Koch – Ballverliebt https://ballverliebt.eu Fußball. Fußball. Fußball. Tue, 08 Jul 2008 20:44:55 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.7.2 BL-Saisonauftakt: Sturm Graz – SK Rapid Wien https://ballverliebt.eu/2008/07/08/bl-saisonauftakt-sturm-graz-sk-rapid-wien/ https://ballverliebt.eu/2008/07/08/bl-saisonauftakt-sturm-graz-sk-rapid-wien/#comments Tue, 08 Jul 2008 20:36:59 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=245 BL-Saisonauftakt: Sturm Graz – SK Rapid Wien weiterlesen ]]> 3:1 gewannen die Blackies das Auftaktspiel der neuen Ligasaison gegen den amtierenden Meister Rapid. Im ORF überschlug man sich mit Superlativen zu diesem durchaus sehenswerten Spiel. Gar für international konkurrenzfähig erklärte man die nunmehrige „tipp3 Bundesliga“ (die zweite Spielklasse heißt ab heuer übrigens „ADEG Erste Liga“) vor laufender Kamera. Zeit für Ballverliebt, die Euphorie zu bremsen.

Erstaunlich…

…war in der Tat, dass Sturm nach einem holprigen Anfang ein wirklich ansehnliches und flottes Spiel aufziehen konnte. Erst recht, wenn man bedenkt dass Franco Foda nach dem Weggang vieler Spieler im Sommer das Team in weiten Teilen umkrempeln musste. Ebenso erstaunlich, leider im negativen Sinne, ist die Rückkehr des eigentlich zurückgetretenen Josef „Beppi“ Schicklgruber mit seinen 41 Lenzen. Der lief statt des 22jährigen Martin Kobras für den verletzten Gratzei auf. Ähnliche Situation auf der anderen Seite: Hitzkopf Georg Koch, 36, hütet für den in Behandlung befindlichen Helge Payer das „Kastl“. Lukse, einer der U20-WM Youngsters, drückt die Bank.

Nicht verwunderlich…

…hingegen, dass sich das schwarzweiße Heimteam bis zum Ende hin steigern konnte (sieht man von der Viertelstunde nach der Pause ab). Man sah deutlich den Schwung, den man wohl aus dem 2:0 gegen Soligorsk (UI Cup) mitnehmen konnte. Die Wiener hingegen wirkten trotz vielversprechender Testspielergebnisse einerseits überrumpelt und andererseits noch nicht bereit für den Pflichtspielbetrieb.

Unansehnlich…

…und einer der Gründe, warum ich das Spiel weder als absolut hochklassig noch als Indiz für internationale Konkurrenzfähigkeit der „Sisiliga“ sehen würde, waren die Fouls. 32 davon zählt Laola1.at, gleich 9 davon wurden mit dem gelben Karton belohnt. Wiederum ein gutes Drittel dieser Ausbeute hätte auch einige Farbtöne dünkler ausfallen können, dazu zählen zB. der unnötige Stoß von Koch gegen einen Stankovic oder Feldhofers Würgeattacke gegen Maierhofer. Ein weiteres „Attentat“ von Koch wurde vom Kommentator heftig kritisiert, aber leider nicht von den Kameras eingefangen. Angesichts seines dünnen Nervenkostüms lebt die Chance für Lukse also, zum einen oder anderen Einsatz zu kommen.

Vielversprechend…

…war dieses Spiel trotz alledem. Für österreichische Verhältnisse war es nämlich technisch „gut“ und ziemlich schnell. Ob das an den heutigen Akteuren (insbesondere an Sturm) lag oder ein Ligatrend ist, werden wir aber erst in ein paar Monaten beurteilen können. Erst wenn potentielle Schnarch- oder Brutalopartien, etwa vom Schlage eines Mattersburger Duell mit den Altachern, ähnlich flott ausgetragen werden, bin ich da wirklich optimistisch. Positiv ist auch anzumerken, das Sturm von Beginn an, und Rapid ab der Pause klar auf Offensive gesetzt haben. Jedoch hätte manch einer eine solche Spielanlage vom Meister von Beginn an erwartet. Nicht zu unrecht.

