Jones – Ballverliebt https://ballverliebt.eu Fußball. Fußball. Fußball. Fri, 07 Sep 2018 10:20:58 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.7.2 Europa, Südamerika, Asien: Die Frauen-WM-Quali kommt in Schwung https://ballverliebt.eu/2018/04/02/europa-suedamerika-asien-die-frauen-wm-qualifikation-2019/ https://ballverliebt.eu/2018/04/02/europa-suedamerika-asien-die-frauen-wm-qualifikation-2019/#respond Mon, 02 Apr 2018 12:01:52 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=14541 Europa, Südamerika, Asien: Die Frauen-WM-Quali kommt in Schwung weiterlesen ]]> Die Qualifikation für die Frauen-WM 2019 in Frankreich nimmt nun, nach der Winterpause, endgültig Schwung auf. In Europa fallen jetzt vermehrt Vorentscheidungen. In Asien und Südamerika werden die kontinentalen Champions und gleichzeitig die jeweiligen WM-Teilnehmer gesucht. Und in Deutschland wurde erstmals eine Bundestrainerin gefeuert.

Ein Round-up.

WM-Qualifikation in Europa

First things first: Steffi Jones ist nicht mehr DFB-Bundestrainerin. Nach einer schwachen EM mit frühem Aus, einer peinlichen Heimniederlage in der WM-Quali im Herbst gegen Island, kaum mehr zu rechtfertigenden Auftritten beim SheBelieves Cup und einer ungeschickten bis boshaften Handhabung des 100. Länderspiels von Lena Goeßling (Einwechslung in der Nachspielzeit) hatte der DFB genug.

Horst Hrubesch, einst Kopfball-Monster und Kurzzeit-Austria-Coach, zuletzt seit fast zwei Jahrzehnten höchst erfolgreich Trainer im Jugendbereich des DFB (zweimal U-21-Europameister, einmal U-19-Europameister, einmal Olympia-Silber), hat das Team jetzt mal für die beiden Quali-Spiele gegen Tschechien und Slowenien übernommen. Wer der Nachfolger oder die Nachfolgerin wird, ist noch völlig offen.

Es werden übrigens die ersten Spiele seit 22 Jahren sein, in denen die DFB-Frauen von einem Mann trainiert werden.

Kurz noch einmal der Modus: Die sieben Gruppensieger sind fix qualifiziert, die vier besten Zweiten spielen um einen weiteren Platz. Alles zur Österreich-Gruppe 7 gibt es hier.

In dieser der Österreich-Gruppe steigt das Rückspiel zwischen den beiden topgesetzten Teams (eben Österreich und Spanien) schon jetzt, in manchen anderen Gruppen kommt es nun erst zum Hinspiel. Die individuell starke Schweiz und das unter der neuen Trainerin Kerr mit starken Resultaten aufzeigende Team aus Schottland kreuzen erstmals die Klingen, auch die EM-Teilnehmer Italien und Belgien sind vor ihrem ersten direkten Duell beide noch ohne Punktverlust.

Von den Favoriten sind neben Spanien (4:0 daheim gegen Österreich) auch Schweden (strafbeglaubigtes 3:0 gegen Dänemark), Europameister Holland (Last-Minute-1:0 gegen Norwegen) und England (6:0-Kantersieg gegen Russland, jetzt geht’s in Southampton gegen das stark gestartete Topf-3-Team Wales) auf dem programmierten Weg. Deutschland hat sich mit dem 2:3 gegen Island blamiert, hat aber immer noch alles in der eigenen Hand – auch, weil Island danach gegen Tschechien nur 1:1 spielte.

Und Portugal hat nach dem starken dritten Platz beim Algarve Cup nun beim Match in Belgien die letzte Chance, doch noch in Richtung Platz zwei zu schnuppern

Women’s Asian Cup

Die Top-2 jeder Gruppe sind fix für die WM qualifiziert (und spielen sich dann in Semifinale und Finale den Kontinental-Meister aus), die beiden Gruppendritten spielen in einem Entscheidungsspiel um das fünfte WM-Ticket. Eigentlich sind die Top-5 des Kontinents auch recht eindeutig (Japan, Australien, China, Nordkorea, Südkorea). Zwei Umstände verleihen dem Asien-Cup in Jordanien aber die Chance auf ein wenig Unberechenbarkeit.

Zum einen, da Nordkorea (Weltranglisten-Zehnter, amtierender U-17- und U-19-Weltmeister) gar nicht mehr dabei ist – eine Spätfolge des Doping-Skandals bei der WM 2011 (fünf positive Doping-Tests). In der Vorqualifikation musste man gegen Südkorea ran und zog knapp den Kürzeren. Und zum anderen, weil Gastgeber Jordanien als Gruppenkopf gesetzt ist und Südkorea bei der Auslosung in die schwerere Gruppe gekommen ist.

Gruppe mit China – Duell Jordanien vs. Thailand

China spielt mit dem isländischen Trianer Siggi Eyjólfsson (der sein Heimatland 2013 ins EM-Viertelfinale geführt hatte) einen biederen 4-4-2-Zerstörerfußball, der so gar nicht zur Mentalität der flinken und technisch gut gedrillten, allerdings körperlich nicht besonders robusten Mannschaft passen will. Beim Algarve Cup erlitt man damit völligen Schiffbruch, für den Asiencup-Gruppensieg muss es schon wegen der individuellen Qualität aber trotzdem locker reichen.

Den zweiten Fixplatz und den Spot im Entscheidungsspiel machen sich Thailand und Gastgeber Jordanien aus – der Dritte aus dieser Gruppe wird aber höchstwahrscheinlich das Entscheidungsspiel verlieren. Jordanien spielt einen gepflegten Ball mit Drang nach vorne. Sollte Jordanien bei der WM dabei sein, werden auch erstmals Spielerinnen mit Kopftuch bei einer WM spielen: Rechtsverteidigerin Anfal Al-Sufy, Sechser Rima Yasen Tasnim und Außenstürmerin Luna Al-Masri.

Thailand war 2015 schon bei der WM dabei (mit dem Platz, der wegen der Nordkorea-Sperre frei geworden war), gab dort zuminest kein allzu peinliche Figur ab und gewann sogar ein Spiel (3:2 gegen die Elfenbeinküste). In den letzten Monaten gab es einen Testspiel-Sieg gegen die Ukraine (Europa-Topf 3) und ein 0:0 gegen Neuseeland. Das Team ist gegenüber der WM praktisch unverändert, ist also eingespielt und hat Routine.

Das Team der Philippinen – eine Mischung aus in den USA geborenen College-Spielerinnen und Kräften aus der eigenen, recht schwachen Liga – ist chancenlos. Das gilt auch für die Mannschaft aus Vietnam in der anderen Gruppe: Vor vier Jahren hat man das Entscheidungsspiel knapp gegen Thailand verloren, diesmal wird Vietnam dieses wegen der Auslosung kaum erreichen können.

Gruppe mit drei WM-Kandidaten (AUS, JPN, KOR)

Es ist ein bissi bitter für Südkorea – in der anderen Gruppe hätte man sich keine echten Sorgen um das WM-Ticket machen müssen. So aber steht ihnen als etatmäßigen Dritten der Gruppe vermutlich ein Do-or-Die-Spiel gegen Jordanien oder Thailand ins Haus. Natürlich: Südkorea, Achtelfinalist bei der WM 2015, sollte sich durchsetzen, aber nachdem man in der Vorqualifikation schon Nordkorea eliminieren musste, werden nun die nächsten Brocken vorgesetzt. Den leichten Weg zur WM nimmt das Team nicht.

