maierhofer – Ballverliebt https://ballverliebt.eu Fußball. Fußball. Fußball. Wed, 30 Mar 2011 07:23:37 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.7.1 Erst zu feig, dann zu harmlos https://ballverliebt.eu/2011/03/29/erst-zu-feig-dann-zu-harmlos/ https://ballverliebt.eu/2011/03/29/erst-zu-feig-dann-zu-harmlos/#comments Tue, 29 Mar 2011 20:54:26 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=4445 Erst zu feig, dann zu harmlos weiterlesen ]]> Letzte Chance… vorbei? Das 0:2 in Istanbul offenbarte altbekannte Schwächen beim ÖFB-Team: Eine allzu vorsichtige Herangehensweise. Daraus folgend Harmlosigkeit in der Offensive. Und hinten gegen einen abgezockten Gegner nicht fehlerfrei. Hoffnungen auf die EM? Nur noch theoretisch.

Türkei - Österreich 2:0

Spiel der letzten Chance? Charaktertest? Beides. Verlieren verboten? Eigentlich auch. Vor dem Spiel war es als 4-3-3 oder als Tannenbaum interpretiert worden – aber letztlich war das, was Constantini da auf’s Feld des Stadions von Fenerbahçe schickte, ein Hosenscheißer-4-1-4-1 mit zwei eher defensiv orientierten Zentralspielern im Mittelfeld – Baumgartlinger halbrechts und Scharner halblinks. Pehilvan gab den klassischen Sechser. Ihre Aufgabe war klar definiert: Sahin und Ekici nicht durch die Mitte kommen zu lassen.

Was zur Folge hatte, dass es die Türken umso mehr über die Außenbahnen versuchten. Das System von Guus Hiddink war schon deutlich näher an einem 4-3-3. Allerdings kein symmetrisches, sondern mit Ekici deutlich höher auf halbrechts als Nuri Sahin auf der anderen Seite. Während der Borusse Sahin, wie es seinem Spiel entspricht, eher aus dem Backfield kam, drehte der Clubberer Ekici ziemlich am Tempo und unterstützte Kapitän Altintop und den auch immer wieder nach vorne stürmenden Gökhan Gönül sehr gut. Die Folge: Die Türken waren über die rechte Flanke wesentlich gefährlicher.

Zudem pressten sie nach Ballverlusten schnell auf die Gegner aus Österreich, wodurch hier kaum ein sinnvoller Spielaufbau möglich war. Es war an Harnik und (vor allem) Alaba, die auch einmal für ein paar Minuten die Seiten tauschten, über schnelle Konter für Entlastung zu sorgen. Gerade Alba agierte wesentlich sicherer als noch gegen Belgien. Das ging gut, solange die beiden Sturmspitze Maierhofer nicht ins Spiel brachten. Denn bei allem Einsatz, den der Lange an den Tag legt, er zeigte wieder ein Spiel wie das in Litauen, welches in einem durchaus bekannten YouTube-Video festgehalten wurde. Bei ihm verhielt sich der Ball wie eine Flipperkugel – er konnte also Bälle nicht halten, was wichtig gewesen wäre, um dem Mittelfeld Zeit zu geben, aufzurücken. Deshalb kamen Chancen für Österreich nur aus schnellen und geradlinigen Aktionen zu Stande, in denen Maierhofer Abwehrspieler band, aber nicht aktiv eingriff.

Nach 1:0 reagierten die Türken, nicht Österreich

So waren die Türken überlegen (70% Ballbesitz) und hatten die eine oder andere Chance (wie Burak schon in der 3. Minute), die rot-weiß-rote Abwehr hielt aber dicht – bis zur 28. Minute. Ausgerechnet Ekrem Dag ließ sich nach einem simplen Einwurf übertölpeln, Aleks Dragovic ließ sich ebenso ausspielen, und Arda Turan schoss einigermaßen ungehindert zum 1:0 für die Türken ein. Ein verdientes Tor, die Gastgeber waren die klar bessere Mannschaft.

Was die Österreicher komplett vermissen ließen, während der gesamten Spielzeit, war jegliche Form von Pressing – wenn hie und da mal einer halbherzig einen Schritt Richtung Gegner macht, reicht das einfach nicht, um einer technisch so guten Truppe wie jener der Türken auch nur auf irgend eine Weise beikommen zu können. Daran änderte sich auch nach dem Rückstand nichts, als das ÖFB-Team erstens einem Rückstand hinterher lief und zweitens durch die längere Behandlungspause von Arda kurz nach der Führung auch einige Zeit lang in Überzahl agierte. Davon merkte man nichts.

So reagierte Constantini erst mal gar nicht auf den Rückstand, sehr wohl aber Guus Hiddink auf die Führung. Er beorderte Hamit Altintop auf die rechte Seite, ließ Sahin und Inan nun tatsächlich im Zentrum ziemlich auf einer Höhe spielen und legte es nun mit einem 4-4-2 auf mehr Sicherheit in der Rückwärtsbewegung an. Der Holländer hatte zweifellos gemerkt, dass die Österreicher erst einmal keine Anstalten machen, das Heft in die Hand zu nehmen. So konnte das türkische Team im Bedarfsfall mit zwei Viererketten hinten den Raum gegen die nun natürlich endgültig gnadenlos unterbesetzte österreichische Offensive noch enger machen.

Türkei - Österreich (ab Min. 45)

Hoffer statt Baumgartlinger

Für die zweite Hälfte kam mit Jimmy Hoffer ein zweite Stürmer, für ihn musste Julian Baumgartlinger weichen. Der Austrianer hatte keinen guten Tag – wie Alaba gegen Belgien gingen bei ihm viele Bälle billig verloren. Und das lag nicht nur daran, dass sich selten jemand anbot.

