Giggs – Ballverliebt https://ballverliebt.eu Fußball. Fußball. Fußball. Tue, 11 Dec 2012 19:31:03 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.7.2 Man United von Athletic komplett zerlegt: Ein 2:3 mit Option auf Debakel https://ballverliebt.eu/2012/12/06/man-united-von-athletic-komplett-zerlegt-ein-23-mit-option-auf-debakel/ https://ballverliebt.eu/2012/12/06/man-united-von-athletic-komplett-zerlegt-ein-23-mit-option-auf-debakel/#comments Thu, 06 Dec 2012 14:19:33 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=8131 Man United von Athletic komplett zerlegt: Ein 2:3 mit Option auf Debakel weiterlesen ]]> Auch, wenn United die Europa League nicht mit dem gleichen Ernst behandelt, wie man die Champions League behandeln würde: So war das von Sir Alex sicherlich nicht geplant. Sein Team wurde von Athletic Bilbao am Nasenring durch’s Old Trafford gezogen und kann von Glück reden, nicht sieben oder acht Tore kassiert zu haben. Die Basken waren in allen Belangen haushoch überlegen. Nur an David de Gea bissen sie sich die Zähne aus.

Manchester United – Athletic Club 2:3 (1:1)

Die mit 26 Charter-Maschinen angereisten Athletic-Fans kaperten die Stimmung auf den Rängen – in gleichem Maße, wie ihre Mannschaft das Spiel auf dem Rasen kaperte. Man achtete darauf, Ballkontrolle zu erlangen und vor allem, Manchester selbige nicht auch nur im Ansatz zu erlauben. Das geschah natürlich mit dem von Bielsa-Teams gewohnten heftigem Pressing, das vor allem die Zentrale zum Ziel hatte.

Ohne den verletzten Vidic und den geschonten Ferdinand spielten Chris Smalling und Jonny Evans in der United-Innenverteidiger, vor den beiden spielte Phil Jones als Sechser. Vor allem auf dieses Trio presste Athletic, was das Zeug hielt; eine geordnete Spieleröffnung konnte so natürlich nicht stattfinden. Entweder man behalf sich mit Querpässen auf Evra und Rafael, oder man drosch den Ball weit nach vorne.

Iturraspes Sonderrolle

Jon Iturraspe, der Sechser von Marcelo Bielsa, lässt sich üblicherweise zwischen die Innenverteidiger fallen, um den Außenverteidigern ein gefahrloses Aufrücken zu ermöglichen. Gegen das 4-4-1-1 von United machte Iturraspe das aber nicht, stattdessen stand er für seine Verhältnisse außerordentlich hoch und kümmerte sich um Wayne Rooney, der für die Hausherren als hängende Spitze hinter Javier Hernández spielte. Das machte er auch sehr gut, sodass Rooney kaum zur Geltung kam.

Daher orientierte sich Rooney mit Fortdauer der ersten Halbzeit immer mehr in Richtung der rechten Angriffsseite, um dort in der Schnittstelle zwischen Athletic-IV San José und dem (auch ohne die zentrale Absicherung durch Iturraspe recht weit aufrückenden) LV Aurtenetxe anspielbar zu sein. Das ging zweimal ganz gut, aber die Passversuche in den Strafraum fanden keine Abnehmer.

Athletic mit Vorteilen im Zentrum

Das Duell Iturraspe-Rooney nahm beide aus der Gleichung ein wenig heraus. Theoretisch standen sich nun im Zentrum als zwei Duos gegenüber: De Marcos und Herrera für Bilbao; Giggs und Jones für United. Dennoch hatte Athletic nicht nur Vorteile im Zentrum, sondern überrannte Manchester dort geradezu. Das war möglich, weil De Marcos und Herrera sehr wach waren, viele Bälle von United abfingen und, wenn United den Ball hatte, sofort draufpressen. Weil die beiden sehr viel rochierten und mit ihren kurzen, flinken Sprints Ryan Giggs so oft stehen ließen, dass dieser bald gar nicht mehr wirklich dagegen hielt.