Unmöglich ist es für Südkorea aber auch keineswegs, vor Japan zu landen und direkt zur WM zu fahren. Japan, Weltmeister 2011 und WM-Finalist 2015, hatte das Olympia-Turnier 2016 (neben Niederlagen gegen China und Australien) auch durch ein 1:1 gegen Südkorea verpasst. Das einzige Duell seither hat Japan mit viel Mühe und ein spätes Tor 3:2 gewonnen. Seit ihrem Amtsantritt vor zwei Jahren hat Teamchefin Asako Takakura das damals heillos überalterte Team deutlich verjüngt. Aber was die Spielidee betrifft, probiert und versucht und experimentiert Takakura herum, ohne bisher auf einen grünen Zweig gekommen zu sein. Die Defensive ist beim Verteidigen schneller Vertikalbälle zu langsam, der Aufbau zu schlampig.

Die andere Richtung hat zuletzt Australien eingeschlagen. Man war nach 2007 und 2011 auch 2015 im WM-Viertelfinale, hat sich aber erst in den letzten vier Jahren tatsächlich zu einem Team aus der erweiterten Weltklasse entwickelt. Angeführt von Sam Kerr (der derzeit deutlich weltbesten Stürmerin) und ausgestattet mit einer eingespielten und mittlerweile auch routinierten Mannschaft sowie einer klaren Spielidee (Vorwärtsverteidigen) sind die „Matildas“ zwischenzeitlich auf Platz vier in der Weltrangliste geklettert – Rekord – und klarer Favorit auf den Turniersieg.

Bisherige Titelträger: 1975 Neuseeland, 1977 1979 1981 Taiwan, 1983 Thailand, 1986 1989 1991 1993 1995 1997 1999 China, 2001 2003 Nordkorea, 2006 China, 2008 Nordkorea, 2010 Australien, 2014 Japan.

Copa América Femenino

Die Top-2 jeder Gruppe qualifizieren sich für die Finalrunde, wo noch einmal jeder gegen jeden spielt. Der Sieger und der Zweite des in Chile ausgetragenen Turniers fahren direkt zur WM (das werden mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit Brasilien und Kolumbien sein), weshalb es in Wahrheit wohl nur darum geht, wer Dritter wird und ins Playoff gegen den Concacaf-Vierten (also wohl Costa Rica oder Mexiko) einzieht.

Die Favoriten

Bei Brasilien herrscht nach der schlimmen WM 2015 (Aus im Achtelfinale) und dem enttäuschenden olympischen Heim-Turnier 2016 (nur Vierter) latente Unruhe. Der weithin als unfähig betrachtete Teamchef Vadão musste gehen, mit Emily Lima wurde erstmals eine Frau engagiert. Nach nur einem Jahr wurde Lima letzten Herbst aber nach Niederlagen gegen Deutschland, USA und Australien – also die Creme de la Creme – wieder entlassen.

Vadão wurde zurückgeholt, mutmaßlich nur, weil er ein Mann ist. Empört traten langjährige Stammspieler wie Cristiane und Rosana umgehend aus dem Team zurück – zumindest vorläufig, denn Cristiane ist wieder im Kader zurück. Einem Kader, bestehend fast ausschließlich aus USA- und Europa-Legionären – dieser ist absolut erweiterte Weltklasse, auch die langjährige Neulengbach-Verteidigerin Mônica ist mit dabei. Der Trainer kann da wohl nicht ganz mithalten.

Bei Kolumbien gibt es deutlich weniger individuelle Qualität, aber dafür deutlich mehr Ruhe und Kontinuität. Seit 2017 gibt es auch eine nationale Meisterschaft, letztes Jahr hat der langjährige Co-Trainer Nelson Abadia den Posten des Teamchefs übernommen (Vorgänger Taborda wurde Sportdirektor), und mit Catalina Usme und Yoreli Rincon gibt es auch gute Spielerinnen – aber die Leistungsdichte dahinter ist nicht ganz höchstes Niveau.

Die Außenseiter

In der (wohl etwas stärkeren) Brasilien-Gruppe ist Argentinien der Favorit auf Platz zwei. Das Team war die traditionelle zweite Kraft am Kontinent, bis Kolumbien vor knapp zehn Jahren etwas mehr Ernsthaftigkeit zeigte und locker vorbeizog. Die letzten zwei Pflichtspiele gegen Brasilien konnte die Albiceleste um Estefanía Banini (von US-Profiklub Washington Spirit) sogar gewinnen. Eines davon war aber gegen ein B-Team der Seleção bei den Südamerika-Spielen (mit nur vier brasilianischen A-Stammspielerinnen, ohne Marta und Cristiane).

Der andere Sieg, bei der letzten Südamerika-Meisterschaft (die auch als WM-Quali diente), brachte nichts: Nach dem 2:0 über Brasilien verlor man im entscheidenden Spiel gegen Ecuador nach schneller 2:0-Führung noch 2:3. So löste damals Ecuador das WM-Ticket. Bei diesem Team ist aber das ganz Drama des südamerikanischen Frauenfußballs sichtbar: Auf der Verbands-Homepage wurde das Team bis eine Woche vor Turnierstart nicht einmal erwähnt, das letzte Länderspiel datiert aus dem Juli 2015 und nach 18 inaktiven Monaten flog Ecuador aus der Weltrangliste raus. Damals war man so um Platz 50 herum klassiert.

Daher ist Venezuela vermutlich der größere Konkurrent für Argentinien. Dieses Team verfügt mit Deyna Castellanos über den wohl größten Social-Media-Star der Frauenfußball-Welt. Die bald 19-Jährige hat zweifellos großes Talent. Aber sie spielt US-College-Liga und ihr größter Erfolg ist Platz vier bei der U-17-WM (zweimal) – dennoch pushten sie ihre vielen Follower zu Platz drei bei der letzten Wahl zur Welt-Fußballerin des Jahres. Hier gibt es auch Österreich-Bezug: Kapitänin und Stürmerin Ysaura Viso hat 2017 den FFC Vorderland in die Bundesliga geschossen (und sich dann schwer verletzt) und ist im Winter nach Kolumbien gewechselt. Ihre Landsfrauen Yaribeth Ulacio und Sheila Sanchez spielen immer noch für den Klub aus Vorarlberg, stehen aber nicht im Team-Kader.

In der anderen Gruppe wird höchstwahrscheinlich Turnier-Gastgeber Chile mit Kolumbien in die Finalrunde einziehen. Seit man sich vor einem Jahr entschlossen hat, das Turnier auszurichten, wurde viel im Bereich Frauenfußball gemacht; Chile fegte in Testspielen 5:0 über die Argentinierinnen (die da aber ohne die Legionäre gespielt haben) und gar 12:0 über Peru hinweg, gegen Frankreich gab es eine erstaunlich knappe 0:1-Niederlage.

Mangels Konkurrenz hat der Titel selbst nicht den ganz großen Stellenwert – zumindest nicht für Brasilien. Sollte Kolumbien den Abo-Champion entthronen, wäre das sehr wohl ein riesiger Erfolg.

Bisherige Titelträger: 1991 1995 1998 2003 Brasilien, 2006 Argentinien, 2010 2014 Brasilien.

Hier gibt’s den genauen Zeitplan über die Spiele.

Auch in Afrika gibt’s Spiele: Hier wird die erste Qualifikationsrunde für den Afrikacup im Herbst ausgespielt. Der sportliche Wert ist dabei aber überschaubar und große Konsequenzen werden diese Matches auch nicht haben.

