Bolivien – Ballverliebt https://ballverliebt.eu Fußball. Fußball. Fußball. Sun, 10 Jul 2011 21:49:29 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.7.2 Copa, Tag 9: Kolumbien spaziert locker zum Gruppensieg https://ballverliebt.eu/2011/07/10/copa-tag-9-kolumbien-spaziert-locker-zum-gruppensieg/ https://ballverliebt.eu/2011/07/10/copa-tag-9-kolumbien-spaziert-locker-zum-gruppensieg/#comments Sun, 10 Jul 2011 21:49:29 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=5185 Copa, Tag 9: Kolumbien spaziert locker zum Gruppensieg weiterlesen ]]> Im Schongang, ohne Mühe, mit Halbgas – alles Attribute, die auf den souveränen 2:0-Sieg von Kolumbien gegen die erschreckend harmlosen Bolivianer zutreffen. Unnötiger Kräfteverschleiß wurde erfolgreich vermieden.

Kolumbien - Bolivien 2:0

Hoch stehen und dem kolumbianischen Mittelfeld den Platz zum Lenken nicht gewähren – das war die Marschroute des bolivianischen Teams in der ersten Phase des Spiels. Teamchef Quinteros war nach den beiden Ausschlüssen beim Kollaps gegen Costa Rica zu personellen Umstellungen gezwungen, aber am 4-4-2 änderte er nichts.

Bei Kolumbien startete die erwartete Stammelf, mit dem einzigen sichtbaren Unterschied, dass Ramos und Moreno höher standen als in den Spielen zuvor und aus dem 4-1-4-1 somit eher ein 4-3-3 wurde. Fredy Guarín und Radamel Falcao kennen das ja, unter André Villas-Boas bei Porto wurde ja genauso gespielt, und auch dort haben diverse Gegner versucht, hoch zu stehen (sehr eindrucksvoll ist etwa Villarreal im EL-Semifinale daran gescheitert).

Auch Dayro Moreno beherrscht den Lochpass

Dem kolumbianischen Team fehlte es zunächst am Tempo vor allem im Umschalten nach Ballgewinn, aber auch an der Bewegung, um die beiden bolivianischen Viererketten in Verlegenheit zu bringen. Somit plätscherte das Spiel eine Viertelstunde lang vor sich hin, ehe nicht der eigentlich dafür vorgesehene Guarín, sondern Dayro Moreno aus der Tiefe einen sensationellen Lochpass auf Falcao spielte, der alleine acht Bolivianer aus dem Spiel nahm. Falcao musste nur noch den vielen Raum im Rücken der Viererkette nützen und schob mühelos zum 1:0 ein.

Womit wiederum die Bolivianer gefragt waren, schließlich brauchten sie einen Sieg, um noch ans Viertelfinale denken können zu dürfen. Aber wie schon gegen Costa Rica zu sehen war, können die Männer aus dem Hochland ein Spiel nicht selbst gestalten – und was gegen die U23 von Costa Rica nicht geht, funktioniert gegen das abgebrühte Team aus Kolumbien noch viel weniger.

Elfmeter entscheidet Spiel…

Den Kolumbianern boten sich nun etwas mehr Räume, vor allem über die Flügel, weil Bolivien dort am ehesten versuchte, nach vorne zu kommen. So war es fast logisch, dass sich mit Zuñíga und Armero die beiden bisher wohl besten Außenverteidiger dieser Copa genüsslich nach vorne einschalteten, und es Armero war, der im gegnerischen Strafraum recht plump von Amador gelegt.

Falcao verwandelte sicher, womit die Bolivianer natürlich endgültig geschlagen waren. Das Tempo wich nun merklich aus dem Spiel, weil beide Teams wussten, dass der Leistungsunterschied viel zu groß war, um noch ernsthaft von einer radikalen Wende träumen zu können.

…und beendet es

Und so verwundert es nicht, dass die verbleibende Stunde zu einem tempo- und einsatzarmen Freundschaftsspiel mutierte. Die Kolumbianer verteidigten nicht mehr allzu konsequent am Mann, konnten aber mit geschicktem Stellungsspiel die vielen Ungenauigkeiten im bolivianischen Aufbau nützen, um die Partie zu jedem Zeitpunkt ohne jede Mühe im Griff zu haben.

