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„Für jede Krankheit gibt’s bestimmte Pillen. Bei Fußball-Taktik ist es ganz genauso!“

Die nackten Zahlen beeindrucken kaum: Zwei Punkte aus drei Gruppenspielen, per Los-Entscheid überhaupt nur ins Viertelfinale gekommen. Dann im Viertel- und Halbfinale jeweils 1:1, einmal das Elferschießen gewonnen (gegen Frankreich), dann verloren (gegen Norwegen). Da ist kein „echter“ Sieg dabei.

Dennoch: Dänemark war durchaus verdient im Halbfinale. Obwohl das Team auf dem Papier sicher nicht zu den besten vier der Frauen-EM gehört. Wohl auch nicht zu den besten sechs. Womöglich nicht mal zu den besten acht. Aber Teamchef Kenneth Heiner-Møller verpasste seinem Team in jeder Partie eine andere taktische Marschroute. Und inhaltlich war das Team des 42-Jährigen immer der Punktsieger. Continue reading

Auslosungs-Spuk kurz vor Mitternacht: Noch mehr Lotterie als Elferschießen

Wirklich wohl war bei der ganzen Sache keinem, die Stimmung war angespannt bis negativ im schlecht beleuchteten PK-Zelt auf dem Stadion-Parkplatz von Norrköping. Ein kleines Podest wurde zwischen die Sitzreihen geschoben und die darauf gestellte Kamera hielt auf den Tisch vor der Sponsoren-Wand, auf dem schon die Schüssel mit den zwei braunen Kugeln platziert war. Eine andere, die vorne im Eck stand, hielt auf die russische Mannschaft, die sich hinten im Zelt eingefunden hatte. Und alles starrte gebannt auf Karen Espelund von der UEFA. Sie ist so etwas wie der Gianni Infantino für den Frauen-Fußball.

Sie nahm die Auslosung vor, welcher der punktgleichen Gruppen-Dritten das letzte Team im Viertelfinale der Frauen-EM sein würde. Dänemark – oder eben Russland.

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Zwischen Schrimps und abgepacktem Sandwich, von Glasfassade bis zum Zelt

Einheitliches Branding, einheitliche Wegweiser, einheitliche Akkreditierungen, einheitliches Erscheinungsbild der Voluntieers. Natürlich ist bei der Frauen-EM in Schweden auf den ersten Blick in allen sieben Spielorten (ok, bislang sechs, Stockholm sieht nur das Finale) alles gleich. Und doch sind die Unterschiede hinter den Kulissen zum Teil beträchtlich. Mit dem 3:1 des Gastgebers gegen Italien in Halmstad habe ich nun jeden der sechs Venues zumindest jeweils einmal abgeklappert. Zeit, ein wenig zu vergleichen. Die Erkenntnis gleich vorweg: Zuweilen scheint die linke Hand nicht zu wissen, wie die rechte arbeitet.

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Sieht schon ganz fein aus. Bis auf das Akkreditierungs-Büro und das W-Lan

Göteborg. Stadion Gamla Ullevi, 20.04 Uhr. Rund eine halbe Stunde vor Anpfiff des ersten Spiels von Frauen-EM-Gastgeber Schweden gegen Dänemark. Eine halbe Stunde also, bevor Schelin und Co. in die Knie gehen und nur 1:1 spielen, zwei verdaddelte Elfer inklusive, geht schon das W-Lan im Stadion in die Knie. Kolossal. Und es kommt auch nicht wieder, den ganzen Abend nicht. Was jede Menge der rund 200 akkreditierten Journalisten und Fotographen ziemlich ins Schwitzen bringt. Sonst sieht das in Göteborg aber schon ganz fein aus.

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Die tollen Kroaten, die feinen Bosnier, das EM-Gastgeber-Duell und das dänische 3:0 in Tschechien

WM-Quali kompakt – quasi Häppchen in Form von Kurz-Analysen von der Jagd nach den Startplätzen für Brasilien 2014! Wo Kroatien mit einer aufregenden Mannschaft wahrscheinlich dabei sein werden. Die Bosnier, die Griechenland 3:1 besiegten, mit einem sehr schiefen 4-2-3-1 ebenso. Auch die Ukraine war systematisch schräg unterwegs und gewann auswärts in Polen. Während Dänemark in einem seltsamen Spiel in Tschechien die Chance auf das WM-Ticket wahren konnte!

