Malta – Ballverliebt https://ballverliebt.eu Fußball. Fußball. Fußball. Wed, 01 Jun 2016 08:39:55 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.7.1 Trotz Tor: Schöpf bei 2:1 über Malta eher ein Fremdkörper https://ballverliebt.eu/2016/05/31/trotz-tor-schoepf-bei-21-ueber-malta-eher-ein-fremdkoerper/ https://ballverliebt.eu/2016/05/31/trotz-tor-schoepf-bei-21-ueber-malta-eher-ein-fremdkoerper/#comments Tue, 31 May 2016 21:04:05 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=12506 Das ÖFB-Team gewinnt das vorletzte Spiel vor der EM-Endrunde mit 2:1 gegen Malta. Viel kann man daraus nicht mitnehmen, weil Österreich aus dem Training heraus spielte und es mehr ein Zu-sich-Finden auf dem Platz war als ein wirkliches Testspiel. Aber immerhin lassen sich über die Leistung von Alessandro Schöpf und über die fehlende Konsequenz im Spiel nach vorne ein paar Kleinigkeiten sagen.

2016 05 31 Aut-Mlt 2-1

Darum ging’s

Am allerwenigsten natürlich um das Ergebnis – natürlich war ein Sieg eingeplant, und 2:1 schaut jetzt nicht so übersuper aus, aber viel wichtiger waren zwei Aspekte: Erstens, wie agiert das Team gegen ein defensiv stehendes Team (wie es Ungarn und Island auch tun werden); und zweitens, wie macht sich Alessandro Schöpf.

Das mit Schöpf

Der Schalke-Legionär (der in Gelsenkirchen auf der Außenbahn spielt) agierte auf der Alaba-Position zwischen Sechserraum und der offensiven Dreierreihe. Schöpf wirkte aber eher wie ein Fremdkörper: Die Eröffnungspässe von hinten heraus gingen, wenn ins Zentrum, so gut wie ausschließlich zu Baumgartlinger. Dieser gab den Ball auch im Zweifel eher zurück zur IV oder raus auf die Außenbahnen, aber sehr selten zu Schöpf.

Der Tiroler kam in der ersten Hälfte auf nur 28 Ballkontakte – für den Achter eines Teams, das den Ballbesitz deutlich kontrolliert, ist das arg wenig. Seine Laufwege waren merklich nicht immer mit den Nebenleuten abgestimmt und er stand auch nicht immer gut für die Weiterverarbeiten. Sinnbildlich eine Szene nach etwa einer halben Stunde, als Baumgartlinger ihm zweimal hintereinander den Ball zupasste, und Schöpf – mit dem Rücken zum gegnerischen Tor stehend – zweimal sofort wieder zurückspielte.

Sein Move zum 1:0 war sehr gut und der Abschluss cool, was zeigt, dass er durchaus nicht zu Unrecht im Kader steht. Es wurde aber in der einen Stunde, die Schöpf spielte, sehr, sehr deutlich: Er ist noch kein Teil der Mannschaft, es gibt keine greifenden Automatismen und für Neuankömmlinge ist es in der Tat sehr schwer, in dieses seit fünf Jahren entstehende Gefüge hinein zu finden. Auffällig war auf jeden Fall, dass Junuzovic in der ersten Halbzeit zwei-, dreimal nach hinten kam, und er – anders als Schöpf – sofort den Ball für den Aufbau zugespielt bekam.

Der Aufbau

Malta agierte gegen den Ball vor der Pause ein wenig anders als danach. Zunächst standen die vier offensiven Spieler relativ hoch und es gab ein recht klares Pressing-System gegen den Aufbau: Der maltesische Außenspieler läuft den österreichischen AV an, wenn dieser ins Zentrum spielt, deckt er den Pass in den Halbraum ab; dafür rückt der maltesische Wing-Back nach, wenn der Ball wieder auf den österreichischen Außen kommt.

Dieser Pass in den Halbraum war aus österreichischer Sicht das primäre Ziel, weil Malta (in einem 5-1-4 gegen den Ball) dort viel Platz ließ. So agierten Arnautovic und Harnik nicht selten recht zentral, um in diesem Raum auf Anspiele zu lauern und das ging auch immer wieder ganz gut; vor allem, wenn Malta im Umschalten auf die Defensive diesen Raum vergaß.

Nach dem Seitenwechsel agierte die vordere maltesische Reihe etwas weiter hinten und die Räume zwischen den Linien blieben wesentlich enger. So kam Österreich in dieser Phase nicht mehr so richtig in gefährliche Zonen, um sich Chancen zu erarbeiten oder zumindest halbwegs sinnvoll zu Strafraum zu kommen.

