Neulengbach – Ballverliebt https://ballverliebt.eu Fußball. Fußball. Fußball. Mon, 21 Oct 2013 19:44:54 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.7.2 Adaptierungen bremsen St. Pölten aus: Nach 4:2 ist Neulengbach auf Meister-Kurs https://ballverliebt.eu/2013/10/21/adaptierungen-bremsen-st-polten-aus-nach-42-ist-neulengbach-auf-meister-kurs/ https://ballverliebt.eu/2013/10/21/adaptierungen-bremsen-st-polten-aus-nach-42-ist-neulengbach-auf-meister-kurs/#respond Mon, 21 Oct 2013 19:34:06 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=9733 Adaptierungen bremsen St. Pölten aus: Nach 4:2 ist Neulengbach auf Meister-Kurs weiterlesen ]]> Angesagte Revolutionen haben die Angewohnheit, nicht stattzufinden. So ein wenig ist das auch im vermutlich bereits vorentscheidenden Spiel in der Meisterschaft zwischen Abo-Frauen-Meister Neulengbach und dem Herausforderer St. Pölten der Fall gewesen. Weil Letzterer nach dem Cupsieg im Juni und einem wesentlich überzeugenderen Europacup-Auftritt zwar auf der Überholspur war. Aber beim großen Rivalen wegen dessen Adaptierungen 2:4 ausgebremst wurde.

SV Neulengbach - FSK St. Pölten 4:2 (1:2)
SV Neulengbach – FSK St. Pölten 4:2 (1:2)

Das Cupfinale hat St. Pölten, vormals Spratzern, gegen Neulengbach gewonnen; ebenso das letzte Liga-Duell im Frühjahr. Im Europacup lieferte der Vize-Meister gegen ein deutlich besseres Team passable Spiele ab, der Abo-Meister gegen ein sicherlich um nichts besseres Team eine Zitterpartie.

Was auch daran lag, dass Neulengbachs Gegner deren teilweise gigantisches Loch zwischen Abwehr und Mittelfeld mit extrem schnellen Spielerinnen vollpackte und von den Außenverteidigerinnen so gut wie nichts kam. Das hätte St. Pölten auch im Liga-Spitzenduell auszunützen versucht, das funktionierte aber nur eine Viertelstunde lang. Weil es bei Neulengbach entscheidende Adaptierungen gab.

St. Pölten kopiert sich selbst

St. Pölten, wenn man so will der Herausforderer, achtete darauf, defensiv kompakt zu stehen, Neulengbach auf die Außen zu drängen – schließlich empfielt es sich nicht, Nina Burger im Strafraum an en Ball kommen zu lassen – und nach Ballgewinn die zwei schnellen Spitzen ins Spiel zu bringen, die sich ihrerseits zwischen den Reihen von Neulengbach breit zu machen versuchten.

ASV Spratzern - SV Neulengbach 3:3 n.V. (3:3, 0:1), 4:3 i.E.
Spratzern – Neulengbach 3:3 nV (3:3, 1:0), 4:3 iE

Im Grunde also eine Kopie des Matchplans, mit dem St. Pölten letzten Juni im Cupfinale exzellent gefahren ist und bis zur 88. Minute mit 3:0 geführt hat. Zudem hat man nun statt der eher verspielten Brasilianerin Darlene mit Nicole Billa deutlich mehr Direktheit zum Tor. So war diesmal auch nicht nur der Matchplan eine Kopie vom Cupfinale, sondern auch der Spielverlauf: Neulengbach hatte deutlich mehr vom Ball, aber St. Pölten machte die Tore.

Einmal lief Makas der Abwehr davon und legte für Billa quer, einmal ließ sich Celouch von einem Freistoß auf die in ihrem Rücken gestartete Prohaska überraschen. Eine Viertelstunde gespielt, St. Pölten führte 2:0. Und das, obwohl auch viele lange Bälle von hinten in Richtung Makas und Billa überhastet waren und ihre Abnehmer nicht fanden.

Zwei inhaltliche Änderungen…

Es gab aber auch ganz signifikante Unterschiede sowohl zum Cupfinale als auch zu Neulengbachs Spiel zuletzt gegen Apollon Limassol. Trainer Hannes Uhlig ging nämlich von seinem flachen  4-4-2 mit passiven Außenverteidigern ab, opferte eine Stürmerin zugunsten einer Verbindungsspielerin zwischen der Doppelsechs und Spitze Burger.

Diese Rolle nahm Dominika Škorvánková ein, die Slowakin zeigte einen großen Aktionsradius und eine sehr ansprechende Leistung. Der zweite Unterschied war, dass mit Vojtekova links und vor allem Bíróová rechts die Außenverteidigerinnen deutlich aktiver aufrückten und vor allem dafür sorgten, dass bei St. Pölten über die Mittelfeld-Außen Kohn und Mahr keine Zeit am Ball und damit keine Zeit für einen sinnvollen Aufbau über die Außen hatten.

