ivanschitz – Ballverliebt https://ballverliebt.eu Fußball. Fußball. Fußball. Sun, 07 Sep 2014 09:49:25 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.7.2 Deutschland schickt Österreich in permanente Unterzahl – lockeres 3:0 die Folge https://ballverliebt.eu/2013/09/07/deutschland-schickt-osterreich-in-permanente-unterzahl-lockeres-30-die-folge/ https://ballverliebt.eu/2013/09/07/deutschland-schickt-osterreich-in-permanente-unterzahl-lockeres-30-die-folge/#comments Sat, 07 Sep 2013 00:44:15 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=9443 Deutschland schickt Österreich in permanente Unterzahl – lockeres 3:0 die Folge weiterlesen ]]> Klare Sache: Deutschland hat mit Österreich keine wirkliche Mühe und kommt zu einem relativ lockeren 3:0-Sieg. Weil man in der Offensiv-Zone sehr flexibel agierte und Österreich in ständige Unterzahl schickte. Dadurch, und durch das Fehlen von Zlatko Junuzovic, konnte das Pressing des ÖFB-Teams nie das gewohnte und auch nötige Ausmaß erreichen, um den designierten Gruppensieger zu gefährden.

Deutschland - Österreich 3:0 (1:0)
Deutschland – Österreich 3:0 (1:0)

Extremes Anpressen der deutschen Spieleröffnung, dem übermächtig scheinenden Gegner keine Zeit lassen, so Ballgewinne erkämpfen: Das Erfolgsrezept aus dem 1:2 im Hinspiel, als Österreich einem Punktgewinn nicht nur verdammt nahe war, sondern ihn sich auch mehr als verdient hätte, war auch beim Rückspiel in München erkennbar. Dummerweise aber nur in den ersten fünf Minuten.

Deutschland stellt 4-gegen-2-Überzahl her

Denn dann Begann die deutsche Marschroute zu greifen, weil dann die Außenverteidiger Lahm und Schmelzer nach vorne aufrückten. So konnte Deutschland das Geschehen nach dem eigenen Gusto gestalten und dieser funktionierte sehr gut. Der Schlüssel waren die Außenverteidiger, die „ausführenden Organe“ war das Offensiv-Quartett der DFB-Mannschaft.

Weil nämlich Özil praktisch überall zu finden war, immer wieder auf die Flügel auswich. Weil dafür Reus von links in die Mitte zog und dort seine Technik und sein Tempo ins Spiel brachte. So konnte sich das österreichische Zentrum mit Alaba und Kavlak nie auf ein ausrechenbares System einstellen. Hinzu kam, dass Müller sich mit Fuchs einen ziemlichen Spaß machte, weniger horizontal agierte wie Reus, sondern vertikaler.

Zudem ließ sich Klose auch immer wieder etwas fallen. So hatte Deutschland im Raus zwischen Strafraumgrenze und Mittelkreis eine 4-gegen-2-Überzahl, weil Ivanschitz und Arnautovic durch die deutschen Außenverteidiger gebunden waren.

Junuzovic fehlt an allen Ecken und Enden

Zwar kam Deutschland nicht wie sicherlich erwünscht durch und die gefährlichsten Szenen waren eher weitere, höhere Bälle von den Flanken und dem Halbfeld in die Schnittstellen der Viererkette. Diese Überzahl sorgte aber sehr wohl dafür, dass es Deutschland praktisch immer problemlos gelang, nach einem Ballverlust durch schnelle Pressing-Pfeilspitzen und schnelleres Denken als der Gegner diesem den eigenen Aufbau zu unterbinden und schnell selbst wieder in Ballbesitz zu kommen.

Wegen der dergestalt gebundenen Mittelfeld-Reihe war die hängende ÖFB-Spitze Andi Weimann kaum im Spiel (zumal ihm der serbische Referee nicht nur jeden Körperkontakt mit einem Gegner abpfiff, sondern im Grunde auch jede Annäherung zu einem Deutschen auf weniger als einen Meter) und die vorderste Spitze Martin Harnik überhaupt nicht. Beide liefen zwar viel und mühten sich redlich, aber viel kam nicht dabei heraus.

In all diesen Teilbereichen machte sich das Fehlen des angeschlagenen Zlatko Junuzovic bitter bemerkbar. Auf der Position des zentralen Pressers auf der Position der hängenden Spitze in Kollers längst gewohntem 4-4-1-1 gibt es keinen besseren als ihn, weil er – anders als der gelernte Stürmer Weimann – nach anderthalb Jahren als Sechser/Achter bei Bremen ein gutes Gespür dafür hat, wann er zurück rücken muss. Weimann jedenfalls machte das nicht.

Dragovic‘ Aufrücken und Fuchs‘ Fehler

Die auch dadurch entstehende massive Unterzahl vor der Abwehrkette veranlasste vor allem Aleksandar Dragovic dazu, diese immer wieder zu verlassen und aufzurücken. So wurde die Personalnot gegen Özil und Reus zwar etwas gelindert, logischerweise entstand so aber natürlich ein Loch in der Kette. Ein Risiko, dem mit Einrücken von Garics begegnet wurde, aber so fehlte natürlich dieser wiederum auf der Außenbahn. Was vom mauen Schmelzer zwar nicht bestraft wurde, aber es war eindeutig nicht der Weisheit letzter Schluss.

Ebenso wie Christian Fuchs. Es ist eine nicht mehr ganz neue Erkenntnis, dass das ÖFB-Team auf einen Fuchs in guter Form kaum verzichten kann. Dummerweise kennt Fuchs gute Form nur noch vom Hörensagen. Er kam nicht in die Zweikämpfe gegen Müller und Lahm, er konnte kaum Flanken verhindern, zudem waren seine Pässe nicht selten der pure Horror und die Flanken vor’s gegnerische Tor, die ihn in der deutschen Bundesliga so berüchtigt machten, gibt es nicht mehr. Bei Schalke wird Fuchs seinen Stammplatz aller Voraussicht nach an Dennis Aogo verlieren – und das leider völlig zu Recht.

Flexibilität wird belohnt

Was natürlich auch nicht geholfen hat, war die Tatsache, dass Veli Kavlak immer wieder minutenlang an der Seitenlinie an seiner lädierten Nase behandelt werden musste und sich somit zusätzlich nie wirklich ein Rhythmus in der österreichischen Mittelfeld-Zentrale entwickeln konnte. Frappierend war auch der Unterschied in den Rochaden der Offensiv-Trios: Während Reus, Özil und auch Müller permanent ihre Positionen wechselten, hielten sich Ivanschitz, Arnautovic und Weimann beinahe sklavisch an ihre Positionen. Für fünf Minuten halb durch die erste Hälfte tauschten Arnautovic und Ivanschitz mal, aber das war’s auch schon.

Durch eine dieser vielen deutschen Rochaden und eine der vielen verlorenen Duelle von Fuchs entstand nach einer halben Stunde auch das 1:0 für die Deutschen, das sich da schon abgezeichnet hatte. Die latente österreichische Hilflosigkeit verbunden mit dem praktisch nicht mehr vorhandenen anpressen des Gegners und die selbstichere Körpersprache der Deutschen ließ schon da das Spiel zumindest vorentschieden erscheinen.

Hoffnungsschimmer

Zweite Halbzeit
Zweite Halbzeit

Was es aber noch nicht war. Kam Österreich vor der Pause kaum einmal dazu, drei Pässe aneinander zu reihen, ehe der Ball wieder weg war – vor allem auf David Alaba konzentrierten sich die Deutschen natürlich – wurde zu Beginn der zweiten Hälfte eine sich kurzfristig aufmachende Schwachstelle bei Deutschland angebohrt. Weil Schmelzer den Ellbogen von Harnik ins Gesicht bekam (die Handbewegung von Harnik legt den Schluss nahe, dass er sich zumindest Gelb dafür verdient hätte), musste Höwedes als Linksvertediger kommen.

Durch eine generell entschlossenere Herangehensweise nach Ballgewinn und flinkeres Umschalten als zuvor gelang es in den fünf Minuten nach Wiederanpfiff dreimal (!), durch einen Steilpass in die völlig offene Schnittstelle zwischen Boateng und Höwedes hindurch in passable Flankenpositionen zu kommen. Hier fehlte dann allerdings jene Konsequenz, die Kroos in der 51. Minute bei seinem Weitschuss zum 2:0 zeigte.

Österreich streckt die Waffen

Womit das Spiel dann aber doch durch war. Das ÖFB-Team streckte danach weitgehend die Waffen, stellte das ohnehin nur noch zart vorhandene Pressing völlig ein und ließ die letzten 40 Minuten über sich ergehen. Das Team vermittelte den Eindruck eines „Okay, verloren, was soll’s – Kräfte sparen für das Irland-Match“. Und weil auch Deutschland wusste, dass nichts mehr passieren wird, verausgabte man sich auch nicht mehr als notwendig.

Was allerdings auch nicht notwendig gewesen wäre, sind die Härteeinlagen von österreichischer Seite, die die letzte halbe Stunde prägten. Kavlaks Frust mag verständlich sein, aber sein Attentat auf Kroos‘ Kniekehle hat sich nichts anderes als Rot verdient (es gab Gelb), Klein – der für den vom Platz humpelnden Garics gekommen war – bekam für ein ähnliches Foul zu Recht Gelb, Fuchs kam für eine Kopie des Klein-Fouls ohne Karte davon.

Schwung kam nur noch in die Partie, als Koller seine Flügel neu besetzte. Vor allem der für Arnautovic gekommene Marcel Sabitzer traute sich öfter, über die linke Seite durchzugehen. Zwar fehlten auch ihm die nötige Präzision, aber er versuchte es wenigstens. Und dass es kurz vor Schluss noch das 3:0 durch Müller gab, konnte auch der beste Österreicher nicht mehr verhindern – Torhüter Robert Almer.

Fazit: Zu wenig, um Deutschland gefährden zu können.

Von der 1. bis zur 5. Minute und von der 46. bis zur 51. machte Österreich den Eindruck, tatsächlich etwas holen zu können. Letztlich setzte sich aber die individuelle Klasse der Deutschen durch, verbunden mit der permanenten Überzahl vor dem österreichischen Strafraum, der durch die guten und nicht berechenbaren Laufwegen von Özil und Reus zustande gekommen war.

Österreich hingegen agierte über weite Strecken viel zu passiv, die Spieler waren zu weit voneinander entfernt, und einmal mehr wurde deutlich, dass es kein Gegenmittel gibt, wenn man selbst angepresst wird. Das man nach dem 0:2 jegliches Bemühen einstellte, dem Spiel eine Wende zu geben, ist mit einem Blick auf die Gruppenkonstellation und das anstehende, extrem wichtige Spiel gegen Irland, nicht ganz unverständlich.

Rückschlüsse lassen sich aus diesem Spiel natürlich einige ziehen. Kaum welche allerdings im Hinblick auf eben dieses Spiel gegen Irland – weil dort alles anders sein wird. Ausgangslage bei sich selbst und beim Gegner, Spielanlage des Gegners, Stärken und Schwächen beim Gegner. Hier täte man gut daran, eher das Spiel in Dublin und das 2:1 gegen Schweden heranzuziehen.

Dummerweise wird Junuzovic auch gegen Irland nicht dabei sein können.

(phe)

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Ballverliebt Classics: Färöer II. https://ballverliebt.eu/2013/03/20/ballverliebt-classics-faroer-ii/ https://ballverliebt.eu/2013/03/20/ballverliebt-classics-faroer-ii/#comments Wed, 20 Mar 2013 14:56:08 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=8442 Ballverliebt Classics: Färöer II. weiterlesen ]]> Vom Winde verwehrt: 18 Jahre nach Landskrona versuchte sich wieder ein österreichisches Nationalteam auswärts gegen die Färinger, und wieder war das Resultat eine Blamage. Keine Jahrhundert-Peinlichkeit wie das Spiel im September ’90 zwar, aber in ihrer Entstehung nicht weniger dämlich – und in der Erinnerung auch wegen der „Radio-Übertragung“ von Thomas König (der ORF bekam kein Bildsignal) berüchtigt. Im teils heftigen Sturm auf den Schafsinseln agierte das Team fast ausschließlich mit hohen Bällen. Das 1:1 war letztlich auch der Anfang vom Ende der kurzen Ära Brückner.

Färöer - Österreich 1:1 (0:0)
Färöer – Österreich 1:1 (0:0)

„Du kannst bei so einem Gegner nicht sagen, ‚du musst auf das oder auf das aufpassen‘, wenn die davor 21 Spiele lang ohne Sieg waren!“ – So bilanzierte Herbert Prohaska das Spiel danach. Es hätte vermutlich aber schon gereicht, wenn man der Mannschaft gesagt hätte: „Da hat’s einen ziemlich üblen Wind, vermeidet hohe Bälle um jeden Preis.“

Das Gegenteil war der Fall: Die allzu offensichtliche Vorgabe war, es ausschließlich mit hohen Bällen zu versuchen.

System und Raumaufteilung

In seinem vierten Länderspiel als Teamchef war Karel Brückner erstmals von seinem Hybrid aus 4-1-4-1 und 4-3-3 abgegangen und stellte ein 4-4-2 auf. Gegen den wie erwartet sehr tief stehenden Gegner mit dessen zwei dichten Viererketten standen vorne Leuchtturm Janko und Wusler Hoffer. Der Plan war klar: Janko soll die hohen Bälle annehmen und Hoffer bedienen bzw. diesem den Weg freiblocken.

Die Flügel waren nicht synchron besetzt. Auf der rechten Seite hatte RV Garics durchaus den Vorwärtsgang drin, Vordermann Harnik rückte relativ früh ein und sollte von Garics – zumindest in der Theorie – hinterlaufen werden. Links hingegen war Emanuel Pogatetz deutlich vorsichtiger, wodurch sich mitunter hinten eine De-facto-Dreierkette ergab.

Der Wind fängt die hohen Bälle

Die beiden Viererketten der Färinger fingen rund 30 Meter vor dem eigenen Tor an, den ballführenden Österreicher aggressiv zu doppeln. Nicht aber im Sinne von Pressing, sondern mit ganz erdigen, körperbetonten Zweikämpfen. Dass der slowenische Referee Ceferin das Spiel eher an der langen Leine ließ, kam den Färingern da durchaus zu Pass.