Die Erkenntnisse

Begrenzt, weil deutlich die letzte Konzentration und die Ernsthaftigkeit eines Pflichtspiels fehlte – nach einem Trainingslager, in dem nicht die zielgerichtete Vorbereitung auf ein Spiel gegen Malta im Mittelpunkt stand, ist das aber völlig logisch.

Was man aber auf jeden Fall sagen kann: Schöpf ist jedenfalls zu diesem Zeitpunkt kein adäquater Alaba-Ersatz. Womöglich ist er auf den Außenbahnen (evtl. als Alternative zu Harnik) wertvoller, wir wissen es in dieser Form nicht, es wurde hier nicht probiert. Es sollte konsequenter und mit mehr Überzeugung die Lücke in einem kompakten Abwehrverbund (wie in der 2. Hälfte) gesucht werden, anstatt halblustige Chips von einem Strafraumeck zum anderen oder ähnliches zu zeigen. Aber auch hier gilt: Das war ein Test gegen Malta aus dem Training heraus, kein EM-Pflichtspiel.

Arg viel mehr als Bewegungstherapie unter Match-Bedingungen war das nicht. Das Spiel gegen Holland am Wochenende wird sicherlich deutlich mehr Aussagekraft haben; zumal man davon ausgehen kann, dass da die Einser-Panier zum Einsatz kommt. Diesmal wurde ja Fuchs komplett geschont, Arnautovic und Baumgartlinger mussten nur eine Halbzeit ran, Alaba nur eine halbe Stunde.

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Österreich – Malta: Taktikbesprechung Tom https://ballverliebt.eu/2008/05/31/osterreich-malta-taktikbesprechung-tom/ https://ballverliebt.eu/2008/05/31/osterreich-malta-taktikbesprechung-tom/#comments Sat, 31 May 2008 01:08:08 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=182 Österreich – Malta: Taktikbesprechung Tom weiterlesen ]]> Vercoacht nochmal. Einseitiges Flügelspiel auf zwei Seiten.

Für mich hat Teamchef Hickersberger (unter Vorbehalten) das Match gegen Malta genauso „vercoacht“ wie das Dienstagsspiel gegen Nigeria. Die Anfangsvariante mit den Außenspielern im Mittelfeld war vom Gedanken geprägt, dass Leitgeb und Korkmaz auf beiden Seiten ihren Dienst antreten können. Korkmaz begann links, Leitgeb rechts.

(Wenn rechts, wie Blumenau sagt, Ivanschitz sein sollte, dann war der dort so gut wie gar nicht – nominell war es für mich Leitgeb. Sowas ist aber im TV manchmal freilich schwer genau zu sehen.)

Nach den ersten 20 Minuten kam es zu einem Wechsel. Leitgeb ging nach links, Korkmatz nach rechts. Der Effekt: Der zu Beginn noch engagierte aber unsicherer Christoph Leitgeb ließ die linke Seite absterben (wieder, wenn da Ivanschitz hinsollte, war er dort auch nicht und Leitgeb war dann zusätzlich auch noch halbrechts unsichtbar).

Leitgeb gehört einfach nicht auf die Außenbahn (Ivanschitz auch nicht), ist ein waschechter Halbseitler im Mittelfeld und drängt permanent in die Mitte. Korkmaz, links noch ein reger Unruheherd, konnte rechts auch nicht so recht auf Touren kommen.

Logisch wäre es an dieser Stelle für mich gewesen, Harnik für Leitgeb zu bringen und Korkmaz wieder nach links zu schieben. Teamchef Hickersberger entschied sich in der Pause dafür, Korkmaz runter zu nehmen und an seiner Stelle Harnik zu bringen.

Der Grund muss nicht unbedingt Unfähigkeit gewesen sein – eventuell ist die „junge Flügelzange“ wirklich ein Instrument, dass sich Hicke für die Europameisterschaft aufspart. Die Handlungen des Trainers in den letzten beiden Spielen waren jedenfalls zum Teil so wirr, dass ich nicht anders kann, als für mich unerkennbare Motive dahinter zu vermuten.