Von den fünf besten Teams im FIFA-Ranking haben vier für diese Runde ein Freilos (Nigeria, Kamerun, Südafrika und Äquatorialguinea), der fünfte (Ghana) ist als Endrunden-Veranstalter sowieso für das mit acht Teilnehmern ausgetragene Turnier gesetzt. Äquatorialguinea übrigens kann sich für den Afrikacup qualifizieren, nicht aber für die WM: Die FIFA hat den Verband wegen allzu kreativer Auslegung von Einbürgerungs-Zertifikaten für die Endrunde 2019 gesperrt.

Die Elfenbeinküste, WM-Teilnehmer von 2015, muss jetzt schon ran (gegen Marokko). Auch Simbabwe, Olympia-Teilnehmer von 2016, hat schon zwei K.o.-Spiele vor sich (gegen Namibia) – allerdings waren beide Teams recht überraschend bei den jeweiligen Turnieren dabei und es wäre eine große Überraschung, wenn sie sich auch für die WM 2019 in Frankreich qualifzieren würden.

Es gibt in Afrika auch zahlreiche Verbände, die gar kein Frauen-Team stellen: Ägypten beispielsweise, aber auch Tunesien, die DR Kongo oder der Benin.

]]>
https://ballverliebt.eu/2018/04/02/europa-suedamerika-asien-die-frauen-wm-qualifikation-2019/feed/ 0
ÖFB-Frauen beim Cyprus Cup: Neues probiert, nicht alles funktioniert https://ballverliebt.eu/2018/03/09/cyprus-cup-oesterreich-2018-bilanz/ https://ballverliebt.eu/2018/03/09/cyprus-cup-oesterreich-2018-bilanz/#comments Fri, 09 Mar 2018 11:19:19 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=14518 ÖFB-Frauen beim Cyprus Cup: Neues probiert, nicht alles funktioniert weiterlesen ]]> „Die Ergebnisse hätten besser sein können.“ Ein Sieg, ein Remis, zwei Niederlagen und der siebente Platz – dass der Auftritt der ÖFB-Frauen rein von den Zahlen her kein Grund für Jubelstürme war, weiß auch Teamchef Dominik Thalhammer. Es war erkennbar, was ihm vorschwebt. Es war aber auch erkennbar, dass es noch Zeit braucht.

Mehr Varianten im Spiel nach vorne hatte Thalhammer angekündigt. In der Praxis stellte sich dem eigenen Gestalten aber vor allem ein Problem: Der Verbindung zwischen Abwehr und Sechserraum zur den offensiven Spielerinnen. Es klappte selten, den Ball durch die gegnerischen Mittelfeld-Ketten nach vorne zu bringen. So folgen viele lange Bälle über das Mittelfeld drüber.

Warum das so war? Zum einen, weil nach der EM niemand mehr Österreich unterschätzt und jeder weiß, wie wichtig Puntigam und Zadrazil für das Spiel sind (und zwar in jeder der vielen möglichen) Spielanlagen – und entsprecht spielt. Zum anderen, weil nun neue Automatismen einstudiert werden und diese noch nicht greifen. „Es ist komplexer geworden“, sagt Thalhammer über die Weiterentwicklung gegenüber dem erfolgreichen EM-Jahr 2017.

Komplexere Strategie

Bei der EM gab es gegen starke Teams (Frankreich, Spanien) eine Zielspielerin vorne, das Spiel war sehr direkt. Thalhammer: „Jetzt ist es komplexer, darum wurden auch mehr Fehler gemacht.“ Der Idealvorstelung kommt das Tor zum 2:0 gegen Tschechien am nächsten – ein Chip von Zadrazil auf Feiersinger, die im Rücken der aufrückenden tschechischen Abwehr plötzlich völlig frei stand.

„Wir können nicht fünf Abwehrspielerinnen ausdribbeln. Darum müssen wir andere Wege finden, im Angriffsdrittel zu agieren, um zu Chancen zu kommen.“ Aufeinander abgestimmte Laufwege, um Löcher zu reißen: So soll es gehen. Thalhammer: „So bekommt die gegnerische Abwehr Stress. Aber man muss dafür selbst viel wahrnehmen und schnell entsprechend reagieren können. Das ist sehr anspruchsvoll.“ Und das braucht Zeit.

Diese Laufwege sind auch der Grund, weshalb Laura Feiersinger – eigentlich auf dem rechten Flügel daheim – viel im Mittelfeld-Zentrum gespielt hat. „Sie ist sehr laufstark und hat ein gutes Gespür für die richtigen Wege“, erklärt Thalhammer. Wenn einen der Gegner einlädt, wie Tschechien, klappt die Umsetzung schon gut. Wenn einen der Gegner anläuft oder sich eisern hinten einbunkert (wie Belgien bzw. Wales), haut das noch nicht so hin.

Zu wenig Tore, Besetzung der linken Seite

Drei Tore in vier Spielen, davon eines (jenes gegen Wales) eher ein Flipper-Zufallstreffer – viel ist das nicht. „Man kann immer noch mehr herausspielen, das ist uns auch bewusst. Es hat viele Situationen gegeben, in denen wir im Spiel nach vorne nicht die Schnittstelle treffen, oder eine falsche Entscheidung treffen.“ Aber auch beim Finale zwischen Spanien und Italien (2:0) habe es nicht viele Torszenen gegeben.

Die etatmäßige linke Seite mit Verena Aschauer und Lisa Makas hat verletzungsbedingt gefehlt, das merkte man auch. Katharina Naschenweng von Sturm Graz ist die Körperlichkeit auf internationalem Niveau nicht gewohnt und dass sich Routinier Nadine Prohaska vor ihr in der Defensive tendenziell zu passiv verhielt, half ihr auch nicht gerade. Recht zufrieden ist der Teamchef mit Sophie Maierhofer: „Sehr solide.“

Die neue Vision

Vor dem Turnier wurde angekündigt, dass es eine „neue Vision“ braucht, einen neuen Grund-Antrieb. Die öffentliche Anerkennung, dessen Erreichen jahrelang Triebfeder war, ist ja nun da. Von heute auf morgen geht das aber nicht. „Wir sind diesbezüglich noch in der Findungsphase, aber auch die alte Vision hatte sich ja nicht von heute auf morgen gebildet“ so der Trainer.

Wichtig war ihm beim Cyprus Cup vor allem, die Zeit zu nützen, sowohl was sportliche Dinge anbelangt („Man kann viel im Detail arbeiten und wir haben Veränderungsprozesse eingeläutet“) als auch gruppendynamische Gesichtspunkte („Es sind viele Prozesse im Bereich der Teamentwicklung angestoßen worden“).

Der enge Zeitplan von vier Spielen in acht Tagen war „grenzwertig“: „Die Belastungssteuerung bei den Aufstellungen viel bestimmt“, sagt Thalhammer. Der sich andererseits über die Gelegenheit freute, Back-up-Torhüterin Jasmin Pfeiler Einsatzzeit geben zu können und auch junge Spielerinnen auf das Feld zu schicken – wie Jenny Klein und Viktoria Pinther, die mehr als nur Kurzauftritte erhielten.

Und Laura Wienroither, die nachnominiert wurde, durfte debütieren. Laura junior, die im Herbst auch oft mit der gleichen Frisur wie Feiersinger gespielt hatte, ist die erste Oberösterreicherin im Nationalteam seit acht Jahren. Die energiegeladene 19-Jährige ist mit 1.65m kleinste Spielerin im Kader und bei Meister SKN St. Pölten Linksverteidigerin. In der letzten Viertelstunde gegen Wales spielte sie rechts hinten.

