Die mit 26 Charter-Maschinen angereisten Athletic-Fans kaperten die Stimmung auf den Rängen – in gleichem Maße, wie ihre Mannschaft das Spiel auf dem Rasen kaperte. Man achtete darauf, Ballkontrolle zu erlangen und vor allem, Manchester selbige nicht auch nur im Ansatz zu erlauben. Das geschah natürlich mit dem von Bielsa-Teams gewohnten heftigem Pressing, das vor allem die Zentrale zum Ziel hatte.
Ohne den verletzten Vidic und den geschonten Ferdinand spielten Chris Smalling und Jonny Evans in der United-Innenverteidiger, vor den beiden spielte Phil Jones als Sechser. Vor allem auf dieses Trio presste Athletic, was das Zeug hielt; eine geordnete Spieleröffnung konnte so natürlich nicht stattfinden. Entweder man behalf sich mit Querpässen auf Evra und Rafael, oder man drosch den Ball weit nach vorne.
Iturraspes Sonderrolle
Jon Iturraspe, der Sechser von Marcelo Bielsa, lässt sich üblicherweise zwischen die Innenverteidiger fallen, um den Außenverteidigern ein gefahrloses Aufrücken zu ermöglichen. Gegen das 4-4-1-1 von United machte Iturraspe das aber nicht, stattdessen stand er für seine Verhältnisse außerordentlich hoch und kümmerte sich um Wayne Rooney, der für die Hausherren als hängende Spitze hinter Javier Hernández spielte. Das machte er auch sehr gut, sodass Rooney kaum zur Geltung kam.
Daher orientierte sich Rooney mit Fortdauer der ersten Halbzeit immer mehr in Richtung der rechten Angriffsseite, um dort in der Schnittstelle zwischen Athletic-IV San José und dem (auch ohne die zentrale Absicherung durch Iturraspe recht weit aufrückenden) LV Aurtenetxe anspielbar zu sein. Das ging zweimal ganz gut, aber die Passversuche in den Strafraum fanden keine Abnehmer.
Athletic mit Vorteilen im Zentrum
Das Duell Iturraspe-Rooney nahm beide aus der Gleichung ein wenig heraus. Theoretisch standen sich nun im Zentrum als zwei Duos gegenüber: De Marcos und Herrera für Bilbao; Giggs und Jones für United. Dennoch hatte Athletic nicht nur Vorteile im Zentrum, sondern überrannte Manchester dort geradezu. Das war möglich, weil De Marcos und Herrera sehr wach waren, viele Bälle von United abfingen und, wenn United den Ball hatte, sofort draufpressen. Weil die beiden sehr viel rochierten und mit ihren kurzen, flinken Sprints Ryan Giggs so oft stehen ließen, dass dieser bald gar nicht mehr wirklich dagegen hielt.
Und auch, weil Linksaußen Iker Muniain einfach überall zu finden war – auch im offensiven Zentrum; genau wie sich Stoßstürmer Llorente oft zwischen die Reihen fallen ließ und Rechtsaußen Susaeta dank des ihm permanent hinterlaufenden Kollegen Iraola ebenso ins Zentrum ziehen konnte. Die Hausherren liefen der Musik in der Feldmitte gnadenlos hinterher und kamen nur dann selbst zu guten Möglichkeiten, wenn es gelang, mit schnellen Pässen flinker zu sein als Athletic in der Rückwärtsbewegung. In den zwei, drei Situationen, in denen Manchester das schaffte, gab es sofort Gefahr und Rooney besorgte nach einer zur kurzen Abwehr von Athletic-Goalie Iraizoz nach einem Hernández-Schuss das 1:0.
Athletic nicht geschockt und mit Vorteilen auf den Außenbahnen
Die Basken waren vom Gegentor aber nicht im geringsten irritiert – im Gegenteil, nun wurde noch mehr Druck ausgeübt. Der letzte Feldspieler von Athletic stand zuweilen kaum 40 Meter vom United-Tor entfernt. Allerdings gelang es Manchester dennoch auch über die Flügel nicht, ein wenig Kontrolle ins Spiel zu bringen. Denn auch dort waren die Gäste überlegen.
Das Problem war, dass die Außenverteidiger Rafael und Evra von den Außenstürmern des Gegners oft weit nach innen gezogen wurden und Uniteds Flügelspieler im Mittelfeld dadurch einerseits zur Defensivarbeit gezwungen waren und andererseits es an der Hilfe nach vorne fehlte. Ashley Young arbeitete dabei hervorragend gegen Aurtenetxe und konnte so seine Seite, gemeinsam mit Rafael noch halbwegs unter Kontrolle bringen – nach vorne ging aber gar nichts, weil Muniain auch defensiv extrem viel machte. Umso anfälliger war bei United dafür die andere Flanke, sodass Athletic vor allem dort United das Leben zur Hölle machte.
Das war möglich, weil vor Evra auch Park Ji-Sung einen deutlichen Drall Richtung Feld-Mitte hatte – vermutlich hatte er das Gefühl, Giggs in der Arbeit gegen den Ball unterstützen zu müssen. Das ließ allerdings den Raum für Iraola völlig frei, und der Rechtsverteidiger von Bilbao preschte nach vorne, was das Zeug hielt. Niemand stellte sich ihm in den Weg, und er musste auch defensiv nichts befürchten – denn wenn Giggs zu seinen zweifellos geschickten Pässen nach vorne ansetzte, waren immer noch San José und Javi Martínez da, um auszubügeln.
Nur De Gea hält dagegen
Logischerweise wurde kurz vor der Halbzeit längst überfällige Ausgleich über die rechte Angriffsseite der Basken eingeleitet, ehe Llorente per Kopf verwertete. Wie überhaupt es Manchester alleine dem glänzend spielenden Torhüter David de Gea zu verdanken hatte, dass die Gäste nicht da schon längst enteilt waren. Manchester war im eigenen Stadion im Würgegriff des Gegnern und hatte nicht die geringste Idee, wie man sich daraus befreien konnte.
Woran sich erstaunlicherweise auch nach der Halbzeitpause zunächst nichts änderte. Im Gegenteil: Wie auf einer schiefen Ebene rollten die blitzschnellen Angriffe auf De Gea zu, der allerdings alles hielt, was auf sein Tor kam. Der massive Unterschied zwischen den Teams wurde aber auch dann deutlich, wenn United den Ball hatte. Da wirkte das Spiel nämlich wie in lähmender Zeitlupe. Es gab keine Ideen nach vorne, man war nur darauf bedacht, irgendwie mal kurz Durchschnaufen zu können.
Sir Alex stellt um
Erst nach einer Stunde, in der sein Team zuweilen vorgeführt wurde, stellte Ferguson um. Statt des verletzten Smalling kam Carrick; und für den überforderten Park Ji-Sung wurde Anderson eingewechselt. Damit einher ging auch eine System-Änderung: United stand nun in einem 4-1-4-1; in dem Rooney auf die linke Seite wanderte.
Das war eine gute Maßnahme. Weil sich Iturraspe, der nun keinen Zehner mehr als Gegenspieler hatte, nun zurückfallen ließ und Bilbao eine Dreierkette bildete, hatte United nun die ständige Unterzahl im Mittelfeld in den Griff bekommen. Iraola hatte mit Rooney nun erstmals im ganzen Spiel einen Gegenspieler und in der Mitte hatte Giggs nun mit Carrick eine Absicherung UND mit Anderson einen Partner, um De Marcos und Herrera einzubremsen.
Die Folge: Der Angriffswirbel von Athletic kam merklich zum erlahmen und Manchester beruhigte das Spiel, hielt Bilbao weiter vom eigenen Tor weg und konnte Luft holen. Nach vorne gelang aber weiterhin wenig, weil der schwache Hernández gegen die Dreierkette chancenlos war und der Mexikaner auch kaum Hilfe erhielt.
Ferguson macht Umstellung rückgängig
Dumm nur: Den Gästen gelang dennoch das 2:1 – und obwohl Torschütze De Marcos im Abseits stand, entsprach das knappe Ergebnis immer noch nicht einmal annähernd dem Spielverlauf. Sir Alex hätte, wie die Spielanlage ab der 60. Minute vermuten lässt, mit einem Remis durchaus leben können. Im Rückstand war er aber gezwungen, wieder eine Angriffs-Option einzuwechseln. Darum kam nun Nani für Giggs und Rooney war wieder im Zentrum als hängende Spitze gefragt.
Womit auch Iturraspe wieder aufrückte und sich liebevoll um Rooney kümmerte. Obwohl die Raumaufteilung von davor nun wieder hergestellt war, dominierte Athletic aber nicht die Schlussphase, wie sie das Spiel vor der 60. Minuten dominiert hatten. Was zum einen an Anderson lag, der gegen den Ball deutlich präsenter war als Giggs. Und natürlich auch daran, dass die Gäste ihrem ungemein laufintensiven Spiel Tribut zollen mussten.
Dennoch: Groß in Gefahr kam auch das eigene Tor nicht mehr, obwohl Nani Aurtenetxe einige Probleme bereitete und United ziemlich weit aufgerückt war, um zumindest den Ausgleich noch zu erzwingen. Genau das nützte Athletic aber kurz vor dem Ende, als ein weiter Freistoß in die weitgehend verwaiste Hälfte von United De Marcos fand. Dessen Schuss wurde war von De Gea glänzend pariert, aber weil Rafael nur dumm da stand, als Muniain hinter ihm angesprintet kam, konnte der Jungstar per Abstauber auf 3:1 stellen.