Und auch, weil Linksaußen Iker Muniain einfach überall zu finden war – auch im offensiven Zentrum; genau wie sich Stoßstürmer Llorente oft zwischen die Reihen fallen ließ und Rechtsaußen Susaeta dank des ihm permanent hinterlaufenden Kollegen Iraola ebenso ins Zentrum ziehen konnte. Die Hausherren liefen der Musik in der Feldmitte gnadenlos hinterher und kamen nur dann selbst zu guten Möglichkeiten, wenn es gelang, mit schnellen Pässen flinker zu sein als Athletic in der Rückwärtsbewegung. In den zwei, drei Situationen, in denen Manchester das schaffte, gab es sofort Gefahr und Rooney besorgte nach einer zur kurzen Abwehr von Athletic-Goalie Iraizoz nach einem Hernández-Schuss das 1:0.

Athletic nicht geschockt und mit Vorteilen auf den Außenbahnen

Die Basken waren vom Gegentor aber nicht im geringsten irritiert – im Gegenteil, nun wurde noch mehr Druck ausgeübt. Der letzte Feldspieler von Athletic stand zuweilen kaum 40 Meter vom United-Tor entfernt. Allerdings gelang es Manchester dennoch auch über die Flügel nicht, ein wenig Kontrolle ins Spiel zu bringen. Denn auch dort waren die Gäste überlegen.

Das Problem war, dass die Außenverteidiger Rafael und Evra von den Außenstürmern des Gegners oft weit nach innen gezogen wurden und Uniteds Flügelspieler im Mittelfeld dadurch einerseits zur Defensivarbeit gezwungen waren und andererseits es an der Hilfe nach vorne fehlte. Ashley Young arbeitete dabei hervorragend gegen Aurtenetxe und konnte so seine Seite, gemeinsam mit Rafael noch halbwegs unter Kontrolle bringen – nach vorne ging aber gar nichts, weil Muniain auch defensiv extrem viel machte. Umso anfälliger war bei United dafür die andere Flanke, sodass Athletic vor allem dort United das Leben zur Hölle machte.

Das war möglich, weil vor Evra auch Park Ji-Sung einen deutlichen Drall Richtung Feld-Mitte hatte – vermutlich hatte er das Gefühl, Giggs in der Arbeit gegen den Ball unterstützen zu müssen. Das ließ allerdings den Raum für Iraola völlig frei, und der Rechtsverteidiger von Bilbao preschte nach vorne, was das Zeug hielt. Niemand stellte sich ihm in den Weg, und er musste auch defensiv nichts befürchten – denn wenn Giggs zu seinen zweifellos geschickten Pässen nach vorne ansetzte, waren immer noch San José und Javi Martínez da, um auszubügeln.

Nur De Gea hält dagegen

Logischerweise wurde kurz vor der Halbzeit längst überfällige Ausgleich über die rechte Angriffsseite der Basken eingeleitet, ehe Llorente per Kopf verwertete. Wie überhaupt es Manchester alleine dem glänzend spielenden Torhüter David de Gea zu verdanken hatte, dass die Gäste nicht da schon längst enteilt waren. Manchester war im eigenen Stadion im Würgegriff des Gegnern und hatte nicht die geringste Idee, wie man sich daraus befreien konnte.

Woran sich erstaunlicherweise auch nach der Halbzeitpause zunächst nichts änderte. Im Gegenteil: Wie auf einer schiefen Ebene rollten die blitzschnellen Angriffe auf De Gea zu, der allerdings alles hielt, was auf sein Tor kam. Der massive Unterschied zwischen den Teams wurde aber auch dann deutlich, wenn United den Ball hatte. Da wirkte das Spiel nämlich wie in lähmender Zeitlupe. Es gab keine Ideen nach vorne, man war nur darauf bedacht, irgendwie mal kurz Durchschnaufen zu können.