0:2 gegen Spanien

Österreich – Spanien 0:2 (0:1)

Im Auftaktspiel gegen Spanien stellte sich Österreich in einem 4-4-2 (defensiv) bzw. 4-3-3 (im Ballbesitz) auf und Unterschiede zur Spielanlage beim 0:0 n.V. im EM-Viertelfinale und zum 0:4 im November in der WM-Quali waren deutlich zu erkennen.

Die ÖFB-Frauen standen viel höher, Sarah Puntigam rückte zumindest vor der Pause fast nie in die Abwehrkette zurück. Die Zweikampfführung war deutlich aggressiver. In diesem (rein vom Resultat) belanglosen Spiel ging man also das Risiko ein, hinten Räume oder Standards herzugeben, mit dem Benefit, dass man aktiv Ballgewinne suchte, um schnell umzuschalten.

Der Unterschied zu den beiden Spielen letztes Jahr war hierbei, dass nicht eine Spielerin in Kopf-durch-die-Wand-Manier alleine auf die spanische Abwehr zulief, sondern mit drei, vier Spielerinnen Passoptionen auch im Angriffsdrittel gestellt wurden.

Andererseits jedoch wurde im Angriffspressing nicht konsequent aus dem Mittelfeld heraus nachgerückt, was Raum hinter der Pressingwelle eröffnete. Das 0:1 resultierte aus einer Unterzahl auf der linken Abwehrseite (Prohaska wurde zunächst beim spanischen Pass auf Sampedro überhoben, dann half sie Naschenweng nicht, als auch Spaniens RV Corredera aufrückte), das 0:2 aus einem individuellen Fehler der eingewechselten Marina Georgieva.

Erstmals seit dem EM-Halbfinale war auch Viktoria Schnaderbeck wieder im Einsatz, die verletzt den ganzen Herbst gefehlt hatte.

Tore: 0:1 (35.) O. García, 0:2 (78.) Mari Paz. Wechsel: Schnaderbeck für Wenninger (Halbzeit), Maierhofer für Naschenweng (Halbzeit), Enzinger für Pinther (64.), Georgieva für Kirchberger (75.), Dunst für Prohaska (75.), Eder für Puntigam (82.).

2:0 gegen Tschechien

Österreich – Tschechien 2:0 (0:0)

Im Spiel gegen eine tschechische B-Elf (nur vier Stammkräfte wurden von Trainer Karel Rada eingesetzt) kam bei Österreich erstmals ein 3-1-4-2 zum Einsatz.

Solange die beiden tschechischen Viererketten einigermaßen diszipliniert standen (also in der ersten Hälfe), wurde das Problem mit der Involvierung des Mittelfeld-Zentrums bei Österreich erstmals bei diesem Turnier wirklich sichtbar. So hatte Tschechien zwei große Chancen auf die Führung (einmal nach Ballverlust von Schnaderbeck, einmal durch Elfmeter nach zu kurzem Rückpass der aufgerückten Kirchberger).

In der zweiten Halbzeit  rissen die beiden tschechischen Sechser (Buzkova und Svitkova) aber riesige Löcher auf. Österreich schaffte es sehr gut, Gegner aus der Position zu ziehen und damit auch in Tornähe Räume zu schaffen und zwei Tore zu erzielen (jeweils Assist Zadrazil und Abschluss Feierisinger).

Dennoch: es waren nicht alle auf der Höhe. Prohaska war (wie schon gegen Spanien) defensiv nicht immer konsequent und nach vorne uneffektiv, und Gini Kirchberger wurde zwischen ihrer höheren Positionierung (um für Prohaska abzudecken) und den ungewohnten Aufgaben in der Spieleröffnung (was generell nicht ihre große Stärke ist) aufgerieben. Sie stabilisierte sich in der zweiten Hälfte aber merklich.

Tore: 1:0 (68.) Feiersinger, 2:0 (70.) Feiersinger. Wechsel: Zinsberger für Pfeiler (Halbzeit), Schiechtl für Prohaska (Halbzeit), Zadrazil für Klein (Halbzeit), Dunst für Feiersinger (71.), Enzinger für Burger (75.), Georgieva für Schnaderbeck (75.).

0:2 gegen Belgien

Österreich – Belgien 0:2 (0:1)

68 Spiele hintereinander war Nina Burger immer in der Startformation gestanden – mutmaßlich ein Rekord für die Ewigkeit. Erstmals seit Oktober 2011 (gegen Armenien) startete ein Spiel ohne Burger. Gegen Belgien begannen Pinther und die von einer Grippe genesene Billa ganz vorne.

Wieder gab es aber Probleme, die Offensive einzusetzen. Das Team aus Belgien ging gezielt die österreichische Abwehrkette an und hinderte sie so schon am ersten Pass. Dabei agierte Belgien sehr fluid, aus dem grundsätzlichen 4-1-3-2 wurde schnell auch ein 4-2-3-1, je nach Bedarf und Situation. Diese Vorwärts-Verteidigung ist bei den in der Vergangenheit eher staubigen Belgierinnen neu.

Bis zum 0:1-Rückstand (Fehler Zinsberger) fand Österreich kaum ein passendes Mittel, die größte Chance resultierte aus einem Solo von Schiechtl. Erst als sich die ÖFB-Frauen nach dem Rückstand etwas zurücknahmen und Belgien mehr selbst machen musste, merkte man, dass das eigene Kreieren bei den Belgierinnen auch keine Offenbarung war.

Das Hauptproblem aus österreichischer Sicht war, dass man die Räume nicht nützte, die Belgien im Anlaufen aufmachte. „Und in der zweiten Hälfte haben wir dann oft auch zu kurz gespielt“, moniert Thalhammer. Ein Gegentor nach einem Freistoß brachte die Entscheidung.

Tore: 0:1 (36.) Coryn, 0:2 (74.) Jaques. Wechsel: Burger für Pinther (34.), Puntigam für Klein (Halbzeit), Dunst für Billa (Halbzeit), Naschenweng für Prohaska (63.), Enzinger für Feiersinger (70.), Maierhofer für Schnaderbeck (81.).

1:1 gegen Wales

Österreich – Wales 1:1 (1:0)

Im Spiel um Platz sieben gegen Wales war Steineklopfen angesagt. Die Waliserinnen agierten sehr defensiv, die Grundordnung des 5-4-1 wurde erst in der Schlussphase aufgelöst.

Österreich versuchte aus einem 4-2-2-2 (mit Nina Burger in ihrem 100. Länderspiel wieder zurück in der Startformation) heraus, wiederum durch gegenläufige Laufwege Löcher zu reißen – daher auch die eingerückte Positionierung der Mittelfeld-Außen Zadrazil und Dunst; die AV Schiechtl und Maierhofer sorgten für die offensive Breite. Auch nach der frühen Führung (Weitschuss von Puntigam) blieb Wales beim passiven Stellen der Ketten, ohne wirklich Druck auszuüben.

Die walisische Abwehr agierte zuweilen etwas schwindlig, aber große Torgefahr kam dennoch fast nie auf. Auf der anderen Seite kam Wales zwar zu zwei, drei guten Einschussmöglichkeiten, aber dass ein Missverständnis zwischen Zinsberger und Kirchberger nach einem verunglückten Rückpass von Maierhofer kurz vor Schluss tatsächlich für den Ausgleich sorgt, hatte sich ganz und gar nicht abgezeichnet.

Tore: 1:0 (13.) Puntigam, 1:1 (86.) Green. Wechsel: Zinsberger für Pfeiler (Halbzeit), Wenninger für Schnaderbeck (Halbzeit), Dunst für Feiersinger (Halbzeit), Enzinger für Billa (62.), Klein für Eder (65.), Wienroither für Schiechtl (78.).

Was bedeutet der Cyprus Cup für die WM-Quali?