Und doch kam Manchester in der Nachspielzeit noch zu einem Tor, weil Rooney einen korrekten Hand-Elfmeter sicher verwandelte. Womit für das Rückspiel zumindest ein kleiner Hoffnungsschimmer gerettet wurde.
Fazit: Athletic um zwei Klassen stärker
Das Ergebnis von 3:2 für Athletic ist eigentlich blanker Hohn. Wenn die Basken 7:2 oder 8:2 gewonnen hätten, hätte sich bei Manchester niemand beschweren dürfen. Das Team von Marcelo Bielsa zeigte sich flinker, wacher, schneller, übte mehr Druck aus, erzeugte mehr Torgefahr, war in der Zentrale dominant und dominierte die Flügel. Rooney war, trotz seiner zwei Tore, kaum ein Faktor, Hernández fand überhaupt nicht statt. Giggs sah gegen das heftige Pressing noch älter aus, als er ist.
Nur De Gea spielte stark und verhinderte jenen Kantersieg von Bilbao, den sich die Basken zweifellos verdient hätten.
(phe)
]]>Diego Simeone bezeichnet sich selbst ohne Umschweife als Bielsa-Schüler. Und seit der langjährige Kapitän der argentinischen Nationalmannschaft – damals eben unter Teamchef Bielsa – im Dezember das Traineramt bei Atlético Madrid übernommen hat, geht es bei diesem Team stetig bergauf. Kein Wunder, denn was für ein Fuchs der 42-Jährige ist, zeigte er in diesem Finale.
Atlético mit Pressing zum Start
Er ließ seine Mannschaft mit einem ungeheuren Pressing beginnen. Genau das ist eigentlich die große Stärker von Bilbao, aber mit wenig Zeit am Ball konnte Athletic überhaupt nicht umgehen. Vor allem Diego und Arda Turan taten sich dabei hervor. Die Basken wirkten dadurch ziemlich gehetzt und verunsichert, und das schnelle Tor durch einen großartigen Schlenzer von Falcao nach sieben Minuten war die logische Folge.
Die Madrilenen spielten in einem 4-4-1-1, das aber sehr flexibel interpretiert wurde; im Bedarfsfall konnte es schnell ein 4-3-3 werden. Dann nämlich, wenn Diego (der als hängende Spitze links hinter Falcao spielte) etwas weiter nach außen ging und sich Arda (nominell im linken Mittelfeld) in die Zentrale orientierte. Denn das System bei Atlético war assymetrisch: Adrián auf der rechten Außenbahn ist an sich gelernter Stürmer und stand sehr hoch. Dass er dabei im Rücken von Bilbao-LV Aurtenetxe stand, war kein Nachteil.
Die drei Sekunden nach dem Ballgewinn…
Weil es Atlético auch nach der Führung geschickt anlegte. Die Madrilenen zogen sich etwas zurück, pressten nur noch mit zwei Mann (Diego und Falcao) und selbst das erst in der eigenen Hälfte und nicht annähernd in der Intensität wie zum unmittelbaren Start. Simeone wusste: Auf Dauer kann man Athletic nicht anpressen, ohne den Preis in Form von schwindenden Kräften zu zahlen. Auch wollte er nicht veruschen, den Basken auf Dauer mit spielerischen Mitteln Paroli zu bieten, weil dies gegen „Barça light“ aus Bilbao zu viel Raum offen ließ.
Also zog Simeone hinten seine Viererkette zusammen. Die Außenverteidiger kümmerten sich um Muniain und Susaeta, die Mittelfeld-Außen um die aufrückenden Iraola und Aurtenetxe, und im Zentrum ließ sich Mario Suárez fallen, um Llorente einzukesseln und der Sturmspitze von Athletic keine Chance zu lassen, an eventuelle Flanken zu kommen.
Der Clou dabei war aber, dass Atlético nicht nur einfach die Räume eng machte und darauf wartete, dass die Zeit verging. Nein, Simeones Mannschaft achtete ganz extrem darauf, nach Ballgewinn so schnell wie möglich von Defensive auf Offensive umzuschalten. In diesen ersten drei Sekunden nach Ballgewinn, in denen Bilbao sich erst orientieren und den Rückwärtsgang einschalten musste, war Atlético unglaublich flink und schon auf halbem Weg zum Tor, die sich in der kurzen Phase der Neu-Organisation beim Gegner bildenden Räume ausnützend. Nicht nur im Zentrum, sondern vor allem auch über die rechte Seite von Adrián.
Athletic ist etwas ratlos
Dagegen fand Athletic kein Mittel. Im Zentrum standen Herrera (neben seinen Teamkollegen Javi Martínez und Iker Muniain, sowie Adrián von Atlético einer von vier U21-Europameistern auf dem Feld) und De Marcos gegen drei Gegenspieler, weil sich neben Suárez und Gabi eben oft auch Arda in die Mitte orientierte. Das Trio verschob auch sehr gut, wenn es Athletic über die Flügel versuchte.
Weil sie mit ihren gewohnten Kurzpässen also überhaupt keinen Zug in ihre Spiel brachten, gab es vermehrt lange Bälle, die oft überhastet wirkten und nur allzu oft weit am geplanten Empfänger vorbeigingen. Bilbao machte einen verunsicherten Eindruck, war nach vorne ratlos und machte hinten dann noch einen billigen Fehler. Amorebieta schaute sich etwas zu lange nach einer Anspielstation um, verlor dabei den Ball und Falcao nützte das mit einer Weltklasse-Aktion vor dem Tor zum 2:0 für Atlético aus.
Bielsa reagiert auf fehlenden Punch aus dem Mittelfeld
„El Loco“ passte für die zweite Halbzeit sein 4-3-3 etwas an. Mit Ibai kam ein neuer Mann für für die linke Außenbahn. Nicht nur, dass Muniain (und auch Susaeta auf der anderen Seite) zu Zentral gespielt hatten, um die kompakte Viererkette von Atlético auseinander zu ziehen, es fehlte auch der Punch aus dem Mittelfeld.
Für diesen sollte nun Muniain sorgen, der von Links nun ins Zentrum gegangen war. Er spielte weiter vorne als De Marcos in der ersten Hälfte (dieser spielte nun statt Aurtenetxe als LV), was einen weiteren positiven Effekt hatte: Seine Präsenz hielt Mario Suárez davon ab, sich zu tief fallen zu lassen, was wiederum Llorente etwas Luft zum Atmen verschaffte. Zudem versuchten Susaeta und Ibai nun zumindest, breiter zu spielen.
Weil dazu die Raumaufteilung etwas gleichmäßiger war und Íñigo Pérez (statt Iturraspe im Spiel) ebenso höher stand wie sein Vorgänger, war Athletic auch etwas weniger anfällig für das blitzschnelle Umschalten von Atlético. Das fand zwar immer noch statt, aber Bilbao hatte sich nun besser darauf eingestellt.
Aufgabe des Mittelfelds
Nur: All das brachte auch nicht den gewünschten Erfolg, wenn es darum ging, Zugriff auf den Strafraum zu erhalten. Muniain stand praktisch immer alleine gegen zwei Gegenspieler und Llorente machte im Zentrum gegen Godín und Miranda kaum einen Stich. Weswegen Bielsa nach einer Stunde die für ihn äußerst unübliche Brechstange aus der Kiste holte – in Form von Toquero.
Was nichts anderes hieß als die Aufgabe des Mittelfelds. Im Zentrum stand nun nur noch Muniain (abgeischert von Íñigo Pérez), vorne dafür zwei Zentrums-Strmer und zwei Außenangreifer. Doch egal um nun von Muniain oder von den Außen: Nun segelten die Bälle völlig Bielsa-untypisch hoch in den Strafraum. Weil nun aber Suárez wieder von Muniain lassen konnte, nachdem dieser ja ganz alleine war und von Gabi übernommen wurde, ließ dieser sich wieder vermehrt fallen um im Abwehrzentrum Überzahl herzustellen.
Zudem war durch das komplett offene Mittelfeld nun wieder der Weg frei für schnelle Gegenstöße durch blitzartiges Umschalten nach Ballgewinn. So kam Bilbao nur zu ein, zwei halbwegs ernsthaften Chancen, die aber spätestens beim glänzenden Thibaut Courtois im Atlético-Tor endeten, und spielte bis zum Schluss überhastet und ungewohnt fahrig.
Auf der anderen Seite hätte Falcao schon die Entscheidung herbeiführen müssen, als er nach einem schnellen Gegenstoß nur den Pfosten traf, aber wenige Minuten vor Schluss machte Diego mit einer feinen Einzelleistung doch noch alles klar.
Fazit: Simeone manövrierte Bielsa aus
Auch das kommt mal vor: Marcelo Bielsa wurde bis zu einem gewissen Grad von seinem Gegenüber ausmanövriert. Simeone kannte die Stärken und die Schwächen von Athletic nicht nur, er ließ sie auch gnadenlos anbohren. Vor allem Atléticos unglaublich flinke Umschalten nach Ballgewinn brachte die Basken immer wieder schwer in Verlegenheit. Simeone ließ Athletic den Ball haben, wo es seinem Team nicht weh tat und ließ immer wieder in kurzen Phasen Pressing aufblitzen. Llorente war praktisch kein Faktor und die nach innen ziehenden Außenstürmer waren bei den diese schon recht weit innen erwartenden Atlético-AV in guten Händen.
Bielsa fühlte sich schon nach einer Stunde, also sehr früh, dazu genötigt, die Brechstange auszupacken, die er seiner Mannschaft eigentlich ausgetrieben hat. Athletic hat es im ganzen Spiel nicht geschafft, ein taugliches Mittel gegen die ungemein intelligent und extrem präzise eingestellten Gegner zu finden. Und so schade das nach den tollen Auftritten in dieser Saison, vor allem den beiden inhaltlichen Vernichtungen von Manchester United, auch ist: Diesmal fehlte der Plan und somit ist die Sieg für Atlético Madrid vollauf gerechtfertigt.