…mit denen St. Pölten nicht umgehen konnte

Bei St. Pölten hat sich gegen Sassari Torres gezeigt, dass man auf den Außenbahnen Probleme bekommt, wenn der Gegner mit aufrückenden AV spielt und so für 2-gegen-1-Situationen gegen die eigenen Außenverteidiger sorgt. Zudem spielte St. Pölten ewig nicht (wenn überhaupt jemals?) gegen ein Team mit einem so guten Unruheherd zwischen zwischen den Reihen wie es Škorvánková in diesem Spiel war. Bei Sassari gab es diese Position nicht (bzw. zwar ähnlich, aber einimensional gespielt und damit für St. Pölten leicht ausrechenbar), genauso wenig wie bei Neulengbach (wo ja üblicherweise 4-4-2 gespielt wird) und andere Teams in der Liga haben einfach nicht die Qualität.

So bekam Neulengbach das Spiel nach dem 0:2 nicht nur in den Griff, sondern dominierte es praktisch nach Belieben, kam zu guten Chancen und erstickte Aufbau-Versuche von St. Pölten schon im Keim. Außerdem wurden Versuche der Gäste, mal mit etwas mehr Leuten nach vorne zu kommen, eiskalt bestraft: Beim 1:2 lief Radojičić auf der linken Seite durch und schloss ab, beim 2:2-Ausgleich war es Škorvánková, die ein wenig zu viel Platz bekam.

Und weil weder Mona Kohn vor der Pause noch die oft erstaunlich weit eingerückt agierende Jasmin Eder danach ein defensiver Prüfstein für Neulengbach-RV Bíróová waren, konnte diese oft den Vorwärtsgang einlegen und Flanken schlagen. Eine davon konnte St. Pölten mit viel Glück noch klären, etwas später verwertete Nina Burger halb durch die zweite Hälfte zum 3:2, und als Marlies Hanschitz zwei Minuten später zum 4:2 traf, war alles entschieden.

Fazit: Adaptierungen bringen verdienten Sieg

St. Pölten fand nie ein Mittel, gegen den Druck von Außen und gegen die Unterzahl im Zentrum anzukommen und war, der frühen 2:0-Führung zum Trotz, mit dem 2:4 sogar noch gut bedient. Einfach nur kompakt stehen und schnell die flinken Spitzen bedienen kann zwar funktionieren (wie im Hinspiel gegen Sassari oder im Cupfinale gegen Neulengbach), wenn der Gegner aber mit etwas Unerwartetem kommt, fehlt ein wirklicher Plan B.

Neulengbach aber hatte mit den guten Adaptierungen gegenüber dem, nun ja, nicht so guten Apollon-Spiel Balance innerhalb der Mannschaft, Vorteile sowohl im Zentrum als auch auf den Außenbahnen, brachte Breite ins Spiel. Dass die Innenverteidigung gegenüber Billa und vor allem Makas teils eklatante Geschwindigkeits-Nachteile hat, wurde dadurch kompensiert, dass man St. Pölten schon sehr hoch anging und andere Optionen als lange und hohe Bälle eliminierte, damit selten in gefährliche Laufduelle verwickelt wurde.

Mit diesem Sieg hat Neulengbach schon jetzt eine Hand am 12. Meistertitel in Folge, weil St. Pölten nun drei Verlustpunkte Rückstand und zudem, traditionellerweise, die deutlich schwächere Tordifferenz hat. Vorbehaltlich eines (immer möglichen, aber erfahrungsgemäß sehr unwahrscheinlichen) Punktverlustes gegen eines der restlichen acht Teams kann St. Pölten nicht mehr aus eigener Kraft Meister werden.

(phe)

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Die exakt selben Fehler wie schon vor einem Jahr – Neulengbach mit Glück weiter https://ballverliebt.eu/2013/10/17/die-exakt-selben-fehler-wie-schon-vor-einem-jahr-neulengbach-mit-gluck-weiter/ https://ballverliebt.eu/2013/10/17/die-exakt-selben-fehler-wie-schon-vor-einem-jahr-neulengbach-mit-gluck-weiter/#respond Wed, 16 Oct 2013 23:16:54 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=9718 Die exakt selben Fehler wie schon vor einem Jahr – Neulengbach mit Glück weiter weiterlesen ]]> Letztes Jahr scheiterte Neulengbach international unter anderem wegen einer extrem passiven Abwehrkette und einem dadurch entstehenden Riesen-Loch zwischen dieser und dem Mittelfeld. Nun, zwölf Monate später, scheitert die Truppe von Trainer Uhlig fast an Apollon Limassol – wegen einer extrem passiven Abwehrkette und einem dadurch entstehenden Riesen-Loch zwischen diesem und dem Mittelfeld. Auf das sich der Gegner aus Zypern natürlich ganz besonders konzentrierte.