Am 5. April (Heimspiel gegen Serbien) und 10. April (Heimspiel gegen Spanien) geht es in der WM-Qualifikaiton weiter. „Wir haben auch jetzt in Zypern wieder gesehen, dass wir gegen alle Gegner Lösungen finden können. Aber: Wir dürfen natürlich nicht so viele Fehler machen“, sagt Thalhammer mit einem Blick auf diese Spiele. Spanien hat das Turnier auf Zypern gewonnen, dabei aber recht wenig rotiert – die Aufstellung gegen Österreich war exakt jene wie beim 2:0 im Finale gegen Italien. Der Turniersieg war das klare Ziel der spanischen Delegation, wie diese auch selbst bestätigte.

Finnland hat im Jänner beim 0:0 in Israel Punkte in der WM-Quali abgegeben und war auch beim Cyprus Cup nicht direkt überragend (0:4 gegen die Schweiz, 0:1 gegen Wales). Video-Analyst Wolfgang Fiala war abgestellt, um die finnischen Spiele zu beobachten. „Sie agieren noch direkter als 2013/14, als wir gegen sie in der damaligen WM-Quali gespielt haben“, berichtet Thalhammer. „Sie sind mit ihrer neuen Trainerin noch in der Phase der Findung, aber wir dürfen sie auf keinen Fall unterschätzen.“

Weniger diplomatisch formuliert könnte man auch sagen: Finnland spielt einen schönen Mist und die größte Gefahr ist, dass man schon vor den beiden Spielen im Juni (auswärts) und September (daheim) glaubt, dass es eine g’mahte Wies’n wird.

Die drei anderen März-Turniere

Beim SheBelieves Cup in den USA standen alle vier Teilnehmer (die Nummern 1, 2, 3 und 6 der Weltrangliste) unter Erwartungsdruck. Deutschland, nachdem Bundestrainerin Steffi Jones schon vor dem Turnier schwer angezählt war – erschütternde Auftritte, nur ein Punkt und ein 0:3 gegen Frankreich (die höchste Niederlage seit acht Jahren) haben ihre Position nicht gerade gestärkt. Frankreich, weil es nach einem 0:4-Test-Debakel in Deutschland (ohne das Jones wohl schon damals gefeuert worden wäre) im Herbst um Rehabilitation ging – die Leistungen schwankten zwischen blutleer beim 1:4 gegen England und stark beim 3:0 gegen Deutschland.

England, weil es nach der peinlichen Posse um seine Bestellung die ersten Spiele überhaupt für Neo-Teamchef Phil Neville waren – der Eindruck war positiv, das Team willig und fast hätte man das Turnier sogar gewonnen. Ein vielversprechender Beginn. Und Weltmeister USA, weil man jetzt, anderthalb Jahre vor der nächsten WM, schön langsam wissen möchte, wie und mit welchem Personal sich Trainerin Jill Ellis die Marschroute zur Titelverteidiung denn nun wirklich vorstellt. Eine echte Antwort darauf gab es nicht, aber immerhin den Turniersieg.

Die dritte Auflage des SheBelieves Cups könnte auch die letzte gewesen sein: Deutschland überlegt die Rückkehr an die Algarve, England jene nach Zypern – der logistische Aufwand der USA-Reise steht für sie in keinem Verhältnis zum Nutzen des Turniers.

Zumal der Algarve Cup weiterhin stark besetzt ist. Die Jubiläums-Auflage des Turniers (Nummer 25) sah erstmals zwei Sieger: Schweden und Europameister Holland, die im Finale gestanden wären, wurden beide zum Sieger erklärt, nachdem das Endspiel buchstäblich ins Wasser gefallen war.

Portugal hat mit Siegen gegen Norwegen (!), China (!!) und Australien (!!!) und dem resultierenden dritten Platz die Erwartungen auf unglaubliche Weise übertroffen. Japan ist in ein 2:6 gegen Holland gelaufen, Norwegen tritt auf der Stelle, China wurde erstaunlicher Vorletzter. Der erste Auftritt von Lars Söndergaard als Trainer von Vize-Europameister Dänemark verlief zwar sieglos, aber zwei Remis gegen Island und knappe Niederlagen gegen Holland und Vize-Weltmeister Japan sind keine Schande.

Der erstmals ausgetragene Turkish Women’s Cup in Alanya ersetzt den gestrichenen Istria Cup, gewonnen wurde er von Frankreich B (verstärkt etwa mit Claire Lavogez). Final-Gegner Mexiko dürfte unter dem neuen Trainer Fortschritte machen, erst dahinter folgen die europäischen Topf-3-Teams wie Ukraine, Polen, Rumänien und Nordirland.

100. Länderspiel, einmal anders

Während Nina Burger ihr 100. Länderspiel 90 Minuten plus Elfmeterschießen auskosten durfte, hat DFB-Bundestrainerin Steffi Jones ihrer Spielerin Lena Goeßling den Hunderter gleich zweimal vergällt: Im Herbst wurde sie für das Spiel gegen Frankreich in ihrer Heimatstadt Bielefeld gar nicht einberufen, nun war es doch so weit – mit einer Einwechslung in der Nachspielzeit.

Auch so kann man sich Feinde machen.

]]>
https://ballverliebt.eu/2018/03/09/cyprus-cup-oesterreich-2018-bilanz/feed/ 2
Frauen-EM 2017: Die 154-Seiten-Vorschau von Ballverliebt.eu https://ballverliebt.eu/2017/07/09/frauen-em-2017-die-ballverliebt-eu-vorschau/ https://ballverliebt.eu/2017/07/09/frauen-em-2017-die-ballverliebt-eu-vorschau/#comments Sun, 09 Jul 2017 08:11:34 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=13614 Frauen-EM 2017: Die 154-Seiten-Vorschau von Ballverliebt.eu weiterlesen ]]> Es ist so weit: Erstmals ist Österreich bei einer Frauenfußball-EM dabei. Und erstmals nimmt Österreich damit generell breitere Kenntnis von so einer Europameisterschaft. Aus diesem Grund bietet nun Ballverliebt eine große Vorschau auf das Turnier. Unser 154 Seiten starkes Werk mit allen Teams, allen Hintergrund-Informationen, mit Interviews und Analysen soll ein Standardwerk zur EM darstellen.

Natürlich nimmt das ÖFB-Team darin einen breiten Raum ein: Interviews mit Teamchef Dominik Thalhammer und Torhüterin Manuela Zinsberger gibt es ebenso wie eine Seite für jede Spielerin im 23-köpfigen Kader – und auch die einzelnen Mannschaftsteile des rot-weiß-roten EM-Debütanten werden hier unter die Lupe genommen.

Wir hoffen, mit dieser ausführlichen Vorschau einen Beitrag leisten zu können, den Lesern und den Zusehern die Details des Turniers näher zu bringen. Das sehen wir seit nunmehr sechs Jahren, in denen wir das ÖFB-Team begleiten, als unseren Auftrag und auch als unsere Pflicht an. Wir wünschen viel Spaß mit dieser Vorschau und mit der EM!

[purchase_link id=“13583″ text=“Jetzt kaufen!“ style=“button“ color=“green“]

Anmerkung: Zahlung erfolgt standardmäßig via PayPal. Sollten Sie PayPal absolut nicht nützen wollen, kontaktieren Sie uns bitte via [email protected]. Danke!

