Im Jahr 2014 leitete die heute 38-Jährige ein Algarve-Cup-Spiel gegen Portugal, im Juni 2016 das starke 2:2 in Norwegen und bei der EM das noch stärkere 3:0 gegen Island. Bilanz: Ein Sieg, ein Remis, eine Niederlage.
Nur eine andere Schiedsrichterin hat bisher ebenfalls viermal ein Spiel mit ÖFB-Beteiligung geleitet: Die Ukrainerin Katerina Monsul. Die Schiedsrichterin des WM-Finales von 2015 pfiff Österreich schon 2008 in der EM-Quali gegen Norwegen, dazu den 3:1-Heimsieg gegen Finnland 2014, das EM-Halbfinale gegen Dänemark 2017 und die 0:4-Klatsche in Spanien im Herbst 2017.
Dreimal Schiedsrichterin bei den ÖFB-Frauen waren:
Jana Adamkova aus Tschechien (2017 und 2019)
Sandra Bastos aus Portugal (2017 und 2018)
Galina Doneva-Hristova aus Bulgarien (1999, 2002, 2004)
Katalin Kulcsar aus Ungarn (2006, 2009 und 2010)
Monika Mularczyk aus Polen (2011, 2013, 2018)
Morag Pirie aus Schottland (2013 und 2016)
Barbara Poxhofer aus Österreich (2011, 2012 und 2013)
Wang Jia aus China (Algarve Cup 2010 und 2014)
Lucie Sulcova aus Tschechien (2017 und 2018)
Olga Zadinova aus Tschechien (2014 und 2016)
Am ORF-Mikro wird wieder Erwin Hujecek sitzen, für den 59-Jährigen ist es das 19. Länderspiel des österreichischen Frauen-Nationalteams. Damit ist er die klare Nummer eins, wenn es um die Besetzung der ÖFB-Frauen geht. Sein erstes Spiel war das 0:1 gegen Norwegen in Steyr im April 2016. Hujecek begleitete sechs Siege, vier Remis und acht Niederlagen.
Kurios und bald ein Running Gag war der „Billa-Fluch“: Nicole Billa traf oft und gerne im Nationalteam, aber nie, wenn Hujecek kommentierte. Erst in seinem 16. Einsatz durfte er erstmals ein Billa-Tor kommentieren, das war beim 6:0 in Israel letztes Jahr.
Platz zwei im ORF-internen Ranking belegt Michael Roscher, auch Christian Diendorfer und Oliver Polzer waren schon öfter als einmal im Einsatz.
Jeweils einmal im Einsatz waren in chronologischer Reihenfolge Thomas König (2010), Roland Hönig (2012), Michael Guttmann (in Ritzing gegen Frankreich 2013), Bernhard Stöhr (2014), Mathias Essmeister (2016) und Toni Oberndorfer (2017). Ein Länderspiel, jenes gegen Kasachstan vor drei Jahren, war per Livestream im Internet auf fussballoesterreich.at zu sehen, hier war Martin Löscher zu hören.
Schweden hat am Wochenende mit einer ziemlich zahmen Vorstellung einigermaßen sang- und klanglos 1:2 gegen ein auch nicht übertrieben begeisterndes deutsches Team verloren, vor knapp 26.000 Zusehern in der Friends Arena von Stockholm.
Dort war die Einser-Panier auf dem Feld. Das Personal in der Südstadt gegen Österreich wird sich nach der Gemütslage von Teamchef Peter Gerhardsson zwei Monate vor der EM richten: Schiebt er nach dem blutleeren Auftritt gegen Deutschland Panik, wird wieder die Einser-Formation drankommen. Wenn er noch ruhig ist, wird er wohl ziemlich durchwechseln. Wenn Sofia Jakobsson spielt, Klubkollegin von Sarah Puntigam in Montpellier, wäre das erste Spiel Schwedens überhaupt gegen Österreich ihr insgesamt 100. Länderspiel-Einsatz.
Und für Nina Burger ist es der 109. und letzte. Die Rekordspielerin und -torschützin der ÖFB-Frauen wird in diesem Spiel verabschiedet.