SV Neulengbach - Apollon Limassol 1:1 (0:0)
SV Neulengbach – Apollon Limassol 1:1 (0:0)

Es ist schon letztes Jahr aufgefallen und war mit ein Grund für das frühe Europacup-Aus, und es wurde bei Frauen-Meister Neulengbach nicht besser – im Gegenteil: International kleben die Außenverteidiger sklavisch hinten, während der Rest der Mannschaft nach vorne geht. Auch die Legionärstruppe von Apollon Limassol (fünf Amis, eine in den USA aufgewachsene Polin, eine Engländerin, eine Rumänin, eine Griechin und immerhin zwei aus Zypern) sah ob dieses Mega-Lochs zwischen den Ketten besser aus als sie eigentlich war.

Eigenwillige Formation

Apollon-Coach Tsolakis brachte auch eine Formation, die speziell auf dieses fast schon traditionelle Loch bei Neulengbach abzielte. Während die Viererkette und Sechser Sidira hinten blieben, orentierte sich der Rest der Mannschaft zwischen der Abwehr- und der Mittelfeld-Kette beim österreichischen Meister. Das sah in der Praxis nach einem schwer definierbarem Etwas irgendwo zwischen 4-1-3-2 und 4-3-3 aus, wird auch so sicher nicht in Mode kommen, bereitete Neulengbach aber durchaus Probleme.

Weil Apollon im Spiel nach vorne nicht so furchtbar viel Ausgeklügeltes zu bieten hatte, war die Devise hauptsächlich, den Ball irgendwie zu den technisch starken und extrem flinken Spitzen Lianne Sanderson und Jasmyne Spencer zu bringen. Diese beiden waren in der abgelaufenen Saison Stammkräfte in der US-Profiliga WNSL und spielen nun, während der Winterpause in den Staaten, bei Apollon.

Die flexiblen Positionen der beiden machte es der Neulengbach-Abwehr sehr schwer, sich darauf einzustellen. Während Sanderson, Specer und auf die rechts offensiv spielende Lohman hauptsächlich horizonzal verschoben, war es Zehner Farrelly, die wenn nötig zurück auf eine Höhe mit Sechser Sidiru ging.

Keine Reaktion, viel Stückwerk

Die Reaktion von Neulengbach auf diese von Apollon gezeigte Spielanlage war, dass es keine Reaktion gab. Weder rückten die Außenverteidiger Bíróová und Vojteková auf, noch kippten die im zentralen Mittelfeld agierenden Hanschitz und Skorvánková ab. Mit der Folge, dass die Spieleröffnung bei Neulengbach auf lange Bälle beschränkt war, die wegen des teils gigantischen Abstands oft zum Glücksspiel wurden. Die auf rechts spielende Kremener hatte zudem das Handicap, dass ihr in der Annahme viele Bälle wegsprangen, statt sie in den Lauf zu bekommen oder sich die Anspiele schnell in die Vorwärtsbewegung mitzunehmen.

Auf der anderen Seite zeigte die am linken Flügel spielende Radojicic Zug in den Strafraum, aber auch sie bekam zu selten den Ball in einer Weise angespielt, die es ihr erlaubt hätte, auf regelmäßiger Basis flüssige Aktionen zu zeigen. Die beiden Spitzen, Burger und Gstöttner, rückten abwechselt auch etwas zurück, was aber wenig brachte, weil dadurch natürlich der Abstand zwischen Eröffnung und Anspielstation nicht geringer wurde. So blieb bei Neulengbach vieles nur Stückwerk und Torgefahr strahlte das Team kaum aus.

Führung, Gegentor und das Signal zum Zittern

Dass Neulengbach damit fast nur aus einer Standardsituation treffen konnte, war eigentlich klar und nach einer Stunde kam es dann auch so – bei einem Eckball stand Bíróová am langen Pfosten richtig und verwertete zum 1:0. Das war insofern wichtig für die Gastgeber, weil man sich mit der Führung im Rücken etwas zurückziehen konnte und den flinken Apollon-Offensivkräften ein wenig den Platz nahm. Was aber alles nichts hilft, wenn man im eigenen Strafraum dermaßen schläft, dass ein simpler Querpass von Apollon reichte, um Spencer zehn Meter vor dem Gehäuse komplett frei zum Schuss kommen zu lassen. Die starke Zinsberger im Tor war natürlich machtlos, das 1:1.

Nun reagierte Neulengbach-Coach Uhlig, indem er zehn Minuten vor Schluss statt Sturmspitze Gstöttner die Defensiv-Spielerin Harsanyová brachte, damit praktisch einen dritten Sechser einzog. Das Signal zum Über-die-Zeit-zittern, wenn man so will, und zum Zittern wurde es auch. Zum einen, weil Neulengbach die Kontermöglichkeiten, die sich boten, nicht gerade durchdacht vortrugen – mal wurde der Zeitpunkt zum Abspiel verpasst, mal orientierte sich alles in den Strafraum statt der an der Seitenlinie von drei Gegenspielern umzingelten Kollegin zu helfen, es fehlte einfach an der Übersicht.