(phe)
]]>It’s already known what’s gonna happen to the space left behind by a demolished stadium – the University will get some new buildings. The fate of the giant arc above the main stand, however, is still unclear. There is a suggestion that maybe it should be cut into pieces and sold as memorabilia. Others would much rather like to see it span over the Ría de Bilbao. Between all the modern bridges, it would fare quite well, probably.
That’s because the Basque city has become highly progressive architectually, since the Guggenheim Museum has opened in 1997. Santiago Calatrava, who also designed the new Olympic Parc in Athens, is responsible for a pedestrian bridge, while the main highway coming vom the North leads over an suspension bridge, whose pylon is illuminated at nights.
And, of course, the Museum of modern arts with the famous name itself – or the flashingly green new Basketball area in Parque Miribille, which has opened just a year and a half ago and does lean quite gently along the slope leading down to the Old Town. Among all those newly designed buildings, the old San Mamés stadium, opened in 1913, is an anachronism. However, one the fans learned to love – there’ll doubtlessly be lots of tears when Athletic will finally be leaving the building behind. Not just because of all the memories brought, among other things, with eight La Liga championships.
But also because of some whimsical details about it. Like the telephone next to one seat in the president’s box, connected directly to the bench – for raging Managers banned to the stands by the refs. Or a memory of a lots bet by the former president of Basque rival CD Alavés, who said after Athletic’s league title in 1983, „you can’t do that again next year – and if you do, you’ll get my stuffed lion!“ However, Athletic even won the double in 1984 and ever since the hunting trophy is guarding San Mamés‘ VIP lounge.
With Bielsa on the way up
To date, it’s been the last league title for the club only allowing Basque footballers to play for them. A significant disadvantage to the likes of Real Madrid or FC Barcelona and that’s a significant reason, why a 2nd place in 1997 (with Jupp Heynckes as their manager) has been the biggest success since.
Until now, with Marcelo Bielsa as their manager, new hope arises among the fans. The Argentinian, who impressed the world as Chile’s national team manager in the 2010 World Cup in South Africa, joined a club willing to let him work on a long-term project. Which is why, after an abject start of the season, Bielsa was not sacked. Continuity that pays off now.
After just five points from the first five leage games this season, Athletic gathered 24 points in 13 games, thereby conceding only one defeat. Moreover, they progressed safely to the next round in the Europa League, leaving PSG, Salzburg and Slovan Bratislava behind and reached the Copa del Rey quarter-finals.
And the modest atmosphere in which Bielsa can thrive is best represented by the club’s actual home base outside the city.
Headquarters in the middle of nowhere
It takes a train ride of about half an hour to get vom Bilbao zu Lezama. The village itself is small and sleepy: hardly five strees, hardly any noteworthy buildings – despite the relative proximity to the modern Bilbao it is, basically, the middle of nowhere. In one of the larger gardens, some sheep graze, the neighbour has got some grapevines, from the next one you can hear some chicken.
But still, Lezama is quite famous – because of Athletic’s training facilities opened in 1971. Here’s the club’s actual home base: On seven pitches the teams do not only train, but expect for Bielsa’s men, every other team of the club plays it’s home games here. From the little children up to the Ladies‘ team.
Record champions and hunters of Barcelona
Winning the national championship four times, Athletic is actually Spain’s record champion in women’s football. In the current season the team is in second position, trailing FC Barcelona by three points. This past weekend, with the kick-off being at noon on Sunday, they were playing mid-table team Olivenza. Which is a town loceted somewhere in the Extremadura region near the portuguese border.
Women’s football in Spain is developing well, with the national team earing a 2-2 draw against Germany in a recent EURO qualifier and the Under-17 girls being European Champions. Still, the league consisting of 18 teams isn’t really competitve, which this game showed quite well. The visitors formation was roughly a 4-1-4-1, with defensive midfielder Desi dropping very deep. So, Olivenza effectively play with five at the back, only trying to avoid a humbling defeat. As a mid-table team rid of any fears of relegation, that is.
Similar to Bielsa’s men
So the visitors quite happily let Athletic have the ball and they collected at least 80 per cent possession, trying to create width by full-backs bombing forward (especially Iraia on the right). The centre-backs hat the responsibilities of playing the first pass.
There, Tzibi Juaristi doesn’t only resemble Carles Puyol because of her haircut. There, Irene Paredes, at 5’8″ the tallest player of her team, doesn’t only resemble Gerard Piqué because of her stature. Not hitting long balls, bat playing calmly and hitting clever passes from behind is what those two constantly try to do.
Plus, the front three kept on interchaning positions. But still, the favourites had a hard time really creating goalscoring opportunities. The ball hit the woordwork twice (23rd minute, after a corner and 39th, from a long-distance shot), but otherwise, the village elderlies had a lot to complain about.
Olivenza? Nah. In the rare case they actually had the ball, they could do absolutely nothing with it. Hardly ever, they managed to string together three passes before the ball was back with Athletic, playing a pressing game, or crossed the sidelines or just ended up in Athletic’s half, nowhere near lone striker Nerea, who had to chase hopeless balls. The visitors hardly caused more trouble than a five-year-old would cause Viatli Klitschko, but at least they took the goalless draw to half-time.
Fatigue beats the visitors
With Guru Fernández (instead of Nekane), Athletic manager Juan Luis Fuentes brought a new left winger for the second half, and with her there immideatley was more threat. Her converting a penalty three minutes into the half finally got Athletic the long overdue lead, however there wasn’t really anything pretty about it – she just knocked the ball centrally into net net.
Olivenza must have known that with that, the game was lost. Fatigue now added to the general harmlessness and resistance crumbled worryingly. After Erika converted to good crosses from the right (60th, 62nd) and took advantage of a mistake by Olivenza’s goalkeeper Cristiane (74th) to make it 4-0, the game was done.
Even more so after Athletic changed the shape a little: With Beristain coming in an playing in a Number 10 role, Desi was dragged out of her position between the centre-backs to track her, which exposed Olivenza even more. Not only did Athletic make it 6-0, but the hit the woodwork three more times in the second half alone.
Athletic Club – Olivenza 6:0 (0:0)
Lezama, 250, Referee Elexpuru-Sanz. Goals: 1-0 (48′ pen) Guru, 2-0 (60′), 3-0 (62′) and 4-0 (74′) Erika, 5-0 (78′) Guru, 6-0 (80′) Erika. Athletic: Ainhoa; Iraia, Irene, Tzibi, Saioa; Orueta (55′ Flaviano), Olabarrieta, Itsuso (62′ Manu); Nekane (46′ Guru), Erika, Ibarra (64′ Beristain). Olivenza: Cristina; Lucky, Idaira (61′ Alicia), Laly, Conchi; Desi; Lourdes, Marina, Martita, Amanda (75′ Beatriz); Nerea (61′ Esperanza).
Young vs. Old
23,8 years on average – the team Marcelo Bielsa fielded the same night against Levante was unbelievably young and full of players with a bright future. Not only with Athletic, because when European heavyweights knock on their doors, some of them will surely leave. Like, say, Under-21 European Champions Javi Martinez and Ander Herrera, or also Iker Muniain.
Levante, on the other hand, is quite the opposite. The granotas are the last chance of several Have-Beens who want to show the world they’re not quite done yet. Players like Farinós, who played in the 2000 Champions League final with Valecia. Or Javi Venta, who reached the semi-finals of the same competition in 2006 with Villarreal, before crashing out against Arsenal in the last international game ever played at Highbury. Ot Juanfran, whose career never quite got started after he failed to impress in the 2002 World Cup. Or Asier del Horno, who became an International playing for Athletic, until his move to the Chelsea was good only for his bank account, but not for his career. Or, last but not least, like Sergio Ballesteros who reached the UEFA Cup quarter-finals with underdogs Rayo Vallecano in 2001, who played well whereever he was, but never actually won anything.
So in a team with an average age of 31,4 years, cental midfielder Xavi Torres ist the youngest with 25 years. But nonetheless, a lot of the oldboys show what they can do, with manager Juan Ignácio Martínez leading them to a surprise fouth place in La Liga, just behind Real, Barcelona and local rivals Valencia. Against Athletic, however, they didn’t stand a chance.
Good understanding up front
Levante played a fairly basic 4-4-1-1 with José Barkero and Arouna Koné showing a good understanding up front, making it obvious why Levante scored the fouth-most goals of any team this season. Barkero worked well, came from deeper positions and offered himself als a recipient for passes from Farinós and Xavi Torres – when one of those two charged forward, the other would stay put. Koné moved quite well and it was him who created most of the danger for Athletic’s defense.
Or, much rather: The only threat. Neither Juanfran nor El Zhar could offer a lot from the flanks because they were quite heavily involved in defensive work. They tried to push forward when Levante got the ball, but they didn’t really create anything.
Safe through the centre, forward on the flanks
Marcelo Bielsa ist known for organizing his defense on the grounds of what the opposition plays up front. In South America, that was usually a 3-man-defense, but since in La Liga hardly any teams deploys a classic two-striker-formation anymore, Athletic usually plays with a classcal four-men-defense, to alway hav one spare man at the back.
Now, Levante did play with two strikers, so Bielsa basically switched his formation to a 3-4-3, especially when in possession. Iturraspe dropped deep between Amorebieta and Javi Martinez and the full-backs became wing-backs, thriving forward. In the centre of the pitch, one of the remaining midfield players – usually Herrera – dropped a little to act as a connecting play, the wingers (Muniain more so than Susaeta, however) tucked inside to be overlapped by the wing-backs, thus creating width.
