schluss auch dem Argentinier Belluschi weichen musste.

Porto dominierte nun zwar den Ballbesitz, fand aber mangels Tempo kaum einmal vor das Tor von Raimund Hedl (der im Übrigen schon vor seinen beiden großen Auftritten am Ende nicht den sichersten Eindruck machte). Nur einmal, in der 60. Minute, verlängerte Moutinho einen Pass geschickt in den Lauf von Falcao, Torerfolg brachte das aber keinen. EInen solchen gab es erst, als Porto mit einem Überraschungsmoment aufwarten konnte: Hulk wechselte für einmal auf die linke Angriffsseite, konnte mangels Gegenspieler frei flanken – und Falcao nützte es aus, dass Hedl den Ball nicht festhalten konnte. Das 2:1 für Porto in der 86. Minute…

Auf das Pacult nicht mehr reagieren konnte weil er zuvor schon einen direkten Solostürmer-Tausch (Nuhiu für den fleißigen, aber wirkungsarmen Gartler) vollzogen hatte und kurz vor dem 1:2 mit Dober einen defensiveren Mann statt Trimmel für die rechte Seite. Weshalb das 3:1 für die Gäste in der 89. Minute – erneut nach einem bösen Hedl-Schnitzer – den Deckel auf das Spiel draufmachte.

Fazit: Rapid okay, aber diese individuellen Fehler…

Rapid spielte eine sehr ordentliche erste halbe Stunde. Als die Gäste gegen Ende der ersten Hälfte immer stärker wurden und die zweite Halbzeit eigentlich im Griff hatten, gelang es den Hütteldorfern dank großem Einsatz aber recht gut, Porto nicht gefährlich vor das Tor kommen zu lassen. So hätte es mit großer Wahrscheinlichkeit ein erfreuliches 1:1 gegeben, wenn Hedl nicht zweimal zielich daneben gegriffen hätte.

Im Endeffekt ist der Sieg von Porto schon verdient, war aber nicht zwingend. Mit den schwierigen Witterungsbedingungen war es ein anderes Spiel, die Verhältnisse kamen grundsätzlich eher Rapid entgegen. Es spricht aber für die Portugiesen, dass sie sich nach einer halben Stunde gut auf den schneebedeckten und damit einigermaßen unberechenbaren Rasen einstellen konnten. Für Rapid endet somit auch die theoretische Hoffnung, die Gruppe noch zu überstehen.

(phe)

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Kaltschnäuzig schlägt Hilflos https://ballverliebt.eu/2010/11/05/kaltschnauzig-schlagt-hilflos/ https://ballverliebt.eu/2010/11/05/kaltschnauzig-schlagt-hilflos/#comments Fri, 05 Nov 2010 15:30:16 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=3225 Kaltschnäuzig schlägt Hilflos weiterlesen ]]> Offensiv wollte Peter Pacult spielen lassen. Doch das geplante Angriffsfeuerwerk entpuppte sich mehr als Lagerfeuer. Rapids Mittelfeld lud CSKA geradezu ein, dem reinen Konterspiel schnell Adieu zu sagen – und weil die Bulgaren ihre Chancen eiskalt verwerteten, gab’s eine 1:2-Heimpleite für Rapid.

Rapid Wien - CSKA Sofia 1:2

Es hätte wunderschön beginnen können. 57 Sekunden nach dem Anpfiff landete ein Heber von Kavlak an der Latte. Die vorausgegangene Ecke sollte die letzte gefährliche Standardsituation für eine Stunde sein. Rapid hatte erkennbar das Ziel, von Beginn an Druck auf die Gäste auszuüben. Die prästentierten sich aber kompakt und kaum etwas erinnerte an die marode Vorstellung im Hinspiel. Und so endeten die ersten Attacken der Wiener nur selten im letzten Pass, dafür oft schon in der zweiten Reihe. Was zu akuter Kontergefahr führte.

Das Problem zeigte sich schnell: Im Mittelfeld fehlte die Organisation. Pehlivan, Heikkinen und Kavlak versuchten zwar, ihre Position auszufüllen, fanden dabei aber keine gemeinsame Ordnung. Mangels Unterstützung irrte Pehlivan in der Zentrale oft wirkunglos herum oder fand sich ohne Anspielstation nach vorne. Heikkinen war defensiver postiert, unterstützte Pehlivan kaum und blieb auch in seiner defensiven Rolle als Quasi-Abräumer blass.