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Der Freitag gehört nun wieder ganz der um zwei Vereine (also ein Spiel pro Wochenende) verkleinerten Ersten Liga, das Samstag-Spiel wird hier gestrichen. Vier der verbleibenden fünf Spiele sendet sky in der gewohnten Konferenz, das fünfte darf der ORF haben – wenn die rechtliche Barrieren ausgeräumt werden, kann man davon ausgehen, dass hier TW1 bzw. ORF-Sport-Plus der Sender der Wahl ist. Grandiose Quote wird der ORF hier garantiert nicht machen, es ist dies sicherlich mehr das eher lästige Resultat eines Kuhhandels – anders als mit der Reichweite des ORF wären die notwendigen Stimmen der Erstligisten nicht zu holen gewesen. Servus-TV hat hier offenbar eine Summe geboten, welche die aktuelle von sky um mehr als das Doppelte übersteigt (es werden 700.000 € kolportiert), vor dem oben angesprochenen, wie auch immer gearteten Ausbruch von Rapid, der gedroht hatte, kuschten die Erstligisten dann aber doch. Der größte Gewinn für die Teams der zweithöchsten Spielklasse ist dabei sicherlich die zugestandene halbstündige Free-TV-Sendung schon zwei Stunden nach Abpfiff. Kein Vergleich zu der aktuellen Sendung weit nach Mitternacht.
In der Bundesliga wird das völlig gefloppte Freitagsspiel wieder gestrichen und auf den Samstag gelegt. Hier versucht sky, diekastrierte Exklusivität (auch hier darf es nun zwei Stunden nach Spielende eine einstündige Highlights-Sendung im Free-TV geben) dadurch aufzufedern, dass nun alle Spiele auch einzeln zu sehen sind – bisher waren es maximal drei pro Spieltag, der Rest nur in der Konferenz. Für das Sonntagsspiel bleibt alles beim alten, um aber nicht wegen der Formel-I-Rennen permanent schieben zu müssen, wird der Anpfiff nun von Haus aus um eine halbe Stunde auf 16.00 Uhr verlegt. Dieses Spiel wird, wie bisher, von sky und ORF parallel übertragen.
Offene Fragen gibt es aber noch einige. Zum einen die Highlight-Sendungen im Free-TV: Hier dürfte es eine neue Ausschreibung geben, in der das trotz Höchstdotierung übergangene Servus-TV ebenso wieder ins Spiel kommt wie Puls-4 (das schon Fußball-Erfahrung mit der Europa League hat, sich aber etwa gegenüber der extrem peinlichen NFL-Übertragungen dramatisch steigern müsste) und ATV (das sich an den Bundesliga-Rechten abern schon einmal die Finger verbrannt hat). Und natürlich der ORF. Dieser hat allerdings dafür, nun nicht nur die Topspiele, sondern auch so grandiose Spiele wie LASK-Ried zuletzt zeigen du dürfen/müssen, die mit Mühe einen zweistelligen Marktanteil erreichten, schon einen deutlichen Batzen Geld auf die bisherige Summe draufgelegt. Der Küniglberg ächzt schon ohne die Highlight-Sendungen.
Außerdem außen vor dürften die Online-Rechte geblieben sein, denn diese wurden mit keinem Wort erwähnt. Was etwa in Deutschland schon seit bald einem Jahr qualitativ offenbar ganz gut funktioniert – übrigens über den österreischischen Liga-Sponsor T-Mobile – scheint im medial doch gerne etwas rückständigen Österreich noch überhaupt kein Thema zu sein. Nutznießer davon ist sicherlich laola1.at, das ja Medienpartner von sky-Austria ist und schon bisher über den Bezahlsender die Bilder bekommen und diese dann ins Netz gestellt hat. Hier hat es die Bundesliga zweifellos verabsäumt, noch den einen oder anderen Euro heraus zu holen.
Weiters wird, sollte es sich (das finanziell bekanntermaßen nicht auf Rosen gebettete) sky nicht anders überlegen, das HD-Segment mehr oder weniger unbeackert bleiben – mehr als ein Spiel pro Runde wird da garantiert nicht hochauflösend produziert. Das wäre ein Trumpf von Servus-TV gewesen, die in Sachen HD-TV der nationalen Konkurrenz ja schon um mehrere Lichtjahre voraus sind.
Nun herrscht also Klarheit, zumindest über die Grundstruktur des Fußball-Wochenendes in den kommenden drei Jahren.