Sir Alex stellt um

Zwischen 60. und 75. Minute

Erst nach einer Stunde, in der sein Team zuweilen vorgeführt wurde, stellte Ferguson um. Statt des verletzten Smalling kam Carrick; und für den überforderten Park Ji-Sung wurde Anderson eingewechselt. Damit einher ging auch eine System-Änderung: United stand nun in einem 4-1-4-1; in dem Rooney auf die linke Seite wanderte.

Das war eine gute Maßnahme. Weil sich Iturraspe, der nun keinen Zehner mehr als Gegenspieler hatte, nun zurückfallen ließ und Bilbao eine Dreierkette bildete, hatte United nun die ständige Unterzahl im Mittelfeld in den Griff bekommen. Iraola hatte mit Rooney nun erstmals im ganzen Spiel einen Gegenspieler und in der Mitte hatte Giggs nun mit Carrick eine Absicherung UND mit Anderson einen Partner, um De Marcos und Herrera einzubremsen.

Die Folge: Der Angriffswirbel von Athletic kam merklich zum erlahmen und Manchester beruhigte das Spiel, hielt Bilbao weiter vom eigenen Tor weg und konnte Luft holen. Nach vorne gelang aber weiterhin wenig, weil der schwache Hernández gegen die Dreierkette chancenlos war und der Mexikaner auch kaum Hilfe erhielt.

Ferguson macht Umstellung rückgängig

Dumm nur: Den Gästen gelang dennoch das 2:1 – und obwohl Torschütze De Marcos im Abseits stand, entsprach das knappe Ergebnis immer noch nicht einmal annähernd dem Spielverlauf. Sir Alex hätte, wie die Spielanlage ab der 60. Minute vermuten lässt, mit einem Remis durchaus leben können. Im Rückstand war er aber gezwungen, wieder eine Angriffs-Option einzuwechseln. Darum kam nun Nani für Giggs und Rooney war wieder im Zentrum als hängende Spitze gefragt.

Schlussphase

Womit auch Iturraspe wieder aufrückte und sich liebevoll um Rooney kümmerte. Obwohl die Raumaufteilung von davor nun wieder hergestellt war, dominierte Athletic aber nicht die Schlussphase, wie sie das Spiel vor der 60. Minuten dominiert hatten. Was zum einen an Anderson lag, der gegen den Ball deutlich präsenter war als Giggs. Und natürlich auch daran, dass die Gäste ihrem ungemein laufintensiven Spiel Tribut zollen mussten.

Dennoch: Groß in Gefahr kam auch das eigene Tor nicht mehr, obwohl Nani Aurtenetxe einige Probleme bereitete und United ziemlich weit aufgerückt war, um zumindest den Ausgleich noch zu erzwingen. Genau das nützte Athletic aber kurz vor dem Ende, als ein weiter Freistoß in die weitgehend verwaiste Hälfte von United De Marcos fand. Dessen Schuss wurde war von De Gea glänzend pariert, aber weil Rafael nur dumm da stand, als Muniain hinter ihm angesprintet kam, konnte der Jungstar per Abstauber auf 3:1 stellen.

Und doch kam Manchester in der Nachspielzeit noch zu einem Tor, weil Rooney einen korrekten Hand-Elfmeter sicher verwandelte. Womit für das Rückspiel zumindest ein kleiner Hoffnungsschimmer gerettet wurde.

Fazit: Athletic um zwei Klassen stärker

Das Ergebnis von 3:2 für Athletic ist eigentlich blanker Hohn. Wenn die Basken 7:2 oder 8:2 gewonnen hätten, hätte sich bei Manchester niemand beschweren dürfen. Das Team von Marcelo Bielsa zeigte sich flinker, wacher, schneller, übte mehr Druck aus, erzeugte mehr Torgefahr, war in der Zentrale dominant und dominierte die Flügel. Rooney war, trotz seiner zwei Tore, kaum ein Faktor, Hernández fand überhaupt nicht statt. Giggs sah gegen das heftige Pressing noch älter aus, als er ist.

Nur De Gea spielte stark und verhinderte jenen Kantersieg von Bilbao, den sich die Basken zweifellos verdient hätten.