Kavlak wurde von Pacult auf die rechte Seite gestellt. Da sich dort aber ausgesprochen selten ein Ball hinverirrte, orientierte er sich früh in die Mitte. Dort konnte er sich zumindest ein bisschen in die seltenen Rapid-Angriffe über die Zentrale einschalten und war sonst eben als Hofmann-Ersatz auch der Mann für die Standards. Druck nach vorne erzeugte Rapid ausschließlich auf der linken Seite, wo Katzer sich oft nach vorne traute und Drazan fleißig lief. Seine Flanken fanden aber keine Abnehmer, da Salihi und Nuhiu über weite Strecken abgemeldet waren.

Bei Sofia hingegen konnte man sich über zahlreiche Ballgewinne in der zweiten Reihe freuen und entdeckte schnell, dass gegen Rapid heute mehr drinnen war als ausschließlich Konterspiel zu betreiben. Ein erstes Resultat war der Stangenschuss von Tonev nach 17 Minuten. Trotzdem hatte man in der ersten halben Stunde das Gefühl, dass Rapid trotz aller Probleme das Spiel kontrollierte. So prüfte Drazan nach 21 Minuten CSKA-Goalie Mbolhi aus spitzem Winkel.

Dann passierte lange nichts – Rapid konnte weiterhin im zentralen Mittelfeld nichts bewirken und die weiten Bälle verfehlten ihre Abnehmer teilweise deutlich. Doch auch bei Sofia lief der Ball noch nicht flüssig und wechselte meist vor dem Rapid-Strafraum den Besitzer. Was trotzdem auffiel: Marquinhos und Michel schalteten nicht nur schneller, sondern liefen auch deutlich schneller als die Rapid-Verteidiger. Das sollte sich in der zweiten Halbezeit rächen – in der ersten passierte nichts Spannendes mehr (sieht man von einem fälschlich Abseits gegebenen Sololauf von Salihi ab).

Die Bulgaren nützen ihre Chancen

Rapid kam taktisch und personell unverändert aus der Kabine, CSKA Sofia hingegen spiele nun angriffslustiger. Das Rapid-Mittelfeld – ohnehin in zwei-gegen-drei-Unterzahl – wurde nun früher angegriffen und somit schwer unter Druck gesetzt. Als Folge ließ das Heimteam den Ball öfters ratlos im Rückraum zirkulieren und probierte es immer vermehrt mit weiten Bällen.

Marquinhos und Tonev zogen in der Vorwärtsbewegung nun mehr in die Mitte (über die Flanken lief bei den Bulgaren nur selten was). Damit gab es zwei neue, unmittelbare Anspielstationen, was die schon von der Geschwindigkeit von Spiel und Gegner irritierte Abwehr der Grünweißen vollends überforderte. Nach 50 Minuten krachte es dann schließlich im Kasten von Hedl. Platini brachte den Ball von der Seite zu Marquinhos, der legte auf Yantchev ab. Der fand die Lücke zwischen Soma und Sonnleitner und schnalzte einen Flachschuss in den Winkel.

Fünf Minuten später brachten sich die Gäste selbst um die Früchte ihrer Arbeit. Aquaro zog nach einem Kavlak-Freistoss etwas zu heftig an Nuhiu, und der walisische Referee Simon Lee Evans gab folgerichtig den Penalty. Salihi verwertete zum 1-1. Kurz darauf musste Mbolhi einen Nuhiu-Kopfball (Seltenheitswert!) parieren. So wirklich Schwung brachte der Ausgleich aber nicht ins Rapid-Spiel.

Das Mittelfeld verhielt sich weiterhin wie ein Hühnerhaufen, die Abwehr hatte nach wie vor ihre liebe Not mit den CSKA-Vorstößen. Trotzdem hätten die Bulgaren kein zweites Tor erzielt, hätte Sonnleitner in Minute 64 nicht einen rabenschwarzen Moment erwischt. Ein weiter Ball auf Marquinhos hätte eigentlich keine Gefahr dargestellt, jedoch unterlief der Innenverteidiger den Ball nach dem Aufprall. Im Laufduell gegen Marqinhos hatte er schließlich keine Chance, und der CSKA-Spieler konnte den Ball über Hedl lupfen und abschliessen. Aus drei großen Gelegenheiten machte CSKA zwei Tore.