]]>Nun ist es raus: Der Red-Bull-Sender Servus-TV war Rapid gut genug, um für sky und den ORF den Preis in die Höhe zu treiben – eine Chance hatte der Newcomer am Fernseh-Markt aber nie. Natürlich nicht, wie wäre da vor allem Rapid-Boss Rudi Edlinger dagestanden. Vor zwei Monaten ließ er noch den sky-Vorschlag platzen, weil er um die ORF-Live-Spiele fürchtete, da muss er nun natürlich schauen, dass der ORF dann auch zu den Live-Spielen kommt und nicht statt der von ORF und Edlinger brüsk zurückgewiesenen zwölf Spiele nun gar keines mehr hätte.
Dass sich der Rapid-Boss hier also massiv für den Staatsfunk einsetzt, ist logisch und auch nicht weiter verwerflich. Schließlich hat Edlinger vor allem handfeste wirtschaftliche Interessen, die Spiele seines Vereins beim De-Facto-Monopolisten im frei empfangbaren Fernsehen gesendet zu bekommen. Und auch interne den Rapid-Fans gegenüber, die es den Rapid-Funktionären nicht so ohne weiteres nachsehen würden, müssten sie ihre Partien ausgerechnet über den Kanal des Erzfeindes sehen.
Für die Bundesliga-Vereine schaut nun in den nächsten drei Jahren mehr Geld heraus als bisher, man hat sich mit sky die einzige Pay-TV-Alternative nicht vergrault und ist weiterhin 36-mal im Jahr auch im frei empfangbaren Fernsehen zu bewundern. Unter den TV-Anstalten gibt es aber keine echten Gewinner.
Der ORF nicht, weil er deutlich mehr bezahlt um womöglich weniger zu zeigen und sich als Resultat aus dem Kuhhandel mit den Erstligisten nun sogar ein meist stimmungs- und fast immer niveauarmes Zweitliga-Livespiel in den Rucksack packen musste. Und um dieses zumindest auf TW1 schieben zu dürfen, bedarf es noch einiger Kniffe, um das europäische Medienrecht auszuhebeln, welches das Schieben derzeit sogar noch verhindert. Im schlimmsten Fall für den ORF muss er am Freitag Abend um 18.00 ein Zweitligaspiel im Hauptprogramm zeigen.
Auch sky nicht, weil durch die Highlight-Sendungen zwei Stunden nach Spielschluss (die noch ausgeschrieben werden) die Exklusivität sinkt. Aber immerhin musste die zu bezahlende Summe nicht dramatisch erhöht werden und intern soll man nicht beleidigt sein, künftig nur noch vier statt sechs Erste-Liga-Partien produzieren und zeigen zu müssen. Diese ist für sky ein grandioses Minus-Geschäft.
Und Servus-TV natürlich. Das höchste Angebot, die Aussicht auf Bundesliga-Fußball in HD-Qualität, dazu ein enormer Sprung nach vorne, was Bekanntheit und Marktanteil angeht: Der Red-Bull-Sender hat viel Geld auf den Tisch gelegt, wurde aber von der Rapid-Lobby dennoch ausgestochen. Nicht einmal die Erste-Liga-Rechte gab es, weil die Vereine (warum eigentlich? Aus Angst vor Rapid? Um den sie mit Füßen tretenden ORF nicht noch mehr zu verärgern?) ein Live-Spiel auf TW1 der doppelten Summe wie bisher vorzogen.
Womit die Erste-Liga-Teams ein großes Risiko eingehen. Die 400.000 Euro mehr, die sie von Servus-TV bekommen hätten, aus Sponsorgeldern aufzutreiben, wird garantiert nicht allen zehn Teams gelingen, auch mit der erhöhten Reichweiter durch das Free-TV nicht. Teams wie Innsbruck womöglich schon, aber No-Names wie Gratkorn und Hartberg kaum. Die wahrscheinlichen Aufsteiger Grödig und Wolfsberg hängen ohnehin schon seit Jahren am Tropf ihrer Mäzene Toni Haas und Dietmar Riegler.
Sky konnte nicht auf die Bundesliga-Rechte verzichten, weil nur mit Eishockey und Basketball ihr Österreich-Sport-Ableger nicht zu halten gewesen wäre. Die Bundesliga-Vereine wissen das und können es sich nicht leisten, künftig auf sky zu verzichten – hätte der Sender die Rechte nicht bekommen, wäre er für die Vereine für immer tot gewesen. Darum wurde sky noch am wenigsten rasiert.