]]>
https://ballverliebt.eu/2017/07/09/frauen-em-2017-die-ballverliebt-eu-vorschau/feed/ 1
ÖFB-Frauen mit Courage zu 2:4 in Deutschland https://ballverliebt.eu/2016/10/22/oesterreich-deutschland-frauen-thalhammer-jones/ https://ballverliebt.eu/2016/10/22/oesterreich-deutschland-frauen-thalhammer-jones/#comments Sat, 22 Oct 2016 15:31:14 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=13211 Die ÖFB-Frauen zeigten vor 9.452 Zusehern in Regensburg (neuer Rekord für das österreichische Team) eine couragierte Leistung und traute sich gegen den Olympiasieger durchaus auch etwas zu. Am Ende gab es eine verdiente 2:4-Niederlage, aber man hat sich alles andere als blamiert.

2016-10-22-ger-aut-4-2
Deutschland – Österreich 4:2 (2:0)

Deutschland ging merklich nicht unvorbereitet in das Spiel. Vertikalpässe aus der Tiefe auf die beiden Stürmerinnen zu sollten die Staffelung der österreichischen Innenverteidigung mit Kirchberger (statt der verletzten Schnaderbeck) neben Wenninger prüfen. Und tatsächlich hatten diese Pässe durchaus einige Unordnung in der österreichischen Hintermannschaft zur Folge – was dann auch zum frühen 1:0 genützt wurde. Aus einem Konter nach einem österreichischen Standard am anderen Spielfeld-Ende.

Andererseits schaffte es der Olympiasieger in der Anfangsphase gut, die österreichische Abwehr-Kette dazu zu zwingen, sich in der Mitte zu verdichten. Das kreierte wiederum Platz für die Deutschen auf den Außenbahnen, der aber nicht konsequent genützt wurde. Die Kulisse von fast 10.000 Zusehern tat das Übrige zu einer eher nervösen österreichischen Anfangsphase.

Mit dem Rhythmus kommt der Mut

dreierSobald man die Unsicherheiten abgelegt hatte, fand Österreich zu dem mutigen Spiel, das dieses Team auch auszeichnet. Ein-, zweimal rückte auch Sarah Puntigam von der Sechs nach hinten, so bildete sich im Aufbau ein 3-2-5 – nicht ganz unähnlich dem 3-1-6, mit dem man im Herbst 2013 schon in Finnland aufgetreten war.

Österreich rückte relativ hoch auf, auch das Pressing griff nun ein wenig besser – wiewohl Deutschland nicht ganz so leicht in die Pressingfallen hineinlief wie etwa Norwegen und Australien. „Auch das Timing war nicht immer optimal“, analyiserte Teamchef Dominik Thalhammer nach dem Spiel.

Gefahr im defensiven Umschalten

Deutschland hatte es durchaus erwartet, dass Österreich einigermaßen aggressiv spielt, das bestätigte auch die später eingewechselte Sara Däbritz nach dem Match. Dass Österreich aber die Innenverteidigung und sogar den deutschen Goalie anpresste und durchaus in Mannschaftsstärke – bis auf zwei, drei Spielerinnen zur Absicherung – die gegnerische Hälfte bearbeitete, war schon bemerkenswert.

Und es barg auch Gefahren (ganz analog wie damals in Turku). Denn so schneidig Österreich dabei agierte, öffente es Deutschland durchaus den Raum für Gegenstöße. Das war schon beim 0:1 so, das war auch in der Folge immer wieder der Fall. Vor allem Lina Magull, die ansonsten eher unscheinbar war, blühte immer wieder auf, wenn sie etwas Platz zwischen den Reihen vorfand. So auch kurz vor der Pause, als sie die Aktion zum 2:0 für Deutschland einleitete.

Diese Umschaltmomente konnte Deutschland auch deshalb so gut bespielen, weil die Formation zwischen 4-3-1-2 (im eigenen Aufbau) und 4-4-2 (gegen den Ball) pendelte – Marozsan (eigentlich Zehner, heute auf der Sechs) und Popp (eigentlich Stürmerin, heute auf der Zehn) agierten als Zentrales Mittelfeld-Duo, das im Ballgewinn kurze Passwege hatte und so von hinten heraus den Raum nützen konnte.

Angezogene Daumenschrauben

Nach dem Seitenwechsel büßte Österreich nichts von seiner Giftigkeit ein. Im Gegenteil: Noch konsequenter als in der ersten Hälfte wurde die deutsche Spieleröffnung angelaufen, und immer mehr Eindruck hinterließ das bei der deutschen Mannschaft. Aus so einem Ballgewinn resultierte das 1:2 durch Feiersinger (Abstauber nach einem Lattenpendler von Burger), ehe man bein 2:2 die Abseitsfalle aushebelte und Burger traf.

Österreich ließ aber nicht ab, sondern blieb giftig – vor der Pause hatte man sich von der Physis des deutschen Teams (eines der wenigen Teams, das eine noch bessere Athletik aufweist) einschüchtern, nun nicht mehr. Deutschland schaffte es nicht, sich aus dem Spiel heraus nach vorne zu spielen: Zu gut stellte Österreich die Anspielstationen zu, zu hoch war der Druck auf die Ballführende. Oft rückte Nici Billa aus dem Mittelfeld nach vorne, um in einem 4-4-2 noch effektivere Pressingwinkel ausspielen zu können.

Und wenn Deutschland kontrolliert in die österreichische Hälfte kam, machten die ÖFB-Frauen in einem 4-5-1 so geschickt die Räume dicht und die Passwege zu, dass es kein Durchkommen gab. Deutschland wurde nur dann gefährlich, wenn es Platz gab. Das nützten sie beim Tor zum 3:2 aus (Vorstoß über die rechte Offensivseite, auf halblinks steht Faißt völlig frei und donnert den Ball unter die Latte). Damit war das Spiel vorentschieden, und mit dem korrekten Elfmeter und dem daraus resultierenden 4:2 wenig später war alles durch.

Fazit: Verdient verloren, aber Respekt gewonnen

Wie das Spiel anders verlaufen wäre, hätte es in der 2. Minute Elfmeter für Österreich gegeben (Feiersinger: „Ich war schon durch, da hat mir eine Deutsche die Füße weggezogen“), ist Mutmaßung. So oder so aber zeigte Österreich vor allem ab der 15. Minute eine sehr couragierte Leistung, man forderte den Olympiasieger und man traute sich auch etwas zu. Selten wird Deutschland – vor allem daheim – von einem Team, das sich nicht auf Augenhöhe befindet, so mutig attackiert.

Dass Deutschland letztlich halt doch besser ist, ist kein Geheimnis und ein 2:4 ist absolut nichts, wofür man sich Schämen müsste. Zudem hat Steffi Jones zwar einiges an Positionierungen ausprobiert (Marozsan und Popp wurden erwähnt, dazu spielte etwa Maier im Mittelfeld statt hinten), aber bis auf die verletzte Lena Goeßling im Grunde ihre stärkste Formation aufgeboten.

Die anderen Topf-4-Teams bei der EM kommen nicht an Österreich heran. Russland hat sich zuletzt gegen Deutschland in der Quali so lange hinten reingestellt und gehofft, dass nix passiert, bis es 0:4 stand. Schottland ist zuletzt in ein 0:7 in einem Testspiel gegen Holland gelaufen. Und egal, wer sich aus dem Duo Portugal-Rumänien (Hinspiel 0:0) qualifiziert: Der Playoff-Sieger ist im Vergleich zu allen anderen das leichteste Leichtgewicht.