Pacult reagierte. Für den erfolglosen Nuhiu kam Rene Gartler, Aussenverteidiger Katzer wurde für Trimmel geopfert. Rapid spielte nun ein 3-5-2 und der zusätzliche Mann im Mittelfeld machte sich bemerkbar. Trimmel arbeitete zudem besser nach hinten als Nuhiu, und so gelang es Rapid nun, ein wenig Druck zu entwickeln. Man sollte allerdings erwähnen, dass Sofia 20 Minuten vor Schluss in der Offensive einen Gang runterschaltete, und die letzten zehn Minuteneine reine Abwehrschlacht führte.

Das ohnehin ruppige Spiel wurde mit Verlauf der zweiten Halbzeit immer rauher, fallweise  brutal. Acht gelbe Karten teilte der oft zu milde Referee insgesamt aus, davon nur zwei bei den Hausherren.

Rapid brachte den Ball nun öfter in den Strafraum, aber kaum zum Abschluss. In der Mitte gab es abseits von Gewaltschüssen (Heikkinen beförderte den Ball beinahe aus dem Happel-Oval) kein Durchkommen, Sofia präsentierte sich in der Rückwärtsbewegung und Defensivarbeit über 90 Minuten sehr diszipliniert. CSKA-Trainer Borisov reagierte auf die zunehmend verzweifelten Angriffe von Rapid mit der Verstärkung der Defensive, in dem er delev für nelson brachte. Auf der Gegenseite lief Dober für den blass gebliebenen und müde werdenden Pehlivan auf.

Rapid wurf nun alles nach vorne, besonders viel Hirn hatte der Brechstangen-Fußball aber nicht mehr. Womit die Bulgaren auch kein Problem hatten, den Sieg sicher über die Zeit zu retten.

Fazit: 4-4-2-System minus Hofmann = 1:2 gegen Sofia

Peter Pacult rechtfertigte das komplett unkreative Spiel seiner Mannschaft nach dem Spiel damit, „nun mal keine neun Messis im Team“ zu haben. Das ist aber nur die halbe Wahrheit. Ja, Steffen Hofmann fehlte der Mannschaft an allen Ecken und Enden und der nicht genug ins Spiel eingebundene Veli Kavlak konnte ihn nicht ersetzen. Aber dieses Spiel hat auch gezeigt, wie hilflos eine Mannschaft im 4-4-2 mit einer flachen Mittelfeldkette gegen einen Gegner ist, der drei Mann im zentralen Mittelfeld aufbietet.

Heikkinen und Pehlivan waren praktisch nur defensiv gebunden, dazu die Ignoranz Kavlak gegenüber – die Bulgaren hatten an diesem Abend sicher nicht die besser besetzte Mannschaft, aber den intelligenteren Matchplan und die nötige Kaltschnäuzigkeit vor dem Rapid-Tor. Somit hat die cleverere Mannschaft die hilflosere verdient geschlagen.

(gpi/phe)

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Sturm beschenkt Rapid – mit Platz im Mittelfeld! https://ballverliebt.eu/2010/08/08/sturm-beschenkt-rapid-mit-platz-im-mittelfeld/ https://ballverliebt.eu/2010/08/08/sturm-beschenkt-rapid-mit-platz-im-mittelfeld/#comments Sun, 08 Aug 2010 16:11:34 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=2540 Sturm beschenkt Rapid – mit Platz im Mittelfeld! weiterlesen ]]> Sturm verliert das Heimspiel gegen Rapid hochverdient mit 0:2 – und das hat nur sehr wenig mit der geringeren Regenerationszeit seit dem Europacup-Spiel unter der Woche zu tun. Nein, Rapid hat gezeigt, was die Mannschaft kann, wenn alle Spieler auf der Position spielen, auf der sie am Stärksten sind.

