Georgien – Ballverliebt https://ballverliebt.eu Fußball. Fußball. Fußball. Wed, 06 Sep 2017 08:01:46 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.7.2 1:1 gegen Georgien – war es Kollers Abschiedsspiel? https://ballverliebt.eu/2017/09/05/oesterreich-georgien-koller-uninspiriert/ https://ballverliebt.eu/2017/09/05/oesterreich-georgien-koller-uninspiriert/#comments Tue, 05 Sep 2017 21:58:34 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=14052 1:1 gegen Georgien – war es Kollers Abschiedsspiel? weiterlesen ]]> Mit einem 1:1 gegen Georgien verabschiedet sich Österreich von der letzten Mini-Chance auf die WM-Teilnahme. Wie man es in letzter Zeit öfter gesehen hat, war der Auftritt okay, aber es fehlte wiederum der letzte Nachdruck. Es war gegen einen disziplinierten Gegner inhaltlich ein wenig uninspiriert und viel auf Einzelaktionen bauend. Und es war, wie es aussieht, das 52. und letzte Länderspiel unter der Leitung von Marcel Koller.

Österreich – Georgien 1:1 (1:1)

Das bestimmende Element im Spiel war das georgische Anlaufen der Gegenspieler im Zentrum. Die beiden Achter im 4-1-4-1, also die Glatzköpfe Kankava und Gvilia, gingen den Ballführenden an, sobald er in der Spielfeldmitte war. Vor allem waren da natürlich Baumgartlinger und Grillitsch die beiden Opfer. Es war dies ein Mittel, zu dem sowohl an der Mittellinie als auch vor dem eigenen Strafraum gegriffen wurde.

Damit wurde Österreich aus dem zentralen Aufbaukanal gedrängt und war noch mehr als vermutlich geplant auf den Aufbau über Außen angewiesen. Seitenverlagerungen mit Pässen durch das Zentrum waren keine Option, weil sofort ein Georgier störte. Das hieß: War der Ball mal rechts, blieb er rechts. War er links, blieb er links.

Georgien: Defensiv konsequent und flink im Umschalten

Die Georgier drängten also den österreichischen Aufbau auf die Flügel und dort machten sie ihren Strafraum so gut es ging zu. Österreich verteilte die Angriffe zwar gleichmäßig auf beide Seiten, aber es gab kein Eindringen in den georgischen Strafraum. Das Defensivkonzept der Georgier war simpel und effektiv.

Großes Interesse am eigenen Aufbau zeigten die Gäste nicht, aber sie waren sehr kompakt und gut eingestellt auf Umschaltsituationen. Das wurde etwa beim 1:0 sichtbar, als man durch das flinke Anlaufen einen österreichischen Ballverlust provozierte, mit vier Mann sofort in den Strafraum zog, damit Verteidiger band und Gvilia letztlich alleine zum Abschluss und zum Tor kam.

Unterschiedliche Seitengestaltung

Die beiden Außenbahn-Duos legten ihr Spiel unterschiedlich an. Links war das Duo Arnautovic-Hinteregger, das schon in Wales ganz gut funktioniert hat, wiederum bemüht, sich gegenseitig zu unterstützen und gemeinsam die Angriffe vorzutragen. Vor allem dank der technischen Klasse und dem Einsatzwillen von Arnautovic kamen so zumindest im Ansatz gefährliche Situationen zu Stande.

Das ungewohnte Duo auf der rechten Seite, Flo Kainz und Debütant Moritz Bauer, legte das Spiel ein wenig anders an – womöglich auch, weil Kainz und die rechte Seite keine große Liebesbeziehung darstellen. Jedenfalls hinterlief Bauer seinen Vordermann häufig, bekam aber den Ball nicht, weil Kainz in die Mitte zog. Das muss überhaupt nichts Schlechtes sein, weil Bauer so immer wieder einen georgischen Abwehrspieler band. Aber irgendwann nutzte sich der Effekt ab, weil Navalovski den Schmäh durchschaut hatte.

Der Abwehrverbund der Georgier wurde durch die Fixierung der Österreicher auf jeweils eine Seite selten in die Verlegenheit gebracht, als Ganzes verschieben zu müssen. Als ein Diagonalball durch den Strafraum dann doch einmal eine schnelle Positionsverschiebung notwendig machte, war sofort Unordnung und der kurz zuvor eingewechselte Louis Schaub verwertete zum 1:1.