Die Folge war, dass die hohen Bälle von immer weiter hinten in die grobe Richtung von Janko und Hoffer geschlagen wurden. Das Hauptproblem dabei war der Wind: In der ersten Hälfte spielte Österreich mit Rückenwind und dieser fing die Bälle ab einer Höhe von etwa fünf Metern ein. Präzision war dadurch völlig unmöglich, zudem waren die Gastgeber diese Bedingungen natürlich gewöhnt.

Kaum Kombinationsspiel

Von einem Aufbauspiel der Färinger zu sprechen, wäre eine Übertreibung: Die Abschläge von Torhüter Mikkelsen plumpsten, gegenwindbedingt, schon deutlich vor der Mittellinie zu Boden. Versuche, aus dem Mittelfeld die beiden Stürmer Hansen und Holst zu bedienen, scheiterten an der Ungenauigkeit und der Hast, mit der diese Pässe gespielt wurden. Versuche, den Ball mal ein wenig in den eigenen Reihen zu halten, endeten zumeist beim eigenen Torhüter und einem Abschlag, der wiederum Opfer des Windes wurde.

Der die Österreicher aber weiterhin nicht davon abhielt, den Ball in die Höhe zu bringen. Was auch deshalb nötig war, weil es de facto kein Kombinationsspiel ab. Auf den Außenbahnen preschten zwar Garics und Fuchs nach vorne, sie taten das zumeist allerdings ohne einmal mit einem Doppelpass den Gegner auszuspielen.

Dennoch genug gute Chancen

Einen Schönheitspreis hat niemand verlangt, und auch wenn die Herangehensweise mit den langen Bällen kein wirklich taugliches Rezept war, heißt das nicht, dass es nicht dennoch genug Chancen gegeben hätte. So wurde ein Schuss von Hoffer aus spitzem Winkel auf der Linie geklärt (9.), konnte Färöer-Goalie Mikkelsen einen Janko-Kopfball aus kurzer Distanz halten (16.), verpasst Harnik eine Flanke von links nur knapp (18.). Nach einem zu kurzen und zu ungenauen Freistoß der Färinger an der Mittellinie fing Ivanschitz den Ball ab und schickte Janko in den für einmal offenen Rücken der Abwehr, aber auch aus dieser Chance wurde nichts (26.). Und schließlich schob der für den verletzten Harnik eingewechselte Andi Hölzl einen Abpraller nach einem Freistoß am Tor vorbei (32.).

Stranzl etwas unglücklich

Prödl und Stranzl waren in der ersten Hälfte null gefordert – die Gastgeber brachten in der ersten Hälfte nur einen Schuss auf das Gehäuse von Alex Manninger – und vor allem Stranzl machte in der Folge einen eher schläfrigen Eindruck. Eine Minute und 20 Sekunden nach Beginn der zweiten Hälfte rückte er bei einem Angriff der Färinger etwas halbherzig heraus und ließ Bogi Løkin in seinem Rücken entwischen. Der 19-Jährige, der den angeschlagenen Borg auf der rechten Mittelfeld-Seite ersetzte, schob mühelos zum 1:0 ein.

Im direkten Gegenzug machte Stranzl seinen Patzer wieder gut, indem er eine von Arnbjørn Hansen per Kopf verlängerte Ivanschitz-Ecke im Fallen aus kurzer Distanz zum 1:1 über die Linie drückte, aber hinten blieb er weiterhin anfällig – wenige Minuten nach dem Ausgleich ließ er erneut einen Färinger laufen. Diesmal wurde die Schläfrigkeit aber nicht bestraft.

Österreich spielte in dieser zweiten Hälfte nun mit Gegenwind. Das mag auch ein Grund sein, warum nun deutlich weniger schnell nachgerückt wurde. Dadurch wurden auch weniger zweite Bälle erkämpft und es fiel den Färingern zunehmend leichter, gute österreichische Chancen zu verhindern. In der 61. Minute scheiterte Janko aus einem Meter an Goalie Mikkelsen, sonst war nicht viel los. Weshalb Brückner nach 67 Minuten ein ein 3-4-3 umstellte.

Mit dem Kopf durch die Wand

Ab Minute 67
Ab Minute 67

Je länger das Spiel aber dauerte, umso mehr war es geprägt von immer verzweifelteren Einzelaktionen, anstatt sich am Zusammenspiel zu versuchen. Das sah in der Regel so aus, dass einer einen Alleingang startete und die Teamkollegen ihm, ohne sich groß selbst zu bewegen, dabei zusahen.

Nicht selten war ein Spieler in Rot von drei Weißen umringt, aber niemand bot sich zum Helfen an. Die Abstimmung der drei Stürmer vorne passte nicht, daran konnte auch der zehn Minuten vor Schluss für Janko eingewechselte Arnautovic nichts mehr ändern. In Minute 75 zielte Jimmy Hoffer bei einem Torschuss ein wenig zu hoch – es war die einzige echte Tormöglichkeit in der letzten halben Stunde.

Die Färinger brachten das 1:1 ohne wirklich in Gefahr zu kommen über die Zeit. Das zweite Mal, dass man dem ÖFB-Team ein starkes Resultat abtrotzen konnte.

Die Auswirkungen

So blöd es klingt: Rein sportlich hatte der Punktverlust in Tórshavn keine allzu gravierenden Folgen – zu weit war man am Ende ohnehin von der Konkurrenz in der Gruppe entfernt. Viel schlimmer waren aber einerseits die psychischen Folgen einer erneuten Blamage gegen die Färöer-Inseln und die unmittelbar nach dem Spiel einsetzenden Selbstzerfleischung. Dass die Funktionäre schnellstmöglich ausgeflogen wurden, während sich die Spieler die Nacht am Flughafen um die Ohren schlagen mussten – wegen des Windes wurde ein Startverbot verhängt – monierte etwa Marc Janko lautstark und bekam dafür einen ordentlichen Rüffel und viel Häme.

Zermürbt von den medialen Prügeln, der unglücklichen Heimreise und dem Wissen um die Blamage war Österreich vier Tage später im Heimspiel gegen Serbien völlig chancenlos und lag nach 25 Minuten schon 0:3 im Rückstand. Die Hoffnung auf eine WM-Qualifikation war schon nach dem vierten Spiel endgültig dahin, der Schwung aus der eh ganz okay verlaufenen Heim-EM, dem Test-Remis gegen Italien und dem erfreulichen 3:1-Sieg im ersten WM-Quali-Spiel gegen Frankreich war komplett verfolgen.

Teamchef Karel Brückner, der nach der EM und sieben Jahren als tschechischer Teamchef eigentlich in Pension gehen wollte und von ÖFB-Präsident Stickler aus selbiger geholt wurde, war nach dem 0:2 in Litauen schon ein wenig angezählt. Nach dem Doppelspieltag mit dem 1:1 in Tórshavn und dem 1:3 gegen Serbien bildete sich endgültig eine massive Front gegen den Tschechen. Ihm wurde vorgehalten, sich zu wenig in Österreichs Stadien blicken zu lassen, seinen Wohnsitz nicht von Olmütz nach Wien zu verlegen, mitunter die Vornamen der Spieler nicht zu kennen. Kurz: Desinteresse am Teamchef-Posten.

Es folgten eine schlechte Leistung beim 2:4 in einem Freundschaftsspiel gegen Türkei und eine desaströse im Februar 2009 beim 0:2 gegen Schweden, ehe Brückner nach nur sieben Spielen im Amt das Handtuch warf. Der kurz zuvor als Stickler-Nachfolger ins Amt des ÖFB-Präsidenten gekommene Leo Windtner installierte Didi Constantini als neuen Teamchef. Es folgte eine Ära, die gemeinhin, nun ja, nicht so gut davonkommt.

Das Personal

Österreich: Alex Manninger (31, Juventus) – Gyuri Garics (24, Atalanta), Sebastian Prödl (21, Bremen), Martin Stranzl (28, Spartak Moskau), Emanuel Pogatetz (25, Middlesbrough) – Martin Harnik (21, Bremen), Paul Scharner (28, Wigan), Andreas Ivanschitz (24, Panathinaikos), Christian Fuchs (22, Bochum) – Jimmy Hoffer (21, Rapid), Marc Janko (25, Salzburg). Eingewechselt: Andreas Hölzl (23, Sturm Graz), Roman Kienast (24, Helsingborg), Marko Arnautovic (19, Twente). Teamchef: Karel Brückner (Tscheche, 68, seit zwei Monaten).

Färöer: Jakup Mikkelsen (38, Klaksvík) – Jónas Tór Næs (21, Köge/Dänemark), Egil Bø (34, Streymur), Jón Rói Jacobsen (25, Frem Kopenhagen), Jóhan Davidsen (20, Runavík) – Jákup Borg (28, HB Tórshávn), Atli Danielsen (25, Frem Kopenhagen), Mikkjal Thomassen (32, Streymur), Christian Høgni Jacobsen (28, AB Kopenhagen) – Christian Holst (26, Silkeborg/Dänemark), Arnbjørn Hansen (22, Streymur). Eingewechselt: Bogi Løkin (19, Runavík), Frodi Benjaminsen (30, HB Tórshavn), Andrew Fløtum (29, HB Tórshavn). Teamchef: Jógvan Martin Olsen (47, seit drei Jahren).

(phe)

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Angepresst zu werden mag das ÖFB-Team gar nicht – 0:3 gegen die Ivorer https://ballverliebt.eu/2012/11/15/angepresst-zu-werden-mag-das-ofb-team-gar-nicht-03-gegen-die-ivorer/ https://ballverliebt.eu/2012/11/15/angepresst-zu-werden-mag-das-ofb-team-gar-nicht-03-gegen-die-ivorer/#comments Thu, 15 Nov 2012 01:57:08 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=8010 Angepresst zu werden mag das ÖFB-Team gar nicht – 0:3 gegen die Ivorer weiterlesen ]]> Das gab’s in den ziemlich genau zwölf Monaten unter Marcel Koller eigentlich noch nie: Gegen die Ivorer wirkte das ÖFB-Team seltsam gehemmt, etwas körperlos. Das eigene Pressing griff nicht, dafür fand man gegen jenes der Ivorer gegen Alaba und Leitgeb kein Mittel. So stand am Ende ein 0:3. Absolut kein Drama, aber es wird immer klarer, woran es noch hapert.

Österreich – Côte d’Ivoire 0:3 (0:1)

Dass jeder der Ivorer ein potentieller Bodybuilder ist, also der Afrikacup-Finalist dieses Jahres physisch dem ÖFB-Team haushoch überlegen war, ist kein Geheimnis – über die Zweikämpfe zu versuchen, ins Spiel zu kommen, wäre also von Haus aus aussichtslos gewesen. Das versuchte Österreich zum Glück dann auch gar nicht. Eher wollte man den Gegner mit dem mittlerweile gewohnten, eigenen Pressing zu Fehlern zwingen und mit gutem Passspiel aus dem Zentrum heraus punkten.

Battleground Mittelfeld-Zentrale

Marcel Koller stellte in seinem 4-4-1-1 mit Alaba und Leitgeb zwei Spieler ins Zentrum, die eher Passgeber sind als Balleroberer. Ein Zeichen dafür, dass man einerseits die Ivorer grundsätzlich eher defensiv erwartete und andererseits auch als Bekenntnis zum eigenen Gestaltungswillen verstanden werden kann. Das Problem dabei: Die Ivorer haben sich unter Sabri Lamouchi, der nach dem Afrikacup das Trainer-Amt übernommen hatte, vom gemächlichen Spiel unter François Zahoui, bei dem in erster Linie auf gegnerische Fehler gelauert wurde, verabschiedet.

Die Schlüsselspieler für die Spielanlage der Ivorer (die in der Start-Elf auf Drogba, Yaya Touré und Kalou verzichteten) waren Cheikh Tioté von Newcastle und der Hannoveraner Didier Ya-Konan. Die Aufgabe dieses Duos, das vor Sechser Romaric agierte, war klar definiert: Mit heftigem Pressing gegen Alaba und Leitgeb den österreichischen Spielaufbau schon im Keim ersticken.

Alaba läuft sich frei, Leitgeb geht unter

Das funktionierte gut. Alaba konnte sich durch sein äußerst flexibles Positionsspiel immer wieder etwas befreien, aber hinten neben den Innenverteidigern kann er das Spiel natürlich nicht so lenken wie aus der Mittelfeld-Zentrale heraus. Christoph Leitgeb hingegen, der gegenüber Alaba etwas vorgezogener agierte, wurde hergespielt. So viel Druck und so wenig Zeit am Ball hat er in der heimischen Liga nicht, er kennt die Situation nicht. Die Folge: Nach vorne war Leitgeb eine Vorgabe, komplett inexistent.

Und wenn es zu defensiven Zweikämpfen kam, war er den Kraftbröckerln aus Afrika unterlegen oder er stellte sich nicht besonders geschickt an (wie vor dem 0:1, dass in der Folge dieses Zweikampfs aber auch einfach absolut genial von den Ivorern gespielt war). Leitgeb wurde schon vor Jahren von Arsène Wenger als zwar grundsätzlich talentiert, aber als mit damals 23 schon deutlich zu alt für einen Wechsel ins Ausland abgeschrieben. Jetzt, mit 27 Jahren, und einer eher hilflosen Vorstellung gegen international handelsübliches Pressing, kann er sich wohl endgültig von der Hoffnung auf den Sprung aus der heimischen Liga verabschieden.

Veränderte Voraussetzungen für Baumgartlinger und Kavlak

Ab ca. 60. Minute

Julian Baumgartlinger und Veli Kavlak, die zur zweiten Hälfte bzw. nach einer Stunde ins Spiel kamen, hatten andere Grundbedingungen als ihre Vorgänger, weil Lamouchi inzwischen (mit der Einwechslung von Drogba) auf ein 4-4-2 umgestellt hatte und auch, weil die Ivorer nach einer Stunde dank eines Fehlgriffs von Lindner schon 2:0 in Front lagen.