Als Resultat seines Eintausches begann Harnik das zu tun, was er immer tut. Er war der beste Mann am Platz und beschäftigte die gegnerische Abwehr (gegen Deutschland war seine Auswechslung der Grund, warum die Deutschen sich hinten um nichts mehr kümmern müssten und die Österreicher an deren 16er festnageln konnten). Und erstmals in den beiden Mai-Spielen machte das Team Druck über die rechte Seite. Ganz beeindruckend ist das sogar auf der Spieler-Durchschnittspositionen-Grafik vom Standard zu sehen.


(Bildmontage basierend auf Ausschnitten von derStandard.at)

Rechts passiert dort bis zur 50. Minute gar nichts, dann werden erste Positionen von Harnik eingeblendet – und plötzlich ist da jemand. Krönung dieses schönen Offensiv-Flügelspiels (auch wenn es ein paar Ballkontakte Eingewöhnungszeit brauchte) war nicht nur der herausgeschundene Elfmeter, sondern vielmehr die „U20-Helden“-Kooperation Prödl-Harnik zum 5:1.

Harnik spielte (wie beauftragt) stark nach vorne ausgerichtet – gegen einen Gegner wie Malta verständlich und notwendig, bei der Euro wird er selbstverständlich ein wenig defensiver agieren müssen. Ich gehe jedenfalls davon aus, dass auch Hickersberger dieses klar gelöste Stammformations-Ticket nicht übersehen konnte.

Die linke Seite verhungerte ohne Korkmaz in der zweiten Hälfte übrigens völlig. Auch das ist ein klares Statement. Wenn es bei der EM nach vorne gehen soll, dann sind diese beiden jungen Spieler unersetzlich. (Was übrigens auch Chefanalytiker Prohaska richtig erkannte.)

Hickersberger reagierte im Spiel weder auf diese Einseitigkeit mit sinnvollen Wechseln (nachdem Korkmaz ausgetauscht wurde, fehlte da auch die Alternative) noch auf das über weite Strecken ideenlose Spiel mit dem Versuch einer taktischen Umstellung. Er versuchte hingegen das 4-4-2-System zu halten und Vastic als echte Spitze einzusetzen, was ebenso leidlich funktionierte, wie die zurückhängende Variante vom Dienstag.

Sollte Vastic bei der EM spielen rate ich zu seiner Beobachtung, wenn ein Angriff läuft. In den meisten Fällen wird er irgendwann einen Haken schlagen um das Spiel zu verlangsamen, aufschauen und dann versuchen sein gutes Auge einzusetzen. Das war Anfang des Jahrtausends internationale Klasse, heute ist es (meiner bescheidenen Meinung nach) zu langsam.

Um bezüglich der Trainerkritik fair zu bleiben: Hickersberger hat nie behauptet, dass es ihm in dieser Partie um einen großartigen Systemtest geht. Das ist (hoffentlic) auch der Grund, warum eine echte klare Linie heute schwer zu erkennen war.

Wenigstens blieben ganz besonders waghalsige Stunts aus. Der arme Jimmy Hoffer musste sich nicht als Libero versuchen. Dessen Leistung war heute übrigens eher mau. Er ist eben weniger der Belagerungs-Stürmer, sondern braucht Situationen in denen er seine Schnelligkeit ausspielen kann. Bei der EM werden die mit Sicherheit häufiger kommen. Hoffer ist die perfekte Ergänzung zur jungen Flügelzange.

Zu meinem Verdruss ließ der Coach zum Ende dann noch die wandelnde Verstandsprovokation Martin Hiden einige Minuten einlaufen. Das ist für mich unverzeihlich. Ich hoffe, das hatte mit seiner „Die Leute, die bei der EM spielen, sollen Praxis bekommen“-Ankündigung nichts zu tun. (tsc)

PS: Weitere Beobachtungen gibt es bei Georg.

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Österreich – Malta: Taktikbesprechung Georg https://ballverliebt.eu/2008/05/31/osterreich-malta-taktikbesprechung/ https://ballverliebt.eu/2008/05/31/osterreich-malta-taktikbesprechung/#comments Sat, 31 May 2008 01:06:17 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=176 Österreich – Malta: Taktikbesprechung Georg weiterlesen ]]> Kantersieg – und jetzt?

5-1 hieß es also am Ende der heutigen Partie. Die Revanche für ein blamables 1-1 in Valletta war unseren Mannen gegen die Malteser also gelungen, zumindest am Papier. Leider ist das Ergebnis dieser 90 Minuten wenig aussagekräftig, das Spiel an sich war nämlich weniger berauschend. Auffällig ist, dass die rotweißroten Tore (vom 3-1 Elfmeter abgesehen) in den ersten und letzten 20 Minuten fielen. Der Beginn war nämlich gewohnt stark, und die Malteser kamen in dieser Zeit auch kaum auf. Die Mittelstrecke des Spieles war dann aber alles andere als berauschend, was in Hälfte zwei auch noch von der Wechselpolitik des Josef H. verschärft wurde.