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Die ’12-Besten

Das Jahr 2012 verlässt uns, aber die Erinnerungen an viele tolle Spiele aus den vergangenen zwölf Monaten wird uns natürlich bleiben. Darum gibt’s wie schon 2010 und 2011 noch mal die besten, interessantesten, richtungsweisendsten Spiele. Die Reihenfolge dieser zwölf Spiele aus 2012 ist natürlich willkürlich und nicht allzu eng zu sehen!

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Acht Spiele zum (vorläufigen) Glück

Playoff gegen Russland – die Chance für Österreichs Fußball-Frauen, sich erstmals für ein großes Turnier zu qualifizieren. Die Teilnahme bei der EM 2013 im kommenden Juli in Schweden winkt. Dass man es aber überhaupt in diese Entscheidungsspiele geschafft hat, ist schon eine noch vor einem Jahr nicht für möglich gehaltene Leistung. Die Gruppenspiele, sie waren acht Spiele zum (vorläufigen) Glück. Ballverliebt blickt vor dem Hinspiel gegen die Russinnen auf die letzten 13 Monate zurück. Und lässt Teamchef Dominik Thalhammer zu jeder der acht Partien zu Wort kommen. Continue reading

Frauen-EM-Qualifikation für 2013
NV-Arena, St. Pölten, 15. September 2012
Österreich - Dänemark
3-1
Tore: 42' Aschauer, 47' und 78' Burger bzw. 90' Nadim

Sternstunde der ÖFB-Frauen: Verdiente 3:1-Sensation gegen Dänemark!

Besser kann es nicht laufen! Da wird erstmals ein Heimspiel der ÖFB-Frauen im Fernsehen übertragen, und dann gibt es gleich so eine Sternstunde. Denn nicht nur, dass vor 2600 Zusehern in St. Pölten ein 3:1-Sieg gegen den haushohen EM-Quali-Gruppenfavoriten Dänemark gelang. Nein, dieser war auch noch hochverdient! Weil es eine exzellente Strategie gab, dem Gegner die Spielgestaltung zu erschweren. Und, im Gegensatz zu Dänemark, die taktische Disziplin immer gewahrt blieb. Continue reading

Dänische Superliga 2012/13 | 1. Spieltag
Parken, 15. Juli 2012
FC Kopenhagen - FC Midtjylland
4-2
Tore: 75', 78', 90' Santin, 86' Oviedo bzw. 9' Igboun, 54' Janssen

Riddersholms Crossover-System: Wer was probiert, hat zumindest eine Chance

Am Ende hatte der Favorit mit 4:2 gewonnen. Was aber nicht darüber hinweg täuschen kann, dass das taktische Konzept des Crossover-Systems von Glen Riddersholm seinem Team dazu verholfen hat, beim FC Kopenhagen bis eine Viertelstunde vor Schluss 2:0 zu führen. Was vordergründig eine Analyse eines Spiels des FC Midtjylland ist, darf aber als Beispiel für alle Underdogs gelten: Wer sich was überlegt und etwas probiert, hat zumindest die Chance auf eine Überraschung.

FC Kopenhagen – FC Midtjylland 4:2

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Euro 2012 | Gruppe B, 4. Spiel
Metalist, Kharkiv, 13. Juni 2012
Deutschland - Holland
2-1
Tore: 24' und 38' Gomez bzw. 73' Van Persie

Deutschland zeigt Oranje, wie’s gemacht wird – verdienter 2:1-Sieg

Schaut her, Holländer, so geht das – Deutschland lieferte zumindest eine Stunde lang Anschauungs-Unterricht. Bert van Marwijk hingegen machte den gleichen Fehler wie gegen Dänemark und setzte auf eine extrem statische und unbewegliche Mittelfeld-Zentrale, die wurde von den Deutschen zerstört wurde. Dennoch gibt’s für Holland immer noch die Chance auf das Viertelfinale, weil Portugal die Dänen mit 3:2 besiegt. Trotz eines Riesen-Lochs hinter Cristiano Ronaldo.

Deutschland - Holland 2:1 (2:0)

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