Mit Hoffer war das ÖFB-Team nun in einem klaren Old-School-4-4-2 aufgestellt. Die Türken registrierten das und gingen umgehend wieder zu ihrer Raumaufteilung von vor der Führung zurück – klar, so gab’s wieder Überzahl im Zentrum. Mit der neuen Ausrichtung gelang es zwar nun, die Türken defensiv besser in Schach zu halten, aber nach vorne ging nichts. Die offene Frage in dieser Phase war natürlich: Ruhten sich die Türken auf ihrer Führung und der österreichischen Harmlosigkeit nur aus oder hatten sie tatsächlich schon abgestellt?  Constantini jedenfalls ging nun das Risiko, das er aufgrund des Spielstands und der Gesamtsituation gehen musste: Sechser Pehlivan (leicht angeschlagen) raus, Flügelflitzer Ümit Korkmaz rein.

Arnautovic bringt Unruhe – ins eigene Team

Der Bochum-Legionär nahm die Position im linken Mittelfeld ein, dafür ging Alaba ins defensive Zentrum – am 4-4-2 änderte sich nichts. Aber immerhin war noch eine Ordnung erkennbar. Mit der war’s vorbei, als Arnautovic für den (leider erneut enttäuschenden) Harnik kam. Arnautovic kann ein Spiel beflügeln, aber auch komplett ruinieren, und hier war es klar Letzteres. Nicht nur, dass er sich erstens – nicht zum ersten Mal, wenn man sich an die U21-Partie gegen Weißrussland erinnert – überhaupt nicht um Positionsspiel gekümmert hat, sondern sich immer dort herumgetrieben hat, wo’s ihm gerade gepasst hat. Mal links, mal rechts, mal im Halbfeld: Korkmaz konnte sich nur noch darauf konzentrieren, die Launen von Arnautovic auszugleichen und verpuffte selbst somit gänzlich.

Zweitens, und das ist gerade in seinem Fall beinahe noch schwerwiegender: Anstatt mit seiner Technik und seinem Tempo das Spiel schnell zu machen, verschleppte er es bei jedem Ballkontakt völlig. Er blieb stehen, er drehte sich ein, in Position laufende Mitspieler rannten umsonst, weil kein Zuspiel kam, und wenn doch, dann zu spät. Und so kam, was kommen musste: Christian Fuchs stand bei einem Lochpass des eingewechselten Semih auf den nach vorne stürmenden Gönül nicht richtig, dieser ließ im Strafraum dann auch Pogatetz aussteigen – und das 2:0 für die Türken war gefallen. Schade gerade für Christian Fuchs – denn er hatte in der zweiten Hälfte immer mehr, wie es sich für einen Kapitän gehört, das Spiel an sich gerissen und versuchte sehr viel.

Das war natürlich die Vorentscheidung in dieser Partie – und dass Stefan Maierhofer danach noch den (großzügigen) Elfer nicht zum Torerfolg nützte, passt letztlich zum recht harmlosen Spiel des ÖFB-Teams.

Fazit: Bemühter, aber ähnlich ungefährlich

Verglichen mit dem 0:2 gegen Belgien war die Leistung der Österreicher in Istanbul zwar schon bemühter, letztlich aber genauso harmlos und so reichte den Türken eine ordentliche, aber sicher nicht überragende Partie zu einem ebenso verdienten wie ungefährdeten 2:0-Heimsieg. Die Mannen von Guus Hiddink pressten besser (bzw., pressten überhaupt…) und ließen jene von Constantini nie wirklich zur Entfaltung kommen.

Die Herangehensweise der Österreicher mag angesichts der eher mauen Vorstellung gegen Belgien bis zu einem gewissen Grad nachvollziehbar sein, zielführend war sie allerdings nicht. Als das Vorhaben „Zerstören und ein 0:0 ermauern“ nicht mehr realisierbar war, kamen zwar die entsprechenden Wechsel, die Türken waren aber clever genug um sich immer darauf einzustellen. Und das mit Arnautovic ist immer ein Risiko – beim 4:4 in Brüssel ging’s gut, heute nicht.

Die Türken liegen nun einen Punkt hinter Belgien auf Rang drei, haben aber ein Spiel gut. Und Österreich? Da stehen noch beide Spiele gegen Deutschland bevor, plus die haarigen Auswärtsspiele in Astana und Baku. Die EM in Polen und der Ukraine wird ohne das ÖFB-Team stattfinden.

Es wäre an der Zeit, nun einen Teamchef die Mannschaft übernehmen zu lassen, der etwas mit ihr anzufangen weiß. Das ist ein „Ceterum Censeo“, ja. Aber es wird nicht weniger wahr, je öfter man es sagt.

(phe)

Bisherige Spiele der Österreicher in der EM-Quali: 0:2 gegen Belgien, 4:4 in Belgien, 3:0 gegen Aserbaidschan, 2:0 gegen Kasachstan.

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Niederlande – Österreich: Ein Trainingsspiel und drei Lehren https://ballverliebt.eu/2011/02/10/ein-trainingsspiel-und-drei-lehren/ https://ballverliebt.eu/2011/02/10/ein-trainingsspiel-und-drei-lehren/#comments Thu, 10 Feb 2011 02:21:42 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=4031 Niederlande – Österreich: Ein Trainingsspiel und drei Lehren weiterlesen ]]> Obwohl sich Österreich  im Philips-Stadion von Eindhoven redlich abmühte, gab es schlussendlich am Klasseunterschied keinen Zweifel. Das flotte Trainingsspiel zeigte Verbesserungen wie auch Baustellen und lässt für das Qualispiel gegen Belgien alle Möglichkeiten offen.