Was nun die Ausschreibungen für die Highlight-Sendungen im Free-TV noch bringen, wird man sehen. Sicher ist, dass sich die Bundesliga-Vereine sky bei der Stange hielten, den ORF über das Verhandlungsvehikel Servus-TV zu massiv erhöhten Zahlungen zwangen und so die Reichweite gewahrt bleibt und zudem über die Zweitrechte noch zusätzlich Geld in die Kassen bekommen werden.
Man kann ihnen also vieles vorwerfen – mangelndes Verhandlungsgeschick aber nicht.
(phe)
]]>Denn nicht nur, dass der Meisterschaftszug für die Hütteldorfer nach einem bislang miserablen Frühjahr so gut wie abgefahren ist. Nein, auch bei der Wahl zum neuen Bundesliga-Präsidenten im Herbst musste Rapid-Boss Edlinger mit seinem Haus-und-Hof-Kandidaten Hoscher gegen den Rest der Liga eine empfindliche Niederlage einstecken. Die Konkurrenz wollte lieber Hans Rinner haben, der nicht aus Wien kommt und hochoffiziell bei Sturm tätig war, und nicht tipp3-Boss Dietmar Hoscher, der nach der verlorenen Abstimmung abseits des Scheinwerferlichts der Öffentlichkeit Kuratorioums-Mitglied bei Rapid wurde.
Damals schimpfte Edlinger, dass sein „unabhängiger Kandidat“ (da lachten auch die Hühner, obwohl kein Ostern war) durchfiel. Dann ließ er im Februar den Plan von sky platzen, ohne Ausschreibung den ORF um mehr als die Hälfte der Live-Spiele zu beschneiden. Für den ORF wäre das aus diversen Gründen kein schlechtes Geschäft gewesen (auch wenn das am Küniglberg keiner laut sagen darf), wohl aber für die Bundesliga-Klubs. Edlingers Bombe war ein Risiko, aber eines, das sich ausgezahlt hat. Immerhin.
Servus-TV, der Kanal aus dem Hause Red Bull, wurde dabei von den Vereinen schamlos als pures Verhandlungs-Vehikel missbraucht. So wurde ORF, der im Februar auf Edlingers Empörungszug noch erleichtert mitaufsprang, gezwungen, deutlich mehr Geld in die Hand zu nehmen als geplant, um die Glaubwürdigkeit zu wahren und dennoch 36 Spiele pro Saison zeigen zu dürfen (oder müssen, je nach Sichtweise).
Für den Konsumenten ist die gefundene Lösung beinahe optimal. Ist man bereit, die 32,90 € im Monat zu bezahlen, die man derzeit für das Basisprogramm plus Österreich-Sport abdrücken muss, bekommt man alle 180 Bundesliga-Spiele live und in voller Länge präsentiert. Möchte man das nicht, wartet man zwei Stunden nach Apfiff, bekommt die Highlights im Free-TV präsentiert (wahrscheinlich auch anderswo als am ORF) und muss sich nicht bis zum späten Sonntag Nachmittag gedulden, ehe ihm oft lieblose Kurzberichte vorgesetzt werden.
Die große Frage ist nun, was Servus-TV macht. Die Salzburger haben zwei Möglichkeiten: Entweder, man schnappt sich die Highlight-Sendungen (was finanziell ja kein Problem wäre) und positioniert sich so auf dem Markt. Oder man macht einen auf beleidigt und pfeift auf die Highlights.
Aber immer noch eine komfortablere Position als die des ORF. Denn während sich Servus-TV nun immer noch aussuchen kann, ob man zumindest die Zweitrechte haben möchte, sitzt der ORF nun um zwei Millionen mehr Geld nicht nur auf so grandiosen Spielen wie LASK-Ried, wenn sonst nichts ist, sondern auch noch auf 36 selbst für viele Fußballfans völlig uninteressanten Zweitligaspielen, die man sich mit einem Kuhhandel sogar selbst aufs Auge gedrückt hat.
Der wahre Verlierer ist also im Grunde der ORF selbst.