Sturm - Rapid 0:2 ... Startformationen

Was im Falle von Rapid in erster Linie heißt: Steffen Hofmann in der Mitte. Dort kann der Deutsche seine unbestrittenen Fähigkeiten als zentraler Spielgestalter, der nicht selten gar als hängende Spitze agiert, am besten ausspielen. Und zwar ohne dass die rechte Seite, auf die er sonst nominell gestellt wird, verwaist zu lassen: Dort agierte erst Kavlak (aktiv, aber zuweilen etwas schlampig) und nach ihm Christopher Trimmel. Das 4-2-3-1 ist ohne Frage die Formation, die dem Kader der Rapidler am Besten entspricht.

Sturm-Trainer Foda indes experimentierte mit einem 4-1-4-1. Wohl auch deshalb, weil mit Mario Kienzl nicht zur Verfügung stand, sollte Imre Szabics aus dem Mittelfeld kommen. Da sind Szabics und auch Muratović sehr wenig um Defensivaufgaben scherten, stand Weber oft alleine gegen Hofmann – zudem konnte sich aus dem Sechser-Duo Heikkinen/Hinum immer zumindest einer aufrücken, weil Muratović und Szabics nicht am Spiel teilnahmen. Die Folge: Rapid hatte massives Übergewicht im Mittelfeld.

Im Zentrum, weil Hofmann sich auf das konzentrieren konnte, was er kann, und zudem Unterstützung von seinen unterbeschäftigten Sechsern hatte. Auf der linken Seite, weil Saurer mit Ehrenreich kaum Mühe hatte. Und auf der rechten Seite, weil Standfest (der als LV spielen musste, weil Pürcher eine Pause bekam und Ehrenreich links noch weniger spielen kann als Standfest) sich auf seiner ungewohnten Position sichtlich unwohl fühlte (im sky-Interview bekannte er nach dem Spiel wenigstens, dass das „kein Problem sein dürfte“). Außerdem waren bei Sturm auf den Flanken Hölzl ganz schwach und der zuletzt hochgejubelte Bukva gänzlich unsichtbar war.

Halb durch die erste Hälfte reagierte Foda – und zwar völlig falsch: Er zog Szabics in die Spitze, stellte auf ein 4-4-2 zurück, und überließ Rapid somit noch viel mehr Platz im Mittelfeld. Die Wiener bekamen das Spiel logischerweise noch besser in den Griff und gingen durch den Kopfball des hinten überhaupt nicht geforderten Patocka hochverdient in Führung.

Das Zentrum war zu, die Seiten wirkungslos – Sturm kam offensiv überhaupt nicht zur Geltung, das änderte sich auch nach der Halbzeitpause nicht. Trimmel war zwar nicht ganz so spielfreudig wie Kavlak vor ihm, Rapid hatte aber dennoch wenig Mühe, die Führung zu verwalten. Nach etwa einer Stunde überließen sie zwar den Grazern (wohl etwas zu) viel Platz für einen Spielaufbau, aber Sturm brachte nichts zu Stande. Auch nicht, als nach dem (harten) Ausschluss für Sonnleitner die Wiener um einen weniger waren.

Foda brachte mit Haas einen schnelleren Stürmer als Kienast und Weinberger, den 21-jährigen Kapitän der blutjungen Regionalliga-Mannschaft, für den schlechten Hölzl, dennoch hatte Hedl wenig Mühe. Und der für den starken Saurer eingewechselte Andi Dober zeigte seine Offensiv-Qualitäten als rechter Mittelfeldspieler und legte für Jelavić in der Schlussphase das 2:0 auf, welches natürlich die endgültige Entscheidung  war.

Fazit: Sturm zeigte schon in den letzten Spielen recht mäßige Leistungen – Riesenlöcher trotz des Sieges in Ried, schwach in der Spielgestaltung gegen Kapfenberg, ohne Durchschlagskraft gegen Tiflis. Nun stellte Foda ausgerechnet gegen die stärker werdenden Rapidler um (LV-RV-Swap) und überließ Rapid nach etwa 20 Minuten beinahe fahrlässig noch mehr Kontrolle über das Mittelfeld. So war es der gut aufgestellten und aufgelegten Rapidlern nicht allzu schwer, einen absolut verdienten Sieg einzufahren.