Niederlande - Österreich (09.02.2011)

Neue Mittelschule

31.000 Zuschauer ergab die offizielle Zählung. Kein Zweifel, das 35.119 Leute fassende Philips-Stadion in der Industriestadt Eindhoven war zum Länderspielauftakt 2011 gut besucht. An dem noch ziemlich frischen Abend lief das Team der Gastgeber im üblichen Orange und einem nominellen 4-2-3-1 auf den Rasen. Die Gäste aus den Alpen kamen im klassischen Schwarz-Weiß-Outfit daher und stellten sich als 4-5-1 (effektiv als 4-1-4-1) auf. Den Underdogs stand eine Formation gegenüber, die zum Großteil aus WM-Teilnehmern bestand, eine B-Elf war wahrlich nicht am Werke.

Didi Constantini musste die Absage von Martin Harnik und Kapitän Marc Janko (ersetzt durch den Führenden der Torschützenliste, Roman Kienast, von Sturm Graz) hinnehmen. Verglichen mit den letzten Aufstellungen war der Einsatz von Stefan Maierhofer als Solospitze somit eine logische Konsequenz. Auch die Besetzung der Abwehr kam wenig überraschend und wie gehabt durfte Fränky Schiemer vor der Viererkette staubsaugen. Ein wenig Experimentierfreudigkeit zeigte DiCo immerhin in der Zentrale: Pehlivan nahm auf der Bank Platz, dafür starteten der Austrianer Julian Baumgartlinger und Neo-Hoffenheimer David Alaba. Die rechte Außenbahn beackerte Zlatko Junuzovic, gegenüber war es Arnautovic.

Die Gäste-Elf begann motiviert, schwungvoll und – man lese und staune – mit Pressing bis zur 2/3-Länge des Feldes. Dem Team allgemein und insbesondere den Bundesligisten Junuzovic und Baumgartlinger war anzusehen, dass sie mit dem Einsatz dieses Druckmittels noch nicht ganz vertraut sind, grundsätzlich gelang es aber, die Oranjes erst einmal zu verunsichern. Die Hausherren agierten besonders zu Beginn des Spiels auch noch betont nachlässig in der Defensive, sodass man das Gefühl bekam, hier könnte etwas drin sein. Und doch war es Liverpool-Legionär Dirk Kuyt, der für die erste Gefahrensituation des Spiels sorgte.

Mainz-Legionär Christian Fuchs rutschte im Zweikampf aus, und so konnte der Blondschopf in den freien Raum der rechten Strafraumseite marschieren. Dort stellte sich Emanuel Pogatetz geschickt ins Abspiel und verhinderte einen potentiell tödlichen Querpass auf Huntelaar. Zwei Minuten später schlief dann die Abseitsfalle – zwischen Prödl und Klein war der Abstand zu groß und beide hatten nicht gut aufgepasst – und der eben erwähnte Schalker war durch. Ein Tor blieb ihm verwehrt, denn Macho entschied das 1-v-1 für sich.

Zögerlich gefährlich

Während die Defensive schon früh Anfälligkeiten zeigte, kombinierte das rotweißrote Mittelfeld gefällig. Weil sich von den holländischen Offensivkräften lediglich Kuyt nennenswert ins Verteidigungsspiel einschaltete, kam man recht flott vor den 16er und verzichtete meist auf Mondbälle auf Maierhofer. Am Strafraum angekommen, fehlte es jedoch an Ideen. Die hintere Reihe – ausgenommen Christian Fuchs – rückte zu langsam nach, insbesondere Florian Klein gab erneut einen extrem biederen AV. Die Achse Alaba-Fuchs-Arnautovic war über die gesamte Spiellänge fast im Alleingang für sämtliche Gefahr verantwortlich.

So verwundert es nicht, dass Alaba mit einem Schuss aus etwa 20 Metern Stekelenburgs Arbeitslosigkeit beendete (12′). Technisch war die Ausführung dabei gelungen, jedoch landete das Leder mangels Präzision in den Armen von Edwin van der Sars Nachfolger als Nationaltorwart. Eine Minute später sorgte eine Attacke von Heitinga an Maierhofer für kurzen, unberechtigten Elferalarm.

Nach einer Viertelstunde beidseitiger, ansehnlicher Pass-Staffeten in Sparring-Geschwindigkeit begann das österreichische Team bereits, seine Pressingbemühungen zu reduzieren. Als direkte Folge blieb den Holländern die Kugel länger überlassen, und als indirekte Konsequenz eines Fehlpasses im Mittelfeld konnte Kuyt sich mit einigem Ballglück an der Toroutlinie an Fuchs vorbeimogeln (18′). Sein Versuch, den Ball aus spitzem Winkel ins Netz befördern, wurde von Macho vereitelt. Nach 20 Minuten wurde die erste Ballbesitzstatistik eingeblendet, und sie sprach deutliche Worte. Oranje führte mit 70:30.

Es mussten 27 Spielminuten verstreichen, ehe Österreich seinen ersten gefährlichen Angriff ablieferte. Arnautovic schickte Alaba an die Seite, und dessen Flanke verfehlte Junuzovic‘ Knopf nicht um viel. David Alaba darf man für seinen heutigen Auftritt ein großes Lob aussprechen. Halbrechts im Mittelfeld aufgeboten, erfüllte der quirlige Deutschland-Legionär die Rolle eines halboffensiven Freigeists. Während Arnautovic heute taktisch ziemlich diszipliniert vorging und sich erst unmittelbar vor dem gegnerischen Strafraum auch in die Breite bewegte, war Alaba im Zentrum, an der linken Aussenbahn und fallweise auch rechts zu finden. Dabei beackerte er das Feld hinter Arnautovic und Junuzovic, rückte gut mit auf, füllte oft die Lücke hinter dem vorstoßenden Fuchs und unterstützte beizeiten auch Schiemer beim Ausputzen. Nicht alles gelang, aber von der flexiblen und prinzipiell gut umgesetzten Spielanlage würde man zukünftig gerne mehr sehen.