Ob Österreich spätestens mit diesem Auftritt das eine Topf-4-Team ist, das bei der EM-Auslosung am 8. November kein anderer haben will? „Weiß ich nicht“, sagte Dominik Thalhammer, „aber ich würde mir als Gegner nicht wünschen, Österreich zu bekommen!“

]]>
https://ballverliebt.eu/2016/10/22/oesterreich-deutschland-frauen-thalhammer-jones/feed/ 3
Talking Points zur Deutschland-Premiere der ÖFB-Frauen https://ballverliebt.eu/2016/10/20/frauen-oesterreich-deutschland-schnaderbeck-jones/ https://ballverliebt.eu/2016/10/20/frauen-oesterreich-deutschland-schnaderbeck-jones/#comments Thu, 20 Oct 2016 15:00:14 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=13196 Am Samstag (14.15 Uhr, live ORF Sport plus und ZDF) spielen die ÖFB-Frauen in ihrem 145. Länderspiel erstmals gegen Deutschland. Sportlich geht es in Wahrheit um nichts, es handelt sich um das erste von vielen Testspielen im Vorfeld der EM nächstes Jahr im Juli, für die sich Österreich souverän qualifiziert hat. Dennoch hier ein paar Talking Points.

Erstens: Viktoria Schnaderbeck fehlt

Die Kapitänin des österreichischen Teams muss mit einer Knieverletzung passen. Das schwächt das ÖFB-Team deutlich, denn die 25-Jährige ist der unumstrittene Boss auf dem Feld. Sie dirigiert die Abwehr, die lenkt das Spiel; sie ist die am Meisten gesuchte Anspiel-Station, sie verteilt die Bälle.

schnadi-gegen-israel

Besonders auffällig war das im Quali-Spiel gegen Israel im Juni. Dort hatte Schnaderbeck (in der ersten Hälfte als Innenverteidigerin in einem 4-3-3, in der zweiten Hälfte als Sechser in einem 3-2-2-3) insgesamt 148 Ballkontakte und verteilte ihre Passwege mit einer fast schon beängstigenden Balance.

Wenninger rechts von ihr, Puntigam links von ihr und Zadrazil vor ihr bekamen jeweils 28 Anspiele (und eines noch die kurz vor Schluss für Puntigam eingewechselte Naschenweng). Feiersinger auf der rechten Außenbahn erhielt 11 Pässe, Aschauer auf der linken Außenbahn 12 Pässe, und die als Verbindungsspielerin agierende Dunst (und die für Dunst eingewechselte Eder) 14 Anspiele.

Ein weiteres schönes Detail: In der zweiten Hälfte, als Schnaderbeck vor der Dreierkette agierte, bekam Maierhofer (als rechte Spielerin in der Dreier-Abwehr) neun Pässe und Puntigam bzw. Naschenweng (als linke Spielerin in der Dreier-Abwehr) ebenfalls neun Pässe.

Kurz gesagt: Ohne die Balance, die Schnaderbeck dem Team verleiht, wird es spannend zu sehen sein, wie sich die ÖFB-Frauen in dieser Hinsicht schlagen. Obwohl, natürlich, es gegen Deutschland sicher nicht 745 angekommene Pässe geben wird, wie es beim 90-%-Ballbesitz-Spiel gegen die überforderten Israelis gab. Hier wird es vor allem um die defensive Stabilität gehen – und es müssen andere Spielerinnen Verantwortung übernehmen, wenn es um die richtige Positionierung und das Dirigieren des Abwehrverbundes geht.

Zweitens: Neues Deutschland

Nach dem Olympia-Sieg im Sommer fand bei den DFB-Frauen ein ziemlicher Schnitt statt. Statt Silvia Neid ist nun Steffi Jones die Bundestrainerin. Statt der zurückhaltenden Ulrike Ballweg ist der neue Co-Trainer Marcus Högner, lange Jahre erfolgeich bei Bundesligist SGS Essen tätig, eine auch sichtbar gleichberechtige Stimme auf der Trainerbank. Auch Doris Fitschen, quasi der weibliche Gegenpart zu Oliver Bierhoff, ist nicht mehr Managerin – der Posten wurde gar nicht direkt nachbesetzt.

Auf dem Feld ist ebenso einiges anders: Die über Jahre hinweg gesetzte Innenverteidigung mit Saskia Bartusiak und Annike Krahn hat sich genauso vom Nationalteam zurückgezogen wie Melanie Behringer (quasi der Schweinsteiger des Frauenfußballs: angefangen auf der Außenbahn, später in die Mittelfeld-Dirigenten-Rolle gewechselt). Und auch das starre 4-4-2, das noch manachmal wie ein 4-4-1-1 daherkam, sowie der fast schon krankhafte Flügelfokus sind nun Geschichte.

ger-vs-swe
Das letzte Spiel unter Silvia Neid: Olympia-Finale, 2:1-Sieg gegen Schweden

Dazu ein kleiner Vergleich. Das letzte Spiel unter Silvia Neid, der 2:1-Sieg gegen das schwedische Team im Olympia-Finale in Rio, war von der Grundstruktur her ein typisches Neid-Spiel. Die beiden Sechser orientieren sich deutlich mehr seitwärts bzw. nach hinten als nach vorne, selbiges gilt für die (von den Spielertypen her eher staubig besetzte) Innenverteidigung.

Die Belieferung der beiden Sturmspitzen funktioniert eher über die Außen und über lange Bälle von ganz hinten als von den beiden sehr konservativen Spielerinnen im Mittelfeld-Zentrum – nur Behringer auf die gelegentlich nach hinten rückende Mittag bietet hier eine Ausnahme. Generell lässt sich aber sehr schön beobachten, wie das Zentrum im Aufbau eher zurück hielt – selbst bei einem eher destruktiv agierenden Gegner, wie es Schweden bei Olympia war.

sdf
Das erste Spiel unter Steffi Jones: EM-Quali, 4:0-Sieg in Russland

Schon das erste Spiel unter Steffi Jones und Marcus Högner zeigte ein völlig anderes Bild – nicht nur vom System her. In der Mittelfeld-Raute agiete Lena Goeßling auf der Sechs als Anker, die beidseitig besetzten Halbpositionen sollten den Aufbau variabler machen (wiewohl das in diesem Spiel Verena Faißt links besser geschafft hat als die kaum involvierte Kathrin Hendrich rechts – das mag aber auch damit zusammen hängen, dass Leo Maier eine dominantere Außenverteidigerin ist als Isabel Kerschowski). Zudem installierte Jones eine designierte Nummer zehn (In diesem Fall Linda Dallmann, in Vollbesetzung wäre das eher der Job von Dzenifer Marozsan). Kurz: Es gibt deutlich mehr Optionen im Vorwärtsgang und ein merkliches Abrücken vom Flügelspiel.

Ob die Raute mit dem Aufbau-Fünfeck mit einem Anker in dessen Mitte auch gegen Österreich zum Einsatz kommt, ist alles andere als gewiss: Steffi Jones kündigte schon vor einem Monat an, bei den beiden Testspielen im Oktober (eben Österreich und danach gegen EM-Gastgeber Holland) auch ein 4-3-3 und ein 3-4-3 ausprobieren zu wollen. Am Prinzip wird sich aber nichts ändern: Größere Variabilität im Aufbau, immer zwei Anspielstationen offen haben, Teilen der Aufbauwege in fünf Korridore (2x Außen, 2x Halbfeld, Zentrum) statt in zweieinhalb wie unter Neid.

Kurz gesagt: Beim DFB ist nun auch das Frauen-Team in der fußballerischen Gegenwart angekommen, taktisch betrachtet.

Drittens: Mehr „Deutsche“ bei Österreich?

Sophie Maierhofer ist in der US-College-Liga aktiv, dazu ist noch das St.-Pölten-Quartett mit Prohaska, Dunst, Eder und Georgieva sowie Enzinger und Naschenweng von Sturm Graz im ÖFB-Kader. Es wäre aber keine Überraschung, sollten im österreichischen Team mehr Spielerinnen sein, die in Deutschland ihren Vereinsfußball spielen, als in der Mannschaft des DFB.