Ohne Alaba und ohne georgisches Zentrumspressing

David Alaba war unglücklich im Rasen hängengeblieben und musste ausgewechselt werden, mit dem für ihn gekommenen Louis Schaub änderte sich das Gleichgewicht im österreichischen Spiel nach der Pause auch merkbar.

Weil Schaub auf die rechte Seite ging und Kainz die Position im Zentrum übernahm, waren nun zwei jeweils andere Spielertypen auf ihren Positionen als davor. Schaub kann den Ball enger führen als Kainz und er bildete ein gutes Gegengewicht zu Arnautovic auf der anderen Seite, der extrem viel in Eins-gegen-Eins-Situationen ging.

Die Georgier ließen in der zweiten Hälfte deutlich von ihrem Druck ab, den sie vor dem Strafraum ausübten. Baumgarlinger und Grillitsch wurden zwar immer noch situativ angelaufen, aber vor dem Strafraum hatte Österreich nun ein stressfreieres Leben. Das nützten Arnautovic und auch Schaub dazu, sich vermehrt in den Halbfeldern und im georgischen Sechserraum aufzuhalten.

Alaba fehlte im Zentrum spürbar

Florian Kainz als Zehner war viel unterwegs, versuchte sich anspielbar zu machen und sich einzubinden. Er machte seine Sache grundsätzlich nicht schlecht, aber: Die Fähigkeit, ein Spiel von dieser Position im Zentrum heraus zu lenken, hat er nicht in dem Ausmaß, wie Alaba diese besitzt. Die Angriffe waren recht uniform, viel auf die individuelle Klasse von Arnautovic bauend.

Ein flammendes Plädoyer für ein Zentrum ohne Alaba war diese zweite Halbzeit nicht gerade.

Außerdem hat Alaba natürlich Vorteile gegenüber Kainz, was die Defensivarbeit im Mittelfeld-Zentrum betrifft. Das wurde deutlich, wenn sich die Georgier – was so ab der 70. Minute immer öfter der Fall war – als Ganzes nach vorne trauten. Da nämlich zog sich Österreich einfach zurück und erwartete den Gegner, übte aber keinen Druck auf den Ballführenden aus. So gelang es den Georgiern, in diesen Phasen gerade dort ungestört aufbauen zu können, wo normalerweise Alaba spielt.

Fazit: Wie immer – eh okay, aber ohne zündende Idee

Keine Frage, ein 1:1 gegen Georgien sieht nicht besonders hübsch aus. Man darf allerdings nicht außer Acht lassen, dass die Georgier sehr gut gecoacht sind, ihr Spiel über weite Strecken mit großer taktischer Disziplin ausgeführt haben und die Iren vor einigen Tagen klar dominiert haben. Also: Das ist nicht gerade Gibraltar; Georgien hat schon was drauf.

Es gab auch durchaus positive Aspekte: Marko Arnautovic gab nie auf und war ein ständiger Unruheherd. Moritz Bauer spielte ein sehr solides Debüt, machte praktisch keine Fehler und war schon erstaunlich gut eingebunden, wenn man bedenkt, dass er das erste Mal überhaupt dabei ist. Flo Kainz gelang nicht alles, aber er war auf zwei ungewohnten Positionen sehr engagiert. Auch Hinteregger spielte wieder einen recht patenten Linksverteidiger.

Aber es gab auch einmal mehr die altbekannten Schwächen. Im Herausspielen von Chancen ist man sehr auf individuelle Klasse angewiesen, gerade gegen einen mit Plan verteidigenden Gegner. Die beiden Wechsel von Marcel Koller in der zweiten Halbzeit (Janko für Harnik, Ilsanker für Grillitsch) waren einmal mehr uninspiriert und änderten wenig. Andererseits: Was anderes als Brechstange wäre auch nicht mehr möglich gewesen. Und ob Michael Gregoritsch die richtige Personalie für Brechstange ist, sei dahingestellt.