Die beiden wurden von Razak und Romaric (bzw. dann von Yaya Touré) nicht so angegangen wie ihre Kollegen zuvor, mussten aber darauf achten, dass sich nun statt einem gleich zwei zentrale Stürmer in ihrem Rücken anboten, während auf den Flügeln weiterhin zwei gefährliche und schnelle Spieler darauf lauerten, die Kanäle zwischen Abwehr und Mittelfeld des ÖFB-Teams zu bearbeiten. Als dies einmal nicht gelang und man Lacina Traoré (vom Neo-Geldadel von Anshi Machatshkala) mit Tempo in den Zweikampf mit Prödl schickte, bedeutete dies prompt das 0:3.

Problemfeld Flügel

Dadurch, dass das Mittelfeld-Zentrum des ÖFB-Teams also, was das Kreativ-Spiel anging, weitgehend ausgeschaltet war, kam dem Flügelspiel eine noch größere Bedeutung zu. Hier ergaben sich allerdings einige Probleme. Zum einen, dass von den Außenverteidigern nichts kam: Gyuri Garics war ein Totalausfall – schreckliche Pässe, fehlende Übersicht im Defensiv-Verhalten, billig verlorene Zweikämpfe – und Markus Suttner ist zwar ein braver Linksverteidiger in der österreichischen Liga, aber eine Weltklasse-Mannschaft wie jene der Ivorer ist ihm um zwei Nummern zu hoch. Einen Christian Fuchs kann er in keinster Weise ersetzen.

Die fehlende Hilfe von hinten hieß, dass Arnautovic und Jantscher praktisch auf sich alleine gestellt waren. Was bei Jantscher hieß, dass er praktisch nur mit langen Bällen von Alaba oder Pogatetz angespielt wurde, und sich Jantschers Gegenspieler Arthur Boka natürlich längst platziert hatte, wenn der Österreicher den Ball bekam bzw. ihn unter Kontrolle hatte. Natürlich war der Russland-Legionär somit wirkungslos. Ihm das zum Vorwurf zu machen und ihm eine schlechte Leistung zu unterstellen, ist aber nicht ganz fair. Er wurde nie so eingesetzt, dass er mal mit Tempo auf die gegnerische Verteidigung zugehen hätte können.

Wen man dafür lobend erwähnen muss, ist Marko Arnautovic. So richtig viel wollte ihm zwar nicht gelingen. Aber er scheute keinen Zweikampf, versuchte immer anspielbar zu sein und arbeitete vor allem mit vollstem Einsatz in der Defensive mit. Selbst in der 87. Minute grätschte er am eigenen Strafraum einen Ball ab, während der frisch eingewechselte Harnik auf der anderen Außenbahn vorne stand und wartete.

Vorne: Der eine fleißig, der andere unglücklich

In der Rolle der Pressing-Maschine, die zuletzt in der Regel Zlatko Junuzovic (der auf der Stadion-Vidiwall übrigens als „Slatko Junuzovic“ vorgestellt wurde) ausfüllte, spielte diesmal Andreas Ivanschitz. Seine Rolle darf aber keinesfalls als „Spielmacher“ missinterpretiert werden: In Kollers System hat die hängende Spitze gar nicht die Aufgabe, das Spiel zu gestalten, dafür sind Sechser und Achter da. Nein, hier geht es primär darum, mit Forechecking die gegnerische Spieleröffnung zu erschweren. Und das machte Ivanschitz ausgesprochen gut. Er lief unermüdlich den ballführenden Ivorer an. Zwar provozierte er nicht die erhofften Ballverluste (wie das etwa gegen die Türkei zwei Tore ermöglichte), aber verlangsamte den Aufbau des Gegners durchaus.

So fleißig und so ansprechend Ivanschitz war, so unglücklich verlief der Abend für Marc Janko. Der ein, zwei Chancen eher billig vergab, und auch ein, zweimal schwere Anspiele nicht aufs Tor brachte. Zudem bewegte er sich nicht so, dass er zumindest halbwegs risikolos anspielbar war. So hing er eher in der Luft, war kaum involviert und sein Frust wurde sicher nicht kleiner angesichts der Tatsache, dass das Linzer Publikum jede missglückte Aktion von ihm mit höhnischem Applaus quittierte.

Weimann, wirkungsloser Wusler

Nach rund einer Stunde kam Andi Weimann, zuletzt Doppel-Torschütze für Aston Villa gegen Man United, für Ivanschitz in die Partie. Er war nun nicht mehr derjeniger, der alles anpressen sollte – gegen einen sich zurück ziehenden Gegner, der 2:0 führt, auch gar nicht mehr nötig – sondern präsentierte sich als Angriffs-Hilfe für Marc Janko. Weimann wuselte rund um Janko herum, kam eher aus der Tiefe, rochierte auch viel.

Alleine: Wirkung konnte Weimann nicht die geringste erzielen. Er band keinen Gegenspieler, seine Laufwege rissen somit keine Löcher auf, in denen dann ein Kollege stoßen konnte. Ein klares Anzeichen dafür, dass man in zwei Tagen vor so einem Match einen relativen Neuankömmling wie Weimann nicht sinnvoll ins System einbauen kann, vor allem, wenn er gar nicht für die Startformation vorgesehen ist. Was der England-Legionär tatsächlich einbringen kann, wird man erst sehen können, wenn er mal über einen längeren Zeitraum mit der Mannschaft arbeiten kann.

Fazit: Gegnerisches Pressing größtes Problem

Ganz ohne Christian Fuchs und Zlatko Junuzovic, lange ohne Harnik und Baumgartlinger, und das gegen einen Gegner von Weltklasse-Format – das ist dem ÖFB-Team noch zu steil. Das ist eine Erkenntnis des Abends: Es gibt, dem immer größeren Pool an Alternativen zum Trotz, gewisse Spieler, die Koller nicht ohne massiven Qualitäts-Verlust ersetzen kann.

Die wesentlich wichtigere Lehre aus dem Spiel ist aber eine ganz andere: Österreich kann pressen, und an guten Tagen (wie gegen Deutschland) sogar so gut, dass man selbst Weltklasse-Teams damit schwer in Bedrängnis bringt. ABER: Wenn man selbst von einer gegnerischen Mannschaft so sehr das Zentrum angepresst bekommt, gibt es noch überhaupt kein Mittel dagegen. Zumindest nicht, wenn ein Spieler wie Leitgeb – der im Alltag ja nie mit Pressing eines ohnehin besseren Gegners konfrontiert wird – auf dem Feld steht. Man kann davon ausgehen, dass Schwedens Teamchef Erik Hamrén genau das auch erkennen wird, wenn er sich dieses Spiel ansieht.

Hier muss Marcel Koller Gegenstrategien entwickeln. Zwar wird es natürlich helfen, wenn mit Fuchs ein Linksverteidiger gehobener internationaler Klasse im Team ist, wenn ein Junuzovic (noch dazu wenn, wie derzeit, in Über-Form) spielt, und so weiter. Aber die anderen Teamchefs sind natürlich auch nicht blöd und werden ihre Notizen zu diesem Spiel machen.

Und in ihren Notizblöcken wird stehen: „Spielgestalter anpressen. Das mag Österreich gar nicht“.

(phe)

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Kollers Pressing-Maschine läuft immer besser – 2:0 gegen die Türkei https://ballverliebt.eu/2012/08/16/kollers-pressing-maschine-lauft-immer-besser-20-gegen-die-turkei/ https://ballverliebt.eu/2012/08/16/kollers-pressing-maschine-lauft-immer-besser-20-gegen-die-turkei/#comments Thu, 16 Aug 2012 00:24:47 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=7729 Kollers Pressing-Maschine läuft immer besser – 2:0 gegen die Türkei weiterlesen ]]> ÖFB-Teamchef Marcel Koller darf sich freuen. Seine Mannschaft hat gegen die Türkei 2:0 gewonnen. Hat dabei mitunter ein geradezu wildes Pressing gezeigt, das man von österreichischen Teams überhaupt nicht kennt. Hat gezeigt, auch ohne Alaba eine gute Figur abgeben zu können. Und doch: Es war vier Wochen vorm Start in die WM-Quali noch längst nicht alles Gold, was glänzte.

Österreich – Türkei 2:0 (2:0)

Natürlich: Dass der türkische Torhüter Mert den Ball nach 70 Sekunden genau Veli Kavlak in die Beine spielt, kann man als Geschenk interpretieren. Es trifft den Kern der Sache aber nicht. Denn wenn nicht die Österreicher buchstäblich von Anpfiff weg ein Pressing gezeigt hätten, dass den Türken Hören und Sehen vergeht, wenn Harnik nicht den Torhüter anläuft wie ein wilder Stier, wenn Mert mehr Zeit gehabt hätte – den überhasteten Panik-Pass in die Mitte zum bereit stehenden Kavlak hätte es nie gegeben.

Extremes Offensiv-Pressing

Das setzte den Ton für den weiteren Verlauf in einem Spiel, das nach Merts sinnlosem Rempler gegen Harnik per Elfmeter schon nach fünfeinhalb Minuten 2:0 für die Gastgeber stand. ÖFB-Teamchef Koller schien sich in Auf- und Einstellung der Mannschaft einiges von Borussia Dortmund abgeschaut zu haben: Zum einen war da natürlich das heftige Pressing. Interessant war aber auch die Positionierung von Zlatko Junuzovic, denn der Werder-Legionär stand sehr hoch und machte so aus dem nominellen 4-2-3-1 eher ein 4-4-1-1. Genauso, wie es im letzten Jahr Shinji Kagawa beim deutschen Meister gemacht hatte.

Neben/Vor/Um ihn herum beteiligte sich natürlich auch Harnik am extremen Offensiv-Pressing gegen die türkische Spieleröffnung. Da Marc Janko nicht ganz fit war, war Koller zur Umstellung gezwungen und er traute es dem international erfahrenen Stuttgart-Stürmer offenbar eher zu als Mattersburgs Patrick Bürger, die Vorgaben aufrecht erhalten zu können. Harnik wich zudem immer wieder auf die Flanken aus (vor allem die linke), um dort schnelle Gegenstöße lancieren zu können.

Österreich nimmt den Türken die Außenbahnen…

Die Aufgabenverteilung auf den Außenbahnen war recht genau auf die Stärken und Schwächen der eigenen Leute, aber sehr deutlich auch auf jene des Gegners abgestimmt. Auf der linken Seite spielten bei Österreich gleich zwei gelernte Linksverteidiger – Markus Suttner hinten, Christian Fuchs offensiv.  Einerseits wahrscheinlich, um mit Hamit Altintop den stärkeren der beiden türkischen AV mit einem in der Rückwärtsbewegung gut geschulten Mittelfeld-Mann zu konfrontieren (eben Fuchs).

Zudem war zwischen Suttner und Fuchs der türkische Offensiv-Flügelspieler Umut Bulut komplett abgemeldet. Markus Suttner, einziger Nicht-Legionär in der Startformation, konnte sich auf seine Defensiv-Aufgaben konzentrieren und interpretierte seine Rolle eher konservativ, während Fuchs vor ihm Altintop das Spiel zur Hölle machte. Weniger durch Offensiv-Aktionen und den für ihn typischen, punktgenauen Flanken. Sondern, immer mit der Hilfe von Kavlak und Junuzovic, mit heftigem Pressing.

Auf der rechten Seite rückte indes Andi Ivanschitz oft sehr weit ein. Schnell wurde bei den Türken klar, dass sich LV Caner Erkin nicht ins Zentrum ziehen ließ, dafür aber Emre mit Junuzovic und Ivanschitz oft zwei Stör-Faktoren in der Nähe hatte. Den sich an der Außenbahn bietenten Platz nützte Garics zu oft gut getimten Vorstößen. Erkin, der bei Galatasaray als Flügelstürmer spielt, war damit hinten gebunden und fand, eben durch das auch von Garics und Ivanschitz ausgeübte Pressing, selten sinnvolle Passempfänger.

…und lässt sie zentral an Kavlak zerschellen

Der routinierte Altintop, der eigentlich über seine Seite das türkische Spiel ankurbeln hätte sollen, hatte also nicht selten Probleme, einen halbwegs sicheren Querpass zu IV Semih Kaya oder Sechser Emre anzubringen. Von Zuspielen nach vorne konnte Altintop – der vor allem an seinem permanent gehetzt und leicht panischen Gesichtsausdruck zu erkennen war – nur träumen. Und weil eben das selbe für Erkin galt, blieb den Türken nur noch der Weg durch die Mitte.

Dort allerdings trieb Veli Kavlak sein Unwesen. Der Mann von Besiktas war der mit Abstand beste Mann im österreichischen Trikot, dabei war er erst durch die Verletzung von David Alaba in die Start-Elf gerückt. Von allen Österreichern zeigte er nicht nur das heftigste Pressing, sondern hielt das auch als einziger bis zum Schluss durch. Der türkische Achter, Inan, zerschellte an Kavlak, sodass sich Arda Turan die Bälle oft selbst abholen musste.

Der Europa-League-Sieger von Atlético Madrid, üblicherweise eher auf Linksaußen daheim, machte aber in seiner Rolle als Zehner bei den Türken keine besonders glückliche Figur. Julian Baumgartlinger hatte ihn zumeist im Griff, zudem zog es Arda immer wieder auf „seine“ linke Seite – wodurch das Zentrum für Anspiele von Emre und Inan erst recht keine Option mehr war. Ob Sturmspitze Burak in den 45 Minuten, in denen er spielen durfte, mehr als drei Ballkontakte hatte, ist eher fraglich.

Mit Sahin und Topal kommt Struktur

Die Türken waren auf Weitschüsse und Eckbälle reduziert, mit den meisten hatte die österreichische Defensive kein Problem. Die Gäste hatten zwar konstant zwischen 70 und 75 Prozent Ballbesitz, aber das rot-weiß-rote Team hatte das türkische Team dennoch praktisch immer bombensicher unter Kontrolle. Nur nach rund 20 Minuten, als die erste Welle des Pressing ein wenig nachließ, nahmen die Türken ein wenig Fahrt auf. Wirklich bessern sollte sich die Lage aber erst nach einer Stunde.