Problemkind

Verhindern konnte aber auch er den Rückstand nicht. Die Uhr zeigte die 28. Minute, erneut stach ein Holländer in den Raum zwischen Prödl und Klein, brachte den Ball in die Mitte, wo Sneijder den Doppelpass mit einem sehenswerten Volley über Macho hinweg abschloss. Der österreichische Nationaltorwart stand möglicherweise etwas zu weit vorne, hatte mit einem Tausendguldenschuss (passend für einen Holländer) dieser Art aber auch nicht zu rechnen.

Das Problem waren ohnehin weniger die von Schiemer unterstützten Innenverteidiger, sondern Florian Klein. Das Bemühen kann man auch dem Austrianer nicht absprechen, jedoch zeigte er sich in der heutigen Partie nicht das erste Mal deutlich überfordert. Hauptsächlich ihm ist das Problem der räumlichen Zuordnung in der rechten Außenverteidigung anzulasten. Dies, sowie die fehlende Technik und Schnelligkeit, sorgten also nicht nur für zu viel Freiraum für den Gegner, sondern auch für eine Doppelbelastung von Sebastian Prödl. Aufgrund seines unsicheren Teamkollegen musste der Werderaner oft die Außenbahn mitabsichern, womit wiederum Schiemer und Pogatetz mehr gefordert waren. Für die ohnehin mangelhaft scheinende Aufgabenzuordnung war das natürlich Gift.

Mit der Führung gab sich das Team von Bert van Marwijk erst einmal zufrieden, es folgte eine eher ereignisarme Viertelstunde, in der der Ball zumeist in der Zentrale munter getauscht wurde. Die Wiedereinkehr einer gewissen Nachlässigkeit eröffente zum Ende der Spielhälfte noch einmal Möglichkeiten zum Ausgleich. Die mit Abstand beste Gelegenheit verbriet Schiemer, der eine Kopfballablage des ansonsten recht unsichtbaren Stefan Maierhofer aus wenigen Metern über Stekelenburgs Kasten beförderte (45′).

Ärgerlich und vermeidbar

Die vom ORF-Kommentator prophezeihte Wechselorgie in der Halbzeit blieb aus. Lediglich Innenverteidiger Mathijsen (Wisgerhof) und Torschütze Sneijder (Elia) durften ihren Arbeitstag beenden. Afellay orientierte sich nun mehr in die Mitte, Elia gab nun den Linksaußen. Und prolongierte dort die Problemserie von Flo Klein.

Ein Ferserl des eben genannten, in Folge eines Einwurfs, leitete das 2:0 nur drei Minuten nach Wiederanpfiff ein. Pieters flankte von der Toroutlinie über Macho hinweg, am langen Eck musste Huntelaar nur noch einnicken. Ein Gegentor der Marke „ärgerlich und vermeidbar“, hatte doch der gesamte Abwehrverband kollektiv geschlafen.

Und wieder ließ Oranje die Zügel etwas schleifen. Trotzdem gaben die Gäste erst in Minute 61 wieder ihr Stelldichein. Aus schwerer Bedrängnis heraus spielte David Alaba den Ball quer auf den völlig unbedrängten Junuzovic. Via Fuchs wurde Baumgartlinger bedient, dessen Schuss das kurze Eck nicht gar so weit verfehlte.

Gebremster Junu, gebrochener Klein

Junuzovic durfte wenige Sekunden danach den Gang in die Kabine antreten, für ihn kam Jimmy Hoffer. Der einstündige Auftritt des Austrianers bot wenige Highlights. In Ermangelung von Kleins Mitarbeit war auch er öfter mit Nebenschauplätzen befasst, als ihm lieb war und seine Teilzeitengagements in Offensivaktionen versprühten ebenfalls wenig Glanz. Ein paar Läufe auf seiner rechten Seite kann man ihm zugute halten, „Junu“ hat jedoch schon deutlich bessere Länderspielleistungen geboten. Wenig tröstend, dass es auch seinem Ersatzmann nicht besser erging, der einigermassen hilflos zwischen hängender Spitze und offensivem Mittelfeld hin- und herpendelte.

Noch weniger hilfreich war eine Ballannahme von Klein, der sich beim Abfangen einer holländischen Flanke grob verschätzte und den Ball mit dem Arm stoppte. Auch wenn das schlichtweg ungeschickt und keinesfalls Absicht war, blieb dem deutschen Schiri Brych keine andere Wahl, als auf den Elferpunkt zu deuten. Den fälligen Strafstoß verwandelte Dirk Kuyt gleich zwei mal auf die exakt gleiche Weise, und kürte damit die Gastgeber endgültig zu den Gewinnern (70′).

Nun war auch Constantini aufgefallen, dass Klein heute am Rasen nicht mehr besonders glücklich werden würde. Und so schickte er Yasin Pehlivan aufs Feld, der fortan den Part von Schiemer übernahm, welcher si h nun wiederum Kleins Aufgabengebiet kümmerte. Das funktionierte nicht optimal, war aber kadertechnisch die einzige halbwegs sinnvolle Umstellungsmöglichkeit.

Einsamer Riese

Die komfortable Führung nutzte Bert van Marwijk für Wechsel. Strootman ersetzte Janssen (71′) und feierte sein Debut im Nationaldress. Ruud van Nistelrooy lief wenig später für Huntelaar ein (73′) und last but not least gab auch Luuk de Jong (kleiner Bruder des bei Ajax kickenden Siem de Jong) von Twente Enschede seine Premiere im orangen Trikot (74′).

Die Niederländer probierten sich zwar noch an ein paar Angriffen, unbedingter Wille zum 4:0 war aber nicht vorhanden. Dafür sorgte Maierhofer in einem seiner seltenen Momente für Gefahr im Strafraum, was Wisgerhof nach einem Freistoß von Fuchs zum Anlass nahm, sich höchst tolpatschig um seinen Hals zu hängen. Generell ist zu sagen, dass der riesige Stürmer sich meist unauffällig, aber doch, ins Aufbauspiel integriert hat, in seiner Funktion als Solospitze aber nach wie vor einsam und ineffektiv agiert. Die drei letzten Länderspielelfmeter waren allesamt vergeben worden, mit dem 3:1-Anschlusstreffer beendete Marko Arnautovic den Mini-Fluch (84′). Dann war auch Alabas Arbeitstag vollbracht, Veli Kavlak kam zu einem Kurzeinsatz.