Die Bolivianer versuchtes es ihrerseits sehr wohl, mit den ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln noch für so etwas wie Torgefahr zu sorgen, aber dazu fehlte es an der Präzision und an der Durchschlagskraft. So konnte es sich Hernán Dario Gómez erlauben, die gelbvorbelasteten Guraín und Moreno vom Platz zu nehmen, ohne die geringsten Befürchtungen haben zu müssen.

Fazit: Bolivien einfach zu schwach

Von den zehn südamerikanischen Teams ist jenes aus Bolivien, dem beachtlichen 1:1 zum Auftakt gegen Argentinien zum Trotz, schon mit einigem Abstand das Schwächste. Es fehlt jeglicher Plan, wie auf eine halbwegs durchdachte Art und Weise die Stürmer ins Spiel gebracht werden sollen, und ist der Ball doch einmal vorne, verstümpert vor allem Marcelo Moreno. Bolivien hat in 270 Minuten Copa América ein einziges Tor zu Wege gebracht, und das war ein über die Linie genudeltes halbes Eigentor aus einer Ecke. Das ist kein Zufall.

Die Kolumbianer mussten sich wirklich nicht anstrengen, um zu einem extrem kräfteschonenenden und nie auch nur im geringsten gefährdeten 2:0 im Schongang zu kommen. Nun warten für den damit feststehenden Sieger der Gruppe A allerdings fünf freie Tage, ehe es gegen einen Gruppendritten ins Viertelfinale geht – genug Zeit also, um nach diesen 90 Minuten Bewegungstherapie den Rhythmus zu verlieren. Als Gradmesser für den weiteren Turnierverlauf kann diese Partie natürlich nicht herhalten, weil man auf kein so schwaches Team mehr treffen wird.

(phe)

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Copa, Tag 6: Bolivien bricht zusammen https://ballverliebt.eu/2011/07/08/copa-tag-6-bolivien-bricht-zusammen/ https://ballverliebt.eu/2011/07/08/copa-tag-6-bolivien-bricht-zusammen/#respond Fri, 08 Jul 2011 00:35:13 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=5142 Copa, Tag 6: Bolivien bricht zusammen weiterlesen ]]> Zwei rote Karten, und eine fällige dritte nicht gegeben. Einen Elfer hergegeben. Keinerlei Fähigkeit zum Gestalten des Spiels gezeigt. Ja, Bolivien machte klar, warum man seit langem meilenweit von einer WM-Quali entfernt ist. Costa Rica musste die Fehler im Grunde nur ausnützen.

Bolivien - Costa Rica 0:2

Spiel selbst gestalten? Schwierig. Schnell wurde die wenig überraschende Tatsache erkennbar, dass sich sowohl die Bolivianer als auf die Costaricaner deutlich leichter tun, wenn sie den Gegner erwarten und aus einer sicheren Defensive heraus kontern können. Boliviens Teamchef Quineros entschied sich, Edivaldo statt als hängender Spitze auf dem rechten Flügel einzusetzen, Juan Arce agierte versetzt hinter Marcelo Moreno vorne. Das hatte zur Folge, dass Pedro Leal, der linke Flügelspieler von Costa Rica, weniger ins Spiel nach vorne eingreigen konnte und Madrigal ziemlich auf sich alleine gestellt war.

Wenig Inspiererendes

Die Bolivianer stellten mit einem flachen Mittelfeld das Zentrum defensiv zu und versuchten, das Spiel über die Flügel nach vorne zu tragen, vornehmlich über die Seite von Edivaldo Rojas. Weil aber keiner der beiden Außenverteidiger wirklich mithalf, sondern weiterhin auch die Sicherheit im Vordergrund stand, fehlte es am Nachdruck und so kamen auch nur wenige Chancen zu stande. Und wenn doch, wurden sie eher stümperhaft vergehen (Moreno tat sich da wieder einmal hervor). Auch Standards, von denen es insehr viele gab, wurden variantenlos einfach vor das Tor gedroschen, wo die Verteidigung von Costa Rica wenig Probleme damit hatte.