Aufgrund des Schnaderbeck-Ausfalls wird vermutlich nicht die komplette ÖFB-Mannschaft bei deutschen Klubs spielen, aber es ist absolut denkbar, dass es schon zehn sein werden. In der Top-Formation des deutschen Teams sind es hingegen „nur“ neun. Das klingt aber dramatischer, als es ist.

Denn die DFB-Legionäre spielen bei Lyon (Marozsan und Bremer) und Arsenal (Henning) – also bei Teams der absoluten bzw erweiterten europäischen Spitze. Und die, die in der deutschen AFBL spielen (in der Breite sicher die deutlich beste Liga Europas), stehen überwiegend bei den „Großen 4“ unter Vertrag: Meister Bayern, Champions-League-Finalist Wolfsburg und die „alte Elite“ Frankfurt und Potsdam.

Bei Österreich fehlt die eine Stammspielerin bei Bayern (Schnaderbeck). Die meisten anderen spielen bei Mittelständlern bzw. sind Wechselspieler bei Bayern.

Viertens: Tinkering with the System

Wie angekündigt, ist das DFB-Spielsystem unter Steffi Jones nicht so klar auf flachem 4-4-2 festbetoniert wie noch unter Neid. Ein 4-3-1-2 (wie in ihren ersten beiden Spielen) ist genauso möglich wie die angekündigten 4-3-3 und 3-4-3. Die taktische Schulung bei den Vereinen ist sehr gut (vor allem Tom Wörle bei den Bayern und Ralf Kellermann bei Wolfsburg stechen da heraus, aber auch der jetzige Jones-Co Högner bei Essen war diesbezüglich exzellent), aber Neid fehlte das inhaltliche Rüstzeug – oder der Wille? – das auch ins Nationalteam umzusetzen.

Genau diese System-Flexibilität hat aber auch das ÖFB-Team drauf. Aus dem 4-1-4-1 bzw. 4-3-3, wie es in jüngster Vergangenheit zumeist praktiziet wurde, kann man jederzeit und ohne Reibungsverlust auf 4-4-2 gehen (wie in Norwegen zu Beginn), auf das 4-2-3-1 (wie zu Beginn der Qualifikation), aber auch ein 3-2-2-3 ist im Bereich des Erprobten – wiewohl dieses eher gegen unterlegene Gegner wie Israel oder, beim Cyprus-Cup im März, Irland zu, Einsatz kam. Da ging es also eher um die offensive Positionierung.

Gegen ein starkes Team, wo Österreich eher nicht die Initiative hat, steht ein defensiver Dreier/Fünferketten-Test noch aus – wer weiß, vielleicht ist es in Regensburg so weit. Und überhaupt: Die “Variante Abwehrschlacht“ hat Österreich in den letzten Jahren nur ein einziges Mal probiert (und das war, in Unterzahl beim Cyprus Cup gegen Italien, eher nicht geplant).

Australien wurde von Österreich ja vor anderthalb Jahren überfahren, Finnland auch, Norwegen hat’s mit dem eigenen Aufbau ohnehin nicht so, und selbst Frankreich wurde 2013/14 erstaunlich forsch angegangen, vor allem im Auswärtsspiel.

Die Kader

ÖSTERREICH: Tor: Jasmin Pal (20 Jahre, Wacker Innsbruck, 0 Länderspiele/0 Tore), Manuela Zinsberger (21, Bayern/GER, 22/0). Abwehr: Marina Georgieva (19, St. Pölten, 0), Gini Kirchberger (23, Köln/GER, 37/1), Sophie Maierhofer (20, University of Kansas/USA, 13/1), Katharina Naschenweng (18, Sturm Graz, 1/0), Katharina Schiechtl (23, Bremen/GER, 16/5), Carina Wenninger (25, Bayern/GER, 57/3). Mittelfeld: Verena Aschauer (22, Sand/GER, 35/5), Barbara Dunst (19, St. Pölten, 6/0), Jasmin Eder (24, St. Pölten, 30/0), Laura Feiersinger (23, Sand/GER, 44/7), Nadine Prohaska (26, St. Pölten, 63/7), Sarah Puntigam (24, Freiburg/GER, 61/9), Sarah Zadrazil (23, Potsdam/GER, 37/5). Angriff: Nicole Billa (20, Hoffenheim/GER, 22/9), Nina Burger (28, Sand/GER, 79/45), Stefanie Enzinger (26, Sturm Graz, 4/0). Teamchef Dominik Thalhammer (46, seit April 2011).

DEUTSCHLAND: Tor: Laura Benkarth (24 Jahre, Freiburg, 2 Länderspiele/0 Tore), Almuth Schult (25, Wolfsburg, 35/0), Lisa Weiß (28, Essen, 2/0). Abwehr: Kristin Demann (23, Hoffenheim, 4/0), Jo Henning (27, Arsenal/ENG, 33/0), Tabea Kemme (24, Potsdam, 36/1), Isabel Kerschowski (28, Wolfsburg, 13/3), Leonie Maier (24, Bayern, 47/7), Babett Peter (28, Wolfsburg, 100/5). Mittelfeld: Anna Blässe (29, Wolfsburg, 12/0), Pauline Bremer (20, Lyon/FRA, 9/3), Sara Däbritz (21, Bayern, 36/8), Sara Doorsoun (24, Essen, 2/0), Verena Faißt (27, Bayern, 29/2), Kathrin Hendrich (24, Frankfurt, 11/1), Svenja Huth (24, Potsdam, 24/0), Lina Magull (22, Freiburg, 5/2), Dzenifer Marozsan (24, Lyon/FRA, 66/30), Julia Simic (27, Wolfsburg, 0). Angriff: Mandy Islacker (28, Frankfurt, 11/3), Anja Mittag (32, Wolfsburg, 146/46), Lena Petermann (22, Freiburg, 8/3), Alex Popp (25, Wolfsburg, 74/35). Bundestrainerin Steffi Jones (43, seit September 2016).

Kleiner Sidestep

Nachdem die U-17-Mädchen des ÖFB ihre Vorrunde in der EM-Quali schon souverän überstanden (7:0 gegen Bosnien, 4:1 gegen Bosnien, 4:0 gegen Nordirland) und ihren Platz in der Eliterunde im Frühjahr gebucht haben, ist nun das U-19-Nationalteam in der Vorrunde am Werk. Der zweite Platz in der Vierergruppe muss es in jedem Fall sein, um weiter zu kommen. Zum Start gab es ein 0:0 gegen Weißrussland, es folgen Spiele gegen Litauen und Belgien.

Kader Österreich: Tor: Isabella Kresche (St. Pölten), Lisa-Maria Scheucher (LUV Graz/Leoben). Abwehr: Adina Hamidovic (St. Pölten), Vanessa Hartl (Kleinmünchen), Sandra Mayrhofer (Kleinmünchen), Johanna Schneider (LUV Graz/Leoben), Nina Wasserbauer (Kleinmünchen), Laura Wienroither (Neulengbach), Anna Zimmerebner (Bergheim). Mittelfeld: Jennifer Klein (Neulengbach), Julia Kofler (Sturm Graz), Lena Kovar (Landhaus), Laura Krumböck (St. Pölten), Besi Pireci (Neulengbach), Sandrine Sobotka (Neulengbach). Angriff: Julia Hickelsberger (Neulengbach), Viktoria Pinther (St. Pölten), Melissa Schmid (Neulengbach). Teamchefin Irene Fuhrmann.

 

]]>
https://ballverliebt.eu/2016/10/20/frauen-oesterreich-deutschland-schnaderbeck-jones/feed/ 1