Ein abgefälschter und parierter Schuss von Jimmy Hoffer und zwei von Elia eingeleitete Chancen für Holland beschlossen schließlich die Trainingspartie im Philips-Stadion zu Eindhoven.

Fazit

Drei Lehren gibt es aus diesem freundschaftlichen Länderspiel zu ziehen:

  • Florian Klein ist nicht nationalteamtauglich. Der Austrianer bemüht sich zwar redlich, ist aber sehr fehleranfällig. Unsauberes Stellungsspiel und technische Defizite tragen ihr Übriges dazu bei, dass der 24-Jährige der Verteidigung mehr Komplikationen als Nutzen bringt. Hier sollte DiCo die Augen nach Kaderverstärkungen dringend offenhalten, es sei denn das Garics-Dilemma löst sich wundersamerweise in Luft auf. Die Liste der aussichtsreichen Ersatzleute ist kurz, am ehesten böten sich Tanju Kayhan (Rapid, gelernter AV)  und Jan-Marc Riegler (Ried, eigentlich ein IV) an.
  • David Alaba darf man mehr zutrauen. Der Hoffenheimer Neuzugang hat heute eindrucksvoll bewiesen, dass man ihm spielerischen Freiraum zumuten sollte. Auch wenn nicht alles immer perfekt funktioniert hat – im Großen und Ganzen war sein Auftritt für die Zentrale eine echte Bereicherung.
  • Auch wenn er sich heute besser geschlagen hat: Das Experiment „Solospitze Maierhofer“, ja eigentlich das Experiment „Solospitze“ an sich, ist in der derzeitigen Form schlichtweg gescheitert. Zumindest als hängende Spitze oder sehr offensiv ausgerichteten Mittelfeldspieler braucht es jemanden, der sich ebenfalls im Strafraum aufhält und dort Anspielstation ist als auch Chancen kreieren kann. Eine solche Rolle könnten z.B. Arnautovic (den man an der Seite jedoch zu schmerzlich vermissen würde), Junuzovic oder Kavlak ausfüllen. Langfristig könnte auch Hoffer in Frage kommen. Nur so kann man der Abhängigkeit von Einzelaktionen entrinnen.

Das Spiel war nett anzusehen, beide Mannschaften haben nicht ihr schnellstes Tempo gezeigt. Wenn Oranje aber mal aufgedreht hat, war meist Feuer am Dach. Schon beim nahenden Qualispiel gegen Belgien wird flotter gekickt werden (müssen). Trotz der Lichtblicke und Schattenseiten dieser Partie trägt dieser Fussballabend letztlich wenig zur Prognosenerstellung bei. Ob der Teamchef den Mut hat, Alaba auch am 25. März so einzusetzen und endlich die Offensive umzustellen, wird sich zeigen.

(gpi)

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So biegt Österreich die „Rode Duivels“ https://ballverliebt.eu/2010/10/11/das-sind-die-rode-duivels/ https://ballverliebt.eu/2010/10/11/das-sind-die-rode-duivels/#comments Mon, 11 Oct 2010 21:47:59 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=2882 So biegt Österreich die „Rode Duivels“ weiterlesen ]]> Der erste echte Tester für das ÖFB-Team nach den beiden mühsamen Pflichtsiegen gegen Kasachstan und Aserbaidschan ist die Auswärtsfahrt nach Brüssel. Die Belgier sind seit der letzten WM-Teilnahme 2002 in einem ähnlichen Tal wie Österreich, haben aber durchaus Talent in ihrem Kader.

Belgien, voraussichtliche Formation

Als Belgien zuletzt auf der großen Bühne des Weltfußballs aufgetreten ist, war noch Marc Wilmots der Chef auf dem Platz; der herbe Gert Verheyen wetzte auf der Flanke, Mbo Mpenza sollte für die Tore sorgen. Das Team hatte im WM-Achtelfinale von Kobe die Brasilianer zwar fest im Griff, ein Geniestreich von Rivaldo sorgte aber für das belgische Aus. Ein Aus für lange Zeit.

Von der damaligen Mannschaft sind noch zwei Spieler dabei: Daniel van Buyten und Timmy Simons. Beide haben ihre beste Zeit schon deutlich hinter sich. Aber rund um die beiden Routiniers hat sich in den letzten Jahren wieder jede Menge Talent versammelt. So sind sieben Spieler aus dem Olympia-Kader von Peking grundsätzlich im Kader (sofern nicht verletzt) – dort kamen die „Roten Teufel“ immerhin ins Semfinale.

Die prägende Figur ist jetzt im A-Nationalteam dieselbe wie vor zwei Jahren in Peking: Maroane Fellaini von Everton. Er ist nicht nur wegen seiner, nun ja, ungewöhnlichen Frisur der auffälligste Spieler. In der Offensivzentrale des üblichen 4-1-3-2 zieht der erst 22-jährige die Fäden. Er arbeitet viel nach vorne, hat ein Auge für die Mitspieler, ist kopfballstark und kann auch selbst zum Abschluss kommen. Dafür ist er weitgehend von Defensiv-Aufgaben befreit – Timmy Simons (33, Nürnberg) schaltet sich dafür kaum jemals in die Offensive ein. Gegen den Ball lässt er sich sehr tief fallen und macht zwischen Vincent Kompany (24, Man City) und Daniel van Buyten (32, Bayern) den dritten Innenverteidiger vor dem üblicherweise recht soliden Torwart Logan Bailly (24, M’gladbach). Im Ballbesitz schiebt die Verteidigungsreihe extrem weit nach vorne, hier stehen Van Buyten und Kompany nicht selten auf Höhe der Mittellinie.