Der Underdog, das verstärkte U23-Team aus Costa Rica, versuchte bei Ballgewinn schnell umzuschalten, allzu oft kam aber der lange Ball auf Sturmspitze Joel Campbell. Leal war gebunden, auch von der anderen Flanke kam wenig und Josué Martínez, der die hängende Spitze gab, vermochte nicht, das Mittelfeld wirklich mit Campbell zu verbinden. Auch Costa Rica brachte kaum etwas zu Stande, wenn es die Möglichkeit gab, selbst einen Angriff aufzubauen.

Neuer Mann bringt Sicherheit für Costa Rica

Für die zweite Hälfte beorderte Quinteros seine Außenverteidiger doch ein wenig weiter nach vorne, was auch ein, zwei akzeptable Chancen nach sich zog. Die nachhaltigere Änderung geschah aber bei Costa Rica: Teamchef La Volpe brachte Guevara statt des aufgeriebenen Madrigal, und der neue Mann konnte Bälle viel besser behaupten. So kam Sicherheit ins Mittelfeld des Außenseiters, strukturiertere Angriffe waren die Folge.

Schon in Minute 56 hatte Campbell eine gute Chance, vier Minuten später war es dann soweit: Guevara wurde von der bolivianischen Defensive völlig allein gelassen, seinen Querpass verwandelte Josué Martínez locker zum 1:0. Bolivien reagierte mit mehr Nachdruck nach vorne, lief aber nur wenige Minuten nach dem Rückstand in einen Konter, den Rivero auf der Linie nur per Hand klären kann – rote Karte, Elfmeter. Nur, weil Arias sowohl Strafstoß als auch den Nachschuss von Guevara parierte, blieb Bolivien noch in der Partie.

Die Grünen drücken den Selbstzerstörungsknopf

Aber nicht für lange, denn Bolivien brach nun völlig in sich zusammen, mit Walter Flores sah eine Viertelstunde vor Schluss wegen Nachtretens der zweite Bolivianer Rot. Unmittelbar danach krönte Campbell seine gute Leistung mit dem 2:0 – was natürlich die endügltige Entscheidung war. Die Bolivianer versuchten mit einem 3-3-2 zu retten, was nicht mehr zu retten war. Und hatten noch Glück, dass nach einem Ellbogen-Check von Gutiérrez nicht noch ein dritter Spieler vom Platz flog.

Fazit: Costa Rica durfte kontern, Bolivien offensiv hilflos

Gegen Argentinien konnte sich Bolivien noch reinstellen und abwarten. Gegen Costa Rica waren sie selbst gefordert und konnten mit dieser Bürde überhaupt nicht umgehen. Aus dem Spiel heraus fehlte es am Plan, wie die Spitzen versorgt werden sollten, und kamen Arce und vor allem Moreno doch mal an den Ball, vergaben sie stümperhaft. Und nach dem Rückstand brachen sie auch nervlich in sich zusammen. So musste Costa Rica eigentlich nichts besonderes tun, außer die Contenance zu bewahren, gegen eine harmlose Mannschaft sicher zu stehen und gut zu kontern. Mehr war nicht notwendig, um zu einem hochverdienten Sieg zu kommen.

(phe)

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Copa, Tag 1 – Batistas „Experiment Barça“ grandios gescheitert https://ballverliebt.eu/2011/07/02/copa-tag-1-batistas-experiment-barca-grandios-gescheitert/ https://ballverliebt.eu/2011/07/02/copa-tag-1-batistas-experiment-barca-grandios-gescheitert/#comments Sat, 02 Jul 2011 03:50:23 +0000 http://ballverliebt.eu/?p=5088 Copa, Tag 1 – Batistas „Experiment Barça“ grandios gescheitert weiterlesen ]]> 1:1 gegen Bolivien! Was für ein Fehlstart für Gastgeber und Top-Favorit Argentinien in die Copa América. Der noch schlimmer hätte kommen können, denn erst Kun Agüeros Prachttreffer glich ein tölpelhaftes Gegentor aus. Nachdem das Experiment, Barcelona kopieren zu wollen, kompletten Schiffbruch erlitten hatte.