(phe)

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Giggs lenkt, Rooney rennt https://ballverliebt.eu/2011/04/12/giggs-lenkt-rooney-rennt/ https://ballverliebt.eu/2011/04/12/giggs-lenkt-rooney-rennt/#comments Tue, 12 Apr 2011 21:14:41 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=4545 Giggs lenkt, Rooney rennt weiterlesen ]]> Mit einem Tannenbaum und hoch stehenden Außenverteidigern versuchte Chelsea, im Old Trafford den nötigen Druck aufzubauen – doch United reagierte cool und gewinnt schließlich verdient. Vor allem dank zweier Spieler: Dem unermüdlichen Rooney – und dem Lenker Ryan Giggs.

Manchester United - Chelsea FC 2:1

Nach dem 0:1 im Hinspiel musste Chelsea im Old Trafford das Spiel machen. und Ancelotti entschied sich für eine eher überraschende Variante: Weniger das 4-3-3, das er auf das Feld schickte war unerwartet, sondern die Interpretation und die Besetzung: Denn zum einen agierte Florent Malouda nicht als Linksaußen, sondern sehr weit hinten und eher zentral halblinks im Mittelfeld, dafür ging Lampard sehr weit nach vorne und spielte halblinks hinter Torres. Ihm zur Seite stand Anelka, der sich sehr viel bewegte und sich auch in tieferen Regionen immer wieder anbot. Generell aber versuchte Chelsea natürlich, so weit wie möglich nach vorne zu schieben und United so unter Druck zu setzen – was sicher auch eine Überlegung hinter der Maßnahme war, Malouda nach hinten zu stellen. Er und Ramires sollten Giggs und Carrick in der Zentrale von Manchester aus dem Spiel nehmen. das gelang aber nur begrenzt.

Die Breite im Spiel der Blues kam ausschließlich über die sehr aktiven Außenverteidiger Ivanovic und Cole. Zudem kam durch die Spielstarken Malouda und Ramires einiges an Vorwärtsdrang aus dem defensiven Mittelfeld. United wusste zunächst nicht so recht, wie man darauf reagieren sollte.

Alles über Rooney

Sir Alex schickte wieder jenes 4-4-1-1 ins Spiel, das ihm schon das Hinspiel an der Stamford Bridge mit 1:0 gewann, wenn auch mit leichten Änderungen: Park Ji-Sung spielte rechts statt Valencia, dafür kam Nani auf links ins Team. Außerdem ersetzte rechts hinten John O’Shea Rafael. Nach vorne ging bei den Hausherren zunächst aber sehr, sehr wenig. Durch Malouda und Ramires waren das Mittelfeld von Manchester viel mit Defensivarbeit beschäftigt, so war der entscheidende Mann Rooney: Wenn etwas ging, dann über ihm. Der spulte ein großes Laufpensum ab und löste sich so immer wieder von Essien.

Am gefährlichsten wurde Chelsea, wenn es schnell und direkt mit Steilpässen in Richtung Grundlinie ging, nur gelang dies zu selten. Die Außenverteidigier machten zwar viel nach vorne, aber die Flankenbälle brachten wenig – vor allem jene von Ivanovic waren zumeist grässlich. So konnte sich United sogar den Luxus erlauben, Rio Ferdinand 75 Minuten lang humpeln zu lassen wie ein angeschossenes Reh, ohne ihn auszuwechseln.

…und Giggs

Nach etwa einer halben Stunde nahm neben Rooney auch Giggs das Spiel seiner Mannschaft etwas in die Hand. United muss erkannt haben, dass es eines eigenen Flügelspiels bedarf, um jenes von Chelsea etwas zu bremsen, und so ging der Waliser gegen Ende der Halbzeit immer mehr auf die rechte Seite hinaus. Im Gegenzug nahm Park Ji-Sung weiterhin vermehrt Defensivaufgaben wahr und rückte auch etwas ein. Mit all seiner Erfahrung verteilte Giggs die Bälle aus dem Zentrum und nun verursachte er auch bei Ashley Cole große Probleme.