Ab ca. 60. Minute

Da kamen nämlich zwei Faktoren zusammen. Zum einen brachte der türkische Teamchef Abdullah Avci eine neue Paarung in die Mittelfeld-Zentrale: Statt Emre, der seinen Zenit schon viele, viele Jahre hinter sich gelassen hat und Inan, der sich außer bei Standards überhaupt nicht zeigen konnte, kamen Nuri Sahin und Mehmet Topal. Und zum anderen ließen im österreichischen Zentrum merklich die Kräfte nach, ob des extrem intensiven Spiels.

Das Umschalten von Offensive auf Defensive brauchte nun zeit. Julian Baumgartlinger nahm sich deutlich zurück, ebenso Fuchs und Junuzovic. Nicht nur also, dass Topal und Sahin eine deutlich höhere Klasse haben als Inan und Emre, sie bekamen auch mehr Zeit am Ball, um das zu zeigen. Sofort kam merklich Struktur ins türkische Spiel. Was auch daran lag, dass sich Torun (statt Arda gekommen) viel besser anbieten konnte und sich Mevlüt (statt Burak gekommen) deutlich geschickter bewegte.

Kritikpunkte bei Österreich: Fehlende Konsequenz…

In den letzten 84 Spielminuten war es ein Test, wie man eine Führung gegen einen guten Gegner über die Zeit bringt. Das gelang. Was aber beileibe nicht heißt, dass alles superklasse war – es gibt einige Kritikpunkte, die bei allem Lob über der herzerfrischende Pressing nicht unter den Tisch gekehrt werden dürfen.

Schon aber der 15. Minute (als Harnik fast schon das 3:0 erzielt hätte) wurden etwa Konter nicht mehr konsequent fertig gespielt, vor allem über die Außenbahnen. Fuchs beschränkte sich in erster Linie darauf, Altintop aus dem Spiel zu halten und Ivanschitz wirkte zwischen Halbzeit und seiner Auswechslung zunehmend fahrig. Mag der harten Vorbereitung geschuldet sein; jedenfalls wurde das mit Jakob Jantscher auf dem Feld wieder deutlich besser. Auch, weil Jantscher auch mal komplett die Seiten wechselte und so als einziger den Türken mal etwas zum Nachdenken gab.

…und fehlender konstruktiver Spielaufbau

Aufgrund des Ergebnisses und des Spielverlaufs mag es nicht so sehr aufgefallen sein, aber Tatsache ist: Mit dem eigenen, konstruktiven Aufbau eines Angriffs-Spielzugs tut sich Österreich weiterhin sehr schwer – um es milde auszudrücken. So herrlich das explosive Umschalten von Defensive auf Offensive funktioniert: Wenn es mal Zeit gab und die Gelegenheit, durchdachte Aktionen nach vorne zu zeigen, war der Ball entweder lange in der Luft und/oder schnell wieder weg. Oder ein Österreicher ins Abseits gestellt.

Das ist kein massives Problem, wenn man gegen die Türkei einen Vorsprung verwalten will oder gegen einen übermächtigen Gegner wie Deutschland ohnehin nicht zum Gestalten des Spiels kommen wird. Allerdings warten schon in diesem Herbst auch zwei Spiele gegen Kasachstan. Das Glücks-2:0 durch zwei Nachspielzeit-Tore 2010 (unter Constantini) bzw. das zähe 0:0 im Dead-Rubber-Spiel 2011 (unter Ruttensteiner) haben diese Defezite recht schmerzhaft vor Augen geführt.

Man kann zwar davon ausgehen, dass die Mannschaft in das Kasachstan-Doppel im Oktober nicht so lustlos reingeht wie Salzburg gegen Düdelingen. Aber das Prinzip bleibt: Sich gegen einen kompakten Gegner Chancen erarbeiten, selbst das Spiel gestalten müssen, das wird eine Herausforderung.

Fazit: Es ist weiterhin ein Fortschritt zu erkennen

Ja, das türkische Team befindet sich im Umbruch, hat nicht mal eine Handvoll international relevanter Spieler, ist meilenweit von der europäischen Spitze entfernt und hat sich bei beiden frühen Toren nicht gerade geschickt angestellt. Zudem war es ein Testspiel, dessen Ergebnisse man ohnehin nicht überbewerten sollte. Dennoch hat das Spiel, neben den angeführten Kritikpunkten, auch einiges an positiven Aspekten für Österreich gebracht: Das Pressing funktioniert schon wirklich gut; man kann auch ohne Alaba und Arnautovic gegen Teams auf Augenhöhe bestehen. Jeder weiß, was er zu tun hat, es ist Struktur im Team, es ist ganz deutlich die Handschrift des Teamchefs zu erkennen. Der extreme Fortschritt, den die Mannschaft unter Koller gemacht hat, wurde fortgesetzt.

Wichtig wird für Marcel Koller im Vorfeld des Spiels gegen Deutschland sein, dass er den unausweichlichen Hype, der um dieses Spiel gemacht werden wird, von der Mannschaft weghält. Denn er ist vernünftig genug zu wissen: Die Partien gegen Deutschland werden in der Endabrechnung wohl die unwichtigsten der ganzen Qualifikation sein, gegen den haushohen Gruppenfavoriten wird niemand viel holen. Viel wichtiger werden die zwei Spiele gegen Kasachstan im Oktober. Denn nur, wenn in diesen nichts liegen gelassen wird, kann man von der WM träumen.

(phe)

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Euro-Classics 2008 – „Komm, Ümit, nimm deine Leiter mit auf’s Feld!“ https://ballverliebt.eu/2012/05/30/euro-classics-2008-komm-umit-nimm-deine-leiter-mit-aufs-feld/ https://ballverliebt.eu/2012/05/30/euro-classics-2008-komm-umit-nimm-deine-leiter-mit-aufs-feld/#comments Wed, 30 May 2012 08:23:35 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=7215 Euro-Classics 2008 – „Komm, Ümit, nimm deine Leiter mit auf’s Feld!“ weiterlesen ]]> Was bleibt für Österreich von der Heim-EM? Ein paar gute Sprüche von Josef Hickersberger („Haben nur unsere Stärken trainiert, darum war die Einheit nach 15 Minuten vorbei“). Zu spätes Aufwachen gegen Kroatien. Eine Lastwagenladung vergebener Großchancen gegen Polen. Und ein Endspiel gegen Deutschland, in dem Michael Ballacks Gewaltschuss das Ende besiegelte. Aber auch Formationen, in denen seither kein ÖFB-Team mehr gespielt hat – vor allem das 3-4-2-1 gegen Kroatien und das für dieses Spiel perfekt passende 3-4-3 gegen die Deutschen. In in dieser Gruppe auch so ihre Mühe hatten.

Österreich - Kroatien 0:1 (0:1)

Österreich-Kroatien 0:1 (0:1)

Ein Rempler von Aufhauser, ein Pfiff von Referee Vink – das Spiel war 2 Minuten und 42 Sekunden alt, als es die richtige Entscheidung auf Elfmeter gab. Luka Modrić verwandelte sicher.

Die Österreicher? In einer Schockstarre, und die ultra-defensive Aufstellung half dabei nicht weiter. Nominell schickte Hickersberger ein 3-4-2-1 auf’s Feld, mit nur drei offensiv denkenden Spielern, und die waren zunächst weitgehend vom Spiel abgeschnitten. Das lag auch an den Wings-Backs – was Standfest und vor allem Gercaiu an Pässen ins Nirwana schlugen oder gleich direkt zum Gegner, war ein Wahnsinn.

Hinzu kam, dass die Kroaten mit der Art und Weise, wie sie ihr 4-4-2 interpretierten, die Schwächen der Österreicher gut nützten. Kranjčar zug vom linken Flügel gerne in die Mitte, beschäftigte dort Aufhauser, während Pranjić auf dem Flügel blieb und Standfest dort hielt. Womit er Modrić half, die Zeit für seine intelligenten Pässe zu haben. Auf der anderen Seite hielt sich Ćorluka eher zurück und unterstützte Niko Kovač, dafür preschte Darijo Srna viel nach vorne und hatte gegen den überforderten Gercaliu keine Probleme.

Vorne bewegten sich Olić und Petrić viel und gut, kam gegen die Dreierkette eher von außen oder bewegten sich von innen nach außen, um einen Verteidiger rauszuziehen und in der Mitte Löcher zu schaffen. Eine halbe Stunde lang zogen die Kroaten Österreich am Nasenring durch’s Stadion. Die Lage entspannte sich für den Gastgeber erst, als sich die Kroaten etwas zurücknahmen.

Doch nicht nur dass Hickersberger nicht sofort auf die Unzulänglichkeiten reagiert hätte, nein, sogar zu Beginn der zweiten Halbzeit änderte er genau nichts. Der effektivste Weg nach vorne blieben 60m-Bälle von Pogatetz zu Harnik (die gab’s im Fünf-Minuten-Takt) und selbst, als er nach einer Stunde Vastic für Säumel brachte, bedeutete das keine offensive Umstellung. Weil Vastic genau jene Position im defensiven Mittelfeld einnahm, die zuvor Säumel inne gehabt hatte. Erst nach 70 Minuten drehte sich die Partie zu Gusten der Österreicher, als Ümit Korkmaz statt Gercaliu kam und Hickersberger auf ein 4-3-3 umstellte – mit Korkmaz links und Harnik rechts als Außenstürmer, Kienast als Stoßstürmer; dahinter Ivanschitz als Zehner, Vastic als Achter und Aufhauser als Sechser.

Vor allem die jugendliche Energie von Korkmaz und das Tempo von Harnik gegen den langsamen Šimunić nagelten die Kroaten hinten fest. Denen war bis dahin alles viel zu leicht gegangen und sie hatten sich selbst eingelullt. Auf die plötzliche Gefahr und den Sturmlauf der bis dahin komplett harmlosen Österreicher reagierten sie mit greifbarer Nervosität, billigen Fehlpässen und einem gehetzten Gesichtsausdruck.

Erst, als Bilić sieben Minuten vor dem Ende mit Vukojević (statt Olić) einen zweiten Sechser brachte und auf ein 4-2-3-1 ging, beruhigte sich die Lage, weil die Sechser nun außen helfen konnten und die Mitte durch Modrić immer noch abgedeckt war. Die Auftaktpartie der Österreicher ging also mit 0:1 verloren, und es blieb die Erkenntnis, dass es 70 Minuten zu lang gedauert hat, bis man sich endlich getraut hat, die Kroaten unter Druck zu setzen.

Deutschland - Polen 2:0 (1:0)

Deutschland – Polen 2:0 (1:0)

Die Polen sind so etwas wie Quali-Experten: Der Weg zu einem Großereignis wird recht souverän bestritten, aber beim Turnier selbst geht nicht viel. Das war 2002 der Gall, 2006 ebenfalls, und 2008 machte da auch keine Ausnahme.

Mit ihrem holländischen Teamchef Leo Beenhakker stellten sich die Polen in ihrem ersten Spiel den Deutschen in einem 4-2-3-1 entgegen, allerdings nicht ohne Flaws. Die Außenverteidiger Golański und Wasilewski machten sehr wenig nach vorne und der auf die Zehn gestellte Jacek Krzynówek ist eher ein Flügelspieler.

Immerhin: Gegen das Mittelfeld-Duo im deutschen 4-4-2, Ballack und Frings, gelang es gemeinsam mit den Sechsern Dudka und Lewandowski, das Zentrum zu kontrollieren und die Deutschen auf die Flügel zu zwingen. Dort spielten Podolski links (was zu diesem Zeitpunkt eine komplette Neuheit war) und Fritz ersetzte den nicht ganz fitten Schweinsteiger auf der rechten Außenbahn.

Die Deutschen kontrollierten den Ball, rieben sich aber im Zentrum auf und bekamen überhaupt keinen Zugriff auf den Mittelkreis. Die erste Aktion, in der es doch mal über die Mitte ging, verwertete Podolski zum 1:0 nach zwanzig Minuten. Das Problem mit dem Zentrum blieb aber bestehen. Die Polen wurden zwar (mit einer einzigen Ausnahme nach rund einer halben Stunde) überhaupt nicht gefährlich, aber das zugemachte Zentrum setzte den Deutschen zu – Vorwärts-Läufe von Metzelder sollten immer wieder Abhilfe schaffen, taten das aber nicht wirklich.

Für die zweite Hälfte stellte Beenhakker um, brachte Guerreiro für die Zehn, stellte Krzynówek auf dessen linke Seite und Smolarek ging für den ausgewechselten Żurawski in die Spitze. Mit dem gebürtigen Brasilianer kam merklich Schwung ins Offensiv-Spiel der Polen, auch weil Krzynówek gegen Fritz ganz gut agierte. Löw konterte wenige Minuten später, indem er Schweinsteiger für Fritz brachte – aber weniger für die rechte Seite, sondern eher in eine zentralere Rolle um die Unterzahl dort etwas auszugleichen. Das erforderte im Gegenzug von Lahm, dass er deutlich mehr nach vorne marschierte als zuvor.

Zudem kam mit Schweinsteiger mehr Kampfkraft ins deutsche Spiel und eine zusätzliche Option für Angriffe, die nicht nur über die Flanken gingen. Ehe es ein guter Einsatz des neuen Mannes war, der in der 70. Minute das 2:0 für Deutschland einleitete. Das sicherte den Arbeitssieg der deutschen Mannschaft, aber die Probleme wurden selbst gegen die harmlosen Polen schon angedeutet: Im 4-4-2 fehlt es an Optionen im Zentrum, auch weil Frings ein reiner Zerstörer ist und Ballack in der Gestaltung aus dem Zentrum auf sich alleine gestellt war.

Stand nach dem ersten Spieltag: Deutschland 3, Kroatien 3, Österreich 0, Polen 0.

Kroatien – Deutschland 2:1 (1:0)

Wenn das die biederen Polen schon zumindest kontrollieren können, nützen das die individuell deutlich besseren Kroaten natürlich gnadenlos aus. Bilić stellte Kranjčar als hängende Spitze hinter Olić. Dadurch, dass sich Kranjčar bei Bedarf ins Mittelfeld zurückziehen konnte, war dort ein 3-gegen-2 gegen Frings und Ballack.