Sturm – Rapid 0:2 (0:1). UPC-Arena, 15.400, SR Drabek. Tore: 0:1 Patocka (39.), 0:2 Jelavić (81.). Sturm: Gratzei; Ehrenreich, Feldhofer, Schildenfeld, Standfest; Weber; Hölzl (69. Weinberger), Szabics, Muratović, Bukva (82. Burgstaller); Kienast (69. Haas). Rapid: Hedl; Kayhan, Sonnleitner, Patocka, Katzer; Heikkinen, Hinum (74. Eder); Kavlak (34. Trimmel), Hofmann, Saurer (69. Dober); Jelavić. Rot: Sonnleitner (71., Notbremse).

(phe)

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Was bei Rapids 0:3 auf Zypern auffiel. https://ballverliebt.eu/2008/07/30/was-bei-rapids-03-auf-zypern-auffiel/ https://ballverliebt.eu/2008/07/30/was-bei-rapids-03-auf-zypern-auffiel/#comments Wed, 30 Jul 2008 20:16:50 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=435 Was bei Rapids 0:3 auf Zypern auffiel. weiterlesen ]]> Tja, Rapid hat auf Zypern 0:3 verloren und damit ist zu 99,9% die Europacup-Saison des Meisters schon am 6. August vorbei. Das geschieht erstens vollkommen zu Recht, und zweitens hat es sich seit Wochen angedeutet. Wenn man sich mühselige 1:0-Siege in Murksspielen wie dem in Mattersburg oder dem gegen Kärnten schönredet, kann man auch nicht besser werden. Und beim Spiel in Zypern fiel mir zudem auf…

Anorthosis begann sehr nervös – Rapid missinterpretierte das als eigene Stärke. Darum standen sie einem zunehmend sicherer werdenden Gegner später ohne wirkungsvolles Rezept gegenüber. Zudem gibt es bei Rapid, deutlich sichtbar, keinen Plan B. Man bleibt beim lahmarschigen und starren 4-4-2, no matter what. Pacult ließ lieber Kavlak die Hoffer-Position spielen, als umzustellen. Und wenn seine Mannschaft wirklich nix anderes kann, dann hat sie selbst in einer 3. CL-Qualirunde absolut nichts verloren.

Die Abhänigkeit von Hofmann ist beängstigend. Keine halbwegs konstruktive Aktion, in der Hofmann nicht involviert gewesen wäre. Die Aktionen ohne Hofmann waren noch langsamer, noch ideenloser, und noch weniger spritzig. Hofmann zeigte sich zunehmend frustriert und konzentrierte sich, je länger das Spiel ging, nur noch auf Meckern, Jammern und Gestikulieren, anstatt darauf, das Spiel wieder in den Griff zu bekommen.

Dass es keine rechte Seite gibt, weil Hofmann immer irgendwo ist, ist ja nix Neues. Aber gegen die Zyprioten ließ auch die linke Seite aus: Katzer war sauschlecht (hätte nach spätestens 20 Minuten mit einem Spitz vom Spielfeld gejagt gehört) und der hibbelige Kavlak brachte auch nichts zusammen.

Stefan Kulovits ist seine Verunsicherung in jeder Sekunde des Spiels anzumerken.

Das 0:1 war kein Pech, sondern das logische Resultat von lächerlichem Abwehrspiel. Jeder geht entweder gar nicht in den Zweikampf, oder nur halbherzig, und wenn Hofmann den entscheidenden Zweikampf bestreiten muss, kann von Ordnung nicht die Rede sein.

Die angekommenen Pässe von Stefan Maierhofer lassen sich bequem an einer Hand abzählen. Zudem wäre ich Pacult dankbar, wenn er mir schlüssig erklären könnte, warum Maierhofer den Mittelkreis abdeckte – da gehört er nun wirklich nicht hin. Zudem entwickelt sich sein Hochmut umgekehrt proportional zu seinen Leistungen. Wie war das mit dem Kantersieg?