Die Folge war, dass es United sofort besser gelang, den Ball in den eigenen Reihen zu halten und ihn auch in die Spitze zu bringen – etwas, was der auf sich allein gestellte Rooney zuvor nicht bewerkstelligen konnte. Die unmittelbare Folge war das vermeintliche 1:0 für die Hausherren nach einer Flanke von Rechts, bei dem Hernández zu Recht wegen Abseits zurückgepfiffen wurde – und in der 43. Minute beinahe eine Kopie der Szene, nur dass diesmal Hernández die Flanke von Giggs verwertete. Zwar wohl wieder aus haarscharfer Abseitsposition, aber das Tor zählte.

Mehr Präsenz durch Drogba

Chelsea hatte nun noch eine Hälfte Zeit, zwei Tore zu erzielen, und dafür brachte Ancelotti statt des einmal mehr enttäuschenden Torres nun Drogba. Der Ivorer zeigte sofort eine ganz andere Präsenz und eine deutlich selbstbewusstere Körpersprache, allerdings schaffte es Chelsea nun noch weniger als vor der Pause, Zugriff auf den gegnerischen Strafraum zu entwickeln.

Vor allem Evra und Nani steigerten sich nun massiv. Sie drückten Ivanovic immer mehr in seine eigene Hälfte und nahmen den rechten Flügel von Chelsea somit komplett aus dem Spiel – machten also das, was Giggs schon vor der Pause mit dem anderen Flügel gemacht hatte. Chelsea blieb somit nur noch der Weg über das Zentrum. Doch Malouda, der aus der Etappe kam, biss sich am defensiv sehr starken Carrick die Zähne aus, Anelka hatte generell keinen guten Tag und Lampard alleine konnte die sicher stehende Deckung auch nicht überwinden.

Erst mehr Breite, dann weniger Spieler

Die logische Reaktion von Carlo Ancelotti war, Salomon Kalou statt Anelka zu bringen. Der Ivorer sollte die eingeschlafene linke Offensivseite etwas beleben. Das Pech bei dieser Maßnahme: Nur kurze Zeit später flog Ramires mit seiner zweiten Verwarnung vom Platz und Chelsea war nur noch zu zehnt…

Somit stellte Ancelotti nun auf ein 4-3-2 um, was von Kalou verlangte, ins Zentrum neben Drogba zu gehen. Dahinter blieb Lampard zentral, Malouda halblinks und Essien als Quarterback in der Defensive. Die rechte Seite blieb vor Ivanovic unbesetzt – und es musste nun die Brechstange herhalten. Das klappte in Minute 76 für einmal sehr gut: Ein lange Ball von Essien aus der Tiefe, und die sonst so sichere Defensive von United war überrumpelt, Drogba schloss zum mittlerweile eher überraschenden 1:1 ab.

Die prompte Reaktion

Womöglich wäre ein noch eine richtig heiße Schlussphase geworden, hätte sich Chelsea nicht 50 Sekunden später im direkten Gegenzug das 1:2 durch Park Ji-Sung eingefangen. Damit war alles entschieden, denn in den verbleibenden 15 Minuten noch zwei Tore zu schießen, daran fehlte auch den Blues der Glaube, was an der eindeutigen Körpersprache abzulesen war.

Außerdem hatten Evra und Park Ji-Sung (der auf links gegangen war, der für Nani gekommene Valencia ging auf rechts) nun einen Spaß mit der unterbesetzten rechten Abwehrseite von Chelsea. Paulo Ferreira versuchte zwar, den Ball nach vorne zu tragen, aber letztlich brachte United das 2:1 sicher über die Zeit

Fazit: Chelsea fehlt die Klasse

Chelsea versuchte es mit der unüblichen Besetzung des 4-3-2-1 vor der Pause, Druck von hinten heraus aufzubauen. Das Prinzip war gut, hätte aber noch viel besser funktioniert, hätten die Flankenbäller der sehr hoch stehenden Außenverteidiger besser gepasst – hier

United sah sich das eine halbe Stunde an und reagierte dann angemessen. Giggs mit seiner Übersicht und Rooney mit seiner enormen Laufbereitschaft waren hierbei die entscheidenden Spieler. Chelsea fehlte es schlicht an den Mitteln und wohl auch ein wenig an der Klasse, United wirklich entscheidend unter Druck zu setzen.