Kroatien - Deutschland 2:1 (1:0)

Womit die Kroaten das Zentrum in der Hand hatten und durch die aktiven Außenspieler von den Deutschen nichts befürchte mussten. Vor allem Ćorluka und Srna hatten keinerlei Mühe, auf der anderen Seite ließen sich Lahm und Fritz von den sich sehr gut bewegenden Pranjić und Raikitić oft aus der Position ziehen – so entstand das 1:0 von Srna nach einer Flanke von Pranjić.

Doch nicht nur die deutschen Spieler lieferten eine schwache Performance ab, auch Joachim Löw trug dazu bei. Er brachte für die zweite Hälfte Odonkor statt Jansen, dafür ging Lahm nach links, Fritz nach hinten und Odonkor auf die rechte Mittelfeld-Seite. Ein Komplett-Flop – denn Odonkor konnte kaum Bälle halten. Konnte sein Tempo nicht ausspielen, weil er erstens zu hoch stand und zweitens nie steil geschickt wurde. Und drittens war Pranjić noch freier als zuvor.

Zudem wurde auch das fragwürdige Positionsspiel der Außenverteidiger im Rücken der offensiven Mittelfeld-Außen nicht besser, so fiel das 2:0 durch Olić nach einer Stunde, weil Rakitić unbedrängt flanken hatten dürfen. Löw stellte wiederum nur innerhalb des Systems um – Gomez raus, Podolski nach vorne, Schweinsteiger rein – und behob das Grundproblem nicht. Ballack rückte zwar auf, aber Frings war mit dem sehr mobilen und gerne auf der Tiefen kommenden Modrić etwas überfordert.

Zwar fiel zehn Minuten vor Schluss der Anschlusstreffer durch Podolski. Doch schoss sich Löw mit seiner dritten Umstellung endgültig ins Knie: Kuranyi kam (für Fritz), es wurde auf ein 4-3-3 mit drei klaren Stürmern umgestellt, und Odonkor musste auf die LV-Position. Dort war dieser aber dermaßen verunsichert, dass es da wieder vermehrt Gefahr gab – während die Kroaten hinten nun mit einer Fünferkette (Knežević war für Kranjčar gekommen) das 2:1 über die Zeit schaukelte. Und am Ende sogar einer mehr war, weil Schweinsteiger nach einer Tätlichkeit die rote Karte sah.

Eine verdiente Niederlage für Deutschland in einem der wenigen Spiele, dass Jogi Löw komplett vercoacht hat.

Österreich - Polen 1:1 (0:1)

Österreich – Polen 1:1 (0:1)

Nein, eine Offensiv-Taktik gegen Polen werde es nicht geben. Nein, Ümit Korkmaz wird nicht von Beginn an spielen. Ja, es wird wieder genauso ultra-vorsichtig angelegt wie gegen Kroatien. Pepi Hickersberger verscheißerte mit seinen Aussagen im Vorfeld der Partie nicht nur die Öffentlichkeit, sondern auch Leo Beenhakker, denn der stellte Żewłakow auf die linke Abwehr-Seite, um dort auf Harnik aufzupassen, dafür mit Bąk und Jop zwei robuste, aber langsame Innenverteidiger gegen Linz.

Zudem trug er seiner Mannschaft auf, mit einer extrem hohen Verteidigungslinie zu spielen, um die Österreicher, wenn sie sich schon hinten einigelten, wenigsten mit Manpower zu überfahren. Was für ein grandioser Fehler das war! Hickersberger schickte ein seltsames Mittelding aus 4-3-3 und 4-2-4 auf’s Feld, in dem Linz und Harnik zentraler agierten, Ivanschitz tendenziell von der linken Seite kam. Und in dem die hohe Linie der Polen höchst offensichtlich bloßgestellt wurde – weil Jop fürchterlich spielte, Wasilewski mit Korkmaz nicht mitkam, Żewłakow keine Ahnung hatte, wen er decken sollte, und man daraus auch nicht lernte.

Zumindest nicht, ehe Harnik und Leitgeb diverse Male im Rücken der Abwehr alleine auf Boruc zugelaufen waren, es aber immer irgendwie geschaffte hatten, den Ball nicht im Tor unterzubringen. Und bis Roger Guerreiro, den Beenhakker diesmal auf die Zehn in seinem 4-2-3-1 stellte, völlig entgegen des Spielverlaufs zum 1:0 für Polen traf. Dabei stand er zwar meterweit im Abseits, aber das Tor zählte.

Die Polen reagierten auf den unverhoffte Führung gut: Zum einen zogen sie ihre Vertedigungslinie 30 bis 40 Meter zurück, zum anderen setzten sie den jeweils ballführenden Österreicher unter Druck, sodass das ÖFB-Team erst mal gar nicht dazu kam, sich schnell zu erholen und sofort zurück zu schlagen. Zudem stellte Beenhakker für die zweite Hälfte seine Viererkette um, nahm den inferioren Jop raus und brachte mit Golański einen gelernten Linksverteidiger. Somit stand auch die Abwehr besser, Korkmaz kam kaum mehr durch und die Fehlpässe im österreichischen Aufbau häuften sich.

Daran änderte sich auch nichts, als Vastic für Ivanschitz kam – der 39-Jährige war unsichtbar, schlug schreckliche Ecken, noch schrecklichere Freistöße und war eigentlich ein untragbarer Zustand – und auch nicht, obwohl mit Kienast (für Linz) ein Stürmer kam, der die Bälle besser halten konnte. Die Polen standen tief, machten die Räume eng; raubten den Österreichern so deren größter Stärke (dem Tempo) und förderten deren größte Schwäche (Spielgestaltung gegen einen defensiven Gegner) zu Tage. Die Maßnahme, Passgeber Säumel statt des Zerstörers Aufhauser zu bringen, war ein Schritt in die richtige Richtung, aber es brauchte einen Elfer in der Nachspielzeit, um doch noch zum Ausgleich zu kommen. Referee Webb ahndete ein Trikotvergehen von Bąk an Prödl, Vastic verwertete eiskalt. Die einzige gelungene Aktion des Oldies, aber sie rettete das 1:1 und damit die Chance auf das Viertelfinale.

Stand vor dem letzten Spieltag: Kroatien 6, Deutschland 3, Österreich 1, Polen 1.

Polen - Kroatien 0:1 (0:0)

Polen – Kroatien 0:1 (0:0)

Die Kroaten waren indes bereits fix Gruppensieger, weswegen Slaven Bilić gegen Polen die Reservisten ran ließ. Was aber nicht bedeutete, dass diese locker ließen. Im Gegenteil, vor allem Vukojević  und Porkivač im zentralen Mittelfeld machten komplett zu.

Beenhakker ließ mit Murawski einen zusätzlichen Mann für das offensive Mittelfeld ran, dahinter spielte der grimmige Lewandowski als alleiniger Sechser; Dudka ging in die Innenverteidigung. Was aber alles nichts daran änderte, dass das Spiel der Polen zu langsam und zu umständlich von Statten ging. Da Lewandowski keiner für die Spieleröffnung ist, standen Murawski und Guerreiro alleine gegen Vukojević  und Porkivač, da gab es kein Durchkommen.

Und weil mit Wasilewski und Wawrzyniak auch die Außenverteidiger nicht genug Dampf nach vorne machten um die Flügelspieler Łobodziński und Krzynówek zu unterstützen, hatte Kroatien keine groben Probleme. Im Gegenteil, vor allem Danijel Pranjić zeigte große Spielfreude, hinterlief Rakitić oft und legte auch das Siegtor von Rakitić kurz nach der Pause auf.

Beenhakker versuchte für die zweite Halbzeit, das Passspiel im Mittelfeld zu stärken, indem er Lewandowski aus dem Spiel nahm, Dudka nach vorne zu und Kokoszka neu für die Verteidigung brachte, und tatsächlich merkte man nun schon, dass das Mittelfeld einen sichereren Eindruck machte. Aber dennoch: Chancen konnte man sich bis zum Schluss keine herausspielen. Eine Qualitätsfrage; bei Kroatien machte auch die B-Elf einen guten Eindruck, bei den Polen fand man eben kein Rezept. Darum ist die eine Mannschaft Gruppensieger, die andere Gruppenletzte.

Österreich – Deutschland 0:1 (0:0)

Österreich - Deutschland 0:1 (0:0)

Nein, großgewachsen sind die österreichischen Offensiv-Kräfte nicht. Mertesacker und Metzelder in der deutschen Abwehr aber schon. „Soll ich jetzt sagen“, sagte Hickersberger vor der Partie, „Komm, Ümit, nimm deiner Leiter mit auf’s Feld?“ Ob er es tat, ist nicht überliefert. Korkmaz spielte aber. Genau wie Harnik – und Hoffer statt Linz in der Zentrale.

Überhaupt war das System ziemlich un-österreichisch. Mit einem astreinen 3-4-3 lief Österreich auf. Als Folge einer Reihe von Überlegungen, die allesamt Sinn machten. Hinten standen also Stranzl, Hiden (statt des gesperrten Prödl) und Pogatetz in einer Dreier-Kette gegen das Sturm-Duo Klose/Gomez. Im Zentrum kümmerte sich Aufhauser um Ballack, während Ivanschitz den Spielgestalter gab – ausgeglichene personelle Verhältnisse, bei Ballack und Frings war die Aufteilung ähnlich.

Der Clou war aber, dass Garics (rechts) und Fuchs (links) als Wing-Backs sehr hoch agieren konnten, somit einerseits Fritz und vor allem Podolski am Offensiv-Drang hindert konnten. Und andererseits, dass sie die beiden Außenstürmer Korkmaz und Harnik unterstützen konnten, ohne dabei defensiv in Troubles zu kommen, weil ja noch die Außenspieler der Dreierkette absichern konnten. Womit Friedrich und Lahm komplett hinten festegenagelt wurden.

Und weil eh kein Österreicher gegen Merte und Metze ein Kopfballduell holen könnte, durfte Wusler Jimmy Hoffer im Zentrum ran – den langen Kienast behielt Hicke als Joker auf der Bank. Hoffer war zwar extrem nervös, konnte kaum einen Ball stoppen und verstolperte einige gute Möglichkeiten, die Überlegung hinter seiner Nominierung war aber nachvollziehbar.

Nach einem von Gomez – der ein schreckliches Turnier spielte – aus einem Meter vergeben Torchance spielte dann auch nur noch Österreich. „Die Deutschen scheißen sich jetzt in die Hose“, hatte Martin Harnik im Vorfeld etwas gar vollmundig gemeint – der U20-Held von Kanada war zum Zeitpunkt des Turniers immerhin Stammspieler in Bremens Regionalliga-Team – und eine gewisse Verunsicherung war beim DFB-Team durchaus zu spüren. Weil eben wie schon in den ersten beiden Spielen das Mittelfeld-Zentrum neutralisiert wurde und durch die extrem offensiven Außen der Österreicher auf über die Flanken keine Impulse gesetzt werden konnten.

Alleine, die Konsequenz im Abschluss fehlte. Gerade Per Mertesacker machte eine starke Partie und Jens Lehmann war, anders als noch beim Testspiel im Februar ’08, recht sicher. So war Österreich die aktivere Mannschaft, die den Gegner mit einem passenden System erfolgreich bekämpfte, aber zur Halbzeit stand es Null zu Null. Übrigens nicht nur an Toren, sondern auch an Trainern in den Coaching-Zonen: Löw und Hickersberger mussten in der 40. Minute beide auf die Tribüne, weil sich der vierte Offizielle, Damir Skomina, bemüßigt fühlte, sich zwischen den lautstark Anweisungen gebenden Teamchefs etwas wichtig machen zu müssen.

Ein Unentschieden reichte den Deutschen für das Viertelfinale, aber sich auf ein 0:0 zu verlassen war gegen die beherzten Österreich doch etwas riskant. Ehe sich in der 48. Minute das Spiel mit nur einem Sechser rächte und Ivanschitz im Zurücklaufen in einen Defensiv-Zweikampf mit Lahm zu spät kam. Gelb, Freistoß aus 30 Metern – und dieser wurde per Gewaltschuss von Ballack, unhaltbar für Macho, zum 1:0 für Deutschland verwertet.

Letzte halbe Stunde

Der ein halbes Jahr nach diesem Spiel an Krebs verstorbene Peter Persidis, der nun in Vertretung von Hickersberger die Geschicke auf der Bank leitete, stellte nach einer Stunde um. Er löste die Dreierkette auf, brachte die Ballverteiler Säumel und Leitgeb statt der Zerstörer Aufhauser und Hiden; zudem stellte er mit Kienast (statt Harnik) nun doch einen Langen in den Strafraum.

Österreich warf mit dem Mut der Verzweiflung alles nach vorne. Garics übernahm die rechte Seite im Alleingang, auf der linken taten Fuchs und Korkmaz ihr möglichstes; dazu war Leitgeb sehr aktiv. Aber bis auf einen Drehschuss von Hoffer, der knapp links am Tor vorbeiging, gab es keine wirklichen Chancen mehr. Ein Spiegelbild des Turniers für das ÖFB-Team: Bemüht, zuweilen durchaus ansehnlich, aber harmlos vor dem Tor.

Am Ende schwanden neben der Hoffnung nach naturgemäß auch die Kräfte. Vor allem Philipp Lahm nützte das vermehrt für Vorstöße, und in der Schlussphase war die deutsche Mannschaft doch die mit den größeren Reserven. Der kurz vor Schluss für den schwachen Podolski gekommene Neuville vergab in der Nachspielzeit noch die Chance auf das 2:0. Aber das machte keinen Unterschied mehr.

Endstand der Gruppe: Kroatien 9, Deutschland 6, Österreich 1, Polen 1.