Vor allem Van Buyten neigt jedoch in der letzten Zeit immer wieder zu bösen Schnitzern – nicht nur beim FC Bayern, sondern etwa auch im ersten Spiel gegen Deutschland. Dort leitete sein Fehler das einzige Tor für die Deutschen ein! Beide Innenverteidiger sind sehr robust und extrem kopfballstark, aber nicht die Schnellsten. Hier empfielt es sich also, einen schnellen, kleinen Stürmer aufzustellen. Jimmy Hoffer wäre dazu prädestiniert, zumal sein Tempo der zu erwartenden österreichischen Kontertaktik zusätzlich entgegen kommen würde.

Auf den Außenpositionen würden in der Wunsch-Aufstellung des belgischen Teamchefs Leekens ebenso zwei gelernte Innenverteidiger spielen – nämlich Toby Alderweireld (21, Ajax) rechts und der etatmäßige Kapitän Thomas Vermaelen links. Weil der Arsenal-Spieler aber verletzt ist, dürfte wie schon in Astana Olivier Deschacht (29, Anderlecht) zum Einsatz kommen. Er hat zwar nicht annähernd die Klasse von Vermaelen, ist aber dafür ein echter Linksverteidiger.

Die Belgier verteidigen in der Regel trichterförmig – das heißt, die gegnerischen Angriffe sollen ins Zentrum zur Dreierkette Van Buyten/Simons/Kompany gelenkt werden. Deshalb ziehen die belgischen AV auch eher in Richtung Zentrum. Das hat etwa gegen Deutschen dazu geführt, dass die gegnerischen Außenstürmer viel Platz haben, um hinter den AV bis zur Grundlinie zu gehen und dort in den Rücken der Abwehr zu flanken. Die Deutschen Philipp Lahm und Thomas Müller exerzierten das bei deren 1:0-Sieg schulbuchmäßig vor.

Das Rezept wäre also: Mit schnellen Doppelpässen der Flankenspieler (also voraussichtlich Fuchs/Arnautovic, in erster Linie) mit dem offensiven Mittelfeld (Junuzovic würde sich da anbieten) in den Raum hinter die belgischen AV durchzubrechen, um von dort so flach wie möglich in die Mitte zu flanken. Ideal wäre, wenn dort sowohl kurz als auch lang eine Anspielstation lauert. So sollte die Sturmspitze etwa die eine Position einnehmen, und der zentrale Offensivmann im Mittelfeld (Juno, der in die Mitte ziehen könnte) die andere.

Wie sind die belgischen AV auszuhebeln? Etwa mit schnellen Pässen zwischen LV Fuchs, OM Junozovic (der sich danach Richtung zweiten Pfosten orientiert) und LM Arnautovic, der gegen die großen, kopfballstarken belgischen IV flach flankt. Dort könnte der Ball Juno finden - oder die Sturmspitze, die mit ihm die Laufwege kreuzt. Bei Tempo sind die belgischen IV anfällig.

Es ist nicht damit zu rechnen, dass RV Toby Alderweireld besonders viel Offensivgeist entwickeln wird. Zum einen, weil er mit Arnautovic den Spieler gegen sich haben sollte, vor dem George Leekens mit Abstand den höchsten Respekt hat. Vor allem aber, weil die belgischen Außen eben eher nach innen ziehen, weniger nach vorne. Was zur Folge hat, dass die beiden Flügelspieler im Mittelfeld (normalerweise Démbélé von Fulham und Hazard von Lille, die aber beide verletzt sind) nicht nur für die Offensive eine entscheidende Rolle spielen, sondern auch für die Defensive. Jelle van Damme (26, Wolverhampton) und Axel Witsel (21, Lüttich) haben diese Positionen beim 2:0 in Astana eingenommen, und werden das vermutlich auch gegen Österreich tun. Gegen den Ball übernehmen sie die Agenden der nach innen ziehenden AV, im Ballbesitz haben sie im Vorwärtsgang aber nicht immer bedingungslose Hilfe von hinten zu erwarten.

In der Offensive zeigt sich bei den Belgiern ein entgegengesetztes Bild gegenüber der Abwehr: Hier sind die Spieler vor allem technisch beschlagen und sehr schnell. Die Flügel sowieso, aber auch Fellaini und Stürmer Jelle Vossen (21) – sollte er nicht seinem Genk-Vereinskollegen Marvin Ogunjimi (22) Platz machen müssen, der als Joker beide Tore in Kasachstan erzielt hat. Gesetzt ist indes Sturmpartner Romelu Lukaku. Das Wunderkind von Anderlecht ist trotz seiner erst 17 Jahre mit 1.92m Größe und 95kg an Gewicht ein veritabler Schrank. Zudem hat er überlicherweise durchaus Torriecher, letzte Saison war er Torschützenkönig in der belgischen Meisterschaft. Auf einen Treffer im Nationalteam wartet er aber noch.

Die Ausfälle von Hazard und Démbélé schmerzen Temchef Leekens fraglos deutlich mehr als jener von Kapitän Vermaelen, denn ohne die beiden unerhört schnellen und technisch extrem starken Außenstürmer fehlt der Mannschaft eine zentrale Stärke. Was aber nicht heißt, dass Fuchs und (vermutlich) Klein die beiden unterschätzen sollten – vor allem Witsel wird zweifellos besonders darauf aus sein, den Mainzer so viel wie möglich hinten zu beschäftigen. Eher schon könnte Jelle van Damme, der vor einigen Jahren bei Werder Bremen kläglich gescheitert war, ein Schwachpunkt sein.