Die Red Devils waren über zwei Spiele gesehen fraglos die bessere Mannschaft.

(phe)

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Drogba UND Torres? Schwierig. https://ballverliebt.eu/2011/04/06/drogba-und-torres-schwierig/ https://ballverliebt.eu/2011/04/06/drogba-und-torres-schwierig/#comments Wed, 06 Apr 2011 21:37:34 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=4505 Drogba UND Torres? Schwierig. weiterlesen ]]> In der Meisterschaft ist der Titelzug abgefahren. Im FA-Cup war Chelsea gegen Everton schon im Achtelfinale rausgeflogen. Bleibt als letzte Titelhoffnung die in der Champions League – aber diese ist nach dem 0:1 daheim gegen Manchester United auch so gut wie weg. Auch, weil Ancelotti zu spät reagierte.

Chelsea - Man United 0:1

Drogba, Torres und Anelka – so viele Plätze hat Chelsea-Trainer Ancelotti in seinem Team nicht, dass alle drei zum Einsatz kommen und die Mannschaft dennoch funktioniert. So entschloss sich der Italiener im Heimspiel gegen United dazu, Anelka draußen zu lassen und mit einem 4-4-2 mit flachem Mittelfeld zu spielen. Bei United setzte Sir Alex auf ein 4-4-1-1, in dem Rooney hinter Hernandez als hängende Spitze agierte.

Die überrschendste Maßnahme in den Formationen war, dass Ryan Giggs im defensiven Mittelfeldzentrum agierte. Dafür beackerte Park Ji-Sung den linken Flügel. Auf die Schnelligkeit kann man ja bei Giggs immer noch in einzelnen Aktionen bauen, aber für das dauerhafte Bearbeiten der Seitenlinie hat der Koreaner einfach mehr Luft. Zudem kann Giggs auch aus dem Zentrum heraus seine Spielübersicht einbringen.

So oder so, keine der beiden Mannschaften schaffte es, wirklich Konstruktives mit dem Ball anzustellen. Bei Manchester war zuerst das Verteidigen des eigenen Strafraums angesagt und Vorstöße kamen in vielen Fällen auch über lange Bälle auf Rooney bzw. Park und Valencia an den Flanken, immer wieder aber kamen diese nicht an oder wurden gut verteidigt. Auffällig bei Valencia: Er ging nicht mit dem Ball am Fuß steil, sondern verlagerte oft mit hohen Pässen Richtung Spitze oder gar mit Seitenwechseln das Spiel wieder weg von ihm. Dennoch hatte United gegenüber Chelsea einen großen Vorteil im Spiel nach vorne: Die Positioniertung von Wayne Rooney als hängender Spitze.

Klassisches Problem bei Chelseas flachem 4-4-2

Chelsea hatte durch das flache 4-4-2 nämlich mit dem altbekannten Problem dieses Systems zu kämpfen: Wie kommt der Ball zu den Stürmern? Torres und Drogba spielten beide sehr hoch und hinter ihnen tat sich ein großes Loch auf. So mussten Lampard und Essien aus dem Zentrum erst einmal an drei Gegenspielern vorbei (Rooney, Giggs und Carrick), ehe auf die Sputzen immer noch Ferdinand und Vidic aufpassten. So blieb mehr Verantwortung an den Außenverteidigiern hängen, die hinte den einrückenden Shirkov bzw. Ramires nach vorne gingen.

Das Problem dabei: Rückten sie zu weit auf, waren wiederum Park und Valencia frei für lange Anspiele aus der Verteidigung heraus. So pläterschte das Spiel auf nicht allzu unterhaltsamem Niveau dahin – ehe Giggs doch einmal einen schnellen Antritt nach vorne wagte. Er nahm den tollen Pass des heute sehr starken Carrick an, ging bis zur Grundlinie durch, legte zurück und aus der Tiefe kam Rooney angeschossen und drückte die Kugel zum 1:0 über die Linie.