Österreich belegte am Ende verdientermaßen den dritten Gruppenplatz. Man zeigte sich engagierte und kompakter als das Team aus Polen, das in zweieinhalb Spielen klar schlechter war als der Gegner. Es wurde aus Sicht des Gastgebers nicht die allseits befürchtete Total-Blamage, konditionell war man voll dabei und ab der zweiten Hälfte gegen Kroatien passte auch der Einsatz. Das alles konnte aber nicht über die fehlende Klasse, das fehlende technische Rüstzeug und die fehlende internationale Erfahrung in Teilen der Mannschaft hinweg täuschen.

Das alles zeigten die Kroatien klar am Besten, die zittrige Schlussphase gegen Österreich war der Mannschaft ganz deutlich eine Warnung, das Spiel gegen Polen wurde selbst vom B-Team mit großer Ernsthaftigkeit durchgespielt. Die deutsche Mannschaft zeigte in allen drei Spielen, dass das 4-4-2 mit Frings und Ballack im Zentrum keine Option mehr war, mit der man im Turnier noch viel erreichen hätte können. Darum war der 1:0-Arbeitssieg gegen den Gastgeber auch das letzte Spiel mit dieser Formation. Schon im Viertelfinale gegen Portugal kam die System-Umstellung…

(phe)

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Marcel Koller, Spiel 1: Positive Ansätze, durchwachsene Ausführung https://ballverliebt.eu/2011/11/16/marcel-koller-spiel-1-positive-ansatze-durchwachsene-ausfuhrung/ https://ballverliebt.eu/2011/11/16/marcel-koller-spiel-1-positive-ansatze-durchwachsene-ausfuhrung/#comments Wed, 16 Nov 2011 00:32:06 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=6074 Marcel Koller, Spiel 1: Positive Ansätze, durchwachsene Ausführung weiterlesen ]]> Der Ansatz: Positiver Fußball, das Spiel selbst in die Hand nehmen – auch auswärts bei guten Gegnern. Die Ausführung in Lemberg: Bemüht, aber mit einigem Ungleichgewicht ohne ohne echte Durchschlagskraft. Das Resultat: Eine unglückliche 1:2-Niederlage, die einige Erkenntnisse liefert.

Ukraine - Österreich 2:1

Neunmal Deutschland. Einmal Holland. Und nur noch ein einziger Österreicher, der auch in Österreich spielt: Dummerweise war ausgerechnet Fränky Schiemer, wenn auch auf einer Position, die er eigentlich nicht kann, der mit sehr viel Abstand schlechteste Mann am Platz, verschuldete beide Gegentore zumindest mit und offenbarte so, dass auch unter Marcel Koller die Position des Rechtsverteidigers wohl die größte Baustelle bleibt.

Im ersten Spiel unter dem Schweizer war Österreich bemüht, das Heft in die Hand zu nehmen, hatte deutlich mehr Ballbesitz und setzte die Ukraine zum Teil recht früh unter Druck. Zwei Gegentore (eines halb durch die erste Hälfte, das andere in der Nachspielzeit) bescherten dem nicht wirklich beeindruckenden EM-Co-Gastgeber einen etwas schmeichelhaften 2:1-Erfolg, der aber eher zweitrangig ist. Viel wichtiger als das Resultat, zumal in einem Testspiel, sind die Erkenntnisse, die man nach einer Woche gemeinsamen Trainings unter Koller ziehen kann.

Umschalten nach Ballgewinn

Hier machten die Österreicher die beste Figur. Vor allem in der Anfangsphase, als die Ukrainer gerne mit einigen Leuten aufgerückt waren, ging das Umschalten sehr schnell und in deutlich geplanten Wegen: Schneller Pass auf einen sich etwas zurückfallen lassenden Spieler aus der Offensivreihe (zumeist Ivanschitz bzw. Arnautovic), der legt kurz für einen aus der hinteren Reihe ab (zumeist Alaba bzw. Fuchs), und starten steil nach vorne. Von hinten kommt dann entweder der Pass in den Lauf (Alaba) oder ein Dribbling (Fuchs).

Nach dem 0:1 klappte das nicht mehr wie davor. Das lag zu einem großen Teil natürlich daran, dass die Ukrainer sich zurückzogen, nicht mehr mit so vielen Spielern herausrückten und mit zwei Viererketten die Räume, durch die das ÖFB-Team zuvor hatte stoßen können, zumachten.

Spieleröffnung mit Zeit

Was deutlich wurde: Auch, wenn die Österreicher durchaus versuchten, das Spiel selbst zu gestalten – was gegen die sich etwas einigelnden Ukrainer auch gelang – bleibt eine Erkenntnis dieses Spiels, dass sich das ÖFB-Team mit der Reaktion immer noch deutlich leichter tut als mit der Aktion. Sprich: Umschalten und kontern geht besser als selbst das Geschehen nach vorne gestalten. Das ist nicht verwunderlich und auch ganz logisch, schließlich fehlte der Mannschaft in den letzten Jahren eine durchgängige Philosophie des eigenen Gestaltens, wurde selbst ein biederes Team wie Litauen stark geredet und es vermieden, selbst das Heft in die Hand zu nehmen.

Wie holprig das alles noch ist, wurde vor allem nach dem 0:1 deutlich. Nicht nur, dass Almers Abschläge eine Streuung wie eine Schrotflinte hatten und im Aufbau unbrauchbar waren. Nein, die Viererkette stand danach viel tiefer als zuvor (als sie sich im Ballbesitz knapp hinter der Mittellinie positionierte), sodass die schnellen Pässe auf Arnautovic und Ivanschitz nicht mehr möglich waren. Es war immer wieder zu sehen, dass Alaba und Baumgartlinger diese Pässe antizipierten und lossprinteten, aber der entsprechende erwartete Ball nach vorne nicht gespielt wurde. Immer mehr wurde daher auf lange Bälle zurückgegriffen – oder, was mehr Erfolg versprach, die linke Seite ins Spiel gebracht.

Die linke Seite

Es war schon beim Ivanschitz-Comeback in Aserbaidschan zu erkennen, wie gut er und sein ehemaliger Mainzer Teamkollege Christian Fuchs harmonieren. Diese beiden waren auch in diesem Spiel klar die besten Österreicher. Fuchs orientierte sich, wie das auch so sein muss, extrem weit nach vorne, legte dabei zumeist auf Ivanschitz ab und hinterlief ihn. So hatte Ivanschitz die Wahl, entweder in die Mitte zu spielen, selbst zu gehen oder wiederum Fuchs steil anzuspielen.

Der ukrainische Rechtsvertediger Fedetski hatte damit Probleme und Jarmolenko war viel in der Defensive gebunden. Die Ukrainer schafften es auch nicht, anders als die Gegner in den letzten Spielen, im Rücken von Fuchs den Platz zu nützen und dort eigene Angriffe aufzuziehen. Zum einen, weil Aliev immer recht zentral blieb und zum anderen, weil Pogatetz hier gut abdeckte. Es ist beinahe logisch, dass der zwischenzeitliche Ausgleich zum 1:1 über diese Flanke vorbereitet wurde: Fuchs eroberte den Ball, ging nach vorne und seine präzise Flanke fand den passenden Abnehmer.

Die Abwehrkette

Der Plan in der Anfangsphase war ganz deutlich, dass die beiden Innenverteidiger Prödl und Pogatetz sehr weit Richtung Außen verschoben und Baumgartlinger davor zentral absicherte, damit die Außenverteidiger schon im Aufbau nach vorne gehen konnten und dort anspielbar waren. Aber je länger das Spiel lief, umso mehr wurde klar, dass nur Fuchs sich dabei wirklich wohl fühlte, Schiemer aber überhaupt nicht.

Somit verlegte sich der einzige Spieler in der Partie, der es noch nicht aus der österreichischen Liga heraus geschafft hat, sehr auf die Defensive, sodass aus der Abwehr des ÖFB-Teams oftmals eine etwas windschiefe Dreierkette wurde: Fuchs preschte, wann immer es ging, nach vorne, Schiemer aber blieb hinten und sicherte ab. Mit doppelt negativem Effekt: Einerseits zog er gegen den flinken Konoplianka immer wieder den Kürzeren und war bei beiden Gegentoren recht ursächlich beteiligt, andererseits tötete er damit seine Seite offensiv komplett ab.

Die rechte Seite

Harnik und Kavlak: Arme Hunde

Denn ohne den wirklich absolut inferioren Schiemer, der nicht die geringste Hilfe war, musste Harnik alles auf eigene Faust machen. Das Unbehagen war dem Stuttgart-Legionär deutlich anzumerken: Er sah, dass Schiemer defensiv gravierende Probleme hatte und zuweilen haarsträubende Fehl- und Risikorückpässe spielte, war sich aber seiner Verantwortung auch im Spiel nach vorne bewusst.

Die generelle Linkslastigkeit des Spiels – Fuchs/Ivanschitz, dazu die zumeist über die halblinke Seite aufziehenden Alaba und Arnautovic – nahm Harnik zusätzlich aus dem Spiel. Er versuchte es, indem er nach innen zog und sich zumindest in der Zentrale anbot, aber auch das half nichts. Die rechte Seite blieb einsames und unbespieltes Gelände, auch nachdem Harnik nach einer Stunde Veli Kavlak hatte weichen müssen.

Baumgartlinger und Alaba

Das Duo im defensiven Mittelfeld harmoniert an sich recht gut und die Frage, wo da ein Paul Scharner reinpasst, stellt sich durchaus – auch, wenn David Alaba vor allem in der zweiten Hälfte deutlich abbaute, sich nur noch auf Sicherheitsbälle verlegte und eine Leistung zeigte, die wohl irgendwo zwischen „brav“ und „dezent“ liegt. Zu Beginn der Partie war Alaba ein deutlicher Aktivposten, stets bemüht immer anspielbar zu sein. Ein Achter mit deutlichem Zug nach vorne, gut eingebunden ins schnelle Spiel nach vorne, eben vor allem nach schnellem Umschalten. Zumindest bis zur Pause.

Julian Baumgartlinger spielte seinen Part als Sechser vor der Viererkette sehr ordentlich. Er eroberte viele Bälle und versuchte sie wie in besten Tagen, diese mit möglichst wenig Risiko möglichst gewinnbringend weiter zu leiten. Man merkt ihm die Spielpraxis, die er in den letzten Wochen in Mainz immer mehr bekommt, durchaus an. Je länger das Spiel dauerte, umso mehr wurde Baumgartlinger der dominante Teil dieses Duos. Eine Leistung, auf die man aufbauen kann.

Arnautovic

Beim Bremer ist es so eine Sache: Entweder er geigt richtig auf, reißt das Spiel an sich und damit die ganze Mannschaft mit, oder es gelingt ihm wenig bis gar nichts. In Lemberg klappte bei ihm leider kaum etwas. Ihm versprangen einige Bälle (was sicher auch, aber nicht nur mit dem Baustellenrasen zusammen hängt), er konnte Zuspiele nicht verarbeiten und brachte kaum einen Pass wirklich an.

Seine Rolle war im System recht klar definiert: Gegen den Ball sollte er vorne praktisch auf einer Höhe mit Janko stehen und die gegnerische Spieleröffnung stören – hier wurde aus der österreichischen Formation ein 4-4-2 – bei eigenen Angriffen aber ließ sich Arnautovic eher etwas fallen, agierte von hinten heraus, um mit Steilpässen die im Vorfeld von Marcel Koller geforderten Bälle aus der Tiefe zu spielen. Das Highlight in seinem Spiel war sicher das Tor, das – sagen wir mal so – jeweils zu einem Drittel Janko (der den Ball vors Tor brachte), Kutcher (der wohl als letzter dran war) und Arnautovic (der den Einsatz des ukrainischen Innenverteidigers provozierte) gehört.

Das war gut

Das Bemühen war klar ersichtlich, dass auch gegen einen vom Potenzial her sich in etwa auf Augenhöhe befindenden Gegner das Spiel selbst gemacht werden sollte. Das war ja unter Constantini, wie erwähnt, nicht mal daheim gegen klar schwächere Kontrahenten immer so. Gerade in der Anfangsphase wurde der Gegner schon sehr hoch angepresst, was es den Ukrainern unmöglich machte, selbst das Geschehen konstant und zielführend in die österreichische Hälfte zu verlagern. Selbst in der Phase nach dem 0:1, als beim ÖFB-Team nach vorne kaum mehr etwas ging, wurde so zumindest ein nachhaltiges Aufkommen der Ukrainer verhindert.

Dazu war natürlich einmal mehr die linke Seite das Prunkstück der Mannschaft. Fuchs zeigte vor allem im direkten Vergleich mit Schiemer, wie wichtig ein funktionierender offensiver Außenverteidiger ist, wenn man die Initiative übernehmen will. Der Schalker war ständig im Vorwärtsgang und dank Pogatetz brannte in seinem Rücken relativ wenig an.

Das war nicht gut

Anders als beim eh schon übervorsichtigen Schiemer, der sich mit dieser Leistung recht nachhaltig für weitere Einsätze als Rechtsverteidiger disqualifiziert hat. Ein Glück, dass Gyuri Garics nach fast einem Jahr endlich wieder spielen kann – sollte er in Bologna über den Winter Spielpraxis sammeln können, führt an dem von Constantini auf so schäbige Weise verstoßenen Italien-Legionär kein Weg vorbei.

So bemüht das ÖFB-Team war, das eigene Spiel dem Gegner aufzuzwingen, so wenig zwingend war das in diesem Spiel letztlich. Aber, wie erwähnt, das braucht Zeit und einige Spiele, die mit diesem Ansatz, positiven Fußball selbst spielen zu wollen, durchgezogen werden. Nur so kann sich die Mannschaft so weit finden, dass Automatismen entstehen und das alles konkreter und mit mehr Torgefahr aufziehen zu können.

Ausblick

Zweifellos, die Spieler dazu sind absolut vorhanden. Fuchs und Ivanschitz links sowieso, Baumgartlinger und Alaba sind beides spielintelligente Jungs mit dem Blick nach vorne gerichtet, Janko arbeitet vorne viel – jetzt braucht es nur noch ein Gegenstück zu Fuchs auf der rechten Seite.

Gegen Finnland – ein Team, das nicht annähernd die Qualität der Ukrainer hat – darf man beim nächsten Test im Februar schon erwarten, dass der grundsätzliche Ansatz der gleiche sein wird. Positiven Fußball, den will Marcel Koller sehen.