Vieles deutet darauf hin, dass dies nach sechs überwiegend erfreulichen und erfolgreichen Jahren das letzte Länderspiel von Marcel Koller als ÖFB-Teamchef gewesen ist. Es war ein Spiegelbild der letzten eineinhalb Jahre: Eh nicht schlecht und alles nicht furchtbar und nichts, wofür man sich schämen müsste, aber auch ohne die zündende Idee. Ordentlich, aber nicht zwingend genug, ohne den letzten Nachdruck. Mit nur einer Handvoll Spielern, denen man gute Form attestieren kann.

So, wie viele kleine Faktoren 2014/15 zusammen gepasst haben, dass Österreich durch die EM-Qualifikation gebrettert ist, so sind es eben jetzt viele kleine Faktoren, die zusammen spielen, dass 2016/17 in einer – bei allem Respekt – recht leichten Gruppen nur der vierte Platz herausschauen wird.

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Wieder keine Antwort auf Umstellungen: Österreich rettet 2:1 https://ballverliebt.eu/2016/09/05/oesterreich-georgien-koller-wm-quali-serbien-irland/ https://ballverliebt.eu/2016/09/05/oesterreich-georgien-koller-wm-quali-serbien-irland/#comments Mon, 05 Sep 2016 21:00:18 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=12999 Immerhin: Österreich gewinnt in Georgien das erste Pflichtspiel nach der verpatzten EM mit 2:1 und startet mit dem erwarteten (und notwendigen) Sieg in die WM-Qualifikation. Das Resultat ist aber auch das Beste an diesem Spiel. Zwar hatte man Georgien vor der Pause gut unter Kontrolle. Auf die Umstellungen des Gegners blieb das Team von Marcel Koller aber – einmal mehr – eine Antwort schuldig.

Georgien - Österreich 1:2 (0:2)
Georgien – Österreich 1:2 (0:2)

Vor fast genau fünf Jahren hat ein von Vladimir Weiss trainiertes slowakisches Team die österreichische Mannschaft (unter Constantini) am taktischen Nasenring durch das Klagenfurter Stadion gezogen. Nun coacht Weiss Georgien – und die Kaukasus-Kicker stellten sich taktisch eher an wie Steinzeit-Menschen. Darum sagt die erste Halbzeit auch mehr über die Schwäche von Georgien aus als über eine wirkliche Rehabilitation Österreichs nach der verpatzten EM.

Ein Move reicht aus

Im georgischen 4-2-3-1 standen die vier offensiven Leute oft sehr hoch, die Abwehrkette aber fand keine richtige Positionierung. Für ein Einladen von österreichischem Druck stand sie zu hoch, für das eigene Ausüben von Druck aber zu tief. Hinzu kam noch, dass die beiden Sechser zwar einerseits viel horziontal in Richtung Ball verschoben, aber die restliche Spielfeldbreite nicht abgedeckt wurde weil der AV nicht ein- und das offensive Mittelfeld nicht zurück rückte.

Im Grunde genommen reichte es Österreich also völlig aus, einen Move immer und immer wieder zu bringen: Den Vertikalpass hinein in den offenen Sechserraum der Georgier, auf die etwas halblustig im Raum herumhängende Abwehrkette zu. Das war vor allem der Job von Alaba und Baumgartlinger, Empfänger waren vor allem Arnautovic und Junuzovic.

Die Kompaktheit im eigenen Aufbau war bei Österreich damit natürlich nicht gegeben, aber es machte sehr wohl den Eindruck, als sei die eher weite Staffelung im De-facto-4-2-4 gegen die schlechte Raumaufteilung der Hausherren durchaus so gewollt.

Georgien ohne Tempo im Angriff

Defensiv agierte Österreich in der ersten Hälfte über weite Strecken recht konzentriert, besonders schwer machten es ihnen die Georgier aber auch lange nicht. Da sie so hoch standen, kamen die georgischen Offensivleute praktisch nie mit Tempo an den Ball, so war es Österreich ein leichtes, Zielräume und Passwege recht flugs zuzustellen.

Die einzige wirkliche Quelle von Bauchweh war Markus Suttner. Der (vorläufige?) Nachfolger von Fuchs als Linksverteidiger zeichnete sich durch unpassendes Stellungsspiel aus; immer wieder mussten Alaba bzw. Baumgartlinger einkippen und / oder Hinteregger wurde aus der Position gezogen.