Holzfuß Patocka drosch die Bälle nur ziellos hinaus. Vielleicht sollte ihm mal einer Erklären, wie man „Spielaufbau“ buchstabiert. Das Wort kennt er nämlich ganz offensichtlich nicht. Noch gefährlicher war jedoch Tokic: Leichtsinn und Formschwäche vertragen sich nun mal nicht.

Und wenn wir schon beim Buchstabieren sind: a, u, f, b, ä, u, m, e, n – kennt man ganz offensichtlich auch nicht.

Abseitsfalle: Nicht so gut…

Das Zusammenspiel auf engem Raum bzw. kurzer Distanz ist peinlich. Pässe auf das Schienbein des Kollegen aus einem halben Meter Entfernung waren keine Seltenheit.

Die Fehlpassquote (nicht nur, aber vor allem die von Katzer) spottet jedes Hobbykickers.

Bitte nicht auf das Fehlen von Ümit Korkmaz rausreden – gegen diese Gegner darf man auch ohne Ümit nicht 0:3 verlieren, darf sich ruhig auch ein anderer solche mutigen Vorstöße trauen. Das ist das viel größere Problem als der Korkmaz-Abgang.

Warum genau holte sich Rapid Marcel Ketelaer?

Georg Koch – ja, der war der einzige in ansprechender Form. An ihm liegt’s am allerwenigsten.

Und, ach ja: Ich schrieb in meinem Artikel, in dem ich Anorthosis vorstellte, dass „diese Mannschaft internationalen Ansprüchen nicht genügt.“ Dabei bleibe ich, ohne Abstriche.

(phe)

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BL-Saisonauftakt: Sturm Graz – SK Rapid Wien https://ballverliebt.eu/2008/07/08/bl-saisonauftakt-sturm-graz-sk-rapid-wien/ https://ballverliebt.eu/2008/07/08/bl-saisonauftakt-sturm-graz-sk-rapid-wien/#comments Tue, 08 Jul 2008 20:36:59 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=245 BL-Saisonauftakt: Sturm Graz – SK Rapid Wien weiterlesen ]]> 3:1 gewannen die Blackies das Auftaktspiel der neuen Ligasaison gegen den amtierenden Meister Rapid. Im ORF überschlug man sich mit Superlativen zu diesem durchaus sehenswerten Spiel. Gar für international konkurrenzfähig erklärte man die nunmehrige „tipp3 Bundesliga“ (die zweite Spielklasse heißt ab heuer übrigens „ADEG Erste Liga“) vor laufender Kamera. Zeit für Ballverliebt, die Euphorie zu bremsen.

Erstaunlich…

…war in der Tat, dass Sturm nach einem holprigen Anfang ein wirklich ansehnliches und flottes Spiel aufziehen konnte. Erst recht, wenn man bedenkt dass Franco Foda nach dem Weggang vieler Spieler im Sommer das Team in weiten Teilen umkrempeln musste. Ebenso erstaunlich, leider im negativen Sinne, ist die Rückkehr des eigentlich zurückgetretenen Josef „Beppi“ Schicklgruber mit seinen 41 Lenzen. Der lief statt des 22jährigen Martin Kobras für den verletzten Gratzei auf. Ähnliche Situation auf der anderen Seite: Hitzkopf Georg Koch, 36, hütet für den in Behandlung befindlichen Helge Payer das „Kastl“. Lukse, einer der U20-WM Youngsters, drückt die Bank.

Nicht verwunderlich…

…hingegen, dass sich das schwarzweiße Heimteam bis zum Ende hin steigern konnte (sieht man von der Viertelstunde nach der Pause ab). Man sah deutlich den Schwung, den man wohl aus dem 2:0 gegen Soligorsk (UI Cup) mitnehmen konnte. Die Wiener hingegen wirkten trotz vielversprechender Testspielergebnisse einerseits überrumpelt und andererseits noch nicht bereit für den Pflichtspielbetrieb.