Und zum anderen musste auch deshalb gezittert werden, weil Apollon noch gute Chancen hatte. Dafür hatte aber Neulengbach Manuela Zinsberger im Tor, die alleine in der Schlussphase drei Riesen-Chancen von Apollon abwehrte – eine Freistoß-Variante, einmal im Eins-gegen-Eins gegen die heranstürmenden Laiu, und in der Nachspielzeit musste sie noch einmal volles Risiko gegen Sanderson gehen. Die demnächst 18-Jährige hielt ihrem Team den glücklichen Achtelfinal-Einzug fest.

Fazit: Neulengbach stagniert – bestenfalls

Wenn sich eine Schwäche wie das Aufreißen eines 40-Meter-Lochs zwischen Abwehr- und Mittelfeldkette über Jahre hinweg wiederholt, ist das natürlich eine Einladung an Gegner, das anzubohren. So wie es Apollon beinahe erfolgreich gemacht hat. Es gibt keine aufrückenden Außenvertediger, es gibt keine abkippenden Sechser, es gibt keine zentrale Spielmacherin. Letztlich lebt Neulengbach von der individuellen Klasse. Das reicht national zu Kantersiegen gegen die Liga-Konkurrenz, wenn aber auf internationale Ebene mehr gefragt ist, kommt nichts.

Das kostete schon letztes Jahr den Achtelfinal-Einzug gegen die wirklich nicht besonders gute Truppe von Olimpia Cluj, auch im Cupfinale gegen St. Pölten bekam man vom Gegner die Schwächen in der Abwehr (etwa die langsame Celouch) eiskalt ausgenützt, es brauchte drei späte Tore, um sich in die Verlängerung zu retten. Es brauchte einige starke Aktionen von Keeper Zinsberger, um die Hürde Apollon Limassol zu überspringen, im Achtelfinale wird das so aber sicher nicht mehr reichen. Obwohl, anders als in der Vergangenheit, dank Losglück da kein Kracher wie in der Vergangenheit Potsdam oder Malmö wartet, sondern mit (vermutlich) Polens Titelträger Unia Racibórz ein Team, die Neulengbach vom Personal her eigentlich drin hat.

(phe)

Update: Racibórz ist überraschend gegen den türkischen Meister Belediyespor ausgeschieden. Damit wird das Achtelfinale auf dem Papier zumindest nicht schwerer.

Update II: In einer früheren Version dieser Analyse stand, Neulengbach wäre im Cupfinale von Spraztern „hergespielt“ worden. Nach neuerlichem Studium dieses Spiels ist diese Aussage so nicht haltbar. Sorry.

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Kein Sieg gegen Cluj: Neulengbach kracht schon in Runde 1 aus dem Europacup https://ballverliebt.eu/2012/10/04/kein-sieg-gegen-cluj-neulengbach-kracht-schon-in-runde-1-aus-dem-europacup/ https://ballverliebt.eu/2012/10/04/kein-sieg-gegen-cluj-neulengbach-kracht-schon-in-runde-1-aus-dem-europacup/#comments Wed, 03 Oct 2012 23:56:12 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=7904 Kein Sieg gegen Cluj: Neulengbach kracht schon in Runde 1 aus dem Europacup weiterlesen ]]> Das ging schneller als geplant: Schon in der ersten Runde verabschiedet sich Österreichs Abo-Meister Neulengbach aus der Frauen-Champions-League. Weil man es nach dem 1:1 im Hinspiel in Rumänien im Retour-Match verabsäumt hat, die offensichtlichen Schwächen eines eher biederen Gegners anzubohren und zu nützen. Und man den kühlen Kopf nicht bewahrte, als eine beinahe unbekannte Situation auftrat – ein Rückstand.

SV Neulengbach – Olimpia Cluj 2:2 n.V. (1:1, 1:0)

Was der rumänische Meister (der mehr oder weniger ident mit dem rumänischen Nationalteam ist) vor den beachtlichen 1.150 Zuschauern anbot, war ziemlich basic und, von der extrem starken Solo-Spitze Alexandra Lunca abgesehen, eher bieder. Und doch schaffte es Österreichs Abo-Meister Neulengbach, sich gegen dieses Team nicht durchzusetzen. Was zwei Hauptgründe hat: Erstens, dass die offensichtlichen Schwächen der Rumäninnen nicht konsequent ausgenützt wurde. Und zweitens, dass man mit der ungewohnten Situation „Rückstand“ überhaupt nicht umgehen konnte und keinen kühlen Kopf bewahrte.

4-3-2-Lunca

Cluj zeigte von Beginn an einen extremen Linksdrall. Das fing vorne an, wo sich Stürmerin Lunca zumeist als Linksaußen postierte und von dort nach innen zog. die beiden offensiveren Mittelfeld-Spielerinnen im 4-3-2-1 hielten ihre Positionen weitgehend, aber in der Dreier-Zentrale schob vor allem Adina Giurgiu (die für die zwischen Hin- und Rückspiel in die Türkei transferierte Cosmina Dusa ins Team gerückt war) sehr weit nach außen und beschäftigte dort Neulengbach-RM Giovana.