Und wir auch.

(phe)

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4:1 in Baku – und vor allem die Art und Weise macht durchaus Hoffnung https://ballverliebt.eu/2011/10/07/41-in-baku-und-vor-allem-die-art-und-weise-macht-freude/ https://ballverliebt.eu/2011/10/07/41-in-baku-und-vor-allem-die-art-und-weise-macht-freude/#comments Fri, 07 Oct 2011 18:11:45 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=5882 4:1 in Baku – und vor allem die Art und Weise macht durchaus Hoffnung weiterlesen ]]> Ja, das österreichische Nationalteam kann tatsächlich deutlich besser spielen, als das zumeist unter Didi Constantini der Fall war: Beim 4:1-Erfolg in Aserbaidschan darf man sich nicht nur über das Ergebnis freuen, sondern vor allem über die Art und Weise, wie dieses zu Stande gekommen ist.

Aserbaidschan - Österreich 1:4

Willi Ruttensteiner hatte es angekündigt, und er machte es auch wahr: Der Interims-Teamchef wollte vom ÖFB-Team beim Spiel in Aserbaidschan frühes Pressing sehen, er wollte die Gastgeber unter Druck setzen, sie gar nicht erst zur Entfaltung kommen lassen. Und tatsächlich: Die Spielanlage der Österreicher war gegenüber den letzten Spielen kaum noch wiederzuerkennen.

Von vorne bis hinten anders

Das fing bei der Viererkette an, die im Ballbesitz extrem weit aufrückten; Prödl und Dragovic halfen mit, die Seiten etwas abzudecken, wenn Fuchs und Dag nach vorne gingen. Davor waren Scharner und Baumgartlinger nicht einfach nur defensive Mittelfeldspieler, wie sie zuletzt oft einfach nur als Abräumer interpretiert worden waren, sondern an ihnen beiden lag die Hauptlast des Pressings im Mittelfeld.

Wobei sie von Marko Arnautovic gut unterstützt wurden. Mit seiner ihm eigenen Aggressivität ging der Bremer zuweilen auch etwas überhart an den Gegenspieler, verschaffte sich so aber den nötigen Respekt. Außerdem bewegte er sich, wie das Ruttensteiner im Interview vor dem Spiel gefordert hatte, gut zwischen den Linien und war eigentlich immer anspielbar. Auf den Flanken rückten Alaba und Ivanschitz immer wieder ein, um ihren Hinterleuten die Möglichkeit zu geben, sie zu hinterlaufen – das klappte nicht so richtig, vor allem bei Dag.

Azeris überfordert

Was das österreichische Team zeigte, hatte Hand und Fuß, war aber in letzter Konsequenz nicht zwingend torgefährlich. Es hatte aber den Effekt, dass die Azeris überhaupt keinen Plan hatten, wie sie mit der aggressiven Spielweise und dem hohen Druck, den Österreich ausübte, umgehen sollten. Oftmals wurde der Ball dann zu lange gehalten, weil sich keine Anspielstation auftaten. Sofort waren zwei, drei Österreicher da, und der Ball war weg.

Und auch im Spiel nach hinten schlichen sich bei den Gastgebern vermehrt Fehler ein, so wie das in der 27. Minute passierte – da berechneten gleich drei Azeris einen hohen Ball auf Janko falsch, und Yunisoglu wusste sich nur noch mit einem Foul zu helfen. Referee Studer ließ nicht gelten, dass noch zwei Abwehrspieler auf gleicher Höhe waren und stellte den Innenverteidiger vom Platz.

Sichtbare Spielintelligenz

Das Offensiv-Trio mit Ivanschitz, Arnautovic und Alaba wechselte die Positionen, anders als man erwarten hätte können, kaum. Dafür legten sie eine hohe Agilität an den Tag und das ÖFB-Team zeigte eine Spielintelligenz, die sie zuletzt sehr gut versteckt hielt. In sich bietende Löcher wurde hinein gestoßen, es wurde gut antizipiert und damit so mancher billige Ballverlust verhindert bzw. schnell wieder ausgebügelt.

Und auch die Entstehung des 1:0 ist dafür ein gutes Beispiel: Anstatt auf den geblockten Ball blind drauf zu schießen, legte Alaba an der Strafraumgrenze sehr umsichtig zu Ivanschitz quer, und ausgerechnet der von Constantini so konsequent Verstoßene netzte ein.

Mit Zittern in die Pause

Ab ca. Minute 30

Freilich: Es war längst nicht alles Gold, war bei Österreich glänzte. Nach dem Führungstor ließ die Konsequenz deutlich nach und die Azeris, die nun auf ein 4-4-1 umgestellt hatten, bearbeiteten vor allem die Flanken – und da im Speziellen jene von David Alaba und Ekrem Dag – viel besser als vorher. Was auch daran lag, dass sich gegen die dezimierte Zentrale der Hausherren auch die Außenverteidiger eher nach innen orientierten und so auf die Flanken vergessen wurde.

Das, kombiniert mit Schwächen von David Alaba in der Rückwärtsbewegung auf der für ihn ungewohnten rechten Seite, nützten die Azeris mit Deutschland-Legionär Budak und vor allem dem offensivstarken Dshavadov gut aus. Zwei Flanken von dieser Seite auf den vom zu weit eingerückten Fuchs etwas allein gelassenen Ismailov sorgten vor der Pause für unnötiges Zittern, denn beides waren sehr gute Einschussmöglichkeiten.

Außenverteidiger auch in zweiter Hälfte nicht immer sicher

Auch nach dem Seitenwechsel blieben die Außenverteidiger so ein wenig die Sorgenkinder. Ruttensteiner ließ für die zweite Hälfte Ivanschitz und Alaba die Flanken tauschen, womit der Bayern-Legionär sich sichtlich wohler fühlte und das Spiel nach vorne etwas ausbalancierter aussah – denn von der rechten Seite ist nicht allzu viel gekommen.

Nach dem schnellen 0:2 und dem folgenden 0:3 waren die Azeris natürlich geschlagen und die Gegenwehr war gebrochen, aber ein grober Stellungsfehler und ein äußerst passives Abwehrverhalten von Dag ermöglichte Aserbaidschan den unnötigen Ehrentreffer.

Österreich gibt Sieg nicht mehr her

Dass es nur der Ehrentreffer war, lag aber auch am Druck, den die Österreicher auch nach dem Wiederanpfiff erzeugten. Sie ließen nicht nach, im Mittelfeld und auch zum Teil im Angriff zu pressen, ließen den Gegner somit weiterhin nie zur Entfaltung kommen, erkämpften sich Bälle ungewohnt schnell wieder zurück und spielten die Azeris mit schnellen Kurzpässen aus. Das 2:0, herrlich vorbereitet nach einem blitzschnellen Doppelpass von Arnautovic mit Ivanschitz und abgeschlossen von Janko, fiel auf diese Weise, und das 3:0 nach einer Stunde war das Produkt eines Marc Janko, der ein Arbeitspensum an den Tag legte, das man von ihm im ÖFB-Trikot schon lange nicht mehr gesehen hatte.

Auch der Anschlusstreffer eine Viertelstunde vor Schluss weckte die Azeris nicht mehr entscheidend auf, es wurde zwar versucht, noch zu holen, was zu holen war, aber man hatte dennoch nie das Gefühl, dass Österreich das Spiel noch hergeben könnte. Und so gar es in der Nachspielzeit noch den 4:1-Endstand durch den für den müdegelaufenen Arnautovic eingewechselten Zlatko Junuzovic

Fazit: Ein großer Schritt in die richtige Richtung

Man ist als Beobachter der österreichischen Nationalmannschaft ja nicht gerade verwöhnt, so ist man leicht geneigt, das in diesem Spiel gezeigte als die großartigste Leistung seit Ewigkeiten lobzuhudeln. Und man muss ansprechen, dass vor allem die Positionen der Außenverteidiger noch einiges an Feintuning bedürfen, sowohl was das Abwehrverhalten angeht, also auch, was das nach vorne Tragen des Balles angeht. Hier war zu lange zu wenig über die Flügel zu sehen.

Dennoch war das Spiel zweifellos ein großer Schritt in die richtige Richtung. Es wurde ein Pressing gezeigt, wie man es von einer österreichischen Nationalmannschaft noch nie gesehen hat (was nicht heißt, dass es da immer noch Luft nach oben gibt). Es wurden sehr viele Bälle durch schnelles Denken und Handeln schnell wieder zurück geholt und vor dem Tor blieb man cool und nützte die Chancen, die sich boten.

Alles in allem war es ein schöner Erfolg, den man nicht über-, aber auch nicht unterbewerten darf. Man hat viel Positives erkennen können, was unter Constantini nicht zu sehen gewesen war. Auch dürfen nach der recht anständigen Leistung von Andi Ivanschitz weiterhin Fragen erlaubt sein, was sich der Ex-Teamchef bei der so konsequenten Ausbootung des Mainz-Legionärs gedacht hat.

Aber vor allem bleibt eines übrig: Eine feine Leistung und ein verdienter Sieg, mit dem zumindest der vierte Gruppenplatz fixiert werden konnte.

(phe)

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Von Wölfen und Vögeln https://ballverliebt.eu/2010/02/24/von-wolfen-und-vogeln/ https://ballverliebt.eu/2010/02/24/von-wolfen-und-vogeln/#respond Wed, 24 Feb 2010 12:53:23 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=1853 Von Wölfen und Vögeln weiterlesen ]]> Der deutsche Ski-Trainer sagt, „die Österreicher gewinnen eh nichts, wir sind besser“, und lässt mit Felix Neureuther seinen besten Fahrer daheim, weil der sein einziges Rennen in Kitzbühel und damit auf einem minderwertigen österreichischen Hang gewonnen hat. Gibt’s nicht? Gibt’s doch!

Bei uns heißt der Trainer Dietmar Constantini, und der Athlet wahlweise Andi Ivanschitz oder Gyuri Garics. Im Kader für das Länderspiel gegen WM-Teilnehmer Dänemark steht weder der Stammspieler aus Deutschland, noch der Stammspieler aus Italien, aber dafür Patrick Wolf (der mit seinen 28 Jahren sage und schreibe 18 internationale Minuten gespielt hat, vor fast vier Jahren mit Ried gegen den europäischen Spitzenklub Sion) und Mario Reiter (der überhaupt noch keine Erfahrung auf internationaler Bühne hat). Constantini baut „auf andere Spieler“, wie er sagt. Ivanschitz ist also auch für die Qualifikation raus.

Was will uns Constantini damit sagen?

Garics kritisierte öffentlich Einberufungspolitik und mangelnde taktisches Know-How des Teamchefs. Von Beobachtern bekam er dafür Lob, vom beratungsresistenten Teamchef den blauen Brief. Andi Ivanschitz ging gegen Ende einer überragenden Herbstsaison mangels Vorbereitung die Luft aus, in den letzten Wochen wurde er erst von einer Gelbsperre gestoppt und dann von einer Grippe gelähmt. Dass er übergangen wird, nimmt er öffentlich mittlerweile mit einem souveränen Grinsen zur Kenntnis, in Deutschland wird Constantini nur mehr als Witzfigur wahrgenommen.

Woran das wohl liegt?

Wenn der Coach einer Mannschaft, die sich in den letzten 20 Jahren für genau ein einziges Turnier qualifiziert hat über die derzeit viert- und bald wohl drittbeste Liga Europas sagt, so gut könne die nicht sein, wenn ein dahergelaufener Österreicher ohne Training ihre Liga aufmischt, könnte das so ein Grund sein. Kaum verwunderlich also, dass mit Andi Ibertsberger ein weiterer Stammspieler aus dieser Liga seit Ewigkeiten nicht berücksichtigt wird (vom aktuellen Fall einmal abgesehen, Ibertsberger ist nicht ganz fit) – obwohl der jedes Wochenede spielt und das in der Regel auch nicht allzu schlecht. Kaum verwunderlich dann auch, dass ein unbequemer Spieler wie ein Garics dann halt ausgeladen wird. Die Aussage, Garics habe zwar Recht, er würde ihn aber trotzdem rausschmeißen, ist geradzu granios.

Sehr wohl verwunderlich aber, dass dann ein 28-jähriger Spieler, der selbst in der österreichischen Liga kaum mehr als Durchschnitt ist, einberufen wird. Wolf passt nicht mal ins Constantinis Beuteschema „jung“.

Wenn man nur die Einberufungen betrachtet, und das muss man zugestehen, sind es diesmal nur die Personalien Ivanschitz und Garics, die einem wirklich sauer aufstoßen müssen. Ansonsten ist Leitgeb dabei, es ist auch Kapitän Pogatetz wieder dabei, und endlich fehlen auch Jimmy Hoffer und Stefan Maierhofer. Es wäre der größte Hohn gewesen, wenn die beiden Tribünensitzer dabei wären, und das Stammspieler-Duo Ivanschitz/Garics nicht.

Dennoch, es fehlt ein rechter Außenverteidiger. Ach, Constantini wollte ja mit vier Innenverteidigern spielen – seltsam dann aber, dass zwei waschechte Linksverteidiger im Kader sind, die nicht im akuten Verdacht stehen, bald Innenverteidiger zu werden. Aber immerhin ist das Team links hinten gut bestückt. Und wenn er schon jemanden ausprobieren will, dann könnte das auch Adthe Nuhiu statt Patrick Wolf sein – der wäre wenigstens noch steigerungsfähig.

Immerhin, wir wissen nun, dass Andi Ivanschitz wohl Weltfußballer werden könnte, aber bei Constantini keine Chance hat. Und Garics? Man wird ja wohl noch hoffen dürfen.

Vielleicht auch auf eine Einsicht von ganz oben.

(phe)

Tor: Christian Gratzei, Jürgen Macho, Helge Payer. Abwehr: Aleksandar Dragovic, Christian Fuchs, Emanuel Pogatetz, Mario Reiter, Paul Scharner, Franz Schiemer, Andreas Ulmer. Mittelfeld: David Alaba, Julian Baumgartlinger, Ekrem Dag, Christopher Drazan, Andreas Hölzl, Jakob Jantscher, Veli Kavlak, Christoph Leitgeb, Christopher Trimmel, Patrick Wolf. Angriff: Daniel Beichler, Marc Janko, Roman Wallner.