Fazit

Es war ein gutes, technisch ansehnliches und schnelles Spiel, mit dem Liga ihren Start in die Saison 2008/09 eingeläutet hat – aus österreichischer Sicht. Nimmt man etwa die Premier League als Maßstab und läßt die personellen Qualitäten außen vor, so gab es heute Durchschnittskost zu sehen. Das würde einen gewissen Trend zur Verbesserung durchaus bestätigen, doch sollten wir (wie erwähnt) mit einem Urteil noch warten. Foda hat bewiesen, dass er definitiv einer der besten, wenn nicht der beste Trainer im Oberhaus ist.

Sein moderner Spielstil könnte – und sollte! – Vorbildwirkung haben. Und das wird er auch, wenn ihm der Erfolg Recht gibt. Das wird auch bald passieren, davon bin ich überzeugt. Es könnte die endgültige Ablöse der Trainergeneration Jara, Schachner und Co. einleiten, die heute noch den Fußball von vorgestern praktizieren.

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Rapid pfeift auf die Zukunft https://ballverliebt.eu/2008/06/20/rapid-pfeift-auf-die-zukunft/ https://ballverliebt.eu/2008/06/20/rapid-pfeift-auf-die-zukunft/#comments Fri, 20 Jun 2008 10:49:22 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=230 Rapid pfeift auf die Zukunft weiterlesen ]]> Zumindest könnte man das meinen, wenn man sieht, wen man da geholt hat – nämlich Georg Koch. Einen durchschnittlich begabten, schon deutlich in die Jahre gekommenen Torwart-Wandervogel, der von Düsseldorf über Cottbus und Kaiserslautern bis Duisburg schon einige putzige Vereine abgeklappert hat, ehe er vor einem Jahr bei Dinamo Zagreb landete und dort überlegen Meister wurde. Ach ja: Georg Koch ist 36 Jahre alt.

Er soll die Lücke schließen, die die Erkrankung von Helge Payer zumindest für ein halbes Jahr (wie lange genau, weiß man ja nicht so exakt) ins Tor des Meisters riss. Das klingt erstmal nach einer guten Idee und wäre eigentlich nicht der Rede wert. Wenn Rapid nicht mit Andreas Lukse einen hochtalentierten Torwart in den eigenen Reihen hätte, der im November erst 21 wird, und bei der U20-WM in Kanada unter Drucksituationen bewiesen hat, dass er ein absolut fähiger Torwart ist. Ich rede hier also nicht von sinnlosen Testspielen der U20 gegen Ungarn oder Luxemburg, ich rede auch nicht von sinnlosen Rapid-Testspielen gegen Gramastetten und Wulkaprodersdorf – sondern von einer Weltmeisterschaft, bei der die Mannschaft ja doch immerhin ins Semifinale einziehen konnte. Für mich ein ziemlich eindeutiger Beweis, dass bei diesem Burschen auch in der Bundesliga die Nerven halten würden, und sich von (hoffentlich) zwei Champions League-Qualirunden auch nicht mehr einschüchtern lassen würde, als der Rest der Mannschaft.

Indem man dem nach Leoben ins Exil verbannten Lukse aber einen Oldie wie Georg Koch vor die Nase setzt, gibt man ihm zu verstehen: „Wir trauen es dir nicht zu, bei uns in der Kampfmannschaft zu spielen!“ Das muss für Lukse heißen: Er muss so schnell wie möglich weg aus den Klauen von Rapid, denn spätestens mit der Verpflichtung von Koch muss er wissen, dass er NIE eine ernst gemeinte Chance bei Rapid bekommen wird. Und er muss dabei darauf hoffen, dass es Vereinsverantwortliche gibt, die die Spiele in Kanada gesehen haben.

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