(phe)
]]>Dabei könnte die Situation paradoxer kaum sein: War es vor einigen Jahren noch Rapid-Boss Edlinger, der sich vehement für das Pay-TV aussprach, und der damalige Sturm-Boss Kartnig dagegen, sieht die Sache jetzt genau umgekehrt aus: Edlinger spielt (so dick auftragend, dass ihn dabei keiner wirklich ernst nehmen kann) den Sozial-Aposel und plädiert dafür, dass alle die armen Leute an der Armutsgrenze „zumindest Rapid gratis sehen dürfen“ (wie er im Kurier meinte, als ob der ORF ein Gratis-Programm wäre und Rapid-Schauen ein Menschenrecht), während sich die Bundesliga unter ihrem neuen Boss, Sturm-Präsident Hans Rinner, ohne offizielle Ausschreibung an den Hals von Sky warf.
Und das ist der Haken an der ganzen Sache: Die fehlende Ausschreibung. Denn inhaltlich ist der Deal, auf den sich die Bundesliga mit Sky geeinigt hatte, durchaus argumentierbar. Vergleichbares Geld wie bisher für mehr Exklusivität – dem Free-TV hätte man noch 12 Spiele pro Saison überlassen. Das wäre ein gutes Geschäft gewesen, angeischts der Finanzlage im Allgemeinen und der von Sky und ORF im Speziellen. Schließlich musste man, diese Faktoren berücksichtigend, realistischerweise von einem deutlichen Rückgang der ausbezahlten Summe ausgehen.
Was einige Sponsoren aufschreckte, die (wohl nicht ganz zu Unrecht) um ihre Reichweite fürchten. Was natürlich auch der Beweggrund für Edlingers medialen Amoklauf der letzten Zeit war – die soziale Komponente ist ihm doch in Wahrheit vergleichsweise wurscht. Hier geht es (als Chef eines mittelständigen Konzerns, wie es Rapid ist, zum einen und als ehemaligen Finanzminister, zum anderen) um Cash. Den Fauxpas der Bundesliga, sich an einer Ausschreibung vorbeischummeln zu wollen, nahm er da als juristischen Vorwand dankend an, und seine Drohung auf Einzelvermarktung (die auf lange Sicht in einem so kleinen Markt wie Österreich nichts anderes wäre als Selbstmord mit Anlauf) wurde so massiv transportiert, dass viele wirklich an dessen Durchführbarkeit glaubten.
Die Blamierten sitzen nun bei der Bundesliga. Sie wollten mit dem Verkauf der Pay-TV-Rechte den restlichen Markt vor vollendete Tatsachen setzen. Doch im Nachhinein müsste man auch bei der Bundesliga über den geplatzten Deal fast froh sein. Denn andere Kandiaten für das Pay-TV als Sky gibt es nun mal nicht; und weder kann die Bundesliga auf Sky verzichten, noch Sky Austria auf die Bundesliga – ohne diese Rechte würde der Spartenkanal des seit Jahr und Tag defizitären Medienkonzerns wohl eingestampft werden. Die Vertreter von Eishockey- und Basketball-Liga, die in bewegten Bildern ausschließlich auf Sky stattfinden (erfolgreich im Nachtprogramm des ORF versteckte Eishockey-Zusammenfassungen mal ausgenommen), würden sich schön bedanken.
Bei der Bundesliga muss man das Scheitern des Deals mit Sky als Chance betrachten. Zum einen, weil man nun Edlinger (zumindest für’s Erste) ruhig gestellt haben dürfte, und zum anderen, weil man nun ein ordentliches Paket ausschreiben lassen kann. Das heißt: Pay-TV-Rechte, Free-TV-Rechte, und wenn man mit der Zeit geht, müssen nun auch endlich einmal die Internet-Rechte ebenso unter den Hammer kommen. T-Mobile, ohnehin Liga-Sponsor, ist in der Deutschen Bundesliga schon mit einem Komplett-Angebot am Werk.
Und auch der ÖFB sollte sich nicht wegdrehen, ohne sich groß dafür zu interessieren. Kommt es nämlich tatsächlich zu einer Beschneidung des Bundesliga-Angebots im Free-TV (also im ORF, die anderen Anbieter scheinen kein brennendes Interesse daran zu haben) kommen, könnte man den um die Reichweite besorgten Vereinen mit einem ordentlich Deal des seit vielen, vielen, vielen Jahren im künstlichen Koma gehaltenen ÖFB-Cups eine Plattform bieten, die zumindest ein wenig für Ausgleich sorgen könnte. Den Vereinen wäre geholfen, weil sie zumindest noch etwas im frei empfangbaren TV zu sehen wären – und dem ÖFB-Cup, der so endlich die Aufmerksamkeit bekommen würde, die ihm zusteht.