The lead brings control
It took Atheltic only ten minutes to score the 1-0, after Amorebiete converted a header after a corner kick. With that, the home team comfortably controlled the game. Especially the fact that with Iturraspe and Javi Martinez, they had to very adapt passers in the back-three gave Athletic a very solid base on which they completely controlled the midfield. De Marcos couldn’t properly be covered by both Farinós and Xavi Torres and the Athletic wingers constantly dragged Levante’s full-backs out of position.
Plus, Ballesteros (36) and especially Nano (31) looked old. While the former covered a lot with his experience and good positioning, the latter – who is about to move to China – was compleletly hapless. He let Llorente roam quite freely, so that the Athletic striker was very well included in his team’s game. The style of Athletic war fast and direct, with pressing after conceding possession and with konsequent play over the flanks.
Attracive football is rewarded
After half a season, Bielsa’s system and his philosophy are already deeply rooted in his team and with their fast and direct approach, Levante had massive problems. So the 2-0 just before half-time wasn’t only a logical consequence of the weaknesses exposed within a slow Levante team, but also quite symbolic for Athletic’s style and, of course, somewhat of a decision in this particular game.
Óscar de Marcos escaped Farinós os the right side and Ballesteros hesitated – tackle De Marcos or help Nano covering Llorente? – and ended up doing neither. De Marcos ended his darting run by chipping a high cross over Ballesteros the Munua in the Levante goal only to find Llorente completely unmarked. Nano was nowhere near, and so it was 2-0.
Correct changes proved to be useless
Levante hat only two real goalscoring opportunities in the first half: The first being a shot narrowly left by Koné, the other a free-kick which sailed just right. But manager Martinez knew he had to start by doing something about his defense, so he left Nano out for the second half („His mind is obviously already in China“, Marca wrote about his performance), Del Horno moved to the centre and Juanfran was now the left full-back; Valdo came in and took the left midfield position.
All of that, however, was basically useless, since Athletic steppt off the gas in the second half. The wing-backs played far more conservatively and when they went forwart, die wingers stayed behind. After 70 minuted, Bielsa brought on Toquero for Llorente – the bold-headed Toquero isn’t exactly a technically gifted player, but he is very powerful in closing down the opposing defenders. Which is presicely what he did.
Absorb pressure, let Muniain play
Athletic’s only remaining aim was to absorb possible pressure coming from Levante and not to let them back into the game. So the visitors now had more possesstion, but they couldn’t test Iraizoz in Athletic’s goal. So Bielsa could leave Muniain on the pitch, whose head-through-the-wall approach didn’t really get him anywhere, but the crowd still was pleased to see the young man constantly trying.
Until it was a Levante player who eventually lost his nerves: Juanfran conceded a second yellow card just before an Athletic corner in der 89th minute an was sent off. Just to add some insult to defeat, San José (who came in just minutes earlier) converted the corner-kick for the final score of 3-0. So now, Athletic moved up to fifth position in the table, only three points behint Levante – and a spot in the Champions League qualification.
Athletic Club – Levante 3:0 (2:0)
San Mamés, 35.000, SR Velasco Carballo. Goals: 1-0 (10′) Amorebieta, 2-0 (40′) Llorente, 3-0 (90′) San José. Athletic: Iraizoz; Iraola, Javi Martínez, Amorebieta, Aurtenetxe; De Marcos, Iturraspe, Herrera (81′ San José); Susaeta, Llorente (73′ Toquero), Muniain (88′ Iñigo Pérez). Levante: Munua; Javi Venta, Nano (46′ Valdo), Ballesteros, Del Horno; El Zhar (68′ Rubén Suárez), Xavi Torres (80′ Roger), Farinós, Juanfran; Barkero; Arouna Koné. Sent off: Juanfran (89′, for a second bookable offence).
Atotxa’s fate
It would be a special highlight, if old San Mamés would indeed see some Champions League football before it falls to the same fate the former stadium of Real Sociedad did in San Sebastian (or Donostia, as it is called in Basque) some twenty years ago.
Real Sociedad ist the biggest Basque rival of Athletic, but there hardly are real animosities between those to clubs. Too much are they united in their resentment against the teams from Madrid, too similar were the philosophies of the two clubs when it came to player selection. Until just recently, Real Sociedad only fielded Basques and foreign players, but in recent years, there have also been Spaniards playing for them. There are limited resources and it’s very hard to feed two big teams from players of a region with just 3 million people.
They went to Anoeta…
In 1993, Real Sociedad moved to the Anoeta. The 33.000-seater with a running track is part of a big sports complex also containing a Rugby stadium, a velodrome and a martial arts centre. The highlight, however, is the bull-fighting arena which got a retractable roof and now is home of the Basketball team. From an architectural standpoint, Illunbe Arena is the most attractive building, there.
And, given the running track in the stadium, probably from an athmospheric standpoint as well. This past week-edn, over 8.000 fans in the nearly sold-out bull-fighting arena saw their Basketball team lose 56-71 to FC Barcelona (in Basketball, too, they are competing with Real Madrid…).
…after they left Atotxa
The old Atotxa stadium, which was located right in the middle of town, became too small, with a capacity of just 17.000. Where Real Sociedad celebrated two La Liga championships, now is a residential area. With a café by the name of „Tribuna Norte“, some shops in the middle, which does look more like some lovelessly arranged building site containers, and with a playground for the children.
But there’s one thing you’re not allowed to do, in the exact same place where there used to be a football stadium. That’s made very clear at every entrance:
(phe)
all pictures: Philipp Eitzinger
]]>Was mit dem gewonnen Platz des dann abgerissenen Stadions passiert, weiß man schon – die Univertistät bekommt neue Gebäude. Der Verbleib des großen Bogens über der Haupttribüne ist dafür noch unklar. Ein Vorschlag sieht vor, ihn in tausend Teile zu zerschneiden und diese als Andenken an die Meistbietenden zu veräußern. Andere meinen wiederum, man sollte ihn erhalten und über die Ría del Bilbao spannen. Inmitten der vielen modernen Brücken, die das durch die Stadt verlaufende Gewässer queren, wäre der Bogen sicher gut aufgehoben.
Schließlich ist die baskische Stadt, in dessen Großraum fast eine Million Menschen leben, architektonisch äußerst progressiv geworden, seit 1997 das Guggenheim-Museum eröffnet hat. Santiago Calatrava, der auch den Olympiapark von Athen entworfen hat, steuerte das Design für eine Fußgängerbrücke bei. Die Haupt-Einfallsstraße aus Richtung Norden führt über eine Hängebrücke, dessen großer Pfeiler des Nächtens eine Lichtshow abliefert.
Und nicht zuletzt natürlich das große Museum für moderne Kunst mit dem bekannten Namen – oder etwa die knallig grüne, moderne Konstruktion der erst vor eineinhalb Jahren eröffneten Basketball-Arena im Miribilla-Park, die sich an den doch relativ steilen Hügel hinunter zur Altstadt schmiegt. Inmitten all dieser neu entworfenen und errichteten Bauwerke ist das 1913 eröffnete Stadion schon ein Anachronismus. Aber ein unter den Fans liebgewonnener, ein tränenreicher Abschied ist vorgrammiert. Nicht nur wegen der vielen Erinnerungen, die unter anderem acht spanische Titel mit sich brachten.
Sondern auch, weil das Stadion selbst einige schrullige Eigenheiten aufweisen kann. Wie etwa das Telefon auf der Ehrentribüne, das direkt mit der Trainerbank verbunden ist – reserviert für den Coach, falls dieser vom Referee auf die Tribüne verbannt wird. Oder dem Andenken an eine verlorene Wette des damaligen Präsidenten vom baskischen Rivalen CD Alavés, der nach Bilbaos Titel 1983 meinte: „Das schafft ihr nächste Saison nicht nochmal – und wenn doch, bekommt ihr meinen ausgestopften Löwen!“ Womit der gute Mann nicht rechnete: Athletic holte 1984 sogar das Double. Seither steht die Jagdtrophäe im VIP-Club des San Mamés.
Mit Bielsa auf dem Weg nach oben
Es war der letzte Titel jenes Klubs, in dem nur Spieler aus dem Baskenland spielen dürfen. Das verschafft Athletic gegenüber der Konkurrenz von der Größenordnung Real Madrids oder des FC Barcelona natürlich einen ordentlichen Wettbewerbsnachteil, weshalb der Vizemeister-Titel 1997 unter Jupp Heynckes (und der damit verbundenen Teilnahme an der Champions League) seither den größten Erfolg darstellt.
Ehe es nun, mit Marcelo Bielsa als Trainer, wieder Hoffnung unter den Fans gibt. Der Argentinier, der als Teamchef von Chile bei der WM in Südafrika die Fachwelt begeisterte, fand nach seiner Ankunft im Sommer eine Vereinsführung vor, die ausdrücklich mit ihm einen längerfristigen Weg gehen wollte – weshalb er auch nach dem komplett missglückten Saisonstart nicht, wie bei anderen Vereinen üblich, gleich wieder geschasst wurde. Kontinuität, die sich auszahlt.
Denn nach nur zwei Pünktchen aus den ersten fünf Spielen gab es seither 24 Punkte in 13 Spielen, dabei nur eine einzige Niederlage und dazu den souveränen Gruppensieg in der Gruppenphase der Europa League gegen Paris St. Germain, Salzburg und Slovan Bratislava; sowie den Einzug ins Cup-Viertelfinale. Nach dem 3:0 gegen Levante, zu diesem Spiel unten mehr, ist Athletic Fünfter mit Tuchfühlung zum Champions-League-Platz.