So war oft die Situation gegeben, dass alle Rumäninnen auf der linken Spielfeldseite waren, aber überhaupt niemand auf der linken – von LV Corduneanu einmal abgesehen. Durch diese ständige Überzahl hatte man in der Anfangsphase viel vom Ball und vor allem nach Ballgewinn innerhalb der gegnerischen Hälfte funktionierte das Umschalten extrem gut und die schnelle Lunca lief der Neulengbach-Defensive ein ums andere mal davon.

Schwachstellen nicht genug angebohrt…

Während sich also drei Cluj-Spielerinnen (Manie, Giurgiu und Lunca) permanent auf Giovana und Sochor stürzten, hätte Kathrin Entner auf der anderen Seite komplett freie Bahn gehabt. Doch wie Sochor blieb auch Entner, auch wenn die Situation ein Aufrücken verlangt hätte, viel zu vorsichtig hinten kleben, womit die sehr fleißige Daniela Tasch massiv auf sich alleine gestellt war. Natürlich ging es bei Neulengbach vor allem über die Flügel – logisch, angesichts der massierten Cluj-Zentrale – aber dort wurden weitere extreme Schwäche der Rumäninnen viel zu selten ausgenützt.

Die Schnittstelle zwischen Innenverteidigung und Außenverteidigern waren nämlich praktisch immer offen wie ein Scheunentor. Der IV rückte nicht raus, der AV nicht zurück – Pässe in den Rücken der rumänischen Außenverteidiger öffneten die Flanke komplett und waren eine Einladung, um eine Flanke nach der anderen vor das rumänische Tor zu bringen. Zumal Torfrau Mirela Ganea unfähig schien, selbst die leichtesten Bälle zu fangen, grundsätzlich nur faustete (und das nicht besonders gut), und somit ihrer Abwehr keine Sicherheit verlieh.

All diese offensichtlichen Schwachstellen wurden viel zu selten angebohrt. Dabei wurde es immer gefährlich, wenn man diese zu nützen versucht hat – Giovanas kompromissloser Schuss unter die Latte zum 1:0 nach einer halben Stunde etwa fiel (logischerweise) nach einem Zuspiel von Burger zwischen IV Ficzay und LV Manie hindurch auf Giovana.

…und selbst zu viele offenbart

Bei Neulengbach fehlte LV Mona Kohn angeschlagen, und es durfte Kathi Aufhauser, normalerweise im ZM neben Škorvánková gesetzt, nicht spielen. Die 15-Jährige ist schlicht zu jung, darf erst ab Jänner in einem internationalen Klub-Bewerb spielen. Das hatte zur Folge, dass Verteidigerin Biróová ins Mittelfeld aufrückte, Kathrin Entner von links nach rechts wanderte und Cornelia Sochor als RV ins Team kam.

Was Neulengbach nicht gut tat. Das Tempo von hinten heraus war viel zu langsam, vor allem Sochor hatte grobe Probleme in der Spieleröffnung, was Giovana zum Helfen und damit zu einer zu tiefen Positionierung zwang. Zudem passierten immer wieder billige Ballverluste ohne echte Absicherung nach hinten. Dass Cluj nicht aus diesen Situationen schon viel früher Kapital geschlagen hat, war einerseits Glück für Neulengbach. Und zeigt andererseits, dass der rumänische Meister wahrlich keine Über-Mannschaft ist. Vor allem das mutigen Herauslaufen und die sichere Leistung der 16-jährigen Manuela Zinsberger im Tor hat Schlimmeres verhindert.

Ausgleich trotz beschränkter Mittel

Weit vorne den Ball gewinnen und dann schnell umschalten – im Spiel nach vorne war das im Grunde das einzige Rezept von Cluj. Die Außenverteidiger gingen zwar sehr wohl immer wieder nach vorne – vor allem die Kamerunerin Christina Manie, einzige Legionärin im Team – als Anspiele kamen dabei aber nur 50-Meter-Pässe aus der eigenen Innenverteidigung. Die praktisch nie ankamen. Aus dem Mittelfeld heraus fehlte die Passgenauigkeit und die Phantasie, um sich nach vorne zu spielen.

Allerdings wartete man auf einen körperlichen Einbruch ebenso vergebens wie auf spielerische Glanzlichter. Zwar gab es halb durch die zweite Hälfte eine Phase, in der die Abwher und der Angriff der Rumäninnen etwas zu weit auseinander riss, aber das wurde schnell wieder korrigiert. Und als alle schon damit rechnete, dass Neulengbach das knappe 1:0 über die Zeit verwalten würde, kam in Minute 81 doch einmal so ein langer Ball auf LV Manie an, diese ließ Sochor stehen, legte quer und Lucan – die einzige, die so etwas wie Gefahr versprühte – stellte auf 1:1. Was das Spiel in die Verlängerung schickte.