Worauf ist also aus österreichischer Sicht zu achten? Es ist bereits durchgeklungen, dass Constantini mit einem 4-2-3-1 plant. Sicher werden die beiden IV (wohl wieder Prödl und Scharner) mit dem belgischen Sturm-Duo gut beschäftigt sein, Wadlbeißer Schiemer im DM als Kettenhund vor Fellaini wäre sicher nicht verkehrt. Der zweite DM (Baumgartlinger oder Pehlivan) darf da ruhig ein paar Freiheiten mehr genießen, zumal beide in der Spieleröffnung eine Klasse besser sind als Schiemer. Links ist Fuchs ohnehin gesetzt, er dürfte mit Witsel aber einiges zu tun bekommen; Klein rechts wird den Belgiern wohl etwas weniger Kopfzerbrechen bereiten.

Kavlak vor ihm wird mit Deschacht zwar einen gelernten LV gegen sich haben, ist diesem in puncto Technik und Tempo aber zweifellos überlegen – ähnlich wie Arnautovic mit Alderweireld auf der anderen Flanke. Junuzovic in der Zentrale wird ein Gespür dafür brauchen, welche Seite er eher unterstützen soll, denn durch die Mitte wird nicht viel gehen. Warum Constantini vorne gegen die extrem robusten, aber technisch limitierten IV in Maierhofer einen ebensolchen Stürmer aufbieten will, ist eher ein Mysterium. Ein kleiner, schneller Stürmer, der auch bei Kontern brauchbar ist (wie Hoffer), wäre wohl die sinnvollere Variante.

Denn Belgien wird als Heimmannschaft unter Druck mit technisch starken Offensivspielern zweifellos das Spiel gestalten, was das ÖFB-Team mit schnellen Kontern ausnützen kann. Dafür stehen Arnautovic und Kavlak. Maierhofer etwas weniger.

Wenn das mal nicht nach hinten losgeht…

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Was sich sonst noch tut: In der Österreich-Gruppe stehen die Favoriten Deutschland (nach dem 3:0 in Berlin gegen die Türkei) in Kasachstan und Türkei (in Aserbaidschan) vor Pflichtsiegen, was das Spiel in Brüssel auf dem Papier zum engsten des Tages werden lässt.

Rehabilitation für das peinliche 1:3 in Armenien ist für WM-Achtelfinalist Slowakei daheim gegen Irland (zuletzt 2:3 gegen Russland) angesagt; ebenso wie für die Serben nach deren 1:3-Heimblamage gegen Estland. Problem dabei: Serbien muss nach Genua und sich dort mit Italien messen…

Die Holländer empfangen nach dem mühsamen 1:0 in Moldawien nun mit Schweden den härtesten Gruppen-Gegner; England die erstaunlichen Montenegriner. Die haben mit drei Toren in drei Spielen neun Punkte geholt! Die Schweizer kämpfen nach dem 0:1 in Podgorica daheim gegen Wales schon um die letzte Chance aufs EM-Ticket. Und Weltmeister Spanien fliegt nach Schottland.

Kleiner Ausflug noch in die Africacup-Qualifikation: Dort hat Titelverteidiger Ägypten sensationell 0:1 in Niger verloren – damit ist der Weg für den noch unbesiegten Gruppengegner Südafrika fast schon frei. Auch WM-Starter Algerien hat mit einem 1:1 gegen Tansania und einem 0:2 in der Zentralafrikanischen Republik (!) einen fürcherlichen Fehlstart hingelegt. Dafür sind überraschend Botswana und die Kapverden auf Kurs zu ihrer ersten Afrikacup-Teilnahme!

(phe)

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Was bei Rapids 0:3 auf Zypern auffiel. https://ballverliebt.eu/2008/07/30/was-bei-rapids-03-auf-zypern-auffiel/ https://ballverliebt.eu/2008/07/30/was-bei-rapids-03-auf-zypern-auffiel/#comments Wed, 30 Jul 2008 20:16:50 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=435 Was bei Rapids 0:3 auf Zypern auffiel. weiterlesen ]]> Tja, Rapid hat auf Zypern 0:3 verloren und damit ist zu 99,9% die Europacup-Saison des Meisters schon am 6. August vorbei. Das geschieht erstens vollkommen zu Recht, und zweitens hat es sich seit Wochen angedeutet. Wenn man sich mühselige 1:0-Siege in Murksspielen wie dem in Mattersburg oder dem gegen Kärnten schönredet, kann man auch nicht besser werden. Und beim Spiel in Zypern fiel mir zudem auf…

Anorthosis begann sehr nervös – Rapid missinterpretierte das als eigene Stärke. Darum standen sie einem zunehmend sicherer werdenden Gegner später ohne wirkungsvolles Rezept gegenüber. Zudem gibt es bei Rapid, deutlich sichtbar, keinen Plan B. Man bleibt beim lahmarschigen und starren 4-4-2, no matter what. Pacult ließ lieber Kavlak die Hoffer-Position spielen, als umzustellen. Und wenn seine Mannschaft wirklich nix anderes kann, dann hat sie selbst in einer 3. CL-Qualirunde absolut nichts verloren.

Die Abhänigkeit von Hofmann ist beängstigend. Keine halbwegs konstruktive Aktion, in der Hofmann nicht involviert gewesen wäre. Die Aktionen ohne Hofmann waren noch langsamer, noch ideenloser, und noch weniger spritzig. Hofmann zeigte sich zunehmend frustriert und konzentrierte sich, je länger das Spiel ging, nur noch auf Meckern, Jammern und Gestikulieren, anstatt darauf, das Spiel wieder in den Griff zu bekommen.

Dass es keine rechte Seite gibt, weil Hofmann immer irgendwo ist, ist ja nix Neues. Aber gegen die Zyprioten ließ auch die linke Seite aus: Katzer war sauschlecht (hätte nach spätestens 20 Minuten mit einem Spitz vom Spielfeld gejagt gehört) und der hibbelige Kavlak brachte auch nichts zusammen.

Stefan Kulovits ist seine Verunsicherung in jeder Sekunde des Spiels anzumerken.