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Salzloser Einheitsbrei https://ballverliebt.eu/2009/02/12/salzloser-einheitsbrei/ https://ballverliebt.eu/2009/02/12/salzloser-einheitsbrei/#comments Thu, 12 Feb 2009 11:49:06 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=1229 Salzloser Einheitsbrei weiterlesen ]]> Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren: Die Länderspiele unter Brückner werden immer schlechter. Dem starken Italien-Spiel und dem schönen Sieg gegen Frankreich folgten ordentliche bis unglückliche Spiele wie das auf den Färöer und dem gegen die Türkei. Und nun, im neuen Jahr, stellt das Team nach 15 Minuten guten Spiels selbiges ein und versucht nicht einmal mehr, das Heft des Handelns wieder in die Hand zu nehmen.

Österreich - Schweden 0:2 (0:0)
Österreich – Schweden 0:2 (0:0)

Angefangen hatte das Team nämlich gut. Mit Schwung. Mit Elan. Mit Vorwärtsdrang. Das Umschalten von Abwehr auf Angriff klappte schnörkellos, kaum war der Ball in den eigenen Reihen, orientierte sich das komplette Spiel nach vorne – so wie es sein soll. Wirklich zwingende Chancen kamen dabei zwar nicht heraus, aber man hatte die biederen Schweden damit zumindest voll im Griff. Der einzige bei den Blau-Gelben, der in dieser Anfangsphase (also die ersten 20 bis 30 Minuten) den Österreichern etwas Kopfzerbrechen bereitete, war Chippen Wilhelmsson im linken schwedischen Mittelfeld. Mit ihm hatte Andi Hölzl alle Hände voll zu tun. Was nicht für den Grazer spricht: Weder bekam er den Blondschopf in den Griff, noch konnte er irgendwelche Akzente nach vorne setzen. Von einem Sololauf mit anschließender eher unbrauchbarer Flanke mal abgesehen. Zusätzlich bekam es Garics dadurch ebenso oft mit Wilhelmsson zu tun, und auch er konnte dem Flügelflitzer, der sich weder in Italien, noch in England oder Spanien durchsetzen konnte und jetzt in einer Scheich-Liga kickt, nie Einhalt gebieten. Der Atalanta-Legionär, der in der Serie A mittlerweile seinen Stammplatz bombensicher hat, knüpfte damit nahtlos an seine immer wieder sehr enttäuschenden Einsätze im Nationalteam an. Es war daher nur folgerichtig, dass er zur Pause in der Kabine blieb.

Erfreulicher, oder zumindest sicherer als vor allem gegen Serbien und die Türkei, agierte dafür diesmal wieder die Innenverteidigung. Brückner ging Risiko, als er den gerade erst wieder im Training stehenden Sebastian Prödl von Beginn an in der Abwehrzentrale aufbot, Emanuel Pogatetz dafür auf die linke Seite schob. Ein Risiko, dass sich für beide Seiten bezahlt gemacht hat: Prödl spielte, gemessen an Spielpraxis und seinem Nebenmann Stranzl, eine sehr ordentliche Partie. Gut für Brückner, weil damit hinten nicht viel anbrannte. Gut für Prödl, der sich damit sicherlich wieder ein schönes Stück Selbstvertrauen geholt haben dürfte. Schlecht jedoch für Martin Stranzl, der einmal mehr ein Desaster war. Wann immer es in der Defensive gefährlich wurde, war Stranzl nicht unbeteiligt. Schwach im Zweikampf, schlecht im Stellungsspiel, als Führungsfigur unbrauchbar. Als er nach etwas mehr als einer Stunde vom Feld musste, war das fast wie eine Erlösung. Das Innenverteidiger-Duo Prödl/Schiemer ließ dann (gegen eine allerdings längst nicht auf Vollgas spielende schwedische Mannschaft) kaum noch etwas zu.

Generell ist zur Abwehr zu sagen, dass sie von Beginn an deutlich höher stand als zuletzt – etwas, das Pogatetz im Vorfeld in einem Kurier-Interview angesprochen hatte. Dadurch wurde vor allem in der ersten halben Stunde viel vom schwedischen Druck genommen. Sicherlich ein Mitgrund, aus dem die Defensive diesmal weitgehend standhielt. Die Außenverteidiger (Garics und Pogatetz, später eben Ibertsberger statt Garics) trauten sich aber kaum einmal über die Mittellinie. Garics, weil er mit Wilhelmsson gebunden war – und Pogatetz, weil das nicht wirklich in seinem Naturell liegt. Wenn Fuchs im Ernstfall trotz kleinerer Blessuren spielt (also wenn’s um was geht), wäre die logische Konsequenz aus dem in Graz gesehenen, dass Pogatetz statt Stranzl in die Mitte geht und dem mit Selbstvertrauen vollgepumpten Fuchs die linke Seite zu überantworten. Das spielt er in Bochum mit einer Klasse, die man ihm in Mattersburg gar nicht zugetraut hatte.

Scharner hat auch gegen Schweden gezeigt, dass er in der Abwehrkette wohl besser aufgehoben wäre – auf der Position also, die er bei Wigan bekleidet. Da hier allerdings ein Überangebot herrscht, und man wirklich gute defensive Mittelfeldleute in Österreich gleichzeitig schon mit einer sehr guten Lupe suchen muss, wird seine Position im Nationalteam auch weiterhin die des DM bleiben. Als Sechser spielt Scharner seinen Stiefel routiniert herunter, man würde sich aber etwas mehr Esprit und auch etwas mehr Effektivität von ihm wünschen. Also etwas, was man von Jürgen Säumel zum Beispiel sah. Er spielte nicht den klassischen Sechser-Zwilling von Scharner, sondern war vor allem in der ersten Hälfte sehr bemüht, auch (zusammen mit Ivanschitz) die Offensive zu beleben, gab zuweilien den zweiten zentralen offensiven Mittelfeldspieler – ähnlich wie beispielsweise Flo Mader aus der mittleren Dreierreihe bei Ried. Auch, wenn er bei Torino zuletzt kaum zum Einsatz kam: Er hat in Italien deutlich dazugelernt. Dass man ein halbes bis ganzes Jahr braucht, um den Sprung von Österreich in eine Top-Liga wirklich zu vollziehen, haben ja schon andere erfahren müssen. Diese Zeit sollte man auch Säumel zugestehen.

Die nicht vorhandene Spielpraxis war auch Ivanschitz anzumerken. Vor allem, als er nach 20, 30 Minuten in den Feig-Modus umschaltete. Auch, wenn er als Kapitäns-Persönlichkeit weiterhin eher mimosenhaft agiert und auf dem Platz keine echte Führungskraft ausstrahlt – kaum traute er sich nach einer halben Stunde nichts mehr zu, färbte das auf die komplette Mannschaft ab. Am plakativsten war das bei Marko Arnautovic zu sehen: Zu Beginn sehr engagiert, sehr lauffreudig, traute sich viel zu, ging in die Zweikämpfe, mit echtem Offensivgeist. Nach einer halben Stunde: Aus die Maus. War bis zu diesem Zeitpunkt (ob der Hölzl/Garics-Situation) das Spiel zwar zentral- und linkslastig, aber zumindest vom Grundprinzip her nach vorne ausgerichtet, war nun davon gar nichts mehr zu sehen. Alibi-Pässe wie zu schlimmsten Hickersberger-Zeiten waren die Folge.

Was die Schweden nach der Pause nicht nur bemerkt haben, sondern auch ausgenützt. Das ohne einen sich was zutrauenden Ivanschitz weitgehend führungslos bis blind dahinschlingernde Team bot den Schweden nun die Gelegenheit, die sich immer mehr aufmachenden Räume zwischen Abwehr und Mittelfeld zu nützen. Das wunderschöne Tor zum 1:0 durch Rasmus Elm entstand genau so: Unbemerkt vom Mittelfeld, unbehelligt von der Defensive (Pogatetz stand in der Nähe, Stranzl war ganz wo anders) kam Elm zum Schuss. Dass er den Ball trifft wie wahrscheinlich noch nie in seinem Leben: Geschenkt. Das Tor an sich war wunderschön und nach dem Schuss nicht zu verhindern – aber in der Entstehung wäre es das sehr wohl gewesen, und das ist symptomatisch für das österreichische Spiel nach der Pause. Ähnlich ungeschickt die Ausgangslage zum endgültig entscheidenden zweiten schwedischen Treffer: Stranzl denkt zu langsam mit, muss dem schwedischen Stürmer hinterher hecheln, kann ihn gerade noch vor der Strafraumgrenze stoppen. Ein Sinnbild für die bescheidene Leistung von Stranzl – in einem Bewerbsspiel hätte es zumindest Gelb gegeben, drei Minuten später war er endlich aus dem Spiel genommen. Dass Kim Källström den fälligen Freistoß in Weltklasse-Manier über die Mauer unter die Latte versenkte: Wiederum geschenkt. An diesem Freistoßtor gab es nichts, aber auch wirklich gar nichts zu verhindern. So hoch hätte Janko in der Mauer gar nicht springen, so schnell Manninger nicht reagieren können.

Ja, Manninger. Der Juve-Goalie, der ob des immer wieder verletzten/kranken Buffon in der Serie A deutlich mehr zum Spielen kommt, als gedacht, ist in der Form seines Lebens. Was auf sein Tor kommt und irgendwie zu halten ist, hält er auch. Für einen wie Manninger, der seine Leistung vor allem über Selbstsicherheit abrufen kann, ist diese Saison ein Traum, wie er schöner nicht gemalt sein könnte. In dieser Form würde er wohl in so ziemlich jedem Nationalteam dieser Welt die unumstrittene Nummer eins sein. Und noch ein kurzes Wort zu den drei Debütanten des Schweden-Spiels: Christoph Saurer (15 Minuten), Andi Ulmer (13 Minuten) und Mario Kienzl (8 Minuten) durften alle mal hineinschnuppern, wie es so ist, als Nationalspieler. Wirklich etwas bewegen konnten sie in der kurzen Zeit, in der sie zum Einsatz kamen, natürlich auch ob des schon ziemlich zerstörten Spiels der eigenen Mannschaft natürlich nicht mehr. Ob sie in unmittelbarer Zukunft ernsthafte Alternativen zu den aktuellen Stammspielern sein werden, ist allerdings zweifelhaft: Kienzl ist 25 und wird den Sprung ins Ausland kaum mehr schaffen, Ulmer hat mit Fuchs, Pogatetz und Ibertsberger drei Alternativen auf seiner Position vor ihm und muss sich erst einmal in Salzburg durchsetzen, und auf der rechten Seite von Christoph Saurer besteht der Handlungsbedarf erst in der zweiten Reihe (sprich, wenn Korkmaz nicht kann – Hölzl war gegen Schweden nicht auf der Höhe). Dazu muss Saurer schleunigst vom LASK weg, wenn er wirklich was aus sich machen will.

FAZIT: Man merkt Brückner immer mehr an, dass er das Ausmaß des Himmelfahrtskommandos, auf das er sich vor einem halben Jahr eingelassen hat, unterschätzt hat. Die steigende Lustlosigkeit ist ihm deutlich anzusehen. Wie man hört, kennt er nicht mal alle Teamspieler mit Vor- und Nachnamen – und wenn man keinen Draht zur Mannschaft aufbauen kann, hilft das beste taktische Konzept nichts. Das 0:2 gegen Schweden war auf gewisse Weise der bisherige Tiefpunkt der Ära Brückner: Zwar hat die Mannschaft gezeigt, dass sie grundsätzlich könnte, wenn sie wollte, aber über weite Strecken des Spiels war das genau der ungenießbare Einheitsbrei, der entsteht, wenn nicht genug Salz dazugemischt wurde. Sprich: Die Mannschaft spielt, was mit Halbgas möglich ist, und lässt dabei den Willen, den Schwung und auch die notwendige Einstellung vermissen, die notwendig wäre. Denn schließlich war das gestern tatsächlich etwas mehr als „nur“ ein Testspiel. Es war ein Zeichen, dass der Wille, wirklich etwas voran zu bringen, bei einigen Korsettstangen innerhalb der Mannschaft nur so lange gegeben ist, so lange es keine Widerstände der gegnerischen Mannschaft gibt.

Und das ist zu wenig. Auch in einem Testspiel.

(phe)

Aufstellungen

AUT: Manninger – Garic, Stranzl, Prödl, Pogatetz – Hölzl, Scharner, Ivanschitz, Säumel, Arnautovic – Janko
SVE: Isaksson – Johansson, Mellberg, Majstorovic, Edmann – Wilhelmsson, R. Elm, V. Elm, Källström – Berg, Rosenberg

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Ivanschitz in der CL gegen Inter. https://ballverliebt.eu/2008/09/16/ivanschitz-in-der-cl-gegen-inter/ https://ballverliebt.eu/2008/09/16/ivanschitz-in-der-cl-gegen-inter/#respond Tue, 16 Sep 2008 20:37:53 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=962 Ivanschitz in der CL gegen Inter. weiterlesen ]]> Ivanschitz spielt bei Panathinaikos gegen Inter am 1. CL-Gruppenspieltag nach seiner Einwechslung halb durch die erste Hälfte auf der  auf der linken Außenbahn.

Er braucht lange, bis er ins Spiel findet – bis zu 65. Minunte etwa läuft das Spiel völlig in ihm vorbei. Bekommt er doch mal den Ball, spielt er nur Sicherheitspässe, vorzugsweise nach hinten.

Dann bekommt er seine erste Freißstoßchance, die folgende Ecke ist nicht ungefährlich, woraufhin er besser ins Spiel kommt. Er tritt nun alle Freistöße (einer davon durchaus gefährlich) und die Ecken.

Je länger das Spiel dauert, desto mehr wird er die bestimmende Figur im (dennoch eher eindimensionalen) Spiel der Griechen. An der Niederlage ist er schuldlos.

Alles in allem eine solide Durchschnittsleistung. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

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