Argentinien - Bolivien 1:1

Wie holt man das Beste aus Lionel Messi heraus? Der Antwortversuch von Argentiniens Teamchef Sergio Batista: Indem man das Team um ihn herum so spielen lässt, wie das der FC Barcelona macht. Mit dieser Taktik ging der Gastgeber in das vermeintlich leichte Eröffnungsspiel gegen Bolivien – die Erinnerung an das peinliche 1:6 vor zwei Jahren in der WM-Quali lebte zwar noch, aber das Eröffnungsspiel der Copa América fand schließlich im wundervollen neuen Stadion von La Plata auf Seehöhe statt, nicht auf 3600 Meter in La Paz. Kein Grund zur Sorge also. Oder doch?

Minimum acht Mann hinter dem Ball

Bolivien verlegte sich, wie kaum anders zu erwarten war, auf die Defensive. Das machte die Mannschaft von Teamchef Gustavo Quinteros allerdings hervorragend: Dem argentinischen Mittelfeld, das versuchte, mit Kurzpässen den Ballbesitz zu halten und auf den Moment zu warten, in dem der extrem tief stehende Messi seinen Turbo zündet, wurde kaum Platz und Zeit gelassen. Selbst die beiden Stürmer Marcelo Moreno und Edivaldo Rojas halfen mit, Banega, Cambiasso und Messi Bälle nicht verarbeiten zu lassen.

Mascherano ließ sich im Ballbesitz zwischen Gabriel Milito und Nicolás Burdisso fallen, um von hinten heraus das Spiel zu lenken, ihm fehlten aber oftmals die Anspielstationen. Und selbst, wenn das Spiel zumindest mal im Mittelfeld angekommen war, hatte Bolivien immer noch minimum acht Mann hinter dem Ball. Und was das argentische Hauptproblem dabei war: Es fehlte komplett die Anspielstation in der Spitze. Messi stand so extrem tief, dass die bolivianischen Innenverteidiger keinen Gedanken daran verschwenden mussten, wie sie es anstellen sollten, vom aus der tiefe kommenden Superstar nicht aus der Position gezogen zu werden. Weil der Superstar in der Tiefe, sprich auf Höhe des Mittelkreises, verharrte und kaum am Spiel teilnahm.

Auch die Flügel lahmen

Durch das Zentrum ging also nichts, auch nachdem sich Cambiasso weiter nach vorne orientiert hatte. Und auch über die Flügel kamen die Argentinier nicht so zum Zug, wie sie sich das gewünscht hätten. Carlos Tévez, der etwas überraschend den Vorzug vor Ángel di María erhalten hatte, musste sich zumeist gegen zwei Bolivianer – Lorgio Álvarez und Joselito Vaca – behaupten; Ezequiel Lavezzi auf der anderen Seite erwischte einen rabenschwarzen Tag. Dem Napolitaner gelang nichts, aber auch gar nichts.

So tröpfelte das Spiel ohne Highlights vor sich hin, denn das Team aus Bolivien zeigte wenig Willen, selbst die Agenden der Gestaltung zu übernehmen. Und in den wenigen Versuchen zeigte die Mannschaft, dass sie das auch nicht kann. Die einzige Bedrohung für die argentische Hintermannschaft waren schnelle Konter – denn bei Ballgewinn Umschalten ging sehr gut.

Systemwechsel in der Pause, Rückstand danach

2. Halbzeit

Es war in diesen 45 Minuten jedem, wirklich jedem klar geworden: Das Experiment, Barcelona kopieren zu wollen, war komplett gescheitert. Vor allem die Flügel und eine Option in der Spitze ging ab, und dieses Problem hat Batista natürlich erkannt und in der Pause korrigiert: Tévez ging von der linken Seite nach vorne, dafür übernahm Di María den Flügel und der blasse Cambiasso blieb draußen.

Und doch begann der zweite Spielabschnitt für Argentinien mit einem Schock: Einen bolivianischen Eckball lenkte Edivaldo Rojas mit der Ferse Richtung erstem Pfosten ab, der dort postierte Banega versuchte äußerst tölpelhaft, den Ball zu stoppen, und Torhüter Romero bekam die Kugel erst zu fassen, als der Referee schon auf Tor entschieden hatte.