Die eine Riesen-Chance, die sich daraus ergab, schoss Ananidze links am Tor vorbei. Da führte Österreich aber schon verdient mit 2:0.

Wie so oft: Gegner reagiert…

Dass Weiss aber durchaus weiß, was er tut, sah man dann nach dem Seitenwechsel. Er hatte die Problemfelder erkannt und einige (wenn auch nicht alle) behoben.

2. Hälfte
2. Hälfte

Aus dem 4-2-3-1 wurde nun eher ein 4-1-3-2, zudem liefen die Georgier nun konsequenter die österreichische Eröffnung an und im Zentrum hatten Baumgartlinger und Alaba deutlich schneller einen Gegenspieler (in der Regel Kasha, davor auf der Sechs, in der Schlussphase nach einigen Umstellungen als IV) auf den Füßen stehen. Es war nicht die komplette Mann-Orientierung, die Österreich vor allem gegen Holland und Ungarn so zu schaffen gemacht hat, aber es zeigte massiv Wirkung.

Georgien hatte nun die permanenten Vertikal-Pässe von Österreich auf Junuzovic und Arnautovic unterbunden und damit das Spiel merklich unter seine Kontrolle gebracht. In der 51. Minute wurde noch Junuzovic geschickt (eher in Richtung Eckfahne), in der 56. Janko und Arnautovic (was das 3:0 hätte sein müssen) – aber davon abgesehen, hatte man Österreich den Lieblings-Spielzug genommen und damit weitgehend kaltgestellt. Es gab noch ein paar Halbchancen (wie der Weitschuss von Alaba in der 70. Minute und ein verweigerter Elfer nach einem Foul an Arnautovic), aber mehr auch nicht.

Außerdem wurde der erkennbare Schwachpunkt Suttner nun noch mehr angebohrt – mit der Folge, dass Georgien ein ums andere Mal über die rechte Angriffsseite in den Strafraum kam – am gefährlichsten war in der 65. Minute der Pfosten-Kopfball der Georgier nach einem Angriff über die Suttner-Seite. Und natürlich die Aktion zum georgischen Tor, als Suttner den Spielzug erst scharfmachte und dann nicht entschärfte. Der Schuss an sicher war stark, aber die Entstehung hätte dreimal verhindert werden können.

…Koller nicht

Alaba reagierte schnell, indem er sich zwischen die Innenverteidiger fallen ließ, um sich ein wenig der direkteren Deckung zu entziehen. Das war auch durchaus ein Sicherheitsnetz gegen den Ball, andererseits fehlte seine Präsent natürlich weiter vorne – wo Georgien zunehmend das Spielgeschehen diktierte.

Die Reaktion von Koller war, dass es im Grunde keine Reaktion gab. Alle drei Wechsel waren positionsgetreu (erst Schöpf für Junuzovic, danach Sabitzer für den isolierten Harnik, und schließlich Gregoritsch beim Debüt für Janko). So konnte Georgien, ohne groß etwas weiter ändern zu müssen, einfach weitermachen und mehr und mehr Gefahr ausüben.

Die großen Abstände, die vor der Pause noch durchaus praktikabel waren, wurden nun gegen die deutlich verbesserte Raumaufteilung und das schnellere Anlaufen der Georgier zum Problem, Alabas zeitweiliger Rückzug aus dem Mittelfeld ebenso. Koller änderte nichts Grundlegendes durch seine Wechsel. Österreich bekam die Kontrolle über das Zentrum und damit über das Spiel nie wieder zurück.

Bedenkliche Abwehrarbeit

Kurz dem Tor zum 1:2 spielte Weiss dann volle Offensive: Er nahm erst Innenverteidiger Amisulashvili raus (für Offensivspieler Okriashvili – Kasha ging in die IV, Okriashvili auf die Zehn), kurz nach dem Anschlusstreffer auch noch Rechtsverteidiger Lobshanidze (für Offensivspieler Tchanturia). Das gehorchte nun keiner Formation mehr, das war einfach pure Brechstange, ein Alles-nach-vorne-Werfen.