Nur so patschert, wie sich Bundesliga und ÖFB in diesen Fragen in der Regel geben, habe ich da nicht so richtig viele Hoffnungen.
(phe)
]]>Hier meine kleine E-Mail an den ORF-Kundendienst:
]]>Sehr geehrte Damen und Herren vom Kundendienst!
Richten Sie doch bitte den Verantwortlichen des Sportprogramms ein kurzes Dankeschön aus, dass der ORF gestern das hochbrisante Duell Bayern München gegen Barcelona zeigte, anstatt dem unerwartet langweilgen Spiel in London (oder gar den beiden von der Ausgangslage her völlig offensichtlich unspannenden heutigen Spielen). Der ORF ist wenigstens noch ein Sender, der sich bei der Auswahl seiner Fußballspiele nicht von der Relevanz des Ereignisses und der zu erwartenden Qualität von Spielen verwirren lässt.
Ich bin mir der Schwierigkeiten bewusst, aber bitte übertragen Sie auch in der Halbfinalrunde keinesfalls ein Spiel mit den besten Mannschaften aus der besten Liga der Welt. Die Östereicher wären ohnehin nur verwirrt, welche Sportart der ORF nun ins Hauptabenprogramm hievt. Und zeigen sie bitte auch in der Rückrunde keinesfalls jenes Spiel, in dem es noch um etwas geht. Die überalterte Bevölkerung würde die ungewohnte Spannung in der Prime Time wohl nicht verkraften.
Es ist jedenfalls sehr schade, dass Ihr Sender die kommende Champions League-Saison nicht mehr übertragen wird – wo werden österreichische Fußballfans die Spiele der sympathischen Bayern dann wohl mitverfolgen können? Warum sonst sollten wir den Weg ins Pub auf uns nehmen? Danke noch einmal – auch für die Stromersparnis durch den ausgeschalteten Fernseher.
Viele Grüße
Tom Schaffer
Ich bemühe mich ja stets, nicht an eine gewisse Wienlastigkeit eurer Sportprogrammgestaltung zu glauben. Gut, dass in der Bundesliga überwiegend Partien mit Rapid- und Austria-Beteiligung live gezeigt werden, mag ja noch einen rationalen Grund (Quote und so) haben, aber bei internationalen Kicks wär ein bisschen Abwechslung nett.
Ich meine, Rapid hat sich ja eh selbst eliminiert, nach einem peinlichen Auftritt auf Zypern und einem dezent verkrampften 3:1 daheim. Ob sich die Grünweißen unbedingt auf Glück ausreden mussten ist eine andere Frage, aber Quali-Runde 3 wäre allemal drinnen gewesen. Auch wenn Famagusta daheim den griechischen Mittelständler Olympiakos Piräus wie auch die Wiener mit 3:0 im Mittelmeer versenkt hat. Da deutet einiges auf die meines Wissens erste zypriotische CL-Beteiligung hin. Wobei wir wieder beim Thema sind: Abwechslung!
Was ich eigentlich sagen wollte: Salzburg gegen Suduva sollte eigentlich eine „g’mahte Wiesen“ werden. Darf man zumindest, und trotz des Rangers-Aus gegen Suduva-Ligakonkurrenten Kaunas, aus dem souveränen Jerewan-Aufstieg folgern. Das eventuelle Torfestival hätte vielleicht auch seinen Reiz, aber ich sehs euch am Küniglberg nicht nach, dass wir es nicht live im TV sehen.
Sehr wohl beleidigt bin ich aber, dass es vom Hinspiel der Grazer Blackies in Zürich keine Livebilder im ORF geben wird. Dabei treffen sich da zwei Konkurrenten, die sich nominell ebenbürtig sein müssten. Und weil Sturm die meiste Zeit in dieser jungen Saison sehr erfrischend spielt, spricht auch nichts gegen unterhaltsame 90 Minuten… vor dem Fernseher. Stattdessen (nein, ATV überträgts auch nicht) muss ich mich mit einem biederen Liveticker begnügen. Das ist nicht lustig, so richtig gar nicht.