Unansehnlich…

…und einer der Gründe, warum ich das Spiel weder als absolut hochklassig noch als Indiz für internationale Konkurrenzfähigkeit der „Sisiliga“ sehen würde, waren die Fouls. 32 davon zählt Laola1.at, gleich 9 davon wurden mit dem gelben Karton belohnt. Wiederum ein gutes Drittel dieser Ausbeute hätte auch einige Farbtöne dünkler ausfallen können, dazu zählen zB. der unnötige Stoß von Koch gegen einen Stankovic oder Feldhofers Würgeattacke gegen Maierhofer. Ein weiteres „Attentat“ von Koch wurde vom Kommentator heftig kritisiert, aber leider nicht von den Kameras eingefangen. Angesichts seines dünnen Nervenkostüms lebt die Chance für Lukse also, zum einen oder anderen Einsatz zu kommen.

Vielversprechend…

…war dieses Spiel trotz alledem. Für österreichische Verhältnisse war es nämlich technisch „gut“ und ziemlich schnell. Ob das an den heutigen Akteuren (insbesondere an Sturm) lag oder ein Ligatrend ist, werden wir aber erst in ein paar Monaten beurteilen können. Erst wenn potentielle Schnarch- oder Brutalopartien, etwa vom Schlage eines Mattersburger Duell mit den Altachern, ähnlich flott ausgetragen werden, bin ich da wirklich optimistisch. Positiv ist auch anzumerken, das Sturm von Beginn an, und Rapid ab der Pause klar auf Offensive gesetzt haben. Jedoch hätte manch einer eine solche Spielanlage vom Meister von Beginn an erwartet. Nicht zu unrecht.

Fazit

Es war ein gutes, technisch ansehnliches und schnelles Spiel, mit dem Liga ihren Start in die Saison 2008/09 eingeläutet hat – aus österreichischer Sicht. Nimmt man etwa die Premier League als Maßstab und läßt die personellen Qualitäten außen vor, so gab es heute Durchschnittskost zu sehen. Das würde einen gewissen Trend zur Verbesserung durchaus bestätigen, doch sollten wir (wie erwähnt) mit einem Urteil noch warten. Foda hat bewiesen, dass er definitiv einer der besten, wenn nicht der beste Trainer im Oberhaus ist.

Sein moderner Spielstil könnte – und sollte! – Vorbildwirkung haben. Und das wird er auch, wenn ihm der Erfolg Recht gibt. Das wird auch bald passieren, davon bin ich überzeugt. Es könnte die endgültige Ablöse der Trainergeneration Jara, Schachner und Co. einleiten, die heute noch den Fußball von vorgestern praktizieren.

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Football Manager 08 – Einfach köstlich https://ballverliebt.eu/2008/04/29/football-manger-08-einfach-koestlich/ https://ballverliebt.eu/2008/04/29/football-manger-08-einfach-koestlich/#comments Tue, 29 Apr 2008 11:57:38 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=142 Football Manager 08 – Einfach köstlich weiterlesen ]]> Ich war in den letzten Tagen dabei ein wenig den Football Manager 08 von SEGA auszuprobieren. Nachdem ich den ersten Schock der Unübersichtlichkeit überwunden hatte, kam ich schön langsam ins Spiel und bemerkte, dass er doch gar nicht so kompliziert ist. Inzwischen ist fast eine ganze Saison vergangen.

Toll an dem grundsätzlich eher halblustigen Manager ist die „Persönlichkeits-Realität“. Dank dieser durfte ich mich nämlich herzlich amüsieren: Es gibt alle möglichen (mehr oder weniger) wichtigen Personen, auch die des österreichischen Fußballs – angefangen bei Andreas Heraf über Werner Kuhn zu G.Trapattoni.

Und nun trug es sich folgendermaßen zu: Ich beobachtete natürlich neben dem Managen des eigenen Klubs die Ö-Bundesliga. Und was sehe ich da? Rapid Wien ging als Tabellen-Neunter in die Winterpause. Pacults-Trainerstuhl wackelte schon die gesamte Saison über wie kein Zweiter und schließlich wurde PP auch gefeuert.

Spannend durfte ich also beobachten: Wer wird wohl Pacult als Rapid Trainer nachfolgen? Naaaaaaaaaa? Ganz klar, gibt ja eh nur einen: Der silberhaarige Motivationsmagier kommt einhergeritten und soll bei Rapid den Stall ausmisten. Hans Krankl folgte Peter Pacult nach.