Die Ruhe, mit der „El Loco“ bei Athletic arbeiten kann, wird durch das eigentliche Zentrum des Vereins ganz gut symbolisiert. Dazu muss man aber raus aus der Stadt.
Das Hauptquartier im Provinzkaff
Eine etwa 30-minütige Fahrt mit dem Regionalzug bringt einen von Bilbao nach Lezama. Der Ort an sich ist ein verschlafenes Kaff: Kaum fünf Straßen, kaum nennenswerte Geschäfte, trotz der relativen Nähe zum modernen Bilbao im Grunde tiefste baskische Provinz. Da grasen in einem Garten Schafe, der Nachbar hat ein paar Weinreben stehen, dann hört man einen Hahn krächzen.
Bekannt ist Lezama dennoch – wegen des 1971 eröffneten großen Trainingszentrums von Athletic. Hier hat der Klub seine eigentliche Homebase: Auf den insgesamt sieben Plätzen wird nicht nur trainiert, bis auf die Primera-Division-Herren tragen auch sämtliche Mannschaften des Vereins, von den Bambini bis zu den Frauen, ihre Heimspiele hier aus.
Rekordmeister und Barça-Jäger
Als vierfacher Titelträger sind die Athletic-Frauen sogar Rekordmeister der seit 1988 ausgetragenen Meisterschaft. In der aktuellen Saison liegt das Team, das wie die Herren ausschließlich auf Personal aus dem Baskenland baut, drei Punkte hinter dem FC Barcelona auf Platz zwei, an diesem Wochenende – Anpfiff am Sonntag mittag um Punkt 12 Uhr – ging’s gegen den Mittelständler aus Olivenza. Das liegt irgendwo im Nirgendwo der Region Extremadura nahe der Granze zu Portugal. Muss man also nicht kennen.
Der spanische Frauen-Fußball entwickelt sich, letztens trotze man dem DFB-Team in der EM-Quali einen Punkt ab, die U17-Mädels sind gar Europameister. Das Leistungsgefälle in der Liga mit 18 Teams (!) ist aber ganz enorm, wie dieses Spiel klar zeigte. Die Formation der Gäste war von der Grundidee ein 4-1-4-1, aber da Sechser Desi ganz extrem weit zurückgezogen agierte, stellte Olivenza effektiv eine Fünfer-Abwehrkette auf und versuchte von Beginn an, das Ausmaß der zu erwartenden sportlichen Katastrophe in Grenzen zu halten. Wohlgemerkt als Team aus dem Tabellen-Mittelfeld, längst jeder echter Abstiegs-Angst entledigt.
Ähnlich wie die Männer
Die Gäste überließen Athletic die Spielgestaltung komplett, das Heimteam kam sicher auf 80% Ballbesitz, versuchte das Spiel über nach vorne preschende Außenverteidiger (vor allem Iraia auf der rechten Seite) breit zu machen. Die beiden Innenverteidigerinnen übernahmen die Spieleröffnung.
Tzibi Juaristi erinnert dabei nicht nur von der Frisur so ein wenig an Carles Puyol, Partnerin Irene Paredes, mit ihren 1.76m die Größte im Team, nicht nur von der Statur an Gerard Piqué – von hinten ohne lange Bälle, sondern mit Spielkultur aufbauen, lautet die Devise. Außerdem rochierte das Angriffstrio permanent durch – also durchaus ähnlich der Philosophie, wie sie Marcelo Bielsa den Männern mit wachsendem Erfolg zu vermitteln versucht. Dennoch tat sich der Favorit schwer, wirklich Torchancen zu kreieren. Zweimal klatschte der Ball an die Latte (23. nach einem Eckball und 39. aus einem Weitschuss), aber ansonsten hatten die Opas aus dem Dorf einiges zu lamentieren.
Olivenza? Naja. In den seltenen Fällen, in denen die Blauen den Ball hatten, konnten sie absolut nichts damit anfangen. So gut wie nie gelangen drei Pässe hintereinander, ehe der Ball entweder beim durchaus mit Pressing spielenden Gegner, außerhalb des Spielfeldes oder im Nirvana der praktisch verwaisten Hälfte von Bilbao landete – Solo-Spitze Nerea erreichte kaum einen der schlampig gespielten Pässe. Die Gäste strahlten kaum mehr Gefahr aus als ein Fünfjähriger gegen Vitali Klitschko, hielten aber zur Halbzeit immerhin das torlose Remis.
Mit der Müdigkeit geht’s dahin
Mit Guru Fernández (statt Nekane) brachte Atheltic-Coach Juan Luís Fuentes für die zweite Hälfte eine neue Spielerin für die rechte Seite. Damit kam deutlich mehr Geradlinigkeit in das Spiel des Heim-Teams und durch einen Foul-Elfmeter, von der Neuen eher humorlos ins Zentrum verwandelt, gelang kurz nach Wiederanpfiff auch das längst überfällige Führungstor.
Das Team aus Olivenza muss gewusst haben, dass das Spiel damit verloren war. Denn zur Harm- und Tatenlosigkeit der ersten Hälfte gesellte sich nun auch noch Müdigkeit und die Gegenwehr sank rapide. Nachdem Erika in zwei Flanken nur noch den Fuß hineinhalten musste (60., 62.) und dann einen Goalie-Fehler zum 4:0 (74.) nützte, entsprach das den Kräfteverhältnissen absolut.
Eine Umstellung bei Athletic nach dem 3:0 gab den zerfallenden Gästen dann den Rest: Mit Stürmerin Beristain (statt Rechtsaußen Ibarra) drehte das Heim-Team das Dreieck im Mittelfeld um, Beristain spielte ein Mittelding aus Zehn und Stürmerin. Was Olivenza-Sechser Desi dazu veranlasste, wieder nach vorne zu rücken, um die Neue zu Bewachen. Was hinter ihr beträchtliche Räume ließ und die Abwehr zusätzlich entblößte.
Neben dem 5:0 durch Guru (78., Abwehr brachte den Ball nicht raus) und dem Tor zum 6:0-Endstand wieder durch Erika (80., von einem Solo auf der linken Seite freigespielt) holzte Athletic zweimal auf die Latte (64., 68.) und einmal auf den Pfosten (88.), testete also insgesamt fünfmal das Aluminium. Obwohl es zur Halbzeit also 0:0 gestanden hatte, waren die Gäste mit dem 0:6 noch gut bedient.
Athletic Club – Olivenza 6:0 (0:0)
Lezama, 250, SR Elexpuru-Sanz. Tore: 1:0 (48., Elfmeter) Guru, 2:0 (60.), 3:0 (62.) und 4:0 (74.) Erika, 5:0 (78.) Guru, 6:0 (80.) Erika. Athletic: Ainhoa; Iraia, Irene, Tzibi, Saioa; Orueta (55. Flaviano), Olabarrieta, Itsuso (62. Manu); Nekane (46. Guru), Erika, Ibarra (64. Beristain). Olivenza: Cristina; Lucky, Idaira (61. Alicia), Laly, Conchi; Desi; Lourdes, Marina, Martita, Amanda (75. Beatriz); Nerea (61. Esperanza).
Jung gegen Alt
23,8 Jahre – die Mannschaft, die Marcelo Bielsa am selben Tag gegen Überraschungsteam Levante auflaufen ließ, ist eine unglaublich junge. Gespickt mit Spielern, denen eine große Zukunft vorausgesagt wird. Nicht nur bei Athletic, denn wenn die wirklich großen, auch internationalen Namen anklopfen, werden einige kaum zu halten sein. So wie die U21-Europameister Javi Martínez und Ander Herrera oder Jungstar Iker Muniain.
Levante andererseits, der kleine Lokalrivale von Valencia, ist das genaue Gegenteil. Die Granotas haben sich zu einer Anlaufstelle von Ehemaligen entwickelt, die sich noch mal auf höchstem Niveau beweisen wollen. Leute wie Farinós, der mit Valencia 2000 im Champions-Leauge-Finale spielte. Wie Javi Venta, der 2006 mit Villarreal das Halbfinale erreichte. Wie Juanfran, dessen Karriere nach einer verunglückten WM 2002 nicht so recht in die Gänge kam. Oder wie Asier del Horno, der bei Athletic zum Nationalspieler wurde, aber mit dem Wechsel auf die Chelsea-Bank 2005 nur seinem Konto, nicht aber seiner Karriere einen Gefallen tat. Und nicht zuletzt wie Kapitän Sergio Ballesteros, 2001 mit Außenseiter Rayo Vallecano im Uefa-Cup-Viertelfinale, der zwar Stammspieler war, wo immer er unter Vertrag stand, aber letztlich nie wirklich etwas gewonnen hat.
So ist in einer Truppe, die ein Durchschnittsalter von 31,4 Jahren aufweist, der zentrale Mittelfelspieler Xavi Torres (zuvor bei Barcelona und Málaga) mit seinen 25 Lenzen das absolute Team-Baby – keiner bei den Blau-Roten ist jünger als er. Doch die vielen alten Recken könnten diese Saison durchaus zeigen, dass sie was drauf haben, schließlich führte sie Trainer Juan Ignácio Martínez auf den vierten Tabellenplatz. Der für die Qualifikation zur Champions League reichen würde! Aber gegen Athletic war sein Team im Grunde chancenlos.