Kopflos in der Verlängerung

Das fehlende Erkennen von gegnerischen Schwachstellen und die ziemlich mauen Leistungen von Nina Burger und Maria Gstöttner wären nicht so sehr ins Gewicht gefallen, hätte es den Ausgleich nicht gegeben. So aber offenbarte sich die wohl größte Schwäche von Neulengbach – man kann einem Spielstand nicht hinterher jagen, ist es aus der Liga nicht gewohnt, ein Tor schießen zu müssen. Im Normalfall kann sich Neulengbach national darauf verlassen, dass irgendwann schon eines fallen wird.

Schlussphase der Verlängerung

In diesem Spiel war es dann so, dass in Minute 101 sogar der Gegner das 2:1 machte, wenn auch aus schwer abseitsverdächtiger Position: Schneller Gegenstoß nach Ballgewinn in den Rücken der aufgerückten Abwehr, quergelegt auf Lunca, 2:1.

Neulengbach-Coach Uhlig beorderte daraufhin Innenverteidigerin Haršányová nach vorne und packte die 3-4-3-Brechstange aus. Zudem kam Isabella Dujmenovic für die trotz ihres Tores nicht besonders starke Giovana. Die Neue legte, kaum 15 Sekunden auf dem Platz, auch schon das 2:2 auf, als Ganea ihre Flanke nicht unter Kontrolle bringen konnte und Gstöttner abstaubte.

Das Problem blieb aber bestehen: Im Spiel nach vorne wurde nicht mit kühlem Kopf gespielt. Oft kam ein Abspiel, wenn ein Schussversuch besser gewesen wäre. Noch öfter kamen aussichtslose Schussversuche, wenn ein Abspiel besser gewesen wäre. Mit Haršányová an vorderster Front fehlte die Abstimmung, man stand sich eher selbst auf den Füßen.

So gelang das zum Achtelfinal-Einzug nötige dritte Tor nicht mehr.

Fazit: Leider nicht mal unverdient

Man merkte es Neulengbach an: Das Jagen eines Spielstandes mit dem Druck, unbedingt noch ein Tor (oder phasenweise gar zwei) schießen zu müssen, kennt die Mannschaft einfach nicht – woher auch. National mäht man die Konkurrenz nieder, da kommt es auf ein, zwei Tore pro Spiel mehr oder weniger auch nicht mehr an.

Den Rumäninnen gelang es gut, Neulengbach keinen Zugriff auf den Strafraum zu geben. Sie wurden mit Fortdauer des Spiels auch immer sicherer im Verteidigen von Standardsituationen. Und profitierten letztlich doch davon, dass es Neulengbach nicht schaffte, die an sich höhere Klasse auch in einen Sieg umzumünzen.

Weshalb das frühe Aus letztlich leider nicht mal unverdient ist.

(phe)

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Abo-Champ wehrt Herausforderinnen noch mal ab – aber Abstand wird kleiner https://ballverliebt.eu/2012/03/10/abo-champ-wehrt-herausforderinnen-noch-mal-ab-aber-abstand-wird-kleiner/ https://ballverliebt.eu/2012/03/10/abo-champ-wehrt-herausforderinnen-noch-mal-ab-aber-abstand-wird-kleiner/#respond Sat, 10 Mar 2012 00:45:40 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=6824 Abo-Champ wehrt Herausforderinnen noch mal ab – aber Abstand wird kleiner weiterlesen ]]> Seit 2003 holten die Frauen von Neulengbach jedes Jahr das Double – doch die Zeit der absoluten Konkurrenzlosigkeit neigt sich dem Ende zu. Mit Spratzern, dem Nachbarn aus St. Pölten, gibt es endlich wieder ein Team, das dem Klassenprimus Nahe kommt. In der Liga überwinterten die Teams punktgleich, aber im direkten Duell im Cup-Viertelfinale behielt der Favorit die Oberhand. Auffällig beim (viel zu hohen) 4:1-Erfolg: Libero und Manndeckung, zwei Wing-Backs, unterbesetzte Zentralen und ein Team, das Fehler eiskalt nützt.

SV Neulengbach – ASV Spratzern 4:1

National haben in dieser Saison weder der Abo-Meister noch der neue Herausforderer ein Spiel verloren – das direkte Duell endete 0:0, alle anderen Spiele wurden jeweils gewonnen. So durfte man dieses Duell im Viertelfinale des ÖFB-Cups, mit dem die Frühjahrs-Saison startet, durchaus als Standortbestimmung sehen, wie nahe Spratzern wirklich schon dran ist. Zumal mit Teamspielerin Nadine Prohaska im Winter ein Kracher für das Mittelfeld von Bayern München verpflichtet werden konnte.