Und Österreich ließ sich beeindrucken. Die Konzentration und die (von Suttner abgesehen) gute Ordnung aus dem ersten Durchgang waren völlig weg. Das Stellungsspiel war nun praktisch von allen Abwehrspielern mangelhaft, ständig standen zwei bis drei Georgier frei, im Zweifel wurde der Ball nur noch weg gedroschen – und kam kurz darauf schon wieder auf das Tor von Almer zu.

Österreich hätte sich nicht beschweren dürfen, wenn Georgien noch der Ausgleich gelungen wäre.

Fazit: Wo war die Reaktion?

Für eine Rehabilitation nach der verpatzten EM war die Leistung von Tiflis deutlich zu wenig, andererseits war sie nicht so schlecht, um den (typisch österreichischen) zynischen Komplett-Pessimismus zu rechtfertigen, der nach der EM um sich gegriffen hat.

Dennoch: Die Defizite wurden sehr deutlich. Einmal mehr gab es nicht nur keine adäquate, sondern im Grunde sogar überhaupt keine Reaktion auf einen Gegner, der in der Halbzeit seine Spielanlage umstellt – wie heuer gegen die Türkei, wie einst auch gegen Schweden oder auch gegen Uruguay. Auch, wie das Team mittelfristig sein Repertoire erweitert haben will, bleibt unbeantwortet; nicht nur das Personal glich der jüngeren Vergangenheit, auch die Spielanlage.

Natürlich: Es war dies kein Spiel, in dem man glänzen kann oder gar etwas Wildes ausprobieren. Dazu ist die Gemengelage zu kritisch und ein etwaiger Punkteverlust zu schwerwiegend. Und die Panik in der Schlussphase ist sicher auch den Erfahrungen aus dem bisher mäßigen Länderspiel-Jahr 2016 geschuldet. Aber ein spürbarer Impuls von der Bank in einer solch kritischen Phase wie der letzten halben Stunde in Tiflis darf schon erwartet werden.

Kleiner Blick zu Serbien-Irland (2:2)

Serbien - Irland 2:2 (0:1)
Serbien – Irland 2:2 (0:1)

Irland ist von der EM noch ganz gut bekannt und auch beim Spiel in Serbien machten sie nichts Unerwartetes.

Die Serben spielten unter ihrem neuen Trainer Slavoljub Muslin in einem 3-4-3, das jenem von Gent unter Hein Vanhaezebrouck ähnelt. Die Außenstürmer spielen sehr zentral, dahinter sind die beiden ZM auf einer Höhe und verteilen vertikal in die Kanäle, welcher immer sich auftut: Über die Wing-Backs, über die Außenstürmer, oder auch auf den Mittelstürmer. Es offenbarten sich aber einige Probleme.

Zum einen, dass die irischen Achter (Brady und Hendrick) ziemlich massiv auf die beiden serbischen Passgeber (Gudelj von Ajax und Milivojevic von Olympiakos; Chelseas Matic fehlte) pressten und sie somit aus dem Spiel nahmen. So war der serbische Spielaufbau lange mehr oder weniger tot, nachdem Irland nach einem Freistoß früh in Führung gegangen war.

Und zum anderen, dass die Schnittstellen rund um Branislav Ivanovic oft offen wie ein Scheunentor waren: Nastasic spielte stur den Holzprügel in der Mitte und bewegte sich keine zwei Schritte von dort weg, selbst wenn Ivanovic an der Seitenlinie stand. Andererseits stand Rukavina oft extrem hoch, wodurch Ivanovic andererseits aber dazu gezwungen war, sich von Nastasic weg zu bewegen.

Nach der Pause ließ der irische Druck etwas nach, die Serben kamen nun besser in den Strafraum und wurde auch mit zwei Toren innerhalb von kurzer Zeit belohnt. Danach aber stellte man das Spiel wieder komplett ein und fing sich prompt den irischen Ausgleich nach einer Ecke.

Letztlich hatte Serbien die höhere Qualität und Irland den besseren Spirit, aber – wenn man sich vernünftig auf diese beiden Gegner einstellt – muss man sich vor keinem der beiden fürchten. Zumindest auf dem Papier ist Österreich sicher besser als beide diese Teams. Und so ganz nebenbei ist es für Rot-Weiß-Rot sicherlich kein Nachteil gewesen, dass sich die beiden nominellen Verfolger schon mal gleich schön gegenseitig die Punkte wegnehmen.

tabelle1

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