Gutes Zusammenspiel vorne
Levante spielte in einem 4-4-1-1 und vor allem die beiden Stürmer, José Barkero und Arouna Koné zeigten mit gutem Zusammenspiel, warum Levante die viertmeisten Tore der Primera Division erzielt hatte: Barkero arbeitete viel, kam aus der Tiefe, bot sich als Anspielstation für Farinós und Xavi Torres – von denen im Ballbesitz einer aufrückte und einer absicherte – an. Koné bewegte sich gut und bot sich an, so gut es ging. Vom Ivorer und dem Basken im Trikot von Levante ging die größte Gefahr aus.
Oder besser: Die einzige. Denn weder Juanfran noch El Zhar auf den Flanken konnten viel beitragen, weil sie wegen der Raumaufteilung von Athletic viel mit Defensivaufgaben beschäftigt waren. Sie rückten bei Ballbesitz zwar weit auf – genauso wie bei Abstößen vom eigenen Torwart – boten aber wenig Gefährliches an.
Mitte absichern, über Außen nach vorne
Marcelo Bielsa ist bekannt dafür, seine Formation, was die Organisation in der Defensive betrifft, auf das System des Gegners auszurichten. Das war in Südamerika zumeist eine Dreierkette, weil in der spanischen Liga aber üblicherweise mit einem einzelnen zentralen Stürmer agiert wird, lässt er sein Team üblicherweise mit einer Viererkette agieren, um im Zentrum Überzahl zu haben.
Nun spielt Levante aber doch mit zwei Stürmern – umso mehr zeigte sich, was sich im modernen Fußball bei vielen Teams zeigt: Der Sechser lässt sich zwischen die Innenverteidiger fallen, die Außenverteidiger pressen nach vorne (also nicht so wie die am Mittag bei Olivenza).
Dieses Spielchen spielte Athletic hier praktisch immer. Iturraspe spielte zwischen Amorebieta und Javi Martínez, einder der beiden verbleibenden zentralen Mittelfeldspieler (zumeist eher Ander Herrera) ließ sich etwas fallen und agierte als Verbindungsspieler, die Außenstürmer (Muniain links mehr als Susaeta rechts) konnten einrücken und durch die aufrückenden Außenverteidiger blieb immer noch genügend Breite im Spiel.
Führung bringt Kontrolle
Schon nach zehn Minuten brachte der bei einem Eckball aufgerückte Innenverteidiger Amorebieta Athletic mit 1:0 in Führung, und die Heimischen hatten das Geschehen, von einigen nicht ungefährlichen Vorstößen von Koné abgesehen, recht sicher im Griff. Vor allem die Tatsache, dass mit Iturraspe und Javi Martínez zwei gelernte Mittelfeldspieler in der hinteren Dreierkette spielten, verlieh dem Spiel von Athletic eine gute Basis. De Marcos beschäftigte Xavi Torres und Farinós sehr gut, auch zogen die Außenstürmer Levantes Außenverteidiger aus der Position, sodass auf den Flügeln Raum entstand.
Und Ballesteros (36) und Nano (31) sahen ihrem Alter entsprechend aus. Ersterer konnte noch viel mit seiner Erfahrung und entsprechend gutem Stellungsspiel machen, aber Nano – der vor einem Engagement in China steht – übersah immer wieder Llorente in seinem Rücken, der alle Freiheiten hatte und immer wieder gesucht und gefunden wurde. Der Ansatz von Bilbao war schnell und direkt, mit Pressing nach Ballverlust und möglichst konsequentem Spiel über die Flügel.
Attraktiver Fußball wird belohnt
Nach einem halben Jahr hat das System und die Philosophie von Marcelo Bielsa ganz deutlich gegriffen, Athletic zeigte echten Augenweiden-Fußball und die Altherren-Truppe aus Valencia hatte dem kaum etwas entgegen zu setzen. So war das 2:0 vor der Pause nicht nur die logische Folge einer dominanten Darbietung und den entblößten Schwächen eines routinierten, aber eben langsamen Teams von Levante, sondern gleichzeitig ein Sinnbild eben dafür und natürlich die Vorentscheidung.
Óscar de Marcos (auch erst 22 Jahre alt) lief auf der halbrechten Seite Farinós davon, Ballesteros zögerte – De Marcos angehen oder gegen den von Nano immer wieder alleine gelassenen Llorente absichern? – und machte letztlich nicht so wirklich, De Marcos beendete seinen Lauf, mit der er sich wie ein Dartpfeil in die gegnerische Abwehr gebohrt hatte, mit einer hohen Flanke über Ballesteros und Torhüte Munúa hinweg ab – und am zweiten Pfosten stand Llorente goldrichtig und Nano nirgendwo in seiner Nähe. Der Weltmeister netzte ein – 2:0.
Richtige, aber nutzlose Reaktion
Levante hatte in der ganzen ersten Halbzeit nur zwei ernsthafte Torchancen: Einen Schuss von Koné, der knapp links am Tor vorbeistrich, und einen Freistoß, der das Gehäuse knapp rechts verfehlte. Aber allzu offensichtlich war die defensive Überforderung beim Tabellenvierten, und Trainer Martínez stellte seine Abwehr für den zweiten Durchgang um: Der heillos überforderte Nano („Ist mit den Gedanken wohl schon in China“, kommentierte die Marca seine Leistung süffisant) blieb in der Kabine, Del Horno rückte nach innen und Juanfran, ohnehin gelernter Außenverteidiger, ging nach links hinten; Valdo übernahm die Position im rechten Mittelfeld.
Was letztlich aber nutzlos war, weil Athletic in der zweiten Hälfte den Sicherheitsgang einlegte. Die Wing-Backs drückten längst nicht mehr so vehement nach vorne, und wenn doch, sicherten Muniain bzw. Susaeta ab. Für Llorente betrat nach 70 Minuten Toquero das Feld als Solo-Spitze: Der ist zwar von einem Dasein als Edeltechniker so weit entfernt wie die Erde vom Mond, wegen seinen Einsatzwillens ist die Kampfsau aber ein Publikumsliebling. Er presste auf die Verteidiger von Levante, um die Spieleröffnung zu verhindern. Abwehrarbeit beginnt eben schon ganz vorne.
Druck absorbieren, Muniain machen lassen
Es ging nur noch darum, den möglichen Druck von Levante zu absorbieren und den Gegner nicht zurück ins Spiel kommen zu lassen. So bekamen die Gäste zwar etwas mehr vom Spiel, prüfen konnten sie Iraizoz im Tor aber kaum. So konnte Bielsa auch Iker Muniain bis kurz vor Schluss auf dem Feld lassen. Der 19-Jährige versuchte vor allem in der zweiten Hälfte, als das Spiel entschieden war, viel auf eigene Faust und blieb mit diesem Kopf-durch-die-Wand-Ansatz aber fast immer hängen.
Die Nerven verlor dann aber mit Juanfran ein Spieler von Levante: Bei einem Strafraum-Gerangel vor einem Eckball für Athletic holte er sich in Minute 89 die gelb-rote Karte ab. Wie zur Strafe versenkte der kurz zuvor eingewechselte San José mit dem dritten Kopfballtor des Abends diese Ecke zum 3:0-Endstand. Folge: Athletic springt auf Platz fünf und liegt nur noch drei Punkte hinter Levante. Und damit dem Platz für die Champions-League-Qualifikation.
Athletic Club – Levante 3:0 (2:0)
San Mamés, 35.000, SR Velasco Carballo. Tore: 1:0 (10.) Amorebieta, 2:0 (40.) Llorente, 3:0 (90.) San José. Athletic: Iraizoz; Iraola, Javi Martínez, Amorebieta, Aurtenetxe; De Marcos, Iturraspe, Herrera (81. San José); Susaeta, Llorente (73. Toquero), Muniain (88. Iñigo Pérez). Levante: Munua; Javi Venta, Nano (46. Valdo), Ballesteros, Del Horno; El Zhar (68. Rubén Suárez), Xavi Torres (80. Roger), Farinós, Juanfran; Barkero; Arouna Koné. Gelb-Rot: Juanfran (89.).
Das Atotxa-Schicksal
Es wäre nochmal ein besonderes Highlight, sollte das alte San Mamés vor seinem Abriss noch einmal die Königsklasse erleben dürfen. Ehe es das Schicksal erleidet, das der früheren Spielstätte im 100 Kilometer entfernten San Sebastián (oder Donostia, wie die Stadt im Baskischen heißt) vor bald zwanzig Jahren widerfahren ist.
Real Sociedad ist zwar der große baskische Rivale von Athletic, wirkliche Animositäten zwischen den Klubs gibt es aber nicht. Zu sehr ist man in der Abneigung gegen die Teams aus Madrid vereint, zu ähnlich waren lange Zeit die Vereinsphilosphien was die Spieler angeht. Bis vor Kurzem ließ der Verein nur baskische und ausländische Spieler zu, aber in den letzten Jahren liefen auch vermehrt Akteure aus Rest-Spanien auf. Mit knapp drei Millionen Einwohnern ist die Auswahl für zwei Top-Klubs eben limitiert, wenn man strikt nur baskische Spieler auflaufen lassen will.
Der Sportkomplex Anoeta…
Im Jahr 1993 hat Real Sociedad das Anoeta-Stadion bezogen. Das 33.000 Zuschaern Platz bietende Stadion mit Laufbahn ist Teil eines großen Sportkomplexes im Süden der Stadt, das auch ein Rugby-Stadion, ein Velodrom und eine Kampfsporthalle beherbergt. Highlight ist dort aber die Stierkampf-Arena, die ein modernes Dach bekommen hat und das Basketball-Team der Stadt beherbergt. Zweifellos ist die Illunbe-Arena das architektische Highlight .