Libero und Manndeckung

Der Respekt vor Spratzern muss bei Neulengbach enorm gewesen sein. Schließlich wurden die drei größten Offensiv-Waffen, also das Sturm-Duo Walzl/Legenstein, sowie Linksaußen Makas knallhart in Manndeckung genommen. Bell kümmerte sich um Makas auf dem Flügel, Biróová um die nicht nur wegen ihrer Dreadlocks auffälligen Walzl und Celouch spielte den Kettenhund für Tanja Legenstein. Monica verblieb als Libero, sie lenkte die Abwehr und half aus, wo es nötig war.

So war das, was nominell ein 4-4-2 war, ein ziemlich schräges Gebilde, in dem sich die Abwehr zuweilen auf den Füßen stand, Mona Kohn die komplette linke Seite beackern musste (dazu später mehr) und in dem es auch ein nicht optimal besetztes Mittelfeld-Zentrum gab. Weil der brasilianische Winter-Neuzugang Darlene in die Mannschaft kam, musste für Maria Gstöttner, die bisher neben Nina Burger gestürmt hatte, ein neuer Platz gefunden werden. Der im zentralen Mittelfeld wurde es in diesem Spiel, der Weisheit letzter Schluss ist das aber nicht.

Mittelding aus 4-4-2 und 3-4-3

Inhaltlich war es also der Favorit, der auf den Herausforderer reagierte. Auch bei Spratzern hing die Formation ziemlich schräg auf dem Platz, hier griff aber viel eher ein Mannschaftsteil in den anderen. Die linke Seite, besetzt durch Nina Klima (auch zu ihr etwas später mehr) und Nationalteam-Joker Lisa Makas, stand wesentlich höher als die Kolleginnen auf der anderen Flanke. Dort spielte RV Jasmin Fischelmaier sehr defensiv und Kapitänin Zubkova kam eher von tieferen Positionen.

So präsentierten sich die Gäste gegen den Ball in einem 4-4-2, das bei Ballbesitz aber sehr flott zu einem 3-4-3 wurde. Zudem hatte man im Zentrum (das allerdings bei beiden Teams eher unterrepräsentiert wirkte) durch die Übersicht und das Auge von Nadine Prohaska, die wie schon zuletzt beim ÖFB-Team-Test in Spanien auf der Sechs spielte, leichte Vorteile. Spratzern war die klar spielbestimmende Mannschaft, Neulengbach kam nur aus Standards (wie einem Celouch-Freistoß an die Latte, 17.) oder individuellen Fehlern von Spratzern zu Chancen.

Von den Umständen zu Wing-Backs gemacht

Die generell hohe Positionierung auf ihrer Seite (Klima) bzw. die durch ihre Manndecker-Aufgabe sehr zentrale Rolle von Celouch (Kohn) hatte zur Folge, dass es auf bei beiden Teams einen linken Wing-Back gab, die ihre jeweiligen durchaus heiklen Aufgaben beide recht ordentlich lösten.

Das Aufrücken von Klima erlaubte es auf Seiten von Spratzern Linksaußen Makas, sich zumeist auf einer Höhe mit dem Sturmduo Walzl/Legenstein zu bewegen. Das hatte zur Folge, dass Makas‘ Gegenspielerin Romina Bell extrem viel defensiv gebunden war und Giovana, Neulengbachs Waffe auf der linken Außenbahn, offensiv auf sich alleine gestellt war. Was wegen der fehlenden Rückwärtsbewegung von Makas kein Problem hätte sein sollen – aber Klima zeigte gutes Positionsspiel (indem sie Giovana nicht zu tief empfing, sich aber auch nicht billig von ihr hinterlaufen ließ) und ein ebenso gutes Zweikampfverhalten. Giovana hatte gegen die 22-Jährige recht wenig zu melden.

Nicht weniger beeindruckend war aber auch die Vorstellung der erst 16-jährigen Mona Kohn bei Neulengbach. Im Gegensatz zu ihrem Pendant beim Gegner hatte die U17-Teamkapitänin nämlich nicht nur zumeist keine Absicherung hinter sich (weil Celouch fast nur im Zentrum war), sondern auch keine Offensivkraft vor sich. Dafür gleich zwei Gegenspielerinnen – zumindest nominell, Fischelmaier machte da ja wie erwähnt nicht so arg viel. Dennoch schaffte es Kohn, dass Zubková, obwohl Spratzern das Mis-Match auf diesem Flügel natürlich erkannte und das anzubohren versuchte, nicht viel zuzulassen.

Aber Spratzern bekam keinen Zugriff auf den Strafraum: Zubková kam zu selten gegen Kohn durch, und die konsequente Manndeckung gegen die anderen drei Offensiv-Kräfte von Spratzern plus Monica als umsichtiger Libero erfüllten ihren Zweck vollauf.