Und beinahe hätte Bolivien nur wenige Minuten später der Albiceleste den Todesstoß versetzt! Ganz alleine lief Moreno auf Goalie Romero zu, verschlampte das Pflicht-Tor aber auf fahrlässige Art und Weise und zeigte somit, warum er in Europa (bei Donetsk und Bremen) praktisch nie spielt. Er arbeitet zwar viel, ist aber harmlos ohne Ende.

Erst Agüero erfüllt das Spiel mit Leben

Nach dem Systemwechsel vom 4-3-3 auf der Grundlage des Barcelona-Systems auf ein 4-2-3-1 fühlte sich das argentinische Team aber dennoch sichtlich wohler – vorne rührte mit Tévez ein laufstarker und an sich auch torgefährlicher Mann die zuvor komplett unterbeschäftigte bolivianische Inneverteidigung ein wenig um, Di María sorgte auf dem linken Flügel für deutlich mehr Zug nach vorne, auch Messi wurde nun vermehrt eingebunden. Nur Lavezzi auf der rechten Seite stand weiterhin komplett neben sich. Ihm versprangen Bälle, er verlor Zweikämpfe, und als er doch mal mit einem schönen Solo durchkam, segelte die komplett abgerissene Flanke meterhoch über das Tor (58.).

Eigentlich unverständlich, dass Batista 70 Minuten damit wartete, den armen Kerl auszutauschen. Als für ihn aber Kun Agüero den Platz betrat, war von einer Sekunde auf die andere Leben im Spiel des Gastgebers zu erkennen. Nun konnte Argentinien endlich über beide Seiten Druck machen, mit Messi zentral und Tévez vorne. Und so dauerte es auch nicht lange, bis die bolivianische Defensive für einmal nicht ganz mitkam: Ein schnell abgespielter Freistoß, eine umsichtige Brust-Ablage des aufgerückten Burdisso, ein Volleyschuss von Agüero – und fünf Minuten nach seiner Einwechslung hatte Agüero schon getroffen.

Bolivien verteidigt den Punkt

Die Bolivianer wussten: Wenn sie gegen die nun in Schwung kommenden Argentinier mit einem Punkt rausgehen, können sie immer noch hoch zufrieden sein. So versuchten sie es auch (mit Ausnahme eines Schusses des eingewechselten Chávez) gar nicht mehr, eventuell doch noch den eigenen Siegtreffer zu erzielen, sondern nur noch, jenen des Gegners zu verhindern. Vor allem über die Seite von Agüero kam weiterhin viel Wirbel, aber letztlich musste sich Argentinien tatsächlich mit dem 1:1 begnügen.

Fazit: „Experiment Barcelona“ ist gescheitert

Es dauerte genau 45 Minuten, dann war der Spuk vorbei – Argentinien kann trotz Messi nicht wie Barcelona spielen. Dazu fehlte im Mittelfeld das ballsichere Personal, dazu wurde Messi viel zu wenig eingebunden, dazu kam zu wenig von den Flügeln (vor allem von Zanetti), als dass der fehlende Mann vorne zu kompensieren gewesen wäre. Wenn alle Stricke reißen, muss halt doch der lange Ball herhalten, wenn man wie Barcelona spielen will, aber nicht Barcelona ist. Und dafür bräuchte es einen Mann in der Spitze.

Es darf angenommen werden, dass Sergio Batista im zweiten Gruppenspiel gegen Kolumbien mit jener Formation startet, die am Ende auf dem Feld war, also mit Di María und Agüero über die Flügel in einem 4-2-3-1. Darin fühlte sich das Team sichtlich wohler, und so wurde nach dem dämlichen Gegentor und der Schrecksekunde, als Moreno das 0:2 hatte machen müssen, ein dennoch verdienter Punkt gerettet.

Den Bolivianern muss aber bei aller Konzentration auf den Gastgeber auch ein Kompliment gemacht werden. Der Außenseiter war top eingestellt, das defensive 4-4-2 passte genau zum Matchplan, sodass der haushohe Favorit mehr als nur geärgert werden konnte. Und am Ende könnte das der Punkt sein, der Bolivien zumindest als einem der zwei besseren Gruppendritten ins Viertelfinale hievt.

(phe)

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