Und, wenn man die Laufbahn im Stadion als Stimmungskiller betrachtet, wohl auch vom Abiente her. Am Wochenende sahen über 8.000 Zuschauer in der damit annähernd vollen Halle das 56:71 gegen den FC Barcelona (der sich auch im in Spanien äußerst populären Baskebtall mit Real Madrid um die Spitze streitet).
…löste das Atotxa ab
Stimmungsvoller war wohl auch das alte Atotxa-Stadion, mitten in der Stadt. Das wurde aber mit seiner Kapazität von nur 17.000 Plätzen einfach zu klein und auch verkehrstechnisch schwierig. Dort, wo Real Sociedad die beiden Meistertitel feierte, steht nun eine große Wohnhausanlage. Mit einem Café (das noch heute „Tribuna Norte“ heißt), mit ein paar Geschäften in einem eher wie ein Container-Dorf anmutenden Häuschen in der Mitte, und einem der im Baskenland allgegenwärtigen Kinder-Spielplätzen.
Nur eins darf man dort, wo einst ein Fußballstadion stand, heute nicht mehr. Das wird einem auf Schildern an jedem Eingang klar gemacht.
(phe)
Alle Fotos: Philipp Eitzinger
]]>Ein anderes Spiel | Austria – Alkmaar 2:2 (0:2)
58′ Ortlechner, 61′ Barazite bzw. 19’p Elm, 44′ Wernbloom
Karl Daxbacher ließ, wie in letzter Zeit regelmäßig, Roland Linz auf der Bank und stellte dafür Nacer Barazite in die Spitze. So war vorne etwas mehr Bewegung, und die Hausherren versuchten das zu nützen, indem sie von Beginn an mutig nach vorne spielten, Suttner und Junuzovic (gegen den überforderten Etienne Reijnen) und Klein (der viel ins Zentrum zog und Gorgon die Flanke überließ) marschierten viel.
Anders als im Hinspiel, in dem die Austria mit guter Raumaufteilung defensiv stand und AZ zu neutralisieren versuchte, rückte sie hier bei eigenen Angriffen recht weit auf, was sie für Konter der Holländer anfällig machte. So hatte die Austria zwar mehr vom Spiel, aber AZ strahlte mehr Torgefahr aus – als Ortlechner Altidore in der Drehung festhielt, hätte es einen Elfmeter geben müssen; wenige Minuten später war es aus einer wesentlich weniger klaren Situation (Hand Margreitter) dann soweit. Elm schoss zum 1:0 ein. Die Austria wirkte in der Folge verunsichert und vor allem die Seite von Gorgon und Klein – Ersterer mit einem schwachen Tag und Zweiterer von Holman oft weit in die Mitte gezogen – war anfällig, was Simon Poulsen mit viel Initiative ausnützte. Als kurz vor der Pause Wernbloom (wieder einmal) per Ecke zum 2:0 traf, war das nicht unverdient.
Nach der Pause brachte Daxbacher Linz (statt Gorgon), Barazite ging auf die rechte Seite. Die Folge war erst einmal, dass es in der Spitze kaum mehr Bewegung gab – echte Veränderung kam erst mit dem Einsatz von Liendl (statt Grünwald). Mit seiner ersten Aktion leitete er nach einem Freistoß das 1:2 ein, wenige Minuten später gab’s sogar das 2:2 – auch das war zwar nicht herausgespielt, beflügelte die Austria aber zusätzlich.
Mit dem etwas höher als Grünwald spielenden Liendl gelang es, die Spieleröffnung von Rasmus Elm zu stören, den vor der Pause recht unbehelligt agierenden Maher zu kontrollieren und Celso Ortiz, der für Holman eingewechselt wurde, konnte auch keine Akzente setzen. Alkmaar schaffte es nicht, nach dem Zurücklehenen dank der 2:0-Führung den Schalter wirklich wieder auf Angriff zu stellen – die Austria schaffte es aber auch nicht, die folgenden Chancen zu einem Siegtreffer umzumünzen.
Fazit: Es war eine komplett andere Partie als in Alkmaar, auch wenn das Resultat das gleiche ist. Diesmal war die Austria von Beginn an aktiv, aber hinten offen und fing sich einen Rückstand. Die Umstellung von Barazite von vorne auf die rechte Seite, das gute Auge von Liendl und zwei Tore aus Standards brachten die Austria zurück.
—————————–
Ein ähnliches Spiel | Salzburg – Bilbao 0:1 (0:1)
37′ Herrera
Deutlich weniger Unterschiede zum Hinspiel als beim Match der Austria gab es bei der Partie der Bullen gegen Bilbao. Beim 2:2 vor zwei Wochen dominierte Bilbao das Spiel klar, war extrem flexibel im Mittelfeld, aber die Basken kamen gegen die sehr tief stehenden Salzburger kaum zu Torchancen.
Diesmal stellte Bilbao-Coach Bielsa seinen Spieleröffner Javi Martínez gleich zu Beginn in die Innenverteidigung, wie er das im ersten Spiel zur Halbzeit gemacht hatte. Salzburg aber stand nicht mehr so tief wie beim 2:2, griff den Gegner früher an und hielt ihn so vom eigenen Tor weg. Das Quartett im Bilbao-Mittelfeld rochierte zwar auch diesmal, aber deutlich weniger als im Heimspiel und es fehlte auch die Idee, wie man Llorente vorne ins Spiel bringen könnte.
Was vor allem an zwei Salzburgern lag: Schiemer räumte im defensiven Mittelfeld kompromisslos auf und ließ fast nichts zu; Martin Hinteregger neutralisierte seine Seite mit Susaeta und Iraola und versuchte auch nach vorne einiges zu machen.
Den Bullen fehlte es vorne aber auch diesmal an der Durchschlagskraft. Stefan Maierhofer arbeitet zwar viel, aber gerade gegen eine Abwehspieler, die ihm technisch so dermaßen überlegen sind wie San José und Javi Martínez, macht der Lange einfach keinen Stich – bei einer solchen Ausgangsposition geht der verletzte Alan noch viel mehr ab als in der Bundesliga.
Das Gegentor (aus einem Konter) änderte am Spiel an sich nichts, ebenso wie die Umstellungen. Moniz stellte halb durch die zweite Hälfte auf ein 4-4-2 um (Wallner statt Cziommer), Bielsa reagierte, indem er mit Amorebieta einen zweiten echten Innenverteidiger brachte und Martínez ins Mittelfeld aufrücken ließ (Iturraspe ging raus). Die Flanken gehörten Salzburg, zumal auch Leonardo einiges an frischem Wind brachte, aber das war etwas zu eindimensional und Bilbao verwaltete das 1:0 nach Hause.
Fazit: Ein recht ähnliches Spiel wie vor zwei Wochen. Salzburg stand höher und attackierte früher, Bilbao fiel im Mittelfeld trotz technischer Überlegenheit noch weniger ein als beim Hinspiel. Mit den Basken gewann jene Mannschaft, die eine ihrer wenigen Chancen nützte und defensiv recht sicher stand. Augenschmaus war dieses Spiel aber keines.
—————————–
Das gleiche Spiel | Anderlecht – Sturm 3:0 (1:0)
23′ Gillet, 74′ Suárez, 81′ De Sutter
Das Hinspiel in Graz war eine recht eindimensionale Angelegenheit: Zwei Teams mit flachem 4-4-2 erklären das Zentrum zur toten Zone, was das Spiel nach vorne angeht, und die Belgier hatten Vorteile über die Flügel und nützten ihre Chancen besser zum 2:0-Sieg.
Das Rückspiel verlief praktisch genauso, nur Nuancen unterschieden sich. Anderlecht lief mit Fernando auf, so wurde aus dem 4-4-2 eher ein 4-4-1-1, weil der neue Mann tiefer stand und sich für Anspiele der beiden Sechser anbieten wollte. Eine Reaktion auf das Hinspiel, wo genau das ja nicht funktioniert hatte (außerdem musste Stürmer Mbokani passen).
Das hatte jedoch kaum Auswirkungen auf das Spiel – zum einen, weil sich Fernando im Rücken von Koch und Weber aufhielt und so selten frei stand, und zum anderen, weil in der Mittelfeld-Zentrale Ballverteiler Lucas Biglia fehlte. So waren die beiden Mittelfeld-Duos erst recht wieder sehr horizontal ausgerichtet – Verbindungsstationen auf dem Weg von der einen Seite zur anderen, Adjutanten im Spiel über die Flügel, aber ohne echte Relevanz im Spiel nach vorne.
Koch und Weber spielten die Bälle, wenn sie denn nach vorne gingen, entweder auf die Flügel hinaus oder weit auf Szabics bzw. Kienast. Beides hatte nicht den gewünschten Erfolg – anders als bei Anderlecht, wo sich auch schon mal die Stürmer auf die Flanken orientierten, und aus einem Anspiel von Suárez von der rechten Seite machte Gillet das 1:0.
Wie im Hinspiel musste auch diesmal nach einer Stunde ein Sturm-Verteidiger gehen – diesmal war es Felhofer – und wie im Hinspiel stellte Foda auf ein 4-4-1 um (Kienast ging raus, Pürcher kam). Das drückte das Spiel von Sturm noch weiter auf die Flügel, weil es nun zwischen dem defensiven Mittelfeld und dem gegnerischen Tor nur noch einen einzigen Spieler gab (erst Szabics, dann Haas).
Anderlecht wusste das und stellte sich darauf ein, zudem kamen mit Badibanga (links) und Kabasele (rechts) zwei frische Leute für die Mittelfeld-Außen. Mit dem 2:0 – wieder von der rechten Seite eingeleitet – war die endgültige Entscheidung gefallen, das 3:0 nur noch die Draufgabe.