Eine Winterpause und zwei Spiele später ist Rapid dann – oh Wunder – ganz am Tabellenende. Krankl darf wieder in die Welt hinausreiten und Österreich-Kolumnen schreiben. Das nenne ich mal einen netten Realismus. Einfach genial.

Der Kader von Rapid ist übrigens, bis auf Maierhofer, ganz genau der Kader mit dem die Hütteldorfer in Wirklichkeit Meister geworden sind..

Jedenfalls hab ich mich köstlich amüsiert. Pacult versagt und Krankl kommt eingeritten um gleich wieder gefeuert zu werden. Ich bin gespannt, wer als nächster Trainer kommt. Und ob Rapid tatsächlich absteigt, der Rückstand auf Altach beträgt bereits 4 Punkte. Wacker ist übrigens zweiter und Austria Kärnten ist nach langer Zeit an der Tabellenspitze nur noch fünfter.

Noch ein Detail am Rande: Trapattonis Trainerstuhl ist auch ständig am Wackeln und die gleichen Spieler wie auch in Wirklichkeit sind ständig grantig, dass sie nicht zum Einsatz kommen.

Der Persönlichkeitsrealismus passt also (fast – D. Constantini ist Dauertrainer), nur die Tabellenstände sind etwas unpassend. FC Barcelona ist in Spanien nur knapp über einem Abstiegsplatz. Im gesamten ist der Manager übrigens relativ langweilig – wenn nicht gerade so geniale Personlrochaden statt finden.

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750€ Belohnung für Pacult https://ballverliebt.eu/2007/10/23/750e-belohnung-fur-pacult/ https://ballverliebt.eu/2007/10/23/750e-belohnung-fur-pacult/#comments Mon, 22 Oct 2007 23:14:19 +0000 http://ballverliebt.wordpress.com/2007/10/23/750e-belohnung-fur-pacult/ 750€ Belohnung für Pacult weiterlesen ]]> Was passiert, wenn ein Fußball-Beobachter aus einem international zumindest halbwegs relevanten Land liest, dass es hierzulande sage und schreibe 750€ (in Worten: Siebenhundert-Fünfzig Euro) kostet, wenn man den Schiri beflegelt, und als auf die Tribüne Verbannter einen Meter hinter der Bank, statt einen Meter vor der Bank stehend dieselben Anweisungen gibt wir vorher? Genau, dieser Beobachter wird verzögerungsfrei einen triftigen Grund wissen, warum Österreich international eben nicht vorne dabei ist.

In jedem den eigenen Fußball ernst nehmenden Land kostet so etwas nicht den Lohn von grob geschätzt 10 Minuten bei Aufwärmübungen zuschauen, sondern da geht’s ans Eingemachte. Da kostet so ein Ausfall (ob nun berechtigt oder nicht ist völlig unerheblich, kein Schiri hat jemals wegen Zurufen von der Seitenlinie eine Entscheidung revidiert) schon mal ein Monatsgehalt. Darum macht das international auch niemand. Aber 750€ ist eigentlich eine Belohnung, ja geradezu eine Einladung, das beim nächsten Mal exakt genauso zu machen. Der positive Lerneffekt ist dabei gleich Null.

Und die Vorbildfunktion, eigentlich ja mit das wichtigste für einen im Profigeschäft beschäftigten Trainer, ist eine Verheerende. Sie zeigen damit nicht nur den Spielern, dass es richtig sei, sich über jeden Dreck zu beschweren, sondern auch dem Nachwuchs. Gottlob gibt es sie noch, die intelligenten Burschen, die Fußball spielen, wenn sie auf dem Platz sind, und nicht eine Privatfehde mit dem Schiri ausfechten. Und es sind ebenjene Spieler, die sich auch im Ausland durchsetzen können. Darum wird ein Michael Mörz, um nur mal einen Namen zu nennen, oder ein Christian Fuchs und ein Andi Dober nie außerhalb Österreichs Fuß fassen können. Den abgesehen von ihren (selbst für Österreich, mal ehrlich, höchstens durchschnittlichem) Können sind sie vor allem eines: Vorzügliche Meckerer. Mit den Herren Kühbauer, Lederer und Pacult haben sie auch die „besten“ Lehrmeister.

Aber das wollen wir eigentlich nicht sehen. Oder?

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