Nun aber zur taktischen Anlage des heutigen Spiels.

Und im Zentrum herrscht das Chaos

Wenn das Spiel Österreichs flüssig lief, dann zumeist über die Flügel – auch in den Phasen, in denen sich nicht wirklich nennenswertes tat. War der Ball im Mittelfeld folgte zumeist ideenloses Herumgeschiebe ohne echtem Landgewinn. Abgesehen von wenigen hohen, langen Bällen, die aber wieder – erraten – am Flügel landeten. Ich bin mir nicht sicher, ob es absichtlich so angelegt war, aber das Spiel zog sich zum Mittelfeld hin in die Breite auf die Flügel, die Mitte kam relativ selten zum Zug und erwies sich auch nicht als zugängliches Terrain gegen die Malteser. Von der Mitte aus wurden die Wege des Balls dann auf die Stürmer zugeschnitten, und das Spiel wieder enger. Der Weg in den 16er führte fast ausschließlich über die Seite. Mangelhaft war zeitweise die Ballverschiebung von der einen auf die andere Seite.

[ad#bv_test]Was in dem Punkt auch aufgefallen ist: Hoffer war nominell links eingesetzt, schien sich da aber nicht wirklich wohl zu fühlen – was ein Mitgrund für seine Auswechslung gewesen sein könnte. Er blieb eher unscheinbar, obwohl er mit Linz punktuell die Seiten wechselte. Apropos „Roligol“: Der bemühte sich heut redlich und kam, was zwecks Motivation sehr wichtig sein dürfte, endlich zu einem Tor. Speziell nach dem Deutschland- und Hollandspiel musste er ja viel Kritik für seine mangelhafte Chancenauswertung einstecken.

Die zwei Pfeile für die Aussenbahnen sind übrigens mit Vorsicht zu genießen, in den allerseltensten Fällen funktionierte das Spiel links wie rechts gut. Das lag zum einen an Leitgeb, der in diesem Spiel kaum etwas bewegen konnte. Zu diesem Zeitpunkt war Korkmaz für den Schwung am anderen Ende verantwortlich, wurde aber ausgetauscht. Dann war es Harnik, der das Spiel an seiner Seite beschleunigte, aber keinen Konterpart hatte. Theoretisch wären dafür Aufhauser (später Säumel) oder Ivanschitz in Frage gekommen, die sich aber kontinuierlich zentral bewegten. Erst am Ende nutzte der Kapitän die linke Aussenbahn und erzeugte wieder etwas Gefahr.

Während ein taktisches Gesamtkonzept nur partiell ersichtlich war, konnte man deutlich sehen, an welchen Stellen das Team heute eher gut und eher schlecht agierte. So agierte die Aussenverteidigung recht konsequent, über die Flügel erreichten die Malteser eigentlich nie etwas gefährlicheres als Eckstöße. Abwechselnd gut ging es dann – wie bereits erwähnt – auch vorne über die Seiten. Speziell Korkmaz und Harnik erzeugten dort Druck, den sie entweder auf die Flügel weitertransportierten oder in die Mitte mitbrachten, wo der Ball vor dem Strafraum aber oft genug versandelte oder überhastet verschenkt wurde Gegen Ende des Spiels wurde das Spiel von Aussen ins Zentrum immer gangbarer, aufgrund der Zerfallserscheinungen einer generell schon sehr unsicheren maltesischen Defensive.

Der klare Schwachpunkt erstreckte sich von der Innenverteidigung ins zentrale Mittelfeld. Dort setzt sehr oft nur ein ideenloses Ballzirkulieren ein, was in Folge Pressingversuche der Malteser provozierte und die eine oder andere brenzlige Situation erzeugte. Die etwas eigenwillige Innenabwehr harmonierte nicht so wirklich, Abstimmungsprobleme waren offensichtlich, und selbst das Spiel von der Defensive zum Mittelkreis sah oft recht planlos und unsicher aus. Kein Wunder also, dass Malta genau im Zentrum vor dem Strafraum die meiste Gefahr ausstrahlte. Das 1-2 kurz vor der Pause belegt das, obwohl es Garics brauchte, um das Abseits aufzuheben. (gpi)

Weiter gehts mit den Details in Toms Beitrag

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