Fazit: Beinahe eine Kopie vom Hinspiel: Zwei mal zwei Sechser, die sich gegenüberstehen und ähnliche Aufgaben haben, zwei Mal Spielaufbau, der konstruktiv fast nur über die Flügel kommt, und wieder hat Anderlecht dort Vorteile und macht weniger Fehler.
—————————–
Nach vier Spieltagen ist die Chance auf den Aufstieg damit für Sturm so gut wie erledigt (man müsste in Moskau und gegen AEK gewinnen und hoffen, dass die Russen bei Anderlecht verlieren) und für Salzburg so gut wie (auch hier gilt: Siege gegen PSG und in Bratislava plus Schützenhilfe von Bilbao). Die Austria hat noch realistische Chancen, auch wenn man am Verteilerkreis ebenso auf fremde Hilfe angewiesen ist.
Sturm und Salzburg, die schon in den Hinspielen unterlegen waren (auch wenn Salzburg dort zwei Kontertore aus dem Nichts erzielt hatte), legten ihre Rückspiele ähnlich bzw. genauso an und haben damit fast folgerichtig nicht zum Erfolg. Die Austria hat sich zumindest getraut, etwas anderes zu probieren als im (eh schon nicht schlechten) Spiel vor zwei Wochen – das hat zwar nicht wie erhofft geklappt, aber richtige Umstellungen und voller Einsatz retteten das Remis.
Weshalb es durchaus okay ist, dass vom rot-weiß-roten Trio die Austria noch die besten Chancen auf Platz zwei hat.
(phe)
]]>Salzburg? Lief im San Mamés in der üblichen Formation auf. In der defensiven Ausrichtung, in der die Bullen das Spiel anlegten, war das ein 4-1-4-1 mit Wallner vorne, Leonardo links und Zárate rechts und mit Svento aus der Halbposition, der zuweilen aufrückte um etwas Druck zu erzeugen.
Athletic unter Bielsa
Die Geschichte des Spiels bestimmte aber eindeutig die Mannschaft von Marcelo Bielsa. Er war – anders als Gianpiero Gasperini bei Inter – bereit, von seinem präferierten 3-4-3 wegzugehen, weil es seiner Mannschaft und, noch viel mehr, den Gegnern in der spanischen Liga nicht entsprach. So ist das Bilbao unter Bielsa weniger wie das Chile unter ihm, sondern eher wie die spanische U-20 bei der WM in Kolumbien oder die spanische U-21 bei der EM in Dänemark in diesem vergangenen Sommer.
Das heißt: Aus einem grundsätzlichen 4-1-4-1 heraus wird viel weniger horizontal gespielt, als man das von Bielsa-Teams bisher kannte, und vor allem ist beim Mittelfeld-Quartett ein Schlagwort ganz entscheidend: Vertikale Laufwege. Weil die Außenverteiger Iraola und Aurtenetxe viel nach vorne arbeiten, zieht sich die offensive Viererkette in der Mitte zusammen und wechselt die Positionen, dass es unmöglich ist, da immer mitzukommen.
Fluides Mittelfeld
Und doch hatte jeder seine eigene Aufgabe. Susaeta, der eher über die rechte Seite kam, blieb dort zumeist, abgesichert von Iraola, mit der Absicht, den Kanal zwischen Salzburger Abwehr und Mittelfeld zu bearbeiten. Iturraspe war im Atheltic-Mittelfeld noch der einzige, der vornehmlich vertikale Laufwege absolvierte: Er stand, entgegen seinen üblichen Gepflogenheiten, eher hoch und ging immer wieder zurück, um sich neben dem recht defensiv ausgerichteten Sechser Javi Martinez Bälle zu holen.
Oscar de Marcos auf der nominell linken Seite spielte sehr viel im Zentrum, kreuzte oft praktisch parallel zur Mittellinie vor Jungstar Iker Muniain, der so ein wenig der Spielgestalter war. Dabei aber viel unterwegs war, um sich möglicher Manndeckung zu entziehen. Die drei zentralen Mittelfeldspieler der Bullen hatten alle Hände voll zu tun, mit den ständigen Rochaden schritt zu halten.
Bilbao spielt, Salzburg trifft
Sie machten es aber gar nicht schlecht. Schiemer und Co. ließen sich nie so aus der Position ziehen, dass Bilbao einen Weg in den Strafraum fand, hinten standen Sekagya und Pasanen gut – da es den beiden am Tempo fehlt, sie aber beide eine hervorragende Spielübersicht haben, konnten sie Zweikämpfe mit Llorente vermeiden und viel mit gutem Stellungsspiel richten. Auch, weil Llorente sehr viel aus dem Mittelfeld kam, er als statischer Mittelstürmer kaum Bälle gesehen hätte.
So wurden die Bullen im Mittelfeld zwar ordentlich hin und her gescheucht, aber wirklich Angst vor einem Gegentor musste mach eigentlich nie haben. Das hatten auch die Basken nicht. Eine halbe Stunde lang absolut zu Recht, da war Wallner allein auf weiter Flur und komplett kaltgestellt. Ehe er beim ersten wirklichen Konter von Zárate gut angespielt wurde und es ausnützen konnte, dass Ekiza falsch stand – das 1:0 für Salzburg, das Spiel war auf den Kopf gestellt.
Bielsa stellt um
Das war es umso mehr, als kurz darauf Leonardo einen energiegeladenen Lauf nach vorne startete, der Doppelpass mit Wallner funktionierte, und es plötzlich 2:0 für die im Spiel selbst eigentlich komplett unterlegenen Bullen stand – die Strafe für fehlenden Zug zum Tor vom Team aus dem Baskenland. Daher stellte Bielsa in der Pause etwas um. Innerhalb seines Systems zwar, aber Positionen wurden mit Spielern mit anderen Eigenschaften besetzt.
Beim ersten Wechsel zu Beginn der zweiten Hälfte kam mit Gabilondo ein Offensiv-Spieler für Innenverteidiger Ekiza. Dafür ging Javi Martinez zurück in die Viererkette und Iturraspe auf die Sechs. Somit hatte Bilbao nun einen gelernten Mittelfeldspieler, einen echten Ballverteiler, ganz hinten. Nachteil war, dass er sich in klassischen 1-gegen-1-Situationen, wie sie für Innenverteidiger normal sind, schwer tat. Vorteil war, dass es mit Martinez hinten und Iturraspe davor jetzt noch mehr Dominanz geben sollte – zumindest auf dem Papier.
Bilbao gleicht aus
Denn wirklichen Effekt auf das Spiel hatte das nicht: Das Mittelfeld der Basken trieb weiter den Ballbesitz in lichte Höhen, aber auch mit Iturraspe von hinten und Gabilondo in der Vorwärtsbewegung fehlte es an der Torgefahr. Darum stellte Bielsa nach etwa einer Stunde noch einmal um: Diesmal ging Linksverteidiger Iraola raus, für ihn kam mit Ander Herrera (wie Muniain und Martinez) ein U21-Europameister für das Mittelfeld. Oscar de Marcos wechselte dafür von der linken Mittelfeldseite nach rechts hinten. Hintergedanke: Wie bei Martinez, mehr kreativer Druck von hinten.
Dass es nach 75 Minuten 2:2 stand, muss aber nicht zwingend eine Folge dieser Umstellungen gewesen sein – der Anschlusstreffer war ein Elfer nach einem nicht so klaren Vergehen von Sekagya, der Ausgleich nach einem unglaublichen Handspiel von Lindgren. Der Schubser, den er mitbekommen hatte, kann da keine Ausrede sein – dummerweise war es für Lindgren, der für den angeschlagenen Schiemer gekommen war, schon die zweite Verwarnung. Damit war Salzburg nur noch zu zehnt.
Gastgeber dominieren auch Schlussphase
Dass die Wechsel von Bielsa aber zumindest nicht falsch waren, zeigte die Tatsache, dass De Marcos in seiner neuen Rolle als brutal nach vorne schiebender Rechtsverteidiger und Ander Herrera aus dem rechten Halbfeld in der Schlussphase die beiden auffälligsten Akteure seiner Mannschaft waren, in der nach dem hohen Laufpensum insgesamt nun ein wenig die letzte Spritzigkeit fehlte. So war das Bemühen, noch den Siegtreffer zu erzielen, durchaus sichtbar und gegeben. Doch bis zum Schluss galt: Echte Torgefahr sieht anders aus.
Fazit: Trotz 2:0-Führung ein schmeichelhafter Bullen-Punkt
Wie es möglich war, dass die Bullen trotz der kompletten spielerischen Unterlegenheit mit einer 2:0-Führung in die Pause gehen konnte, ist ihnen wohl selbst nicht ganz klar. Die Salzburger haben, das muss man ihnen zweifellos als großen Pluspunkt anrechnen, sehr gut verteidigt und standen dem extrem rochierenden baskischen Mittelfeld mit guter Organisation und Geduld in der Defensiv-Arbeit entgegen. Das änderte sich bis zum Schlusspfiff nicht, gefährliche Aktionen von Athletic aus dem Spiel heraus kann man locker an einer Hand abzählen.
Und doch ist, wenn man das Spiel an sich betrachtet, der Punkt wohl doch etwas schmeichelhaft. Spielerisch war Bilbao zwei Klassen besser, dazu wechselte Bilbao-Trainer Marcelo Bielsa zweimal mit sichtbarem Hintergedanken gut aus und kam so letztlich zum Ausgleich. Natürlich, es waren zwei Elfmeter-Tore. Aber eine Niederlage für die Basken wäre angesischts des Kräfteverhältnisses auf dem Platz nicht korrekt gewesen.
(phe)
]]>