Durch Goalie-Fehler wendet sich das Blatt

In der ersten Hälfte war Spratzern damit das aktivere Team, wenn auch die großen Chancen fehlten. Man hielt ohne viele Schreckmomente (wie erwähnt, Neulengbach hatte nur zwei Torchancen, keine davon selbst herausgespielt) das 0:0. Bis zur 38. Minute: Da stellte sich Spratzern-Goalie Bianca Reischer bei einer 25-m-Bogenlampe von Natascha Celouch reichlich ungeschickt an, der Ball hüpfte hinter ihr ins Tor. Die Pausenführung für Neulengbach, aus heiterem Himmel, aus dem Nichts.

Nach der Pause (die wegen eines Flutlicht-Defekts um zehn Minuten verlängert werden musste) zeigte sich aber immer mehr das Manko von Spratzern: Gegen die recht kompromisslose Defensive von Neulengbach (sieben Gegentore im Herbst) fehlte ein Plan B. Der Favorit hatte es hervorragend geschafft, die gefährlichen Gegenspielerinnen aus der Partie zu nehmen und im defensiven Mittelfeld machte Kathrin Entner extrem viele Meter und verhinderte, dass Prohaska und Petrušová für Gefahr sorgen konnten.

Und als nach einer Stunde die aufgerückte Manndeckerin Biróová nach einem Eckball von links am zweiten Pfosten alleine gelassen wurde und sie per Kopfball auf 2:0 stellen konnte, war das Spiel entschieden.

Neulengbach presst Schwachstelle gnadenlos an

Was man den Herausforderinnen auch anmerkte. Coach Brigitte Entacher versuchte zwar, mit Julia Tabotta (die Makas positionsgetreu ersetzte) neue Impulse zu bringen, aber die Luft war entwichen. Vor allem aber hatte Neulengbach die große Schwachstelle im Defensiv-Verbund von Spratzern entdeckt: Die Ballsicherheit von Innenverteidigerin Monika Matysová. Der Wohlfühl-Faktor der routinierten Slowakin am Ball war äußerst klein. Schon ohne Druck waren viele ihrer Pässe (fast immer zu Fischelmaier) unpräzise, wenn eine Gegenspielerin druckvoll auf sie zulief, potenzierte sich das natürlich.

Was sich in gesteigerter Unsicherheit in der Abwehr der Gäste niederschlug. So durfte Mona Kohn ihre starke Leistung in der 75. Minute mit dem 3:0 krönen, nachdem sie von niemanden angegangen wurde, und in der 86. Minute erhöhte Darlene gar zum schon lächerlich hohen 4:0. Vier Tore, so viel hatte Spratzern im gesamten Herbst kassiert.

Schlussphase

Dabei war Darlene war zuvor ziemlich unsichtbar: Während Nina Burger sich nicht zu schade war, auch viel nach hinten zu arbeiten, stand die Brasilianerin oft nur vorne und wartete auf Zuspiele. Das wird gegen die deutlich schwächere Liga-Konkurrenz sicher zu eine Vielzahl an Toren führen, hier hatte es aber eher den Effekt, dass das Spiel an ihr vorbei lief.

Spratzern stellte zehn Minuten vor Schluss noch einmal um – Prohaska ging nun nach vorne, dafür wurde mit Wronski (Mittelfeld-Zentrale) für Legenstein eine Stürmerin geopfert. Das führte dazu, dass sich Monica und Biróová nun die Bewachung von Walzl teilten, Prohaska weitgehend unbewacht blieb – und vor allem dazu, dass Natascha Celouch ohne eine wirkliche Gegenspielerin etwas sinnlos zwischen Abwehr, Mittelfeld und linker Außenbahn hing.

Die ob der klaren (aber um mindestens zwei Tore zu hohen) Führung etwas schleißig gewordene Defensive bei Neulengbach ermöglichte Kathrin Walzl nach einem schönen Alleingang noch das Anschlusstor. Mehr als Ergebnis-Kosmetik war es aber nicht mehr.

Fazit: Der Abstand wird kleiner, aber er ist noch da

Im Endeffekt ist der Sieg natürlich verdient, aber er fiel fraglos deutlich zu hoch aus. Spratzern war in der ersten Hälfte eigentlich die bessere Mannschaft und war bis zum zweiten Gegentor nach einer Stunde zumindest ebenbürtig. Der Schluss, den man aus diesem Spiel ziehen kann: Neulengbach ist immer noch die Nummer eins in Österreich und hat den Angriff des Emporkömmlings zumindest im ÖFB-Cup (der dem Abo-Doublesieger somit kaum noch zu nehmen ist) noch einmal abgewehrt.

Auch zum Titel sollte es in dieser Saison reichen – es sei denn, Spratzern lässt sich für das direkte Liga-Duell am 28. April in Neulengbach etwas einfallen, wie man eine Ebenbürtigkeit am Feld vorne in Tore ummünzt. Ein 0:0 wird nämlich ob der klar schlechteren Tordifferenz nicht reichen, zumal Spratzern auch im Herbst immer näher an Punktverlusten dran war als Neulengbach.

Aber für das erfolgsverwöhnte Team aus dem Wienerwald wird das Leben nicht einfacher. Was der Liga an sich aber nur gut tun kann.

(phe)

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