Dem entgegen traue ich mich aber zu wetten, dass die einzige Partie der Wiener Austria (die gerade so irgendwie über ihren Kontrahenten aus der kasachischen Pampa geholpert ist) dick ins Vorabendprogramm fallen wird. Abwechslung? Weit und breit keine Spur. Das ist wie beim Essen. Von immer dem gleichen Fraß kriegt man Mangelerscheinungen.
Ich will Sturm sehen!
]]>[ad#bv_test]Der heimische Rekordmeister schlägt einen (ganz offensichtlich vom Pausentee besoffenen) zypriotischen Klub zu hause mit 3:1 und schon wird kollektiv in einem schwer ausgeprägten Fall von Realitätsverlust gelobt und getätschelt.
Dass Peter Pacult als Trainer nach einem solchen Ausscheiden endgültig schwer angeschlagen sein müsste (wenn schon nicht, weil er seine Mannschaft seit Wochen ohne rechte Flanke spielen lässt), wird nicht angesprochen. Dass man Georg Koch nach dessen Arbeitsverweigerung endgültig fristlos entlassen müsste, kümmert hier niemanden. Dass das Ausscheiden in der zweiten CL-Qualifikationsrunde für einen österreichischen Meister eigentlich mit der Faröer-Blamage gleichgesetzt werden kann, das sieht keiner.
Aber ich bin ja auch niemand, der nur das Schlechte sieht. Ok. Rapid hat sich 135 Minuten lang von Bloßfüßigen vorführen lassen. Jo mei! Immerhin hat man bei den Grün-Weißen Mut bewiesen. Zum Beispiel der völlig neben sich stehende Stefen Hoffmann: Trotz seiner im Moment offensichtlich stark ausgeprägten Angst vor dem Ball, rennt er ihm nur recht selten davon. Er stellt sich seiner Furcht.
Sogar Peter Pacult (der Famagusta-Peda) ist über einen österreichischen Schatten gesprungen. Er hat einen 17-jährigen spielen lassen. Und der dankte es ihm auch gleich, indem er (ebenso wie im Frühjahr der überirdische Ümit Korkmaz) die taktische Hilflosigkeit seines Coaches mit individueller Klasse übermalte. Ohne ihn wäre nämlich auch die vierte Halbzeit des Zypern-Experiments so schrecklich gewesen wie die ersten drei.
Aber auch darüber spricht im ORF niemand. Mit einer solchen Leistung muss man sich ja nicht verstecken, richtig? Immerhin hatte man es ja mit mächtigen Zyprioten zu tun, die nach 45 Minuten konditionell einbrechen und dank ihrer unendlichen Erfahrung bei einer Gesamtführung von 4:1 nahe an einer Massenpanik vorbeischrammen.
]]>So kam es wie es kommen musste: Die Hellenen unterlagen durchaus verdient mit 0:1 und werden daher schon vor dem unwichtig gewordenen Spanienmatch auf gepackten Koffern sitzen. Der Aufstieg ist selbst theoretisch nicht mehr möglich. Der Sündenbock des Spieles, Nikopolidis, hat bereits verlautbart, seine Nationalteamkarriere nach dem dritten Vorrundenspiel zu beenden. Das macht altersmäßig durchaus Sinn, zudem wurde er von Sportmedien in ganz Europa für seinen Patzer gescholten. Wohl nicht ganz zu Unrecht.
Eine besondere Abreibung bekam er schon vor der Halbzeitpause vom ORF-Kommentator. Thomas König versus Antonios Nikopolidis – ja das ist wahre Härte:
„Schimpf und Schande über jeden Schülerligatorwart.“ (Thomas König kennt sich aus im Jugendfußball)
„George Clooney… man kann da nur sagen: ‚Eiergoal, what else?‘ „ (Thomas König ist Hollywoodexperte)
„Von der Haarfarbe könnte man schließen ‚Alt und erfahren‘. Heute aber nur ‚Alt und schlecht‘.“ (Thomas König, Meister der Analogien)
„Ein Ausflug fast in die Salzburger Altstadt war das, unnötig wie nur irgendetwas.“ (Thomas König, der erfahrene Reiseführer)
Ballverliebt meint: Mehr davon! Endlich sagt da ein Kommentator was er wirklich denkt. Wenn er das konsequent durchhält gibts die Bundesligaübertragungen künftig im Hauptabendprogramm. Soviel Schimpftiraden im Nachmittagprogramm, das ginge ja gar nicht. Thomas König, unser Held des Fußball-Stammtischs!
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