Wenig Reaktion bei Chelsea

Die Hausherren reagierten zunächst kaum auf den Rückstand, eher zogen sich die Gäste nun ein wenig zurück. Lampard orientierte sich im Gegenzug etwas weiter nach vorne, was sich in einer geisteigerten Passquote manifestierte. Außerdem versuchte Chelsea nun auch häufiger, aus der Distanz zum Abschluss zu kommen – denn Zugriff auf den Strafraum bekamen sie nicht. So hätte es kurz vor dem Seitenwechsel den Ausgleich geben können, doch dieser gelang nicht.

Erstaunlicherweise nahm Ancelotti in der Pause keine Veränderungen vor, sondern beorderte lediglich Lampard weiterhin nach vorne. Juri Shirkov indes blieb auf der linken Seite blass und dieser Eindruck verstärkte sich noch, als sein Gegenspieler Rafael verletzt vom Platz musste. Ferguson nämlich brachte nun Nani, dafür ging Valencia zurück auf die Rechtsverteidigier-Position – somit sah sich der Russe nun zwei offensiven Leuten gegenüber und konnte gar nicht mehr ins Spiel eingreifen.

Chelsea - Man Utd (Schlussphase)

Ancelotti stellt doch noch um – nicht ohne Wirkung

Erst in der 70. Minute konnte sich Chelsea-Coach Ancelotti zu einer Veränderung seiner Grundordnung durchringen: Er brachte Anelka für Drogba, und der Franzose orientierte sich auf den rechten Flügel, bzw. immer wieder auch ganz weit zurück, um sich die Bälle im defensiven Mittelfeld schon zu holen. Die Blues agierten in den letzten 20 Minute mit einem etwas schiefen 4-2-3-1, mit Torres vorne und dem Trio Malouda/Lampard/Anelka dahinter. Durchaus mit Erfolg, denn nun bekam Chelsea den Gegner unter Kontrolle und drückte ihm endlich das eigene Spiel auf.

Das sichtbare Zeichen des Umstellens bei United war der Tausch von Berbatov für Hernandez, aber Ferguson stellte für die Schlussphase auch sein System um: Rooney ging vom Zentrum auf die linke Seite, dafür gesellte sich Park Ji-Sung ins Zentrum, um gemeinsam mit Carrick und Giggs dort zuzumachen. Das gelang aber nicht wirklich, Chelsea kam in der Schlussphase zu einigen guten Möglichkeiten (zumeist wiederum aus durchaus gefährlichen Weitschüssen) und hätte auch in der Nachspielzeit noch zumindest einen Elfmeter bekommen können, wenn nicht müssen…

Fazit: Ancelotti reagierte zu spät

Es ist eine viel diskutierte Frage, vor allem seit Torres bei Chelsea ist: Stellt Ancelotti wirklich nach Leistung auf und dem Versuch, eine funktionierende Formation zu finden, oder doch eher nach Name und Ego? Denn das Duo Torres/Drogba mit einem flachen Mittelfeld dahinter hat überhaupt nicht funktioniert. Chelsea schaffte es nich in ausreichendem Maße, die beiden Stoßstürmer mit den nötigen Bällen zu versorgen. Erst, als Anelka kam und deutlich mehr aus der Tiefe kam, wurde Chelsea wirklich gefährlich.

United verteidigte gegen ein lange Zeit zu einfallsloses Chelsea recht gut und brachte den Ball vor allem durch Park Ji-Sung und den tief spielenden Rooney immer wieder schnell vor das gegnerische Tor. Es war sicherlich keine weltbewegende Leistung, die auf ewig in Erinnerung bleiben wird, aber grundsolide und auf die Schwächen des Gegners gut eingestellt. Erst in der Schlussphase kam United wirklich unter Druck, so aber sieht alles nach einem Semifinale gege Schalke aus.

(phe)

Link-Tipp: Im Liga-Spiel am 1. März hat Chelsea noch 2:1 gewonnen.

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