Das 0:1 war kein Pech, sondern das logische Resultat von lächerlichem Abwehrspiel. Jeder geht entweder gar nicht in den Zweikampf, oder nur halbherzig, und wenn Hofmann den entscheidenden Zweikampf bestreiten muss, kann von Ordnung nicht die Rede sein.

Die angekommenen Pässe von Stefan Maierhofer lassen sich bequem an einer Hand abzählen. Zudem wäre ich Pacult dankbar, wenn er mir schlüssig erklären könnte, warum Maierhofer den Mittelkreis abdeckte – da gehört er nun wirklich nicht hin. Zudem entwickelt sich sein Hochmut umgekehrt proportional zu seinen Leistungen. Wie war das mit dem Kantersieg?

Holzfuß Patocka drosch die Bälle nur ziellos hinaus. Vielleicht sollte ihm mal einer Erklären, wie man „Spielaufbau“ buchstabiert. Das Wort kennt er nämlich ganz offensichtlich nicht. Noch gefährlicher war jedoch Tokic: Leichtsinn und Formschwäche vertragen sich nun mal nicht.

Und wenn wir schon beim Buchstabieren sind: a, u, f, b, ä, u, m, e, n – kennt man ganz offensichtlich auch nicht.

Abseitsfalle: Nicht so gut…

Das Zusammenspiel auf engem Raum bzw. kurzer Distanz ist peinlich. Pässe auf das Schienbein des Kollegen aus einem halben Meter Entfernung waren keine Seltenheit.

Die Fehlpassquote (nicht nur, aber vor allem die von Katzer) spottet jedes Hobbykickers.

Bitte nicht auf das Fehlen von Ümit Korkmaz rausreden – gegen diese Gegner darf man auch ohne Ümit nicht 0:3 verlieren, darf sich ruhig auch ein anderer solche mutigen Vorstöße trauen. Das ist das viel größere Problem als der Korkmaz-Abgang.

Warum genau holte sich Rapid Marcel Ketelaer?

Georg Koch – ja, der war der einzige in ansprechender Form. An ihm liegt’s am allerwenigsten.

Und, ach ja: Ich schrieb in meinem Artikel, in dem ich Anorthosis vorstellte, dass „diese Mannschaft internationalen Ansprüchen nicht genügt.“ Dabei bleibe ich, ohne Abstriche.

(phe)

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Nur für Frauen! https://ballverliebt.eu/2008/06/06/nur-fur-frauen/ https://ballverliebt.eu/2008/06/06/nur-fur-frauen/#respond Thu, 05 Jun 2008 23:13:49 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=187

Meine lieben Damen, auch für euch zahlt es sich aus auf ballverliebt.eu vorbeizuschauen!

Stefan Maierhofer (Rapid Wien) fotografiert von Marlies Metz für einen Kalender – nackisch!

Gefunden hab ich die Bilder in einem Beitrag auf krone.at. Dort wird unter anderem auf diese beiden Bilder verlinkt:

Bild 1, Bild 2

Viel Spass beim Ansehen!

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Keine Gnade für unsere Ohren https://ballverliebt.eu/2008/05/22/keine-gnade-fuer-unsere-ohren/ https://ballverliebt.eu/2008/05/22/keine-gnade-fuer-unsere-ohren/#comments Thu, 22 May 2008 10:55:48 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=158 Keine Gnade für unsere Ohren weiterlesen ]]> Christl Stürmer hat es vorgemacht. Mit „Fieber“ servierte sie uns einen Konserven EM-Song erster Güte, der bis Ende Juni unzählige Male aus irgendwelchen Lautsprechern dröhnen wird. Bloß weil er der offizielle EM-Song unseres Landes ist. Marketing kann grausam sein.

Neben ihr haben sich auch alle möglichen anderen Berufenen nun dazu aufgeschwungen, die Euro als Trittbrett zu benutzen und ihre eigene fußballaffine Musik zu produzieren. Das muss nicht immer schlecht sein, wie einige der Songs auf der „Lieber ein Verlierer sein“ Compilation der jüngsten Ballesterer-Ausgabe zeigen. Muss nicht, kann aber. Sogar sehr.

Rapids Zwei-Meter-Lackel Stefan Maierhofer, der erst Last-Minute ins noch zu reduzierende Kaderaufgebot gerutscht ist, hat das mit dem Marketing anscheinend auch irgendwo gehört. Aus diesem Grunde nahm er wohl auch an der Produktion des „offiziellen inoffiziellen“ (haha, wie originell) EM-Songs eines gewissen Mathias Peschta teil. Der glänzt – neben noch mehr Konservenmusik – mit Refrainzeilen wie „I am… You are… We will… stay together“ (oder wahlweise: „Together we will reach the stars.“). Warum tut man so etwas?

Ich weiß es nicht. Weils weniger um Kohle geht (Song und Video gibts für lau im Internet, und ich wüßte spontan nicht wer dafür freiwillig Geld ausgeben würde), muss es wohl um Promotion gehn. Trotz scheiner durchaus herzeigbaren Form im Frühjahr hat der grüne Hüne möglicherweise Angst davor, sich die EM vor dem TV-Kastl bzw. von der Tribüne aus anzusehen. Soll ihn sein 2:10 Minuten langer „EM-Song“ gar auf dem Werbeweg unabdingbar für Hickes Euro-Auswahl machen?

Ballverliebt findet: Eigentlich müßte Maierhofer für dieses willkürliche Verbrechen an unseren Hörorganen täglich 2 Stunden und 10 Minuten Extratraining in Lindabrunn einlegen. Kann hinsichtlich der Europameisterschaft eh nicht schaden.

Der „offizielle inoffizielle“ EM-Song zum reinhören (wir haben euch gewarnt):

[http://emsong08.at/audio/emsong08.mp3]

Foto: Ausschnitt aus „EM-Song 08“ / Mathias Peschta & Stefan Maierhofer

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